(19)
(11) EP 0 597 191 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.1994  Patentblatt  1994/20

(21) Anmeldenummer: 93112692.4

(22) Anmeldetag:  07.08.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 9/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 09.11.1992 DE 4237732

(71) Anmelder: Weidmüller Interface GmbH & Co.
D-32760 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Hanning, Walter
    D-32758 Detmold (DE)
  • Diekmann, Jörg
    D-33699 Bielefeld (DE)
  • Wilmes, Manfred
    D-32760 Detmold (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Jöllenbecker Strasse 164
D-33613 Bielefeld
D-33613 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schutzleiterklemme


    (57) Bei dieser Schutzleiterklemme ist auf einer Seite im Fußbereich an dem Isolierstoffgehäuse (1) ein Rastfederbein (9) vorgesehen, an dem ein Widerlager (11) gebildet ist, das eine Abrastbewegung des angrenzenden, den Tragschienenschenkel untergreifenden Haken (7) des Befestigungs- und Kontaktfußes (3) der Schutzleiterklemme infolge Leiterzug blockiert. Über eine den Haken (7) innenseitig beaufschlagende Wirkfläche (14) am Rastfederbein (9) können Rastfederbein (9) und Haken (7) gemeinsam in einer Entriegelungsbewegung vom Tragschienenschenkel frei bewegt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzleiterklemme mit einem Isolierstoffgehäuse, einer daran angeordneten Stromschiene und einem mit der Stromschiene verbundenen Befestigungs- und Kontaktfuß, der zur mechanischen und elektrischen Verbindung mit einer als Schutzleiter-Sammelschiene wirkenden Tragschiene Haken- und Federmittel zum Zusammenwirken mit dem Tragschienenschenkel aufweist, wobei zur weiteren mechanischen Verbindung mit der Tragschiene an dem Isolierstoffgehäuse zumindest auf einer Seite ein den Tragschienenschenkel untergreifendes Rastfederbein vorgesehen ist.

    [0002] Im Hinblick auf die sonst möglicherweise zu hoch werdenden Aufrastkräfte beim Aufrasten derartiger Schutzleiterklemmen auf die Tragschienen und im Hinblick auf den Beibehalt einer möglichst einfachen Konstruktion können die Haken- und Federmittel des metallischen Befestigungs- und Kontaktfußes derartiger Schutzleiterklemmen nicht so steif ausgelegt werden, daß ein unzeitiges Abrasten von der Tragschiene bei besonders starkem Leiterzug ausgeschlossen werden könnte. Zumindest an einer Seite muß sich die Aufrastung ohne übermäßigen Kraftaufwand ermöglichen lassen. Um einer unzeitigen Abrastung infolge Leiterzug entgegenzuwirken, ist es bereits bei einer derartigen Schutzleiterklemme bekannt, auf der einen Seite zusätzlich zu dem Haken des Befestigungs- und Kontaktfußes auch am Isolierstoffgehäuse ein den Tragschienenschenkel untergreifendes Rastfederbeim vorzusehen, das einer unzeitigen Abrastung entgegenwirken soll (Katalog der Firma WAGO Kontakttechnik GmbH, HK 1-3/2.88, 1.20 Schutzleiterklemmen). Schon aufgrund der Elastizitätseigenschaften des Isolierstoffmateriales kann aber auch hier bei sehr starkem Leiterzug, insbesondere bei nach oben gerichtetem Leiterzug, nicht mit der erforderlichen Sicherheit ausgeschlossen werden, daß es zu einem unzeitigen Abrasten auch des Rastfederbeines des Isolierstoffgehäuses und damit der Schutzleiterklemme insgesamt von der Tragschiene kommt.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutzleiterklemme der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die auch bei hohen mechanischen Belastungen, insbesondere starkem Leiterzug, nicht unzeitig von der Tragschiene abrastet.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1. Dem Rastfederbein des Isolierstoffgehäuses ist damit eine Doppelfunktion gegeben. Es dient nicht nur der mechanischen Verbindung der Schutzleiterklemme mit dem entsprechenden Tragschienenschenkel, sondern gleichzeitig auch der Blockierung des Hakens des metallischen Befestigungs- und Kontaktfußes auf der Tragschiene, so daß auch bei starkem Leiterzug ein unzeitiges Abrasten nicht möglich ist. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist an dem Haken des Befestigungs- und Kontaktfußes auf der der Eingriffszone mit dem Tragschienenschenkel abgewandten Außenseite eine mit Hinterschnitt nach außen verlaufende Abwinkelung gebildet, in die als Widerlager ein entsprechend geformtes Winkelstück, das am Rastfederbein vorgesehen ist, vorsteht. Die beiden hinterschnittenen Winkelstücke blockieren sich sehr schnell zu Beginn einer Abrastbewegung des Hakens des Befestigungs- und Kontaktfußes infolge Leiterzug gegenseitig. Die unzeitige Abrastbewegung infolge Leiterzug bewirkt ja zunächst eine Wanderbewegung des Hakens des Befestigungs-und Kontaktfußes in Richtung nach außen. Bereits diese Bewegung wird durch die hinterschnittenen Winkelstücke blockiert. Die Blockade ist dabei eine gegenseitige, so daß sich infolge dieser Blockade auch das Rastfederbein des Isolierstoffgehäuses nur im Sinne einer unzeitigen Abrastung infolge Leiterzug bewegen kann.

    [0005] Um die Schutzleiterklemme bei dieser Ausgestaltung gewollt abrasten zu können, ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung an dem Rastfederbein des Isolierstoffgehäuses eine den Haken des Befestigungs- und Kontaktfußes auf seiner der Eingriffszone mit dem Tragschienenschenkel entsprechenden Seite beaufschlagende Wirkfläche vorgesehen. Vollführt man somit mit dem Rastfederbein des Isolierstoffgehäuses die nach außen, von der Tragschiene fort gerichtete Entriegelungsbewegung, wozu zweckmäßig am Rastfederbein außenseitig eine Handhabungszone vorgesehen ist, stößt die Wirkfläche am Rastfederbein auf die Innenseite des Hakens des Befestigungs- und Kontaktfußes, so daß das Rastfederbein über die Wirkfläche den Haken mit nach außen nimmt und dadurch nicht nur das Rastfederbein selbst, sondern auch der Haken des Befestigungs- und Kontaktfußes von dem Tragschienenschenkel freikommen.

    [0006] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Schutzleiterklemme gemäß der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.

    [0007] Es zeigen

    Figur 1 den Sockelbereich einer Schutzleiterklemme gemäß der Erfindung, mit Darstellung des metallischen Befestigungs- und Kontaktfußes und der umgebenden Fußbereiche des Isolierstoffgehäuses in Perspektive,

    Figur 2 eine Einzelansicht in vergrößertem Maßstab einer Seite des Fußbereiches im Zusammenwirken mit einem Tragschienenschenkel.



    [0008] Die Schutzleiterklemme besitzt ein Isolierstoffgehäuse 1, von dem aus Gründen der Vereinfachung nur der Fußbereich dargestellt ist. In dem Isolierstoffgehäuse 1 befindet sich eine Stromschiene 2 (siehe Figur 2), die fest mit einem metallischen Befestigungs- und Kontaktfuß 3 verbunden ist, der seinerseits für die mechanische und elektrische Verbindung einer als Schutzleiter-Sammelschiene wirkenden Tragschiene 4 mit diversen Haken- und Federmitteln versehen ist, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch mehr oder weniger elastische Stützbeine 5, 6, die sich auf den Tragschienenschenkeln abstützen und durch die Tragschienenschenkel untergreifende, mehr oder weniger elastische Haken 7, 8 gebildet sind. In Abweichung hiervon können andere Ausgestaltungen des Befestigungs- und Kontaktfußes vorgesehen sein. So kann beispielsweise mindestens eines der Stützbeine durch eine gesonderte, einzulegende Feder gebildet werden.

    [0009] Auf der Stromschiene 2 sitzen Leiteranschlüsse (nicht dargestellt). Die Leiter werden beispielsweise von oben in das Isolierstoffgehäuse 1 eingeführt, so daß in diesem Fall von einem nach oben gerichteten Leiterzug auszugehen ist, der bei entsprechender Stärke eine unzeitige Abrastung der Schutzleiterklemme von der Tragschiene 4 bewirken könnte.

    [0010] Um die Sicherung gegenüber einem unzeitigen Abrasten infolge Leiterzug zu verbessern, ist zur Unterstützung der mechanischen Verrastung des Befestigungs- und Kontaktfußes 3 im dargestellten Ausführungsbeispiel auf der linken Seite, gesehen auf die Zeichnung, der Fußbereich des Isolierstoffgehäuses 1 als Rastfederbein 9 ausgebildet, das mit einem Hakenstück 10 den entsprechenden Schenkel der Tragschiene 4 untergreift. Dabei ist nun ferner diesem Rastfederbein 9 eine weitere Funktion zugeordnet, und zwar dergestalt, daß an ihm ein Widerlager 11 vorgesehen ist, mit dem der benachbarte Haken 7 des Befestigungs- und Kontaktfußes 3 in seiner Raststellung gegen eine Abrastbewegung von dem Tragschienenschenkel infolge Leiterzuges blockiert ist.

    [0011] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dabei eine Ausgestaltung vorgesehen, nach der an dem Haken 7 des Befestigungs- und Kontaktfußes 3 auf der seiner Eingriffszone mit dem Tragschienenschenkel abgewandten Außenseite eine mit Hinterschnitt nach außen verlaufende Abwinkelung 12 gebildet ist. Das Widerlager 11 an dem Rastfederbein 9 ist dabei ein entsprechend geformtes Winkelstück, das in die Abwinkelung 12 des Hakens 7 vorsteht.

    [0012] Eine unzeitige Abrastbewegung infolge nach oben gerichteten Leiterzuges würde eingangs eine nach außen gerichtete Verlagerungsbewegung des Hakens 7 des Befestigungs- und Kontaktfußes 3 bewirken, mit der er quasi von dem Tragschienenschenkel abrutschen will. Schon diese nach außen gerichtete Bewegung wird durch die sich gegenseitig blockierenden hinterschnittenen Winkelstücke 11, 12 verhindert. Die gegenseitige Blockade bewirkt dabei, daß auch das Rastfederbein 9 selbst nicht von dem Tragschienenschenkel abrasten kann.

    [0013] Um nun gewollt die Schutzleiterklemme abrasten zu können, ist an dem Rastfederbein 9 unten außenseitig eine Handhabungszone 13 in Form einer Stecköffnung beispielsweise für einen Schraubendreher vorgesehen, mit der dem Rastfederbein 9 eine überwiegend nach außen und auch leicht nach unten gerichtete Entriegelungsbewegung erteilt werden kann. In weiterer Ausgestaltung ist nun ferner an dem Rastfederbein 9 eine den Haken 7 des Befestigungs- und Kontaktfußes 3 auf seiner der Eingriffszone mit dem Tragschienenschenkel entsprechenden Seite beaufschlagende Wirkfläche 14 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dafür eine die Abwinkelung 12 des Hakens 7 übergreifende Tasche 15 an dem Rastfederbein 9 ausgebildet, deren Innenfläche die Wirkfläche 14 bildet. Bei der Entriegelungsbewegung trifft somit umgehend die Wirkfläche 14 auf die gegenüberliegende Innenfläche am abgewinkelten Ende des Hakens 7, so daß daraufhin das Rastfederbein 9 den Haken 7 in der Entriegelungsbewegung mitnimmt und beide gemeinsam von dem Tragschienenschenkel freikommen.


    Ansprüche

    1. Schutzleiterklemme mit einem Isolierstoffgehäuse (1), einer darin angeordneten Stromschiene (2) und einem mit der Stromschiene (2) verbundenen Befestigungs- und Kontaktfuß (3), der zur mechanischen und elektrischen Verbindung mit einer als Schutzleiter-Sammelschiene wirkenden Tragschiene (4) Haken- und Federmittel (5, 6, 7, 8) zum Zusammenwirken mit den Tragschienenschenkeln aufweist, wobei zur weiteren mechanischen Verbindung mit der Tragschiene an dem Isolierstoffgehäuse (1) zumindest auf einer Seite ein den Tragschienenschenkel untergreifendes Rastfederbein (9) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rastfederbein (9) ein den benachbarten Haken (7) des Befestigungs-und Kontaktfußes (3) in seiner Raststellung gegen eine Abrastbewegung von dem Tragschienenschenkel infolge Leiterzuges blockierendes Widerlager (11) vorgesehen ist.
     
    2. Schutzleiterklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Haken (7) des Befestigungs- und Kontaktfußes (3) auf der seiner Eingriffszone mit dem Tragschienenschenkel abgewandten Außenseite eine mit Hinterschnitt nach außen verlaufende Abwinkelung (12) gebildet ist, in die als Widerlager ein entsprechend geformtes Winkelstück (11) am Rastfederbein (9) vorsteht.
     
    3. Schutzleiterklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rastfederbein (9) eine den Haken (7) des Befestigungs- und Kontaktfußes (3) auf seiner der Eingriffszone mit dem Tragschienenschenkel entsprechenden Seite beaufschlagende Wirkfäche (14) vorgesehen ist.
     
    4. Schutzleiterklemme nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am inneren unteren Bereich des Rastfederbeines (9) eine das abgewinkelte Ende des Hakens (7) übergreifende Tasche (15) gebildet ist, deren eine Innenfläche die Wirkfläche (14) bildet.
     
    5. Schutzleiterklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rastfederbein (9) unten außenseitig eine Handhabungszone (13) für die Entriegelung gebildet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht