[0001] Die Erfindung betrifft ein handbetriebenes Schraubwerkzeug mit einer Klinge und einem
Griff. Unter Werkzeugen der hier angesprochenen Art werden Schraubendreher, Mutterndreher,
Steckschlüssel verstanden, die mit einem Griff fest verbundene Klingen oder Einsteck-
beziehungsweise Umsteckklingen aufweisen.
[0002] Es ist bekannt, die Griffe derartiger handbetriebener Schraubwerkzeuge durch eine
spezielle Formgebung so auszugestalten, daß ermüdungsfrei ein möglichst hohes Drehmoment
übertragen werden kann. Dabei ist einerseits wichtig, daß zwischen Oberfläche des
Griffs und Handinnenfläche ein gewisser Formschluß beziehungsweise eine Haftreibung
sichergestellt ist. Andererseits darf die Handinnenfläche nicht zu hohen Belastungen
beziehungsweise Scherkräften unterworfen werden, da sonst eine Überlastung der Haut
praktisch unvermeidbar ist.
[0003] Es hat sich herausgestellt, daß mit herkömmlichen handbetriebenen Schraubwerkzeugen
diese Kriterien nur unzureichend erfüllbar sind.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein handbetriebenes Schraubwerkzeug zu schaffen,
mit dem sich ermüdungsfrei und ohne Überlastung der Handinnenfläche hohe Drehmomente
übertragen lassen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Schraubwerkzeug der eingangs genannten Art mit Hilfe
der in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Dadurch, daß die Oberfläche des Griffs
des Schraubwerkzeugs zumindest bereichsweise mit scharfkantigen Spitzen versehen ist,
die mittels eines Strahlverfahrens herstellbar sind, wird sichergestellt, daß bei
der Handhabung des Schraubwerkzeugs ein zwischen Hand- und Griff-Oberfläche vorhandener
Flüssigkeitsfilm abgeschert oder durchstoßen wird. Es ergibt sich also eine gute sogenannte
Griffigkeit, die einerseits die Übertragung hoher Drehmomente ermöglicht, andererseits
eine Überlastung der Handinnenfläche vermeidet.
[0006] Bevorzugt wird eine Ausführungsform eines Schraubwerkzeugs, bei dem die Spitzen auf
der Oberfläche so ausgebildet sind, daß sie bei der Handhabung des Werkzeugs zumindest
mit ihrem Kopfbereich aus dem Flüssigkeitsfilm herausragen. Das heißt also, ein Flüssigkeitsfilm
beispielsweise aus Schweiß oder Öl wird von den Spitzen durchdrungen. Bei der Handhabung
des Schraubwerkzeugs wird die Flüssigkeit in die Zwischenräume beziehungsweise Täler
zwischen den Spitzen verdrängt, so daß letztere eine rutschsichere Handhabung des
Schraubwerkzeugs ermöglichen.
[0007] Bevorzugt wird eine Ausführungsform des Schraubwerkzeugs, bei dem man scharfkantige
Materialteilchen mittels eines Strahlverfahrens auf die Oberfläche des Griffs einwirken
läßt. Die Materialteilchen reißen aus der Oberfläche des Griffs Partikel heraus, so
daß die erwähnten scharfkantigen Spitzen stehen bleiben. Die Scharfkantigkeit der
Spitzen wird gerade durch den Einsatz scharfkantiger Materialteilchen sichergestellt.
[0008] Bevorzugt wird ein Schraubwerkzeug, bei dem die Oberfläche des Griffs mit Hilfe von
Korund, vorzugsweise Stahlguß-Korund bearbeitet wird. Die Materialteilchen sind, gegebenenfalls
nach Durchführung eines Reinigungsverfahrens, wiederverwendbar und ermöglichen daher
einen besonders ökonomischen Einsatz.
[0009] Besonders bevorzugt wird ein Schraubwerkzeug, bei dem ca. 80% der Griffoberfläche
mit Spitzen versehen sind. Dabei ist es möglich, daß die Spitzen in streifenartigen
Bereichen angeordnet sind, die den Griff in Längs- und/oder Querrichtung überspannen.
Das heißt letztlich, daß die Griffigkeit des Schraubwerkzeugs in einem weiten Bereich
an den gewünschten Einsatz anpaßbar ist.
[0010] Weitere Ausgestaltungen des Schraubwerkzeugs ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0011] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines handbetriebenen
Schraubwerkzeugs.
[0012] Verfahren der hier angesprochenen Art sind bekannt. Zur Ermöglichung einer ermüdungsfreien
Übertragung von Drehmomenten werden Griffe derartiger Schraubwerkzeuge mit einem vier-
oder mehrkantigen Grundkörper ausgestattet. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß
einerseits eine hohe Belastung der Handinnenfläche gegeben ist, andererseits häufig
eine ermüdungsfreie Übertragung von hohen Drehmomenten nicht gegeben ist.
[0013] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines handbetriebenen
Schraubwerkzeugs zu schaffen, mit dessen Hilfe Werkzeuge herstellbar sind, die diese
Nachteile nicht aufweisen.
[0014] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen, das sich durch die in
Anspruch 9 aufgeführten Merkmale auszeichnet. Bei diesem Herstellungsverfahren wird
die Oberfläche des Griffs zumindest bereichsweise einem Strahlverfahren unterworfen,
um scharfkantige Spitzen auszubilden, die derartig eng angeordnet sind, daß eine Verletzung
des Benutzers des Werkzeugs ausgeschlossen, andererseits aber eine hohe Griffigkeit
gewährleistet ist.
[0015] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens, das sich dadurch auszeichnet,
daß bei dem Strahlverfahren eine Düse eingesetzt wird, die so über die Oberfläche
des Griffs geführt wird, daß eine zu hohe Erwärmung der Oberfläche ausgeschlossen
ist. Vorzugsweise wird die Düse oszillierend geführt.
[0016] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens, bei dem scharfkantige
Materialteilchen eingesetzt werden, deren Korngröße im Bereich von 0,8 mm bis 1,25
mm liegt. Scharfkantige Teilchen dieser Größe reißen bei der Durchführung des Strahlverfahrens
Partikel aus der Oberfläche des Griffs heraus, so daß eine gewünschte Rauhigkeit dadurch
erzielt wird, daß die scharfkantigen Spitzen stehen bleiben. Diese gewährleisten eine
rutschfreie Handhabung des Schraubwerkzeugs, auch wenn der Benutzer feuchte oder ölbeschmutzte
Hände hat.
[0017] Weitere Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines handbetriebenen Schraubwerkzeugs;
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Schraubwerkzeugs mit gegenüber Figur
1 geändertem Griffbereich und
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schraubwerkzeugs.
[0019] Das im folgenden beschriebene handbetriebene Schraubwerkzeug ist als üblicher Schraubendreher
ausgebildet. Die Erfindung betrifft jedoch sämtliche Arten handbetriebener Schraubwerkzeuge
also außer Schraubendrehern auch Mutterndreher, Steckschlüssel, wobei Werkzeuge mit
feststehenden Klingen und solche mit Umsteckklingen gleichermaßen erfaßt sind. Überdies
sind aber auch sogenannte Klammernheber, Schaber, Einrollwerkzeuge, Aufreiber und
Vorstecher erfaßt. Das in den Figuren dargestellte Werkzeug ist für Kreuzschlitzschrauben
ausgelegt. Selbstverständlich können hier auch normale Schraubendreher realisiert
werden.
[0020] Das Schraubwerkzeug 1 weist eine feststehende Klinge 3 und einen Griff 5 auf, der
zur ermüdungsfreien Übertragung größerer Drehmomente einen voluminösen, im wesentlichen
ballig ausgebildeten Grundkörper besitzt. Die Oberfläche des Griffs ist in einen zur
Verdeutlichung schraffiert dargestellten Bereich einem Strahlverfahren unterworfen
worden, wodurch hier scharfkantige Spitzen ausgebildet sind, die bei der Handhabung
des Schraubwerkzeugs einen zwischen Hand- und Griff-Oberfläche vorhandenen Flüssigkeitsfilm
aus Wasser oder Öl abscheren oder durchstoßen. Die Oberflächenstruktur des Bereichs
7 ist so ausgebildet, daß die Spitzen sehr eng beieinander stehen und somit keinerlei
Verletzungsgefahr für den Benutzer darstellen. Sie sind jedoch so ausgebildet, daß
sie bei der Handhabung des Schraubwerkzeugs zumindest mit ihrem Kopfbereich aus dem
Flüssigkeitsfilm herausragen und damit einen guten Reibschluß zwischen Hand und Griff
darstellen. Der Flüssigkeitsfilm wird in die zwischen den Spitzen liegenden Täler
verdrängt, so daß Wasser beziehungsweise Öl die Griffigkeit des Schraubwerkzeugs 1
nur sehr wenig beeinträchtigen können.
[0021] Der Griff 5 des Schraubwerkzeugs 1 ist mehrkantig ausgebildet, wobei die im wesentlichen
in Richtung der Längsachse des Werkzeugs verlaufenden Kanten unterschiedliche Abstände
zueinander aufweisen, so daß Streifen verschiedener Breite gebildet werden.
[0022] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Schraubwerkzeugs 1 gemäß Figur
1. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so daß insofern auf die
Beschreibung zu Figur 1 verwiesen wird. Das Schraubwerkzeug 1 weist wiederum eine
hier feststehend ausgebildete Klinge 3 sowie einen Griff 5 auf. Dieser weist -hier
schraffiert dargestellt- quer zur Längsrichtung des Werkzeugs umlaufende streifenförmige
Bereiche 7a auf, die in einem Abstand zueinander angeordnet sind. Zahl, Abstand und
Breite der Streifen kann beliebig variiert werden, so daß die Griffigkeit des Werkzeugs
an den Einsatzfall anpaßbar ist. Die Bereiche 7a sind wiederum durch ein anhand von
Figur 1 bereits erwähntes Strahlverfahren herstellbar.
[0023] Schließlich zeigt Figur 3 ein letztes Ausführungsbeispiel eines Schraubwerkzeugs
1, das wiederum eine feststehende Klinge 3 und einen Griff 5 aufweist. Dieser ist
mit -wiederum durch eine Schraffur gekennzeichnete- im wesentlichen streifenförmigen
Bereichen 7b versehen, die sich allerdings hier praktisch parallel zur Längsrichtung
des Werkzeugs erstrecken. Die streifenförmigen Bereiche 7b sind wiederum mittels eines
Strahlverfahrens hergestellt.
[0024] Die Längsausdehnung der streifenförmigen Bereiche 7b, deren Breite und die Abstände
der Streifen zueinander können an den jeweiligen Verwendungsfall des Werkzeugs angepaßt
werden. Die Bereiche 7, 7a und 7b werden, wie gesagt, mittels eines Strahlverfahrens
hergestellt, bei dem als Träger und/oder Transportmedium ein unter Überdruck stehendes
Gas, vorzugsweise Luft, verwendet wird. Das Medium dient dazu, scharfkantige Materialteilchen
gegen die Oberfläche des Griffs 5 zu blasen. Als Materialteilchen werden Korund, vorzugsweise
Stahlguß-Korund, aber auch Glassplitter und/oder Glasschrot verwendet. Die durch das
Transportmedium mit hoher Geschwindigkeit gegen die Oberfläche des Griffs 5 geblasenen
scharfkantigen Materialteilchen tragen von der Oberfläche Partikel ab beziehungsweise
reißen diese aus der Griffoberfläche heraus. Dabei bleiben bei der Verwendung scharfkantiger
Materialteilchen Spitzen auf der Griffoberfläche zurück, deren Größe und Abstände
von der Verwendung der Größe der Materialteilchen abhängt, die mittels des Trägermediums
gegen die Oberfläche geblasen werden.
[0025] Bei dem Einsatz von Stahlguß-Korund können die Materialteilchen mehrfach eingesetzt
werden, gegebenenfalls nach einem Reinigungsschritt. Schließlich werden sich die Materialteilchen
abnutzen und ihre Scharfkantigkeit verlieren, so daß die auf der Griffoberfläche gebildeten
Spitzen in den Bereichen 7, 7a und 7b nicht mehr die nötige Scharfkantigkeit aufweisen.
[0026] Es ist auch möglich, Stahlguß-Korund mit Glassplittern und/oder Glasschrot zu vermischen.
Die Glaspartikel können auch jeweils in Reinform eingesetzt werden. Es hat sich allerdings
herausgestellt, daß Glassplitter und Glasschrot vorzugsweise nur einmal einsetzbar
sind. Die Glaspartikel zerfallen bei einer Verwendung meist zu derartig kleinen Teilchen,
daß ein Wiedereinsatz nicht möglich ist.
[0027] Bevorzugt wird eine Korngröße der scharfkantigen Materialteilchen, die im Bereich
von 0,4 mm bis 1,6 mm liegt. Besonders bevorzugt werden allerdings Korngrößen von
0,8 mm bis 1,25 mm.
[0028] Bei der Strahlbehandlung der Griffoberfläche kann ein durchgehender Bereich 7 mit
scharfkantigen Materialteilchen beaufschlagt werden, wie dies in Figur 1 dargestellt
ist. Es ist jedoch auch möglich, lediglich streifenförmige Bereiche einem Strahlverfahren
zu unterwerfen, die unterbrochen oder aber durchgehend ausgebildet sind und, wie in
Figur 2 dargestellt, quer zur Längsrichtung des Schraubwerkzeugs den Griff 5 umlaufen.
Es ist auch möglich, daß die Streifen, wie in Figur 3 gezeigt, in Längsrichtung über
die Griffoberfläche verlaufen und einen Abstand zueinander aufweisen. Es ist auch
hier eine unterbrochene Ausführungsform der streifenförmigen Bereiche 7b denkbar.
Überdies können auch mehr oder weniger punktuell ausgebildete Bereiche, die einem
Strahlverfahren unterworfen werden, über die Oberfläche des Griffs 5 verteilt werden.
Vorzugsweise werden 60% bis 90%, insbesondere 70% bis 85% der Griffoberfläche einem
Strahlverfahren unterworfen. Insbesondere werden Ausführungsformen bevorzugt, bei
denen ca. 80% der Griffoberfläche mit einem Strahlverfahren behandelt und somit mit
Spitzen versehen sind. Es ergibt sich dadurch eine optimale Griffigkeit des Werkzeugs.
[0029] Es werden Schraubwerkzeuge 1 bevorzugt, deren Griff aus einem schlagfesten Kunststoff
besteht. Bei der Durchführung des Strahlverfahrens muß eine übermäßige Erwärmung der
Griffoberfläche vermieden werden, damit die bei dem Strahlverfahren erzeugten scharfkantigen
Spitzen nicht schmelzen. Daher wird bei der Durchführung des Verfahrens zur Herstellung
eines Schraubwerkzeugs 1 der hier beschriebenen Art eine Düse eingesetzt, die über
die Oberfläche des Griffs 5 hinweggeführt wird. Vorzugsweise wird die Düse oszillierend
über die Oberfläche bewegt, das heißt, die Oberfläche wird in nebeneinanderliegenden
Streifen quasi zeilenförmig bearbeitet. Die Düse wird im übrigen vorzugsweise so geführt,
daß die beim Strahlverfahren eingesetzten kleinen scharfkantigen Materialteilchen
etwa senkrecht auf die Oberfläche des Griffs 5 auftreffen. Dadurch ergeben sich besonders
scharfkantige Spitzen auf der Griffoberfläche.
[0030] Aus dem oben Gesagten ergibt sich ohne weiteres, daß das Herstellungsverfahren sehr
preisgünstig realisierbar ist, insbesondere bei Einsatz von Stahlguß-Korund, weil
diese Materialteilchen dem Strahlverfahren mehrfach zuführbar sind, gegebenenfalls
nach einem Reinigungsschritt.
[0031] Das Strahlverfahren an sich ist besonders einfach realisierbar, da es lediglich des
Einsatzes eines unter Druck stehenden gasförmigen Transportbeziehungsweise Trägermediums
bedarf. Vorzugsweise wird Druckluft verwendet, die durch eine Düse ausströmt und dabei
die scharfkantigen Materialteilchen mitreißt. Der aus der Düse austretende Gasstrahl
wird gemeinsam mit den mitgeführten Materialteilchen auf die Oberfläche des Griffs
5 des Schraubwerkzeugs 1 geleitet, wobei die Ausströmgeschwindigkeit an das Grundmaterial
des Griffs anpaßbar ist. Es muß sichergestellt sein, daS durch die aufprallenden Materialteilchen
Partikel aus der Griffoberfläche herausgerissen werden, so daß dort scharfkantigen
Spitzen stehen bleiben, die so dicht nebeneinander liegen, daß einerseits eine Verletzung
des Verwenders ausgeschlossen ist, andererseits aber sichergestellt bleibt, daß ein
Flüssigkeitsfilm aus Wasser oder Öl von den Spitzen durchdrungen wird, wenn das Schraubwerkzeug
eingesetzt wird.
[0032] Aus den Erläuterungen zu den Figuren 1 bis 3 wird deutlich, daß nur der Kraftübertragungsbereich
der Strahlbehandlung bedarf. Insbesondere der Endbereich des Griffs 5, der also der
Klinge gegenüberliegt, bleibt unbehandelt, damit die auf die Haut des Verwenders wirkenden
Scherkräfte bei Einsatz des Schraubwerkzeugs minimal bleiben. Vorzugsweise ist auch
der der Klinge 3 zugewandte Vorderbereich des Griffs 5 unbehandelt, das heißt, er
weißt eine glatte Oberfläche auf. Die empfindlichen Fingerspitzen werden somit geringeren
Reibungskräften unterworfen, so daß ein schonender Einsatz des Werkzeugs möglich ist.
[0033] Bei dem hier beschriebenen Herstellungsverfahren, bei dem Materialteilchen von einer
Korngröße von 0,8 mm bis 1,25 mm eingesetzt werden, ergeben sich für die Oberfläche
des behandelten Griffbereichs beispielhaft folgende Werte:
1. Messung in Längsrichtung des Werkzeugs:
[0034] Die maximale Rauhigkeit R
max beträgt 34,17 um (0,96 um), die gemittelte Rauhtiefe R
z beträgt 29,87 um (0,74 um), der arithmetische Mittelrauhwert R
a beträgt 5,66 um (0,11 um), die Rauhtiefe R
T, das heißt, der Abstand zwischen dem Grundprofil und einem bei einer Messung gegebenen
Bezugsprofil, beträgt 39,59 um (1,06 um). Überdies ergibt sich für die Profiltiefe
P
T, gemessen zwischen der Oberkante einer Spitze und dem Tiefpunkt eines Tals ein Wert
von 48,40 um (2,64 um). Schließlich wird mit Rp-Mittelwert die mittlere Glättungstiefe
bezeichnet, also der Abstand zwischen dem höchsten Punkt des Profils zum Bezugsprofil,
wofür hier ein Wert von 11,26 um (0,41 um) erreicht wurde. In Klammern sind jeweils
die Werte für unter gleichen Bedingungen hergestellte herkömmliche Werkzeuge angegeben.
2. Messung quer zur Längsrichtung:
[0035] Die maximale Rauhigkeit R
max beträgt 55,40 um (1,31 um), die gemittelte Rauhtiefe R
z beträgt 41,32 um (1,15 um), der arithmetische Mittelrauhwert R
a beträgt 8,63 um (0,19 um), die Rauhtiefe R
T, das heißt, der Abstand zwischen dem Grundprofil und einem bei einer Messung gegebenen
Bezugsprofil, beträgt 59,60 um (1,41 um). Überdies ergibt sich für die Profiltiefe
P
T, gemessen zwischen der Oberkante einer Spitze und dem Tiefpunkt eines Tals ein Wert
von 70,18 um (10,76 um). Schließlich wird mit Rp-Mittelwert die mittlere Glättungstiefe
bezeichnet, also der Abstand zwischen dem höchsten Punkt des Profils zum Bezugsprofil,
wofür hier ein Wert von 17,71 um (0,58 um) erreicht wurde. In Klammern sind jeweils
die Werte für unter gleichen Bedingungen hergestellte herkömmliche Werkzeuge angegeben.
[0036] Mit den hier beispielhaft aufgeführten Werten ergibt sich nach allem eine optimale
Griffigkeit. Das heißt, ohne übermäßige Belastung der Handinnenfläche können maximale
Drehmomente ermüdungsfrei übertragen werden. Die auf den Griff des Schraubwerkzeugs
aufzubringenden Kräfte werden dadurch reduziert, daß ein guter Reibschluß gewährleistet
ist, der sich dadurch ergibt, daß die bei dem Strahlverfahren erzeugten Spitzen einen
Flüssigkeitsfilm aus Wasser und/oder Öl während der Handhabung des Schraubwerkzeugs
durchdringen und dem Benutzer optimalen Halt am Griff des Werkzeugs geben.
1. Handbetriebenes Schraubwerkzeug mit einer Klinge und einem Griff, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Griffs (5) zumindest bereichsweise mit mittels eines Strahlverfahrens
herstellbaren scharfkantigen Spitzen versehen ist, die bei der Handhabung des Schraubwerkzeugs
(1) einen Flüssigkeitsfilm zwischen Hand- und Griff-Oberfläche abscheren oder durchstoßen.
2. Schraubwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen so ausgebildet
sind, daß sie bei der Handhabung des Schraubwerkzeugs (1) zumindest mit ihrem Kopfbereich
aus dem Flüssigkeitsfilm herausragen.
3. Schraubwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Strahlverfahren
als Träger- und/oder Transportmedium unter einem Überdruck stehendes Gas, vorzugsweise
Luft, verwendbar ist.
4. Schraubwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
dem Strahlverfahren scharfkantige Materialteilchen auf die Oberfläche des Griffs (5)
einwirken.
5. Schraubwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Materialteilchen
Korund, vorzugsweise Stahlguß-Korund, Glassplitter und/oder Glasschrot verwendbar
sind.
6. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Endbereich und/oder der der Schraubendreherspitze zugewandte Vorderbereich
des Griffs (5) eine glatte Oberfläche aufweist.
7. Schraubwerkzeug nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche des Griffs (5) unterbrochene oder durchgehende Streifen (7a,7b) mit
Spitzen aufweist, wobei die Streifen in Längsrichtung oder quer dazu orientiert sind.
8. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß 60% bis 90%, vorzugsweise 70% bis 85%, insbesondere 80% der Griffoberfläche mit
Spitzen versehen sind.
9. Verfahren zur Herstellung eines handbetriebenen Schraubwerkzeugs, insbesondere
eines Schraubwerkzeugs nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche des Griffs zumindest bereichsweise zur Ausbildung scharfkantiger Spitzen
einem Strahlverfahren unterworfen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger- und/oder Transportmedium
Gas, insbesondere Luft, verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Strahlverfahren
scharfkantige Materialteilchen mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche des Griffs
aufprallen und dort zur Ausbildung der scharfkantigen Spitzen Partikel herausreißen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem
Strahlverfahren eine Düse verwendet wird, die vorzugsweise oszillierend über die Oberfläche
des Griffs geführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die bei
dem Strahlverfahren verwendeten Materialteilchen etwa senkrecht auf die Oberfläche
des Griffs auftreffen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß als bei
dem Strahlverfahren eingesetzte scharfkantige Materialteilchen Korund, Stahlguß-Teilchen,
Glassplitter und/oder Glasschrot verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße der scharfkantigen
Materialteilchen im Bereich von 0,4 bis 1,6 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,8 bis
1,25 mm liegt.