Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einer Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmachinen nach
der Gattung des Patentanspruchs 1 aus. Eine solche durch die EP-A-0039304 bekannte
Kraftstoffeinspritzpumpe ist in der Art einer Verteilereinspritzpumpe aufgebaut, bei
der in einem rotierend angetriebenen Verteiler radial angeordnete Pumpenkolben vorgesehen
sind, die sich über Rollenschuhe auf einer Nockenbahn abstützen, die auf einem ringförmigen
Element, das im wesentlichen feststehend aber verdrehbar im Pumpengehäue gelagert
ist, angeordnet ist. Durch die nach innen weisenden Nocken erfahren die Pumpenkolben
eine hin- und hergehende Bewegung, wobei sich Saug- und Förderhübe abwechseln und
so Kraftstoff unter Hochdruck je nach Stellungen des Verteilers einer von mehreren
Einspritzleitungen zugeführt wird. Zur Verstellung des Zeitpunktes, bei dem ein jeweiliger
Hochdruckförderhub der Pumpenkolben beginnt, ist der Nockenring verdrehbar angeordnet.
Dazu weist er ein radial eingeschraubtes Verbindungselement auf, das am außen liegenden
Ende einen Kugelkopf aufweist und mit diesem in einem Stellkolben eines Spritzverstellers
eingreift. Der Stellkolben wird dabei von einer hydraulischen Steuerflüssigkeit entgegen
die Kraft einer Rückstellfeder verstellt und verändert somit die Drehstellung des
Nockenrings und damit den Hochdruckförderbeginn der Pumpenkolben bzw. den Spritzbeginn
der Kraftstoffeinspritzung.
[0002] Bei der bekannten Ausgestaltung ist das Verbindungsglied also in einem radial liegenden
Nokkenring angeordnete Gewindebohrung eingeschraubt. Eine solche Bohrung ist bei einem
sehr hoch belasteten Teil wie dem Nockenring, der einerseits gehärtet sein muß um
die notwendige Verschleißfestigkeit im Betrieb aufzuweisen und andererseits wegen
dieser Härte wiederum stark kerbempfindlich ist, von großem Nachteil. Dazu kommt Aufwand
zur Einbringung der Gewindebohrung und der Verschraubung des Verbindungsgliedes.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 hat dem gegenüber den Vorteil, daß mit dem angeformten Verbindungsglied
eine wesentlich bessere Krafteinleitung der auf den Nokkenring aufzubringenden Stellkraft
möglich wird und das gilt auch für die Haltekraft in einer bestimmten Einstellung
des Nockenrings gegen die Verdrehkräfte, die durch Ablaufen der Rollen auf den Nocken
beim Förderhub der Pumpenkolben auftreten. Weiterhin kann das Verbindungsglied jetzt
unabhängig von der Lage der Nocken auf der Innenseite des Nockenringes angebracht
werden, da die Nockenringwandstärke nicht mehr beeinflußt wird, wie dies beim Stand
der Technik der Fall ist. Auch für die Montage vom Nockenring in Verbindung mit dem
Stellglied ergibt sich eine Vereinfachung, da das Verbindungsglied relativ klein bauend
nicht bei der Montage gesondert eingeschraubt werden muß.
[0004] In vorteilhafter Weiterbildung des Gegenstands des Patentanspruchs 1 kann das Verbindungsglied
auch walzenförmig sein mit parallel zur Achse des Nockenrings liegender Achse, was
den Vorteil hat, daß ein größerer Kraftübertragungsquerschnitt an der Stelle des Übergangs
des Verbindungsteiles zum Nockenring zur Verfügung steht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
Zeichnung
[0005] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
mit einer axialen Draufsicht auf den ringförmigen Teil, den Nockenring in einer ersten
Ausführungsform, Figur 2 einen Schnitt senkrecht zur Ebene der Darstellung in Figur
1 als Draufsicht auf den Verstellteil des Nockenrings und Figur 3 ein zweites Auführungsbeispiel
mit abgewandeltem Verbindungsglied.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] In der Figur 1 ist von einer Kraftstoffeinspritzpumpe der Verteilerpumpenbauart in
einem Teilschnitt durch die Einspritzpumpe ein Nockenantrieb dargestellt, der zur
Erzeugung der Bewegung von Pumpenkolben der im übrigen nicht näher dargestellten Kraftstoffeinspritzpumpe
dient. Diese Einspritzpumpe ist in der Art einer Verteilerradialkolbenpumpe aufgebaut,
von der in der Figur 1 der Schnitt durch einen Verteiler 1 wiedergegeben ist. Dieser
wird von einer nicht weiter dargestellten Antriebswelle rotierend angetrieben und
weist radiale Bohrungen 2 auf, die als Pumpenzylinder Pumpenkolben 3 führen. Weiterhin
ist in einer sich an die Bohrungen 2 radial nach außen anschließenden Bohrung 4 mit
größerem Durchmesser je ein Rollenstössel 5 geführt mit einer Rolle 6, die auf einer
Nockenbahn 7 eines Nockenringes 8 bei der Drehung des Verteilers 1 abläuft. Die Pumpenkolben
begrenzen dabei einen sich zur Achse des Verteilers hin anschließeden, nicht gezeigten
Pumpenarbeitsraum, der über eine axiale Druckbohrung 9 zu der nicht dargestellten
Verteilstelle des Verteilers führt, an der je nach Drehstellung des Verteilers eine
von mehreren um den Umfang des Verteilers verteilt abgehenden Einspritzleitungen abführen.
Diese versorgen entsprechende Einspritzventile.
[0007] In dem Verteiler sind im ausgeführten Beispiel gleichmäßig verteilt vier Pumpenkolben
vorgesehen die gemeinsam zur Druckbohrung 9 hin fördern. Entsprechende sind auf der
Nockenbahn 4 nach innen weisende Nocken 11 vorgesehen. Die Nokkenbahn befindet sich
auf einem Ring mit dem wesentlichen quadratischen Querschnitt. Während es zur Forderung
des Kraftstoffs und zum Antrieb der Pumpenkolben ausreicht, daß der Nockenring stillsteht,
wobei er in einer entsprechenden zylindrischen Aufnahme des nicht weiter dargestellten
Pumpengehäuses geführt ist, wird er durch Verstellung des Förderbeginns der Pumpenkolben
jedoch verdreht. Je nach Drehstellung des Nockenrings wird also früher oder später
ein Druckhub der Pumpenkolben erfolgen und somit der mögliche Kraftstoffeinspritzbeginn
verändert. Durch Verdrehung des Nockenrings weist dieser nun erfindungsgemäß an seinem
Außenumfang ein Verbindungsglied 12 auf, das die Form einer einstückig auf die zylindrische
Außenfläche des Nockenringes aufgesetzte Walze hat. Wegen der Einstückigkeit ist das
Verbindungsglied 12 nur über einen Teil seines Außenumfanges walzenförmig.
[0008] Dieses walzenförmig ausgebildete Verbindungsglied greift zur Verstellung des Nockenringes
in eine Ausnehmung 14 in einem Verstellglied 16 einer Verstelleinrichtung 17. Dabei
handelt es sich um den bei Verteilerkraftstoffeinspritzpumpen üblichen hydraulischen
Spritzversteller bestehend aus einem Kolben, dem genannten Verstellglied 16, der in
einem Zylinder 18 verschiebbar angeordnet ist, wobei auf seiner einen Stirnseite eine
Rückstellfeder 19 und auf seiner anderen Seite ein hydraulischer Stelldruck 20 angreift
der über eine Zuleitung 21 von einer nicht weiter dargestellten Druckquelle 22 ständig
zugeführt wird. Entsprechend dem Stelldruck wird dabei der Kolben 60 mehr oder weniger
gegen die Kraft der Rückstellfeder 19 verschoben und stellt somit die Drehlage des
Nockenrings und damit den Spritzbeginn ein. Insbesondere hat auch diese Verstelleinrichtung
die Aufgabe den Nockenring in der einmal eingestellten Stellung zu halten. Gegen die
rückstellenden Kräfte, die aufgrund des Ablaufes der Rollen 6 auf den Nocken 11 beim
Druckhub der Pumpenkolben hervorgerufen werden.
[0009] In der Figur 2 ist die Draufsicht auf einen Teilschnitt gemäß der Linie 11/11 von
Figur 1 wiedergegeben. Der Schnitt geht dabei durch die Achse des walzenförmigen Verbindungsgliedes
und zeigt, daß dieses in seiner Längserstreckung in der Außenkontur ballig ausgeführt
ist. Damit können Fluchtungsfehler zwischen Stellglied 16 und Nokkenring ausgeglichen
werden. Zur besseren Lagerung des walzenförmigen Endes des Verbindungsgliedes 12 im
Stellglied 16 ist in die Ausnehmung ein Lagerteil 24 eingesetzt, das das Verbindungsglied
über einen Bereich der größer ist als 1800, umfaßt. In der somit gebildeten Lagerpfanne
25 kann sich das Verstellglied leicht bewegen und es erfolgt eine optimale Kraftübertragung
vom Stellglied auf den Nockenring.
[0010] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist in vereinfachter Ausführung
das Verbindungsglied 12 nur an den Seiten seiner Längserstreckung parallel zur Achse
des Nockenrings mit einer walzenförmigen Oberfläche versehen, die in Richtung der
Stellbewegung des Verstellgliedes 16 weisen. Das Verbindungsglied 12 steht dabei in
direkter Anlage mit der Ausnehmung 14 Verstellglied 16. In alternativer Ausgestaltung
kann das Verbindungsglied natürlich auch zusätzlich bearbeitet sein und ein kugelkopfartiges
Ende aufweisen, mit dem es in eine entsprechend geformte Ausnehmung analog der Ausnehmung
14 im Verstellglied eingreift.
[0011] Der erfindungsgemäße Gedanke wurde beim vorstehenden Beispiel für eine Radialkolbenpumpe
beschrieben. Gleiche oder ähnliche Verhältnisse liegen aber auch bei einer anderen
Verteilerpumpenbauart vor, bei dem der Nockenantrieb aus einer Nockenscheibe mit axialweisender
Nockenfläche und einem Rollenring besteht, auf dessen Rollen die Nockenfläche abläuft.
Auch bei dieser Verteilereinspritzpumpe ist also ein rotierend angetriebener Teil,
in diesem Fall die Nockenscheibe, und ein im wesentlichen feststehender Teil, in diesem
Fall der Nockenring vorgesehen. Auch dieser wird analog zum oben beschriebenen Beispiel
durch einen Spritzversteller in eine entsprechend gewünschte Drehlage gebracht. Für
diesen Rollenring ist ein Verbindungsglied und Verstellglied der Spritzverstelleinrichtung
notwendig. Dieses Verbindungsglied kann bei dieser Pumpe in analoger Weise zum oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel angeordnet und ausgeführt sein.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit wenigstens einem Pumpenkolben
(3) und einem Nockenantrieb zur Erzeugung der Bewegung des Pumpenkolbens bestehend
aus einem im wesentlichen feststehenden, verdrehbaren, ringförmigen Teil (8) und einem
diesem koaxial zugeordneten, rotierend angetriebenen Teil (1) und einer an einem der
genannten Teile angeordneten Nockenbahn (7), auf der, der Nockenbahn folgend, Rollen
zur Übertragung des Nockenverlaufes der Nockenbahn auf den Pumpenkoben abrollen, mit
einer Stelleinrichtung (17) zur Einstellung des ringförmigen Teils (8) bestehend aus
einem Stellglied (16) das zur Kupplung mit dem ringförmigen Teil eine Ausnehmung (14)
aufweist, in die ein radial von dem ringförmigen Teil (8) abstehenden Verbindungsglieds
(12) eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsglied (12) einstückig mit
dem ringförmigen Teil (8) verbunden ist.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsglied
(12) im Bereich seines Eingreifens in die Ausnehmung (14) wenigstens auf seinen in
die Verstellrichtung des Verstellglieds (16) weisenden Bereichen mit einer kugeligen
Oberfläche versehen ist.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsglied
im Bereich seines Eingreifens in die Ausnehmung (14) mit wenigstens seinen in Verstellrichtung
des Verstellgliedes (16) weisenden Teil walzenförmig ausgebildet ist mit zur Drehachse
des ringförmigen Teils (8) parallel liegender Achse.
4. Kraftsstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied
walzenförmig und längs seiner Achse ballig ausgeführt ist.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Ausnehmung (14) ein das Verbindungsglied (12) in einer Lagerpfanne (25)
aufnehmendes Lagerteil (24) eingesetzt ist.
6. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der ringförmige Teil (8) ein Nockenring mit zum Innern des Ringes weisender Nockenlauffläche
ist, auf der in dem rotierend angetriebenen Teil (1) gelagerte den Pumpenkolben antreibende
Rollen (6) ablaufen.
7. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der ringförmige Teil ein Rollenring ist, und der rotierend angetriebene
Teil eine Nockenscheibe mit axialweisender Nokkenfläche, die auf entsprechend gelagerten
Rollen des Rollenringes bei der Verdrehung des angetriebenen Teils abläuft und einem
axial zum Rollenring angeordneten Pumpen- und Verteilerkolben antreibt.