[0001] Die Erfindung betrifft ein Schnellauftor mit einem flexiblen, in zwei seitlichen
Führungen auf-und abbeweglichen Behang, wobei zur sicheren Halterung des Behanges
in den seitlichen Führungen Sicherungselemente angeordnet sind.
[0002] Schnellauftore finden beispielsweise in Fabrikhallen Verwendung, und zwar als Abtrennung
zwischen verschiedenen Hallen, oder als Tor zwischen Halle und Außenbereich. Diese
Tore können beispielsweise durch Auf- und Abbewegung vollständig geöffnet oder geschlossen,
beispielsweise aber auch von Gabelstaplern in geschlossenem Zustand durchfahren werden.
Dafür ist im flexiblen Behang des Schnellauftores ein überlappender Schlitz vorgesehen,
den durchfahrende Fahrzeuge aufstoßen und der sich hinter dem Fahrzeug selbsttätig
wieder schließt. Der Sinn eines solchen Tores liegt zum Beispiel darin, Bereiche unterschiedlicher
Temperatur-, Klimabedingungen oder Außen- und Innenbereiche voneinander zu trennen.
[0003] Bei Rolltoren nach dem Stand der Technik sind die Seitenteile des Behanges in seitlichen
Führungen angeordnet, damit der Behang an einer Rolle oberhalb des Tores geführt auf-
bzw. abgewickelt werden kann, um das Tor zu öffnen oder zu schließen. Die Seitenteile
des Behangs sind dabei lediglich in U-förmige Schienen eingeschoben. Wird durch ein
derartiges Rolltor beispielsweise der Innenbereich einer Halle vom Außenbereich abgetrennt,
kommt es unter anderem durch wind- oder klimabedingte Druckunterschiede zwischen abgetrennten
Bereichen zu Kräften, die auf den Behang wirken und eine Zugbelastung der Randbereiche
in den seitlichen Führungen hervorrufen, die den Rand des Behanges aus der Führung
ziehen. Ein derartiges Rolltor ist beispielsweise aus der DE-OS 34 01 096 bekannt.
[0004] Aus der DE-OS 36 41 536 und aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 90 07 465 sind Systeme
bekannt, bei denen der Behang mittels Spannseilen und verschiedenen Vorspannungssystemen
mit Stahlseil-Zugfederkombinationen unter Spannung gehalten wird, so daß er eventuell
auftretenden Windkräften gemäß DIN 1055.4 standhält. Diese Konstruktionen sind allerdings
sehr aufwendig und trotz laufender Verbesserungen umständlich in der Herstellung und
Reparatur. Weiterhin haben sie einen hohen Wartungsaufwand. Schließlich können sie
vor allem bei großflächigen Schnellauftoren ein teilweises Herausziehen des Behanges
aus den seitlichen Führungen nicht absolut verhindern.
[0005] Ein weiterer Vorschlag, diesen Nachteil zu umgehen, besteht darin, an den Seitenteilen
des Behanges, der in den seitlichen Führungen verläuft, Rollen anzubringen, die in
Ausnehmungen in den seitlichen Führungen geführt werden, so daß ein Herausspringen
des Behanges verhindert wird.
[0006] Dies führt aber zu neuen Nachteilen im Betrieb des Rolltores, da sich der Rand, an
dem die Rollen befestigt sind, wesentlich dicker aufrollt als der Rest des Behanges.
Außerdem steigen die Herstellungskosten des Behanges, da er zusätzlich mit Rollen
versehen werden muß. Diese Rollen erschweren auch das Auswechseln des Behanges, beispielsweise
nach einer Beschädigung, ganz erheblich, da der Behang ein nicht unerheblich zusätzliches
Gewicht durch die Rollen erhält. Die Mechanik des Auf- und Abrollmechanismus muß stärker
dimensioniert sein und mit zusätzlichem Aufwand für eine präzise Führung der Rollen
sorgen, damit diese beim Abrollen genau in die vorgesehenen Ausnehmungen in den seitlichen
Führungen rutschen, da sonst die Gefahr des Verkantens oder Verkeilens und damit einer
Blockierung des Tores besteht.
[0007] Aus der DE-PS 27 06 233 ist zur Verbesserung dieses Systems vorgeschlagen, den Behang
im Bereich der seitlichen Führungen nur mit Ausnehmungen zu versehen, in welche von
einem Magazin beim Abrollen des Behanges Kugeln eingesetzt werden. Beim Hochziehen
des Behanges werden diese Kugeln von einem Auswerfer wieder aus den Ausnehmungen heraus
und in das Magazin zurückgezwungen. Mit diesem System wird zwar der Nachteil vermieden,
daß sich der Rand des Rolltores wesentlich dicker aufrollt als der Rest, jedoch sind
die Herstellungskosten des Rolltores insgesamt durch das sehr aufwendige Magazin erheblich
erhöht. Schließlich ist auch die Gefahr des Verkantens oder der Blockierung des Tores
nicht ausgeräumt. Vor allem besteht die Gefahr, daß die in den Ausnehmungen eingesetzten
Rollen oder Kugeln durch die an dem Tor in geschlossenem Zustand wirkenden Kräfte
in den Ausnehmungen festgesetzt werden, so daß der Auswurf nicht in gewünschter Weise
vollzogen wird. In diesem Falle wird das ganze Tor blockiert. Weiterhin wirken an
dem Tor auch beim Hochziehen ggf. erhebliche Windkräfte, die den Randbereich des Behanges
soweit wie möglich aus den Führungen herausziehen, so daß die Kugeln an einem der
Ränder der Ausnehmungen verkeilt werden. Die Aufrollmechanik muß entsprechend stark
dimensioniert werden. Im ungünstigsten Fall läßt sich das Tor aufgrund der verkeilten
Rollen überhaupt nicht mehr öffnen.
[0008] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schnellauftor der gattungsgemäßen
Art dahingehend zu verbessern, daß es den äußeren Kräften, wie beispielsweise Winddruck,
standhält, auch unter der Last äußerer Kräfte geöffnet und geschlossen werden kann,
und bezüglich des Herstellungs- und Montageaufwands vereinfacht ist.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein gattungsgemäßes Schnellauftor dadurch gekennzeichnet,
daß der Behang an seinen in die seitlichen Führungen ragenden Randbereiche eine parallel
zum Rand verlaufende Reihe von untereinander beabstandeten Löchern aufweist, und daß
die Sicherungselemente durch eine Reihe von untereinander entsprechend beabstandeten
Stiften gebildet sind, die die Löcher im Randbereich des Behanges durchgreifen, und
die auf einem, in jeder seitlichen Führung mit dem auf- und abbeweglichen Behang mitbewegten
Endlosband befestigt sind, wobei die Stifte hinter den Löchern in einer Nut gleiten.
[0010] Die Stifte verhindern durch ihr Durchgreifen durch die Löcher und weiterhin durch
das Eingreifen in eine Nut wirksam das Herausziehen des Behanges aus den seitlichen
Führungen.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine hinsichtlich der Montage und der
Kosten äußerst einfache Vorrichtung bereitgestellt, die die Sicherheitsanforderungen
in gewünschter Weise erfüllt ohne eine Quelle für Behinderungen oder Gefahren darzustellen.
[0012] Besonders vorteilhaft für eine einfache Realisierung einer Ausführungsform ist es,
das Endlosband über entsprechende Umlenkrollen entlang der seitlichen Führungen derart
zu führen, daß die Stifte bei abgewickeltem Behang in die Löcher greifen und das Endlosband
freibeweglich ist.
[0013] Für eine synchrone Bewegung des Behanges mit den Endlosbändern ist der Behang an
seinem unteren Rand mit jeweils einem der Stifte in jeder der seitlichen Führungen
fest verbunden.
[0014] Gleichmäßig beabstandete Löcher und Stifte, zum Beispiel mit einem Abstand von je
25cm, ergeben einen einfachen aber wirkungsvollen Aufbau. Um die Kraftbelastung der
Stifte und Löcher in den kritischen Bereichen des Randbereiches des Behanges herabzusetzen,
werden an den entsprechenden kritischen Stellen die Löcher, und damit auch die Stifte
enger beabstandet. Mit zunehmendem Abstand beispielsweise vom oberen Bereich des Schnellauftores
fehlt mehr und mehr die zusätzliche stabilisierende Wirkung der Auf- bzw. Abwickelvorrichtung.
Auftretende Windlasten müssen mehr und mehr von den Stiften bzw. Löchern aufgenommen
werden. Zur Erhöhung der Stabilität des gesamten Systems sind die Löcher mit Ösen
verstärkt.
[0015] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer Ausführungsform anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform; und
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 11-11 in Fig. 1.
[0016] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Schnellauftor 10 mit einem Behang 11
und seitlichen Führungen 12. Endlosbänder 16 werden über Umlenkrollen 18 entlang der
seitlichen Führung 12 geführt. An den Endlosbändern 16 sind Stifte 15 befestigt. Zwischen
den Führungen 12 und den Endlosbändern 16 kann sich ein Behang 11 auf-und abbewegen.
Im Randbereich 13 des Behanges 11 sind Löcher 14 angeordnet. Die Stifte 15 sind derart
angeordnet, daß sie in entsprechende Löcher 14 des Behanges 11 greifen. Bewegt sich
nun der Behang 11 auf und ab, so wird das Endlosband 16 mit den daran befestigten
Stiften 15 synchron mitbewegt. Oberhalb der Endlosbänder 16 befindet sich eine nicht
dargestellte Vorrichtung, mit der der Behang 11 auf- bzw. abgewickelt wird. Ist nun
der Behang 11 vollständig aufgewickelt, d.h. das Tor ist ganz geöffnet, so greift
zunächst nur ein Paar Stifte 15 in ein Paar entsprechender Löcher 14 des Behanges
11. Vorzugsweise sind diese Stifte 15 mit dem Behang 11 fest verbunden.
[0017] Wird nun der Behang abgerollt, so bewegt er sich innerhalb der Führungen 12 abwärts
und bewegt damit gleichzeitiger synchron das Endlosband. Erreichen die Löcher 14 den
oberen Bereich des Endlosbandes 16, so greifen sukzessive die Stifte 15 in die vorbeilaufenden
Löcher 14 und wandern mit den Löchern weiter nach unten.
[0018] Die durch die Löcher 14 greifenden Stifte 15 greifen weiterhin in eine Nut 17 ein,
entlang der die Stifte 15 bei entsprechender Auf- und Abbewegung des Behanges 11 hin-
und hergleiten.
[0019] Die Achsen 19 der Umlenkrollen müssen nicht notwendigerweise miteinander verbunden
sein.
[0020] Ist der Behang 11 vollständig abgerollt, so ist das Tor geschlossen und in alle Löcher
14 des Behanges 11 greifen jeweilige Stifte 15 ein. Durch das Durchgreifen der Stifte
15 durch die Löcher 14 in eine Nut 17 ist der Randbereich 13 vor einem Herausziehen
aus den seitlichen Führungen 12 gesichert.
[0021] Wirken Windkräfte auf den Behang 11, die zu Zugkräften auf den Randbereich 13 führen,
so ist durch die durchgreifenden Stifte 15 in eine Nut 17 ein Herausziehen des Randbereiches
13 aus den seitlichen Führungen 12 wirksam verhindert.
[0022] Die Löcher 14 müssen nicht notwendigerweise, wie in Fig. 1 dargestellt, gleichmäßig
beabstandet sein. Vielmehr bietet sich auch eine Anordnung an, bei der im mittleren
Bereich des Randbereiches 13, d.h. weit weg vom oberen und unteren Rand des Behanges
11, die Abstände zwischen den Löchern 14 verkleinert sind, damit auftretende Zugwirkungen
im Randbereich 13 auf mehr Stifte-/Löcherhaltekombinationen verteilt sind. Dadurch
wird die Belastung der einzelnen Stifte 15 und Löcher 14 vermindert.
[0023] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie 11-11 aus Fig. 1. Hier ist detailliert
gezeigt, wie die Stifte 15 durch Löcher 14 hindurchgreifen und in einer Nut 17 enden.
Das Endlosband 16 ist über die Umlenkrolle 18 geführt und zwischen dem Endlosband
und der seitlichen Führung 12 läuft der Behang 11 auf und ab.
Bezugszeichenliste
[0024]
10 Schnellauftor
11 Behang
12 Führung
13 Randbereich
14 Löcher
15 Stifte
16 Endlosband
17 Nut
18 Umlenkrolle
1. Schnellauftor (10) mit einem flexiblen, in zwei seitlichen Führungen (12) auf-
und abbeweglichen Behang (11), wobei zur sicheren Halterung des Behanges (11) in den
seitlichen Führungen (12) Sicherungselemente angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behang (11) an seinen in die seitlichen Führungen (12) ragenden Randbereichen
(13) eine parallel zum Rand verlaufende Reihe von untereinander beabstandeten Löchern
(14) aufweist, und daß die Sicherungselemente durch eine Reihe voneinander entsprechend
beabstandeter Stifte (15) gebildet sind, die die Löcher (14) durchgreifen, und die
auf einem, in jeder seitlichen Führung (12) mit dem auf- und abbeweglichen Behang
(11) mitbewegten Endlosband (16) befestigt sind, wobei die Stifte (15) hinter den
Löchern (14) in einer Nut (17) gleiten.
2. Schnellauftor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Endlosband (16)
über entsprechende Umlenkrollen (18) entlang der seitlichen Führungen (12) derart
geführt ist, daß die Stifte (15) bei abgewickeltem Behang (11) in die Löcher (14)
greifen.
3. Schnellauftor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Endlosband (16)
frei beweglich ist.
4. Schnellauftor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Endlosband (16)
gemeinsam mit dem Behang (11) über die Umlenkrolle (18) angetrieben ist.
5. Schnellauftor nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behang (11)
an seinem unteren Rand mit einem Stift (15) fest verbunden ist.
6. Schnellauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher (14) in gleichmäßigem Abstand voneinander angeordnet sind.
7. Schnellauftor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der gleichmäßige Abstand
25cm beträgt.
8. Schnellauftor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Löcher (14) ungleichmäßig beabstandet sind.
9. Schnellauftor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher mit zunehmendem
Abstand von dem oberen und unteren Rand des Behanges (11) zunehmend enger beabstandet
sind.
10. Schnellauftor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher (14) mit Ösen verstärkt sind.