(19)
(11) EP 0 597 334 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.05.1994  Patentblatt  1994/20

(21) Anmeldenummer: 93117550.9

(22) Anmeldetag:  29.10.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66C 23/74
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 07.11.1992 DE 4237647

(71) Anmelder: Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp
D-45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Weber, Reinhard, Dipl.-Ing.
    D-26441 Jever (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Umsetzvorrichtung


    (57) Umsetzvorrichtungen für Gegengewichte (10) an Auslegerkranen, insbesondere Mobilteleskopkranen, mit drehbarem Oberwagen und mindestens einer an diesem angeordneten senkrecht wirkenden hydraulischen Hubeinrichtung zum An- und Abkuppeln sowie Anheben und Absetzen der Gegengewichte (10) sollen einfach herzustellen, leicht zu handhaben, wartungsarm und betriebssicher sein. Deshalb ist die Hubeinrichtung mit einem keilförmigen Kolbenstangenkopf (4) und einem aus diesem achsial ausfahrbaren Schubstift (6) ausgestattet. Eine die Gegengewichte (10) tragende Grundplatte (8) ist mit einem die Gegengewichte (10) durchsetzenden Hubgerüst (9) versehen, das mehrere Klinkenhebel (11) zur lösbaren Aufnahme des Kolbenstangenkopfes (4), einen in der Lage des Kolbenstangenkopfes (4) zwischen den Klinkenhebeln (11) durch den Schubstift (6) verschiebbaren gefederten Stößel (12) und einen querliegenden Verriegelungsbolzen (15) umfaßt. Auf diesem liegt der Stößel (12) in seiner Endlage auf. Er wird bei abgehobenem Stößel (12) von den Halteklinken (16) einer am Unterwagen (7) angeordneten Verriegelungszange (17) umschlossen, die bei aufliegendem Stößel (12) von diesem gegen Federdruck geöffnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Umsetzvorrichtung für Gegengewichte an Auslegerkranen, insbesondere Mobilteleskopkranen mit drehbarem Oberwagen und mindestens einer an diesem angeordneten senkrecht wirkenden hydraulischen Hubeinrichtung zum An- und Abkuppeln sowie Anheben und Absetzen der Gegengewichte. Gegengewichte an einem Auslegerkran haben die Aufgabe, durch ihre Masse den Kran bei großen Ausladungen des Auslegers standsicher zu machen. Aus Gründen der Eigengewichtsverteilung werden ein Teil oder alle Gewichte für den Fahrzustand im vorderen Bereich des Unterwagens abgelegt. Durch eine halbe Drehung des oberen Teils des Krans kann der Kranführer mittels einer Umsetzvorrichtung diese Gegengewichte wieder in die Arbeitsposition am Drehtisch, der den Ausleger trägt, heben. Derartige Umsetzvorrichtungen sind in verschiedenen Ausführungen beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift 36 11 593 bekannt. Die dort beschriebene Anordnung ist nach Aufbau und Handhabung verhältnismäßig aufwendig. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfachere und mindestens ebenso betriebssichere Umsetzvorrichtung zu schaffen. Danach wird für eine Umsetzvorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die Hubeinrichtung mit einem keilförmigen Kolbenstangenkopf und einem aus diesem achsial ausfahrbaren Schubstift zu versehen und eine die Gegengewichte tragende Grundplatte mit einem sie und die Gegengewichte durchsetzenden Hubgerüst vorzusehen, das mehrere Klinkenhebel zur lösbaren Aufnahme des Kolbenstangenkopfes, einen in der Lage des Kolbenstangenkopfes zwischen den Klinkenhebeln durch den Schubstift verschiebbaren gefederten Stößel und einen guerliegenden Verriegelungsbolzen umfaßt, auf dem der Stößel in seiner Endlage aufliegt und der bei abgehobenem Stößel von den beiden Halteklinken einer am Unterwagen angeordneten Verriegelungszange umschlossen ist, die bei aufliegendem Stößel von diesem gegen Federdruck geöffnet ist. Dadurch ist eine sehr günstig herzustellende und leicht zu bedienende Konstruktion erreicht, die überdies kaum einer Wartung bedarf und eine sehr geringe Störanfälligkeit besitzt.

    [0002] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird empfohlen, daß die Klinkenhebel derart geformt sind, daß sie sich beim Einfahren des Kolbenstangenkopfes durch diesen selbsttätig öffnen, beim Ausfahren jedoch nur, wenn der Schubstift eingefahren ist. Diese Anordnung gewährleistet eine besonders hohe Betriebssicherheit, da bei ausgefahrenem Schubstift ein mechanischer Zwangsverschluß der Klinkenhebel vorliegt.

    [0003] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umsetzvorrichtung dargestellt, und zwar in

    Fig. 1 in Seitenansicht auf einen Auslegerkran im Fahrzustand, in

    Fig. 2 in Seitenansicht auf einen Auslegerkran vor dem Umsetzen der Gegengewichte für den Betriebszustand, in

    Fig. 3 in Seitenansicht vor dem Einfahren des Kolbenstangenkopfes in das Hubgerüst, in

    Fig. 4 in Seitenansicht bei eingefahrenem Kolbenstangenkopf und geschlossener Verriegelungszange, in

    Fig. 5 in Seitenansicht bei eingefahrenem Kolbenstangenkopf und geöffneter Verriegelungszange, in

    Fig. 6 in Draufsicht auf das Hubgerüst und in

    Fig. 7 im Teilquerschnitt durch die Hubeinrichtung.



    [0004] Die Umsetzvorrichtung ist mit zwei am Drehtisch 1 des Auslegerkrans nebeneinander angeordneten Hubeinrichtungen mit je einem Hubzylinder 2, einer Kolbenstange 3 und einem Kolbenstangenkopf 4 ausgestattet. In der Kolbenstange 2 ist ein kleiner Kolben 5 zum Ausfahren eines Schubstiftes 6 geführt. Auf dem Unterwagen 7 des Auslegerkrans liegt eine Grundplatte 8, auf der ein Hubgerüst 9 befestigt ist. Die Grundplatte 8 dient zur Aufnahme von Gegengewichten 10, die mit Ausnehmungen für das Hubgerüst 9 versehen sind. Am Hubgerüst 9 sind vier Klinkenhebel 11 angelenkt. Außerdem ist in ihm zentral ein Stößel 12 unter dem Druck einer Stößelfeder 13 über einen durch ein Langloch 14 bestimmten Laufweg geführt. In der unteren Endlage des Stößels 12 liegt dieser auf einem am Hubgerüst 9 befestigten Verriegelungsbolzen 15 auf, der bei angehobenem Stößel 12 von zwei Halteklinken 16 einer Verriegelungszange 17 umschlossen wird, die unter der Wirkung einer Druckfeder 18 steht.

    [0005] Im Fahrzustand des Auslegerkrans (Fig. 1) befinden sich die Gegengewichte 10 auf dem Unterwagen 7 hinter dem Fahrerhaus. Sie sind in der für den nächstvorgesehenen Einsatzzweck erforderlichen Anzahl auf die Grundplatte 8 gestapelt worden. Von hier werden sie für den Betriebszustand unter den Drehtisch 1 gehoben (Fig. 2). Dazu sind unter dem Drehtisch 1 zwei Hubeinrichtungen befestigt. Jede Kolbenstange 3 der Hubeinrichtungen wird mittels Öldruck ausgefahren. Die Länge der Kolbenstange 3 ist so bemessen, daß sie einen Bereich im Hubgerüst 9 erreicht, in dem das Ankoppeln und Lösen der Gegengewichte 10 erfolgt. Der runde und nach unten hin stumpfe keilförmige Kolbenstangenkopf 4 der Kolbenstange 3 ist so ausgebildet, daß er beim Erreichen und Hineinfahren in das Hubgerüst 9 die dort sich befindenden drehbar gelagerten Klinkenhebel 11 von der Mittelsenkrechten nach außen drückt (Fig. 3). Beim weiteren Hineinfahren in das Hubgerüst werden die Klinkenhebel 11 durch den Kolbenstangenkopf 4 wieder zur Mitte hin gekippt, dabei legen sie sich fast formschlüssig um den Kolbenstangenkopf 4 und schließen diesen in ihrem mittleren Freiraum ein. Danach wird der Schubstift 6 aus dem Kolbenstangenkopf 4 ausgefahren. Dabei wird ein runder Stößel 12 erreicht. Dieser Stößel 12 wird nun nach unten gedrückt, und zwar so weit, daß er im unteren Teil des Hubgerüstes 9 dessen formschlüssige Verbindung mit dem Unterwagen 7 löst. Das Lösen erfolgt, indem der Stößel 12 auf seinem Weg nach unten zwei Halteklinken 16 einer Verriegelungszange 17 von der Mittelsenkrechten nach außen drückt. Die aufzunehmenden Gegengewichte 10 sind nun vom Unterwagen gelöst. Anschließend erfolgt das Anheben der Gegengewichte 10 durch die hydraulische Hubeinrichtung. Der Kolbenstangenkopf 4 der Hubzylinder 2 ist bei der Stößelendlage gegen eine feste Position gefahren. Diese muß erreicht werden, damit der weitere Ablauf erfolgen kann.

    [0006] Der in die Kolbenstange 3 integrierte kleine einfachwirkende Hydraulikzylinder (Fig. 7) wirkt auf den Schubstift 6 des Kolbenstangenkopfes 4. Wenn jetzt mittels Öldruck der kleine Kolben 5 ausgefahren würde und mit ihm auch der Schubstift 6 des Kolbenstangenkopfes 4, wäre die Länge der Hubeinrichtung ohne Anschlag um diesen Hubweg vergrößert worden. Da aber der Kolbenstangenkopf 4 zusammen mit dem Schubstift 6 gegen diesen festen Anschlag gefahren ist, verändert sich nicht der kleine Kolben 5 in seiner Höhenlage, sondern die Kolbenstange 3 wird gegenüber dem kleinen Kolben 5 nach oben geschoben. Dieser Effekt wird auch später ausgenutzt, um den kleinen Kolben 5 wieder in seine Ausgangslage zurückdrücken zu können. Dann folgt das Anheben der Grundplatte 8 mit Hubgerüst 9 und den darauf gestapelten Gegengewichten 10. Der Öldruck auf der Ringfläche der Gegengewichtshubzylinder bewirkt ein Einfahren der Kolbenstange 3. Der Kolbenstangenkopf 4 mit ausgefahrenem kleinen Kolben 5 bewegt sich nach oben. Die obere schräge Fläche des Kolbenstangenkopfes 4 legt sich in die Schräge der Klinkenhebel 11. Durch diese gegenseitige Anlage möchten sich die Klinkenhebel 11 nach oben öffnen. Sie werden aber in ihrer Öffnungsdrehung durch den Schubstift 6 des Kolbenstangenkopfes 4 daran gehindert. Der untere Teil der Klinkenhebel 11 drückt gegen den Schubstift 6 des Kolbenstangenkopfes 4 und blockiert sie. Der Kolbenstangenkopf 4 ist formschlüssig mit dem Hubgerüst 9 verbunden. Ein Einziehen des kleinen Kolbens 5 ist wegen der einfachwirkenden Funktion nicht möglich. Die Gegengewichte 10 werden in ihre obere Position gehoben. Um ein Absinken zu verhindern, werden Hydrospeicher an die Ringflächen der Zylinder angeschlossen.

    [0007] Das Ablegen der Gegengewichte 10 auf dem Unterwagen erfolgt entsprechend. Der Öldruck auf der Kolbenseite der Hubzylinder 2 bewirkt ein Ausfahren der Kolbenstangen 3. Hubgerüst 9 mit Grundplatte 8 und Gegengewicht 10 werden mittels Führungen auf dem Unterwagen in ihre richtige Lage gebracht. Die beiden Halteklinken 16 jeder Verriegelungszange 17 auf jeder Seite im Unterwagen werden beim Aufsetzen des Hubgerüstes 9 auf den Unterwagen 7 durch den Verriegelungsbolzen 15 im Hubgerüst 9 zur Seite gedrückt (Fig. 5). Die Ausbildung der oberen Flächen der Halteklinken 16 bewirkt dieses Spreizen gegen die Druckfeder 18 jenseits der Lagerung. Die Halteklinken 16 bewegen sich nach dem Prinzip der Gegenschere. Wenn also der Stößel 12 nach dem Abschalten des ihn niederhaltenden Hydraulikdrukkes unter der Wirkung der Stößelfeder 13 zum Lösen des Kolbenstangenkopfes 4 nach oben gleitet, gibt er den Raum oberhalb des Verriegelungsbolzens 15 frei. Die Halteklinken 16 der Verriegelungszangen 17 können in ihre geschlossene Position um den Verriegelungsbolzen 15 greifen. Das Lösen der Klinkenhebel 11 vom Kolbenstangenkopf 4 erfolgt entsprechend der oben beschriebenen Verriegelung. Bevor die Halteklinken 16 in ihre Verriegelungspositionen greifen, befindet sich der Stößel 12 auf dem Verriegelungsbolzen 15 in seiner Endlage. Der kleine Kolben 5 im Kolbenstangenkopf 4 ist noch ausgefahren. Wenn jetzt durch den Druck im Kolbenraum des Hubzylinders 2 der Kolbenstangenkopf 4 die Endlage des Stößels 12 erreicht, wird durch die Kraft der Kolbenstange 3 und die Stößelfeder 13 der kleine Kolben 5 im Kolbenstangenkopf wieder eingefahren. Durch das Eindrü ken des Schubstiftes 6 des Kolbenstangenkopfes 4 können sich die Klinkenhebel 11 beim Hochfahren des Kolbenstangenkopfes 4 wieder frei bewegen. Der Hubzylinder 2 kann den Kolbenstangenkopf 4 aus dieser Verbindung nach oben in die obere Endlage ziehen. Das abgelegte Hubgerüst 9 mit Grundplatte 8 ist mit dem Unterwagen 7 formschlüssig verbunden.


    Ansprüche

    1. Umsetzvorrichtung für Gegengewichte an Auslegerkranen, insbesondere Mobilteleskopkranen, mit drehbarem Oberwagen und mindestens einer an diesem angeordneten senkrecht wirkenden hydraulischen Hubeinrichtung zum An- und Abkuppeln sowie Anheben und Absetzen der Gegengewichte, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung einen keilförmigen Kolbenstangenkopf (4) und einen aus diesem achsial ausfahrbaren Schubstift (6) aufweist und daß eine die Gegengewichte (10) tragende Grundplatte (8) mit einem sie und die Gegengewichte (10) durchsetzenden Hubgerüst (9) vorgesehen ist, das mehrere Klinkenhebel (11) zur lösbaren Aufnahme des Kolbenstangenkopfes (4), einen in der Lage des Kolbenstangenkopfes (4) zwischen den Klinkenhebeln (11) durch den Schubstift (6) verschiebbaren gefederten Stößel (12) und einen querliegenden Verriegelungsbolzen (15) umfaßt, auf dem der Stößel (12) in seiner Endlage aufliegt und der bei abgehobenem Stößel (12) von den beiden Halteklinken (16) einer am Unterwagen (7) angeordneten Verriegelungszange (17) umschlossen ist, die bei aufliegendem Stößel (12) von diesem gegen Federdruck geöffnet ist.
     
    2. Umsetzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinkenhebel (11) derart geformt sind, daß sie sich beim Einfahren des Kolbenstangenkopfes (4) durch diesen selbttätig öffnen, beim Ausfahren jedoch nur, wenn der Schubstift (6) eingefahren ist.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht