[0001] Die Erfindung betrifft eine durchlässige Struktur, die aus Karten aufgebaut ist und
bei der durchgehende Kanäle in Reihen angeordnet und zwischen den Kanalreihen Strömungsräume
ausgebildet sind, die an gegenüberliegenden Seiten durch Deckplatten begrenzt sind.
[0002] Unter Karten sollen nachfolgend Karten aus grüner Keramik, aus Metall wie z.B. Legierungen
aus Kupfer, aus Stahl, aus Aluminium oder aus Kunststoff verstanden werden.
[0003] Durchlässige Strukturen der genannten Art aus Keramik sind aus der DE-A 40 226 54
bekannt. Diese Strukturen weisen parallel zueinander verlaufende Lochreihen auf, zwischen
denen Kanäle angeordnet sind, die in wechselnder Folge mit gleichmäßigen und regelmäßig
angeordneten Stegen versehen sind. Bei Verwendung der Strukturen als Wärmeaustauscher
erfolgt der Wärmetausch über diese Stege. Die Erfindung will u.a. den Wärmeübergang
entscheidend verbessern und Mittel zur Steuerung des Wärmeübergangs aufzeigen.
[0004] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine durchlässige Struktur der eingangs beschriebenen
Art, bei der in den Strömungsräumen mindestens zwei Querstege hintereinander auf gleicher
Ebene angeordnet sind, wobei die Querstege in mindestens der Hälfte der Karten unterschiedliche
Länge aufweisen, und die Kanäle sich im wesentlichen senkrecht zu den Strömungsräumen
erstrecken.
[0005] Die Vorteile der Erfindung sind im wesentlichen darin zu sehen, daß durch Variieren
der Länge der Stege der Wärmeaustausch sowie die Medienverwirbelung in den Strömungsräumen
beeinflußt werden kann. Die einzelnen Karten zum Aufbau der Struktur können aus einer
endlos herstellbaren Karte geschnitten werden, wodurch sich das Muster der einzelnen
Karten variieren läßt, sodaß innerhalb der durchlässigen Struktur mindestens 3 bis
20 verschiedene Kartenmuster zu dessen Aufbau verwendet werden können. Es lassen sich
ferner Strukturen für mehrere parallel strömende Medien durch Gestaltung der Deckplatten
bzw. Verwendung von Blindkarten aufbauen. Durch Abweichung der Lochmittelpunkte von
der gemeinsamen Lochreihenachse können Strukturen aufgebaut werden, bei denen die
durch die Löcher gebildeten Kanäle eine stufen- bis schraubenförmige Oberfläche erhalten.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung an Hand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 die durchlässige Struktur in isometrischer Darstellung teilweise geschnitten,
Figur 2 eine Variante von Figur 1 in isometrischer Darstellung teilweise geschnitten
und
Figuren 3 bis 5 Kartenvarianten zum Aufbau von Strukturen.
[0007] Bei der durchlässigen Struktur sind die durchgehenden Kanäle 1, die durch Stapeln
der Karten 2 entstehen, in Reihen 3 angeordnet. Zwischen den Kanalreihen 3 sind Strömungsräume
4 ausgebildet, die an gegenüberliegenden Seiten durch (Abdekkungen] Deckplatten 5
begrenzt sind. In den Strömungsräumen 4 sind mindestens 2 Querstege 6 auf gleicher
Ebene angeordnet, wobei die Querstege 6 in mindestens der Hälfte der Karten unterschiedliche
Länge "B" aufweisen. Die Anordnung der Querstege 6 in den Strömungsräumen 4 kann beliebig
entsprechend den Erfordernissen für den Wärmeaustausch und die Medienverwirbelung
erfolgen. Die Kanäle 1 erstrecken sich im wesentlichen senkrecht zu den Strömungsräumen
4 und können geradlinig und parallel zueinander verlaufen. Durch Abweichungen der
Löcher 7 (Lochmittelpunkte) in den einzelnen Karten 2 von den Kanalachsen, können
stufen- oder schraubenförmige Kanaloberflächen erzeugt werden. Die Kanäle 1 können
auch in beliebiger Form und beliebiger Anordnung zueinander angeordnet sein. Die einzelnen
Kanäle 1 können über ihre Länge und/oder untereinander einen konstanten oder variablen
Querschnitt aufweisen (Figuren 4 und 5). Der erste Kanal 1 (Loch 7a, Figur 3) einer
Reihe 3 kann einen größeren Querschnitt aufweisen als die übrigen Kanäle 1, die die
Reihe 3 bilden und von den Strömungsräumen 4a teilweise umgeben sein. Die Breite "A"
der Strömungsräume 4 kann konstant sein oder in Strömungsrichtung variieren (Figur
4). Die Strömungsräume 4 können neben den Querstegen 6 noch weitere, beliebig gestaltete
Hindernisse, wie Umlenkbleche etc. (nicht dargestellt) aufweisen. Die randliegenden
Querstege 6a können mit Rippen 8 (Figur 2) versehen sein. Die Kanäle 1 einer Reihe
3 können untereinander und/oder mit benachbarten Kanalreihen 3 durch entsprechende
Gestaltung von Hohlräumen in den Deckplatten 5, die aus beliebig vielen Karten 2 aufgebaut
sein können, verbunden sein (nicht dargestellt). Entsprechende Verbindungen können
auch durch den Einbau spezieller Zwischenkarten oder -schichten von Karten geschaffen
werden (nicht dargestellt). Das gleiche gilt auch für die Strömungsräume 4. Die Kanäle
1 und die Strömungsräume 4 können aus unterschiedlich geschnittenen Karten (Figur
4) aufgebaut sein. Figur 4, die einen Ausschnitt eines endlos herstellbaren Kartenbandes
zeigt, sind die Schnittlinien für die Karten 2a, 2b, 2c, 2d, zu entnehmen. Die Deckplatten
können Durchbrüche 9 oder Sammelkanäle (nicht dargestellt) für die Kanäle 1 aufweisen
und mit einem aufgesetzten Rahmen 11 versehen sein, der das Schleifen der gesamten
Deckplattenfläche erspart. Zwischen den Kanälen 1 und/oder den Strömungsräumen 4 können
die Wandstärken "W" variiert werden. Ecken und Kanten können verrundet sein. Um den
Wärmeübergang zu steuern und Material zu reduzieren, können die Querstege 6 und Wände
10 zwischen den Kanalreihen 3 und den Strömungsräumen 4 mit geschlossenen, unzugänglichen
Hohlkammern bzw. mit über eine oder wenige Öffnungen an- oder durchströmbaren Hohlräumen
versehen sein (nicht dargestellt).
[0008] Die Karten können je nach Material durch Laminieren mit anschließendem Brennen, durch
Löten, Schweißen, Kleben oder mechanisch (z.B. mittels Zuganker) unter Zwischenlegen
von Dichtungen verbunden werden. Die Karten 2 mit den Durchbrüchen können durch Gießen,
Sägen, Fräsen, Drehen, Tiefziehen, Prägen, Lasern, Stanzen oder Flüssigkeitsstrahlschneiden
hergestellt werden. Durch Einfügen von Karten, die im wesentlichen nur aus Lochreihen
ohne verbindende Rippen bestehen, zwischen die beschriebenen Karten in die Struktur
kann der geometrische Querschnitt der Strömungsräume nahezu beliebig erweitert werden.
Dies ist besonders bei Einsatzzwecken vorteilhaft, bei denen geringer Druckverlust
des durch diese Strömungsräume fließenden Mediums erforderlich ist, oder bei schmutzbeladenen
Medienströmen, um Verschmutzungen der Struktur zu verhindern. Gleichzeitig gewährleisten
größere Querschnitte leichteren Zugang in die Strömungsräume zu Reinigungszwecken.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Struktur lassen sich insbesondere Wärmetauscher, Kondensatoren,
Teilkondensatoren, Kühler, Reaktoren, Wärmetauscher für Heizgeräte, insbesondere für
Brennwertheizgeräte und Abhitzekessel für den Wärmeaustausch Gas/Gas, Gas/flüssig
oder flüssig/flüssig - Medien herstellen, sowie für Brennerkonstuktionen mit gasförmigen
oder flüssigen Brennstoffen.
1. Durchlässige Struktur, die aus Karten aufgebaut ist und bei der durchgehende Kanäle
in Reihen angeordnet und zwischen den Kanalreihen Strömungsräume ausgebildet sind,
die an gegenüberliegenden Seiten durch Deckplatten begrenzt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Strömungsräumen (4) mindestens zwei Querstege (6) hintereinander auf gleicher
Ebene angeordnet sind, wobei die Querstege (6) in mindestens der Hälfte der Karten
unterschiedliche Länge (B) aufweisen, und die Kanäle (1) sich im wesentlichen senkrecht
zu den Strömungsräumen (4) erstrecken.
2. Struktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (1) geradlinig
und parallel zueinander verlaufen.
3. Struktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (1) in beliebiger
Form und in beliebiger Anordnung zueinander verlaufen.
4. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Kanäle (1) über ihre Länge einen konstanten Querschnitt aufweisen.
5. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Kanäle (1) über ihre Länge einen variablen Querschnitt aufweisen.
6. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte
der einzelnen Kanäle (1) untereinander von Kanal zu Kanal variieren.
7. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Kanal (1a) einer Reihe (3) einen größeren Querschnitt aufweist als die übrigen Kanäle
(1), die die Reihe (3) bilden, und von den Strömungsräumen (4a) teilweise umgeben
ist.
8. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsräume
(4) eine konstante Breite (A) aufweisen.
9. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsräume
(4) eine in Strömungsrichtung variierende Breite aufweisen.
10. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsräume
(4) zwei Querstege (6) in einer Ebene aufweisen.
11. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die randliegenden
Querstege (6a) mit Rippen (8) versehen sind.
12. Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle
(1) und die Strömungsräume (4) aus unterschiedlich geschnittenen Karten (2a, 2b, 2c,
2d) aus einem endlos herstellbaren Schnittmuster aufgebaut sind.
13. Struktur nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsräume (4)
an gegenüberliegenden Seiten durch Deckplatten
(5) begrenzt werden, die Durchbrüche (9) für die durchgehenden Kanäle (1) aufweisen.
14. Struktur nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatten (5) mit
einem aufgesetzten Rahmen (11) versehen sind.
15. Verwendung von mindestens einer Struktur nach einem der Ansprüche 1 bis 14 für
die Herstellung von Wärmetauschern, Kondensatoren, Teilkondensatoren, Kühlern, Reaktoren,
Wärmetauschern für Heizgeräte oder für Brenner für den Wärmeaustausch Gas/Gas, Gas/Flüssigkeit
oder Flüssigkeit/Flüssigkeit.