[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Flotation eines sulfidischen
Kupfer-Blei-Zinkerzes, wobei das Roherz gemahlen und mit Wasser aufgeschlämmt wird,
die gebildete Suspension zur Einstellung eines bestimmten Redoxpotentials belüftet
wird, dann nacheinander mit SO₂, mit Ca(OH)₂ sowie mit Sammlern und Schäumern konditioniert
wird und anschließend die Cu-Flotation erfolgt.
[0002] Der Einfluß der Sauerstoffkonzentration, des Redoxpotentials und des pH-Wertes des
Flotationsmediums für die Höhe des Ausbringens und für die Qualität der Selektivität
einzelner durch die Flotation aus Erzen gewonnenen Metalle ist als Stand der Technik
mehrfach beschrieben.
[0003] In "The role of oxygen in sulfide ore flotation", Panaiotov, V.: Semkov, N.; Arnaudov,
R.: Mirchev, V. (Bulg.) Obogashch. Rud (Leningrad) 1986, (4), 16 - 18 (Russ) wird
beschrieben, daß die Erhöhung der Sauerstoffkonzentration unterschiedliche Wirkungen
auf das Ausbringen unterschiedlicher Metalle hat. Desweiteren wird gefolgert, daß
die Kontrolle des Redoxpotentials zur Optimierung des selektiven Ausbringens von Mineralien
aus komplexen Erzen durch Flotation verwendet werden kann.
[0004] In "Algorithms of the conditioning of a slurry of uniform copper-nickel sulfide ores",
K. G. Bakinov, Yu. V. Shtabov (USSR) Teor. Osn. Kontrol Protsessov of Flotatsii 1980,
198 bis 204 (Russ) wird die Verbesserung der Flotation sulfidischer polymetallischer
Erze durch eine Optimierung des Redoxpotentials beschrieben.
[0005] In "Evaluation of processes occuring the flotation of pulp", S. B. Leonov, O. N.
Bel'kova, Veshchestv. Sostav Obogatimost Miner. Syr'ya 1978, 74-8 (Russ) werden Wirkungen
beschrieben, die sich u. a. durch die Redoxpotentiale in der wässrigen Phase und in
sulfidischen Mineralien in der Flotationstrübe und der Hydrophobierung der sulfidischen
Erze ergeben. Weiterhin wird die selektive Flotation von Bleisulfid, Zinksulfid und
Kupfersulfid beschrieben.
[0006] Aus der offengelegten sowjetischen Patentanmeldung SU-OS 1 066 657 geht ein Verfahren
hervor, bei dem das Redoxpotential durch Verändern des Grades der Belüftung, nämlich
durch Verändern der Belüftungsmenge in die Trübe erreicht wird. Dabei wird die Belüftungszeit
sowie die Zeit der Änderungsraten der Redoxpotentiale über die gesamte gemessene Belüftungszeit
in Minuten gemessen.
[0007] Aus XVI International Mineral Processing Congress, edited by E. Forssberg, Elsevier
Science Publishers B. V., Amsterdam 1988 "Selective Flotation of a sulfidic complex
ores with special reference to the interaction of specific surface, redox potential
and oxygen content", A. N. Beysavi, L. P. Kitschen, Seite 565 - 578, geht die selektive
Cu-Flotation aus Kupfer-Blei-Zinkerzen hervor, die insbesondere reich an Pyrit sind.
Dabei wurde gezeigt, daß eine optimale Einstellung des Redoxpotentials vor der ersten
Flotationsstufe, daher der Kupfer-Flotationsstufe, eine bemerkenswerte Verbesserung
der Selektivität bewirkt. Desweiteren geht aus der Publikation hervor, daß das Redoxpotential
selbst von der Korngröße des gemahlenen Erzes, dem pH-Wert und den Regulatoren abhängt.
Das Erz wurde fein gemahlen, dann in Wasser aufgeschlämmt, danach wurde die Suspension
filtriert und der Filterkuchen intensiv mit frischem Wasser gewaschen, um die sogenannten
toxischen "Bestandteile", z. B. S²⁻, S₂O₃²⁻, S₄O₆²⁻, SO₃²⁻ und SO₄²⁻ zu entfernen.
Die Feststoffe wurden erneut aufgeschlämmt und die Trübe zunächst belüftet, um ein
bestimmtes Redoxpotential einzustellen, dann mit SO₂ konditioniert, danach mit CaO
und schließlich mit Sammlern und Schäumern konditioniert. Während der gesamten Zeit
wurden das Redoxpotential und der Sauerstoffgehalt sowie die pH-Werte gemessen. Dabei
wurde das für die Cu-Flotation gewählte Redoxpotential durch die zugeführte Menge
an Sauerstoff in der Belüftung vor der Konditionierung mit SO₂ eingestellt. Die Untersuchungen
haben die große Abhängigkeit der Cu-Flotation von dem Redoxpotential gezeigt. Die
Versuche wurden im Redoxpotentialbereich von -260 mV bis +183 mV durchgeführt. Es
hat sich gezeigt, daß z. B. bei -260 mV der Schaum fast ausschließlich aus Pyrit besteht
und nur 1,3 % des Feststoffs im Schaum Kupfer ist. Bei Redoxpotentialen von 171 mV
bis 183 mV konnte gezeigt werden, daß bereits Bleiglanz beginnt in den Schaum überzugehen
und daher 34 bis 41 % des im Erz vorhandenen Bleies bereits im Schaum vorhanden waren.
Es konnte auch gezeigt werden, daß für die untersuchten Erze ein optimaler Bereich
für das Redoxpotential existiert, in dem sowohl das Ausbringen für das Kupfer einen
hohen Prozentsatz erreicht, wie auch eine gute Selektivität des Kupfers in der Cu-Flotation
erhalten wird. Diese Publikation lehrt, daß sich die Werte für das Ausbringen des
Kupfers und für die Selektivität der Kupfer-Abtrennung nicht mehr weiter optimieren
lassen. Die anderen vorstehend diskutierten Publikationen enthalten auch keinen Hinweis
darauf, wie das Ausbringen und die Selektivität weiter optimiert werden können.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches Verfahren zur Flotation
eines sulfidischen Kupfer-Blei-Zinkerzes bereitzustellen, wobei in der Cu-Flotation
das maximale Ausbringen an Kupfer mit der höchsten Selektivität für das Kupfer sowie
mit minimalen Verlusten an Blei und Zink erhalten wird.
[0009] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei der Belüftung der Suspension vor der Cu-Flotation
ein Redoxpotential von 70 bis 90% des für die Cu-Flotation gewünschten Redoxpotentials
eingestellt wird und daß das gewünschte Redoxpotential von 60 bis 340 mV durch die
Belüftung während der Cu-Flotation eingestellt wird und die Cu-Flotation bei einem
pH-Wert von 8,5 bis 10,5 verläuft und Cu mit dem Schaum aus der Flotation entfernt
wird.
[0010] Wird während der Belüftung vor der SO₂-Konditionierung das optimale Redoxpotential
eingestellt, steigt dieser Wert während der Flotation weiter an. Dadurch werden in
der Cu-Flotation Redoxpotentiale erreicht, bei denen andere Metallsulfide, wie PbS
(Bleiglanz) und ZnS (Zinkblende) aktiviert werden und mit dem Schaum der Cu-Flotation
ausgetragen werden, was die Selektivität des Kupfers in der Cu-Flotation mindert.
Unter Cu-Flotation ist die Flotationsstufe zu verstehen, in der das Ausbringen des
Kupfers erfolgt. Neben der Verschlechterung der Qualität des Cu-Konzentrats bringt
die Unselektivität auch Verluste an Pb- oder/und Zn. Werden 70 bis 90% des optimalen
Redoxpotentials vor der Cu-Flotation, daher vor der SO₂-Konditionierung erreicht,
sind 90 % des Kupferkies' (CuFeS₂) bereits vor der Cu-Flotation aktiviert, wobei PbS
und ZnS noch nicht aktiviert sind. Erst während der Cu-Flotation erreicht das Redoxpotential
seinen optimalen Wert. Zu diesem Zeitpunkt ist der Übergang des Kupfers aus der Trübe
in den Schaum beendet und Kupfer mit dem Schaum bereits ausgetragen. Das Kupfer kann
somit selektiv mit dem Schaum ausgetragen werden. Das Redoxpotential während der Belüftung
vor der SO₂-Konditionierung wird dadurch eingestellt, daß die entsprechende prozentuale
Menge des Sauerstoffes, die notwendig ist, um den optimalen Wert für das Redoxpotential
zu erreichen, eingeleitet wird. Wenn das Redoxpotential 70 bis 90 % des für die selektive
Kupferflotation erforderlichen Redoxpotentials betragen soll, werden 70 bis 90 % der
für die Erreichung des optimalen Redoxpotentials erforderlichen Menge Sauerstoffs
während der Belüftung eingeleitet. Bei der anschließenden SO₂-Zugabe hat es sich als
sehr günstig erwiesen, 1000 g SO₂ je Tonne Feststoff der Trübe zuzusetzen.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß das für die Cu-Flotation gewünschte
Redoxpotential 60 bis 75 mV beträgt. Es wurde vorteilhafterweise gefunden, daß für
Kupfer-Blei-Zinkerze, die 0,6 bis 1,4 Gew.-% Cu, 0,6 bis 1,4 Gew.-% Pb und 2,0 bis
3,0 Gew-% Zn enthalten, bei der Cu-Flotation unter diesen Bedingungen das höchste
Ausbringen an Kupfer und die höchste Selektivität für Kupfer in der Cu-Flotation erreicht
wurden.
[0012] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß das für die Cu-Flotation gewünschte
Redoxpotential von 155 bis 170 mV beträgt. Es wurde vorteilhafterweise gefunden, daß
für Kupfer-Blei-Zinkerze, die 4 bis 6 Gew.-% Cu, 0,1 bis 0,5 Gew.-% Pb und 11,0 bis
12,5 Gew-% Zn enthalten, bei der Cu-Flotation unter diesen Bedingungen das höchste
Ausbringen an Kupfer und die höchste Selektivität für Kupfer in der Cu-Flotation erreicht
wurden.
[0013] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß das für die Cu-Flotation gewünschte
Redoxpotential von 325 bis 340 mV beträgt. Es wurde vorteilhafterweise gefunden, daß
Kupfer-Blei-Zinkerze, die 0,4 bis 1,5 Gew.-% Cu, 0,01 bis 0,1 Gew.-% Pb und 0,02 bis
0,15 Gew-% Zn enthalten, bei der Cu-Flotation unter diesen Bedingungen das höchste
Ausbringen an Kupfer und die höchste Selektivität für Kupfer in der Cu-Flotation erreicht
wurden.
[0014] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß bei der Belüftung der Suspension
vor der Cu-Flotation ein Redoxpotential von 75 bis 85% des für die Cu-Flotation gewünschten
Redoxpotentials eingestellt wird.
[0015] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß die Cu-Flotation bei einem pH-Wert
von 9,0 bis 9,7 verläuft.
[0016] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß die Cu-Flotation bei
einem pH-Wert von 9,3 bis 9,5 verläuft.
[0017] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß die als Ablauf der Cu-Flotation
anfallende Suspension mit Ca(OH)₂ auf einen pH-Wert von 9,3 bis 12 eingestellt wird,
mit Sammlern und Schäumern in eine Pb-Flotation eingesetzt wird und Pb mit dem Schaum
entfernt wird. Es wurde vorteilhafterweise gefunden, daß in diesem pH-Bereich das
Ausbringen an Pb besonders hoch ist und die Selektivität von Pb gegenüber Zn sehr
günstig ist.
[0018] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß das für die Pb-Flotation
gewünschte Redoxpotential von 80 bis 360 mV durch die Belüftung bei der Pb-Flotation
eingestellt wird. Es wurde vorteilhafterweise gefunden, daß in der Pb-Flotation bevorzugt
in diesem Bereich für das Redoxpotential ein ganz besonders hohes Ausbringen an Pb
und eine ganz besonders günstige Selektivität gegenüber Zn erreicht werden.
[0019] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß die als Ablauf der Pb-Flotation
anfallende Suspension mit CuSO₄ konditioniert wird und anschließend mit Ca(OH)₂ auf
einen pH-Wert von 11,5 bis 12,5 eingestellt wird, mit Sammlern und Schäumern in eine
Zn-Flotation eingesetzt wird und Zn mit dem Schaum entfernt wird. Es hat sich als
vorteilhaft erwiesen, den Ablauf der Pb-Flotation in diesem pH-Bereich einzustellen,
in dem ein besonders großes Ausbringen an vorhandenem Zn beobachtet werden konnte.
[0020] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist, daß das für die Zn-Flotation
gewünschte Redoxpotential von 110 bis 450 mV durch die Belüftung bei der Zn-Flotation
eingestellt wird. Es wurde vorteilhafterweise gefunden, daß das Ausbringen an Zn in
diesem Bereich für das Redoxpotential ganz besonders hoch ist.
[0021] Die Erfindung wird anhand von Beispielen erläutert.
BEISPIELE
[0022] Die Versuche wurden mit den nachstehend aufgeführten Erzen mit den tabellarisch verzeichneten
Gehalten an Cu, Pb und Zn durchgeführt.
| Erztyp |
Cu |
Pb |
Zn |
Eopt1) |
| |
Gew.-% |
Gew.-% |
Gew.-% |
mV |
| Portugiesiches Erz |
I |
0,85 |
0,85 |
2,37 |
68 |
| Türkisches Erz (Cayeli) |
II |
5,00 |
0,21 |
11,7 |
164 |
| Türkisches Erz (Küre) |
III |
0,97 |
0,05 |
0,07 |
327 |
| 1) optimales Redoxpotential |
[0023]
| Vergleichsbeispiel2) |
| Erztyp |
E 16) |
Austragung3) |
Gehalt4) |
Ausbringen5) |
| |
mV |
% |
Cu |
Pb |
Zn |
Cu |
Pb |
Zn |
| I |
68 |
5,7 |
12,1 |
0,80 |
1,50 |
80,2 |
5,4 |
3,6 |
| 2) das Vergleichsbeispiel ist der als Stand der Technik gewürdigten Publikation von
A. N. Beysavi und L. P. Kitschen entnommen. |
| 3) Austragung bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Menge des eingesetzten
Erzes, die mit dem Flotationsschaum ausgetragen wurde. In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet
Austragung die ausgewogene Menge der ausgetragenen Feststoffe. |
| 4) Gehalt bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Verteilung in der Austragung.
In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet Gehalt die Anteile von Cu, Pb und Zn in Gew.-%
in der Austragung. |
| 5) Im Vergleichsbeispiel wird angegeben, wieviel Prozent der im Erz ursprünglich vorhandenen
Mengen an Cu, Pb und Zn ausgetragen wurden. In den Beispielen 1 bis 3 gibt Ausbringen
die Gew.-%-Mengen von Cu, Pb und Zn, bezogen auf die ursprünglich im Erz vorhandenen
Mengen von Cu, Pb und Zn wieder. |
| 6) Redoxpotential, eingestellt in der Belüftung vor der SO₂-Einleitung (im Vergleichsbeispiel
= optimales Redoxpotential) |
Beispiel 1
[0024] Ein kg Erz (Erztyp I) wurde in einer Naßmühle auf eine Korngröße von d₈₀ = 18 µm
gemahlen und in eine Flotationszelle (2 Liter) gegeben. Es wurde soviel Wasser zugegeben,
bis ein Feststoffgehalt von 500 g/l in der Suspension erreicht wurde. Dann wurde so
lange Luft (2 l/min) in die Flotationszelle eingeleitet, bis das Redoxpotential von
55 mV eingestellt war. Nach Einstellen des Redoxpotentials von 55 mV wurde die Einleitung
von Luft abgestellt. Dann wurden 20 ml einer 5 Gew.-% SO₂ enthaltenden wässrigen Lösung
in die Flotationszelle gegeben. Die Wirkungszeit der SO₂ enthaltenden wässrigen Lösung
dauerte 5 Minuten. Danach wurde zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes von 9,5
die entsprechende Menge Kalkmilch (Suspension aus 10 g CaO und 90 ml H₂O) hinzugegeben.
Die Wirkungszeit der Kalkmilch dauerte 2 min. Dann wurde ein Gemisch aus 40 mg Na-Isopropylxanthat
und 40 mg Hostaflot
(R) 1923 als Sammler in die Flotationszelle gegeben. Die Wirkungszeit der Sammler betrug
5 Minuten.
[0025] Dann wurden 20 mg Flotol
(R)B als Schäumer in die Flotationszelle gegeben. Die Wirkungszeit des Schäumers betrug
1 min. Dann wurde Luft (2 l/min) in die Flotationszelle geleitet. Der Flotationsschaum
wurde fortlaufend beobachtet, indem regelmäßig Proben des neugebildeten Schaumes entnommen
und mikroskopisch untersucht wurden. Die Flotation wurde solange fortgesetzt, bis
die Austragung von Kupfer im neugebildeten Schaum gemäß der mikroskopischen Untersuchung
sehr gering wurde. Danach wurde die Flotation beendet. Beim Beenden der Flotation
wurde der für die Cu-Flotation gewünschte optimale Wert für das Redoxpotential von
68 mV gemessen. Die Menge des ausgetragenen Feststoffs im Flotationsschaum betrug
50 g. Die Versuchsergebnisse gehen aus der nachstehend aufgeführten Tabelle hervor.
| Erztyp |
E 16) |
E 27) |
Austragung3) |
Gehalt4) |
Ausbringen5) |
| |
mV |
mV |
g |
Cu |
Pb |
Zn |
Cu |
Pb |
Zn |
| I |
55 |
68 |
50 |
13,9 |
0,75 |
1,35 |
81,3 |
4,4 |
2,9 |
| 3) Austragung bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Menge des eingesetzten
Erzes, die mit dem Flotationsschaum ausgetragen wurde. In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet
Austragung die ausgewogene Menge der ausgetragenen Feststoffe. |
| 4) Gehalt bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Verteilung in der Austragung.
In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet Gehalt die Anteile von Cu, Pb und Zn in Gew.-%
in der Austragung. |
| 5) Im Vergleichsbeispiel wird angegeben, wieviel Prozent der im Erz ursprünglich vorhandenen
Mengen an Cu, Pb und Zn ausgetragen wurden. In den Beispielen 1 bis 3 gibt Ausbringen
die Gew.-%-Mengen von Cu, Pb und Zn, bezogen auf die ursprünglich im Erz vorhandenen
Mengen von Cu, Pb und Zn wieder. |
| 6) Redoxpotential, eingestellt in der Belüftung vor der SO₂-Einleitung (im Vergleichsbeispiel
= optimales Redoxpotential) |
| 7) Redoxpotential, gemessen in der Cu-Flotation (in Beispielen 1 bis 3 = optimales Redoxpotential) |
Beispiel 2
[0026] durchgeführt wie Beispiel 1, mit dem Unterschied, daß vor der SO₂-Zugabe soviel Luft
in die Flotationszelle eingeleitet wurde, bis ein Redoxpotential von 142 mV eingestellt
war und das optimale Redoxpotential von 164 mV bei Beendigung der Flotation gemessen
wurde.
| Erztyp |
E 16) |
E 27) |
Austragung3) |
Gehalt4) |
Ausbringen5) |
| |
mV |
mV |
g |
Cu |
Pb |
Zn |
Cu |
Pb |
Zn |
| II |
142 |
164 |
52 |
23 |
0,3 |
3,8 |
88,0 |
30,0 |
6,9 |
| 3) Austragung bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Menge des eingesetzten
Erzes, die mit dem Flotationsschaum ausgetragen wurde. In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet
Austragung die ausgewogene Menge der ausgetragenen Feststoffe. |
| 4) Gehalt bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Verteilung in der Austragung.
In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet Gehalt die Anteile von Cu, Pb und Zn in Gew.-%
in der Austragung. |
| 5) Im Vergleichsbeispiel wird angegeben, wieviel Prozent der im Erz ursprünglich vorhandenen
Mengen an Cu, Pb und Zn ausgetragen wurden. In den Beispielen 1 bis 3 gibt Ausbringen
die Gew.-%-Mengen von Cu, Pb und Zn, bezogen auf die ursprünglich im Erz vorhandenen
Mengen von Cu, Pb und Zn wieder. |
| 6) Redoxpotential, eingestellt in der Belüftung vor der SO₂-Einleitung (im Vergleichsbeispiel
= optimales Redoxpotential) |
| 7) Redoxpotential, gemessen in der Cu-Flotation (in Beispielen 1 bis 3 = optimales Redoxpotential) |
Beispiel 3
[0027] durchgeführt wie Beispiel 1, mit dem Unterschied, daß vor der SO₂-Zugabe soviel Luft
in die Flotationszelle eingeleitet wurde, bis ein Redoxpotential von 262 mV eingestellt
war und das optimale Redoxpotential von 327 mV bei Beendigung der Flotation gemessen
wurde.
| Erztyp |
E 16) |
E 27) |
Austragung3) |
Gehalt4) |
Ausbringen5) |
| |
mV |
mV |
g |
Cu |
Pb |
Zn |
Cu |
Pb |
Zn |
| III |
262 |
327 |
54 |
9,5 |
0,05 |
0,22 |
81,0 |
8,3 |
26,0 |
| 3) Austragung bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Menge des eingesetzten
Erzes, die mit dem Flotationsschaum ausgetragen wurde. In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet
Austragung die ausgewogene Menge der ausgetragenen Feststoffe. |
| 4) Gehalt bedeutet im Vergleichsbeispiel die prozentuale Verteilung in der Austragung.
In den Beispielen 1 bis 3 bedeutet Gehalt die Anteile von Cu, Pb und Zn in Gew.-%
in der Austragung. |
| 5) Im Vergleichsbeispiel wird angegeben, wieviel Prozent der im Erz ursprünglich vorhandenen
Mengen an Cu, Pb und Zn ausgetragen wurden. In den Beispielen 1 bis 3 gibt Ausbringen
die Gew.-%-Mengen von Cu, Pb und Zn, bezogen auf die ursprünglich im Erz vorhandenen
Mengen von Cu, Pb und Zn wieder. |
| 6) Redoxpotential, eingestellt in der Belüftung vor der SO₂-Einleitung (im Vergleichsbeispiel
= optimales Redoxpotential) |
| 7) Redoxpotential, gemessen in der Cu-Flotation (in Beispielen 1 bis 3 = optimales Redoxpotential) |
1. Verfahren zur selektiven Flotation eines sulfidischen Kupfer-Blei-Zinkerzes, wobei
das Roherz gemahlen und mit Wasser aufgeschlämmt wird, die gebildete Suspension zur
Einstellung eines bestimmten Redoxpotentials belüftet wird, dann nacheinander mit
SO₂, mit Ca(OH)₂ sowie mit Sammlern und Schäumern konditioniert wird und anschließend
die Cu-Flotation erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Belüftung der Suspension
vor der Cu-Flotation ein Redoxpotential von 70 bis 90% des für die Cu-Flotation gewünschten
Redoxpotentials eingestellt wird und daß das gewünschte Redoxpotential von 60 bis
340 mV durch die Belüftung während der Cu-Flotation eingestellt wird und die Cu-Flotation
bei einem pH-Wert von 8,5 bis 10,5 verläuft und Cu mit dem Schaum aus der Flotation
entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Cu-Flotation gewünschte
Redoxpotential von 60 bis 75 mV beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Cu-Flotation gewünschte
Redoxpotential von 155 bis 170 mV beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Cu-Flotation gewünschte
Redoxpotential von 325 bis 340 mV beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Belüftung
der Suspension vor der Cu-Flotation ein Redoxpotential von 75 bis 85% des für die
Cu-Flotation gewünschten Redoxpotentials eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Cu-Flotation
bei einem pH-Wert von 9,0 bis 9,7 verläuft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Cu-Flotation
bei einem pH-Wert von 9,3 bis 9,5 verläuft.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die als Ablauf
der Cu-Flotation anfallende Suspension mit Ca(OH)₂ auf einen pH-Wert von 9,3 bis 12
eingestellt wird, mit Sammlern und Schäumern in eine Pb-Flotation eingesetzt wird
und Pb mit dem Schaum entfernt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Pb-Flotation gewünschte
Redoxpotential von 80 bis 360 mV durch die Belüftung bei der Pb-Flotation eingestellt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die als Ablauf
der Pb-Flotation anfallende Suspension mit CuSO₄ konditioniert und anschließend mit
Ca(OH)₂ auf einen pH-Wert von 11,5 bis 12,5 eingestellt wird, mit Sammlern und Schäumern
in eine Zn-Flotation eingesetzt wird und Zn mit dem Schaum entfernt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Zn-Flotation gewünschte
Redoxpotential von 110 bis 450 mV durch die Belüftung bei der Zn-Flotation eingestellt
wird.