[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum endabmessungsnahen Gießen eines Metallbandes
aus einer Metallschmelze, wobei seitlich eines Aufgabe-Erstarrungsbereiches, in dem
die Metallschmelze beispielsweise zwischen Rollen oder auf ein Transportband oder
auf eine Rolle trifft, Begrenzungsplatten vorgesehen sind und im Bereich der Begrenzungsplatten
ein elektromagnetischer Induktor angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist in der DE 41 41 508 A1 beschrieben. Dort sind die
Begrenzungsplatten von Metallblechen gebildet, die für das Magnetfeld des Induktors
im wesentlichen durchlässig sind. Das Magnetfeld wirkt direkt auf die Metallschmelze,
in dem es in ihr Ströme induziert, die zu einer zusätzlichen Erwärmung der Metallschmelze
führen. Dadurch soll vermieden sein, daß die Metallschmelze an den Begrenzungsplatten
einfriert. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die in der Schmelze induzierten Ströme
zu einer Störung im Randbereich des Dünnbandes führen. Damit ist eine Qualitätsminderung
des Dünnbandes verbunden.
[0003] In der älteren Patentanmeldung P 41 43 049.2 ist eine ähnliche Einrichtung beschrieben.
Bei dieser sind an den Begrenzungsplatten poröse keramische Einsätze angeordnet, die
mit einem Fluid beaufschlagt sind. Das Fluid bildet einen Film, der ein Anfrieren
der Schmelze an den Begrenzungsplatten verhindert.
[0004] In der DE 38 42 690 A1 ist ein Ausguß eines Schmelzengefässes beschrieben. Die Ausgußinnenwand
besteht aus einem elektrisch leitfähigen, induktiv aufheizbaren keramischen Material,
beispielsweise ZrO₂.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art anzugeben,
bei der ein Einfrieren der Schmelze an den Begrenzungsplatten vermieden ist und bei
der das elektromagnetische Feld des Induktors die Metallschmelze möglichst nicht beeinflußt.
[0006] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Begrenzungsplatten aus einem induktiv aufheizbaren, feuerfesten,
keramischen Material bestehen, das an das elektromagnetische Feld des Induktors ankoppelt.
[0007] Die Begrenzungsplatten werden von dem Induktor induktiv erhitzt, so daß an ihnen
Metallschmelze nicht anfrieren kann. Außerdem schirmen die Begrenzungsplatten das
elektromagnetische Feld gegenüber der Metallschmelze ab. Das Feld kann also die Schmelze
praktisch nicht beeinflussen. Es entstehen also in der Schmelze keine elektrischen
Ströme, die sich auf die Gleichmäßigkeit der Struktur des Dünnbandes ungünstig auswirken
können.
[0008] Die beschriebene Einrichtung ist sowohl beim Twin roll- und beim Twin belt-Verfahren
verwendbar, aber nicht darauf beschränkt. Sie läßt sich auch bei einem Einrollenverfahren
verwenden.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
[0010] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- die Einrichtung bei einer Twin roll-Anlage in Seitenansicht schematisch und
- Figur 2
- eine Teilaufsicht der Anlage.
[0011] Zwischen zwei Rollen 1 besteht ein Aufgabe-Erstarrungsbereich 2, der beidseitig durch
Begrenzungsplatten 3 abgeschlossen ist. In den Figuren ist nur eine der Begrenzungsplatten
3 zu sehen.
[0012] Die Begrenzungsplatte 3 besteht aus einem elektrisch leitenden, induktiv aufheizbaren
feuerfesten Material. Es handelt sich beispielsweise um ein harzgebundenes oder kohlenstoffgebundenes
tonerdereiches keramisches Material. Ein anderes geeignetes Material ist ZrO₂ oder
weist solches auf. Mittels CaO oder MgO oder Y₂O₃ kann das ZrO₂ stabilisiert sein.
[0013] Neben jeder Begrenzungsplatte 3 ist ein Induktor 4 angeordnet, der ein Platteninduktor
oder ein Spiralinduktor sein kann. Zur thermischen Isolation des Induktors 4 gegenüber
der Begrenzungsplatte 3 ist zwischen der Begrenzungsplatte 3 und dem Induktor 4 eine
Isolationsschicht 5 angeordnet.
[0014] Die Begrenzungsplatten 3 werden vor dem Angießen und während des Gießens von dem
Induktor 4 induktiv aufgeheizt. Die Begrenzungsplatten 3 entziehen dadurch der in
den Aufgabe-Erstarrungsbereich 2 eintretenden Stahlschmelze keine thermische Energie,
so daß die Schmelze an den Begrenzungsplatten 3 nicht anfrieren kann.
[0015] Die Begrenzungsplatte 3 schirmt auch das elektromagnetische Feld des Induktors 4
gegenüber dem Aufgabe-Erstarrungsbereich 2 bzw. gegenüber der Schmelze ab, so daß
das elektromagnetische Feld nicht in einem entscheidenden Maße auf die Schmelze wirkt.
Es entstehen also in der Schmelze keine Ströme, die die Schmelze zonal überhitzen
könnten oder dieser unerwünschte Bewegungen aufprägen könnten.
1. Einrichtung zum endabmessungsnahen Gießen eines Metallbandes aus einer Metallschmelze,
wobei seitlich eines Aufgabe-Erstarrungsbereichs, in dem die Metallschmelze beispielsweise
zwischen Rollen oder auf ein Transportband oder auf eine Rolle trifft, Begrenzungsplatten
vorgesehen sind und im Bereich der Begrenzungsplatten ein elektromagnetischer Induktor
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzungsplatten (3) aus einem induktiv aufheizbaren, feuerfesten, keramischen
Material bestehen, das an das elektromagnetische Feld des Induktors (4) ankoppelt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das induktiv aufheizbare, feuerfeste keramische Material ein harzgebundenes oder
kohlenstoffgebundenes, tonerdereiches keramisches Material ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das induktiv aufheizbare, keramische Material ZrO₂ ist oder aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ZrO₂ mittels CaO oder MgO oder Y₂O₃ stabilisiert ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material aus Graphit, und/oder B4C, SiC, Titancarbid besteht oder enthält.