[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeugständer zum Halten und längsverschiebbaren Führen
von Werkzeugen, insbesondere Steinbohrern und -sägen, mit einem Ständerfuß, einem
Führungsprofil, an dem das Werkzeug geführt und an dem es entlang bewegbar ist, einer
Halterung zum Halten des Führungsprofils an dem Ständerfuß, einer zwischen dem Führungsprofil
und dem Ständerfuß angeordneten Abstützstrebe, die gelenkig mit dem Führungsprofil
und mit dem Ständerfuß verbunden ist, und einem ersten Drehlager an der Halterung
mit einer ersten Drehachse zum Verschwenken des Führungsprofils relativ zum Ständerfuß
in der von dem Führungsprofil und der Abstützstrebe aufgespannten Ebene.
[0002] Bei den bekannten Werkzeug-(Bohr-)Ständern dieser Art ist das Führungsprofil (die
Bohrsäule) aufragend von dem Ständerfuß an diesem befestigt. Das Werkzeug, in diesem
Fall der (Stein-)Bohrer, läßt sich von Hand oder maschinell an dem Führungsprofil
entlang bewegen. Normalerweise lassen sich mit derartigen Werkzeugständern Löcher
bohren, deren Achsen senkrecht zur Ebene verlaufen, in der der Ständerfuß ausgerichtet
ist. Aufgrund von beengten Platzverhältnissen und der gewünschten Ausrichtung der
zu bohrenden Löcher ist die Möglichkeit der Ausrichtung des Führungsprofils relativ
zum Ständerfuß in einem von 90° verschiedenen Winkel oftmals wünschenswert. Hierzu
existieren im Stand der Technik Bohrständer, deren Bohrsäule relativ zum Ständerfuß
um eine (erste) Achse verschwenkbar sind. Über diese Drehachse ist eine Halterung
für das Führungsprofil mit dem Ständerfuß derart gelenkig verbunden, daß sich das
Führungsprofil in einer zum Ständerfuß rechtwinkligen Ebene, die von dem Führungsprofil
und einer zwischen diesen und dem Ständerfuß angeordneten Abstützstrebe aufgespannt
wird, verschwenken läßt. Die bekannten Bohrständer erlauben dabei eine Verschwenkung
des Führungsprofils aus der Vertikalen heraus bis zu Winkeln von bis zu ca. 50° zur
Vertikalen bzw. bis zu 30° zwischen Führungsprofil und Ständerfuß. Mit einem winklig
zum Standerfuß ausgerichteten Führungsprofil lassen sich dann von dem Ständerfuß schräg
weggerichtete Bohrlöcher bohren. Allerdings reicht diese Einstellbarkeit des Werkzeugständers
in vielen Fällen nicht aus, um die gewünschten Arbeiten mit Steinbohrern oder Steinsägen
(Bohrkronen-Durchmesser von bis zu 250 bis 300 mm bzw. Sägeblatt-Durchmesser von bis
zu 50 cm) auch unter beengtesten Platzverhältnissen durchführen zu können. Ferner
muß bei den bekannten mit um eine (horizontale) Drehachse verschwenkbaren Führungsprofilen
versehenen Werkzeugständern mit einer Bohrkronenverlängerung gearbeitet werden, um
auch bei winklig zum Ständerfuß ausgerichtetem Führungsprofil die volle Bohrkronenlänge
zum Bohren des Loches zur Verfügung zu haben. Bohrkronenverlängerungen führen jedoch
zu Unstabilitäten der Bohrkronenrotation, was sich nachteilig auf die Erstellung der
Bohrlöcher auswirkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Werkzeugständer zum Halten und längsverschiebbaren
Führen von Werkzeugen, insbesondere Steinbohrern und -sägen zu schaffen, mit dem auch
bei beengten Platzverhältnissen und in nur schwer zugänglichen Bereichen Bearbeitungen
von Werkstücken, insbesondere von Gestein, deren Bearbeitung mit einem an dem Werkzeugständer
gehaltenen und geführten Werkzeug möglich ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung bei einem Werkzeugständer der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, die Halterung für das Führungsprofil mit einem zweiten
Drehlager zu versehen, dessen (zweite) Drehachse zum Verschwenken des Führungsprofils
relativ zum Ständerfuß rechtwinklig zur ersten Drehachse verläuft, wobei die beiden
Drehachsen der Halterung voneinander beabstandet sind.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Werkzeugständer weist die Führungsprofil-Halterung, also
diejenige Einheit, über die das Führungsprofil mit dem Ständerfuß verbunden ist, zwei
Drehachsen auf, die rechtwinklig zueinander verlaufen, ohne sich zu kreuzen. Die beiden
Drehachsen sind demzufolge voneinander beabstandet. Aufgrund der Möglichkeit, das
Führungsprofil relativ zum Ständerfuß um zwei rechtwinklig zueinander verlaufende
Drehachsen verschwenken zu können, kann das Führungsprofil in höherem Maße als im
Stand der Technik schrägliegend im Raum ausgerichtet werden, um die Werkstück- oder
Gesteinsarbeiten ausführen zu können. Beide Drehachsen verlaufen rechtwinklig zur
Längsachse des Führungsprofils. Vorzugsweise sind die beiden Drehlager der Halterung
in der jeweils (stufenlos) eingenommenen Drehposition insbesondere klemmend feststellbar,
so daß eine ungewollte Verdrehung unterbunden wird. Eine Arretierung der Drehlager
ist nicht zuletzt auch zur Durchführung der Werkstück- bzw. Gesteinsarbeiten erforderlich.
[0006] Vorzugsweise sind die Drehachsen jeweils oberhalb desjenigen Bereichs der Oberseite
des Ständerfußes angeordnet, über dem das Führungsprofil bei einer Drehung um die
betreffende Drehachse verschwenkbar ist. Die beiden Drehachsen stellen also insofern
jeweils für Bereiche des Ständerfußes "höchste" Punkte dar. Dabei sollte vorzugsweise
die erste Drehachse oberhalb der zweiten Drehachse angeordnet sein. Aufgrund der Anordnung
der beiden Drehachsen an den wie oben beschrieben exponierten Positionen des Ständerfußes
ist einerseits ein Verschwenken des Führungsprofils um das zweite Drehlager zu beiden
Seiten des Ständerfußes um insgesamt 180° (oder, je nach Ausgestaltung, mehr) möglich,
nämlich um 90° (oder mehr) zu beiden Seiten aus der vertikalen Ausrichtung heraus.
Ebenso läßt sich bei exponierter Anordnung der ersten Drehachse das Führungsprofil
um diese aus der Vertikalen heraus nach vorn und nach hinten um im Extremfall jeweils
90° verschwenken. Eine Verschwenkung um die erste Drehachse um mehr als 60° bis 70°
nach vorn aus der Vertikalen heraus ist insofern von geringem Nutzen, als in diesem
Fall eine Bearbeitung des Untergrundes des Ständerfußes unmittelbar unterhalb desselben
erfolgen würde, was aus Stabilitätsgründen nicht unbedingt empfehlenswert ist.
[0007] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Halterung ein Halterungselement,
an dem das Führungsprofil befestigt ist, und ein Zwischenstück auf, das um die erste
Drehachse drehbar mit dem Halterungselement und um die zweite Drehachse drehbar mit
dem Ständerfuß verbunden ist. Über das Zwischenstück sind also das Halterungselement
und der Ständerfuß miteinander gekoppelt.
[0008] Vorzugsweise sind die beiden Drehlager der Halterung durch Reibungs-(Klemm-)Kraft
festlegbar. Zu diesem Zweck sind die relativ zueinander verdrehbaren Teile miteinander
verspannbar, womit die Klemmkraft zum Festlegen der Drehlager aufgebracht wird. In
Bezug auf die oben beschriebene bevorzugte Ausgestaltung der Halterung bedeutet dies,
daß das Zwischenstück verspannbar mit dem Halterungselement und mit dem Ständerfuß
ist. Bei durch Klemmkraft festgelegten Drehlagern ergibt sich eine besonders bedienerfreundliche
Handhabung des Werkzeugständers, indem zum Verschwenken des Führungsprofils lediglich
die beiden Drehlager gelöst, das Führungsprofil in die gewünschte Ausrichtung im Raum
gebracht wird und anschließend die Drehlager wieder angezogen werden.
[0009] Vorzugsweise ist der Ständerfuß mit einem Querbalken und zwei zu dessen beiden Seiten
angeordneten abgespreizten Stützbalken versehen. An einem der beiden stirnseitigen
Enden ist das zweite Drehlager der Halterung bzw. das Zwischenstück der Halterung
um die zweite Drehachse drehbar gelagert. Diese zweite Drehachse verläuft parallel
zur Längsachse des Querbalkens. Die beiden Stützbalken verlaufen schräg zum Querbalken
und stehen über das mit dem zweiten Drehlager versehene (vordere) stirnseitige Ende
des Querbalkens über. Vorzugsweise sind die Oberseiten der beiden Stützbalken unterhalb
der Oberseite des Querbalkens angeordnet. Die zweite Drehachse liegt oberhalb der
beiden Stützbalken, während die erste Drehachse oberhalb des Querbalkens und damit
auch oberhalb der zweiten Drehachse angeordnet ist.
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die zwischen dem
Führungsprofil und dem Ständerfuß angeordnete Abstützstrebe mit ihrem einen Ende drehbar
an dem Ständerfuß und mit ihrem anderen Ende verschiebbar an dem Führungsprofil gelagert
sowie an diesem in ihrer jeweiligen Verschiebungsposition festlegbar ist. Die hierbei
in ihrer Länge starre Abstützstrebe verändert ihren Anlenkungspunkt am Führungsprofil,
wenn dieses im Raum verschwenkt wird. Die Verschiebung und Festlegung der Abstützstrebe
am Führungsprofil ist vorzugsweise stufenlos.
[0011] Beim Verschwenken des Führungsprofils aus dessen vertikaler Position heraus in Richtung
auf Winkel kleiner als 90° zum Ständerfuß entfernt sich das im Bereich des Ständerfuß
angeordnete untere Ende des Führungsprofils von derjenigen Stelle des zu bearbeitenden
Werkzeuges bzw. Gesteins, die von dem verschiebbar am Führungsprofil geführten Werkzeug
kontaktiert wird. Bei (Stein-) Bohrern ist es in einem solchen Fall üblich, Bohrkronenverlängerungen
zu verwenden, um die gesamte axiale Länge der Bohrkrone zur Ausführung des Bohrlochs
verwenden zu können. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, der selbständige
Bedeutung unabhängig von der Verschwenkbarkeit des Führungsprofils um zwei Achsen
zukommt, ist vorgesehen, das Führungsprofil längsverschiebbar an der Halterung zu
lagern und in der jeweils eingenommenen Position mit der Halterung fest zu verbinden.
Durch eine derartige Ausgestaltung des Werkzeugständers kann auf Werkzeugverlängerungen,
wie beispielsweise Bohrkronenverlängerungen, die zu einer Instabilität des Werkzeuges
führen, verzichtet werden. Aufgrund der Verschiebbarkeit des Führungsprofils läßt
sich auch bei Schrägstellung des Führungsprofils die gesamte Werkzeuglänge zur Bearbeitung
des Werkstücks bzw. Gesteins ausnutzen.
[0012] Nachfolgend wird anhand der Figuren ein Ausführungsbei spiel der Erfindung näher
erläutert. Im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- in Seitenansicht einen Werkzeugständer mit durch gestrichelte Linien dargestellten
Schwenkpositionen bei Drehung des Führungsprofils um eine erste Drehachse,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Werkzeugständers mit gestrichelt dargestellten Endpositionen
des Führungsprofils bei Verschwenkung um eine zweite Drehachse,
- Fig. 3
- in vergrößertem Maßstab die gelenkige Halterung für das Führungsprofil am Ständerfuß,
- Fig. 4
- eine Ansicht der Halterung entlang der Schnittlinie IV-IV der Fig. 3 und
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung des Werkzeugständers bei um die beiden rechtwinklig
zueinander verlaufenden Drehachsen verschwenktem und schrägliegend im Raum ausgerichtetem
Führungsprofil.
[0013] In Fig. 1 ist in Seitenansicht ein Werkzeugständer 10 für einen Steinbohrer dargestellt.
Der Werkzeugständer 10 weist einen Ständerfuß 12 auf, an dem aufragend ein Führungsprofil
14 angeordnet ist. Das Führungsprofil ist an seinem unteren Endabschnitt über eine
Halterung 16 mit dem Ständerfuß 12 gelenkig verbunden. Zur Stabilisierung des Führungsprofils
14 in dessen Position relativ zum Ständerfuß 12 ist eine Abstützstrebe 18 vorgesehen,
die an ihrem einen Ende mit dem Ständerfuß 12 und an ihrem anderen Ende mit dem Führungsprofil
14 verbunden ist. Die Enden der Abstützstrebe 18 sind um jeweils zwei zueinander rechtwinklig
verlaufenden Achsen drehbar mit dem Ständerfuß 12 bzw. dem Führungsprofil 14 verbunden.
Dabei verläuft jeweils eine der beiden Achsen rechtwinklig zum Ständerfuß 12 bzw.
zum Führungsprofil 14, während die jeweils andere Achse rechtwinklig zur erstgenannten
verläuft und diese kreuzt. Diese beiden anderen Achsen verlaufen überdies parallel
zueinander. Ferner ist eines der beiden Enden der Abstützstrebe 18 um die Längsachse
der Abstützstrebe 18 drehbar gegenüber dem übrigen Teil der Abstützstrebe 18 ausgeführt.
Diese Situation soll in Fig. 1 bei 20 angedeutet sein. Während die Verbindung der
Abstützstrebe 18 mit dem Ständerfuß 12 (bis auf die Drehbarkeit um zwei Achsen) feststehend
ist, ist das andere Ende der Stützstrebe 18 längsverschiebbar an dem Führungsprofil
14 geführt. Zu diesem Zweck weist das Führungsprofil 14 eine bei 22 angedeutete in
Längsrichtung verlaufende Führungsnut auf, in der ein Lagerblock 24 geführt ist, an
dem das drehbare Ende 20 der Abstützstrebe 18 angelenkt ist. Der Lagerblock ist durch
Klemmkraft in seiner Position relativ zum Führungsprofil 14 festlegbar. Der Grund
für diese Ausgestaltung der Abstützstrebe 18 mit ihren um jeweils zwei Achsen drehbar
gelagerten Enden besteht in der ebenfalls um zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden
Drehachsen schwenkbaren Ausführung des Führungsprofils 14, was weiter unten noch genauer
erläutert werden wird. Bei einer Verschwenkung des Führungsprofils 14 relativ zum
Ständerfuß 12 verschiebt sich der Verbindungspunkt zwischen der starren Abstützstrebe
18 und Führungsprofil 14, was durch Aufheben der Klemmkraft zwischen Lagerblock und
Führungsprofil bei Lösen (nicht dargestellter) Festspannschrauben ermöglicht wird.
[0014] Das Führungsprofil 14 weist auf seiner der Abstützstrebe 18 und der Führungsnut 22
abgewandten Vorderseite eine Zahnstange 26 auf. An der Vorderseite der Führungsnut
22 ist ein Werkzeugschlitten 28 längsverschiebbar angeordnet. Dieser Werkzeugschlitten
28 um-greift das Führungsprofil 14 seitlich und ist an den Seiten entlang von Führungsschienen
30 geführt. Der Werkzeugschlitten 28 ist mit einem (nicht dargestellten) Zahnrad versehen,
daß mit der Zahnstange 26 kämmt. Über ein Handrad 32 läßt sich das Zahnrad in Rotation
versetzen und damit der Werkzeugschlitten 28 längs des Führungsprofils 14 verschieben.
Das Handrad 32 ist auf die Achse des Zahnrades aufsteckbar. Die Zahnrad-Achse erstreckt
sich quer zum Führungsprofil 14 durch den Werkzeugschlitten 28 hindurch und seitlich
über diesen hinaus. Das Handrad 32 ist auf beide überstehenden Enden der Zahnrad-Achse
aufsteckbar und damit umsetzbar, um den gegebenen Platzverhältnissen entsprechend
angebracht werden zu können.
[0015] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel des Werkzeugständers 10 ist an dem Werkzeugschlitten
28 das Gehäuse einer Bohrmaschine 34 angeflanscht, die mit einer Steinbohrerkrone
36 bestückt ist. Der Ständerfuß 12 ist, was bei 38 angedeutet ist, mit dem Boden 40,
auf dem er ruht, verdübelt. Der Ständerfuß 12 weist einen im Querschnitt rechteckigen
Querbalken 42 auf, an dessen vorderen Ende, an dem über die Halterung 16 das Führungsprofil
14 gehalten ist, zwei seitliche Stützbalken 44 angeschweißt sind, die in einem spitzen
Winkel zum Querbalken 42 verlaufen und über das vordere Ende überstehen. Die Stützbalken
44, die im Querschnitt ebenfalls viereckig sind, sind flacher als der Querbalken 42,
wobei sämtliche Unterseiten miteinander fluchten. Über an den Unterseiten der Stützbalken
42,44 angebrachte Auflagestücke 46 und eine am hinteren Ende des Querbalkens 42 angebrachten
Abstützung 47, die auch das Drehlager für die Abstützstrebe 18 aufnimmt, liegt der
Ständerfuß 12 auf dem Boden 40 auf.
[0016] Nachfolgend soll anhand der Fign. 1 bis 4, insbesondere anhand der Fign. 3 und 4
der Aufbau der Halterung 16 näher beschrieben werden. Die Halterung 16 weist zwei
Drehlager 48,50 auf, deren beide Drehachsen 52,54 rechtwinklig zueinander verlaufen,
ohne sich zu schneiden. Das erste Drehlager 48 stellt die (Dreh-)Verbindung zwischen
einem Halterungselement 56 und einem Zwischenstück 58 der Halterung 16 dar. Das Halterungselement
56 umgreift das Führungsprofil 14 an den beiden Seiten und ist in der Führungsnut
22 des Führungsprofils sowie in zwei Seitenführungsnuten 60, die ebenfalls im Führungsprofil
14 ausgebildet sind, geführt. Das Halterungselement 56 läßt sich durch Festziehen
von Schrauben o.dgl. in Klemmeingriff mit dem Führungsprofil 14 bringen, um das Führungsprofil,
gegen Längsverschiebungen relativ zum Halterungselement 56, gesichert zu halten. Das
Halterungselement 56 weist einen im wesentlichen scheibenähnlichen Teil 62 auf, der
mit seiner einen Kreisfläche an einer der beiden Kreisflächen eines anderen Scheibenteils
64 anliegt, der seinerseits Bestandteil des Zwischenstücks 58 ist. Die beiden Scheibenteile
62,64 sind relativ zueinander um die erste Drehachse 52 verdrehbar und sind in Richtung
der durch das Führungsprofil 14 und die Abstützstrebe aufgespannten Ebene ausgerichtet.
Die erste Drehachse 52 verläuft also senkrecht zur von dem Führungsprofil 14 und der
Abstützstrebe 18 aufgespannten Ebene. Die beiden Scheibenteile 62,64 sind durch einen
Gewindebolzen 66 miteinander verbunden, der eines der beiden Scheibenteile durchdringt
und im Gewindeeingriff mit einem Innengewindeloch des anderen Scheibenteils steht.
Durch Anziehen dieses Gewindebolzens 66 werden die beiden Scheibenteile 62,64 von
Halterungselement 56 und Zwischenstück 58 miteinander verspannt, womit die relative
Drehposition von Halterungselement und Zwischenstück fixiert ist.
[0017] Das Zwischenstück 58 weist ein weiteres scheibenähnliches Teil 68 auf, das mit dem
Scheibenteil 64 fest verbunden ist und um etwa 90° gegenüber dem Scheibenteil 64 verdreht
ist. Das Scheibenteil 68 ist quer zur Längserstreckung des Querbalkens 42 ausgerichtet
und befindet sich an dessen vorderen Ende im Bereich des unteren Endes des Führungsprofils
14. Am vorderen stirnseitigen Ende des Querbalkens 42 ist eine Gegendruckplatte 70
angeschweißt, mit der eine im Querschnitt L-förmige Andrückplatte 72 befestigt ist.
In den Zwischenraum zwischen diesen beiden Platten 70,72 ist das Scheibenteil 68 des
Zwischenstücks 58 eingetaucht. Ein Gewindebolzen 74 erstreckt sich durch die Andrückplatte
72, das Scheibenteil 68 des Zwischenstücks 58 und die Gegendruckplatte 70, in der
er in Gewindeeingriff mit dem Innengewinde eines Durchgangslochs steht. Durch Verspannen
der Andrückplatte 72 mit der Gegendruckplatte 70 wird das Zwischenstück-Scheibenteil
68, das um den Gewindebolzen 74 und damit um dessen die zweite Drehachse 54 darstellenden
Längsachse drehbar am Querbalken 42 gelagert ist, festgespannt und gegen Verdrehungen
gesichert.
[0018] Wie insbesondere anhand von Fig. 3 zu erkennen ist, ist die das Führungsprofil 14
umgreifende Aufnahme des Halterungselements 56 so weit vorgelagert, daß das Führungsprofil
14 an der Andrückplatte 72 vorbei frei verschiebbar ist. Ferner ist Fig. 3 zu entnehmen,
daß die erste Drehachse 52 oberhalb der zweiten Drehachse 54 und oberhalb des Querbalkens
42 in einem solchen Abstand angeordnet ist, daß sich das Führungsprofil 14 derart
um die erste Drehachse 52 verschwenken läßt, daß es parallel zum Querbalken 52 und
oberhalb von diesem verläuft. Wie in Fig. 1 angedeutet, läßt sich das Führungsprofil
14 um die erste Drehachse 52 auch in der entgegengesetzten Richtung verschwenken,
und zwar um vorzugsweise bis zu 60° bis 70° zur Vertikalen. Die zweite Drehachse 54
ist oberhalb der Oberseiten der Stützbalken 44 des Ständerfußes 12 angeordnet, was
sich insbesondere aus Fig. 1 ergibt. Damit ist es möglich, das Führungsprofil 14 um
insgesamt 180° um die zweite Drehachse 54 zu verschwenken, ohne daß Teile des Ständerfußes
diesen Schwenkbereich von 180° einschränken.
[0019] Fig. 5 zeigt perspektivisch eine Raumausrichtung des Führungsprofils 14 bei Verdrehung
um die Drehachsen beider Drehlager 48,50 der Halterung 16. Dieser Darstellung des
Werkzeugständers 10 ist auch das Merkmal der Längsverschiebbarkeit des Führungsprofils
in der Aufnahme des Halterungselements 56 zu entnehmen. Das Führungsprofil 14 läßt
so weit verschieben, bis sein unteres Ende unmittelbar oberhalb des Bodens 40 angeordnet
ist, womit die volle Werkzeuglänge (Länge der Steinbohrkrone 36) zur Ausführung der
Bearbeitung des Bodens 40 ausgenutzt werden kann, Werkzeugverlängerungen also nicht
erforderlich sind.
1. Werkzeugständer zum Halten und längsverschiebbaren Führen von Werkzeugen, insbesondere
Steinbohrern und -sägen, mit
- einem Ständerfuß (12),
- einem Führungsprofil (14), an dem das Werkzeug (34,36) geführt und an dem es entlang
bewegbar ist,
- einer Halterung (16) zum Halten des Führungsprofils (14) an dem Ständerfuß (12),
- einer zwischen dem Führungsprofil (14) und dem Ständerfuß (12) angeordneten Abstützstrebe
(18), die gelenkig mit dem Führungsprofil (14) und mit dem Ständerfuß (12) verbunden
ist, und
- einem ersten Drehlager (48) an der Halterung (16) mit einer ersten Drehachse (48)
zum Verschwenken des Führungsprofils (14) relativ zum Ständerfuß (12) in der von dem
Führungsprofil (14) und der Abstützstrebe (18) aufgespannten Ebene,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Halterung (16) ein zweites Drehlager (50) mit einer rechtwinklig zur ersten
Drehachse (52) verlaufenden zweiten Drehachse (54) zum Verschwenken des Führungsprofils
(14) relativ zum Ständerfuß (12) aufweist und
- daß die beiden Drehachsen (52,54) voneinander beabstandet sind.
2. Werkzeugständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Drehachse (52)
oberhalb der zweiten Drehachse (54) angeordnet ist.
3. Werkzeugständer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsprofil
(14) um ca. 160° um die erste Drehachse (52) und um ca. 180° um die zweite Drehachse
(54) schwenkbar ist.
4. Werkzeugständer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (16) ein Halterungselement (56) zum Halten des Führungsprofils (14) aufweist,
daß an dem Halterungselement (56) ein Zwischenstück (58) um die erste Drehachse (52)
der Halterung (16) drehbar gelagert ist und daß das Zwischenstück (58) um die zweite
Drehachse (54) der Halterung (16) drehbar am Ständerfuß (12) gelagert ist.
5. Werkzeugständer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
relativ zueinander drehbaren Teile (Scheibenteile 62,64,68, Gegendruckplatte 70, Andrückplatte
72) der beiden Drehlager (48,50) zum Festlegen der Relativpositionen durch Reibungskraft
miteinander verspannbar sind.
6. Werkzeugständer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ständerfuß (12) einen Querbalken (42) aufweist, an dessen einem stirnseitigen vorderen
Ende über das zweite Drehlager (50) die Halterung (16) angebracht ist, wobei die zweite
Drehachse (52) parallel zur Längsachse des Querbalkens (42) verläuft, und daß der
Ständerfuß (12) zwei Stützbalken (44) aufweist, die schräg zum Querbalken (42) verlaufend
mit dessen beiden Seiten verbunden sind und seitlich über das vordere stirnseitige
Ende des Querbalkens (42) hinaus überstehen.
7. Werkzeugständer nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ständerfuß (12) einen Querbalken (42) aufweist, an dessen einem stirnseitigen vorderen
Ende das Zwischenstück (58) zwischen einer Gegendruckplatte (70) des Querbalkens (42)
und einer Andrückplatte (72) um die zur Längsachse des Querbalkens (42) parallele
zweite Drehachse (52) der Halterung (16) drehbar angeordnet ist.
8. Werkzeugständer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstützstrebe (18) drehbar an dem Ständerfuß (12) und verschiebbar an dem Führungsprofil
(14) gelagert sowie an dem Führungsprofil (14) festlegbar ist.
9. Werkzeugständer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungsprofil (14) längsverschiebbar an der Halterung (16) gelagert ist und in der
jeweils eingenommenen Position mit der Halterung (16) fest verbindbar ist.