[0001] Die Erfindung betrifft einen Stempel mit einem Rahmen, der mit einer Standfläche
auf eine zu bedruckende Fläche aufsetzbar ist und an dem ein Druckkopf zur Erzeugung
unterschiedlicher Drucke beweglich geführt ist.
[0002] Derartige Stempel (DD 139555 B1) finden insbesondere als Datumsstempel breite Anwendung.
Der Druckkopf, welcher sich auf ein beliebiges Datum einstellen läßt, ist senkrecht
zur Standfläche beweglich am Rahmen geführt und wird beim Niederdrücken des Handgriffs
des Stempels mit den jeweils eingestellten Zahlen und Buchstaben gegen die zu bedruckende
Fläche angedrückt.
[0003] Die bekannten derartigen Stempel gestatten nur die Erzeugung weniger unterschiedlicher
Drucke, und deren Einstellung am Druckkopf ist verhältnismäßig umständlich und langwierig.
Die Stempel eignen sich deshalb in der Praxis nur für solche Anwendungen, bei denen
mit einer bestimmten Einstellung, z. B. dem Tagesdatum, eine Vielzahl von Stempelvorgängen
ausgeführt werden.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Stempel der eingangs
bezeichneten Art zu schaffen, dessen Druckbild einfacher und schneller umgestellt
werden kann, sogar auf unterschiedliche bildhafte Darstellungen, so daß sich für den
praktischen Gebrauch neue Anwendungsgebiete, wie z. B. das Stempeln von Adressen,
erschließen.
[0005] Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Druckkopf in zwei
sich kreuzenden Richtungen parallel zur Standfläche verfahrbar ist und die zu druckenden
Zeichen computergesteuert punktweise erzeugt.
[0006] Durch den zweiachsig gesteuerten Verfahrantrieb des Druckkopfs bestreicht dieser
im wesentlichen die gesamte Standfläche des Rahmens und kann das darunterliegende
Papier in einem einzigen Druckvorgang in mehreren sich über die Länge des Stempels
erstreckenden Zeilen bedrucken. Die Steuerung der Bewegungsantriebe des Druckkopfs
und dessen Ansteuerung selbst zur Erzeugung eines bestimmten Pünktchenmusters auf
dem zu bedruckenden Papier entspricht der Steuerung des Druckkopfs eines Nadel- oder
Tintenstrahldruckers. Die Bewegung in Längsrichtung des Rahmens entspricht dabei der
Bewegung des Druckkopfs eines normalen Druckers längs einer Zeile. Allerdings wird
ein Zeilensprung nicht durch einen Papiervorschub, sondern durch eine Bewegung des
Druckkopfs quer zur Zeilenrichtung bewirkt.
[0007] Um den Druckkopf die beiden gesteuerten Bewegungen in Längs- und Querrichtung des
Rahmens ausführen zu lassen, ist er in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung auf
einem Kreuzschlitten gelagert. Bei dem Druckkopf kann es sich prinzipiell um einen
der üblichen Druckköpfe eines Nadel- oder Tintenstrahldruckers handeln. Dies bietet
den Vorteil, daß bewährte Komponenten für den netten Stempel verwendet werden können
und nicht nur die Ansteuerung des Druckkopfs zum punktweisen Drucken, sondern auch
seine Bewegungssteuerung von herkömmlichen Druckern übernommen werden können. Diesen
gegenüber hat der Stempel den Vorteil, daß er sich wesentlich schneller auf die zu
bedruckende Fläche einer bestimmten Unterlage, z. B. das Adressfeld eines Briefbogens
oder Kuverts, aufsetzen läßt, als sich diese in einen Drucker einspannen und positionieren
lassen. Außerdem können mit dem Stempel saubere Drucke auch unmittelbar an einem oberen
oder unteren Rand eines Papierbogens, Briefumschlags oder einer anderen Unterlagen
aufgebracht werden.
[0008] Ebenso wie Drucker von einem Computer gesteuert werden, kann auch der neue Stempel
über ein Kabel mit einem Computer verbunden sein. In diesem Fall wählt man nach dem
Aufsetzen des Stempels auf die zu bedruckende Fläche auf der Tastatur des Computers
z. B. eine in einer gespeicherten Datei enthaltene Adresse an und gibt den Druckbefehl
vom Computer aus. Alternativ können aber auch der Rahmen und das Gehäuse des Stempels
ausreichend groß ausgebildet werden, um selbst einen Rechner, Datenspeicher und sonstige
Komponenten einer Steuervorrichtung für den Druckkopf und seine Bewegungsantriebe
aufzunehmen. Bei dieser Ausführungsform kann z. B. eine Eingabetastatur auf der Oberseite
und/oder an den Seitenwänden des Stempels vorhanden sein, mittels welcher bestimmte
Texte, wie z. B. Adressen, aus dem Speicher abgerufen und dem Druckkopf zugeleitet
werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung naher
erläutert, wobei sich diese auf die Darstellung der mechanischen Teile des Stempels
beschränkt, da die Steuerung des Druckkopfs und seiner Bewegungsantriebe von der Steuerung
der Druckköpfe herkömmlicher Nadel- und Tintenstrahldrucker her grundsätzlich bekannt
ist.
[0010] Der in der Zeichnung gezeigte Stempel hat einen gehäuseartigen Rahmen 10 mit einem
auf dessen Oberseite angebrachten Handgriff 12. Auf der Unterseite hat der Rahmen
10 nur vier sich längs der unteren Kanten erstreckende Leisten, welche die Standfläche
bilden. Zwischen diesen Leisten ist die gesamte Unterseite des Stempels offen.
[0011] An den mit Bezug auf die Zeichnung rechten und linken Unterkanten des Rahmens 10
sind Führungsschienen 14 für einen Kreuzschlitten 16 befestigt. Der untere Teil des
Kreuzschlittens 16 ist längs der Führungsschienen 14 in Pfeilrichtung A verfahrbar.
Der obere Teil des Kreuzschlittens 16 bildet mit einem Druckkopf 18 eine fest verbundene
Einheit, die auf dem unteren Teil des Kreuzschlittens 16 quer zur Längsrichtung der
Führungsschienen 14 in Pfeilrichtung B verfahrbar ist. Die Bewegungsantriebe, z. B.
steuerbare Elektromotoren, die über Zahnriemen einerseits auf den unteren, andererseits
auf dem oberen Teil des Kreuzschlittens 16 wirken, sind der Übersichtlichkeit halber
in der Zeichnung weggelassen worden. Dasselbe gilt für ein Anschlußkabel, welches
den Stempel mit einem Computer, z. B. einem Arbeitsplatzcomputer, verbindet, wobei
es sich um ein ganz normales Druckerkabel handeln kann, denn der Druckkopf des Stempels
und seine Bewegungsantriebe lassen sich von einem Computer aus ebenso ansteuern wie
ein normaler Nadel- oder Tintenstrahldrucker. Die für das Zusammenwirken mit dem Computer
notwendige elektronische Steuervorrichtung, welche normalerweise in einen Drucker
eingebaut ist, beansprucht nur wenig Raum und kann deshalb auch in den gehäuseartigen
Rahmen 10 des Stempels eingebaut werden.
[0012] Mit dem beschriebenen Stempel kann in der Weise gearbeitet werden, daß er von Hand
auf die zu bedruckende Unterlage, z. B. ein Kuvert, auf das eine Adresse aufgedruckt
werden soll, aufgesetzt wird. Danach braucht nur noch die z. B. mit wenigen Ziffern,
Buchstaben oder Kennworten codierte Adresse mittels der Tastatur des Computers aufgerufen
und der Druckbefehl gegeben zu werden. Der Druckkopf 18 des Stempels führt diesen
Druckbefehl aus, und anschließend kann in derselben Weise ein weiteres Kuvert mit
einer anderen Adresse bedruckt werden.
[0013] Da für Stempelzwecke meistens nur mit einer begrenzten Anzahl unterschiedlicher Texte
und Ziffern, z. B. ca. 1.000 Adressen, gearbeitet wird, genügt ein verhältnismäßig
kleiner Datenspeicher, und auch der zur Eingabe und Verwaltung der Daten sowie zur
Steuerung des Druckkopfs 18 und seiner Bewegungsantriebe notwendige Rechner kann einfach
und klein gehalten werden. Deshalb besteht die Möglichkeit, ihn in das Gehäuse des
Stempels zu integrieren, wobei die zur Eingabe der Daten erforderliche Tastatur entweder
am Gehäuse des Stempels angebracht ist oder lösbar über ein Kabel an den Stempel angeschlossen
werden kann. Die weitere Möglichkeit, die Daten zunächst in einen Arbeitsplatzcomputer
einzugeben und von dort über eine lösbare Kabelverbindung in einen im Gehäuse des
Stempels enthaltenen Druckerspeicher zu übertragen, dürfte die für die Praxis optimale
Lösung darstellen, weil sie den Aufwand für den Stempel minimiert und dieser nur vorübergehend
über ein Kabel an den Computer angeschlossen werden muß, wenn z. B. Adressen neu eingegeben
oder geändert werden sollen. Es genügt dann auch eine sehr einfache, kleine Tastatur
am Gehäuse des Stempels, z. B. nur Zifferntasten, um numerierte Adressen einzeln aufzurufen
und vom Stempel drukken zu lassen.
[0014] Der vorgeschlagene Stempel kann elektrische Batterien oder einen Akkumulator enthalten
oder auch alternativ unmittelbar über ein Netzkabel mit Strom versorgt werden.
1. Stempel mit einem Rahmen, der mit einer Standfläche auf eine zu bedruckende Fläche
aufsetzbar ist und an dem ein Druckkopf zur Erzeugung unterschiedlicher Drucke beweglich
geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkopf (18) in zwei sich kreuzenden Richtungen parallel zur Standfläche
verfahrbar ist und die zu druckenden Zeichen computergesteuert punktweise erzeugt.
2. Stempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkopf (18) auf einem Kreuzschlitten (16) montiert ist, dessen Führungen
(14) sich in Längs- und Querrichtung des Rahmens (10) erstrecken.
3. Stempel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkopf (18) ein Tintenstrahl-Druckkopf ist.
4. Stempel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkopf (18) und seine Bewegungsantriebe mit einer am Rahmen (10) gelagerten
Steuervorrichtung mit Datenspeicher verbunden sind.
5. Stempel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkopf (18) und seine Bewegungsantriebe über Kabel mit einem mit Abstand
vom Stempel angeordneten Computer mit Datenspeicher verbunden sind.