[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Vermahlung und/oder Verpressung von
Nahrungs- oder Futtermittelkomponenten nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es ist bereits eine Lagerung der Walzen von Müllerei-Walzenstühlen bekannt (DE-PS
426 907), bei der an einer die feststehende Walze enthaltenden und am Walzenständer
befestigten Lagerbasis zur Schaffung einer ersten Verbindung zwischen beiden Walzen
eine Lagerschale für die andere Walze schwenkbar angebracht ist. Auf der der Schwenklagerung
entgegengesetzten Seite der Achsstummel dieser Walzen befindet sich eine weitere Verbindung
der Lagergehäuse, welche eine Fremdkörpersicherung und als Einstelleinrichtung für
den Abstand der beiden Walzen eine Gewindestange aufweist, auf der eine als Handrad
ausgebildete Mutter angeordnet ist.
[0003] Die Anordnung des schwenkbaren Lagerschale unmittelbar an der Lagerbasis für das
Lager der anderen Walze hat den Vorteil, daß der Weg der Mahlkräfte innerhalb des
Gelenkrahmens kürzestmöglich ausgebildet ist. Nachteilig an der bekannten Anordnung
ist jedoch, daß die Feinverstellung nur von Hand mittels einer unmittelbar auf die
Verbindung zwischen den beiden Lagergehäusen wirkenden Mutter-Spindel-Anordnung vorgenommen
werden kann; hierdurch kann die erforderliche Genauigkeit nicht eingehalten werden,
und die Gewinde müssen den vollen Mahldruck aufnehmen. Weiter ist eine mit einem Exzenter
versehene Ausrückeinrichtung vorgesehen, deren Verstellgestänge am Walzenständer abgestützt
ist und so einen Teil des Kraftflusses sowie Schwingungen auf den Walzenständer überträgt.
[0004] Weiter ist bereits eine Andrückvorrichtung für Walzen von Walzenstühlen bekannt (CH-PS
97 418), bei der die feste Walze unmittelbar im Walzenständer und die bewegliche Walze
in einem am Walzenständer schwenkbar angeordneten Hebellager drehgelagert sind, so
daß der Kraftfluß und Schwingungen auf den Walzenständer übertragen werden. Das von
der Schwenkachse abgewandte Ende des Hebellagers ist über eine eine Fremdkörpersicherung
und einen Exzenter enthaltende Verbindung am Walzenständer gehalten, so daß die Walzen
in einem definierten Abstand gehalten sind. Der Exzenter weist einen Betätigungshebel
auf, der über eine längenveränderliche Verstellanordnung definiert verschwenkbar ist,
wodurch der Walzenabstand eingestellt werden kann.
[0005] Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, deren Befestigung an anderen Teilen möglich ist, ohne
daß der Kraftfluß gestört bzw. auf diese Teile übertragen wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 vorgesehen.
[0007] Erfindungsgemäß erfolgt also die Feineinstellung des Walzenabstandes mittels eines
an einem Ende der Einstelleinrichtung vorgesehenen Exzenters, wobei das Besondere
darin besteht, daß die Betätigungsanordnung für den Exzenter sich an einem festen
Lagerteil, d.h. an einem Teil der Lagerbasis, die die am Walzenständer befestigte
Walze trägt, abstützt. Hierdurch wird zum einen die für einen Exzenter charakteristische
Feineinstellung bei hohem Kraftübertragungsvermögen gewährleistet und zum anderen,
daß auch über die längenveränderliche Betätigungsanordnung für den Exzenter keine
Verstellkräfte oder Schwingungen in den Walzenständer übertragen werden. Vor allem
wird so auf einfache Weise unter Beibehaltung des Prinzips der Feineinstellung mittels
Exzenter die Einstelleinrichtung zu einem integrierenden Bestandteil des Walzenpakets
gemacht, so daß dieses komplett vorgefertigt und an anderen Zeilen angebracht werden
kann.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in Gestalt einer Malzschrotmühle in schematisierter
Schnittdarstellung,
- Fig. 2
- die Malzschrotmühle gemäß Fig. 1 in Ansicht bei abgenommener Verkleidung des Mittelteils,
ebenfalls in stark vereinfachter Darstellungsweise,
- Fig. 3
- ein Detail aus Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie IV - IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Schnitt V - V in Fig. 4,
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Malzschrotmühle besteht im wesentlichen aus zwei
von einer Grundplatte 1 aufragenden tragenden Säulen 2 des Maschinengehäuses 3, zwischen
denen drei als in sich geschlossene Einheiten ausgebildete Walzenpakete 4, 5 und 6
durch angedeutete Verschraubungen 4', 5', 6' befestigt sind (s. auch Fig. 2) sowie
aus zwei zwischen dem zweiten Walzenpaket 5 und dem untersten Walzenpaket 6 angeordneten
Siebeinheiten 7, 8 mit einem gegenläufigen Antrieb 9.
[0009] Die Siebeinheiten 7, 8 sind symmetrisch ausgebildet und weisen je zwei geneigte,
zweibödige Siebabteile 10, 11 bzw. 12, 13 auf, in denen jeweils zwei Siebrahmen 14,
14' bzw. 15, 15' enthalten sind. Jede Siebeinheit 7, 8 ist im Bereich ihrer seitlichen
Wandungen mittels insgesamt vier Anlenkhebeln an tragenden Teilen des Maschinengehäuses
3 angelenkt, so dass sie - durch den Antrieb 9 aktiviert - in der durch die Pfeile
16, 17 angedeuteten Richtung hin- und herschwingen und dabei Sieb- bzw. Separierarbeit
verrichten kann.
[0010] Im Betrieb wird das zu vermahlende Gut über eine Speisewalze 18 und ein Leitblech
19 dem Walzenpaket 4 zugeführt, wo es - wie auch in dem anschliessenden Walzenpaket
5 - geschrotet wird. Das Schrot wird durch eine Verteileinrichtung 20 gleichmässig
auf die beiden Siebeinheiten 7 und 8 bzw. deren Siebabteile 10 und 12 verteilt, wo
bereits Griess- und Mehlanteile abgesiebt werden, während die Spelzen oberhalb der
Sieboberfläche verbleiben. Dieser Prozess setzt sich in den unteren Siebabteilen 11
und 13 fort, wonach schliesslich durch die Auslaufschächte 21 und 22 Mehl und durch
die Schächte 23 und 24 Spelzen abgezogen werden. Die Griesse gelangen über Leiteinrichtungen
25, 26 auf das unterste Walzenpaket 6, wo sie ebenfalls zu Mehl vermahlen werden.
[0011] Die Anordnung der Siebeinheiten ist hierbei so getroffen, dass die Siebeinheit 7
einerseits an zwei gleichen Anlenkhebeln die ihrerseits mit entsprechenden Antriebshebeln
27' fest verbunden und in einem erweiterten Bereich 2' der Säulen 2 des Maschinengehäuses
3 schwenkbar gelagert sind, hängend angeordnet ist; andererseits ist die Siebeinheit
mittels zweier weiterer Anlenkhebel 29 gegenüber z.B. von dem erweiterten Bereich
2' der Säulen 2 ausgehenden Tragarmen (nicht dargestellt) schwingfähig abgestützt
. Die Anlenkung der Siebeinheit 8 ist in analoger Weise ausgebildet, das heisst mit
entsprechenden Anlenkhebeln und diesen zugeordneten Antriebshebeln 31' sowie "stehend"
angeordneten Anlenkhebeln 33.
[0012] Bei jeder der Siebeinheiten 7, 8 liegt deren Schwerpunkt von allen ihren Anlenkpunkten
etwa gleich weit entfernt und in einer Ebene mit diesen. Alle diese Hebel verfügen
aufgrund ihrer noch zu beschreibenden Lagerung in Gummifederelementen über Rückstellkräfte,
die in der Ruhestellung, das heisst bei nicht eingeschaltetem Antrieb 9, eine senkrechte
Lage sämtlicher Hebel bewirken. Die beidseitige Auslenkung aus dieser Ruhelage ist
aufgrund der Konzeption des Antriebes 9 bzw. der von ihm erzeugten, gegenläufigen
Schwingbewegung relativ gering; in Verbindung mit den ebenfalls geringen wirksamen
Längen aller Anlenkhebel, die vorzugsweise nur etwa das Acht- bis Zehnfache der Schwingungsweite
der Siebeinheiten beträgt, führt dies zu einer praktisch horizontalen Schwingbewegung
der Siebeinheiten 7 und 8, so dass störende Vertikalkräfte so gut wie überhaupt nicht
auftreten.
[0013] Der die Schwingbewegung der Siebeinheiten 7, 8 bewirkende Antrieb 9 besteht im wesentlichen
aus einer Antriebswelle, die an ihren beiden Enden jeweils mit zwei Exzentern ausgerüstet
ist, so dass die beiden Siebeinheiten 7, 8 eine gegenläufige Schwingbewegung ausführen.
[0014] Das vergrösserte Detail in den Fig. 3, 4 und 5 zeigt das als geschlossene bauliche
Einheit gestaltete Walzenpaket 4 mit dem Walzenpaar 145, 146, das stellvertretend
für die gleich ausgebildeten Walzenpakete 5 und 6 beschrieben wird.
[0015] Das die Walzen 145, 146 enthaltende Walzenpaket 4 weist eine Lagerbasis 147 auf,
die die eine Lagerschale für die Walze 146 bildet. Mit dieser ist durch Schrauben
148 fest verbunden eine abnehmbare Lagerschale 149. Zwischen beiden ist ein Pendelrollenlager
150 (Fig. 4 und 5) eingespannt, in welchem der endseitige Achsstummel 151 der Walze
146 drehbar gelagert ist. Das Pendelrollenlager 150 ist seitlich durch eine Nutmutter
152 gesichert und durch miteinander verschraubte Lagerdeckel 153, 154 abgedeckt. Am
gegenüberliegenden, nicht sichtbaren Ende ist der zweite Achsstummel der Walze 146
in gleicher Weise gelagert. Der Ausbau der Walze 146 erfolgt demnach dadurch, dass
die Schrauben 148 gelöst und die Lagerschale 149 entfernt werden, worauf die Walze
frei ist, um horizontal nach der einen Seite der Säule 2 entfernt zu werden. Danach
können vom Achsstummel 151 das Pendelrollenlager 150, die Lagerdeckel 153, 154 sowie
die Nutmutter 152 entfernt werden. Die Lagerbasis 147 übergreift mit einer Lasche
155 die Säule 2 gegen die bewegliche Walze 145 und weist am freien Laschenende einen
Achszapfen 156 auf, an dem eine bewegliche Lagerschale 157 angelenkt ist, derart,
dass sie gegen die Lagerbasis 147 bzw. von dieser weg schwenkbar ist. An dieser beweglichen
Lagerschale 157 ist mittels Schrauben 158 eine Lagerschale 159 lösbar befestigt. Zwischen
die abnehmbare Lagerschale 157 und die Lagerschale 159 ist (wie mit Bezug auf die
Walze 146 bereits beschrieben) ein Pendelrollenlager 160 eingespannt, das von Lagerdeckeln
161 seitlich abgedeckt ist. Im Pendelrollenlager 160 ist der Achsstummel 162 der Walze
145 drehbar gelagert. Am nicht sichtbaren Ende sind die Walzen 145, 146 in gleicher
Weise gelagert und zudem mit Antriebsmitteln ausgerüstet, welche sie mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit antreiben.
[0016] Für den Antrieb hat jedes Walzenpaar 145, 146 eine Antriebsscheibe auf der Achse
der schnellaufenden, festgelagerten Walze 146. Der Übertrieb von der Walze 146 auf
die langsam laufende, bewegliche Walze 145 erfolgt durch Kettentriebe oder Stirnräder.
[0017] Um die beiden Walzen 145, 146 ein- oder auszurücken bzw. zum Einstellen des Mahlspaltes
weist an beiden Walzenenden die Lagerbasis 147 am oberen Ende ein Lagerauge 163 auf,
in dem eine Welle 164 mit einem Exzenterzapfen 165 frei drehbar gelagert ist. Am Exzenterzapfen
165 schwenkbar gelagert ist eine Klemme 166, in der eine Schraube 167 mit dem Schraubenkopf
168 fest eingespannt ist. Die Schraube 167 durchsetzt eine Nuss 169, die drehbar in
einem Lagerkopf 170 der Lagerschale 157 gelagert ist. Auf die Schraube 167 ist eine
Mutter 171 geschraubt, die sich gegen die Nuss 169 abstützt. Zwischen einem gegen
den Schraubenkopf 168 anliegenden Federlager 172 und einem am Lagerkopf 170 abgestützten
Federlager 173 befindet sich eine Feder 174. Durch das Verstellen der Mutter 171 wird
die Vorspannung der Feder 174 eingestellt. Diese dient als Überlastsicherung, wenn
während des Mahlvorganges ein harter Fremdkörper zwischen die Walzen 145 und 146 gelangt.
In diesem Fall kann die Lagerschale 157 mitsamt der Walze 145 gegen die Wirkung der
Feder 174 nach aussen schwenken, wodurch ein mechanischer Schaden am Walzenpaar verhindert
wird.
[0018] Der Ein- und Ausbau der Walze 145 erfolgt gleich wie bei der Walze 146. Nach dem
Lösen der Schrauben 158 werden an beiden Walzenenden die Lagerschalen 159 entfernt
und die Achsstummel 162 frei gelegt. Anschliessend kann die Walze horizontal (von
der Säule 2 weg) entfernt werden.
[0019] Das Einstellen des Walzenspaltes erfolgt an beiden Walzenenden durch ein Drehen der
Welle 164. Hierfür ist am Exzenterzapfen 165 das Ende eines Hebels 175 angelenkt,
in dessen anderen, gegabelten Ende ein Schwenkzapfen 176 drehbar gelagert ist. Im
Schwenkzapfen 176 verläuft diametral ein Muttergewinde, in das eine Spindel 177 geschraubt
ist. Das untere Spindelende ist frei drehbar in einem mit dem Achszapfen 156 fest
verbundenen Lager 178 gelagert, so dass die Spindel 177 mit dem Achszapfen 156 verschwenkt
werden kann. Die Spindel 177 ist drehfest und achsial mit der Abtriebwelle eines Winkelgetriebes
179 verbunden, das antriebseitig an einen Bremsmotor 180 angeflanscht ist. Das Winkelgetriebe
179 ist von einer Drehmomentstütze 181 gestützt. Einerseits kann es dadurch einer
Schwenkbewegung der Spindel 177 folgen und anderseits wird das vom Bremsmotor 180
erzeugte Drehmoment vom Maschinengehäuse ausgeglichen. Durch ein Drehen der Spindel
177 mittels des Bremsmotors 180 folgt der Schwenkzapfen 176 einem Kreisbogen um das
Zentrum der Welle 164 und dreht diese. Mit dem Exzenterzapfen 165 verschieben sich
die Klemme 166 und die Schraube 167 und verschwenken die Lagerschale 157 bzw. die
Walze 145 um den Achszapfen 156 an beiden Walzenenden.
[0020] Die Lagerbasis 147 hat in der vertikalen Richtung der Säule 2 eine vergleichsweise
grosse Erstreckung und bildet einen zur Säule 2 parallelen, langen Hebel. An ihrem
oberen und unteren Ende befinden sich je eine Verschraubung 4' mit denen sie an der
Säule 2 befestigt ist. Die Verbindungsgerade der beiden Verschraubungen 4' verläuft
im wesentlichen parallel zur Säule 2 und liegt in grober Näherung mittig zwischen
den Walzen 145, 146. Der Abstand zwischen den Befestigungsstellen ist vorzugsweise
gleich oder grösser als der Achsabstand der Walzen 145, 146. Dadurch werden die vom
Walzenantrieb und von den mit unterschiedlicher Geschwindigkeit drehenden Walzen 145,
146 auf die Säule 2 übertragenen Kräfte vergleichsweise gering und zwar umso kleiner,
je grösser der gegenseitige Abstand der Verschraubungen 4' ist, das heisst, je länger
der wirksame Hebel ist. Die Anordnung der Walzen 145, 146 zu gegenüberliegenden Seiten
der Säule 2 bewirkt zudem (wenigstens in grober Näherung) eine symmetrische Belastung
der Säule 2, so dass diese schlank und leicht ausgebildet werden kann. Bei mehrfachen
Walzenstühlen (wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt), bei denen die Walzenpakete 4, 5,
6 vertikal übereinander liegen, sind vorzugsweise beim Lagergehäuse der festen Walzen
146 abwechselnd die Lasche 155 mit dem Achszapfen 156 oben und unten angeordnet, was
zudem eine symmetrische Belastung der Säulen 2 begünstigt. Bei solchen Mehrfachwalzenstühlen
ergibt sich ausserdem der Vorteil, dass jede Walze ungehindert durch andere Maschinenteile
gelöst und nach der Seite weggenommen werden kann.
[0021] Die Lager der Walzenpakete 4, 5, 6 bilden je für sich einen geschlossenen Gelenkrahmen,
innerhalb dem die beim Mahlen auftretenden Kräfte und Biegemomente im Gleichgewicht
sind. Diese sind daher von den Säulen 2 nicht aufzunehmen. Sie unterliegen ausschliesslich
einer Belastung durch das Gewicht der Walzenpakete und durch die Antriebsdrehmomente.
Diese Belastung aber ist weitgehend nach beiden Seiten gleichmässig verteilt. Da die
Walzen 145 und 146 an beiden Enden gleich gelagert sind erfolgt das Parallelstellen
der Walzen 145, 146 in horizontaler Richtung mit der Schraube 167 indem sie (an beiden
Walzenenden) mehr oder weniger in die Klemme 166 eingeschraubt wird. Die Federvorspannung
bleibt dabei immer erhalten, da die Mutter 171 zur Schraube 167 mit einer Stiftschraube
gesichert ist.
[0022] Das Horizontieren der Drehachsen der Walzen 145 und 146 erfolgt durch ein Verschwenken
der Lagergehäuse um die untere Schraube der Verschraubung 4', 5' bzw. 6' mit anschliessendem
Festlegen der Lagerbasis 147 durch ein Festziehen beider Schrauben. Die Parallelität
der Walzen 145, 146 wird durch ein mehr oder weniger starkes Eindrehen der Schraube
167 in die Klemme 166 erreicht.
[0023] Durch das Anliegen des Federlagers 173 am Lagerkopf 170 zieht die Feder 174 die Schraube
167 mit der Mutter 171 gegen die Nuss 169, die dadurch in ihrem Lager im Lagerkopf
170 gegen die dem Federlager 173 zugewandte Seite gedrückt wird. Da die Mahlkräfte
in gleicher Richtung verlaufen ist eine spielfreie Lagerung der Nuss 169 im Lagerkopf
170 gegeben, mit dem Vorteil, dass bei Schwenkbewegungen der Lagerschale 157 die Schraubenkräfte
(= Mahlkräfte) immer durch den Mittelpunkt der Nuss 169 laufen.
[0024] Durch die motorische Verstellung des Walzenabstandes besteht die Gefahr, dass die
Walzen 145, 146 durch Fehlsteuerung der Elektronik leer aufeinander fahren können.
Dies kann bei laufenden Walzen 145, 146 erhebliche Schäden verursachen. Um dies zu
verhindern ist an beiden Walzenenden eine verstellbare Anschlagschraube 182 in die
Lagerbasis 33 geschraubt, welche mit einer fest an der beweglichen Lagerschale 157
angeordneten Anschlagplatte 183 derart zusammenwirkt, dass ein Aufeinanderfahren der
Walzen mechanisch verhindert wird. Zudem ist mit der Säule 2 ein ortsfester Sicherheitsschalter
184 verbunden, der durch einen an der beweglichen Lagerschale 157 befestigten Fühlern
185 betätigbar ist. Der Schaltpunkt ist durch eine Mikrometerschraube 186 einstellbar.
Diese Sicherheitsschalter 182 stehen mit ihrem Schaltpunkt unterhalb des Mahlspaltes
aber oberhalb der Walzenberührung, so dass die Walzen still gesetzt werden, bevor
sie sich gegenseitig berühren können.
[0025] Die Welle 164 ist mit einem Drehlagezeiger 187 versehen, der mit einem ortsfesten
(d.h. mit der Säule 2 fest verbundenen) Referenzschalter 188 zusammenwirkt. Der Referenzschalter
188 und der Drehlagezeiger 187 sind derart aufeinander abgestimmt, dass der letztere
im ersten mit einer Schaltgenauigkeit von ± 2/100 Millimeter einen Schaltkontakt schliesst,
wenn die bewegliche Walze 145 ihre ausgerückte Stellung erreicht. Der Referenzschalter
188 signalisiert beim Ausrücken der Walzen, dass der definierte Ausrückweg innerhalb
der erwähnten Toleranz erreicht ist. Bleibt am Ende des Ausrückvorgangs dieses Signal
aus, liegt möglicherweise eine Verstellung vor und die Walzen werden selbsttätig abgeschaltet.
OFFENBARUNGSHINWEIS
[0026] Zur Offenbarung der Merkmale der Patentansprüche 1 bis 7 in der EP 0 428 183 A2:
- Anspruch 1:
- ursprünglicher Anspruch 6 (Spalte 20, Zeilen 41 bis 58 und Spalte 21, Zeilen 7-20;
ursprünglicher Anspruch 7; Spalte 14, Zeilen 57, 58 bis Spalte 15, Zeile 7; Spalte
15, Zeilen 30-41.
- Anspruch 2:
- Spalte 5, Zeilen 57, 58 und Spalte 6, Zeilen 1, 2.
- Anspruch 3:
- Spalte 14, Zeilen 12-50.
- Anspruch 4:
- ursprünglicher Anspruch 10. Zur Offenbarung der neuen Bearbeitungsseite 1: Spalte
2, Zeilen 16-30, Spalte 3, Zeilen 25-29, Spalte 16, Zeilen 33-41.
- Anspruch 5:
- Spalte 15, Zeilen 41-44.
- Anspruch 6:
- Spalte 15, Zeilen 44, 45.
- Anspruch 7:
- Figur 2.
1. Vorrichtung für die Vermahlung und/oder Verpressung von Nahrungs- und Futtermittelkomponenten,
mit wenigstens einem Walzenpaar an einem Walzenständer (1, 2), das eine feste und
bewegliche Walze (145, 146) aufweist, und mit einer Einstelleinrichtung (163 - 180)
für den Achsabstand des Walzenpaares sowie mit einer Fremdkörpersicherung (168 - 174)
zur raschen Vergrößerung des Walzenabstandes bei Eintritt eines Fremdkörpers in den
Mahlspalt versehen ist, wobei die Lagergehäuse (147, 149; 157, 159) der beiden Walzen
(145, 146) durch über und unter den Walzenachsen liegende Verbindungen (155, 156;
163 - 174), in einer von denen die Einstelleinrichtung (163 - 180) sowie die Fremdkörpersicherung
(168 - 174) enthalten ist, zu einem ein Walzenpaket (4, 5, 6) bildenden Gelenkrahmen
vereinigt sind, in welchem die während des Mahlvorganges zwischen den Walzen (145,
146) auftretenden Normalkräfte aufgenommen werden, und wobei jeder Achsstummel (151)
der einen Walze (146) in einem in einer am Walzenständer (1, 2) befestigten Lagerbasis
(147) angeordneten Lager (150) und jeder Achsstummel (162) der anderen Walze (145)
in einem Lager (160) drehgelagert ist, welches in einer Lagerschale (157) angeordnet
ist, die an einer Lasche (155) der Lagerbasis (147) mittels eines Achszapfens (156)
schwenkbar gelagert ist, wodurch die der die Einstelleinrichtung (163 - 180) und die
Fremdkörpersicherung (168 - 174) enthaltenden Verbindung entgegengesetzte Verbindung
der beiden Lagergehäuse (147, 149; 157, 159) geschaffen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Ende der die Einstelleinrichtung (163 - 180) und die Fremdkörpersicherung
(168 - 174) enthaltenden Verbindung ein bei Drehung die Länge dieser Verbindung verändernder
Exzenter (165) mit einem Betätigungshebel (175) vorgesehen ist, der über eine sich
unter einem Winkel von ihm wegerstreckende längenveränderliche, insbesondere durch
eine Gewindespindel (177) und einen darauf angeordneten Schwenkzapfen (176) mit Muttergewinde
gebildete Verstellanordnung (176, 177) an einem auf der entgegengesetzten Seite der
Achsstummel (151, 162) vorgesehenen festen Lagerteil (Lasche 155), zweckmäßig am Achszapfen
(156) abgestützt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenständer eine Grundplatte (1) und zwei sich vertikal erstreckende Teile
(2) für die Befestigung der die beweglichen Lagerschalen (157) gelenkig tragenden
Lagerbasis (147) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lager (150, 160) an jeder Lagerbasis (147) und jeder beweglichen Lagerschale
(157) durch lösbar angebrachte Lagerschalen (149, 159) lösbar gehalten sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sich vertikal erstreckenden Teile des Walzenständers bzw. des die Walzen (145,
146) umfassenden Gehäuses (191) zwei Säulen (2) sind, an denen die Lagerbasis (147)
der festen Walze (146) befestigt ist, und daß die Säulen (2) zwischen den endseitigen
Achsstummeln (151, 162) der Walzen (145, 146) liegen, wobei bevorzugt mehrere Walzenpaare
(145, 146) an den Säulen (2) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (177) der Mutter-Spindel-Anordnung (176, 177) über ein Winkelgetriebe
(179) durch einen Bremsmotor (180) angetrieben ist, wobei das Winkelgetriebe (179)
und der Bremsmotor (180) an dem von der Abstützstelle am festen Lagerteil (Lasche
155) abgewandten Ende der Spindel (177) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Winkelgetriebe von einer Drehmomentstütze (181) gestützt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsstummel (151) der an der Lagerbasis (147) angebrachten Walze (146) auf
der einen Seite der Befestigungspunkte (4', 5', 6') der Lagerbasis (147) am Walzenständer
(1, 2) und die Achsstummel (162) der an der schwenkbar angeordneten Lagerschale (157)
vorgesehenen Walze (145) auf der anderen Seite dieser Befestigungspunkte (4', 5',
6') liegen.