[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugtankstelle mit einer Absaugung der beim
Befüllen der Kraftfahrzeugtanks aus diesen austretenden Vergaserkraftstoffgase mittels
einer Gaspumpe, die in einer zwischen dem Lagertank und einer Gasansaugöffnung am
Zapfventil verlaufenden Gasrückführleitung angeordnet und die durch das von der Kraftstoffpumpe
in der Art eines Hydraulikmotors angetriebene Meßaggregat mit einer der jeweils ausgegebenen
Kraftstoffmenge entsprechenden Absaugleistung angetrieben ist.
[0002] Eine Kraftfahrzeugtankstelle der voranstehend beschriebenen Art ist aus der DE-PS
36 13 453 bekannt. Bei derartigen Kraftfahrzeugtankstellen werden beim Befüllen der
Kraftfahrzeugtanks aus diesen entweichende Gase der Vergaserkraftstoffe in den Lagertank
der Tankstelle zu etwa 80 bis 90 % zurückgeführt, obwohl es sich bei der Gasrückführung
um ein offenes, vakuum-unterstütztes System handelt. Da derartige offene Systeme hinsichtlich
des apparativen Aufwandes insbesondere bei der Um- und Nachrüstung vorhandener Tankstellen
unter Berücksichtigung vorhandener Kraftfahrzeuge erheblich günstiger sind als geschlossene
Systeme, welche ohne Gaspumpe auskommen und deshalb als passive Systeme bezeichnet
werden, wird ihr Einsatz in der Praxis bevorzugt.
[0003] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, den sowohl beim Neubau als auch bei der Umrüstung auftretenden Aufwand
für die Absaugung der Vergaserkraftstoffgase bei den eingangs beschriebenen, bekannten
Kraftfahrzeugtankstellen herabzusetzen, wenn diese mit sogenannten Mehrprodukten-Zapfsäulen
ausgestattet sind. Mit Mehrprodukten-Zapfsäulen können an einem Zapfpunkt unterschiedliche
Vergaserkraftstoffe und ggf. Dieselkraftstoffe ausgegeben werden, wobei eine gleichzeitige
Ausgabe unterschiedlicher Kraftstoffsorten jedoch nicht möglich ist. Unterschiedliche
Kraftstoffsorten können nur nacheinander ausgegeben werden.
[0004] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß bei Mehrprodukten-Zapfsäulen
mit zeitlicher Abgabe jeweils nur einer Kraftstoffsorte sämtliche von der Gasansaugöffnung
der Zapfventile zur Ausgabe der unterschiedlichen Vergaserkraftstoffe ausgehende Gasrückführleitungen
unter Einschaltung jeweils eines Absperrventils gemeinsam an den Saugstutzen der Gaspumpe
angeschlossen sind, deren Druckstutzen mit einer sämtliche Lagertanks für Vergaserkraftstoffe
verbindenden Gasleitung verbunden ist und die über ein alle Meßaggregate zur Ausgabe
der unterschiedlichen Vergaserkraftstoffe mit der Gaspumpe verbindendes Getriebe von
der für den jeweiligen Zapfvorgang eingeschalteten Kraftstoffpumpe angetrieben ist.
[0005] Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag reduziert sich der zum Auffangen der aus den
Kraftfahrzeugtanks austretenden Gase der Vergaserkraftstoffe notwendige Aufwand pro
Mehrprodukten-Zapfsäule auf eine einzige Gaspumpe, die über ein mit sämtlichen Meßaggregaten
zur Ausgabe von Vergaserkraftstoffen verbundenes Getriebe von der für den jeweiligen
Zapfvorgang in Betrieb genommenen Kraftstoffpumpe antreibbar ist und deren Ansaugstutzen
jeweils mittels einer Gasrückführleitung mit dem zugehörigen Zapfventil verbunden
ist. In diesen Gasrückführleitungen ist jeweils ein Absperrventil angeordnet. Von
diesen Absperrventilen wird jeweils nur dasjenige geöffnet, dessen Zapfventil in Betrieb
genommen wird. Diese Absperrventile sind elektrisch oder hydraulisch gesteuert und
werden vor dem Übergang in den für Kraftstoff- oder Gasförderung vorzugsweise koaxial
verlaufenden Zapfschläuchen oder im Zapfventil angeordnet.
[0006] Die erfindungsgemäße Weiterbildung reduziert somit den Aufwand für die im offenen
System erfolgende Absaugung der Vergaserkraftstoffgase bei Mehrprodukten-Zapfsäulen
auf ein Minimum. Da sämtliche Lagertanks für Vergaserkraftstoffe gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung mit einer Gasleitung verbunden sind, in welcher die von der
Gaspumpe kommende Druckleitung mündet, steht in jedem Fall ausreichend Volumen zur
Rückführung der abgesaugten Gase zur Verfügung.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Getriebe durch sämtliche
Meßaggregate mit der Gaspumpe verbindende Getriebezüge gebildet, die jeweils unter
Einschaltung eines Freilaufs mit dem zugehörigen Meßaggregat verbunden sind.
[0008] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtankstelle
schematisch dargestellt, und zwar zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Mehrprodukten-Zapfsäule,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Zapfsäule nach Anspruch 1 und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Kraftstoff- und der Gasleitungen einschließlich
der zugehörigen Aggregate.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte Mehrprodukten-Zapfsäule umfaßt beim
Ausführungsbeispiel ein dreiteiliges, schrankartiges Unterteil 1, neben dem fünf säulenartige
Zapfschlauchgehäuse 2 angeordnet sind; weiterhin ist ein Gehäuse 3 vorhanden, in dem
die Anzeigevorrichtungen untergebracht sind, die der besseren Übersichtigkeit wegen
auf der Zeichnung nicht dargestellt wurden. Die Zapfschlauchgehäuse 2 besitzen jeweils
eine Aufnahme für ein Zapfventil 4, das jeweils am Ende eines vorzugsweise doppelwandigen
Zapfschlauches 5 angeordnet ist.
[0010] Wie die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, ist die als Mehrprodukten-Zapfsäule ausgebildete
Kraftfahrzeugtankstelle des Ausführungsbeispiels baukastenartig zusammengesetzt. Sie
umfaßt beim Ausführungsbeispiel jeweils eine Zapfstelle für Normalbenzin, bleifreies
Superbenzin, bleifreies Superplus, verbleites Superbenzin und Diesel.
[0011] In der schematischen Darstellung der Fig. 3 sind fünf unterirdische Lagertanks gezeichnet,
von denen der Lagertank 6a Normalbenzin, der Lagertank 6b bleifreies Superbenzin,
der Lagertank 6c bleifreies Superplus, der Lagertank 6d verbleites Superbenzin und
der Lagertank 6e Diesel enthält. Jedem der Lagertanks 6a bis 6e ist eine Kraftstoffpumpe
7a bzw. 7b bzw. 7c bzw. 7d bzw. 7e zugeordnet, die den aus den Lagertanks 6a bis 6e
angesaugten Kraftstoff über ein vorzugsweise als Kolbenmesser ausgebildetes Meßaggregat
8a bzw. 8b bzw. 8c bzw. 8d bzw. 8e durch einen Zapfschlauch 5a bzw. 5b bzw. 5c bzw.
5d bzw. 5e dem zugehörigen Zapfventil 4a bzw. 4b bzw. 4c bzw. 4d bzw. 4e zuführt.
[0012] Obwohl die Zapfventile 4a bis 4e identisch ausgeführt sind, ist in Fig. 3 des besseren
Verständnisses wegen das Zapfventil 4a anders dargestellt. Diese Darstellung des Zapfventiles
4a zeigt eine Gasansaugöffnung 10, welche über eine Gasrückführleitung 11a an den
Saugstutzen 12a einer Gaspumpe 12 angeschlossen ist. Beim Betrieb dieser Gaspumpe
12 werden auf diese Weise die beim Befüllen eines Kraftfahrzeugtanks aus diesem austretenden
Vergaserkraftstoffgase angesaugt. Die schematische Darstellung in Fig. 3 zeigt einen
derartigen Kraftfahrzeugtank 13, in dessen Tankstutzen das Zapfventil 4a eingesetzt
ist.
[0013] Auch die Zapfventile 4b,4c und 4d sind über eine Gasrückführleitung 11b bzw. 11c
bzw. 11d an den Saugstutzen 12a der Gaspumpe 12 angeschlossen. In jeder dieser Gasrückführleitungen
11a bis 11d ist ein Absperrventil 14a bzw. 14b bzw. 14c bzw. 14d angeordnet, die elektrisch
und/oder hydraulisch gesteuert werden. Diese Absperrventile 14a bis 14d können auch
in das jeweilige Zapfventil 4a bis 4d integriert sein.
[0014] Da bei der Ausgabe von Dieselkraftstoffen im Gegensatz zur Ausgabe von Vergaserkraftstoffen
kaum Kraftstoffgase entstehen, ist das Zapfventil 4e nicht mit einer Gasrückführleitung
ausgestattet.
[0015] Der Druckstutzen 12b der Gaspumpe 12 ist über eine Gasleitung 12c mit den Lagertanks
6a,6b,6c und 6d, welche Vergaserkraftstoffe enthalten, verbunden. Eine Verbindung
der Gaspumpe 12 mit dem Lagertank 6e für Diesel ist nicht vorgesehen. Sowohl im Saugstutzen
12a als auch hinter dem Druckstutzen 12b ist jeweils ein Flammdurchschlag-Filter 9
angeordnet.
[0016] Wie sowohl die Darstellung in Fig. 3 als auch in Fig. 2 wiedergibt, ist die Gaspumpe
12 mittels jeweils eines Getriebezuges 15a,15b,15c und 15d mit den Meßaggregaten 8a,8b,8c
und 8d verbunden. Die Verbindung der hintereinander geschalteten Getriebezüge 15a
bis 15d erfolgt hierbei jeweils über einen Freilauf. Außerdem zeigt Fig. 3, daß jedem
Meßaggregat 8a bis 8e ein Impulsgeber 16a bis 16e zugeordnet ist, mit dessen Hilfe
die jeweils ausgegebene Flüssigkeitsmenge erfaßt wird.
[0017] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird Normalbenzin aus dem Lagertank
6a über den Zapfschlauch 9a und durch das Zapfventil 4a in den Kraftfahrzeugtank 13
ausgegeben. Der Kraftstoff wird hierbei von der Kraftstoffpumpe 7a aus dem Lagertank
6a angesaugt und über das Meßaggregat 8a durch den Zapfschlauch 9a in den Kraftfahrzeugtank
13 gepumpt. Die im Kraftfahrzeugtank 13 durch den einströmenden Kraftstoff herausgedrückten
und die beim Zapfvorgang entstehenden Gase werden mit Hilfe der Gasansaugöffnung 10
am Zapfventil 4a angesaugt. Dieses Ansaugen erfolgt mit Hilfe der Gaspumpe 12 über
die Gasrückführleitung 11a. Hierbei ist das Absperrventil 14a geöffnet, wogegen die
Absperrventile 14b bis 14d geschlossen sind. Die angesaugten Vergaserkraftstoffgase
werden über den Druckstutzen 12b der Gaspumpe 12 über das Rohrsystem den Lagertanks
zugeführt.
[0018] Der Antrieb der Gaspumpe 12 erfolgt beim voranstehenden und in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel durch die Kraftstoffpumpe 7a, welche über das zugehörige Meßaggregat
8a die Gaspumpe 12 antreibt, und zwar mit Hilfe des Getriebezuges 15a. Die mit diesem
Getriebezug 15a in Reihe geschalteten Getriebezüge 15b,15c und 15d sind in diesem
Fall wirkungslos, da sie jeweils über einen Freilauf mit dem zugehörigen Meßaggregat
8b bzw. 8c bzw. 8d verbunden sind.
| Bezugszeichenliste: |
| 1 |
Unterteil |
12c |
Gasleitung |
| 2 |
Zapfschlauchgehäuse |
13 |
Kraftfahrzeugtank |
| 3 |
Gehäuse |
14a |
Absperrventil |
| 4a |
Zapfventil |
14b |
Absperrventil |
| 4b |
Zapfventil |
14c |
Absperrventil |
| 4c |
Zapfventil |
14d |
Absperrventil |
| 4d |
Zapfventil |
15a |
Getriebezug |
| 4e |
Zapfventil |
15b |
Getriebezug |
| 5 |
Zapfschlauch |
15c |
Getriebezug |
| 6a |
Lagertank |
15d |
Getriebezug |
| 6b |
Lagertank |
|
|
| 6c |
Lagertank |
|
|
| 6d |
Lagertank |
|
|
| 6e |
Lagertank |
|
|
| 7a |
Kraftstoffpumpe |
|
|
| 7b |
Kraftstoffpumpe |
|
|
| 7c |
Kraftstoffpumpe |
|
|
| 7d |
Kraftstoffpumpe |
|
|
| 7e |
Kraftstoffpumpe |
|
|
| 8a |
Meßaggregat |
|
|
| 8b |
Meßaggregat |
|
|
| 8c |
Meßaggregat |
|
|
| 8d |
Meßaggregat |
|
|
| 8e |
Meßaggregat |
|
|
| 9 |
Flammdurchschlag-Filter |
|
|
| 10 |
Gasansaugöffnung |
|
|
| 11a |
Gasrückführleitung |
|
|
| 11b |
Gasrückführleitung |
|
|
| 11c |
Gasrückführleitung |
|
|
| 11d |
Gasrückführleitung |
|
|
| 12 |
Gaspumpe |
|
|
| 12a |
Saugstutzen |
|
|
| 12b |
Druckstutzen |
|
|
1. Kraftfahrzeugtankstelle mit einer Absaugung der beim Befüllen der Kraftfahrzeugtanks
(13) aus diesen austretenden Vergaserkraftstoffgase mittels einer Gaspumpe (12), die
in einer zwischen dem Lagertank (6a bis 6d) und einer Gasansaugöffnung (10) am Zapfventil
(4a bis 4d) verlaufenden Gasrückführleitung (11a bis 11d) angeordnet und die durch
das von der Kraftstoffpumpe (7a bis 7d) in der Art eines Hydraulikmotors angetriebene
Meßaggregat (8a bis 8d) mit einer der jeweils ausgegebenen Kraftstoffmenge entsprechenden
Absaugleistung angetrieben ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Mehrprodukten-Zapfsäulen mit zeitlicher Abgabe jeweils nur einer Kraftstoffsorte
sämtliche von der Gasansaugöffnung (10) der Zapfventile (4a bis 4d) zur Ausgabe der
unterschiedlichen Vergaserkraftstoffe ausgehende Gasrückführleitungen (11a bis 11d)
unter Einschaltung jeweils eines Absperrventils (14a bis 14d) gemeinsam an den Saugstutzen
(12a) der Gaspumpe (12) angeschlossen sind, deren Druckstutzen (12b) mit einer sämtliche
Lagertanks (6a bis 6d) für Vergaserkraftstoffe verbindenden Gasleitung (12c) verbunden
ist und die über ein alle Meßaggregate (8a bis 8d) zur Ausgabe der unterschiedlichen
Vergaserkraftstoffe mit der Gaspumpe (12) verbindendes Getriebe (15a bis 15d) von
der für den jeweiligen Zapfvorgang eingeschalteten Kraftstoffpumpe (7a bis 7d) angetrieben
ist.
2. Kraftfahrzeugtankstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
durch sämtliche Meßaggregate (8a bis 8d) mit der Gaspumpe (12) verbindende Getriebezüge
(15a bis 15d) gebildet ist, die jeweils unter Einschaltung eines Freilaufs mit dem
zugehörigen Meßaggregat (8a bis 8d) verbunden sind.
3. Kraftfahrzeugtankstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrventile
(14a bis 14d) vor dem Übergang der Gasrückführleitungen (11a bis 11d) in die Zapfschläuche
(9a bis 9d) angeordnet sind.
4. Kraftfahrzeugtankstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrventile
(14a bis 14d) für die Gasrückführleitungen (11a bis 11d) in die Zapfventile (4a bis
4d) integriert sind.