[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasturbinenbrennkammer, bei welcher die Brennkammerwand
mittels Prallkühlung gekühlt wird.
Stand der Technik
[0002] Derartige Gasturbinenbrennkammern sind bekannt. Zur Realisierung des Prallkühlungskonzepts,
z. B. zur Kühlung einer Ringbrennkammerwand, wird mit einer Lochplatte gearbeitet,
die einen Kühlgasstrahl derart erzeugt, dass er senkrecht auf die darunter liegende
Oberfläche trifft und diese kühlt. Die Lochplatte und die Prallfläche bilden zusammen
einen Kanal, in dem die einströmende Kühlluftmasse weitertransportiert wird.
[0003] Der Wärmeübergangskoeffizient ist für den ersten Kühlstrahl am grössten. Er nimmt
dann entlang der Lauflänge des Prallkühlungskanals ab, da der Einfluss der wachsenden
Querströmungsgeschwindigkeit zu einer zunehmenden Ablenkung des Prallstrahles führt.
[0004] Nach einer längeren Laufstrecke ist deshalb die Kühlwirkung bei dieser Prallkühlung
nur noch geringfügig besser als bei einer reinen Konvektivkühlung.
[0005] Um dennoch über eine bestimmte Distanz eine einigermassen gleichmässige Kühlwirkung
zu erreichen, wurden bisher die Prallkühlungsströmungen jeweils neu gestartet, so
dass für den Wärmeübergangskoeffizienten in etwa ein sägezahnartiger Verlauf um einen
geforderten Mittelwert erreicht wird.
[0006] Die Nachteile des Standes der Technik bestehen darin, dass keine gleichmässige Kühlwirkung
über die gesamte Länge der Kühlstrecke erzielt wird und dass ein zusätzlicher Aufwand
zum Neustart der Prallkühlungsströmungen getrieben werden muss.
[0007] Diese Nachteile können auch nicht mit der bekannten technischen Lösung aus DE-OS
28 36 539, bei der zur Verbesserung der Prallkühlwirkung in einem Heissgasgehäuse
für Gasturbinen in die Öffnungen der Lochplatte Kühlluftführungen in Form von Röhrchen
einer konstanten Länge eingesetzt werden, beseitigt werden.
Darstellung der Erfindung
[0008] Die Erfindung versucht, all diese Nachteile zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
bei einer Gasturbinenbrennkammer zur Kühlung der Brennkammerwand mittels Prallkühlung
den Kühlkanal zwischen Aussen- und Innenmantel so zu gestalten, dass die Querströmungsgeschwindigkeit
im Kühlkanal konstant ist und eine gleichmässige Kühlwirkung erzielt wird. Desweiteren
liegt ihr die zusätzliche Aufgabe zugrunde, eine gezielte Steuerung der Kühlwirkung
zu erreichen.
[0009] Erfindungsgemäss wird dies bei einer Gasturbinenbrennkammer, bei welcher die Brennkammerwand
mittels Prallkühlung kühlbar ist, wobei der Kühlgasstrahl durch eine Lochplatte auf
die Prallfläche trifft, auf den Löchern der Lochplatte im Kühlkanal Röhrchen angeordnet
sind und die Lochplatte und die Prallfläche den Kühlkanal bilden, dadurch erreicht,
dass die Höhe des Kühlkanals in Querströmungsrichtung entsprechend der Kühlluftzufuhr
stetig zunehmend ist und dadurch die unerwünschte Querströmung klein gehalten wird.
Ausserdem sind die Röhrchen im Kühlkanal derart angeordnet, dass die Pralluft senkrecht
auf die Prallfläche auftrifft, wobei die Höhe der Röhrchen in Querströmungsrichtung
so zunehmend ist, dass der Abstand der Röhrchen von der Prallfläche über die gesamte
Länge des Kühlkanals konstant ist.
[0010] Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem darin zu sehen, dass im Kühlkanal eine
konstante Querströmungsgeschwindigkeit herrscht, der viskose Druckverlust im Kühlkanal
verringert wird und sich eine konstante Prallstrahlgeschwindigkeit einstellt. Entlang
der Prallkühlstrecke wird der Wärmeübergangskoeffizient konstant gehalten, so dass
eine sehr gleichmässige Wärmeabfuhr ermöglicht wird.
[0011] Es ist zweckmässig, wenn die Höhe des Kühlkanals und die Höhe der Röhrchen linear
zunehmend sind.
[0012] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Durchmesser der Löcher, der Abstand der Löcher
voneinander und die Höhe der Röhrchen in Abhängigkeit von der gewünschten Kühlwirkung
gewählt werden. So kann z. B. am Ende der Gegenstromkühlung einer Ringbrennkammer
die Kühlung lokal intensiviert werden, um die hohen Wärmeströme in Brennernähe abzuführen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die einzige
Figur zeigt einen Teillängsschnitt durch eine Ringbrennkammer mit umweltfreundlichen
Brennern (Doppelkegelbrenner). Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen
Elemente gezeigt. Die Strömungsrichtung der Arbeitsmittel ist mit Pfeilen bezeichnet.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Figur ist ein Teil einer Gasturbinenbrennkammer 1 dargestellt. Es ist eine
Ringbrennkammer mit umweltfreundlichen Brennern 2 (Doppelkegelbrenner). Die Innenwand
der Gasturbinenbrennkammer 1 wird durch eine Konvektivkühlung mit anschliessender
Prallkühlung gekühlt, d.h. an die Konvektivkühlstrecke I schliesst sich die Prallkühlstrecke
II an. Um den Gesamtdruckverlust zu reduzieren, ist der Übergang zur Brennereinströmung
als Kleindiffusor 8 ausgebildet.
[0015] Der Kühlkanal 5 zwischen Lochplatte 3 und Prallfläche 4 weist eine in Querströmungsrichtung
linear zunehmende Höhe auf. Dieser divergente Kühlkanal 5 bewirkt, dass eine konstante
Querströmungsgeschwindigkeit entsteht, d.h. die Massenzufuhr über die Lochplatte 3
wird durch eine Querschnittserweiterung ausgeglichen. Diese Massnahme führt zu einer
Verringerung des viskosen Druckverlustes im Kühlkanal 5 sowie einer konstanten Prallstrahlgeschwindigkeit
auf Grund der nun konstanten Druckdifferenz über die Lochplatte 3.
[0016] Allerdings verlängert sich dadurch auch der Weg des Kühlstrahles bis zum Auftreffen
auf die Prallfläche 4, so dass auch eine geringe, entlang dieses Weges wirkende Querströmung
den Kühlstrahl ablenken und damit die Kühlwirkung vermindern kann. Eine Kompensation
wird dadurch erreicht, dass auf der Lochplatte 3 auf den Löchern 6 die Röhrchen 7
so aufgebracht werden, dass der Abstand zur Prallfläche 4 im Kühlkanal 5 konstant
ist und die Pralluft in den Kanälen der Röhrchen 7 bis nahe an die Kühloberfläche
(Prallfläche 4) herangebracht wird und dann senkrecht auf die Prallfläche 4 auftrifft.
[0017] Durch die Kombination der beiden Massnahmen wird der Wärmeübergangskoeffizient entlang
der Prallkühlstrecke II konstant gehalten und damit eine sehr gleichmässige Wärmeabfuhr
erzielt.
[0018] Durch geeignete Wahl der Höhe der Röhrchen 7 und des Durchmessers sowie des Abstandes
der Löcher 6 voneinander kann die Kühlwirkung gezielt beeinflusst werden, so dass
beispielsweise gegen Ende der Gegenstromkühlung der Brennkammer 1 mit umweltfreundlichen
Brennern 2 die Kühlung lokal intensiviert werden kann, um die hohen Wärmeströme in
der Nähe der Brenner 2 abzuführen.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Gasturbinenbrennkammer
- 2
- Brenner
- 3
- Lochplatte
- 4
- Prallfläche
- 5
- Kühlkanal
- 6
- Löcher
- 7
- Röhrchen
- 8
- Kleindiffusor
- I
- Konvektivkühlstrecke
- II
- Prallkühlstrecke
1. Gasturbinenbrennkammer, bei welcher die Brennkammerwand mittels Prallkühlung kühlbar
ist, wobei der Kühlgasstrahl durch eine Lochplatte (3) auf die Prallfläche (4) trifft,
auf den Löchern (6) der Lochplatte (3) im Kühlkanal Röhrchen (7) angeordnet sind und
die Lochplatte (3) und die Prallfläche (4) den Kühlkanal (5) bilden, dadurch gekennzeichnet,
dass die Höhe des Kühlkanals (5) in Querströmungsrichtung entsprechend der Kühlluftzufuhr
stetig zunehmend ist und die Röhrchen (7) derart angeordnet sind, dass die Pralluft
senkrecht auf die Prallfläche (4) auftrifft, wobei die Höhe der Röhrchen (6) in Querströmungsrichtung
so zunehmend ist, dass der Abstand der Röhrchen (7) von der Prallfläche (4) über die
gesamte Länge des Kühlkanals (5) konstant ist.
2. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des
Kühlkanals (5) und die Höhe der Röhrchen (7) linear zunehmend sind.
3. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser
der Löcher (6), der Abstand der Löcher (6) voneinander und die Höhe der Röhrchen (7)
in Abhängigkeit von der gewünschten Kühlwirkung wählbar sind.