[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spenderdose für Tücher und insbesondere für
Feuchtreinigungstücher aus Vliesstoff nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung eine Nachfüllpackung sowie eine Vorrichtung zur
Herstellung eines Tuchwickels für eine solche Spenderdose.
[0002] Spenderdosen der gattungsgemäßen Art sind in vielerlei Ausführungsformen bekannt
und auf dem Markt. In ihnen werden vorzugsweise Feuchtreinigungstücher aus Vliesstoff
zur Verwendung als Putztücher, Kosmetiktücher, Babypflegetücher oder dergleichen bereitgehalten.
Damit der Tuchwickel in der Dose nicht verschmutzen kann und ein Austrocknen der Feuchttücher
vermieden wird, ist als Entnahmeöffnung ein Schlitz, beispielsweise in Form eines
sogenannten Abrißsterns vorgesehen, durch den die Tücherbahn hindurchgezogen wird.
Sobald ein durch entsprechende Perforationen gebildeter Bahnabschnitt ganz aus der
Entnahmeöffnung herausgezogen worden ist, kann das Tuch als einzelner Abschnitt von
der Bahn abgetrennt werden.
[0003] Beim Umgang mit der Spenderdose stellt sich das Problem, daß beim Anbrechen einer
neuen Spenderdose oder beim Einsetzen einer Nachfüllpackung in eine vorhandene Spenderdose
der erste Blattabschnitt aus dem Tuchwickel herausgezupft und umständlich durch die
Entnahmeöffnung hindurchgefädelt werden muß, was sich aufgrund der Schlitzform der
Entnahmeöffnung schwierig gestaltet. Um dem Endverbraucher eine einfachere Handhabung
der Spenderdose zu ermöglichen, wurde herstellerseitig der erste Blattabschnitt aus
dem Inneren des Tuchwickels manuell - beispielsweise mit Hilfe einer Pinzette - herausgezupft,
um so den Anfang der Tücherbahn kenntlich zu machen. Dies ist jedoch umständlich und
zeit- und personalaufwendig.
[0004] Zur Lösung des Einfädel-Problems wurde bereits vorgeschlagen, der Spenderdose bzw.
entsprechenden Nachfüllpackungen eine Einfädelhilfe in Form eines Stiftes beizulegen,
der eine durch den Schlitz passende, größere Öse zum Einziehen des ersten Blattabschnittes
und anschließenden Durchschieben der Einfädelhilfe durch die Entnahmeöffnung zusammen
mit dem ersten Blattabschnitt aufweist. Erfahrungsgemäß haben die Verbraucher jedoch
Probleme bei der Anwendung dieser beigelegten Einfädelhilfen, da sie deren Zweck nicht
erkennen. Insofern war es bisher notwendig, entsprechende Bedienungsanweisungen an
der Dose bzw. der Nachfüllpackung anzubringen. Diese Maßnahme führte jedoch einerseits
nicht zum gewünschten Erfolg, da viele Verbraucher nach wie vor keinen Gebrauch von
der Einfädelhilfe machten. Andererseits gestaltet sich das Einfädeln unnötig umständlich,
da der erste Bahnabschnitt erst durch die Öse der Einfädelhilfe hindurchgezogen werden
muß.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spenderdose der gattungsgemäßen
Art bzw. eine Nachfüllpackung für diese derart zu verbessern, daß eine entsprechende
Einfädelhilfe in denkbar einfacher Weise und damit "narrensicher" zur Anwendung kommen
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 bzw. 8 angegebenen
Maßnahmen gelöst. Demnach ist am ersten Blattabschnitt der Bahn ein Einfädeldorn zum
Durchziehen der Bahn durch die Entnahmeöffnung befestigt. Im Zusammenhang mit der
beanspruchten Nachfüllpackung gemäß Anspruch 8 ist ein solcher Einfädeldorn an jeder
Nachfüllpackung ebenfalls am ersten Blattabschnitt des Tuchwickels befestigt, wobei
der Tuchwickel mit Einfädeldorn in einer Verpackung eingehüllt ist. Die Befestigung
des Einfädeldorns am Blattabschnitt kann dabei in jeder denkbaren Weise, also beispielsweise
durch Verkleben, Verschwei ßen, Vernieten oder dergleichen erfolgen.
[0007] Da ein Verkleben oder Verschweißen insbesondere bei Feuchtreinigungstüchern schwierig
ist, ist gemäß der im Anspruch 2 angegebenen Ausführungsform der Erfindung eine Krallenbefestigung
des Einfädeldorns am ersten Bahnabschnitt vorgesehen. Damit kann insbesondere bei
Vliesstoff-Tüchern eine ausreichend stabile Verbindung zwischen dem Einfädeldorn und
dem Bahnabschnitt geschaffen werden. Nach dem Durchfädeln des Bahnabschnittes kann
der Einfädeldorn dann abgerissen und weggeworfen oder das Tuch mit diesem verwendet
werden.
[0008] Die Ansprüche 3 bis 7 und 9 kennzeichnen weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes,
deren Vorteile aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung deutlich werden.
[0009] Die Ansprüche 10 bis 18 betreffen eine Vorrichtung zur Herstellung eines Tuchwickels
für eine Spenderdose bzw. für eine Nachfüllpackung sowie vorteilhafte Weiterbildungen
dieser Vorrichtung. Zu weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen dieser Vorrichtung
wird ebenfalls zur Vermeidung von Wiederholungen auf die nachfolgende Figurenbeschreibung
verwiesen.
[0010] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Spenderdose in geschlossenem Zustand vor dem
Durchfädeln der Tücherbahn,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Spenderdose bei geöffnetem Deckel und durch die
Entnahmeöffnung hindurchgefädelter Tücherbahn,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung einer Nachfüllpackung in geschlossenem Zustand,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zur Herstellung eines Tuchwickels,
- Fig. 5
- eine schematische Teil-Seitenansicht der Verbindungsvorrichtung der Vorrichtung nach
Fig. 4,
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf die Verbindungsvorrichtung aus Pfeilrichtung IV gemäß
Fig. 5,
- Fig. 7 und 8
- eine Seiten- bzw. Draufsicht auf einen Einfädeldorn,
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf zu einem Gurt zusammengefaßte Einfädeldorne,
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung der Verbindungstechnik zwischen Einfädeldorn und Bahnabschnitt,
- Fig. 11 bzw. 12
- einen schematischen Schnitt bzw. eine Draufsicht eines Bahnabschnittes mit einem alternativen
Einfädeldorn in einem Fertigungszwischenschritt und
- Fig. 13 und 14
- einen schematischen Schnitt bzw. eine Draufsicht des Bahnabschnittes mit Einfädeldorn
gemäß Fig. 11 und 12 in Befestigungsendzustand des Einfädeldorns am Bahnabschnitt.
[0011] In den Fig. 1 und 2 ist eine Spenderdose 1 für Feuchtreinigungstücher aus Vliesstoff
gezeigt, die aus einem Behälter 2 und einem diesen feuchtigkeitsdicht verschließenden
Deckel 3 besteht. Der Deckel 3 kann dazu auf den Behälter 2 aufgeschnappt oder aufgeschraubt
sein.
[0012] Zentral im Deckel 3 ist eine Vertiefung 4 vorgesehen, in deren Boden 5 ein Schlitz
6 als Entnahmeöffnung eingelassen ist. Falls im Boden 5 mehrere solcher Schlitze sich
überkreuzend angeordnet sind, ist die Entnahmeöffnung als sogenannter Abrißstern ausgebildet.
[0013] Im Behälter 2 liegt ein Tuchwickel 7 ein, der aus einer ohne Wickelkern auf sich
gewickelten Bahn 8 aus Vliesstoff gebildet ist. Die Bahn 8 ist durch querverlaufende,
äquidistant zueinander liegende Perforationen 9 in einzelne, voneinander trennbare
Blattabschnitte 10 geteilt, die die einzelnen Tücher bilden.
[0014] An dem ersten Blattabschnitt 10' der Bahn 8 ist ein Einfädeldorn 11 derart befestigt,
daß er im Bereich der parallel zur Bahnlängsrichtung L verlaufenden Kante 12 angeordnet
ist und mit seinem Einführende 13 rechtwinklig zu dieser absteht. Der Tuchwickel 7
ist dabei so gewickelt, daß der erste Blattabschnitt 10' im Zentrum des Tuchwickels
7 zu liegen kommt, womit der Einfädeldorn 11 im Zentrum des Tuchwickels 7 angeordnet
ist und konzentrisch zur Wickelachse 14 nach oben vom Wickel 7 absteht (Fig. 1). Mit
einer solchen Konfiguration des Tuchwickels 7 und des Einfädeldorns 11 gelangt die
Spenderdose 1 in den Handel und zum Verbraucher.
[0015] Beim Anbrechen der Spenderdose 1 wird der Deckel 3 abgenommen, worauf der Einfädeldorn
11 sich dem Benutzer in auffälliger Weise entgegenstreckt. Er braucht lediglich gegriffen
und herausgezogen zu werden, womit die Bahn 8 über den Blattabschnitt 10' aus dem
Tuchwickel 7 herausgezogen wird. Anschließend wird der Einfädeldorn 11 durch den Schlitz
6 gesteckt, womit gleichzeitig die Bahn 8 durch diesen Schlitz hindurchgefädelt wird.
Dieser Zustand ist in Fig. 2 gezeigt. Zum weiteren Gebrauch wird der Deckel 3 auf
den Behälter 2 aufgesetzt. Die Bahn 8 kann dann sukzessive durch den Schlitz 6 hindurchgezogen
und Blattabschnitt 10 für Blattabschnitt 10 abgetrennt werden.
[0016] In Fig. 3 ist eine Nachfüllpackung 15 für die Spenderdose 1 gezeigt. In dieser Packung
15 ist ein Tuchwickel 7' verwahrt, dessen erster Blattabschnitt wiederum mit einem
im Zentrum des Tuchwickels 7' angeordneten, konzentrisch zu dessen Wickelachse 14
abstehenden Einfädeldorn 11 versehen ist.
[0017] Der Tuchwickel 7' der Nachfüllpackung 15 ist in eine Weichfolienverpackung 16 eingesiegelt,
die eine Ausbuchtung 17 zur Aufnahme des Einfädeldorns 11 aufweist.
[0018] Anhand der Fig. 7, 8 und 10 ist die spezielle Ausgestaltung der Einfädeldorne 11
und die Verbindungstechnik mit dem Blattabschnitt 10' erläuterbar. Jeder Einfädeldorn
11 ist in einem Schaftbereich 18, der etwa die Hälfte seiner Länge einnimmt, mit seitlich
abstehenden Krallen 19 versehen. Diese durchstoßen den Bahnabschnitt 10'. Ihre Enden
20 sind nach Art einer Nietverbindung abgeplattet, so daß der Blattabschnitt 10' zwischen
den abgeplatteten Enden 20 und dem Schaftbereich 18 des Dorns eingeschlossen ist (s.
Fig. 10, Teil III).
[0019] Wie aus Fig. 8 deutlich wird, weist jeder Einfädeldorn 11 vor seinem Einführende
13 eine Griffverjüngung 22 auf.
[0020] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines Tuchwickels 7, 7' für die
Spenderdose 1 bzw. die Nachfüllpackung 15 ist anhand der Fig. 4 bis 6 sowie 9 und
10 zu erläutern. Die in einem üblichen Maschinengestell 23 angeordnete Vorrichtung
weist eine mit mehreren Umlenk- und Antriebsrollen 24, 25, 26 versehene Zuführvorrichtung
27 auf, mit der eine Vliesstoff-Bahn 8 von einer (nicht dargestellten) Vorratsrolle
zugeführt wird. Es schließt sich eine Perforationsvorrichtung mit einer Perforationswalze
29 und einer entsprechenden Gegen- und Umlenkwalze 30 an. Während die Bahn 8 die Perforationsvorrichung
28 durchläuft, werden in gleichmäßigen Abständen die querverlaufenden Perforationen
9 in die Bahn 8 eingebracht.
[0021] Über weitere Umlenkrollen 31, 32, 33, die auch für einen gleichmäßigen Bahnzug sorgen,
wird die Bahn 8 der als Ganzes mit 34 bezeichneten Verbindungsvorrichtung zugeführt.
In dieser wird am jeweils ersten Bahnabschnitt 10' eines jeden Tuchwickels 7 ein Einfädeldorn
11 befestigt. Die genaue Ausgestaltung und Arbeitsweise der Verbindungsvorrichtung
34 wird im folgenden noch näher behandelt.
[0022] Über weitere Umlenkrollen 35, 36, 37 wird die Bahn 8 nach dem Anbringen des Einfädeldorns
11 der Wickelvorrichtung 38 zugeführt, in der sie ohne Wickelkern auf sich mit einer
entsprechenden Anzahl von Blattabschnitten 10 gewickelt wird. Das Trennen der Bahn
8 entsprechend der gewünschten Wickellänge und das Auswerfen der fertiggewickelten
Tuchwickel 7 erfolgen in üblicher Weise automatisch.
[0023] Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß durch die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung
mehrere Bahnen 8 in Bahnlängsrichtung L direkt nebeneinander hindurchgeführt werden,
woran die einzelnen Komponenten der Vorrichtung entsprechend abgestimmt sind. Analog
ist die in Fig. 5 und 6 näher dargestellte Verbindungsvorrichtung 34 mehrfach in einer
der Zahl der einzelnen Bahnen entsprechenden Anzahl vorhanden. Jede dieser Verbindungsvorrichtungen
34 weist eine Lagertrommel 39 auf, auf deren Umfangsfläche 40 jeweils ein Einfädeldorn
11 fixierbar ist. Die Breite B der Lagertrommel 39 entspricht im wesentlichen der
Länge des Schaftbereiches 18 der Einfädeldorne 11. Die Lagertrommeln 39 sind von Umlenkwalzen
41 flankiert, die konzentrisch mit diesen angeordnet sind und den gleichen Durchmesser
wie die Lagertrommel 39 aufweisen. Zur Fixierung des Einfädeldorns 11 auf der Umfangsfläche
40 der Lagertrommel 39 ist in dieser ein Schlitz 42 vorgesehen, der mit einer Vakuumquelle
in Verbindung steht. Der Einfädeldorn 11 wird also über den Schlitz angesaugt und
dort gehalten.
[0024] Die Zuführung der Einfädeldorne 11 zur Lagertrommel 39 erfolgt über eine Zuführvorrichtung
43. Darin werden die Einfädeldorne 11 nicht einzeln, sondern in Form eines sogenannten
Gurtes 44 zugeführt. In diesem Gurt 44 sind die einzelnen Einfädeldorne 11 Seite an
Seite über dünne Filmverbindungen 45 verbunden. Der Gurt 44 wird dabei von der Vorratsrolle
46 über eine Umlenkrolle 47 abgezogen und entlang einer Führungsschiene 48 zur Lagertrommel
39 geschoben. Für eine saubere Führung des Gurtes 44 ist am trommelseitigen Ende der
Führungsschiene 48 eine zusätzliche Niederhalteschiene 49 vorgesehen.
[0025] Wie aus Fig. 5 bei Phase I deutlich wird, läuft der führende Einfädeldorn 11' des
Gurtes 44 auf die Lagertrommel 39 auf und wird dort durch die Vakuumbeaufschlagung
des Schlitzes 42 festgehalten. Anschließend erfolgt ein Abtrennen des führenden Einfädeldornes
11 vom Gurt 44 durch eine Schneidevorichtung 50, die nach Art eines Fallmessers ausgebildet
ist. Sobald über eine entsprechende Maschinensteuerung der auf dem Schlitz 42 fixierte
Einfädeldorn 11 mit der über die Lagertrommel 39 und die diese flankierenden Umlenkwalzen
41 laufende Bahn 8 im Bereich eines ersten Blattabschnittes 10' verbunden werden soll,
wird die Lagertrommel 39 in eine entsprechende Drehbewegung versetzt, wodurch ihre
Umfangsfläche 40 synchron mit der Bahn 8 läuft. Sobald der Einfädeldorn 11, dessen
Krallen 19 radial nach außen weisen, mit der Bahn 8 in Kontakt kommt, durchdringen
die Krallen 19 diese. Die Durchdringung wird durch die der Lagertrommel 39 zugeordnete
Bürstenwalze 51 unterstützt, so daß die Bahn 8 vollständig auf die Krallen 19 aufgeschoben
wird (s. Phase II, gemäß Fig. 5 und 10).
[0026] Weiterhin ist der Verbindungsvorrichtung 34 eine Amboßwalze 52 zugeordnet, die die
Einfädeldorne 11 an der Bahn 8 endfixiert. Dazu ist die Amboßwalze 52 relativ zur
Lagertrommel 39 so angeordnet, daß die Krallenenden 20 beim Durchlaufen des zwischen
Lagertrommel 39 und Amboßwalze 52 gebildeten Walzenspaltes 53 abgeplattet werden.
Da die Einfädeldorne 11 aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen, kann das
Abplatten durch eine Beheizung der Amboßwalze 52 erleichtert werden.
[0027] Nach dem Abplatten (Fig. 5 bei Phase III) weisen die Krallen 19 der Einfädeldorne
11 im wesentlichen die in Fig. 10, Teil III gezeigte Konfiguration auf, in der eine
feste Verbindung zwischen Einfädeldorn 11 und Bahn 8 geschaffen ist.
[0028] Während die nicht mit einem Einfädeldorn zu versehenden Blattabschnitte die Verbindungsvorrichtung
34 durchlaufen, wird die Lagertrommel 39, die getrennt von den Umlenkwalzen 41 steuerbar
ist, in die Ausgangsposition zurückgefahren, in der der Schlitz 42 sich in der Position
gemäß Phase I in Fig. 5 befindet.
[0029] Abschließend ist darauf hinzuweisen, daß in der Wickelvorrichtung 38 mehrere Tuchwickel
7 Seite an Seite unmittelbar nebeneinanderliegend aufgewickelt werden können. Dabei
greifen die Einfädeldorne 11 eines Tuchwickels 7 zentral in den benachbarten Tuchwickel
7 ein. Beim Auswerfen der Tuchwickel 7 aus der Wickelvorrichtung 38 trennen sich jedoch
die Tuchwickel problemlos voneinander, da die Wicklung nicht so straff ist, daß das
in den benachbarten Tuchwickel eingreifende Einführende 13 jedes Einfädeldorns 11
in erheblichem Maße festgehalten wird.
[0030] Weiterhin kann beim Erstverkauf der Spenderdose der Tuchwickel 7 in einer Weichfolienverpackung
16 analog der Nachfüllpackung 15 eingesiegelt sein, so daß sowohl Tuchwickel für den
Ersteinsatz als auch zum Nachfüllen einheitlich verpackt sind.
[0031] In den Fig. 11 bis 14 ist eine alternative Ausgestaltung des Anmeldungsgegenstandes
gezeigt, bei dem von dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 7 bis 10 abweichende Einfädeldorne
11' verwendet werden. Die grundsätzliche Ausgestaltung der Einfädeldorne sowie deren
Befestigung an der Bahn 8 des Tuchwickels 7 sind gegenüber dem vorher beschriebenen
Ausführungsbeispiel unverändert. Übereinstimmende Teile des Anmeldungsgegenstandes
sind daher mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0032] Im folgenden sollen nur die Unterschiede zwischen dem Ausführungsbeispiel gemäß den
Fig. 11 bis 14 und dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 7 bis 10 näher erläutert
werden:
[0033] Bei dem Einfädeldorn 11' werden Krallen 19' verwendet, die im wesentlichen die Form
einer vierseitigen, schrägen Pyramide aufweisen. Aufgrund dieser Formgebung weisen
die in Längsrichtung in einer Reihe am Einfädeldorn 11' angeordneten Krallen 19' Schrägflanken
54 auf, die bezogen auf die Reihenrichtung wechselweise in entgegengesetzte Richtungen
weisen (s. Fig. 11, 12). Beim Abplatten der Krallen 19' mit der vorstehend anhand
der Fig. 4 bis 6 erörterten Herstellungsvorrichtung werden die Enden 20' der Krallen
19' aufgrund der Schrägflanken 54 jeweils wechselweise in entgegengesetzte Richtungen
umgebogen (s. Fig. 13, 14). Dadurch findet eine gegenüber dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 7 bis 9 nochmals verbesserte Verankerung der Einfädeldorne 11' an der
Bahn 8 statt.
1. Spenderdose für Tücher, insbesondere für Feuchtreinigungstücher aus Vliesstoff mit
- einem Behälter (2),
- einem den Behälter (2) vorzugsweise feuchtigkeitsdicht verschließenden Deckel (3),
- einer Entnahmeöffnung (Schlitz 6) im Behälter (2) oder Deckel (3), und
- einem Tuchwickel (7) aus einer Bahn (8), die durch Perforationen (9) in trennbare
Blattabschnitte (10, 10') geteilt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
am ersten Blattabschnitt (10') der Bahn (8) ein Einfädeldorn (11) zum Durchziehen
der Bahn (8) durch die Entnahmeöffnung (Schlitz 6) befestigt ist.
2. Spenderdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfädeldom (11) in einem Schaftbereich (18) mit seitlich abstehenden Krallen
(19) versehen ist, die den Blattabschnitt (10') durchstoßen und deren Enden (20) nach
Art einer Nietverbindung abgeplattet sind.
3. Spenderdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfädeldorn (11) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht und seine Krallenenden
(20) durch Wärme- und/oder Druckeinwirkung abgeplattet sind.
4. Spenderdose nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Krallen (19') derart wechselweise mit in jeweils entgegengesetzte Richtungen
weisenden Schrägflanken (54) versehen sind, daß die Krallenenden (20') im abgeplatteten
Zustand jeweils wechselweise in entgegengesetzte Richtungen umgebogen sind.
5. Spenderdose nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfädeldorn (11) vor seinem Einführende (13) eine Griffverjüngung (22) aufweist.
6. Spenderdose nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfädeldorn (11) im Bereich der parallel zur Bahnlängsrichtung (L) verlaufenden
Kante (12) des Blattabschnittes (10') angeordnet ist und mit seinem Einführende (13)
rechtwinklig zu dieser absteht.
7. Spenderdose nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfädeldorn (11) im Zentrum des Tuchwickels (7) angeordnet ist und konzentrisch
zur Wickelachse (14) vom Wickel (7) absteht.
8. Nachfüllpackung für eine Spenderdose nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tuchwickel (7, 7') mit einem Einfädeldorn (11) am ersten Blattabschnitt (10')
in einer Verpackung angeordnet, vorzugsweise in einer Weichfolienverpackung (16) eingesiegelt
ist.
9. Nachfüllpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackung (Weichfolienverpackung 16) eine Ausbuchtung (17) zur Aufnahme des
vom Tuchwickel (7, 7') abstehenden Einfädeldorns (11) aufweist.
10. Vorrichtung zur Herstellung eines Tuchwickels für eine Spenderdose nach einem der
Ansprüche 1 bis 7 oder für eine Nachfüllpackung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine Zuführvorrichtung (27) für die den Tuchwickel (7, 7') bildende Bahn (8), eine
Perforationsvorrichtung (28) zum Perforieren der Bahn (8) in regelmäßigen Abständen,
eine Verbindungsvorrichtung (34) zum Befestigen der Einfädeldorne (11) an dem jeweils
ersten Blattabschnitt (10') des Tuchwickels (7, 7') und eine Wickelvorrichtung (38)
zum Aufwickeln der Bahn (8).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsvorrichtung (34) eine Lagertrommel (39) umfaßt, auf deren Umfangsfläche
(40) ein Einfädeldorn (11) fixierbar und durch Drehung der Trommel (39) in Synchronbewegung
mit der über die Trommel (39) laufenden Bahn (8) versetzbar ist, wobei während der
Synchronbewegung die Verbindung des Einfädeldorns (11) mit der Bahn (8), insbesondere
das Durchstoßen der Krallen (19) des Einfädeldorns (11) durch die Bahn (8) erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Synchronbewegung von Einfädeldorn (11) und Bahn (8) eine Beaufschlagungswalze
(Bürstenwalze 51) zum Beaufschlagen der Bahn (8) gegen den Einfädeldorn (11) angeordnet
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagungswalze eine Bürstenwalze (51) ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Trommel (39) eine gegebenenfalls beheizbare Amboßwalze (52) zur Endfixierung
der Einfädeldorne (11) an der Bahn (8), insbesondere zum Abplatten der die Bahn durchstoßenden
Krallen (19) der Einfädeldorne (11) zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsvorrichtung (34) eine Zuführvorrichtung (43) zum Zuführen von Einfädeldornen
(11) in Form eines Gurtes (44) aus Seite an Seite miteinander verbundenen Einfädeldornen
(11) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Trommel (39) eine Schneidevorrichtung (50) zum Abtrennen des auf der Trommel
(39) fixierten Einfädeldorns (11) vom Gurt (44) zugeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder einem der Ansprüche 12 bis 16 soweit auf Anspruch
11 zurückbezogen, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagertrommel (39) im Bereich ihrer Umfangsfläche (40) mindestens einen mit Vakuum
beaufschlagbaren Schlitz (42) zur Fixierung des jeweiligen Einfädeldorns (11) auf
der Lagertrommel (39) aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelvorrichtung (38) zum Aufwickeln mehrerer, in Bahnlängsrichtung (L) unmittelbar
nebeneinanderliegender Bahnen (8) ausgelegt ist, wobei der Einfädeldorn (11) am ersten
Blattabschnitt (10') des einen Tuchwickels (7) beim Wickelvorgang in den benachbarten
Tuchwickel eingreift.