(19)
(11) EP 0 599 094 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.1994  Patentblatt  1994/22

(21) Anmeldenummer: 93117687.9

(22) Anmeldetag:  02.11.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 88/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB NL

(30) Priorität: 23.11.1992 DE 9215881 U

(71) Anmelder: Westerwälder Eisenwerk Gerhard GmbH
D-57586 Weitefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerhard, Till
    D-57555 Mudersbach (DE)
  • Pfau, Dieter
    D-57578 Elkenroth (DE)

(74) Vertreter: Strehl Schübel-Hopf Groening & Partner 
Maximilianstrasse 54
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tankcontainer mit Armaturenkasten


    (57) Zum Schutz von Tankarmaturen (22) gegen mechanische und chemische Einflüsse von außen ist ein Armaturenkasten (25) vorgesehen, der am Containerrahmen (13,17) angeschraubt und gegenüber dem Tankmantel (10) durch eine dauerelastische Dichtmasse abgedichtet ist. Der Armaturenkasten (25) wird erst nach der Montage der Tankarmaturen (22) eingefügt und behindert daher deren Installation nicht. Aufgrund seiner festen Verbindung mit dem Containerrahmen (13,17) weist der Armaturenkasten (25) hohe Steifigkeit auf.




    Beschreibung


    [0001] Transporttanks weisen zum Befüllen und Entleeren am Tankmantel ansetzende Ventile und sonstige zum Teil teure und empfindliche Armaturen auf, die gegen unbefugte Betätigung und äußere Einflüsse geschützt werden müssen. Insbesondere beim Transport von Gefahrgut, etwa unter Druck verflüssigten Gasen, sind die Risiken durch beschädigte oder abgerissene Armaturen erheblich. Zum Schutz sind daher die Armaturen üblicherweise von einem Armaturenkasten umgeben, der am Tankmantel angebracht und mit einer Klappe verschlossen ist.

    [0002] Derartige Armaturenkästen müssen ausreichenden Schutz einerseits gegen Salzwasser von Straßen, Meerwasser, verschüttete aggressive Flüssigkeiten und sonstige schädliche Umwelteinflüsse und andererseits gegen Stöße durch scharfkantige Gegenstände (etwa Gabelstaplerzinken, Krangeschirre usw.) und sonstige mechanische Einwirkungen bieten. Andererseits sollen sie möglichst leicht sein, um das Taragewicht des Tanks nicht unnötig zu erhöhen.

    [0003] Die herkömmlichen Armaturenkästen, die entweder mit dem Tankmantel fest verschweißt oder nachträglich an am Tankmantel angeschweißten Dopplerblechen befestigt werden, erfüllen die genannten Forderungen nur unzulänglich. Meistens sind sie als dünnwandige Blechkästen ausgeführt und vermitteln daher nur unzureichenden Schutz gegen mechanische Beschädigung. Soweit massive Stahlrohrkonstruktionen eingesetzt werden, erhöhen sie das Leergewicht des Tanks.

    [0004] Ein weiterer Nachteil üblicher Armaturenkästen besteht darin, daß sie beim Anschweißen am Tankmantel unerwünschte zusätzliche thermische Beanspruchungen des Tanks hervorrufen bzw. beim Ansetzen an Dopplerblechen zusätzliche Maßnahmen und Vorarbeiten erfordern.

    [0005] Aus Gewichtsgründen und wegen des begrenzten, zur Verfügung stehenden Raumes sollen Armaturenkästen möglichst klein sein. Sie umgeben daher die Armaturen verhältnismäßig eng, woraus beim Stand der Technik die weitere Schwierigkeit resultiert, daß sie die Montage der Armaturen erschweren.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tankcontainer mit einem Armaturenkasten anzugeben, der die Nachteile herkömmlicher Konstruktionen möglichst weitgehend vermeidet, bei geringem Eigengewicht einen wirksamen Schutz insbesondere auch gegen mechanische Einwirkungen bietet, den Einbau der Armaturen nicht behindert und toleranzfreundlich und ohne Belastung des Tankmantels montierbar ist.

    [0007] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeichnet. Danach ist der Armaturenkasten, der die am Tankmantel austretenden Armaturen umgibt, nicht am Tankmantel sondern an dem den Tank mindestens teilweise umschließenden Rahmen befestigt und mit seinem dem Tank zugewandten Randbereich gegenüber dem Tankmantel abgedichtet. Die Befestigung am Rahmen verleiht dem Armaturenkasten erhebliche Steifigkeit, so daß er selbst bei Verwendung von verhältnismäßig dünnem Blech erhebliche mechanische Stöße aushält.

    [0008] Die weitere Tatsache, daß der Armaturenkasten mit dem Tankmantel selbst nicht starr verbunden - insbesondere nicht verschweißt - ist, bedeutet, daß zusätzliche Spannungen am Tankmantel vermieden werden. Derartige Spannungen ergeben sich bisher beim Anschweißen des Armaturenkastens oder einem diesen tragenden Dopplerblech. Weitere Spannungen können herkömmlicherweise auch daraus resultieren, daß ein starr befestigter Armaturenkasten elastische Deformationen, die der Tankmantel bei schweren Stößen ausführt, an dieser Stelle verhindert.

    [0009] Da der Armaturenkasten erfindungsgemäß nicht mit dem Tankmantel starr verbunden ist, braucht er auch nicht vor der Installation der Armaturen eingebaut zu werden und stellt daher keine Behinderung der Montagearbeiten dar, auch wenn er die Armaturen wie üblich eng umschließt. Beim Stand der Technik ist ein derartiger nachträglicher Einbau des Armaturenkastens nicht möglich, weil der Tank einschließlich aller fest mit ihm verbundenen Teile fertig lackiert sein muß, bevor die Armaturen installiert werden können.

    [0010] Die nach Anspruch 2 vorgesehene dauerelastische Dichtmasse, mit der der zum Tankmantel hin offene Randbereich des Armaturenkastens gegenüber dem Tank abgedichtet ist, vermittelt einen ausreichenden Schutz gegen chemische Einflüsse und läßt gleichzeitig geringfügige Relativbewegungen zu, was zum Ausgleich unterschiedlicher Wärmeausdehnungen oder bei Stoßbelastungen von Vorteil ist.

    [0011] Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 ist insofern günstig, als sich der bis auf ein Wandteil vorgefertigte Armaturenkasten nach der Montage der Armaturen zwischen den Tankmantel und den Containerrahmen unabhängig von bei der Fertigung und Montage des Tanks unvermeidbaren Toleranzen so einfügen läßt, daß er sowohl am Rahmen als auch am Tank eng anliegt. Die nach Anspruch 4 und 5 vorgesehenen Maßnahmen sind dabei zum Ausgleich größerer Toleranzen zweckmäßig.

    [0012] Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 ergibt einen Armaturenkasten mit insgesamt hervorragender Steifigkeit auch dann, wenn für den Armaturenkasten selbst verhältnismäßig dünnes Blech verwendet wird. Die Maßnahme des Anspruchs 7 gewährleistet dabei eine stabile Befestigung der die Armaturenkammer verschließenden Klappe.

    [0013] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt
    Figur 1
    einen Teilschnitt in einer zur Tankachse senkrechten Schnittebene durch den unteren Bereich eines Tankcontainers mit dem dort befindlichen Armaturenkasten, und
    Figur 2
    eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils II nach Figur 1.


    [0014] In den Zeichnungen ist ein unterer Eckbereich eines Tankcontainers dargestellt, wobei der Tankmantel mit 10 bezeichnet ist und vom Containerrahmen ein unterer Eckbeschlag 11, eine Eckstütze 12 und ein unterer Längsholm 13 zu sehen sind. Die Eckstütze 12 bildet Teil eines Stirnrahmens, an dem der Tank, wie in Figur 2 angedeutet, über einen mit seinem Boden verbundenen Ringsattel 14 gelagert ist. In Längsrichtung ist der Tank ferner an einer Zwischenstelle über einen Quersattel 15 an einem unteren Querholm 16 des Rahmens abgestützt.

    [0015] Wie insbesondere aus Figur 2 hervorgeht, ist in den dargestellten Eckbereich des Rahmens ferner ein kurzer mittlerer Längsholm 17 eingefügt, der an seinem in Figur 2 linken Ende mit der Eckstütze 12 verschweißt ist und am rechten Ende über eine kurze senkrechte Stütze 18 mit dem unteren Längsholm 13 verbunden ist. Zur weiteren Stabilisierung kann der Verbindungspunkt zwischen dem Längsholm 17 und der Stütze 18 über eine Diagonalstrebe 19 mit dem unteren Längsholm 13 verbunden sein. Zwischen die Längsholme 13, 17 ist ferner eine senkrechte Strebe 20 eingefügt, die zusammen mit den Rahmenteilen 13, 17 und 18 ein rechteckiges Fenster 21 definiert.

    [0016] In den Zeichnungen sind ferner in feineren Linien Tankarmaturen eingezeichnet, die insgesamt mit 22 bezeichnet sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Ventile unterschiedlichen Querschnitts mit zugehörigen Anschlußstutzen sowie Betätigungs- und Absperrorganen veranschaulicht. Jedes Ventil setzt an einem am Tankmantel 10 vorgesehenen Montageflansch 23 an.

    [0017] Die Armaturen 22 sind von einem Armaturenkasten 25 umgeben, der von zwei quer zur Tankachse stehenden, etwa trapezförmigen seitlichen Wandelementen 26, einer von den Längsholmen 13, 17 entfernten Rückwand 27, einem Boden 28 und einem schmalen oberen Wandelement 29 gebildet wird. Die Wandelemente 26, 27 und 28 sind aus einem zusammenhängenden Zuschnitt gefertigt und durch Kantung und Schweißung miteinander verbunden. Das obere Wandelement 29 weist an seinen Schmalseiten Falze 30 auf, über die es mit den seitlichen Wandelementen 26 verschraubt ist. Wie in Figur 1 zu sehen, weisen die beiden seitlichen Wandelemente 26 eine konkave bogenförmige Kante 31 auf, die dem Profil des Tankmantels 10 entsprechend geschnitten ist.

    [0018] Wie aus Figur 2 hervorgeht, ist die nach außen weisende Öffnung des Armaturenkastens 25 größer als das von den Rahmenelementen 13, 17, 18 und 20 gebildete Fenster 21. An den senkrechten Streben 18 und 20 sind nach hinten weisende Laschen 32 angeschweißt, die mit senkrecht verlaufenden Langlöchern versehen sind. Im gleichen Bereich weisen die seitlichen Wandelemente 26 des Armaturenkastens 25 horizontal ausgerichtete Langlöcher auf. Beide Langlöcher werden jeweils von Schrauben durchsetzt, mit denen der Kasten 25 am Containerrahmen verschraubt ist.

    [0019] An der unteren Fläche des mittleren Längsholms 17 sind Scharniere 34 für eine Klappe 35 vorgesehen, die so bemessen ist, daß sie gerade in das Fenster 21 hineinpaßt. Die Klappe 35 ist in ihrem unteren mittleren Bereich mit einem Griff 36 zum Öffnen versehen. Die Öffnungsbewegung wird von zwei seitlichen Gasdruckfedern 37 unterstützt, die die Klappe 35 in der in Figur 1 strichpunktiert gezeigten, schräg nach oben verlaufenden Öffnungsstellung halten. Die Gasdruckfedern 37 greifen so an der Klappe 35 an, daß sie beim Schließen über den Punkt ihrer kürzesten Länge hinweg geführt werden und daher die Klappe 35 auch in der Schließstellung beaufschlagen. Ein an der Innenseite der Klappe 35 lose angelenkter Bügel 38 erleichtert das Erfassen der Klappe beim Schließen.

    [0020] Bei der Montage wird zunächst der Tank über die Sattelungen 14, 15 im Containerrahmen angeordnet und verschweißt, und die so gebildete Baugruppe wird lackiert. Sodann werden die Tankarmaturen 22 installiert.

    [0021] Anschließend wird der vorgefertigte, jedoch noch nicht mit dem oberen Wandelement 29 versehene Armaturenkasten 25 von unten her zwischen Tank und Rahmen über die Armaturen geschoben und im Bereich der Laschen 32 mit dem Rahmen verschraubt. Dabei dienen die Langlöcher zum Ausgleich von Toleranzen, so daß der Armaturenkasten 25 in jedem Fall so weit verschoben werden kann, daß er an den Innenflächen der Rahmenelemente 13, 17, 18 und 20 fest anliegt und mit seiner gewölbten Kante 31 den Tankmantel 10 erreicht. Sodann wird das obere Wandelement 29 aufgesetzt und an seinen Falzen 30 mit den seitlichen Wandelementen 26 verschraubt.

    [0022] Abschließend wird der von den Kanten 31 sowie den entsprechenden Kanten der Rückwand 27 und des oberen Wandelements 29 gebildete Randabschnitt des Armaturenkastens 25 mit einer (nicht gezeigten) dauerelastischen Dichtmasse gegenüber dem Tankmantel 10 abgedichtet.


    Ansprüche

    1. Tankcontainer mit einem von einem Rahmen mindestens teilweise umgebenen Tank, der mit einem innerhalb des Rahmenprofils angeordneten, Tankarmaturen (22) umgebenden Armaturenkasten (25) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Armaturenkasten (25) am Rahmen (13, 17, 18, 20) befestigt und mit einem umlaufenden Randbereich, der eine dem Tank zugewandte Öffnung umgibt, gegenüber dem Tankmantel (10) abgedichtet ist.
     
    2. Tankcontainer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Randbereich des Armaturenkastens (25) und den Tankmantel (10) eine dauerelastische Dichtmasse eingefügt ist.
     
    3. Tankcontainer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Randbereich des Armaturenkastens (25) einem zylindrischen Bereich des Tankmantels (10) gegenübersteht und daß sein zwischen dem Tankmantel (10) und dem Rahmen (13, 17, 18, 20) verlaufendes, zur Tankachse paralleles Wandelement (29) mit den quer zur Tankachse stehenden Wandelementen (26) lösbar verbunden ist.
     
    4. Tankcontainer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die quer zur Tankachse stehenden Wandelemente (26) des Armaturenkastens (25) mit am Rahmen (13, 17, 18, 20) angebrachten Laschen (32) verschraubt sind und daß die Laschen (32) oder die besagten Wandelemente (26) jeweils mit einem Langloch versehen sind, dessen längere Achse im wesentlichen parallel zu der dem Tank zugewandten Innenfläche des Rahmens (13, 17, 18, 20) verläuft.
     
    5. Tankcontainer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die quer zur Tankachse stehenden Wandelemente (26) bzw. die Laschen (32) jeweils mit einem Langloch versehen sind, dessen längere Achse im wesentlichen senkrecht zu der dem Tank zugewandten Innenfläche des Rahmens (13, 17, 18, 20) verläuft.
     
    6. Tankcontainer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen vier ein Fenster (21) bildende Rahmenelemente (13, 17, 18, 20) aufweist, die den Armaturenkasten (25) an seiner vom Tank abgewandten Seite begrenzen.
     
    7. Tankcontainer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an einem der Rahmenelemente (17) eine das Fenster (21) und damit den Armaturenkasten (25) verschließende Klappe (35) schwenkbar gelagert ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht