[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entlüftung des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine
mit V-förmig angeordneten Zylindern, bei welcher ein zwischen den beiden Zylinderbänken
befindlicher Raum als Resonanzraum ausgebildet ist und bei der sowohl am vorderen
als auch am hinteren Endbereich des Kurbelgehäuses Ölrückführkanäle vorgesehen sind,
die mit einem den Ventiltrieb enthaltenden Raum der Zylinderköpfe verbunden sind.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist mit DE-PS 34 14 710 beschrieben, bei welcher zwischen
der vorderen Stirnseite des Zylinderblockes und dem vordersten Zylinder der einen
Zylinderreihe sowie zwischen der hinteren Stirnseite des Zylinderblockes und dem hinteren
Zylinder der anderen gegenüber der ersten axial versetzt angeordneten Zylinderreihe
je ein Ölrückführkanal vorgesehen ist, der den zwischen dem Zylinderkopf und der Ventilabdeckung
gebildeten Raum und den Kurbelgehäuseraum verbindet und bei welcher zwischen der ersten
und der zweiten Zylinderreihe eine Resonanzkammer vorgesehen ist, die mit einem Ansaugsystem
der Brennkraftmaschine und mit den Ölrückführkanälen verbunden ist.
[0003] Bei dieser Entlüftungsvorrichtung gelingt es zwar, die Ölrückführkanäle mit einem
weiten Querschnitt auszuführen und auch die dem Kurbelgehäuse infolge der Kolbenbewegungen
entstehenden Druckschwankungen der dort befindlichen Gase zu dämpfen, so daß diese
Druckschwankungen sich nicht störend auf die Gassäule im Ansaugsystem übertragen können.
Nachteilig ist jedoch, daß dem in den Ölrückführkanälen aus den Zylinderköpfen zurückfließenden
Öl das Blow-by zusammen mit dem sonstigen Kurbelgehäusegasen pulsierend im Rhythmus
der von den Kolben aufgezwungenen Druckschwankungen entgegenströmt. Dabei nimmt das
Öl zwangsläufig einen erheblichen Anteil der schädlichen Bestandteile des Blow-by
auf mit der Folge, daß das Öl schneller altert und dadurch seine Schmierfunktion nur
über eine kürzere Zeit als sonst möglich ausüben kann. Im Gegenzug dazu werden von
den abziehenden Kurbelgehäusegasen Öltröpfchen mitgenommen, die sich später nur unvollkommen
abscheiden und so über das Ansaugsystem der Brennkraftmaschine in deren Brennräume
gelangen und verbrennen. Dies erhöht den Ölverbrauch der Brennkraftmaschine.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Entlüftung des Kurbelgehäuse einer
Brennkraftmaschine der vorbeschriebenen Art zu schaffen, bei welcher neben einem ausreichenden
Querschnitt zur Ölrückführung und einer Dämpfung der Druckschwankungen im Kurbelgehäusegas
weitestgehend gesichert wird, daß keine Bestandteile aus dem Kurbelgehäusegas, insbesondere
aus dem Blow-by, vom Öl aufgenommen werden und damit einer zu schnellen Alterung des
Öls vorgebeugt wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das aus den Zylinderköpfen
in eine Ölwanne zurücklaufende Öl sowohl an der vorderen als auch an der hinteren
Front der Brennkraftmaschine in Kanälen geführt ist, die unterhalb des Ölspiegels
im Ölsumpf enden, wobei mindestens die an einer Front geführten Kanäle mit dem Resonanzraum
in Verbindung stehen, die Kurbelräume der einzelnen Zylinder Öffnungen zu dem Resonanzraum
zwischen den Zylinderbänken aufweisen, oberhalb des Resonanzraumes sowie im oberen
Bereich des Kurbelgehäuses benachbarte Öffnungen angeordnet sind, über denen sich
ein Ölabscheider befindet, dessen oberer Bereich mittels einer Leitung zur Entlüftung
mit dem Gemischaufbereitungssystem der Brennkraftmaschine verbunden ist.
[0006] Vorzugsweise sind allein die an der hinteren Front der Brennkraftmaschine befindlichen
Kanäle an den Resonanzraum angebunden.
[0007] Die Anbindung der hinteren Kanäle erfolgt vorzugsweise durch einen Querkanal zwischen
einem linken und einem rechten von den jeweiligen Zylinderköpfen zum Kurbelgehäuse
führenden Kanal, wobei der Querkanal mit dem Resonanzraum in Verbindung steht.
[0008] Vom Querkanal aus kann auch nur ein Kanal zu einer Mündung unterhalb des Ölspiegels
in der Ölwanne führen.
[0009] In der Entlüftungsleitung kann, wie an sich bekannt, ein Druckbegrenzungsventil vorgesehen
sein.
[0010] Die Entlüftungsleitung kann auch zweiflutig ausgeführt sein, indem ein Leitungszug
vom Ölabscheider zum Ansaugrohr an eine Stelle strömungsmäßig vor einer für die Regelung
der Brennkraftmaschine vorgesehenen Drosselklappe und ein zweiter Leitungszug beginnend
von einer Drosselöffnung am Ölabscheider zum Ansaugrohr an eine Stelle strömungsmäßig
nach der Drosselklappe führt.
[0011] Die erfindungsgemäße Entlüftung kann auch mit einer Belüftungsleitung ergänzt sein,
welche von einer Stelle relativ höheren Druckes des Reinluftbereichs am Ansaugsystem
zum Kurbelgehäuse führt.
[0012] Der Ölabscheider besteht vorzugsweise aus einem mit dem Kurbelgehäuse wärmeleitend
verbundenen kastenförmigen Gehäuse, dessen Volumen mindestens dem Verdrängungsvolumen
der Zylinder einer Kurbelgehäusekammer entspricht, mit am Boden befindlichen Gaseintrittsöffnungen
und von diesen ausgehenden Gaswegen, in welche den Gasstrom umlenkende Prallflächen
angeordnet sind, wobei die Prallflächen in Richtung des Gasstromes zum Boden hin geneigt
sind und im Boden unterhalb der Prallflächen eine Öffnung zum Kurbelgehäuse führt.
[0013] Bei einer Brennkraftmaschine mit oben liegenden Nockenwellen besteht der größte Ölbedarf
im Bereich des Ventiltriebes in den Zylinderköpfen. Dieser Ölbedarf wird durch eine
oder mehrere Ölpumpen gedeckt, die das Öl aus einem Ölsumpf der Ölwanne zu den Schmierstellen
der Brennkraftmaschine, insbesondere zu denen des Ventiltriebes fördern. Dieses Öl
fließt nach Erfüllung seiner Schmier- und Kühlaufgaben durch die an der vorderen und
hinteren Front der Brennkraftmaschine angeordneten relativ weiten Kanäle in den Ölsumpf
zurück, wobei die Mündungen dieser Kanäle im Ölsumpf unterhalb des Ölspiegels liegen.
Ein weiterer Teil des Öls wird zur Schmierung des Kurbeltriebes im Kurbelgehäuse benötigt.
Es gelangt dort in hohem Maße mit den bewegten Teilen des Kurbeltriebes in Berührung
und wird von diesen zum Teil zerstäubt. Die infolge der Kolbenbewegungen in den Zylindern
stark pulsierenden Gase im Kurbelgehäuse unterstützen diese Zerstäubung des Öls und
führen dazu, daß sich nach längerem Betrieb der Brennkraftmaschine im Kurbelgehäuse
ein Ölnebel bildet. Zu diesem Ölnebel gelangen zusätzlich die unvermeidlich zwischen
Zylinderwand und Kolben durchdringenden Blow-by-Fluide, welche Bestandteile des motorischen
Verbrennungsprozesses mit sich führen und das Motorenöl verschmutzen. Ölnebel und
Blow-by bilden zusammen das Kurbelgehäusegas. Es ist für die Alterung des Öls entscheidet,
möglichst geringe Ölmengen mit den Kurbelgehäusegasen in Berührung kommen zu lassen.
Um die für den Betrieb der Brennkraftmaschine erforderliche Ölmenge möglichst dauerhaft
zu erhalten, soll das im Kurbelgehäusegas enthaltene Öl möglichst sauber wieder dem
Ölvorrat in der Ölwanne zugeführt werden. Die Blow-by-Fluide dagegen sollen möglichst
vollständig aus dem Kurbelgehäuse entfernt werden, und zwar bevor sie sich als Kondensat
niederschlagen und das Öl verunreinigen können. Da die Blow-by-Fluide auch gesundheitsschädlich
sind, können sie nicht an die freie Luft entlassen werden, sondern sie werden über
das Ansaugsystem der motorischen Verbrennung zugeführt. Dabei darf diese Gasmenge
das Aufbereitungsverhalten des Kraftstoff-Luftaufbereitungssystems nicht negativ beeinflussen,
d. h. die aus dem Kurbelgehäuse kommenden Schwingungen sollen sich über eine Vorrichtung
zur Entlüftung nicht auf das Ansaugsystem auswirken.
[0014] Durch die Erfindung wird der größte Anteil des Öls von den Kurbelgehäusegasen ferngehalten,
indem das aus den Zylinderköpfen abfließende Öl unterhalb des Ölspiegels in den Ölvorrat
der Ölwanne eingeleitet wird. In den Kanälen kann so im Gegenstrom zu dem Öl kein
Kurbelgehäusegas strömen, da der Ölspiegel in der Ölwanne die Mündungen der Kanäle
gegen eindringendes Gas abdeckt. Lediglich in den Kanälen an der hinteren Front des
Motors wird zusätzlich zum rückfließenden Öl auch Ölnebel geführt, und zwar zur Entlüftung
der Zylinderköpfe in den Resonanzraum zwischen den Zylinderbänken. Dieser Ölnebelanteil
ist jedoch relativ frei von Blow-by, so daß dadurch das Öl nicht verunreinigt werden
kann.
[0015] Dadurch, daß der Resonanzraum mit den Zylinderräumen über Öffnungen in Verbindung
steht, können sich die von den Kolben in den Zylindern ausgelösten Pulsationen des
Kurbelgehäusegases weitgehend ausgleichen. Es bleiben jedoch trotzdem Druckungleichförmigkeiten
erhalten. Diese werden weiterhin geglättet durch die als Helmholtzresonator wirkenden
Räume innerhalb der Zylinderköpfe, die über die Kanäle für Ölrücklauf und Entlüftung
mit dem Resonanzraum verbunden sind. Als weiterer Helmholtzresonator wirkt das Volumen
des Ölabscheiders, welches gut auf das reale Schwingungsverhalten abstimmbar ist.
Sein Volumen sollte mindestens dem Verdrängungsvolumen der Zylinder einer Kurbelkammer
entsprechen.
[0016] Da in unmittelbarer Nähe der Verbindung zwischen dem Resonanzraum und den von den
Zylinderköpfen kommenden Kanälen die Öffnungen sind, an die sich der Ölabscheider
anschließt, von dem aus die Entlüftungsleitung zum Ansaugsystem führt, wird dort ein
relativ gleichförmiger Druckpegel und daraus resultierend auch eine gleichförmige
Strömung resultieren. Die gleichförmige Strömung erleichtert die Ausscheidung des
im Schwebezustand befindlichen Öls aus dem abfließenden Gasstrom innerhalb des Ölabscheiders.
Der gleichförmige Druck sichert, daß das Kraftstoff-Luftaufbereitungssystem ungestört
von der Vorrichtung zur Entlüftung des Kurbelgehäuses arbeiten kann.
[0017] Infolge der Anbindung der an der hinteren Front befindlichen von den Zylinderköpfen
kommenden Kanäle an den Resonanzraum kann ein relativ gut abstimmbares Gasschwingungssystem
mit einer beruhigten Strömung im Bereich der Entlüftungsleitung erzielt werden. Unterstützt
wird diese Maßnahme durch die Anordnung eines Querkanals zwischen den hinteren linken
und rechten von den entsprechenden Zylinderköpfen kommenden Kanälen. Somit wird es
auch möglich, nur einen Kanal vom Querkanal ausgehend zur Ölwanne hin zu führen, wodurch
bei der Gestaltung des Kurbelgehäuses im Bereich der anschließenden Kupplung eine
optimale Form des Gußteiles realisiert werden kann.
[0018] Um bei bestimmten Betriebszuständen einen zu starken Unterdruck im Entlüftungssystem
zu vermeiden, kann die Entlüftungsleitung mit einem an sich bekannten Druckbegrenzungsventil
ausgerüstet sein. Damit kann einem Ölverlust über das Entlüftungssystem bei Extrembelastungen
der Brennkraftmaschine vorgebeugt werden. Der gleiche Vorteil wird jedoch auch erreicht
durch eine zweiflutig ausgeführte Entlüftungsleitung, bei der sich durch den Differenzdruck
zwischen den beiden Leitungszügen ein wirksamer Druck im Ölabscheider einstellt, der
gleichfalls über den gesamten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine zu optimalen
Entlüftungsbedingungen führt. Auf ein Druckbegrenzungsventil kann dabei verzichtet
werden.
[0019] Um die bei bestimmten Umweltverhältnissen auftretende Neigung von Kondensatbildung
im Motorinneren zu reduzieren, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit einer
an sich bekannten Einrichtung zur Belüftung des Kurbelgehäuses versehen sein, in dem
an geeigneter Stelle eine Belüftungsleitung vom Reinluftbereich der Ansauganlage her
in das Kurbelgehäuse geführt ist.
[0020] Durch die Anordnung eines Ölabscheiders in den oberen Bereich der Entlüftungswege
werden auch die in Schwebe befindlichen Ölanteile aus dem Entlüftungsgas ausgeschieden.
Die wärmeleitende Verbindung des Ölabscheiders mit dem Kurbelgehäuse sichert, daß
innerhalb des Ölabscheiders keine Kondensatbildung entstehen kann. Dadurch werden
die im Kurbelgehäusegas enthaltenen dampfförmigen Bestandteile, die vorzugsweise vom
Blow-by gebildet sind, über die Entlüftungsvorrichtung abgesaugt. Ebenso werden Feuchtigkeitsreste,
die z. B. beim Ölwechsel oder bei einer Kurbelgehäusebelüftung eingetragen werden
können, wieder aus dem Kurbelgehäuse entfernt.
[0021] Als Ölabscheider ist ein mit Umlenkwegen und Prallflächen arbeitender Abscheider
vorgeschlagen, der auch in der Lage ist, bei einer Restpulsation des zu reinigenden
Gasstromes die schwebenden Ölteilchen auszuscheiden, indem sie sich an den Prallflächen
niederschlagen. Das niedergeschlagene Öl läuft unter der Einwirkung der Schwerkraft
von den geneigten Prallflächen ab und durch eine Bodenöffnung im Gehäuse des Ölabscheiders
wieder in den Ölsumpf. Durch sein Volumen wirkt der Ölabscheider darüber hinaus auf
den Resonanzraum als Helmholtzresonator.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematisierter Form, wobei eine Brennkraftmaschine
in strichpunktierten Linien dargestellt ist;
- Fig. 2:
- einen schematisierten Schnitt in der Ebene A nach Figur 1;
- Fig. 3:
- einen schematisierten Schnitt in der Ebene B nach Figur 1;
- Fig. 4:
- einen schematisierten Schnitt in der Ebene C nach Figur 1;
- Fig. 5:
- einen schematisierten Schnitt analog der Figur 2 eines weiteren Ausführungsbeispiels;
- Fig. 6:
- einen schematisierten Schnitt analog der Figur 3 eines weiteren Ausführungsbeispiels;
- Fig. 7:
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung, dargestellt an den Hauptteilen einer Brennkraftmaschine
mit V-förmig angeordneten Zylindern in einer perspektivischen Explosivdarstellung,
wobei die zur erfindungsgemäßen Vorrichtung gehörenden Teile besonders hervorgehoben
sind.
[0023] In den Figuren 2 bis 6 ist dabei der Ölrücklauf mit Vollinien und Ganzpfeilen, der
Gasstrom der Motorentlüftung mit Vollinien und Halbpfeilen und zugeführte Luft zur
Kurbelgehäusebelüftung mit Strichlinien und Ganzpfeil dargestellt. Die gefüllten Halbpfeile
sowie die offenen Halbpfeile symbolisieren Teilmengen der abzuführenden Gase.
[0024] Eine Brennkraftmaschine 1 mit V-förmigen angeordneten Zylindern besteht im wesentlichen
aus einem Kurbelgehäuse 2, in welchem der Kurbeltrieb zur Umwandlung der oszillierenden
Bewegungen der Kolben in eine Drehbewegung angeordnet ist, den beiden Zylinderbänken
3 und 4, in welchen sich die Zylinder mit den darin gleitenden Kolben befinden, den
auf den Zylinderbänken 3 und 4 aufsitzenden Zylinderköpfen 5 und 6 mit den Gaswechselsteuerorganen
wie Nockenwellen, Stössel, Ventile u. dgl. sowie den Gaswechselkanälen, einer Ölwanne
7, welche das Kurbelgehäuse 2 nach unten abschließt und den Ölvorrat der Brennkraftmaschine
1 aufnimmt, einem Gemischaufbereitungssystem 8 sowie weiteren hier nicht näher dargestellten
Baugruppen. Das Öl aus der Ölwanne 7 wird von einer oder mehreren Ölpumpen zu den
bewegten Teilen der Brennkraftmaschine 1 gefördert, um diese zu schmieren und teilweise
auch zu kühlen. Dazu befinden sich in den Wänden des Kurbelgehäuses 2, in den Zylinderbänken
3 und 4, in den Zylinderköpfen 5 und 6 sowie in einer Vielzahl der darin angeordneten
Teile wie Kurbelwelle, Pleuelstangen, Nockenwellen usw. Druckölkanäle, in welchen
das Öl zu seinen Funktionsstellen gelangt. Von diesen Funktionsstellen fließt das
Öl entweder direkt, wie z. B. von den Kurbelwellenlagern, oder im wesentlichen aus
den Zylinderköpfen 5 und 6 über Kanäle 9, 10, 11, 12, 13 in die Ölwanne 7 zurück.
Dabei reichen die unteren Mündungen 14, 15, 16 der Kanäle 10, 11 und 12 unterhalb
des Ölspiegels 17 in die Ölwanne 7.
[0025] Oberhalb des Kurbelgehäuses 2 zwischen den beiden Zylinderbänken 3 und 4 befindet
sich, einbezogen in ein das Kurbelgehäuse 2 bildendes Gußteil, ein Resonanzraum 18,
der sich über die gesamt Länge der Brennkraftmaschine 1 erstreckt. Der Resonanzraum
18 ist durch Öffnungen 19 mit dem Inneren des Kurbelgehäuses 2 verbunden, und zwar
an jedem der Zylinderbereiche. An der tiefsten Stelle des Resonanzraumes 18 setzt
der Kanal 13 an, welcher zu einem Querkanal 20 führt, der an einer Frontseite der
Brennkraftmaschine 1 den Kanal 9 mit dem Kanal 12 verbindet. Wie Figur 7 zeigt, haben
die Kanäle 9 bis 13 sowie der Querkanal 20 relativ große Querschnitte. Neben den Kanälen
9, 10, 11 und 12, die jeweils an den tiefstgelegenen Stellen der Zylinderkopfinnenräume
ansetzen, sind die Innenräume der Zylinderköpfe 5, 6 auch durch Entlüftungsöffnungen
21 mit dem Inneren des Kurbelgehäuses 2 verbunden (siehe Figur 2 und Figur 5).
[0026] Im oberen Bereich des Resonanzraumes 18 ist eine Öffnung 22 vorgesehen, über der
ein Ölabscheider 23 angeordnet ist. Der Ölabscheider 23 steht mit einer weiteren Öffnung
31 mit dem oberen Bereich des Kurbelgehäuses 2 in Verbindung. Der Ölabscheider 23
ist vorzugsweise mit dem Kurbelgehäuse 2 fest verbunden, vorteilhafterweise von dem
gleichen Gußteil gebildet. Das Volumen des Ölabscheiders 23 entspricht mindestens
dem Verdrängungsvolumen der Zylinder einer Kurbelgehäusekammer. Dadurch kann dieses
Volumen sehr wirksam in Art eines Helmholtzresonators an der Dämpfung der Gasschwingungen
mitwirken.
[0027] Der Ölabscheider 23 besteht aus einem kastenförmigen Gehäuse 24, in welchem Prallflächen
25 so angeordnet sind, daß der aus dem Resonanzraum 18 über die Öffnung 22 aufsteigende
Gasstrom mehrfach umgelenkt wird, wobei die Prallflächen 25 eine Neigung zu freien
Abtropfkanten aufweisen. In dem Gasstrom mitgeführte Ölpartikel prallen dabei auf
die Prallflächen 25 auf, schlagen sich dort nieder und fließen als anhaftender Film
zu Abtropfkanten an den unteren Begrenzungen der Prallflächen 25. Das abtropfende
Öl gelangt über die Öffnung 31 in das Kurbelgehäuse 2 zurück.
[0028] An der oberen Seite des Ölabscheiders 23 schließt sich mindestens eine Leitung 26
an, die zum Gemischaufbereitungssystem 8 führt. In die Leitung 26 kann ein Druckbegrenzungsventil
27 einbezogen sein, welches den Unterdruck im Inneren der Brennkraftmaschine 1 unabhängig
vom Druck im Gemischaufbereitungssystem 8 nicht über einen vorgegebenen Wert ansteigen
läßt. Dieser konstruktiv vorgegebene Innendruck kann jedoch in an sich bekannter Weise
auch durch die Anordnung von zwei Leitungen 26 und 26' erzielt werden, wobei die Leitung
26 mit ihrem größeren Querschnitt vor ein Drosselorgan 28 des Gemischaufbereitungssystem
8 und die Leitung 26' mit geringerem Querschnitt hinter dieses Drosselorgan 28 führt
(Figur 2 und Figur 7).
[0029] Neben der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Entlüftung können auch an sich bekannte
Vorkehrungen getroffen sein, um die Befrachtung des Kurbelgehäusegases mit Öl zu verringern,
wie beispielsweise ein Ölhobel 29 über dem Ölspiegel 17 in der Ölwanne 7 (Figur 6).
[0030] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entlüftung des Kurbelgehäuses 2 kann auch kombiniert
sein mit einer Kurbelgehäusebelüftung, indem von der Reinluftseite der Gemischaufbereitungsanlage
8, und zwar von einem Ort höheren Druckes als dem der Anbindungsstellen der Leitung
26, eine Belüftungsleitung 30 zum Kurbelgehäuse 2 geführt ist.
[0031] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelingt es, das in der Brennkraftmaschine 1
befindliche Öl weitestgehend von der Berührung mit den aggressiven und die Ölalterung
fördernden Blow-by fernzuhalten. Der größte Anteil des in der Brennkraftmaschine 1
umlaufenden Öls fließt über die Zylinderköpfe 5 und 6. Von den Zylinderköpfen 5 und
6 fließt das Öl in den Kanälen 9, 10, 11 und 12 sowie über den Querkanal 20 zurück.
Deren Mündungen 14, 15 und 16 liegen unterhalb des Ölspiegels 17 in der Ölwanne 7.
Dadurch kann innerhalb dieser Kanäle 9, 10, 11, 12 im Gegenstrom zum Öl kein Gas nach
oben steigen. Ein Auswaschen der Schadstoffe aus dem Gas durch das Öl innerhalb der
Kanäle 9, 10, 11 und 12 findet so nicht statt. Das im Kurbelgehäuse 2 befindliche
Gas steht vielmehr über die Entlüftungsöffnungen 21 mit den Räumen der beiden Zylinderköpfe
5 und 6 sowie über die Öffnungen 19 mit dem Resonanzraum 18 in Verbindung. Das im
Kurbelgehäuse 2 befindliche Gas wird durch die Kolbenbewegungen zum Schwingen angeregt.
Diesen Schwingungen entgegen wirkt das Volumen der beiden Zylinderköpfe 5 und 6, die
über die Entlüftungsöffnungen 21 als Helmholtzsche Resonatoren wirken. Der Resonanzraum
18, der sich über die gesamte Länge der Brennkraftmaschine 1 erstreckt und der durch
die Öffnungen 19 mit dem Volumen des Kurbelgehäuses 2 in Verbindung steht, kann akustisch
so ausgelegt werden, daß sich die von den einzelnen Zylindern angeregten Gasschwingungen
so überlagern, daß deren Maximalwerte ausgelöscht werden. Die Öffnung 22 an der Oberseite
des Resonanzraumes 18 ist dort angebracht, wo das ausgeglichenste Druckverhalten der
Gase vorhanden ist. Damit gelingt es, einen nahezu gleichbleibenden Gasstrom durch
den Ölabscheider 23 zu erreichen. An den Leitungen 26 bzw. 26' liegt somit ein nahezu
gleichbleibender, also nicht von Schwingungen überlagerter Druck an. Die so innerhalb
der Brennkraftmaschine 1 beruhigten Gasvolumina nehmen gegenüber der sonst üblichen
starken Gasbewegungen in Brennkraftmaschinen nur relativ wenig Ölnebel auf. Die vom
Entlüftungsgas getragene Ölmenge, die sich im Resonanzraum 18 noch nicht niedergeschlagen
hat, wird im Ölabscheider 23 abgeschieden. Dabei bleiben aber die aus dem Blow-by
stammenden Schadstoffe sowie evtl. eingetragene Feuchtigkeit in Dampfform, da der
Ölabscheider 23 gut wärmeleitend mit dem Kurbelgehäuse 2 verbunden ist. Eine Kondensatbildung
kann somit bei Betriebstemperatur nicht stattfinden, so daß die Schadstoffe durch
die Entlüftung ausgetragen werden, durch das Ansaugrohr in die Brennräume der Brennkraftmaschine
gelangen und dort verbrannt werden.
[0032] Bei extremen Verhältnissen kann die Vorrichtung, so wie dargestellt, auch mit einer
Kurbelgehäusebelüftung ergänzt sein, bei welcher die Belüftungsleitung 30 Frischluft
in das Innere des Kurbelgehäuses 2 führt, die dann in an sich bekannter Weise in der
Lage ist, dampfförmige Medien aufzunehmen und über die Entlüftung aus der Brennkraftmaschine
1 zu transportieren. Die Entlüftung erfolgt über die Leitung 26 bzw. die Leitungen
26 und 26', wobei über geeignete Maßnahmen, z. B. das Druckbegrenzungsventil 27, dafür
gesorgt ist, daß keinerlei Öl aus dem Ölabscheider 23 angesaugt werden kann. Das sich
im Ölabscheider 23 niederschlagende Öl kann somit relativ frei von Schadstoffen durch
den Kanal 13, den Querkanal 20 sowie den Kanal 12 in die Ölwanne 7 zurückfließen.
[0033] Das gleichbleibende, von Schwingungen unbelastete Druckniveau in den Leitungen 26
sichert, daß keine Beeinflussung des Gemischaufbereitungssystems 8 erfolgen kann.
[0034] Durch die Erfindung wird die Berührungsfläche des Öls mit dem Blow-by stark reduziert.
Dies kann durch die Anwendung eines Ölhobels 29 noch unterstützt werden, da damit
die Spritzölmenge nahe des Kurbeltriebes verringert wird. Im Ergebnis wird so durch
die Erfindung eine erhebliche Verlängerung der ursprünglichen Ölqualität und somit
auch der Ölwechselfristen erzielt.
1. Vorrichtung zur Entlüftung des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine mit V-förmig
angeordneten Zylindern, bei welcher ein zwischen den beiden Zylinderbänken befindlicher
Raum als Resonanzraum ausgebildet ist und bei der sowohl am vorderen als auch am hinteren
Endbereich des Kurbelgehäuses Ölrückführkanäle vorgesehen sind, die mit einem den
Ventiltrieb enthaltenen Raum der Zylinderköpfe verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das aus den Zylinderköpfen (5, 6) in eine Ölwanne (7) zurückfließende Öl sowohl
an der vorderen als auch an der hinteren Front der Brennkraftmaschine (1) in Kanälen
(9, 10, 11, 12) geführt ist, die unterhalb des Ölspiegels (17) im Ölsumpf enden, wobei
mindestens die an einer Front geführten Kanäle (9, 12) mit dem Resonanzraum (18) in
Verbindung stehen, die Kurbelräume der einzelnen Zylinder Öffnungen (19) zu dem Resonanzraum
(18) aufweisen, oberhalb des Resonanzraumes (18) sowie im oberen Bereich des Kurbelgehäuses
(2) benachbart Öffnungen (22, 31) angeordnet sind, über denen sich ein Ölabscheider
(23) befindet, dessen oberer Bereich mittels Leitungen (26, 26') zur Entlüftung mit
dem Gemischaufbereitungssystem (8) der Brennkraftmaschine (1) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß allein die an der hinteren Front der Brennkraftmaschine (1) befindlichen Kanäle
(9, 12) an den Resonanzraum (18) angebunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Kanäle (9, 12) durch einen Querkanal (20) verbunden sind, der mit
dem Resonanzraum (18) in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vom Querkanal (20) nur ein Kanal (12) zu einer Mündung (16) unterhalb des Ölspiegels
(17) in der Ölwanne (7) führt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (26) zur Entlüftung in an sich bekannter Weise ein Druckbegrenzungsventil
(27) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (26, 26') zur Entlüftung zweiflutig ausgeführt ist, indem die eine
Leitung (26) mit größerem Querschnitt vom Ölabscheider (23) an eine Stelle strömungsmäßig
vor ein Drosselorgan (28) eines Gemischaufbereitungssystems (8) und eine zweite Leitung
(26') geringeren Querschnitts zu einer Stelle nach dem Drosselorgan (28) führt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise zwischen dem Reinluftbereich des Gemischaufbereitungssystems
(8) und dem Kurbelgehäuse (2) eine Belüftungsleitung (30) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölabscheider (23) aus einem mit dem Kurbelgehäuse (2) verbundenen kastenförmigen
Gehäuse (24) mit am Boden befindlichen Öffnungen (22, 31) für den Gaseintritt und
im Gasweg befindlichen den Gasstrom umlenkenden Prallflächen (25) besteht, wobei die
Prallflächen (25) in Richtung des Gasstromes zum Boden hin geneigt sind, in welchem
sich eine Öffnung (31) zum Kurbelgehäuse (2) befindet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (24) des Ölabscheiders (23) ein Volumen von mindestens dem Verdrängungsvolumen
der Zylinder einer Kurbelgehäusekammer entspricht.