[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsringmaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei derartigen Flüssigkeitsringmaschinen, die als Vakuumpumpen und als Kompressoren
eingesetzt werden, ist die Achse des Laufrades exzentrisch zur Achse des Gehäuses
angeordnet. Die beiden entsprechenden Achsen sind in senkrechter Richtung gegeneinander
um ein Exzentrizitätsmaß versetzt. Eine für Vakuumbetrieb optimierte Flüssigkeitsringmaschine
arbeitet im Kompressorbetrieb nicht optimal.
[0003] Durch das DE-U-89 06 100 ist eine zweistufige Flüssigkeitsringpumpe mit zwei getrennt
voneinander wirkenden Laufradbereichen bekannt. Jeder Laufradbereich bildet mit einem
gesonderten Gehäuseteil eine Pumpenstufe. Die Achse des Laufrades ist zu den Achsen
der Gehäuseteile jeweils um ein Exzentrizitätsmaß versetzt. Um die Lager und die Welle
von den auftretenden Querkräften zu entlasten, liegen die Exzentrizitäten der beiden
Pumpenstufen genau gegenüber.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Flüssigkeitsringmaschine zu schaffen,
die auf einfache Weise sowohl für Vakuumbetrieb als auch für Kompressorbetrieb optimal
einsetzbar ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 in
Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs dadurch erreicht, daß bei Vakuumbetrieb
die Exzentrizität zwischen der Achse des Laufrades und der Achse des Gehäuses entgegen
der Schwerkraft gerichtet ist und daß bei Kompressorbetrieb diese Exzentrizität in
Richtung der Schwerkraft liegt.
[0006] Die erfindungsgemäße Flüssigkeitsringmaschine weist sowohl für Vakuumbetrieb (Enddruck
gleich Atmosphärendruck) als auch für Kompressorbetrieb (Ansaugdruck größer oder gleich
Atmosphärendruck) einen maximalen Wirkungsgrad auf. Da der Druckverlauf im Gasraum
die Wasserringkontur beeinflußt, kann eine auf Vakuumbetrieb optimierte Flüssigkeitsringpumpe
bei Kompressorbetrieb nicht optimal arbeiten. Eine bessere Anpassung an diese Druckkräfte
kann durch Änderung der Richtung des Exzentrizitätsmaßes erreicht werden.
[0007] Damit verringert sich die aus Gewichtskraft und hydrodynamischer Querkraft resultierende
Kraft, wodurch sich bei allen Betriebsbedingungen eine höhere Wellensicherheit sowie
eine längere Lebensdauer der Wellenlager ergibt. Der Wirkungsgrad ist hierbei unabhängig
von dem Aufstellort und der Aufstellart sowie unabhängig von der Kopplung mit dem
Antriebsmotor. So kann die erfindungsgemäße Flüssigkeitsringmaschine z.B. in einem
Gestell, auf dem Boden stehend oder an der Wand hängend befestigt sein.
[0008] Zum Erreichen einer nochmals verbesserten Kompensation bzw. vereinfachten Umstellung
zwischen Vakuumbetrieb und Kompressorbetrieb können verschiedene spezielle Maßnahmen
für sich allein oder in Kombination miteinander vorteilhaft sein.
[0009] Bei einer stehenden Montage der Flüssigkeitsringmaschine sind die Achse des Laufrades
und die Achse des Gehäuses in senkrechter Richtung gegeneinander um ein Exzentrizitätsmaß
versetzt. Der minimale Abstand zwischen Gehäuseinnenseite und Laufrad (Scheitel) ist
bei Vakuumbetrieb radial oberhalb der Laufradwelle und bei Kompressorbetrieb radial
unterhalb der Laufradwelle angeordnet (Anspruch 2).
[0010] Eine optimale Kompensation der auftretenden hydrodynamischen Querkraft durch die
Gewichtskraft der Welle erhält man bei einer Flüssigkeitsringmaschine gemäß Anspruch
3. Demgegenüber ist eine Drehung der Flüssigkeitsringmaschine um 180° (Anspruch 4)
eine besonders einfache Kompensationsmaßnahme.
[0011] Die Lage der Exzentrizität zwischen der Achse des Gehäuses und der Achse des Laufrades
kann bei einer Flüssigkeitsringmaschine gemäß Anspruch 5 auf besonders einfache Weise
geändert werden. Ist für die Änderung der Lage des Exzentrizitätsmaßes nur eine Drehung
der Flüssigkeitsringmaschine um 180° vorgesehen, dann ist eine Ausgestaltung der Flüssigkeitsringmaschine
gemäß Anspruch 6 besonders vorteilhaft.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung und in Verbindung mit
den Ansprüchen 2 bis 6. Es zeigen:
- FIG 1
- eine Anordnung der Steuerscheibe bei Vakuumbetrieb,
- FIG 2
- eine Anordnung der Steuerscheibe bei Kompressorbetrieb,
- FIG 3
- die stirnseitige Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsringmaschine.
[0013] In den FIG 1 und 2 ist mit 1 eine Steuerscheibe bezeichnet, die zusammen mit einem
Laufrad im Gehäuse einer Flüssigkeitsringmaschine montiert ist. In der Steuerscheibe
1 sind in bekannter Weise ein Saugschlitz 2, durch den das zu komprimierende Gas in
die Zellen des vor der Steuerscheibe 1 befindlichen Laufrades eintritt, und ein Druckschlitz
3, durch den das komprimierte Gas austritt, angeordnet. Mit 4 sind die dem Druckschlitz
3 zugeordneten Steuerschlitze bezeichnet.
[0014] In der Steuerscheibe 1 der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsringmaschine ist ein Wellendurchlaß
5 derart angeordnet, daß die Achse 6 des Laufrades exzentrisch zur Achse 7 des Gehäuses
liegt. Wie die Darstellungen in den FIG 1 und 2 erkennen lassen, sind die beiden entsprechenden
Achsen 6 und 7 in senkrechter Richtung gegeneinander um ein Exzentrizitätsmaß 8 versetzt.
[0015] Zur Kompensation der aus Ansaugdruck und Verdichtungsdruck resultierenden hydrodynamischen
Querkraft F
H liegt das Exzentrizitätsmaß 8 bei Vakuumbetrieb (FIG 1) entgegen der Schwerkraft
und damit entgegen der Gewichtskraft F
G, wohingegen das Exzentrizitätsmaß 8 bei Kompressorbetrieb (FIG 2) in Richtung der
Schwerkraft liegt. Man erhält damit sowohl bei Vakuumbetrieb als auch bei Kompressorbetrieb
jeweils einen maximalen Wirkungsgrad.
[0016] Die Lage des Exzentrizitätsmaßes 8 läßt sich besonders einfach bei dem in FIG 3 in
stirnseitiger Ansicht dargestellten Ausführungsbeispiel ändern. Bei dieser Ausführungsform
ist die Welle 9 des Laufrades mit ihrem einen Ende in einem am Seitenschild 10 angegossenen
Lagerträger 11 gelagert. Das andere Ende der Welle 9 ist ebenfalls in einem in FIG
3 nicht sichtbaren Lagerträger gelagert, der am anderen, ebenfalls nicht sichtbaren
Seitenschild angegossen ist.
[0017] Die in FIG 3 gezeigte Flüssigkeitsringmaschine ist - wie aus der Lage des Exzentrizitätsmaßes
8 ersichtlich - für Vakuumbetrieb vorbereitet. Eine Umstellung auf Kompressorbetrieb
erfolgt beim gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Drehung der Flüssigkeitsringmaschine
um 180°. Die Flüssigkeitsringmaschine steht dann nicht mehr, wie in FIG 3 gezeigt,
auf ihren am Seitenschild 10 angeformten Standfüßen 12 und 13, sondern auf ihren ebenfalls
am Seitenschild 10 angeformten Zusatzfüßen 14 und 15. Die Zusatzfüße 14 und 15 sind
vorzugsweise identisch mit den Standfüßen 12 und 13.
[0018] Es versteht sich in diesem Zusammenhang von selbst, daß die Standfüße 12 und 13 sowie
die Zusatzfüße 14 und 15 auch am Gehäuse angeordnet sein können und daß anstelle von
Stand- und Zusatzfüßen auch umlaufende Befestigungsringe und/oder umlaufende Spannbänder
vorgesehen sein können. Im letztgenannten Fall kann dann die erfindungsgemäße Flüssigkeitsringmaschine
so gedreht werden, daß eine auf die Welle 9 des Laufrades wirkende hydrodynamische
Querkraft F
H der Gewichtskraft F
G der Laufradwelle 9 genau entgegengerichtet ist.
1. Flüssigkeitsringmaschine mit einem Gehäuse und mit einem Laufrad, dessen Achse (6)
um ein Exzentrizitätsmaß (8) zur Achse (7) des Gehäuses versetzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieses Exzentrizitätsmaß (8) bei Vakuumbetrieb entgegen der Richtung der Schwerkraft
und bei Kompressorbetrieb in Richtung der Schwerkraft liegt.
2. Flüssigkeitsringmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vom Exzentrizitätsmaß (8) bestimmte minimale Abstand zwischen Gehäuseinnenseite
und Laufrad bei Vakuumbetrieb radial oberhalb der Laufradwelle (9) und bei Kompressorbetrieb
radial unterhalb der Laufradwelle (9) angeordnet ist.
3. Flüssigkeitsringmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der minimale Abstand zwischen Gehäuseinnenseite und Laufrad derart gewählt ist,
daß eine auf die Laufradwelle (9) wirkende hydrodynamische Querkraft (FH) der Gewichtskraft (FG) der Laufradwelle (9) genau entgegengerichtet ist.
4. Flüssigkeitsringmaschine nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderung der Lage des Exzentrizitätsmaßes (8) durch eine Drehung der Flüssigkeitsringmaschine
um deren Gehäuseachse (7), vorzugsweise um 180°, erzielbar ist.
5. Flüssigkeitsringmaschine nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Außenumfang des Gehäuses und/oder der Seitenschilde (10) ein umlaufender Befestigungsring
oder ein umlaufendes Schlauch- bzw. Spannband angeordnet ist.
6. Flüssigkeitsringmaschine nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Gehäuse und/oder an den Seitenschilden (10) Standfüße (12,13) und diesen gegenüberliegende
Zusatzfüße (14,15) angeordnet sind.