[0001] Die Erfindung betrifft einen Zigarettenträger für die Kassenzone eines Einzelhandelsgeschäfts,
mit einer Mehrzahl von jeweils einer Vielzahl von Zigarettenschachteln einer Sorte
aufnehmenden Schächten.
[0002] Im Einzelhandel angebotene Zigarettenschachteln unterliegen einer hohen Diebstahlquote.
Auch aus diesem Grunde werden Zigarettenträger daher häufig im Bereich der Kasse angeordnet,
um diese besser zu überwachen. Diese Maßnahme ist aber nicht ausreichend, um einen
Diebstahl von Zigaretten praktisch ausschließen zu können.
[0003] Weiter weisen die vorbekannten Träger, meist Drahtgitterkörbe, nur eine beschränkte
Anzahl von Fächern auf, bzw. weisen zu kleine Fächer auf. Es kann daher nicht auf
vernünftigem Raum bei normalen Nachfüllbedingungen die Vielzahl der auf dem Markt
befindlichen Zigaretten angeboten werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zigarettenträger für die Kassenzone
eines Einzelhandelsgeschäftes zu schaffen, bei dem ein Diebstahl einer Zigarettenschachtel
ausgeschlossen ist und der bei geringem Personalaufwand und Platzbedarf eine Vielzahl
von unterschiedlichen Zigarettenmarken anbieben kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine für den Kunden zugängliche Einrichtung
zum Anwählen eines der Schächte, und eine Einrichtung zum Führen einer Zigarettenschachtel
des von dem Kunden angewählten Schachts in den Zugriffsbereich der die Kassenzone
besetzenden Kassierperson.
[0006] Vorteilhaft ist hierbei, daß der Kunde die Zigarettenschachtel nicht aus einem Fach
herausnehmen muß, daß daher die Fächer nicht alle günstig im Griffbereich eines Kunden
angeordnet werden müssen, und die für die Fächer zur Verfügung stehende Fläche nicht
durch den in der Kassenzone für Zigaretten zur Verfügung stehenden Raum begrenzt ist.
[0007] Die Kassiererin kann den Kaufpreis der Zigarettenschachteln, ohne daß der Kunde sie
vorher selbst per Hand auf das Band legen muß, direkt nach Ausgabe aus dem Zigarettenträger
in die Kasse eingeben.
[0008] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich aus durch ein im Blickfeld der
Kassierperson angeordnete Wertanzeige. Durch eine derartige Wertanzeige braucht die
Kassierperson nicht mehr die wechselnden Preise einer Vielzahl von verschiedenen Zigarettenmarken
auswendig zu lernen, sondern kann diese (wobei die Preise ggf. leicht durch eine andere
Programmierung des Zigarettenträgers änderbar sind) direkt der Anzeige entnehmen.
Auch ein Aufsummieren der Preise mehrerer verschiedener Zigarettenschachteln kann
ihr von einer Elektronik abgenommen werden, so daß sie nur einen angezeigten Gesamtpreis
in die Kasse eingeben muß.
[0009] Weiter wird die Vorsehung einer von der Kassierperson bedienbaren Wahltastatur vorgeschlagen.
Mit dieser Tastatur kann die Kassiererin auf Wunsch eines Kunden eine bestimmte Anzahl
von Zigarettenschachteln einer bestimmten Marke abrufen, oder es können ggf. auch
nur nach Eingabe eines weiteren Code-Kommandos Programmierungen einer Steuereinheit
des Zigarettenträgers geändert werden. Vorteilhafterweise wird der "Aufruf" bestimmter
Schächte nach Eingabe eines Programmkommandos durch eine dem Kunden zur Verfügung
stehende Wahltastatur, die z. B. kleine Abbildungen der Schachteln zeigt, vorgenommen.
Damit werden Eingabefehler wesentlich reduziert.
[0010] Weiter wird vorgeschlagen, die einem Kunden zur Verfügung stehende Zeit zum Auswählen
mehrerer verschiedener Zigarettenmarken zu beschränken. Es ist festgestellt worden,
daß selbst bei der Auswahl einer Vielzahl von verschiedenen Zigarettenmarken nur maximal
10 Sekunden für den gesamten Eingabevorgang benötigt werden. Wenn nun die zur Verfügung
stehende Zeit auf eine gewisse, ggf. geringfügig darüberliegende Zeit begrenzt wird,
wird wirksam verhindert, daß nachfolgende Kunden die Wahl des ersten Kunden durch
Betätigen weiterer Tasten stören. Weiter kann die Kassierperson so die jeweils angezeigten
Werte sicher dem jeweiligen Kunden zuordnen.
[0011] In einer bevorzugten Ausführung wird vorgeschlagen, bei einem leeren Schacht des
Zigarettenträgers alternativ ein akustisches oder optisches Signal, oder auch zunächst
ein akustisches beim ersten Auftreten und später nur noch ein optisches Signal zu
geben. Die Kassierperson wird durch diese Maßnahmen auf das Entstehen eines leeren
Schachtes bzw. auf das Vorhandensein mehrerer leerer Schächte hingewiesen. Durch die
Anzeige der Schachtnummern kann die Kassiererin entscheiden, ob dies eine oft verlangte
Marke ist, die ein sofortiges Nachfüllen erfordert, oder ob es nur einer von mehreren
gleich befüllten Schächten einer Marke ist, so daß mit dem Nachfüllen noch gewartet
werden kann, bis mehr Zeit zur Verfügung steht.
[0012] Die abschließend vorgeschlagene Kombination der Wahltastatur mit der Anzeigevorrichtung
in einer freibeweglichen Einheit erlaubt es, den Zigarettenträger unterschiedlichen
räumlichen Gegebenheiten leicht anpassen zu können.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung der mit einem Zigarettenträger nach der Erfindung
ausgestatteten Kassenzone,
- Fig. 2
- einen vertikalen Querschnitt durch einen Zigarettenträger,
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung ohne Wahltastatur, und
- Fig. 4
- eine Untertisch-Ausführung des Zigarettenträgers, bei der nur die Einrichtung zum
Anwählen eines der Schächte im Blickbereich der Kunden angeordnet ist.
[0014] In der Fig. 1 ist der Zigarettenträger 10 mit einem Anzeigefeld 12 und einer Wahltastatur
14 versehen. Das Anzeigefeld 12 gibt die verschiedenen Zigarettensorten an, die von
dem Kunden über die Wahltastatur 14 angewählt werden können. Bei Auswahl einer Zigarettensorte
durch den Kunden über die Wahltastatur 14 wird diese über eine in dem Zigarettenträger
vorgesehene Einrichtung automatisch dem entsprechenden Schacht entnommen und über
eine weitere Fördereinrichtung an einen Auswurfschacht 16 und anschließend in den
Zugriffsbereich der die Kassenzone besetzenden Kassierperson befördert. Der Kunde
selbst kommt damit erst nach Berechnung der Zigarettenschachtel in deren Besitz.
[0015] Die Einrichtung zum Führen der jeweils von dem Kunden angewählten Zigarettenschachtel
in den Zugriffsbereich der Kassierperson ist im unteren Bereich der Fig. 2 im Querschnitt
als umlaufendes Förderband 22 dargestellt. Die Ausgestaltung des Zigarettenträgers
entspricht im übrigen weitgehend derjenigen üblicher Zigarettenautomaten, die sonst
erforderliche Geldaufnahme und -prüfeinrichtung fehlt jedoch.
[0016] In der Fig. 2 ist zu erkennen, wie eine Abdeckhaube 24, in der in diesem Beispiel
die Einrichtung 12 zum Anwählen eines Schachtes integriert ist, um ein im oberen Bereich
angeordnetes Gelenk nach oben geklappt werden kann, um die unter ihr liegenden Schächte
neu zu befüllen. In der Fig. 2 sind hierbei zwei übereinander angeordnete kurze Schächte
vorgesehen, die von links zugänglich sind, und rechts neben diesen kurzen Schächten
ist ein langer Schacht vorgesehen, der von der Seite der Abdeckplatte 24 nicht einsehbar
ist, zur weiteren Aufnahme größerer Menge an Zigarettenschachteln. Dieser Schacht
wird von der rechten Seite (Fig. 2) her zu befüllen sein.
[0017] Aus allen Schächten werden die Zigarettenschachteln 26 durch Herausschieben auf das
Förderband 22 befördert, welches die Zigarettenschachteln zu einer Ausgabeöffnung
ausbefördert. Damit nicht versehentlich mehrere Zigarettenschachteln 26 auf das Förderband
geschoben werden, ist üblicherweise eine Abdeckplatte vor den Schächten, mit Ausnahme
jeweils der untersten Position, vorgesehen.
[0018] Vorteilhafterweise werden beim Anheben der Abdeckklappe 24 die jeweiligen Abdeckplatten
mit angehoben, so daß die Schächte leicht nachfüllbar sind.
[0019] Durch die Vorsehung zweier kurzer Schächte übereinander, sowie eines großen langen
Schachtes dahinter, ist es möglich, eine Vielzahl von Schächten auf kleinem Raum zu
konzentrieren, und eine große Zahl von Zigarettenschachteln in diesen Schächten zu
speichern. Damit braucht der Zigarettenträger weniger häufig nachgefüllt werden, und
es kann jeweils eine gesamte Stange einer Zigarettenmarke nachgefüllt werden, was
insbesondere dadurch vorteilhaft ist, daß keine angebrochenen Stangen wieder zurück
in einen Hauptlagerbereich gebracht werden müssen. Durch die weiter vorgesehene Anzeigevorrichtung,
daß und ggf. welcher Schacht leer ist, wird das Nachfüllen leerer Schächte erheblich
beschleunigt und erleichtert. Etwaige Verluste, die dem Einzelhandel dadurch entstehen,
daß gewisse Marken über einen längeren Zeitraum am Tag nicht im Kassenbereich vorhanden
sind, entfallen.
[0020] Die Fig. 1 zeigt schließlich noch, daß der Zigarettenträger mit einer Wertanzeige
18 versehen ist, die im Blickfeld der Kassierperson angeordnet ist. Die Kassierperson
kann hier den Preis, der von dem Kunden abgeforderten Zigarettenpackung oder ggf.
die Summe mehrerer Packungen erkennen und in die Kasse eingeben.
[0021] Denkbar ist jedoch auch die elektronische Weiterleitung eines Preissignales direkt
an die Kasse. Damit könnte die Kassiererin mit einem einfachen Tastendruck einen derartig
übermittelten Preis in die Berechnung aufnehmen. Ggf. könnte eine elektronische Registrierkasse
auch über die vorhandene Tastatur die gesamte Programmierung der Steuerung eines Zigarettenträgers
übernehmen.
[0022] Um jedoch eine möglichst variable, einfach einsetzbare Version zu erhalten, wird,
wie in der Fig. 1 dargestellt, eine bewegliche, nur über ein Kabel mit dem Zigarettenträger
verbundene, von der Kassierperson bedienbare Wahltastatur 20 mit Anzeigezeile verwendet,
über die die Kassierperson ggf. auch die Ausgabe einer Zigarettenschachtel bewirken
kann, falls der Kunde dies wünscht. Vorteilhafterweise wird der "Aufruf" bestimmter
Schächte nach Eingabe eines Programmkommandos durch eine dem Kunden zur Verfügung
stehende Wahltastatur 12, die z. B. kleine Abbildungen der Schachteln zeigt (Fig.
3), vorgenommen. Damit werden Eingabefehler wesentlich reduziert.
[0023] Zur Kenntlichmachung der vorzugsweise nach 10 s nach einer ersten Eingabe bewirkten
Sperre gegen weitere Eingaben ist eine ampelartige Anzeige vorgesehen, beispielhaft
in der Fig. 3 durch die rote und grüne Anzeigeleuchte 30 und 32.
[0024] Fig. 4 zeigt schließlich eine Untertisch-Ausführung, in der die Vorratsschächte für
die Zigaretten sich in dem bisher nicht genutzten Bereich unterhalb des herkömmlichen
Laufbandes für die vom Kunden gekauften Waren befinden, wobei sich die Wahltastatur
12 im Zugriffsbereich des Kunden und die Ausgabe im Zugriffsbereich der Kassierperson
befinden.
1. Zigarettenträger für die Kassenzone eines Einzelhandelsgeschäfts, mit einer Mehrzahl
von jeweils eine Vielzahl von Zigarettenschachteln einer Sorte aufnehmenden Schächten,
gekennzeichnet durch
- eine für den Kunden zugängliche Einrichtung (12) zum Anwählen eines der Schächte,
und
- eine Einrichtung zum Zuführen einer Zigarettenschachtel des von dem Kunden angewählten
Schachts in den Zugriffsbereich der die Kassenzone besetzenden Kassierperson.
2. Zigarettenträger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine im Blickfeld der Kassierperson
angeordnete Wertanzeige (18).
3. Zigarettenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
von der Kassierperson bedienbare Wahltastatur (20)
4. Zigarettenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zum direkten Eingeben des Preises der ausgegebenen Zigarettenschachtel
in die Kasse.
5. Zigarettenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen
Blockiermechanismus für die dem Kunden zugängliche Einrichtung (12) zum Anwählen eines
der Schächte, der nach einer vorbestimmten Zeit nach einer ersten Eingabe die Einrichtung
für weitere Eingaben sperrt, und einen von der Kassiererin zur Ermöglichung erneuter
Eingaben der Kunden betätigbaren Entriegelungsmechanismus.
6. Zigarettenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zum Ermitteln leerer Zigarettenschachtel-Schächte, und eine Einrichtung
zum Übermitteln der Information, daß ein Zigarettenschachtel-Schacht leer ist, an
die Kassiererin.
7. Zigarettenträger nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch akustische Signalmittel, die
ein akustisches Signal beim Auftreten eines leeren Zigarettenschachtel-Schachtes abgeben.
8. Zigarettenträger nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine im Blickfeld der
Kassierperson angeordnete optische Anzeige, die den oder die leeren Zigarettenschachtel-Schächte
anzeigt.
9. Zigarettenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
elektronische Steuereinheit, die für jeden Schacht den Verkaufspreis, die Anzahl der
verkauften Schachteln in wenigstens einem vorgegebenen Zeitraum und den Gesamtumsatz
speichert.
10. Zigarettenträger nach einem der vorangehenden Ansprüche 2, 3 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wertanzeige (18) und die Wahltastatur (20) in einer verschiebbaren, nur mit
einem Kabel mit dem Zigarettenträger verbundenen Einheit zusammengefaßt sind und die
Programmierung sowie die Anzeige der von der Steuereinheit gespeicherten Werte über
diese Einheit erfolgt.
11. Zigarettenträger nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(12), die dem Kunden zur Auswahl eines bestimmten Schachtes dient, auch in einem Programmiermodus,
der durch die Wahltastatur ausgelöst ist, zur Übermittlung von Schachtzuordnungen
an die elektronische Steuereinheit eingerichtet ist, wobei ein Blockiermechanismus
inaktiviert ist.