[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bilden einer Aussparung in einem
Gussteil, insbesondere in einem Gussbetonteil.
[0002] Bei der Herstellung von Betonrohbauten für Gebäude sind in den zu betonierenden Wänden
und Böden an geeigneter Stelle Wanddurchtritte, Oeffnungen oder Aussparungen für nachfolgende
Sanitär-,Heizungs-, Belüftungs- und sonstige Installationen vorzusehen. In der Regel
werden vor Ort Aussparungskörper geeigneter Grösse aus Holz gezimmert. Diese werden
an der Verschalungsinnenseite festgenagelt und sorgen für die gewünschte Aussparung
beim Eingiessen des Betons. Sie werden zusammen mit der Schalung wieder entfernt.
Im Verlauf der weiteren Arbeiten werden die zu installierenden Rohre aufgebracht und
bei Bedarf die Oeffnungen zubetoniert. Die Verwendung von Aussparungskörpern aus Holz
ist sehr zeitaufwendig und teuer, so dass schon seit geraumer Zeit eine Lösung mit
aufblasbaren Körpern gesucht wird.
[0003] Aus der AT-B-173 378 ist ein Einlageschlauch bekannt, um Hohlräume in Baukörpern
herzustellen, wobei dieser in erster Linie für die Herstellung von röhrenförmigen
Hohlräumen beim Talsperrenbau gedacht wurde. Einerseits wird die Befestigung solcher
Schläuche am Bauwerk nicht beschrieben und ausserdem sind die glattwandigen Schlauchoberflächen
für viele andere Anwendungen im Bauwesen nicht geeignet.
[0004] Aus der US-A-2,652,168 ist ein weiterer aufblasbarer Hohlkörper offenbart, der für
kleinere Aussparungen gedacht ist. Dessen Befestigung am Bauwerk ist aufwendig und
die dort gezeigten glattwandigen Aussenflächen schränken dessen Anwendbarkeit ein.
[0005] Aus der DE-A-3 240 166 schliesslich ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Freiräumen
für Installationen bekannt, die schlauchförmig und mit glatten Aussenwänden ausgebildet
ist und daher zwar für Leitungen geeignet ist, jedoch nicht für Aussparungen für Dosen,
Stromkästen und dergl.
[0006] Es ist davon ausgehend Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die die beim Stand der Technik vorhandenen Probleme wie dessen Befestigung
am Bauwerk und Rückhalt des in die Aussparung einzubringenden Teils vermeidet, kostengünstig
herstellbar und insbesondere einfach handhabbar ist.
[0007] Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen definierte Vorrichtung gelöst.
[0008] Danach ist die Hülle mit Vorteil so ausgebildet, dass an ihrer Oberfläche Rippen
und/ oder Rillen als Struktur gebildet werden, um eine Schubverzahnung mit dem einzusetzenden
Bauteil zu bilden. Rippen werden in der Oberfläche der Aussparung dann gebildet, wenn
die Hülle im aufgeblasenen Zustand Vertiefungen oder Nuten aufweist. Umgekehrt werden
Rillen in der Aussparungsoberfläche durch lokale Erhöhungen resp. Ausbuchtungen der
aufgeblasenen Hülle erzeugt.
[0009] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Verankerungsteil Mittel auf,
um ihn einfach und schnell an der Schalung zu befestigen.
[0010] Aus der nachfolgenden Beschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Merkmalskombinationen und Ausführungsformen der Erfindung.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer an der Verschalungsinnenseite befestigten
Vorrichtung zur Schaffung von quaderförmigen Oeffnungen;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Befestigungsteil;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine würfelförmige Hülle;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung mit einer ringförmigen Hülle;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit ringförmiger Hülle;
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer auf ein Armierungseisen aufgestülpten Schutzkappe;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Hülle mit integrierten Lamellen;
Fig. 8 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit einfachen Befestigungsmitteln
und Verzahnungselementen; und
Fig. 9 eine Ausschnittsvergrösserung von Fig. 8.
[0012] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0013] Fig. 1 zeigt eine erste, einfache Ausführungsform der Erfindung. Auf einer Schalungswand
1 ist eine Verankerungsplatte 2 mit Hilfe von Nägeln 3.1, 3.2 befestigt. Die Verankerungsplatte
2 besteht vorzugsweise aus Metall.
[0014] Ein Aussparungsvolumen 6 wird durch eine aufgeblasene Hülle 4 geschaffen. Die Hülle
4 besteht vorzugsweise aus einer inelastischen, robusten, flexiblen Kunststoffolie.
Im vorliegenden Beispiel nimmt die Hülle 4 im aufgeblasenen Zustand ein mehr oder
weniger würfelförmiges Volumen ein. Ein Ventil 5 ist bevorzugt an einer Seitenfläche
versenkt angebracht, wobei ein flexibler Lappen 12 so an der Aussenseite der Hülle
4 angebracht ist, dass er das versenkte Ventil 5 abdecken kann.
[0015] In der Schnittdarstellung gemäss Fig. 1 sind eine Oberfläche 6.1 und zwei seitliche
Flächen 6.2 und 6.3 dargestellt. In der oberen Fläche 6.1 ist das Ventil 5 eingelassen.
Die beiden Flächen 6.2. und 6.3 (sowie die in der Fig. 1 nicht dargestellte vorder-
und rückseitige Fläche) stossen an die obere Fläche 6.1 an und bilden mit ihr jeweils
eine Kante der zu einem Würfel aufgeblasenen Hülle. Die genannten Flächen weisen je
eine Nut 22.1, 22.2 auf, die im wesentlichen parallel zu der durch die obere Fläche
6.1 definierten Ebene verlaufen. (Die obenerwähnten, in den Figuren nicht dargestellten
zwei weiteren Seitenflächen haben vorzugsweise ebenfalls solche Nuten).
[0016] Beim Herstellen der Aussparung entstehen dadurch an den entsprechenden Oberflächen
des Hohlraums Betonrippen, die senkrecht zur Durchgangsrichtung der Aussparung resp.
parallel zur Oberfläche des die Aussparung aufweisenden Betonteils verlaufen. Beim
späteren Ausbetonieren der Aussparung kann sich der eingesetzte Betonteil mit dem
diesen umgebenden älteren Betonteil verzahnen. Es können aber auch in Sonderfällen
die einzusetzenden Teile Seitenwände mit in die Nuten passenden Wülste aufweisen.
Ausserdem kann es von Vorteil sein, falls die genannten Flächen statt Nuten Wülste
aufweisen und die Seiten der Teile entsprechende Nuten. Das heisst, dass die Aussparung
nach ihrer Fertigstellung eine mit Struktur versehene Oberfläche aufweist.
[0017] Die mit ausreichendem Druck aufgeblasenen Hülle vermag dem Gegendruck des fliessfähigen
Betons problemlos zu widerstehen. Wenn der Beton erhärtet ist, wird die Luft abgelassen
und die Hülle vom Beton gelöst und zusammengefaltet aus der Ausnehmung entfernt. Da
die Hülle ein geschlossenes Volumen umschliesst, kann die Vorrichtung nicht nur zur
Bildung von Hohlräumen in Böden, sondern auch in Wänden oder beliebigen Betongussteilen,
insbesondere auch, wegen der Schubverzahnung, in Decken verwendet werden. Ein Herausspringen
oder Herauskriechen des neuen Betons aus der Aussparung wird durch die Verzahnung
vermieden. Insbesondere bei Sicherheitsbauten (Luftschutzbauten, explosionssicheren
Containern etc.) muss gewährleistet werden, dass die nachträglich eingegossenen Betonteile
auch bei einem Luftdruckstoss in ihrer Position verharren.
[0018] In einer ersten, einfachen Ausführungsform ist die aufgeblasene Hülle 4 z. B. mit
vier kreuzweise angeordneten Riemen 7.1, ..., 7.3 (der vierte Riemen 7.4 ist in Fig.
1 nicht zu sehen - vgl. dazu Fig. 2) auf der Verankerungsplatte 2 festgebunden.
[0019] Wie in Fig. 2 zu sehen ist, sind die Riemen 7.1, ..., 7.4 je mit einem Ende an der
Platte 2 befestigt. Je zwei Riemen 7.1 und 7.2 resp. 7.3 und 7.4 gehören zusammen.
Der eine von ihnen weist eine Schnalle 8.1 resp. 8.2 und der andere eine mit Oesen
9.1 resp. 9.1 versehenes Ende auf. Die Riemen 7.1, ..., 7.4 sind so abgelängt, dass
sie auf derjenigen Seite der würfelförmigen Hülle 4 geschlossen resp. miteinander
verbunden werden können, die der Verankerungsplatte 2 diametral gegenüberliegt.
[0020] Die beiden Riemen 7.1 und 7.2 resp. 7.3 und 7.4 können natürlich auch aus einem zusammenhängenden
Stück gebildet sein. In diesem Fall sind an der Verankerungsplatte 2 entsprechende
Schlitze oder Schikanen vorzusehen, durch die die Riemen hindurchgefädelt werden können.
[0021] Die Schnallen 8.1, 8.2 können in der Art einer an sich bekannten Gürtelschnalle ausgebildet
sein. Anstelle von Schnallen 8.1 resp. 8.2 und Oesen 9.1 resp. 9.2 können auch Schnappschlösser
verwendet werden, die ein Nachspannen der Riemen zulassen. Geeignete Schnappschlösser
sind z. B. solche, wie sie bei Bergsteigerausrüstungen Anwendung finden.
[0022] Die Verankerungsplatte ist im Beispiel gemäss Fig. 2 in der Art eines Quadrats mit
abgeschnittenen Ecken ausgebildet. Das zugrundeliegende Quadrat hat eine Seitenlänge,
die etwas kleiner ist als die Auflagefläche der aufgeblasenen und festgebundenen Hülle
4. Die Platte kann auch anders (z. B. als Kreuz oder als runde Scheibe) ausgebildet
sein.
[0023] Diese Vorrichtung wird wie folgt eingesetzt: Wenn die Schalungswand 1 aufgebaut und
an der für die Ausnehmung vorgesehenen Stelle allenfalls vorhandene Armierungseisen
10.1, 10.2 ausgeschnitten sind, wird die Verankerungsplatte 2 auf der Innenseite mit
der Schalungswand 1 festgenagelt. Die Hülle 4 wird mit Pressluft oder mit einer Handpumpe
so stark aufgeblasen, dass sie dem Druck des fliessfähigen Betons standzuhalten vermag.
[0024] Die aufgeblasene Hülle 4 wird auf die Verankerungsplatte 2 gesetzt und mit den Riemen
7.1, ..., 7.4 festgeschnallt. Nun kann der Beton 11 ausgegossen und verteilt werden.
Nach dem Erhärten des Betons 11 wird die Luft aus der Hülle 4 durch Oeffnen des Ventils
5 abgelassen. Gleichzeitig mit dem Entfernen der Schalungswand 1 wird auch die Vorrichtung
aus der gebildeten Aussparung herausgenommen. Schliesslich wird die Verankerungsplatte
von der Schalungswand zur erneuten Verwendung entfernt.
[0025] Fig. 3 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Hülle 4 von oben. Das Ventil 5 wird von einem
runden Lappen 12 abgedeckt. Er ist mit einem kleinen Teil seines Umfangs auf der Hülle
4 festgeschweisst.
[0026] Damit die Hülle 4 im aufgeblasenen Zustand möglichst kubisch ist, weist sie Kantenverstärkungen
13.1, ..., 13.4 und Eckverstärkungen 14.1, ..., 14.4 auf. Um ein Ausbuchten der Seitenflächen
zu vermeiden, kann die Hülle 4 auch innerlich mit Verstrebungen versehen sein. Mit
anderen Worten, der Hülleninnenraum kann in der Art eines kommunizierenden Mehrkammersytems
ausgebildet sein. Das Volumen kann auch in eine Mehrzahl isolierter Innenkammern aufgeteilt
sein, wobei dann für jede Innenkammer ein separates Ventil vorzusehen ist. Vorteilhaft
ist es, wenn die Kammern so gestaltet sind, dass das Aussparungsvolumen möglichst
gut in der angestrebten Form realisiert werden kann. In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich
auf die beim Bauen von Schlauchbooten zur Anwendung gelangende Technik verwiesen.
[0027] Die Kanten- und Eckverstärkungen 13.1, ..., 13.4 resp. 14.1, ..., 14.4 sind z. B.
durch aufgeschweisste Folienteile gebildet. Seitenverstärkungen können durch in der
Hülle 4 integrierte Lamellen oder Platten erreicht werden.
[0028] Ein solcher Aussparungskörper eignet sich vorzüglich zur Schaffung von Durchtritten
in Wänden, Decken oder Böden. Der Aussparungskörper wird so montiert, dass das Ventil
beim Ausschalen von einer Seite der Wand her zugänglich ist und die Oberfläche des
Wanddurchtritts senkrecht zur Durchgangsrichtung eine Rippe (oder Rille) aufweist.
[0029] Vorzugsweise ist die Hülle im aufgeblasenen Zustand würfel- oder quaderförmig. Es
können aber auch zylindrische, sphärische oder thorische (das heisst ringförmige)
Aussparungen geschaffen werden.
[0030] Zur Verdeutlichung der Variationsmöglichkeiten der Erfindung ist in Fig. 4 eine weitere
Ausführungsform gezeigt. Es wird dabei davon ausgegangen, dass ein runder Wanddurchtritt
geschaffen werden soll.
[0031] Der Beton 18 wird zwischen zwei Schalungswände 17.1, 17.2 eingefüllt. Der Verankerungsteil
weist eine Verankerungsplatte 19 auf, die auf die Schalungswand 17.1 genagelt worden
ist. Die Hülle 16 ist thorisch ausgebildet, das heisst sie hat die Form z. B. eines
Schwimmrings. In der Mitte weist die Hülle 16 eine Oeffnung auf. Ein an der Verankerungsplatte
19 ev. lösbar befestigter Bügel 20 fixiert die aufgeblasene Hülle 16 dadurch, dass
er T-förmig ausgebildet ist, wobei der Querteil des Bügels 20 so gross ist, dass er
nicht durch die Oeffnung der ringartigen Hülle 16 im aufgeblasenen Zustand hindurchgeführt
werden kann. Die Hülle 15 wird also (so lange die Schalungswand 17.2 noch nicht montiert
ist) im aufgeblasenen Zustand zwischen der Verankerungsplatte 19 resp. der Schalungswand
17.1 und dem Querträger des Bügels 20 festgeklemmt.
[0032] Wird die Luft aus der Hülle 16 abgelassen, kann die Oeffnung zu einem länglichen
Schlitz verzogen und über den Querträger des Bügels 20 hinweggeführt werden. Der Durchmesser
der Oeffnung der ringförmigen Hülle 16 ist so zu bemessen, dass er (bei aufgeblasener
Hülle) geringer ist als die Länge des Querträgers des Bügels 20, dass der Umfang aber
mindestens so gross wie die Länge des Querträgers ist.
[0033] Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf die in Fig. 4 gezeigte Vorrichtung. Von oben ist
nur der Querträger des Bügels 20 zu sehen. Die Verankerungsplatte 19 verbirgt sich
unter der ringförmigen Hülle 16. Ein Ventil 21 ist so angeordnet, dass die über den
Bügel 20 geführte, luftleere Hülle 15 satt aufgeblasen werden kann.
[0034] Wie in Fig. 4 zu sehen ist, bleibt auch der von der ringförmigen Hülle umschlossene
Innenraum, in welchem sich der Bügel 20 befindet, frei von Beton.
[0035] Die ringförmige Hülle 16 kann natürlich analog zu Fig. 1 mit Riemen festgebunden
werden.
[0036] Da die durch die ringförmige, konvexe Hülle gebildete Aussparung konkave Aussparungsoberflächen
hat, kann bei der vorliegenden Ausführungsform auf eine separate Nut oder Rippe in
der Hülle verzichtet werden. Ein in die genannte konkave Aussparung eingegossener
Betonteil kann nämlich nicht aus der Aussparung herausgedrückt werden. Dieser vorteilhafte
Effekt ist mehr oder weniger bei allen konvexen oder konkaven Aussparungsoberflächen
erzielbar.
[0037] Da die Hülle beträchtlichen Strapazen unterworfen ist, sollte sie sehr robust und
chemisch beständig gegenüber Chemikalien wie z. B. Schalungsölen sein. Eine mechanische
Beanspruchung kann z. B. auch dadurch auftreten, dass am vorgesehenen Aussparungsort
Armierungseisen weggeschnitten werden, wobei die verbleibenden Enden oft ziemlich
spitz sind und dass die Hülle mit diesen spitzen Enden in Berührung kommt.
[0038] Eine einfache Möglichkeit, die durch solche scharfen Spitzen bedingte Verletzungsgefahr
der Hülle zu vermeiden, besteht darin, dass, wie in Fig. 6 dargestellt, eine billige
Kunststoffkappe 15 über das Ende des Armierungseisens 10.1 gestülpt wird, bevor die
aufgeblasene Hülle auf der Verankerungsplatte fixiert wird.
[0039] Fig. 7 zeigt einen würfelförmigen Aussparungskörper, welcher eine Hülle mit integrierten
Lamellen aufweist. In eine z. B. zweischichtige Folie 23 sind im Sinne einer Verstärkung
resp. Armierung flexible Lamellen 24.1, ..., 24.5 eingebettet. Die Lamellen 24.1,
..., 24.5 haben zur Folge, dass die Hülle im aufgeblasenen Zustand nach aussen ragende
Rippen aufweist. Wie in Fig. 7 dargestellt, ist mit Vorteil jede Fläche 25 mit vier
kreuzförmig angeordneten Lamellen 24.1, ..., 24.4 bewehrt. Die Oberfläche der mit
einem solchen Gebilde hergestellten Aussparung wird dann entsprechende, kreuzförmig
angeordnete Rillen aufweisen.
[0040] In Fig. 8 ist ein bevorzugtes und vereinfachtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zur Herstellung einer Aussparung gezeichnet, die einerseits eine einfache, rationelle
und daher kostengünstige Herstellung der Vorrichtung bietet und andererseits sehr
einfach und zweckmässig an der Schalung befestigt werden kann. Die Vorrichtung gemäss
Fig. 8 besteht aus einem Körper 26, der in vorliegendem Beispiel prismatische Form
hat und eine umlaufende, nach aussen weisende Rippe 27 aufweist, die einen trapezförmigen
Querschnitt aufweist, mit der schmäleren Seite nach aussen, um das Herausnehmen des
Körpers nach dem Vergiessen zu erleichtern. Der Aussparungskörper kann wie bei den
vorhergehenden Beispielen aus einer doppelwandigen Hülle 28 bestehen, dessen gewünschten
und geforderten Eigenschaften vorhergehend beschrieben worden sind. Der Körper 26
weist eine durchgehende Bohrung 29 auf. An beiden Stirnseiten 30 und 31 ist um die
Bohrung 29 eine rechteckige Ausnehmung 32 angeordnet.
[0041] Als Ventil kann das gleiche Ventil 5 verwendet werden, wie es in Fig. 1 eingezeichnet
ist. Dabei kann es von Vorteil sein, falls das Ventil in der Ausnehmung 32 angeordnet
ist und dann von der weiter unten beschriebenen Platte 34 verdeckt wird, so dass kein
Zement oder dergleichen daran gelangen kann. Es ist aber auch möglich, das Ventil
an einem anderen Ort am Körper eingelassen und/oder abgedeckt anzubringen.
[0042] Wie bereits ausführlich mehrmals erwähnt worden ist, muss der Aussparungskörper nicht
notwendigerweise prismatisch quadratisch oder zylindrisch sein, und er kann andere
Formen annehmen. Der Vorteil solcher aufblasbarer Aussparungskörper ist ja gerade,
dass mit einfachen Mitteln diesem eine beliebige Form gegeben werden kann.
[0043] In den Figuren 8 und 9 ist eine sehr einfache Vorrichtung zum Befestigen des aufblasbaren
Körpers angegeben. Diese Befestigungsmittel bestehen aus einer rechteckigen Platte
34, beispielsweise aus Kunststoff, in der, siehe Fig. 9, ein drehbares Teil 35 eingelassen
ist, das zwei Löcher 36 zur Aufnahme einer Schnur 38, eines Seils oder Drahtseils
aufweist. Das Drehteil 35 ist derart in der Platte 34 eingelassen, dass es mit Spiel
darin drehbar ist und selbsthemmend wirkt. In der Mitte des Drehteils ist ein Mittel
angeordnet, um dieses Drehteil mit einem Schraubendreher anzutreiben. Dieses Mittel
kann beispielsweise in Form einer Kreuzschraube 37, einer Schlitzschraube oder einer
Imbusschraube sein. Ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Platte 34 kann darin
bestehen, dass zwei Kunststoffteile verwendet werden, in die das Drehteil eingelassen
wird, woraufhin die beiden Kunststoffteile miteinander verschweisst werden.
[0044] Zur Befestigung des aufblasbaren Aussparungskörpers wird die Schnur mit einem Nagel
oder dergleichen 39 an die Schalung befestigt, die beiden Enden dieser Schnur durch
die Oeffnung 29 des Körpers gezogen und durch die beiden Löcher 36 des Drehteils gesteckt,
wie in Fig. 8 dargestellt. Daraufhin wird das Drehteil in Drehung versetzt und dadurch
die Schnur verdrillt. Infolge der selbsthemmenden Eigenschaft des Drehteils kann sich
die Schnur nicht mehr lösen. Es bedarf nur weniger Umdrehungen, um den Aussparungskörper
fest an die Schalung zu drücken.
[0045] Falls mehr als ein Aussparungskörper übereinander verwendet werden soll, kann eine
nicht dargestellte, in die Ausnehmungen 32 passende Verbindungsplatte verwendet werden,
die beispielsweise doppelt so dick wie die Befestigungsplatte 34 ist, wodurch zwei
Aussparungskörper miteinander verbunden werden können.
[0046] Wie bereits erwähnt, ist die Ausführung des Aussparungskörpers nicht auf die in Fig.
8 gezeichnete Form beschränkt und die Schubverbindungsrippen 27 können selbstverständlich
auch kreuzweise angeordnet sein.
[0047] Ausserdem beschränkt sich die Erfindung nicht auf die Anwendung bei der Herstellung
von Betonteilen. Anstelle von Beton können auch andere giessbare und verfestigbare
Materialien wie z. B. Mörtel, Zemente, Kunststoffe oder Kunstharze eingesetzt werden.
1. Vorrichtung zum Bilden einer Aussparung in einem Gussteil, insbesondere einem Gussbetonteil,
mit einer über ein Ventil (5) aufblasbaren Hülle, dadurch gekennzeichnet, dass die
Hülle (6; 25; 28) im aufgeblasenen Zustand so ausgebildet ist, dass die Aussparung
nach Fertigstellung eine mit einer Struktur versehene Oberfläche aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle so ausgebildet
ist, dass Rippen und/oder Rillen als Struktur in der Oberfläche der Aussparung gebildet
werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (6; 25;
28) im aufgeblasenen Zustand eine oder mehrere Nuten (22.1, 22.2) oder Rippen (24.1,
..., 24.5; 27) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen
(27) einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen, wobei die schmälere Seite nach aussen
weist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise
quaderförmige Hülle (28) eine durch die Stirnseiten (30) durchgehende Oeffnung (29)
aufweist, um die an beiden Seiten eine Ausnehmung (32) angeordnet ist, in die eine
Platte (34) einfügbar ist mit Mitteln (36, 37), um den Aussparungskörper (26) an einer
Schalung zu befestigen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Befestigen
ein in der Platte (34) angeordnetes, drehbares und selbsthemmendes Drehteil (35) mit
Löchern (36) zur Aufnahme einer Schnur (38), eines Seils oder Drahtseils enthalten.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, daduch gekennzeichnet, dass das Ventil
(5) in der Ausnehmung (32), unterhalb der Platte (34) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine
in die Ausnehmungen (32) passende Verbindungsplatte enthält, die eine grössere Dicke
als die Tiefe der Ausnehmungen (32) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende
Rippe (27) parallel zu den Stirnseiten (30) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle
(6; 25; 28) aus einer ein- oder mehrschichtigen Folie (23) gebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle mit flexiblen
Armierungen (24.1, ..., 24.5) verstärkt ist und/oder verstärkte Ecken (14.1,......,
14.4) und/ oder Kanten (13.1, ..., 13.4) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch ein Verankerungsteil
(2; 19) mit Riemen (7) zum Befestigen der aufgeblasenen Hülle (4; 16) an einer Verschalungsinnenseite
(1; 17.1).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle
(4; 16; 28) zum Bilden von zylindrischen, ringförmigen, prismatischen oder quaderförmigen
Aussparungen ausgebildet ist.