[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Streckgittern
gemäss den Oberbegriffen der beiden unabhängigen Patentansprüche sowie ein nach dem
Verfahren hergestelltes Streckgitter.
[0002] Die Herstellung von Streckgittern (auch Streckmetallen genannt) basiert bekanntlich
auf der plastischen (unelastischen) Verformung von mit versetzten Einschnitten versehenen
Metallstreifen. Ueblicherweise wird zur Herstellung von Streckgittern ein vertikal
und seitlich beweglicher Messerbalken eingesetzt (vgl. z. B. US-PS 3,570,086). Mit
der vertikalen Bewegung schneidet der Messerbalken in eine Blechbahn voneinander distanzierte
Einschnitte quer zur Bahnlängsrichtung und streckt im weiteren Verlauf der Schneidbewegung
gleichzeitig den durch die Einschnitte frei gewordenen Querstreifen der Bahn auf das
erforderliche Mass, wobei das Streckmetall nicht nur (unelastisch) gebogen, sondern
auch gedehnt wird. Danach wird der Messerbalken unter gleichzeitigem Vorschub der
Blechbahn seitlich versetzt, um mit erneuter vertikaler Schneid- und Streckbewegung
die nächsten, versetzten Einschnitte zu bilden und den nächsten Querstreifen zu strecken.
[0003] Das übliche Herstellungsverfahren lässt sich lediglich auf dickes Metall anwenden.
Es erfordert also eine im Verhältnis zur Stegbreite grosse Blechdicke (vgl. Fig. 12
der US-PS 3,570,086). Und mit ihm lassen sich nur verhältnismässig grobe Gitterstrukturen
mit einer beschränkten Genauigkeit herstellen.
[0004] Nicht anwendbar ist das Verfahren auf dünne Blechstreifen, wie z. B. für die Herstellung
der Lamellengitter der Packungen von Stoffaustauschkolonnen erforderlich, bei denen
das Verhältnis der Gitterstegdicke zur -stegbreite sehr klein sein muss (EP-B 0 069
241). Dabei ist keine Dehnung möglich und die Gitterstege würden bei der Anwendung
des bekannten Verfahrens an den Knotenstellen reissen.
[0005] Solche Lamellengitter mussten deshalb bisher in aufwendiger Weise einzeln durch Auseinanderziehen
der äusseren Ränder eines mit versetzten Einschnitten versehenen Blechstreifens hergestellt
werden (EP-B 0 069 241). Dabei liess sich die besonders für die Wirkung der Packungen
von Stoffaustauschkolonnen wichtige Genauigkeit und vor allem Regelmässigkeit der
Gitterstruktur nicht bzw. nur unvollkommen erreichen.
[0006] Aus der US-PS 4,105,724 ist ein Verfahren anderer Art bekannt, bei dem eine Kunststoffolie
aus PVC mit versetzten Einschnitten versehen, in einer Wärmekammer erhitzt und rascher
aus der Wärmekammer herausgezogen als hineingeführt wird, wobei sich eine zellulare
Struktur ergibt, die anschliessend durch Kühlen gehärtet wird. Es handelt sich dabei
nicht um ein Streckgitterverfahren, sondern um ein thermoplastisches Verfahren. Eine
genau definierte und gleichmässige Gitterform ist bei diesem Verfahren weder beabsichtigt
noch erreichbar, zumal das aus der Kammer heraustretende Gitter sich vor dem Erstarren
beim Transport noch leicht verformen kann.
[0007] Verfahren anderer Art, bei denen die Streckung des Gitters oder perforierter Metallstreifen
quer zur Förder- bzw. Fertigungsrichtung erfolgt, sind weiter aus GB-A 2 120 138,
DE-OS 19 44 273 und US-PS 3,455,135 bekannt.
[0008] Schliesslich ist in DE-PS 926 424 gezeigt, wie Metallstreifen mittels umlaufender
Schneidräder mit linienförmigen Schlitzen versehen werden können.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, Streckgitter mit hoher Präzision und Gleichmässigkeit,
namentlich hinsichtlich der Maschenweite und Gitterhöhe, kontinuierlich herzustellen.
[0010] Maschenweite und Gitterhöhe sollen dabei - soweit möglich - voneinander unabhängig
wählbar sein und - diese einmal vorgewählt - soll die Endlosherstellung eines beliebig
langen Gitterstreifens mit genau gleicher und exakt gleichmässiger Gitterstruktur
gewährleistet sein.
[0011] Die Lösung der Aufgabe ist in verfahrensmässiger Hinsicht Gegenstand des Anspruchs
1 und in vorrichtungsmässiger Hinsicht Gegenstand des Anspruchs 8. Bevorzugte Ausführungsarten
sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0012] Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens ist namentlich darin zu sehen, dass
jede Masche in genau identischer Weise geformt und gestreckt wird, so dass ein absolut
regelmässiges Gitter mit hoher Präzision der Maschenweite und Gitterhöhe erhalten
wird.
[0013] Das erfindungsgemässe Verfahren ist besonders für die Herstellung spezieller Streckgitter
geeignet, bei denen es auf hohe Präzision und Regelmässigkeit der Gitterstruktur (Maschenweite,
Gitterhöhe usw.) ankommt, namentlich der gemäss EP-B 0 069 241 für Packungen von Stoffaustauschkolonnen
verwendeten Lamellengitter. Für derartige Gitter muss, wie in der EP-B 0 069 241 beschrieben,
ein sehr dünnes Ausgangsmaterial verwendet werden, wobei anders als bei den üblichen
Streckmetallgittern die Breite der Lamellen (Gitterstege 8 in Fig. 1 der beiliegenden
Zeichnung) wesentlich grösser als deren Dicke ist.
[0014] Im folgenden wird das erfindungsgemässe Verfahren und die Vorrichtung zur Herstellung
von Streckgittern anhand der Zeichnung an einem einfachen Ausführungsbeispiel erläutert.
[0015] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen mit versetzten Einschnitten versehenen, noch ungestreckten
Blechbahnabschnitt,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen aus dem Blechbahnabschnitt von Fig. 1 gebildeten Streckgitterabschnitt,
- Fig. 3
- eine stark vereinfachte, lediglich in den Konturen angedeutete Seitenansicht des Streckgitterabschnitts
von Fig. 2,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung,
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung,
- Fig. 6
- einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5, in grösserem Massstab, und
- Fig. 7
- einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig. 6.
[0016] Das Blechband 2 wird, bevor es in der in Fig. 4 bis 7 dargestellten Vorrichtung zum
Streckgitter verarbeitet wird, mittels einer (nicht dargestellten) Schneid- und Stanzvorrichtung
mit versetzen Einschnitten versehen.
[0017] Form und Lage der Einschnitte in der (noch ungestreckten) Blechbahn 2 sind aus Fig.
1 ersichtlich (vgl. auch die entsprechende Fig. 8 der EP-B 0 069 241). Es handelt
sich um zueinander parallele Schnittlinienabschnitte 3 gleicher Länge, die in der
Abschnittsmitte zu einer rhombischen Aussparung 4 vergrössert und gegenüber den in
Bandlängsrichtung (Förderrichtung) 5 benachbarten Abschnitten 3 um die Hälfte der
Länge versetzt sind. An der Blechbahn 2 der Fig. 1 erkennt man im weiteren die Knotenstellen
6, die durch strichpunktierte Linien angedeutete Knotenreihen 7 und Knotenkolonnen
9 sowie die je vier an eine Knotenstelle 6 angrenzenden Stege 8 des zu bildenden,
in Fig. 2 dargestellten Streckgitters 12. An diesem bezeichnen 13 die Maschen, 14
den aus der halben Aussparung 4 entstandenen Ausschnittsraum der Maschen 13, 16 die
Knotenflächen, 17 die Knotenreihen, 18 die Gitterstege, 19 die Knotenkolonnen, a den
Knotenreihenabstand, b den Knotenkolonnenabstand und w die Maschenweite. Unter den
Knotenstellen 6 bzw. Knotenflächen 16 wird der gesamte Uebergangsbereich zwischen
den Stegen 8, 18 verstanden, einschliesslich der die Aussparungen 4, 14 begrenzenden
Kanten. Die Gitterhöhe h ist aus Fig. 3, der Neigungswinkel n der Knotenflächen 16
zur Gitterebene 20 aus Fig. 6 ersichtlich.
[0018] Die Dicke der Blechbahn 2 beträgt zweckmässig 0,15-0,3 mm, die Breite der Gitterstege
z. B. 6 mm. Das Verhältnis der Breite der Gitterstege 18 zu deren Dicke ist also wesentlich
grösser als bei üblichen Streckgittern.
[0019] Die Vorrichtung zur Herstellung von Streckgittern besteht aus drei in Förderrichtung
5 je um einen Blechbahn- bzw. Gitterbahnabschnitt 21, 22 von z. B. einige zehn mal
die Maschenweite w voneinander distanzierten, die Blech- bzw. Gitterbahn 2, 12 nacheinander
fördernden Fördermitteln 23, 24, 25 und einem Kalibriermittel 26 zur Gitterhöheneinstellung.
[0020] Das Blechband 2 kann direkt von der (nicht dargestellten) Schneid- und Stanzvorrichtung
in die Vorrichtung eingespiesen werden. Das fertiggestellte Gitter 12 wird am besten
unmittelbar nach der Vorrichtung mit Hilfe einer Schneidvorrichtung 10 auf die gewünschte
Gitterlänge abgeschert.
[0021] Die (konstante) Fördergeschwindigkeit des zweiten Fördermittels 24 ist im Verhältnis
zur (ebenfalls konstanten) Fördergeschwindigkeit des ersten Fördermittels 23 erhöht.
Und auch die (konstante) Fördergeschwindigkeit des dritten Fördermittels 25 ist gegenüber
derjenigen des zweiten Fördermittels 24 erhöht. Die Fördergeschwindigkeit des Kalibriermittels
26 entspricht dagegen derjenigen des vorangehenden Fördermittels 25.
[0022] Alle drei Fördermittel 23, 24, 25 sind grundsätzlich insofern gleich aufgebaut, als
sie zum Eingreifen in die Einschnitte 3, 4 der Materialbahn 2 bzw. die daraus entstandenen
Maschen 13, 14 der Gitterbahn 12 ausgebildet sind. Der konstruktive Aufbau der Fördermittel
24, 25 ist dabei gänzlich gleich, weshalb zuerst das letztere näher beschrieben wird,
durch welches das Gitter 12 in der fertigen Form, jedoch mit noch unkalibrierter Höhe,
läuft. Es besteht aus einem zahnradartig ineinandergreifende Vorsprünge und Ausnehmungen
aufweisenden Wälzkörperpaar 30, 31. Genauer betrachtet ist jeder der beiden Wälzkörper
30, 31 aus einer der Zahl der Knotenreihen 17 entsprechenden Anzahl auf einer gemeinsamen
Welle 32 sitzenden Zahnscheiben 33-38 gebildet. (Im hier beschriebenen einfachen Ausführungsbeispiel
hat das Gitter 12 nur sechs Knotenreihen 17, weshalb auch nur sechs Zahnscheiben 33-38
vorgesehen sind; in der Praxis ist die Anzahl aber natürlich höher). Die Mittelebenen
der Zahnscheiben 33-38 sind entsprechend dem Knotenreihenabstand a voneinander distanziert.
Zwischen die jeweils zusammenlaufenden Zahnflanken 39, 40 der ersten, dritten und
fünften Zahnscheibenpaare 33, 35, 37 laufen die Knotenstellen 16 der ersten, dritten
und fünften Knotenreihe 17. Die Zahnflanken 39, 40 dieser Zahnscheibenpaare fluchten
also quer zur Förderrichtung 5 miteinander. Die Zahnflanken 39, 40 der zweiten, vierten
und sechsten Scheibenpaare 34, 36 und 38 sind in Umfangsrichtung 41 um den Knotenkolonnenabstand
b gegenüber denjenigen der ersten, dritten und fünften Scheibenpaare 33, 35, 37 versetzt,
um die Knotenflächen 16 der zweiten, vierten und sechsten Knotenreihe 17 aufzunehmen.
[0023] Figuren 6 und 7 zeigen, wie die Knotenfläche 16 zwischen zwei jeweils zusammenwirkende
Zahnflanken 39, 40 eines Scheibenpaars hineinläuft, derweil die vorangehende Knotenfläche
16a zwischen die beiden Zahnflanken 39a, 40a zu liegen kommt und die nächstvordere
Knotenfläche 16b aus den Zahnflanken 39b, 40b herausläuft. Dabei sind die Zähne so
ausgebildet und die gegenseitige Anordnung ist so getroffen, dass die Zahnflanken
über die Gitterknotenflächen 16, die den sich aus der Gittergeometrie und dem erzeugten
Streckvorgang ergebenden Neigungswinkel n zur Gitterebene 20 aufweisen, im Abwählzverfahren
ähnlich einer Evolventenverzahnung abrollen, womit das dreidimensionale Gitter ohne
irgendwelche Beeinträchtigung gehalten und gleichzeitig linear und geradlinig transportiert
wird.
[0024] Es versteht sich, dass der Umfangsabstand bzw. die Anzahl der Zähne auf die jeweils
gewünschte Maschenweite w (bzw. den Knotenkolonnenabstand b) abzustimmen sind, die
ihrerseits vom Knotenreihenabstand a abhängt. (Je grösser der Knotenkolonnenabstand
b wird, desto kleiner wird der Knotenreihenabstand a).
[0025] Die Mitten der Zahnscheiben 29 des vorangehenden Fördermittels 24 sind demzufolge
entsprechend dem dort grösseren Knotenreihenabstand a voneinander distanziert angeordnet.
Und der Zahnabstand (in Scheibenumfangsrichtung) ist entsprechend dem dort kleineren
Knotenkolonnenabstand b auch kleiner.
[0026] Das keinen Zug ausübende Fördermittel 23 ist noch etwas einfacher ausgebildet. Es
besteht aus einem (gleich wie die Fördermittel 24, 25) angetriebenen Walzenpaar 28,
welches das Blechband 2 schlupflos gegen den Zug des zweiten Fördermittels 24 transportiert.
Die Walzen 28 weisen hierzu (lediglich schematisch angedeutete) z. B. noppenartig
ausgebildete Vorsprünge 27 und entsprechende Ausnehmungen auf, die ineinander greifen.
Die Noppen oder Vorsprünge 27 greifen in die Aussparungen 4 ein und sichern so das
Blechband 2 in einfacher Weise gegen Schlupf.
[0027] Wie schon erwähnt, ist das Fördermittel 23 grundsätzlich gleich, nämlich zum Eingreifen
in die Aussparungen 4 der Materialbahn 2 ausgebildet, wie die nachfolgenden Fördermittel
24, 25, die in die entsprechenden Aussparungsräume 14 der Gitterbahn 12 eingreifen.
Das für die Zähne der Zahnscheiben 29, 33-38 Gesagte gilt mithin sinngemäss für die
Noppen bzw. Vorsprünge 27 und Ausnehmungen der Walzen 28. Dementsprechend ist beim
Fördermittel 23 der axiale Abstand der Noppen oder Vorsprünge 27 grösser als der Abstand
der Zahnscheiben 29 beim Fördermittel 24 und der Umfangsabstand der Noppen oder Vorsprünge
27 ist kleiner als derjenige der Zähne der Zahnscheiben 29.
[0028] Trotz des unterschiedlichen Umfangsabstands haben die Zahnscheiben 29, 33-38 der
Fördermittel 24, 25 dieselbe Anzahl Zähne. Der unterschiedliche Zahnabstand bei den
Fördermitteln 24, 25 ist somit, wie in Fig. 4/5 schematisch angedeutet, durch einen
unterschiedlichen Scheibendurchmesser erreicht. Das erlaubt es, die Wellen 32 der
Fördermittel 24, 25 gemeinsam mit gleicher Drehzahl anzutreiben und zwar einfach mit
Hilfe eines Kettenantriebs 42 über auf den Wellen 32 sitzende Kettenräder 43. Dasselbe
gilt sinngemäss für die Vorsprünge der ebenfalls vom Kettenantrieb 42 angetriebenen
Walzen 28. Diese und die Zahnscheiben 29, 33-38 können jedoch auch eine verschiedene
Anzahl Vorsprünge bzw. Zähne aufweisen und einzeln angetrieben werden.
[0029] Das Kalibriermittel 26 für die Kalibrierung der Gitterhöhe besteht aus im der gewünschten
Gitterhöhe h entsprechenden Abstand voneinander rotierenden Zylindermänteln 44, 45,
zwischen denen das Gitter 12 hindurchgeführt ist. Das Kalibriermittel 26 ist gleich
aufgebaut wie das Fördermittel 25, hat also wie dieses an den Knotenflächen 16 angreifende
Zahnscheiben 46, die - weil mit gleicher Fördergeschwindigkeit wie die Zahnscheiben
33-38 umlaufend - nicht zum Ziehen, sondern zum Weitertransport dienen. Unterschiedlich
ist nur der viel grössere Durchmesser der Wellen (Zylindermäntel) 44, 45 im Durchgangsbereich
des Gitters 12, zwischen denen der Kalibrierspalt mit der Höhe h gebildet ist, so
dass über diese Höhe hinausragende Stege 18 in die richtige Lage zurückgedrückt werden.
Eine besonders genaue Kalibrierung wird erreicht, indem mit dem Fördermittel 25 das
Gitter 12 gerade soweit gestreckt wird, dass es durchwegs geringfügig höher ist als
der Kalibrierspalt zwischen den Zylindermänteln 44, 45. Das Kalibrieren der Gitterhöhe
h wird erleichtert durch die Aussparungen 4. Dank ihnen können die Stege 8 nämlich,
ohne dass sie sich selbst verformen, einfach um ihre Diagonale verdreht werden, indem
die die Knotenfläche 16 umgebenden Biegekanten weiter verformt werden, wodurch unmittelbabr
die Gitterhöhe verringert wird.
[0030] Das mit der Vorrichtung durchgeführte Verfahren lässt sich wie folgt beschreiben:
[0031] Das noch ungestreckte, mit den Einschnitten 3, 4 versehene Blechband 2 wird mit Hilfe
des Fördermittels 23 kontinuierlich (gleichförmig) und mit der gleichen (konstanten)
ersten Geschwindigkeit transportiert, wie es die (nicht dargestellte) Schneid- und
Stanzvorrichtung durchläuft. Das Fördermittel 23 transportiert das Band 2 schlupflos,
hält es also mit Hilfe der in die Aussparungen 4 des Bands 2 (und in die Ausnehmungen
der Gegenwalze) eingreifenden Vorsprünge bzw. Noppen 27 gegen den Zug des schneller
fördernden zweiten Fördermittels 24.
[0032] Grundsätzlich dasselbe jedoch mit der im Verhältnis zur ersten Geschwindigkeit erhöhten,
zweiten Fördergeschwindigkeit geschieht beim Fördermittel 24, das jedoch zufolge der
Geschwindigkeitsdifferenz als Zugmittel wirkt, so dass der frei zwischen den Fördermitteln
23/24 laufende Bahnabschnitt 21 unter Bildung einer dreidimensionalen Streckgitterstruktur
allmählich gestreckt wird. (Frei laufend bedeutet, dass sich die Bahn frei verformen
kann. Selbstverständlich steht dem etwa eine lediglich unterstützende Gleitfläche
o. dgl. nicht entgegen). Die Zahnflanken der Zahnscheiben 29 rollen über die jetzt
durch den Streckvorgang geneigten Knotenflächen 16, wobei das entstandene dreidimensionale
Gitter gehalten und linear und geradlinig transportiert wird.
[0033] Anschliessend an den ersten Streckschritt erfolgt ein zweiter grundsätzlich gleicher
Streckschritt. Der Streckgitterabschnitt 22 wird zwischen dem zweiten und dritten
Fördermittel 24 und 25 weiter gestreckt, indem auch das dritte Fördermittel 25 im
Verhältnis zum zweiten Fördermittel 24 mit erhöhter Fördergeschwindigkeit arbeitet,
mithin einen Zug auf den Gitterabschnitt 22 ausübt.
[0034] Das Kalibriermittel 26 sorgt schliesslich dafür, wie oben schon dargetan, dass das
Gitter gehalten und transportiert und gleichzeitig seine Höhe kalibriert wird.
[0035] Anzumerken ist, dass das Gitter nur an den Gitterknotenstellen ergriffen wird und
zwar vorzugsweise an sämtlichen Gitterknotenstellen, um eine gleichmässige Gitterbildung
sicherzustellen. Die Zahnform, insbesondere die Zahnbreite, ist dabei so gewählt (vgl.
Fig. 6/7), dass die Zahnflanken nur am mittleren, ebenen Bereich der geneigten Knotenflächen
16 angreifen und darüber abrollen. Dadurch können sich die angrenzenden Gitterstege
8 ebenfalls als geneigte Flächen 18 über vier die Knotenstelle 16 unmittelbar abgrenzende
Biegekanten einstellen. Es ist sorgfältig darauf zu achten, dass alle Zahnscheiben
richtig justiert sind und exakt fluchten. Selbstverständlich ist bei der Dimensionierung
der Zahnscheiben auch darauf zu achten, dass sich immer eine Knotenkolonne 19 im Eingriff
zwischen den Zahnflanken befindet. Sonst wäre ein beständiges Festhalten und ein kontinuierlicher
Transport des Gitter nicht möglich.
[0036] Im Zusammenhang mit dem beschriebenen einfachen Ausführungsbeispiel der Streckgitterherstellung
ist noch darauf hinzuweisen, dass sich die Erfindung für diese besonders einfache
Herstellung und Herstellungsvorrichtung die (an sich bekannten) Aussparungen 4 an
den Knotenstellen 6 in spezieller Weise zu Nutze gemacht hat. Die Aussparungen 4 werden
nämlich genutzt für das rechtzeitig unbehinderte Ein- und wieder Ausfahren der Zähne
von möglichst im Durchmesser gross bemessenen Zahnscheiben in die Gitterstruktur,
so dass sich immer eine Knotenkolonne 9 im Eingriff zwischen zwei Zahnflanken befindet.
Auf die Nutzung der Aussparungen 4 hinsichtlich der Vereinfachung und Vorteile bei
der Gitterhöhenkalibrierung wurde bereits weiter oben hingewiesen, ebenso auf die
Sicherung gegen Schlupf bei dem ersten Walzenpaar 28 mittels der Vorsprünge bzw. Noppen
27.
[0037] Die Vorteile des beschriebenen Herstellungsverfahrens und der Vorrichtung, die sich
insbesondere durch das als der Gitterstruktur angepasste Zugwalze wirkende Födermittel
24 bzw. 25 auszeichnet, sind namentlich in folgendem zu sehen:
[0038] Jeder Gitterteil wird völlig identisch behandelt. Das Gitter wird kontinuierlich
fixiert und positioniert. Und es wird nicht ruckweise, sondern gleichmässig mit im
Bereich der Abschnitte 21, 22 allmählich ansteigender Fördergeschwindigkeit gefördert.
Die dreidimensionale Gitterform, die sich aus dem reinen Streckvorgang ergibt, lässt
sich (natürlich nur in gewissen Grenzen) durch die Walzenform beeinflussen und verändern,
so zum Beispiel die Gitterhöhe durch das Kalibriermittel 26. Dadurch lässt sich das
gewünschte Gitter mit der erforderlichen Präzision herstellen.
[0039] Ein besonderer Vorteil des beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten einfachen
Ausführungsbeispiels ist im weiteren darin zu sehen, dass sich präzise Gitter beliebig
wählbarer Maschenweite mit preiswerten Mitteln, nämlich einfach herstellbaren Zahnscheibenwalzen
erzeugen lassen.
[0040] Ein weiterer Vorteil besteht in der dank dem kontinuierlichen, gleichförmigen Drehen
der Födermittel erreichbaren hohen Produktionsgeschwindigkeit.
[0041] Das Herstellungsverfahren kann jederzeit unterbrochen werden, wobei das Gitter in
jeder beliebigen Stellung angehalten und unmittelbar oder nach einer Zeitspanne wieder
angefahren werden kann, ohne dass seine Qualität beeinträchtigt wird. Statt kontinuierlich
kann das Gitter mithin auch intermittierend hergestellt werden, beispielsweise, um
jeweils bei stillstehendem Gitter einen fertiggestellten Gitterteil abschneiden zu
können.
[0042] Selbstverständlich kann, vor allem bei nicht sehr hohen Anforderungen an die Präzision
und Gleichmässigkeit der Gitterstruktur auch mit nur einem Streckschritt gearbeitet
werden, d. h. das Fördermittel 25 und auch das Kalibriermittel 26 kann entfallen.
Um die geforderte hohe Präzision und Gleichmässigkeit bezüglich Maschenweite und Gitterhöhe
noch weiter zu verbessern, namentlich wenn eine sehr grosse Maschenweite und ein entsprechend
grosser Neigungswinkel gewünscht ist, kann aber auch mit noch mehr als zwei Streckschritten
gearbeitet werden, d. h. es können im Anschluss an das Fördermittel 25 zusätzliche,
als Zugmittel wirkende Fördermittel vorgesehen werden, die das Gitter schrittweise
in die gewünschte Schlussform bringen. Es ist im weiteren möglich, mehrere Kalibriermittel
einzusetzen, die auch zwischen den als Zugmittel wirkenden Fördermitteln angeordnet
sein können und gegenüber dem vorangehenden Fördermittel mit gleicher oder erhöhter
Geschwindigkeit fördern.
[0043] Je nach den Anforderungen kann das Kalibriermittel 26 auch mit grösserer Fördergeschwindigkeit
als das vorangehende Fördermittel arbeiten, um gleichzeitig als Zugmittel zu wirken.
Eine besonders genaue Kalibrierung der Gitterhöhe wird aber nach dem Ausführungsbeispiel
erreicht, wobei das Gitter soweit durch das Fördermittel 25 gestreckt wird, dass die
Gitterhöhe grösser als die Kalibrierspaltweite zwischen den Mänteln 44, 45 ist und
Kalibriermittel 26 sowie Fördermittel 25 mit gleicher Fördergeschwindigkeit arbeiten.
[0044] Die für die Gitterstruktur massgebende Maschenweite w und Gitterhöhe h lassen sich
mit dem erfindungsgemässen Verfahren genau vorwählen. Die Maschenweite durch entsprechende
Wahl des Quotienten der Fördergeschwindigkeiten der Fördermittel 24, 23 und 25, 24.
Die Gitterhöhe h durch den Abstand (Kalibrierspalt) der Zylindermäntel 44, 45 des
Kalibriermittels 26. (Die Gitterhöhe nimmt beim Strecken, d. h. mit der Maschenweite
zu, kann aber mit Hilfe des Kalibriermittels gegenüber der sich von selbst beim Strecken
ergebenden Einstellung verringert werden). Im Ausführungsbeispiel sind die Geschwindigkeitsquotienten
konstruktiv festgelegt. Selbstverständlich könnten die Geschwindigkeitsquotienten
aber auch durch einzeln, gesteuerte, unabhängig voneinander angetriebene Fördermittel
frei wählbar sein, um rasch nacheinander Gitter unterschiedlicher Maschenweite (und
Dicke) herstellen zu können.
[0045] Die in Fig. 4 bis 7 dargestellte Vorrichtung kann ferner eine auswechselbare Speisetrommel
aufweisen, auf welche mit den Einschnitten 3, 4 versehenes Band 2 aufgewickelt ist,
das kontinuierlich von der Speisetrommel abgezogen und in das Fördermittel 23 eingespeist
wird.
[0046] Zumindest das oder die als Zugmittel wirkenden, d. h. je mit grösserer Fördergeschwindigkeit
als das vorangehende Fördermittel laufenden Fördermittel können auch aus je einer
das gesamte Gitter dreidimensional abbildenden Positiv- und Negativwalze bestehen.
Da diese praktisch nur mit einem relativ kostspieligen dreidimensionalen Erosionsverfahren
hergestellt werden können, wird diese Ausführung vor allem bei speziellen, aus Blechbahnen
mit kompliziert ausgebildeten Einschnitten/Aussparungen 3/4 zu formenden Gittern oder
bei Gittern mit in besonderer Weise zu formenden Gitterstegen ins Auge zu fassen sein.
Das bereits auf dem Weg zum als Zugmittel wirkenden Walzenpaar dreidimensional vorgeformte
Gitter wird in diesem Fall ebenfalls (wie beim in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel)
beim Durchlaufen zwischen der Positiv- und Negativwalze im Abwälzverfahren gehalten
und transportiert. Auf diese Weise sind andere Kalibrierwalzen möglich, z. B. auch
solche, die im Anschluss an die beschriebene, einfache Gitter-Herstellvorrichtung
23-25 die Gitterhöhe vergrössern. Im Gegensatz zum nach den Figuren beschriebenen
Ausführungsbeispiel kann mit solchen Positiv- und Negativwalzen nicht nur an den Gitterknotenstellen,
sondern auch an den Gitterstegen und allfälligen besonders ausgebildeten Gitterteilen
angegriffen werden. Hierbei kann (anders als beim beschriebenen einfachen Ausführungsbeispiel)
auch die Gitterform kalibriert, d. h. durch Verformung zwischen den beiden Walzen
beeinflusst und das Gitter so in eine gewünschte kalibrierte, endgültige Form gebracht
werden.
[0047] Unter Kalibrierung wird im Rahmen der Erfindung mithin jegliche Gitterverformung
verstanden, von der Einstellung eines einzigen Gitterparameters, wie der Höhe h, bis
zur Verformung der gesamten Gitterstruktur in eine gewünschte, genau bestimmte dreidimensionale
Endform.
[0048] Selbstverständlich können die Positiv- und Negativwalzen auch einfacher ausgestaltet
werden, nämlich so, dass sie nur an bestimmten Teilen des Gitters eingreifen, z. B.
analog wie bei den Zahnscheiben 33-38 nur im Bereich der Kontenstellen des Gitters.
Im Gegensatz zu den Zahnscheiben 33-38 wird jedoch die gesamte dreidimensionale Knotenstelle
samt den sie umgebenden Biegestellen, die den Uebergang zu den Gitterstegen bilden,
im Walzenpaar in positiver und negativer Form abgebildet. Das Walzenpaar kann auch
nur an den Gitterstegen eingreifen und sie dadurch in eine speziell gewünschte Form
bringen. Wie oben bereits erwähnt, kann damit auch nur eine einfache Höhenkalibrierung,
jedoch auch zu einer grösseren Gitterhöhe bewerkstelligt werden. Im weiteren kann
als Fördermittel auch ein Walzenpaar verwendet werden, deren eine Walze in die Aussparungen
4 eingreifende Noppen trägt und deren andere entsprechende Löcher aufweist. Ferner
kann als Fördermittel auch nur ein mit Noppen oder anderen Vorsprüngen versehener
Drehkörper eingesetzt werden.
[0049] Wie bereits erwähnt, lassen sich beim erfindungsgemässen Verfahren durch die Verwendung
von nicht nur mit den einfachen üblichen Einschnitten 3, sondern zusätzlich mit den
rhombischen oder auch anderen, z. B. kreisförmigen Aussparungen 4 versehenem Blechband
verschiedene Vorteile erzielen. Das Verfahren kann aber auch mit lediglich in der
üblichen Weise eingeschnittenem Blechband durchgeführt werden. Im weiteren kann das
Streckgitter auch aus einem nicht metallischen Material hergestellt werden, vorausgesetzt
die für die Streckgitterherstellung erforderliche plastische Verformbarkeit der Materialbahn
ist gewährleistet.
[0050] Die oben beschriebenen, bevorzugten Ausführungsarten der Erfindung basieren auf folgenden
im Rahmen der Erfindung erfolgten Grundüberlegungen hinsichtlich der Ausbildung der
Fördermittel:
[0051] Die Fördermittel sollen die Material- bzw. Gitterbahn kontinuierlich (gleichmässig)
mit gleichförmiger Geschwindigkeit, mithin ununterbrochen und vor allem nicht ruckweise
transportieren bzw. ziehen. Und die Materialbahn soll schlupffrei gefördert werden.
Die Erfindung geht nämlich von der Erkenntnis aus, dass jegliches auch nur geringfügig
ruckweises Fördern und jeglicher Schlupf die Gleichmässigkeit und Präzision der Gitterstruktur
beeinträchtigen können.
[0052] Den erfindungsgemäss bevorzugten Fördermitteln liegen dementsprechend zwei Gedanken
zugrunde. Erstens werden als Fördermittel mit konstanter Drehzahl laufende Rotationskörper,
vorzugsweise aufeinander abwälzende Rotationskörperpaare (Wälzkörperpaare) verwendet,
die Gewähr für einen gleichförmigen Antrieb geben. Zweitens werden die Rotationskörper
zum schlupffreien Antrieb der Material- bzw. Gitterbahn ausgebildet und zwar so, dass
zumindest die zweiten und weiteren Fördermittel der Gitterstruktur entsprechen, diese
also nicht beeinträchtigen. Das wird dadurch realisiert, dass man sich die Gitterstruktur
dreidimensional auf den Rotationskörperumfang abgebildet denkt und die Umfangsfläche
dementsprechend ausbildet. Man kann sich auch vorstellen, das Gitter werde um den
Umfang des Rotationskörpers herumgelegt und in die Umfangsfläche hineingedrückt. Dieser
Gedanken im Rahmen der Erfindung konsequent umgesetzt, führt im Falle des bevorzugten
Wälzkörperpaars dazu, dass die Umfangsfläche des einen Körpers als Positivform des
Gitters, diejenige des anderen Körpers als Negativform des Gitters ausgebildet wird.
Die Wälzkörper sind dann so beschaffen, dass sie ohne Veränderung der Gitterstruktur
über das Gitter abrollen. Das heisst, man könnte den einen Wälzkörper auf die eine
Seite einer (die Gitterstruktur am Eingang des betreffenden Fördermittels aufweisenden)
Gitterbahn und den anderen Wälzkörper auf die andere Seite der Gitterbahn legen und
jeder der beiden Wälzkörper liesse sich dann über die betreffende Seite der Gitterbahn
abrollen, wobei die Positivform-Umfangsfläche des einen Wälzkörpers in die Gitterbahn
eingreifen und die Gitterbahn ihrerseits in die Negativform-Umfangsfläche des anderen
Wälzkörpers eingreifen würde.
[0053] Das ist, wie gesagt, die konsequent-theoretische Umsetzung des Gedankens. Man kann
aber auch auf eine vollständige Abbildung verzichten und nur Teile der Gitterstruktur
abbilden, nämlich jene, wo man die Fördermittel angreifen lassen will. Dies ist beim
oben beschriebenen Ausführungsbeispiel der Zahnscheiben 33-38 geschehen, wo man ein
Angreifen der Fördermittel nur an den Gitterknotenstellen wünschte: Einerseits mit
Blick auf die den beschädigungslosen Eingriff in die Material- bzw. Gitterbahn 2,
12 erleichternden Aussparungen bzw. Aussparungsräume 4, 14. Andererseits wegen der
durch ausschliesslichen Zug an den mittleren, flachen Bereichen der Gitterknotenflächen
16 erreichbaren, gewünschten Gitterstruktur 12. Der Gedanken der Abbildung der Gitterstruktur
auf den Umfang des Fördermittel-Drehkörpers und dessen Abrollens (nach Art einer Evolventen)
auf der Gitterbahn lässt sich je nach gewünschter Gitterstruktur in den verschiedensten
Varianten realisieren, ist also weder beschränkt auf die Zahnscheiben-Anordnung noch
auf die Gesamtabbildung des Gitters auf die Walzen, sondern erlaubt auch verschiedenste
Zwischenlösungen.
[0054] Die Umfangsflächen können auch anders ausgestaltet werden, als genau angepasst an
die sich selbsttätig durch den Zug auf die Materialbahn 2 einstellende Gitterstruktur
12. Sie können nämlich - in gewissen Grenzen - entsprechend einer gewünschten Gitterstruktur
ausgebildet sein, die von der sich selbsttätig durch den Zug einstellenden Gitterstruktur
abweicht. Mit so ausgebildeten Walzenumfangsflächen wird die Gitterbahn dann beim
Durchgang durch das Fördermittel entsprechend der gewünschten Gitterstruktur umgeformt
bzw. kalibriert. Die Umformung bzw. Kalibrierung kann auch mit Hilfe eines (oder mehrerer)
mit gleicher oder erhöhter Umfangsgeschwindigkeit wie das vorangehende Fördermittel
rotierenden Kalibriermittels erfolgen.
1. Verfahren zur Herstellung von Streckgittern (12), bei dem eine Materialbahn (2), vorzugsweise
aus Metall, mit versetzten Einschnitten (3, 4) versehen und gestreckt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass die mit den Einschnitten (3, 4) versehene, noch ungestreckte
Materialbahn (2) quer zu den Einschnitten (3, 4) gefördert wird, und dass in Förderrichtung
(5) zuerst durch erste Fördermittel (23) mit einer ersten Geschwindigkeit und anschliessend
durch zweite Fördermittel (24) mit einer im Verhältnis zur ersten Geschwindigkeit
erhöhten, zweiten Geschwindigkeit gefördert wird, wobei die Geschwindigkeitsdifferenz
so bemessen ist, dass der zwischen den ersten und zweiten Fördermitteln (23, 24) frei
laufende Bahnabschnitt (21) unter Bildung einer dreidimensionalen Streckgitterstruktur
gestreckt wird, wobei sich die Maschen kontinuierlich öffnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strecken in mindestens
zwei Schritten mit Hilfe eines oder mehrerer auf das zweite Fördermittel (24) folgender,
die Bahn (2) jeweils gegenüber dem in Förderrichtung (5) vorangehenden Fördermittel
(24) mit erhöhter Geschwindigkeit fördernder Fördermittel (25) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der
Fördermittel (23, 24, 25), vorzugsweise jedes der Fördermittel, in die Einschnitte
(3, 4) der Materialbahn (2) bzw. die daraus entstandenen Maschen (13, 14) der Gitterbahn
(12) eingreift.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
eines der Fördermittel (23, 24, 25) wenigstens an einem Teil der Gitterknotenstellen
(6, 16) angreift.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel
(23, 24, 25) nur an den Gitterknotenstellen (6, 16) angreifen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
das zweite (24) oder eines der folgenden Fördermittel (25) derart am mittleren Bereich
der Gitterknotenstellen (16) angreift, dass die angrenzenden Gitterstege (18) sich
ebenfalls als geneigte Flächen über vier die Knotenstelle (16) unmittelbar abgrenzende
Biegekanten einstellen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterbahn
(12) mittels des zweiten Fördermittels oder mindestens eines zusätzlichen, gegenüber
dem vorangehenden Fördermittel (25) mit gleicher oder erhöhter Geschwindigkeit fördernden
Fördermittel (26) kalibriert bzw. verformt wird, um einen gewünschten Gitterparameter
(h) bzw. eine gewünschte Gitterform zu erhalten.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
voneinander um einen Materialbahnabschnitt (21) distanzierte, die Materialbahn (2)
nacheinander fördernde erste und zweite Fördermittel (23, 24), wobei die Fördergeschwindigkeit
des zweiten Fördermittels (24) im Verhältnis zur Fördergeschwindigkeit des ersten
Fördermittels (23) erhöht ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch mindestens drei voneinander distanzierte, die Materialbahn (2) nacheinander
fördernde Fördermittel (23, 24, 25), wobei jeweils die Fördergeschwindigkeit des in
Förderrichtung (5) nachfolgenden Fördermittels (24, 25) gegenüber dem vorangehenden
Fördermittel (23, 24) erhöht ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines
der Fördermittel (23, 24, 25) zum Eingreifen in die Einschnitte (3, 4) der Materialbahn
(2) bzw. die daraus entstandenen Maschen (13, 14) der Gitterbahn (12) ausgebildet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
eines der Fördermittel (23, 24, 25) mindestens einen Drehkörper (28, 29, 33-38) hat,
dessen Umfang bzw. Mantel Vorsprünge aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Fördermittel
(23, 24, 25) durch ein Wälzkörperpaar (30, 31) gebildet ist, das ineinandergreifende
Vorsprünge und Ausnehmungen (40, 39) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
eines der Fördermittel (23, 24, 25) aus einer der Gitterknotenreihenzahl entsprechenden
Anzahl auf einer gemeinsamen Welle (32) sitzenden Zahnscheiben (28; 29; 33-38) besteht,
deren Zahnflanken (40, 39) über die Knotenstellen (16) beim Drehen abrollen, wodurch
das Gitter (12) an den Knotenstellen (16) gehalten und kontinuierlich transportiert
wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Zahnscheiben
(29, 33-38) im Verhältnis zu deren Abstand derart klein gewählt ist, dass die Zahnflanken
(39, 40) nur im mittleren, ebenen Bereich der Knotenflächen (16) eingreifen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines
der Fördermittel aus einem Wälzkörperpaar (23, 24, 25) besteht, wobei in jedem der
beiden Wälzkörper wenigstens Teile der Gitterstruktur in dreidimensionaler Form abgebildet
sind und zwar im einen Wälzkörper als Negativ-, im anderen als Positivform, so dass
die Gitterteile bei gleichzeitigem, gegenläufigem Drehen der Wälzkörper kontinuierlich
im Abwälzverfahren zwischen den Wälzkörpern gehalten und transportiert werden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wälzkörper durch
Walzen gebildet sind, in welche die vollständige Gitterstruktur in dreidimensionaler
Form, in einer der Walzen als Negativ-, in der anderen als Positivform abgebildet
ist, so dass das Gitter bei gleichzeitigem, gegenläufigem Drehen der Wälzkörper kontinuierlich
im Abwälzverfahren zwischen den Wälzkörpern gehalten und transportiert wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, gekennzeichnet durch wenigstens ein
Kalibriermittel (26) für die Kalibrierung eines oder mehrerer Gitterparameter bzw.
die Verformung wenigstens eines Teils der Gitterstruktur in die gewünschte Endform.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Kalibriermittel durch
ein Walzenpaar gebildet ist, in deren einer Walze die zu kalibrierende Gitterstruktur
bzw. die zu kalibrierenden Gitterstrukturteile als dreidimensionale Positivform und
in deren anderer als Negativform abgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Kalibriermittel (26)
aus im der gewünschten Gitterhöhe (h) entsprechenden Abstand voneinander rotierenden
Zylindermänteln (44, 45) besteht, zwischen denen die Gitterbahn (12) zur Kalibrierung
der Gitterhöhe (h) hindurchgeführt ist.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Kalibriermittel
(26) in das bzw. eines der Zahnscheiben (32-38) aufweisenden Fördermittel integriert
ist, indem die Mäntel der die Zahnscheiben (32-38) verbindenden Wellen (44, 45) im
der gewünschten Gitterhöhe (h) entsprechenden Abstand voneinander angeordnet sind,
so dass das Gitter (12) gehalten und transportiert und gleichzeitig seine Höhe (h)
eingestelllt wird.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das erste
Fördermittel (23) mindestens einen Drehkörper (28) hat, dessen Umfang bzw. Mantel
in die Einschnitte (3, 4) der Materialbahn (2) eingreifende Vorsprünge (27) aufweist.
22. Streckgitter (12) hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch 1.