[0001] Die Erfindung betrifft ein wahlweise links oder rechts anschlagbares Schwenklager
für Ausstellvorrichtungen an Dreh/Kipp-Flügeln von Fenstern, Türen oder dgl.
[0002] Derartige Lager gibt es in verschiedenen Ausführungsformen (vgl. die deutschen Offenlegungsschriften
30 24 746 und 40 40 233 sowie das europäische Patent 421 904).
[0003] Das Schwenklager soll mit einem Arm der Ausstellvorrichtung leicht lösbar und wahlweise
für Linksanschlag oder Rechtsanschlag auch in umgewendeter Stellung verbindbar sein.
Die Verbindung soll aus möglichst wenigen Teilen bestehen und soll stabil genug sein,
um die bei Betätigung der Ausstellvorrichtung oder des Flügels auftretenden Kräfte
sicher und ohne die Gefahr eines Lösens der Verbindung aufnehmen zu können. Das Schwenklager
besteht dabei aus einem das Lagerauge für die lotrechte Schwenkachse aufweisenden
Lagerteil, bei dem das Lagerteil über einen abgewinkelten Stegabschnitt mit einer
Kupplungsplatte verbunden ist, welche eine oder mehrere profilierte Kupplungsöffnungen
oder Kupplungsvorsprünge aufweisen, welche mit einer mit einem entsprechenden profilierten
Kupplungsvorsprung bzw. einer profilierten Kupplungsöffnung in dem einen Schenkel
eines winkelförmigen Verbindungsstückes Zusammenwirken, dessen anderer Schenkel mit
dem Ende des Ausstellarmes oder dgl. fest oder verstellbar verbunden ist.
[0004] Bei der Anordnung nach der deutschen Offenlegungsschrift 30 24 746 ist beispielsweise
eine bajonettartige Verbindung vorgesehen, welche ein Einstecken der Bajonettabschnitte
und dann eine relative Drehung durch die Achse der ineinandergreifenden Teile erfordert.
Zur Sicherung dienen in Vertiefungen eingreifende Rastvorsprünge. Die Herstellung
und Ausbildung der Teile ist relativ aufwendig und es ist nicht hinreichend sichergestellt,
daß die beim Betätigen der Ausstellvorrichtung oder Kippen des Flügels auftretenden
Kräfte zuverlässig von der Verbindung aufgenommen werden können.
[0005] Um hier Abhilfe zu schaffen, ist in der Anordnung nach der deutschen Offenlegungsschrift
40 40 233 noch ein zusätzliches in Montagerichtung federnd nachgiebiges Sperrelement
vorgesehen, welches die Verbindung sichern soll. Eine andere relativ aufwendige Ausbildung
zeigt auch die genannte europäische Patentschrift 421 904.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung ein Schwenklager der eingangs näher bezeichneten Art
so auszubilden, daß bei wesentlich einfacherer Gestaltung und damit geringerem Aufwand
auch ohne zusätzliche Sicherungselemente eine allen auftretenden Kräften zuverlässig
widerstehende Verbindung möglich wird, wobei das Schwenklager möglichst vielseitig
anwendbar sein soll.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Aufgrund dieser Ausbildung kann der freie Schenkel des Kupplungswinkels mit der Kupplungsplatte
nur durch einen Einfädelvorgang und eine Schwenkbewegung in einer Ebene in Eingriff
gebracht werden, in welcher Ebene bei der normalen Betätigung der Ausstellvorrichtung
oder bei der normalen Bewegung des Flügels keinerlei Kräfte auftreten. Dadurch ist
jede Gefahr gebannt, daß von der normalen Bedienung des Flügels herrührende Kräfte
zu einer Lockerung der Verbindung führen können. Die ineinandergreifenden Elemente
am Kupplungswinkel und an der Kupplungsplatte sind aus diesen Teilen selbst durch
Biegen, Kröpfen, Ausstanzen oder dgl. hergestellt, so daß es zusätzlicher Elemente
und deren Befestigung nicht bedarf. Die Bearbeitung läßt sich daher mit üblichen Bearbeitungsvorgängen
preiswert und einfach gestalten. Das Gleiche gilt für die Montage, da die Teile unter
Beachtung des Einfädel- und Schwenkvorganges lediglich in gegenseitigen Eingriff gebracht
zu werden brauchen. Eine zusätzliche Sicherung in der Eingriffsstellung ist nicht
erforderlich, da in der Ebene, in der sich die Eingriffsbewegung vollzieht, keinerlei
Kräfte bei normaler Betätigung auftreten. Durch die gegeneinander versetzte Anlage
der Abschnitte des Schenkels des Kupplungswinkels auf entgegengesetzten Seiten der
Kupplungsplatte können die über die Ausstellvorrichtung auf das Schwenklager einwirkenden
Lasten und Kippmomente zuverlässig aufgenommen werden. Die durch die Montage bestimmte
parallele Lage zwischen der Kupplungsplatte und dem Schenkel des Kupplungswinkels
lassen sich allein schon durch die Querschnittsabmessungen und die Querschnittsform
und die enge Anpassung dieser Größen bei der Ausbildung des Kröpfsteges bzw. der diesen
aufnehmenden Öffnung in der Kupplungsplatte unter sicherer Aufnahme aller Kräfte zuverlässig
aufrechterhalten.
[0009] Ohne die einfache Herstellung und Montage zu beeinträchtigen, kann die Sicherheit
der Verbindung noch wesentlich durch die weiteren Maßnahmen gemäß den Unteransprüchen
gesteigert werden. Dabei können die Maßnahmen nach Anspruch 3 und die Maßnahmen nach
Anspruch 6 alternativ oder gleichzeitig verwirklicht sein, ohne daß dadurch das Schwenklager
und seine Herstellung nennenswert verkompliziert und verteuert werden.
[0010] Durch die symmetrische Ausbildung des Schwenklagers läßt sich dieses universell für
unterschiedliche Anwendungen und unterschiedliche Einbaulagen einsetzen.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer und auseinandergezogener Stellung die wesentlichen Teile des Schwenklagers
gemäß der Erfindung
- Figur 2
- die Teile nach Figur 1 in montierter Stellung und in perspektivischer Darstellung
und
- Figur 3
- das Schwenklager nach Figur 2 in Seitenansicht, teilweise geschnitten.
[0013] Die Ausstellvorrichtung 1 ist nur durch das angeschlossene Ende eines Ausstellarmes
2 gezeigt. Dieser ist in einem taschenförmigen Schenkel 16 eines Kupplungswinkels
15 unverdrehbar und unverschieblich aufgenommen und fest oder verstellbar bei 17 befestigt.
Der andere Schenkel 18 des Kupplungswinkels 3 weist einen ersten Schenkelabschnitt
19 von etwa der Breite des Schenkels 16 auf. An diesen schließt sich ein deutlich
schmälerer zungenförmiger Schenkelabschnitt 18 an. Dieser Schenkelabschnitt 18 schließt
an den Schenkelabschnitt 19 zunächst über einen Kröpfsteg 21 von geringer Kröpfungshöhe
an. Der Kröpfsteg 21 läuft im wesentlichen rechtwinklig zu dem Schenkelabschnitt 19.
Durch den Kröpfabschnitt 21 ist mit dem Schenkelabschnitt 19 ein flacher Schenkelabschnitt
20 verbunden, der parallel zu dem anderen Schenkelabschnitt und in einem vorbestimmten
Abstand zu diesem verläuft. In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform ist
das freie Ende des Schenkelabschnittes 20 zur Seite des Kröpfsteges 21 hin bei 22
winkelförmig abgebogen. Diese Abbiegung 22 ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
[0014] Der Lagerteil 4 weist in üblicher Weise ein Lagerauge 5 zur Bildung der lotrechten
Schwenkachse 6 auf. Das Lagerauge ist über einen abgewinkelten Steg 7 mit einer Kupplungsplatte
8 verbunden. Die Kupplungsplatte ist bezüglich ihrer Mittelebene 13 spiegelbildlich
ausgebildet. Sie weist in gleichen Abständen von der Ebene 13 zwei profilierte Fenster
oder Öffnungen 9, 10 auf, die an den Querschnitt des zungenförmigen Schenkelabschnittes
18 des Kupplungswinkels 3 der Form nach und der Abmessungen nach relativ eng angepaßt
sind.
[0015] Um den Kupplungswinkel 3 mit der Kupplungsplatte 8 in Eingriff zu bringen, muß der
Kupplungswinkel gegenüber der Kupplungsplatte in einer Ebene, die der senkrechten
Längsmittelebene der Teile 1, 3 entspricht so geschwenkt werden, daß das freie, gegebenenfalls
abgewinkelte Ende 22 des Schenkelabschnittes 18, 20 von der in Figur 1 sichtbaren
Seite der Kupplungsplatte 8 aus in die Ausnehmung oder das Fenster 9 eingesteckt werden
kann. Der zungenförmige Schenkelabschnitt 18 wird dabei so eingefädelt und die Ausstellvorrichtung
mit dem Kupplungswinkel so zurückgeschwenkt, daß der Kupplungswinkel gegenüber der
Kupplungsplatte 8 in die Stellung nach Figur 3 gelangt. Die angepaßten Querschnitte
und Maße des zungenförmigen Schenkelabschnittes und der Öffnungen 9, 10 verhindert
ein Drehen um die Öffnungsmitte, auch dann, wenn die Abwinkelung 22 fehlt. Ist die
Abwinkelung vorhanden, so ist sie so angeordnet, daß sie in der Stellung nach Figur
3 in die zweite Öffnung 10 eingreift, wie dies Figur 3 zeigt. Dadurch ergibt sich
eine sehr zuverlässige und jede Relativbewegung verhindernde Eingriffsstellung. Anstelle
des Hakens 22 oder zusätzlich dazu kann die Kupplungsplatte 8, wie gezeigt, an ihren
Enden gleiche Randausnehmungen 11, 12 aufweisen, während der Kupplungswinkel in seiner
Winkelecke eine Eindrückung oder eine Ausklinkung 25 aufweist, die auf der Innenseite
des Winkels einen in die Ausnehmung 11 oder 12 eingreifenden Vorsprung bildet.
[0016] Es ist ersichtlich, daß in der senkrechten Längsmittelebene der Teile 1 und 3 keinerlei
Bewegungen oder Kräfte bei der normalen Betätigung der Ausstellvorrichtung oder bei
der normalen Bewegung des Flügels auftreten. Alle anderen im Winkel zu dieser Ebene
verlaufenden Kräfte werden durch die Verbindung zuverlässig aufgenommen. Es ist ferner
ersichtlich, daß die Teile in der einen oder der anderen verdrehten Stellung in gegenseitigen
Eingriff gebracht werden können, so daß sie sich wahlweise für Linksanschlag oder
Rechtsanschlag eignen.
1. Wahlweise links oder rechts anschlagbares Schwenklager für Ausstellvorrichtungen (1)
an Dreh/Kipp-Flügeln von Fenstern, Türen oder dgl., bei denen ein Ausstellarm (2)
oder -Schere mit einem am Blendrahmen befestigbaren, die Drehachse (6) bestimmenden
festen Lagerteil über eine gegenüber diesem um die Drehachse (6) drehbaren Lagerteil
(4) verbunden ist, welche aus dem Lagerauge (5) und einer mit diesem über einen abgekröpften
Steg (7) starr verbundenen Kupplungsplatte (8) besteht, welche leicht lösbar und umsteckbar
mit dem einen Schenkel (18) eines Kupplungwinkels (3) verbunden ist, dessen anderer
Schenkel (15) mit dem Ausstellarm (2) oder dgl. starr verbunden ist, wobei der drehbare
Lagerteil (4) um eine senkrecht zur Drehachse (6) liegende Mittelebene (13) spiegelsymmetrisch
ausgebildet ist, bei dem ferner der freie Schenkel (18) des Kupplungswinkels (3) zwei
durch einen Kröpfsteg (21) miteinander verbundene Schenkelabschnitte (19,20) aufweist,
die parallel zueinander verlaufen und in der Montagestellung auf entgegengesetzten
Flächen der Kupplungsplatte (8) anliegen, wobei der Kröpfsteg (21) durch eine Durchbrechung
(9) der Kupplungsplatte (8) greift.
2. Schwenklager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchbrechung (9,10) der Kupplungsplatte (8) und der Kröpfsteg (21) mit geringem
Spiel und unverdrehbar ineinander greifen, insbesondere jeweils aneinander angepaßte
rechteckige Querschnitte aufweisen.
3. Schwenklager nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das freie Ende des einen Schenkelabschnittes (20) hakenförmig abgebogen (22) ist
und in der Montagestellung in eine zweite Durchbrechung (10) der Kupplungsplatte (8)
eingreift.
4. Schwenklager nach den Ansprüchen 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Durchbrechungen (9,10) in gleichen Abständen auf entgegengesetzten
Seiten der Mittelebene (13) angeordnet sind und gleiche unrunde Querschnitte aufweisen.
5. Schwenklager nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kröpfsteg (21), der anschließende Schenkelabschnitt (20) und gegebenenfalls
der an diesem ausgebildete Haken (22) an einem zungenförmigen Bereich von gegenüber
dem anderen Schenkelabschnitt (19) geringerer Breite ausgebildet sind.
6. Schwenklager nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsplatte (8) an ihren Enden je eine profilierte Randausnehmung (11,12)
zur Aufnahme eines im Bereich der Ecke des Kupplungswinkels (3) vorspringenden Eingriffselementes
(25), wie Eindrückung oder Ausklinkung, aufweist.