[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdrängerpumpe, insbesondere eine Kolben- bzw. Plungerpumpe,
mit zumindest einem durch ein Saug- und ein Druckventil abgeschlossenen Verdrängerarbeitsraum
und einem zumindest ein Saugventil sowie einen Saugleitungsteil umfassenden Pumpenkörper,
z. B. Ventilkopf bzw. Verdrängergehäuseblock, sowie einem nach Art eines Windkessels
ausgebildeten saugseitigen Schwingungsdämpfer.
[0002] Auch bei Verdrängerpumpen mit mehreren Kolben bzw. Plungern werden beim Pumpbetrieb
zwangsläufig auf der Saugseite der Pumpen im Pumpmedium Schwingungen angeregt, weil
derartige Pumpen diskontinuierlich arbeiten.
[0003] Abgesehen davon, daß diese Schwingungen zu einer erheblichen Beanspruchung der Leitungen
bzw. Pumpenteile auf der Saugseite der Pumpe führen können, wird auch die Gefahr von
Kavitation im Bereich der Saugventile beim Saughub des jeweiligen Verdrängers deutlich
erhöht. Denn unter ungünstigen Betriebsbedingungen kann der beim Saughub am jeweiligen
Saugventil auftretende Unterdruck zeitlich mit einem Druckminimum der vorgenannten
Schwingungen im Pumpmedium zusammenfallen. Die dabei auftretende Kavitation verursacht
einen vorzeitigen Verschleiß der Saugventile. Außerdem kann der Wirkungsgrad der Pumpe
erheblich vermindert werden, weil sich der jeweilige Verdrängerarbeitsraum bei Kavitation
nur unvollständig während des Saughubes mit Pumpenmedium füllt.
[0004] Zur Vermeidung der oben aufgezeigten Schwierigkeiten ist es bekannt, saugseitig von
Verdrängerpumpen Schwingungsdämpfer anzuordnen, welche nach Art eines sogenannten
Windkessels ausgebildet sind. Derartige Schwingungsdämpfer bestehen typischerweise
aus einem relativ großen Druckbehälter, der in einem großen Abstand von der Pumpe
mit der Saugleitung der Pumpe verbunden und teilweise mit Gas gefüllt ist, welches
aufgrund seiner Elastizität einen Ausgleich der anderenfalls im Pumpenmedium auf der
Saugseite der Pumpen auftretenden Schwingungen ermöglicht. Jedoch ist die Dämpfungswirkung
auch bei großen Windkesseln relativ gering im Vergleich zum konstruktiven Aufwand.
[0005] Außerdem ist es grundsätzlich bekannt, zur Dämpfung der saugseitigen Schwingungen
unmittelbar an der Saugsammelleitung der Pumpe sogenannte Blasenspeicher anzuordnen,
bei denen Luft in einer vom Pumpmedium beaufschlagten Blase aus Elastomermaterial
eingeschlossen ist. Die Dämpfungswirkung ist jedoch ebenfalls relativ gering.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es nun, den konstruktiven Aufwand für den Schwingungsdämpfer
bei einer Verdrängerpumpe der eingangs angegebenen Art wesentlich zu vermindern.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unmittelbar am Pumpenkörper
ein den Windkessel bildender Sackraum zumindest teilweise oberhalb eines mit ihm verbundenen
Saugleitungsteiles des Pumpenkörpers angeordnet bzw. als Teil des Pumpenkörpers ausgebildet
ist.
[0008] Aufgrund der erfindungsgemäßen Bauart ist auch bei sehr kleinem Volumen des Windkessels
eine sehr wirksame Dämpfung möglich. Dies dürfte unter anderem darauf beruhen, daß
sich der Windkessel und die Saugsammelleitung der Pumpe bzw. der im Pumpenkörper aufgenommene
Saugleitungsteil praktisch weglos verbinden lassen, wobei die Verbindung zwischen
der Saugsammelleitung bzw. dem genannten Saugleitungsteil und dem Windkessel einen
großen Querschnitt aufweisen kann und dementsprechend einen vernachlässigbaren Drosselwiderstand
besitzt.
[0009] Obwohl der Windkessel bei der erfindungsgemäßen Bauart nicht vom Saugstrom des Pumpenmediums
durchströmt wird, wird bei der Erfindung eine ähnliche Wirkung wie bei einem durchströmten
Windkessel erreicht.
[0010] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den saugseitigen Schwingungsdämpfer
unmittelbar an bzw. integriert in Gehäuseteilen der Pumpe anzuordnen, so daß der Windkessel
praktisch einen Teil der Pumpe bildet und dementsprechend zusammen mit der Pumpe hergestellt
wird. Damit entfällt ein erheblicher Teil des sonst für die Montage eines Schwingungsdämpfers
notwendigen Anfwandes. Im wesentlichen braucht der Windkessel bei der erfindungsgemäßen
Bauart lediglich bei der - einmaligen - Konzipierung der Gehäuseteile des Pumpenkörpers
berücksichtigt zu werden.
[0011] Weiterhin ist vorteilhaft, daß sich aufgrund der Erfindung eine besonders kompakte
Bauweise verwirklichen läßt. Denn ein hinreichendes Volumen für den Windkessel läßt
sich bereits bei geringfügiger Vergrößerung gegenüber einem bisherigen Pumpenkörper
verwirklichen. Hierbei ist vorteilhaft, daß zur Anordnung des Windkessels auch bei
herkömmlichen Pumpen am Pumpenkörper verbleibende Freiräume genutzt werden können.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Bauform der Erfindung können beispielsweise bei einer Kolben-
bzw. Plungerpumpe die den Kolben bzw. Plungern zugeordneten Zylinder in grundsätzlich
bekannter Weise innerhalb eines Zylinderblockes in Reihe angeordnet sein und jeweils
mit quer zur Ebene der Zylinder erstreckten Bohrungen kommunizieren, in bzw. an denen
die Saug- und Druckventile angeordnet sind, wobei dann diese Bohrungen an ihrem saugventilseitigen
Enden mit einer Saugsammelleitung im Zylinderblock kommunizieren und der den Windkessel
bildende Sackraum neben der Saugsammelleitung an dem Zylinderblock bzw. einem Teil
desselben angeordnet bzw. ausgebildet ist.
[0013] Zweckmäßigerweise wird der Pegel des Pumpmediums im den Windkessel bildenden Sackraum
geregelt, um die optimale schwingungsdämpfende Wirkung ständig sicherzustellen.
[0014] Grundsätzlich können hierzu beliebige Anordnungen vorgesehen sein.
[0015] Beispielsweise ist es möglich, den Pegel des Pumpmediums mittels eines Schwimmers
zu erfassen und dann je nach Bedarf Luft in den Sackraum einzuführen bzw. aus dem
Sackraum abzuführen oder die Luftmenge im Sackraum unverändert zu lassen.
[0016] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, am
Sackraum eine Luftzuführleitung anzuordnen, über die sich dann Luft zuführen läßt,
welche gegenüber dem Saugdruck der Pumpe einen gewissen Überdruck hat. Darüber hinaus
ist im Sackraum eine Absaugleitung angeordnet, deren Eingangsöffnung ungefähr in Höhe
des Sollpegels des Pumpmediums im Sackraum liegt. Der Ausgang dieser Absaugleitung
wird auf der Saugseite der Pumpe an einem Bereich mit besonders geringem Druck, beispielsweise
an einer nach Art einer Venturidüse ausgebildeten Verengung in der Saugleitung, angeschlossen,
so daß die im strömenden Pumpmedium innerhalb der Verengung auftretende dynamische
Druckabsenkung ausgenutzt werden kann. Aufgrund des Druckes der in den Sackraum zugeführten
Luft läßt sich ein zu hoher Pegel des Pumpmediums im Sackraum beim Pumpbetrieb relativ
schnell absenken. Andererseits kann der Pegel des Pumpmediums praktisch nicht unter
den Sollpegel fallen, weil dann die arbeitende Pumpe selbst über die Absaugleitung
die weiterhin zufließende Luft absaugt und zur Pumpendruckseite fördert. Theoretisch
wird dadurch zwar der Wirkungsgrad der Pumpe verringert. In der Praxis spielt dies
jedoch zumindest bei Pumpen, die druckseitig einen Druck von größenordnungsmäßig von
200 bar erzeugen, keine Rolle, zumal der Zustrom der über die Zuführleitung zugeführten
Luft größenordnungsmäßig auf etwa ein Prozent des Förderstromes der Pumpe beschränkt
werden kann. Derart geringe Luftmengen sind für den Wirkungsgrad der Pumpe vernachlässigbar,
für eine Regelung des Pegels des Pumpmediums im Sackraum jedoch völlig ausreichend.
[0017] Die Erfindung ist auch für sogenannte Boosterpumpen besonders vorteilhaft, weil durch
die Schwingungsdämpfung auf der Saugseite der Kolben- bzw. Plungerpumpe eine Übertragung
dieser Schwingungen auf die Druckseite der saugseitig der Kolben- bzw. Plungerpumpe
angeordneten Ladepumpe vermieden wird. Dementsprechend kann die Ladepumpe ohne weiteres
nach Art einer Kreiselpumpe ausgebildet sein, deren zur Förderung des Pumpmediums
dienendes Turbinenrad typischerweise gegenüber Schwingungen auf der Druckseite sehr
empfindlich ist.
[0018] Bei einer derartigen Boosterpumpe wird die vorangehend genannte Absaugleitung mit
ihrem Ausgang saugseitig der Ladepumpe angeschlossen, während die Luftzuführleitung
aufgrund des relativ hohen, von der Ladepumpe erzeugten Druckes auf der Saugseite
der Kolben- bzw. Plungerpumpe mit einer Druckluftquelle verbunden wird.
[0019] Im übrigen wird hinsichtlich vorteilhafter Merkmal der Erfindung auf die Ansprüche
sowie die nachfolgende Erläuterung vorteilhafter Ausführungsformen verwiesen, welche
in der Zeichnung dargestellt sind.
[0020] Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt einer erfindungsgemäßen Pumpe, wobei die Achse eines Plungers
in die Schnittebene fällt,
- Fig. 2
- eine schematisierte Ansicht entsprechend dem Pfeil II in Fig. 1, wobei der Windkessel
sowie Teile einer Absaugleitung geschnitten dargestellt sind,
- Fig. 3
- Einzelheiten der Regelung des Flüssigkeitspegels im Sackraum und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Boosterpumpe mit erfindungsgemäß angeordnetem
Windkessel.
[0021] Die in Fig. 1 dargestellte Pumpe besitzt einen Zylinderblock 1 mit liegend in Reihe
angeordneten Zylinderbohrungen, in denen jeweils ein Plunger 2 arbeitet. An ihren
in der Fig. 1 rechten Enden münden die Zylinderbohrungen in Vertikalbohrungen 3, die
an ihren unteren Enden mit einer Saugsammelleitung 4 verbunden sind und im Bereich
ihrer oberen Abschnitte von einer in Fig. 1 nicht sichtbaren, zur Saugsammelleitung
4 parallelen Drucksammelleitung durchsetzt werden. In den Vertikalbohrungen 3 sind
jeweils ein Saug- und ein Druckventil 5 und 6 in grundsätzlich bekannter Weise untergebracht,
so daß beim Saughub des jeweiligen Plungers 2 aus der Saugsammelleitung 4 Pumpmedium
in die dem jeweiligen Plunger 2 zugeordnete Zylinderbohrung 1 strömt und beim nachfolgenden
Druckhub in die Drucksammelleitung verdrängt wird.
[0022] An einem mittleren Axialabschnitt ist die Saugsammelleitung 4 über eine im Zylinderblock
1 angeordnete Öffnung 7 mit einem am bzw. im Zylinderblock 1 angeordneten Sackraum
8 verbunden, dessen Innenraum zumindest teilweise vertikal oberhalb des Niveaus der
Saugsammelleitung 4 liegt. Die genannte Öffnung 7 ist gemäß Fig. 2 vorzugsweise als
in Richtung der Achse der Saugsammelleitung 4 erstrecktes Langloch ausgebildet, welches
gemäß Fig. 1 bevorzugt im Bereich der unteren Querschnittshälfte der Saugsammelleitung
4 angeordnet ist.
[0023] Beim Pumpbetrieb ist dieser Sackraum in einem unteren Bereich mit Pumpmedium und
im oberen Bereich mit Luft gefüllt, so daß ein Schwingungen im Pumpmedium auf der
Saugseite der Pumpe dämpfender Windkessel gebildet wird.
[0024] Die Höhe des Flüssigkeitspegels wird zweckmäßigerweise geregelt.
[0025] Die hierzu vorteilhaften Maßnahmen werden nachfolgend anhand der Fig. 2 und 3 erläutert.
[0026] Im oberen Teil des Sackraumes 8 ist eine außenseitig durch eine Filterkappe 9 abgedeckte
Zuluftleitung 10 angeordnet, die an ihrem unteren, in den Sackraum 8 hineinragenden
Ende mit einem Schwimmerventil 11 sowie einer Drossel 13 versehen ist, welche jedoch
auch in größeren Abstand vom Schwimmerventil 11, d. h. weiter oben an der Zuluftleitung
10, angeordnet sein kann. Das Schwimmerventil 11 wird von dem Pumpmedium automatisch
geschlossen, sobald dessen Pegel im Sackraum 8 einen Sollpegel unterhalb des unteren
Endes der Zuluftleitung 10 überschreitet.
[0027] Im unteren Teil des Sackraumes 8 ist eine Absaugleitung 12 angeordnet, deren Eingangsöffnung
etwas tiefer als das untere Ende der Zuluftleitung 10 bzw. des Schwimmerventiles 11
angebracht ist.
[0028] Die Absaugleitung 12 mündet in eine nach Art einer Venturidüse ausgebildete Verengung
14 innerhalb einer an die Saugsammelleitung 4 angeschlossenen Saugleitung 15, über
die das Pumpmedium zur Saugsammelleitung 4 geführt wird.
[0029] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die Absaugleitung 12 von oben in die Verengung
14 einmündet.
[0030] Vor und hinter der Verengung 14 besitzen die Saugleitung 15 bzw. die Saugsammelleitung
4 einen vergleichsweise großen Querschnitt, so daß beim Pumpbetrieb, wenn das Pumpmedium
durch die Verengung 14 strömt, im Bereich der Verengung 14 ein deutlicher dynamischer
Druckabfall gegenüber dem Druck im Pumpmedium vor und hinter der Verengung 14 auftritt,
d. h. der Druck des Pumpmediums in der Verengung 14 ist beim Pumpbetrieb ständig geringer
als der Druck des Pumpmediums in der Saugsammelleitung 4.
[0031] Die Zuluftleitung 10 sowie die Absaugleitung 12 wirken in folgender Weise zur Regelung
des Pegels des Pumpmediums im Sackraum 8 zusammen:
Zunächst sei angenommen, daß beim Pumpbetrieb in der Saugsammelleitung 4 ein gewisser
Unterdruck gegenüber dem Druck der Atmosphäre auftritt.
[0032] Sollte nun bei Beginn des Pumpbetriebes der Pegel des Pumpmediums im Sackraum 8 oberhalb
der Eingangsöffnung der Absaugleitung 12 oder oberhalb des Schwimmerventiles 11 liegen,
so wird dieser Pegel zunehmend abgesenkt, wobei gegebenenfalls zusätzliche Luft über
die Zuluftleitung 10 in den Sackraum 8 einströmt.
[0033] Sobald der Flüssigkeitspegel soweit abgesunken ist, daß die Einlaßöffnung der Absaugleitung
12 oberhalb des Flüssigkeitspegels liegt, wird über die Absaugleitung 12 Luft abgesogen,
da der Druck an der Verengung 14 geringer ist als der Luftdruck im Sackraum 8. Die
abgesogene Luft wird dann vom Saugstrom des Pumpmediums zu den Saugventilen 5 mitgeführt
und zusammen mit dem Pumpmedium von der Pumpe zu deren Druckseite gefördert.
[0034] Da die Absaugleitung 12 von oben in die Verengung 14 einmündet, bleiben die vom Saugstrom
des Pumpmediums mitgeschleppten Luftblasen überwiegend im oberen Querschnittsbereich
der Saugleitung 15 bzw. der Saugsammelleitung 4, so daß diese Luftblasen aufgrund
der relativ tief angeordneten Öffnung 7 zwischen Saugsammelleitung 4 und Sackraum
8 nur ausnahmsweise in den Sackraum 8 gelangen und überwiegend von der Pumpe zusammen
mit dem Pumpmedium zur Druckseite der Pumpe gefördert werden.
[0035] Durch entsprechende Bemessung der Drossel 13 wird erreicht, daß über die Zuluftleitung
10 allenfalls soviel Luft zuströmen kann, wie über die Absaugleitung 12 abgeführt
wird.
[0036] Somit stellt sich beim Pumpbetrieb innerhalb kürzester Zeit innerhalb des Sackraumes
8 ein Pegel des Pumpmediums ein, welcher etwa in Höhe der Einlaßöffnung der Absaugleitung
12 liegt.
[0037] Bei manchen Einsatzfällen wird das Pumpmedium der Saugsammelleitung 4 mit einem gewissen
Überdruck (Saugdruck) zugeführt, so daß beim Pumpbetrieb zwar in der Saugsammelleitung
aufgrund dynamischer Effekte gegenüber diesem Saugdruck eine Druckabsenkung auftreten
kann, der Druck in der Saugsammelleitung 4 jedoch oberhalb des Druckes der Atmosphäre
bleibt. In solchen Fällen muß die Zuluftleitung 10 mit einer pneumatischen Druckquelle
verbunden sein, mit der Luft unter einem Druck zugeführt werden kann, welcher oberhalb
des Druckes des Pumpmediums in der Saugsammelleitung 4 liegt. Damit können dann die
Zuluftleitung 10 sowie die Absaugleitung 12 zur Regelung des Pegels des Pumpmediums
im Sackraum 8 in der vorangehend beschriebenen Weise zusammenwirken.
[0038] Der erhöhte Saugdruck kann beispielsweise dadurch erzeugt werden, daß das Pumpmedium
von einem gegenüber der Pumpe erhöht angeordnetem Reservoir zur Pumpe strömt. Statt
dessen kann auch vorgesehen sein, daß das Reservoir unter einem gewissen Überdruck
steht.
[0039] Die Erfindung läßt sich auch bei einer sogenannten Boosterpumpe verwirklichen, bei
der eingangsseitig der Saugsammelleitung 4 einer Kolbenpumpe eine Ladepumpe 16 angeordnet
ist, welche beispielsweise nach Art einer Kreiselpumpe od.dgl. arbeitet. Eine entsprechende
Anordnung ist schematisiert in Fig. 4 dargestellt.
[0040] Während das Pumpmedium eingangsseitig der Ladepumpe 16 nur einen sehr geringen Druck
hat, stellt sich ausgangsseitig der Ladepumpe 16 auch bei Pumpbetrieb der Kolbenpumpe
in der Saugsammelleitung 4 ein erhöhter hydraulischer Druck ein.
[0041] Im Falle einer solchen Boosterpumpe mündet die Absaugleitung 12 eingangsseitig der
Ladepumpe 16 in die Saugleitung 15. Über die Zuluftleitung 10 wird Druckluft zugeführt,
deren Druck etwas oberhalb des Ladedruckes der Ladepumpe 16 bzw. oberhalb des Druckes
in der Saugleitung 4 liegt. Damit wird der Pegel des Pumpmediums im Sackraum 8 wieder
in der vorangehend dargestellten Weise geregelt. Sollte dieser Pegel oberhalb der
Eingangsöffnung der Absaugleitung 12 liegen, wird er beim Pumpbetrieb durch die Druckluft
abgesenkt, bis er soweit abgesunken ist, daß die Druckluft in die Absaugleitung 12
eintreten und mittels der Ladepumpe 16 abgesogen werden kann. Durch die Drossel 13
bzw. eine sonstige Begrenzung des Zustromes der Druckluft über die Zuluftleitung 10
wird wiederum erreicht, daß insgesamt nur vergleichsweise geringe Luftmengen zuströmen
können, die sich über die Absaugleitung 12 ohne weiteres absaugen lassen und insgesamt
den Wirkungsgrad der Pumpe nicht bzw. nur vernachlässigbar wenig beeinträchtigen.
[0042] Im Falle der Boosterpumpe dient der vom Sackraum 8 gebildete Windkessel in erster
Linie als Schutz der Ladepumpe 16 vor saugseitig erzeugten Schwingungen der Kolbenpumpe.
Bei Ladepumpen, die beispielsweise mit einem Turbinenrad od.dgl. fördern, ist nämlich
das Förderorgan überaus empfindlich gegenüber Schwingungen auf der Druckseite der
Ladepumpe 16. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Schwingungsdämpfung wird die Ladepumpe
16 wirksam geschützt und kann dementsprechend eine lange Lebensdauer erreichen.
[0043] Pumpen der oben beschriebenen Art werden oftmals auf Fahrzeugen eingesetzt, die zur
Spülung von Kanälen dienen. Bei derartigen Fahrzeugen steht typischerweise mit dem
Kompressor für die druckluftbetriebenen Fahrzeugbremsen eine geeignete Druckluftquelle
zur Verfügung, an die gegebenenfalls die Zuluftleitung 10 angeschlossen werden kann.
Durch grundsätzlich bekannte Prioritätssteuerventile wird dann gewährleistet, daß
die Fahrzeugbremsen bevorzugt mit Druckluft versorgt werden und nur überschüssige
Druckluft zur Zuluftleitung 10 gelangen kann. Im Hinblick auf die geringen Luftmengen,
die zur Regelung des Flüssigkeitspegels im Sackraum 8 benötigt werden, ist jedoch
die Druckluftversorgung der Zuluftleitung 10 praktisch immer unproblematisch.
[0044] Die Druckluft kann auch für pneumatisch betätigte Steuerungsorgane der Pumpe herangezogen
werden, beispielsweise pneumatisch betätigte Zulauf- oder Umlaufventile u.dgl. Hierbei
ist zweckmäßig, diese Steuerungsorgane so auszubilden, daß die Zuluftleitung nur beim
Pumpbetrieb Druckluft erhält.
[0045] Das Schwimmerventil 11 an der Zuluftleitung 10 kann gegebenenfalls auch entfallen.
Die Anordnung des Schwimmerventiles 11 ist jedoch zweckmäßig, um in jedem Falle einen
Rückschlag von Pumpmedium in die Zuluftleitung 10 zu verhindern.
1. Verdrängerpumpe, insbesondere Kolben- bzw. Plungerpumpe, mit zumindest einem durch
ein Saug- und ein Druckventil abgeschlossenen Verdrängerarbeitsraum und einem zumindest
ein Saugventil sowie ein Saugleitungsteil umfassenden Pumpenkörper, z. B. Ventilkopf
bzw. Verdrängergehäuseblock, sowie einem nach Art eines Windkessels ausgebildeten
saugseitigen Schwingungsdämpfer,
dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar am Pumpenkörper (1) ein den Windkessel bildender Sackraum (8) zumindest
teilweise oberhalb eines mit ihm verbundenen Saugleitungsteiles (4) des Pumpenkörpers
(1) angeordnet bzw. als Teil des Pumpenkörpers (1) ausgebildet ist.
2. Verdrängerpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am bzw. im Pumpenkörper bzw. Ventilkopf oder Verdrängergehäuseblock (1) eine mehrere
Saugventile (5) eingangsseitig verbindende Saugsammelleitung (4) angeordnet und mit
dem Sackraum (8) über zumindest eine seitliche Öffnung (7) verbunden ist.
3. Verdrängerpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugsammelleitung (4) horizontal angeordnet ist.
4. Verdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine einzige Öffnung (7) zur Verbindung zwischen Saugsammelleitung (4) und Sackraum
(8) an einem axial mittleren Abschnitt der Saugsammelleitung (4) angeordnet ist.
5. Verdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Kolben bzw. Plungern (2) zugeordnete Zylinder bzw. Zylinderbohrungen innerhalb
eines Zylinderblockes (1) in Reihe angeordnet sind,
daß quer zur Ebene der Zylinder bzw. Zylinderbohrungen mit jeweils einem Zylinder
bzw. einer Zylinderbohrung kommunizierende Bohrungen vorhanden sind, in bzw. an denen
die Saug- und Druckventile (5,6) angeordnet sind, daß diese Bohrungen mit einer Saugsammelleitung
(4) im Zylinderblock (1) kommunizieren, und
daß der den Windkessel bildende Sackraum (8) neben der Saugsammelleitung (4) angeordnet
ist.
6. Verdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (7) bzw. Öffnungen an einem vertikal unteren Querschnittsbereich der
Saugsammelleitung (4) angeordnet sind.
7. Verdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Pegels des vom Sackraum (8) aufgenommenen Pumpmediums regelbar ist.
8. Verdrängerpumpe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sackraum (8) eine Belüftungsleitung (10) mit einem Schwimmerventil besitzt,
welches so angeordnet bzw. ausgebildet ist, daß es vom Pumpmedium im Sackraum (8)
bei Überschreitung eines Sollpegels geschlossen wird und bei Unterschreitung des Sollpegels
bzw. bei Unterdruck im Sackraum (8) zu öffnen vermag.
9. Verdrängerpumpe nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sackraum (8) mit einer Absaugleitung (12) versehen ist, deren Eingangsöffnung
etwa in Höhe des Sollpegels angeordnet ist.
10. Verdrängerpumpe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugleitung im Bereich einer Verengung (14) der Saugleitung (15) in dieselbe
einmündet, derart, daß beim Pumpbetrieb an der Verengung (14) auftretender Unterdruck
relativ zum Druck im Sackraum (8) zur Absaugung von Luft nutzbar ist.
11. Verdrängerpumpe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugleitung (12) eingangsseitig einer Ladepumpe (16) angeschlossen ist,
die ihrerseits eingangsseitig der Verdrängerpumpe angeordnet ist.
12. Verdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungsleitung (10) mit einer Druckluftquelle verbindbar ist, deren Druck
oberhalb des Druckes des Pumpmediums im Sackraum (8) liegt.
13. Verdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß an bzw. in der Belüftungsleitung (10) eine Drossel (13) angeordnet ist, welche
den zuführbaren Luftstrom entsprechend dem möglichen Absaugstrom in der Absaugleitung
(12) begrenzt.
14. Verdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (7) zwischen Sackraum (8) und Saugleitungsteil (4) einen großen
Querschnitt - z.B. in ähnlicher Größenordnung wie der Querschnitt des Saugleitungsteiles
- aufweist.