[0001] Die Erfindung betrifft eine Raumzellenanordnung, insbesondere ein mobiles Gebäude
in mehrgeschossiger Bauweise, mit einer Mehrzahl von aufeinandergestapelten Raumzellen.
[0002] Raumzellenanordnungen, welche aus einer Mehrzahl von aufeinandergestapelten Raumzellen
bestehen, sind grundsätzlich bekannt.
[0003] In herkömmlicher Weise werden mobile Gebäude in mehrgeschossiger Bauweise errichtet,
indem einzelne Raumzellen aufeinandergestapelt werden. Dabei sind die Raumzellen als
eigensteife Raumzellen ausgebildet, welche in der Regel als Normbauteile in Form von
Containern ausgeführt sind. Die einzelnen Zellen werden durch Verschrauben, Verschweißen
oder dgl. dauerhaft miteinander verbunden.
[0004] Diese herkömmliche Bauweise ist mit einer Reihe von Nachteilen behaftet. Zunächst
sind derartige Systeme statisch schwierig zu berechnen, weil bei einer mehrgeschossigen
Bauweise eine "Interpolation" zwischen den einzelnen Stockwerken nicht möglich ist.
Ferner sind eigensteife Raumzellen konstruktiv aufwendig und in Anbetracht der gewünschten
Steifheit auch sehr schwer, da viel Material verwendet werden muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Raumzellenanordnung mit einer Mehrzahl
von aufeinandergestapelten Raumzellen zu schaffen, welche auf einfache Weise zu errichten
ist und eine möglichst gewichtssparende Bauweise aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Raumzellenanordnung,
insbesondere einem mobilen Gebäude in mehrgeschossiger Bauweise, mit einer Mehrzahl
von aufeinandergestapelten Raumzellen, ein eigensteifer Kern vorgesehen ist, an welchem
die Raumzelle eines jeden Geschosses gegen Verschiebungen in Horizontalrichtung gesichert
sind.
[0007] Dadurch, daß erfindungsgemäß ein eigensteifer Kern vorgesehen ist, ist es möglich,
die einzelnen Raumzellen in nicht eigensteifer Form auszuführen. Dadurch, daß die
Aussteifung der Raumzellenanordnung durch den eigensteifen Kern erfolgt, weren die
Stützen nicht so sehr auf Biegung beansprucht und haben dadurch ein günstigeres Tragverhalten.
Durch den Kern wird die Stabilität der Raumzellenanordnung gegen Verschiebung der
Raumzellen in Horizontalrichtung sichergestellt. Die Raumzellen eines jeden Geschosses
sind also zumindest in Horizontalrichtung mit dem steifen Kern verbunden, wozu beispielsweise
Verschraubungen vorgesehen sein können. Weiter entfernt liegende Raumzellen sind mit
benachbarten Raumzellen verbunden, so daß die weiter entfernt liegenden Raumzellen
mittelbar über andere Raumzellen an dem steifen Kern festgelegt sind. Dies kann dadurch
erfolgen, daß einzelne Raumzellen durch eine statisch wirksame Scheibe verbunden werden,
was durch entsprechend ausgebildete Verbindungselemente in den Raumzellen oder zwischen
den Raumzellen erfolgen kann, wodurch eine Kraftübertragung in Schubrichtung ermöglicht
wird. Das Gewicht der aufeinandergestapelten Raumzellen lastet jeweils auf den darunterliegenden
Raumzellen, wozu jede Raumzelle eine entsprechende Tragwerkskonstruktion aufweist.
[0008] Dadurch, daß die Raumzellen eines jeden Geschosses gegen Verschiebungen in Horizontalrichtung
gesichert sind, und daß die Sicherung einzelner Geschosse gegen eine gegenseitige
Verschiebung lediglich durch den eigensteifen Kern gegeben ist, werden statische Berechnungen
erheblich vereinfacht.
[0009] Durch die Verwendung eines eingesteiften Kerns können ferner nicht eigensteife Raumzellen
oder Raumzellen, welche für eine mehrgeschossige Bauweise keine ausreichende Eigensteifigkeit
aufweisen, verwendet werden. So ergibt sich ein wesentlich geringeres Gewicht der
Gesamtkonstruktion.
[0010] Obwohl es grundsätzlich möglich ist, den eigensteifen Kern mit einem kreisförmigen
Querschnitt oder anders gekrümmten Querschnitt auszubilden, ist es bevorzugt, wenn
der eigensteife Kern mittels gerader Elemente ausgebildet ist.
[0011] In weiter bevorzugter Ausführung weist der eigensteife Kern mindestens drei statisch
wirksame Scheiben auf, deren Verlängerungen sich nicht in einem Punkt treffen und
welche z.B. als Wandelemente ausgeführt sein können.
[0012] Auf diese Weise ist bei der Verwendung von geraden Wänden eine ausreichende Torsionssteifigkeit
des Kernes sichergestellt.
[0013] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weist der Kern einen U-förmigen, rechteckförmigen
oder dreieckförmigen Querschnitt auf.
[0014] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich der Kern bei einer solchen Anordnung ohne
Anpassungs- und Übergangsprobleme mit den übrigen Raumzellen verbinden läßt, sofern
diese einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen.
[0015] In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Kern als Treppenhaus ausgebildet.
[0016] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß auf separate Fluchtwege über angebaute Treppenhäuser
verzichtet werden kann, sofern das Treppenhaus als sogenanntes "notwendiges Treppenhaus"
ausgeführt ist. Desweiteren wird auf diese Weise eine besonders vorteilhafte Nutzung
des eigensteifen Kerns ermöglicht, da dieser ohnehin in der aufwendigeren Herstellung
in Betonbauweise, als Stahlverbundkonstruktion oder Stahlkonstruktion keine beliebige
Innenaufteilung ermöglicht.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen mindestens zwei
übereinander angeordnete Raumzellen ein gemeinsames Boden-/Deckenelement auf.
[0018] Auf diese Weise läßt sich zwischen übereinanderliegenden Raumzellen ein zusätzliches
Boden- bzw. Deckenelement einsparen. Dies führt zu einer besonders gewichtsparenden
Konstruktion. Die Fugen können hierbei nach Brandschutzanforderungen verschlossen
werden.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung ist hierbei das Boden- bzw. Deckenelement am Boden
einer Raumzelle angeordnet, während die obersten Raumzellen der Raumzellenanordnung
jeweils durch ein Deckenelement abgeschlossen sind.
[0020] Obwohl grundsätzlich auch eine umgekehrte Anordnung möglich wäre, d.h. grundsätzlich
das Boden-/Deckenelement einer jeden Raumzelle als Decke ausgebildet sein könnte,
ergibt sich bei dieser Ausführung eine besonders einfache Montage der Raumzellenanordnung,
da beim Aufstellen eines derartigen Gebäudes die untersten Raumzellen unmittelbar
auf die Erdoberfläche bzw. eine entsprechend vorbereitete Grundkonstruktion aufgestellt
werden können, ohne daß zunächst eine Bodenfläche verlegt werden muß. Darüberhinaus
sind die einzelnen Raumelemente bei der Montage mittels Hebezeugen wie Kränen und
dgl. besser von oben einsehbar und können so leichter in ihre vorgesehene Einbauposition
gebracht werden.
[0021] In jedem Falle wird bei dieser Ausführung auf die obersten Raumzellen jeweils ein
Deckenelement oder eine Dachkonstruktion als Abschluß aufgesetzt.
[0022] Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung weisen das Boden-/Deckenelement und/oder
das Deckenelement eine Beton-Verbundplatte auf. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß
sich zwischen den einzelnen Geschossen die notwendige Brandschutzwiderstandsfähigkeit
auf diese Weise ohne zusätzliche Maßnahme erreichen läßt. Im Bereich der seitlichen
Stützen und Wände ist demgegenüber eine separate Brandschutzverkleidung vorgesehen.
Ein ausreichender Schallschutz kann durch entsprechende Maßnahmen, z.B. durch einen
schwimmenden Estrich erreicht werden.
[0023] Eine derartige Beton-Verbundkonstruktion läßt sich in vorteilhafter Weise durch ein
Profilblechelement erreichen, auf welchem eine Betonauflage vorgesehen ist. Hierbei
kann eine Betonauflage etwa auf einem Stahlträger aufliegen und in statisch wirkender
Weise, z.B. durch Kopfbolzen mit diesem verbunden sein.
[0024] Hierdurch läßt sich eine besonders leichte und platzsparende Konstruktion mit der
notwendigen Bodenbelastbarkeit und Feuersicherheit erreichen.
[0025] In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besteht die Betonauflage des
Boden-/Deckenelementes und/oder des Deckenlementes aus einem Leichtbeton mit einer
Rohdichte von höchstens etwa 1700 kg/m³.
[0026] Eine derartige, besonders gewichtssparende Konstruktion wird durch die Auflage des
Betons auf dem Profilblech und durch die statisch wirksame Verbindung ermöglicht.
[0027] In besonders bevorzugter Ausgestaltung besteht hierbei die Betonauflage aus einem
Leichtbeton mit einer Rohdichte von höchstens etwa 1600 kg/m³.
[0028] In zusätzlicher bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Bildung
eines Flures zwischen zwei benachbarten Raumzellen mindestens ein Boden-/Deckenelement
einen Fortsatz aufweist, durch welchen die benachbarten Raumzellen bodenseitig miteinander
verbunden sind.
[0029] In herkömmlicher Weise mußten innerhalb von Raumzellenanordnungen vorgesehene Flure
durch Einbringung von hierfür besonders ausgestalteten Teilen in die Gesamtkonstruktion
hergestellt werden. Hierzu wurden in der Regel entsprechende Plattenelemente zwischen
mit Abstand voneinander angeordneten Raumzellen eingehängt.
[0030] Gemäß den Vorschlägen der Erfindung wird die Einbindung von Fluren in ein Gesamtgebäude
erheblich vereinfacht, da auf zusätzliche Teile verzichtet werden kann und der Montageaufwand
erheblich reduziert wird.
[0031] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
[0032] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Aufstellungsplan eines mobilen Gebäudes gemäß den Vorschlägen der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Unteransicht einer Raumzelle gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Raumzelle gemäß Fig. 2 längs der Linie III-III;
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Raumzelle gemäß Fig. 2 längs der Linie IV-IV;
- Fig. 5
- einen Längsschnitt eines Deckenelementes, welches zur Auflage auf das Raumelement
gemäß Fig. 2 geeignet ist; und
- Fig. 6
- einen Querschnitt des Deckenelementes gemäß Fig. 5.
[0033] Eine erfindungsgemäße Raumzellenanordnung ist in Fig. 1 insgesamt mit der Ziffer
10 bezeichnet.
[0034] Das hier dargestellte Gebäude könnte beispielsweise als mehrgeschossiges Hotel konzipiert
sein. Der hier gezeigte Grundriß stellt nur eine von zahlreichen Variationsmöglichkeiten
dar und soll lediglich zur Veranschaulichung des Prinzips dienen.
[0035] Die Raumzellenanordnung 10 besteht aus einer Mehrzahl einzelner Raumzellen 12, 14,
16, welche einen rechteckförmigen Grundriß aufweisen. Eine der Raumzellen, welche
sich im Gebäudeinneren befindet, ist als eigensteifer Kern 16 ausgeführt, welcher
sich in Vertikalrichtung über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckt. Der eigensteife
Kern 16 ist eine Betonkonstruktion und weist drei aneinander angrenzende tragende
Wände 18, 20, 22 auf, durch welche insgesamt eine U-förmige eigensteife Tragkonstruktion
entsteht. Desweiteren könnte der eigensteife Kern auch als Stahlkonstruktion mit aussteifenden
Diagonalen und mit einer leichten (zugelassenen) Brandwandkonstruktion oder als Stahlverbundkonstruktion
ausgeführt sein.
[0036] Innerhalb des Kernes 16 ist das Treppenhaus vorgesehen, welches natürlich durch entsprechende
Ein- und Ausgänge an den Seitenwänden 18, 22 oder der Stirnwand 20 mit den übrigen
Raumzellen verbunden ist. Der Übersichtlichkeit halber sind Türen und dgl. in der
Zeichnung nicht dargestellt.
[0037] Fig. 1 zeigt das Erdgeschoß der Raumzellenanordnung 10. Die übrigen Geschosse können
identisch aufgebaut sein oder auch im Grundriß gegenüber Fig. 1 abgewandelt sein.
[0038] Gemäß Fig. 1 sind jeweils zehn Raumzellen 12 an ihren Längsseiten miteinander verbunden,
so daß insgesamt zwei voneinander beabstandete Reihen von jeweils zehn Raumzellen
entstehen. Zwischen diesen beiden Reihen sind drei Querreihen von jeweils sechs längsseitig
miteinander verbundenen Raumzellen angeordnet. Dabei sind zusätzlich zwischen benachbarten
Reihen von Raumzellen Flure angeordnet, welche durch die Ziffer 23 angedeutet sind.
Die Flure 23 sind dadurch gebildet, daß die Bodenelemente benachbarter, längsseitig
miteinander verbundener Raumzellen jeweils einen Fortsatz aufweisen, welcher über
den eigentlichen, von der Raumzelle umschlossenen Raum nach außen hervorsteht und
an die jeweilige gegenüberliegende Raumzelle anstößt, wie nachfolgend anhand der Fig.
2 bis 4 näher erläutert.
[0039] Die einzelnen Raumzellen 12, 14, 16 gehen jeweils von einer gleichgroßen rechteckförmigen
Grundfläche aus, jedoch ist der umschlossene Raum der Raumzellen 12, an welchen Flure
23 angeformt sind, jeweils um die Flurbreite verkürzt. Die insgesamt sechs Raumzellen
14 bzw. 16, welche längsseitig miteinander verbunden sind und die mittlere Querreihe
zwischen den beiden Längsreihen bilden, weisen daher jeweils einen etwas größeren
Innenraum auf, welcher gegenüber den übrigen Raumzellen um eine Flurbreite verlängert
ist.
[0040] Sämtliche an den Kern 16 horizontal angrenzenden Raumelemente sind mit dem Kern über
entsprechende Fügungspunkte, welche beispielsweise als Schraubverbindungen ausgebildet
sein können, gegen Verschiebungen in Horizontalrichtung gesichert. Alle übrigen Raumzellen
eines jeden Geschosses sind wiederum jeweils randseitig an diesen Raumzellen befestigt
und so gegen Verschiebungen in Horizontalrichtung gesichert. Zusätzlich sind übereinandergestapelte
Raumzellen 12, 14 durch entsprechende Fügungspunkte in Vertikalrichtung miteinander
verbunden, z.B. miteinander verschraubt. Alternativ oder zusätzlich können auch Steckverbindungen
vorgesehen sein, durch welche das Aufeinanderstapeln von Raumzellen vereinfacht wird.
[0041] In den Fig. 2 bis 4 ist der Aufbau einer insgesamt mit der Ziffer 12 bezeichneten
Raumzelle schematisch dargestellt, an welcher stirnseitig ein Fortsatz 42 zur Bildung
eines Flurelementes angeformt ist.
[0042] Die übrigen Raumzellen 14, welche keinen derartigen Flurfortsatz 42 aufweisen, sind
gleich aufgebaut, wobei lediglich der von den Raumzellen umschlossene Innenraum um
die Breite des Flurfortsatzes vergrößert ist.
[0043] Jede Raumzelle 12 weist an ihrer Unterseite ein Profilblech 26 auf, welches beispielsweise
von der Firma Hoesch unter dem Markennamen Holorib geliefert wird. Das Profilblech
26 liegt auf zwei Längsträgern 28 und zwei Querträgern 30 auf, durch die die Raumzelle
12 an ihrer Unterseite randseitig begrenzt ist.
[0044] Auf dem Profilblech 26 ist eine Betonauflage aus Leichtbeton mit einer Rohdichte
von weniger als 1600 kg/m³ aufgebracht, durch welche ein Feuerdämmschutz erreicht
wird. Insgesamt wird durch eine statisch wirksame Verbindung des Profilbleches 26
mit der darauf aufgebrachten Leichtbetonschicht ein Beton-Verbundträger 38 gebildet,
welcher eine ausreichende Bodenbelastbarkeit aufweist und gleichzeitig die notwendige
Brandschutzwiderstandsfähigkeit zwischen zwei aufeinanderliegenden Raumzellen gewährleisten
kann.
[0045] Die Raumzelle 12 ist an ihrem oberen Ende offen und wird entweder durch das als Beton-Verbundträger
38 mit Brandschutzverkleidung ausgebildete Boden-/Deckenelement einer aufgesetzten
Raumzelle abgedeckt oder durch ein Deckenelement gemäß den Fig. 5 und 6.
[0046] Zur Aufnahme der Kräfte in Vertikalrichtung weist jede Raumzelle 12 insgesamt vier
Vertikalträger 36 auf, von denen jeweils zwei an den stirnseitigen Ecken der Raumzelle
12 angeordnet sind und sich zwei weitere auf den Längsträgern 28 abstützen und so
den von der Raumzelle 12 umschlossenen Raum begrenzen. Über diese Auflagepunkte der
Stütze 36 hinaus ist das Boden-/Deckenelement 38 weiter nach außen durch den Fortsatz
42 verlängert, der als Flurteil zur Verbindung mit einer benachbarten Raumzelle dient.
[0047] An den oberen Enden der Vertikalträger 36 ist jeweils ein Lagerkopf 34 vorgesehen,
während an den unteren Enden der Stütze 36 jeweils ein Lagerfuß 32 vorgesehen ist.
[0048] Beim Aufeinanderstapeln von Raumzellen wird jeweils eine obere Raumzelle mit ihren
vier Lagerfüßen 32 auf die Lagerköpfe 34 einer unteren Raumzelle aufgesetzt. Dabei
dient das Boden-/Deckenelement 24 der oberen Raumzelle gleichzeitig als Decke der
unteren Raumzelle.
[0049] Die vier Stützen 36 der Raumzelle 12 sind zusätzlich am oberen Ende durch einen umlaufenden
Obergurt 40 verbunden, durch welchen eine gewisse Grundstabilität der Zelle erreicht
wird. Dieser Obergurt 40 ist jedoch erheblich schwächer als bei herkömmlichen eigensteifen
Raumzellen ausgeführt, da dieser nur eine relativ geringe Scherfestigkeit aufweisen
muß, da ja die Raumzellen eines Geschosses jeweils in Horizontalrichtung am eigensteifen
Kern befestigt sind.
[0050] Die Raumzellen, welche den oberen Abschluß eines Gebäudes bilden, sind durch ein
Deckenelement 44 gemäß den Fig. 5 und 6 nach oben abgeschlossen.
[0051] Auch das Deckenelement 44 besteht im wesentlichen aus einer Beton-Verbundplatte,
deren Aufbau der Beton-Verbundplatte 38 des kombinierten Boden-/Deckenelementes entspricht.
Die Beton-Verbundplatte 58 ist auf zwei Längsträgern 48 und zwei seitlichen Querträgern
50 angeordnet und weist wiederum ein Profilblech 46 auf, welches beispielsweise von
der Firma Hoesch unter dem Markennamen Holorib geliefert wird. Auf dieses Profilblech
46 ist eine Leichtbetonschicht mit einer Rohdichte von höchstens 1600 kg/m³ aufgebracht.
[0052] Zur Verbindung mit einer darunterliegenden Raumzelle sind wiederum an den Längsträgern
vier Lagerfüße 52 vorgesehen, welche bei der Auflage des Deckenelementes 44 in die
entsprechenden Lagerköpfe 34 der darunterliegenden Raumzelle eingreifen. Das Deckenelement
44 ist zusätzlich von außen durch ein umlaufendes Randblech 54 eingefaßt, welches
als verlorene Schalung für den Beton dient.
1. Raumzellenanordnung (10), insbesondere mobiles Gebäude in mehrgeschossiger Bauweise,
mit einer Mehrzahl von aufeinandergestapelten Raumzellen (12, 14, 16), dadurch gekennzeichnet,
daß ein eigensteifer Kern (16) vorgesehen ist, an welchem die Raumzellen (12, 14)
eines jeden Geschosses gegen Verschiebungen in Horizontalrichtung gesichert sind.
2. Raumzellenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eigensteife Kern
(16) mindestens drei statisch wirksame Scheiben, insbesondere Wände (18, 20, 22) aufweist,
deren Verlängerungen sich nicht in einem Punkt treffen.
3. Raumzellenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das der Kern
(16) einen U-förmigen, rechteckförmigen oder dreieckförmigen Querschnitt aufweist.
4. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern (16) als Treppenhaus ausgebildet ist.
5. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei übereinander angeordnete Raumzellen (12) ein gemeinsames
Boden-/Deckenelement (24) aufweisen.
6. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Boden-/Deckenelement (24) am Boden einer Raumzelle (12) angeordnet
ist, und daß die obersten Raumzellen jeweils durch ein Deckenelement (44) oder eine
Dachkonstruktion abgeschlossen sind.
7. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Boden-/Deckenelement (24) und/oder das Deckenelement (44)
einen Beton-Verbundträger (38, 58) aufweisen.
8. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Beton-Verbundträger (38, 58) einen oder mehrere Stahlträger
aufweist, worauf eine Betonauflage vorgesehen ist, die in statisch wirksamer Weise
mit dem oder den Stahlträgern verbunden ist.
9. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Boden-/Deckenelement (24) und/oder das Deckenelement (44)
ein Profilblechelement (26, 46) aufweisen, auf welchem eine Betonauflage vorgesehen
ist, welche in statisch wirksamer Weise verbunden ist.
10. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Raumzelle eine abgehängte Decke aufweist.
11. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betonauflage des Boden-/Deckenelementes (24) und/oder des
Deckenelementes (44) aus einem Leichtbeton mit einer Rohdichte von höchstens etwa
1700 kg/m³ bestehen.
12. Raumzellenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonauflage
des Boden-/Deckenelementes (24) und/oder des Deckenelementes (44) aus einem Leichtbeton
mit einer Rohdichte von höchstens etwa 1600 kg/m³ bestehen.
13. Raumzellenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bildung eines Flures (23) zwischen zwei benachbarten Raumzellen
(12, 14, 16) mindestens ein Boden-/Deckenelement (24) einen Fortsatz (42) aufweist,
durch welchen die benachbarten Raumzellen (12, 14, 16) bodenseitig verbunden sind.