[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus Kunststoff, bestehend aus einem becher-
oder schalenförmigen Behälter und einem auf diesen aufsetzbaren, zum Wiederverschließen
nach dem erstmaligen Öffnen des Behälters eingerichteten Deckel, wobei mit dem Behälter
und dem Deckel zusammenwirkende Mittel zur Anzeige des Originalverschließzustandes
des Behälters vorgesehen sind.
[0002] Aus Kunststoffmaterial hergestellte Verpackungen dieser Art sind in den vielfältigsten
Ausführungsformen weit verbreitet. Sie weisen durchweg eine geringe Wandstärke auf
und werden im Tiefziehverfahren aus Kunststoffolie, im Blasverfahren oder auch unter
Verwendung von Spritzgußverfahren hergestellt.
[0003] Vor allem bei der Verpackung von Lebensmitteln, aber auch bei anderen Artikeln des
täglichen Bedarfs, legen die Hersteller Wert darauf, daß der Endverbraucher nach dem
Abverkauf der gefüllten Verpackung aus den Regalen des Einzelhandels eine Verpackung
in den Händen hält, die noch den Originalverschluß trägt. Die nicht angebrochene Verpackung
gibt Gewähr für Hygiene und Qualität der verpackten Lebensmittel, für entsprechend
definierte Stückzahlen bei Non-Food-Artikeln usw.
[0004] Um den Originalverschließzustand der Verpackung zu gewährleisten, sind bei solchen
Kunststoffverpackungen besondere Maßnahmen erforderlich ("Originalitätsverschluß"),
für die in der Praxis eine Reihe unterschiedlicher Konstruktionsprinzipien verwendet
werden.
[0005] So ist es bekannt, bei sogenannten Blisterverpackungen auf ein tiefgezogenes Kunststoffteil
einen Blisterkarton oder eine Rückwand aus Kunststoff aufzusiegeln oder aufzuschweißen.
In ähnlicher Weise wird beispielsweise beim Verpacken von Fleischsalat u.dgl. leicht
verderblichen Lebensmitteln auf einen aus Kunststoff ausgeformten Behälter eine Siegelplatine
aus Aluminium oder aus dem Behältermaterial aufgesiegelt, was bedeutet, daß die Siegelplatine
unter Einwirkung von Druck und Hitze so aufgebracht wird, daß sie in der Regel zwar
leicht abgezogen, aber nach dem erstmaligen Öffnen nicht mehr mit dem Behälter versiegelt
werden kann. Die beim erstmaligen Öffnen beschädigte oder zerstörte Blisterpackung
bzw. die zumindest teilweise abgezogene Siegelplatine weisen den Verbraucher untrüglich
darauf hin, daß die Verpackung sich nicht mehr in dem Originalverschließzustand befindet.
Während bei unverletztem Originalverschließzustand der Verpackungsinhalt einwandfrei
geschützt ist, ist ein vorübergehendes Verschließen der Verpackung nach dem erstmaligen
Öffnen nicht mehr möglich. In Fällen, in denen ein zeitweiliges Wiederverschließen
erforderlich ist, muß ein eigener Wiederverschlußdeckel der Verpackung beigegeben
werden, was einen zusätzlichen Aufwand an Kosten und Verpackungsmittel bedeutet.
[0006] Zudem besteht bei Verwendung einer Siegelfolie aus Aluminium oder einem anderen zu
dem Material des Behälters artfremden Material der Nachteil, daß die Verpackung dann
eine Zweistoffverpackung wird, was den heute in zunehmendem Maße in den Vordergrund
tretenden Bemühungen um einfaches Recyceln des Verpackungsmittels zuwiderläuft.
[0007] Günstigere Verhältnisse hinsichtlich der Wiederverwendung der aufgebrauchten Verpackungsmittel
ergeben sich bei anderen bekannten Kunststoffverpackungen, die aus einem Kunststoffbehälter
oder -unterteil und einem Kunststoffdeckel bestehen, wobei der Originalverschließzustand
durch ein Selbstklebeetikett gewährleistet wird, das an dem Deckel und dem Behälter
angeklebt ist. Dabei sind auch Ausführungsformen im Gebrauch, bei denen der Deckelrand
so gestaltet ist, daß er mit dem Becherrand vertikal so dicht abschließt, daß der
Deckel nicht von dem Behälter gelöst werden kann, ohne daß man ein dazu vorgesehenes
Griffloch benutzt, das im Originalverschließzustand durch ein Etikett oder ein Kunststoffband
verschlossen ist. Der grundsätzliche Nachteil dieser Lösungen besteht zum einen darin,
daß es schwierig ist, ein Selbstklebeetikett so zu gestalten, daß es nicht vorsichtig
abgelöst und wieder angebracht werden kann und daß zum einen durch das Etikett wiederum
ein artfremder Werkstoff in die Verpackung eingeführt wird.
[0008] Schließlich gibt es auch Kunststoffverpackungen, bei denen auf den Behälter ein Deckel
aufgestülpt ist, der durch entsprechende Gestaltung des Behälter- und/oder Deckelrandes
mit dem Behälter verrastet ist. Erst nach Abziehen eines sich über eine Sollbruchlinie
anschließenden unteren Deckelrandbereiches kann der Deckel beim erstmaligen Öffnen
von dem Behälter abgenommen werden. Um auszuschließen, daß dieser Originalitätsverschluß
von einem Benutzer dadurch überlistet wird, daß die Behälterwandung nach innen elastisch
eingedrückt wird, bis der Deckel ohne Abreißen des unteren Deckelrandes abgenommen
werden kann, muß der Behälter eine verhältnismäßig stabile Wandung aufweisen. Solche
Behälter sind zwar beispielsweise im pharmazeutischen oder kosmetischen Bereich häufig
durchaus akzeptabel, doch kommen sie wegen des Kostenaufwandes für die Verpackung
vieler gebräuchlicher Lebensmittel nicht in Frage.
[0009] Schließlich ist es auch bekannt, bei solchen Kunststoffverpackungen den Deckel mit
einer Aufreißlasche zu versehen, die beim erstmaligen Öffnen an einer definierten
Sollbruchstelle auf- oder abgerissen wird. Derart ausgestaltete Deckel können in der
Regel nur im Spritzgußverfahren hergestellt werden; sie sind für viele Einsatzzwecke
zu kostenaufwendig.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Kunststoffverpackung zu schaffen, die
sich durch eine möglichst sichere und preiswürdige Lösung des Problems des sogenannten
Originalitätsverschlusses auszeichnet.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Verpackung erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel zur Anzeige des Originalverschließzustandes wenigstens
einen an dem Behälter und/oder dem Deckel als dem einen Teil angeordneten angeformten
Zapfen aufweisen, der im Originalverschließzustand bei aufgesetztem Deckel durch eine
entsprechende Öffnung an dem jeweils anderen Teil ragt und endseitig mit dem anderen
Teil vernietet ist.
[0012] Der Zapfen kann massiv oder bevorzugt als Hohlzapfen ausgebildet sein, wobei er endseitig
mit einem die Öffnung übergreifenden Nietkopf versehen ist. Bei einem Hohlzapfen kann
das Vernieten mittels eines Dornes erfolgen, so daß sich ein Nietkopf ergibt, der
sich trichterförmig nach außen erweitert.
[0013] Die Anordnung ist derart getroffen, daß beim Verschließen des Behälters der wenigstens
eine Zapfen vernietet wird, so daß an dem unversehrten Zapfen ohne weiteres zu erkennen
ist, daß der Originalverschließzustand noch erhalten ist. Beim erstmaligen Öffnen
des Behälters wird nämlich der Zapfen entweder abgerissen - wozu er gegebenenfalls
eine Sollbruchstelle aufweisen kann - oder aber der Durchmesser der Öffnung ist auf
den "Nietkopf" derart abgestimmt, daß der Deckel beim Aufmachen zwar noch entfernt,
aber dann beim folgenden Wiederaufsetzen nicht neu vernietet werden kann. Nach dem
erstmaligen Öffnen des Deckels sieht der Verbraucher dann, daß die Öffnung auf dem
Nietkopf aufsitzt, was bedeutet, daß der Originalverschließzustand nicht mehr gegeben
ist.
[0014] Die neue Verpackung zeichnet sich dadurch aus, daß der Originalitätsverschluß keine
zusätzlichen Fremdstoffe oder -teile bedingt. Die gesicherte Verpackung bleibt zweiteilig
ohne zusätzliche Verbindungshilfen wie Etiketten u.dgl. Da der wenigstens eine Zapfen
aus dem Material des Behälters und/oder des Deckels ausgeformt ist, ist gewährleistet,
daß die Verpackung eine Einstoffverpackung ist, die in bekannter Weise aus gut recycelbaren
Kunststoffen, beispielsweise Polypropylen, hergestellt werden kann.
[0015] Gleichzeitig ist die Herstellung der Verpackungsteile, nämlich des Behälters und
des Deckels einschließlich des neuen Originalitätsverschlusses,ohne wesentliche Erhöhung
der Herstellungszeit möglich, so daß auch keine ins Gewicht fallende Verteuerung gegenüber
bekannten Verpackungen ohne einen solchen Originalitätsverschluß auftritt. Die Verpackung
kann auf den gebräuchlichen Verpackungsmaschinen hergestellt und verarbeitet werden,
ohne daß Neuanschaffungen oder Zusatzaggregate, die einen hohen Kostenaufwand bedingen,
erforderlich wären. Da die Zapfen einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser aufweisen
und an jeder zweckentsprechenden Stelle des Behälters und/oder des Deckels angeordnet
werden können, ist der erfindungsgemäße Gedanke auch nicht an eine bestimmte Behälter-
oder Deckelform gebunden. Es sind auch Fälle denkbar, bei denen wenigstens ein solcher
Zapfen beispielsweise an der Seitenwand des Behälters angeordnet und mit einer übergreifenden
Lasche oder einem übergreifenden Rand des Deckels zusammenwirkt, der die jeweils zugeordnete
Öffnung enthält.
[0016] Während bei dem bekannten Heißaufsiegeln einer Aluminium- oder Kunststoff-Siegelplatine
auf den Behälter zur Herstellung eines Originalitätsverschlusses Wärme zugeführt werden
muß, die im Anschluß sofort wieder abzuführen ist, um vor allem Lebensmittel vor dem
Verderb zu bewahren, können die kleinen Zapfen praktisch ohne nennenswerte thermische
Beanspruchung des Verpackungsmaterials vernietet werden. Abhängig von dem verwendeten
Verpackungsmaterial kann dieses Vernieten auf kaltem oder auf heißem Wege erfolgen.
Selbstverständlich kann die neue Verpackung völlig unproblematisch bedruckt oder durch
Etiketten dekoriert werden, ohne daß insoweit eine Behinderung durch die Zapfen oder
deren Vernietung auftreten würde.
[0017] Jeder der Zapfen kann im Querschnitt an sich beliebig gestaltet sein; zweckmäßig
ist es, wenn er zylindrisch ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist jeder der
Zapfen im wesentlichen rechtwinklig zur Behälterberandung ausgerichtet, um bei dem
üblichen, in Vertikalrichtung erfolgenden Aufsetzen des Deckels auf den gefüllten
Behälter auf einfache Weise sicherzustellen, daß der Zapfen in die zugehörige Öffnung
des anderen Teils findet.
[0018] Wie bereits bemerkt, hängt die Wahl der zweckmäßigen Stelle zur Anordnung des oder
der Zapfen von der Gestaltung des Behälters und des Deckels ab. Bei den üblichen becher-
oder schalenförmigen Behältern ist es in der Regel von Vorteil, wenn vernietete Zapfen
an wenigstens zwei aneinander gegenüberliegenden Seiten des Behälterrandes vorgesehen
sind.
[0019] Es gibt aber auch Verpackungsausführungen, die von hauseaus beispielsweise mit einer
Aufreißlasche versehen sind und bei denen es sich dann anbietet in einer solchen Aufreißlasche
wenigstens einen vernieteten Zapfen anzuordnen.
[0020] Häufig wird die Forderung gestellt, daß der Deckel nach dem erstmaligen Öffnen wieder
auf den Behälter aufsetzbar sein muß, um den Behälterinhalt nach und nach aufbrauchen
zu können. Trotzdem muß der Verbraucher aber wissen, daß die Verpackung schon einmal
geöffnet worden ist. Um dies zu erreichen kann der Deckel eine zum Behälterinneren
weisende umlaufende Dichtlippe aufweisen, die bei aufgesetztem Deckel abdichtend an
einer Dichtfläche des Behälters anliegt. Dabei ist in der Regel die in der Richtung
der Behältertiefe gemessene Breite der Dichtlippe um ein vorbestimmtes Maß größer
als die Länge des vernieteten Zapfens, um sicherzustellen, daß bei dem Wiederverschließen
nach dem erstmaligen Öffnen des Behälters die Dichtlippe das Behälterinnere einwandfrei
abdichtet, während der Deckel auf den Nietköpfen aufsitzt.
[0021] Schließlich ist es mit Rücksicht auf eine vollautomatische Abpackung, die ein maschinelles
Entstapeln und Befüllen der Behälter sowie maschinelles Verdeckeln voraussetzt, von
Vorteil, wenn die leeren Behälter stapelbar ausgebildet sind und die Zapfen bei gestapelten
Behältern in Freiräumen zwischen benachbarten Behältern liegen.
[0022] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Verpackung gemäß der Erfindung in der Ausführung als sogenannte Stülpverpackung
im axialen Schnitt in einer Seitenansicht, teilweise mit aufgesetztem Deckel und Originalitätsverschluß,
teilweise mit abgenommenem Deckel.
Fig.2 die Verpackung nach Fig. 1 in einer Draufsicht,
Fig. 3 einen Zapfen des Originalitätsverschlusses der Verpackung nach Fig. 1 im Schnitt
III-III der Fig. 2, in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab,
Fig. 4 den Zapfen nach Fig. 4 im vernieteten Zustand in einer entsprechenden Darstellung
entsprechend dem Schnitt IV - IV der Fig. 2,
Fig. 5 den Behälter nach Fig. 1 im wiederverschlossenen Zustand nach dem erstmaligen
Öffnen, im axialen Schnitt in einer Seitenansicht und im Ausschnitt,
Fig. 6 zwei ineinander gestapelte Behälter der Verpackung nach Fig. 1, im Vergleich
zu einem mit dem Deckel verschlossenen Behälter im Originalverschließzustand im axialen
Schnitt in einer Seitenansicht und in einem Ausschnitt und,
Fig. 7 eine Verpackung gemäß der Erfindung in einer abgewandelten Ausführungsform
im axialen Schnitt in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab.
[0023] Die in den Fig. 1, 2 dargestellte Kunststoffverpackung besteht aus einem im wesentlichen
becherförmigen Behälter 1 etwa ovaler Querschnittsgestalt und einem zum Verschluß
dieses Behälters dienender Stülpdeckel 2, der abgedichtet auf den Behälter 1 aufsetzbar
ist. Sowohl der Behälter 1, als auch der Stülpdeckel sind im Spritzgußverfahren aus
einem geeigneten Kunststoff hergestellt.
[0024] Der Behälter 1 ist mit einem bei 3 eingezogenen Boden 4 versehen, an den sich eine
ringsumlaufende Seitenwand 5 anschließt, an welche endseitig ein horizontaler Ringflansch
6 angeformt ist, der eine nach außen vorstehende ringsumlaufende Schulter 7 ausbildet.
An dem Ringflansch 6 schließt sich außen eine ringsumlaufende im wesentlichen gerade
vertikale Dichtfläche 8 an, mit der die geneigte Seitenwand 5 einen kleinen spitzen
Winkel einschließt. Endseitig geht die Dichtfläche in eine ringsumlaufende ebene,
horizontale Randfläche 9 über, die nach Art einer Ringfläche ausgebildet ist und bei
10 außen nach unten abgewinkelt ist. Der eine geringe Kegelneigung aufweisende Flächenteil
10 endet bei 11 mit einer geraden ringsumlaufenden Stirnfläche.
[0025] Der Deckel 2 ist mit einer ebenen Deckelfläche 12 ausgebildet, an die sich randseitig
eine umlaufende, im wesentlichen vertikale Dichtlippe 13 anschließt, die im aufgesetzten
Zustand in der aus der linken Seite der Fig. 1 ersichtlichen Weise abdichtend an der
inneren Dichtfläche des Behälters 1 anliegt. Die Dichtlippe 1 ist oben mit einer angeformten
ringsumlaufenden Ringfläche 14 verbunden, die außen in einen ringsumlaufenden Flansch
15 übergeht, welcher im Bereiche seines freien Randes mit einem ringsumlaufenden Wulst
16 versehen ist. Im aufgesetzten Zustand liegt die Ringfläche 14 des Deckels 2 auf
der Fläche 9 des Behälters 1 auf, während der Wulst 16 die Stirnkante 11 des Behälters
mit Vorspannung untergreift, so daß der Deckel sicher gegen den Behälterrand verspannt
ist. Die Deckelfläche 12 steht in einem kleinen axialen Abstand von der Schulter 7,
wie dies aus Fig. 1 (linker Teil) zu entnehmen ist.
[0026] Zum Öffnen des Behälters braucht lediglich der Flansch 15 etwas elastisch nach außen
gedrückt zu werden, so daß die Verrastung des Wulstes 16 freikommt und der Deckel
2 von dem Behälter 1 aufgenommen werden kann.
[0027] An vier jeweils paarweise einander gegenüberliegenden Seiten des Behälters 1 sind
etwa in dessen "Ecken" liegend an den Behälterrand Hohlzapfen 17 angeformt, die von
der Ringfläche 9 aus vertikal nach oben ragend angeordnet sind, wie dies dem in Fig.
3 veranschaulichten Ausschnitt des Behälters 1 zu entnehmen ist. Der Hohlzapfen 17
ist endseitig bei 18 etwas kegelig angeschrägt. Seine axiale Länge ist so bemessen,
daß seine Länge die Wandstärke des Deckels 2 im Randbereich etwa um das Doppelte überragt.
[0028] In dem Deckel 2 sind im Bereiche dessen Ringfläche 14, an den im aufgesetzten Zustand
den Hohlzapfen 17 entsprechenden Stellen zylindrische Löcher oder Öffnungen 19 ausgebildet,
durch die bei aufgesetztem Deckel 2 jeweils der zugeordnete Hohlzapfen 17 ragt.
[0029] Nach dem Befüllen des Behälters 1 und dem Aufsetzen des Deckels 2 entsprechend der
linken Seite von Fig. 1 wurde der Originalverschließzustand dadurch gesichert, daß
der Deckel 2 mit dem Behälter 1 vernietet wurde. Zu diesem Zwecke wurden die Hohlzapfen
17 in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise trichter- oder pilzförmig nach außen zu aufgeweitet,
was durch einen einfachen Preßvorgang mit oder ohne Zuhilfenahme eines Dorns geschehen
ist.
[0030] Praktisch wird diese Vernietung bei den herkömmlichen Verpackungsmaschinen derart
gemacht, daß die Behälter 1 vor dem Befüllen in der üblichen Weise in Metall- oder
Kunststoffrahmen aufgenommen werden, auf denen sie sich an ihrem äußeren U-förmig
abgebogenen Randbereich bei 9, 10 stützen. Nach dem Befüllen wird der Deckel 2 mechanisch
auf den Behälter 1 aufgesetzt, wobei die Hohlzapfen 17 durch die Löcher 19 ragen.
Durch einen entsprechenden Nachdruck des dabei verwendeten sogenannten Deckelsetzers
auf den auf dem erwähnten Rahmen stabil abgestützen Behälterrand werden sodann die
Hohlzapfen 17 entsprechend Fig. 4 aufgeweitet und vernietet. Grundsätzlich ist es
natürlich auch möglich diese Vernietung in einer eigenen Vernietstation durchzuführen,
die der Deckelaufsetzstation nachgeschaltet ist.
[0031] Beim Einführen des Deckels in den Behälter 1 wirkt dessen Dichtlippe 13 im Zusammenwirken
mit der Dichtfläche 8 als Zentriermittel, so daß der Deckel 2 in jedem Fall lagerichtig
aufgesetzt wird, derart, daß die Hohlzapfen 17 ohne weiteres in die Löcher 19 finden.
[0032] Der Durchmesser jedes der Löcher 19 ist im Verhältnis zu dem Durchmesser des zugehörigen
Hohlzapfens 17 derart gewählt, daß der bei der Verpressung oder Vernietung entstehende
"Pilzkopf" oder Nietkopf 20 die Lochberandung radial nach außen soweit übergreift,
daß eine sichere Vernietung der beiden Flächenbereiche 9, 14 gegeben ist. Andererseits
ist durch entsprechende Wahl dieser Durchmesserrelation sichergestellt, daß der Deckel
2 von dem Behälter 1 trotz der Vernietung abgenommen werden kann. Bei dieser Abnahme
des Deckels 2 schlüpfen die Nietköpfe 20 durch entsprechende elastische Verformung
durch die zugeordneten Löcher 19, so daß der Deckel 2 freikommt. Beim erneuten Wiederaufsetzen
des Deckels kann der Nietkopf 20 nicht mehr durch das zugehörige Loch 19 durchgedrückt
werden. Es ergibt sich deshalb der Zustand nach Fig. 5, in dem der Deckel mit seiner
Ringfläche 14 auf den Nietköpfen 20 der vier Hohlzapfen 17 aufsitzt. Die Tatsache,
daß der Deckel 2 mit dem Behälter 1 nun nicht mehr "vernietet" ist, gibt eine sichere
Anzeige dafür, daß der Originalverschließzustand nicht mehr vorhanden ist.
[0033] Um beim Wiederaufsetzen des Deckels 2 eine gewisse Abdichtung des Behälterinnenraums
sicherzustellen, ist die in der Richtung der Tiefe des Behälters 1 gemessene Breite
der Dichtlippe 13 derart bemessen, daß sie um das in Fig. 5 eingetragene Maß "X" größer
ist, als die axiale Länge eines vernieteten Hohlzapfens 17. Die innenliegende Lippe
13 ist so breit oder "tief", daß sie, wie bereits bemerkt, beim Aufsetzen des Deckels
2 diesen zu dem Behälter 1 zentriert und die produktionstechnisch notwendigen Toleranzen
in der Vermaßung von dem jeweiligen Loch 19 zu dem zugehörigen Hohlzapfen 17 überbrückt.
[0034] Die Verwendung von Hohlzapfen 17 zu der erläuterten Vernietung hat den Vorteil, daß
zum Aufweiten der angeformten Hohlzapfen 17 lediglich eine geringe mechanische Kraft
erforderlich ist, um die notwendige Kaltumformung zu erreichen, derart, daß sich der
Hohlzapfen oberhalb des Deckelbereiches bei 20 pilzförmig verbreitet, wie dies in
Fig. 4 dargestellt ist. Grundsätzlich sind aber auch Ausführungsformen denkbar, bei
denen angeformte, massive Zapfen verwendet werden, an die nach dem Aufsitzen des Deckels
2 die üblichen etwa halbkugelförmigen Nietköpfe heiß oder kalt angeformt werden.
[0035] Während bei dem erläutertem Ausführungsbeispiel bei der Abnahme des Deckels die Nietköpfe
20 durch die zugehörigen Löcher 19 elastisch "durchschlüpfen" können, sind auch Konstruktionen
möglich, bei denen die Nietköpfe 20 einen solchen Durchmesser haben oder das Material
des Deckels 2 so unelastisch ist, daß ein solches Durchschlüpfen nicht mehr möglich
ist. In diesen Fällen kann so vorgegangen werden, daß die Nieten beim erstmaligen
Öffnen des Deckels 2 im Bereiche des jeweiligen Schaftes einfach abgerissen werden.
Zu diesem Zwecke können die Zapfen auch mit Sollbruchstellen ausgebildet werden, wie
dies bei den Hohlzapfen 17 in den Fig. 3, 4 bei 21 gestrichelt dargestellt ist.
[0036] Mit Rücksicht auf die automatischen Verpackungsmaschinen ist es vorzuziehen, die
Hohlzapfen 17 an dem Rand des Behälters 1 aufrecht stehend anzuordnen und den Deckel
2 mit den Löchern 19 zu versehen. In besonderen Fällen kann es aber auch von Vorteil
sein umgekehrt vorzugehen und die Hohlzapfen an dem Deckel 2 anzuformen, während der
Behälterrand mit den Löchern 19 versehen ist. Die Zahl der Nietstellen längs des Randes
des Behälters 1 hängt von der Gestaltung des Behälters ab. Im vorliegenden Falle genügen
wie dargestellt 4 Nietstellen, die sich jeweils paarweise gegenüber liegen.
[0037] Abhängig von der jeweiligen Verpackungsgestaltung können mehr oder weniger Nietstellen
vorgesehen werden; es muß nur in jedem Fall sichergestellt sein, daß der Deckel 2
von dem Behälter 1 beim erstmaligen Öffnen nicht abgenommen werden kann, ohne daß
zumindest ein Teil der geschilderten Vernietungen irreparabel gelöst wird.
[0038] Bei Verpackungen, deren Deckel mit einer Aufreißlasche versehen ist, kann es zweckmäßig
sein, eine Vernietung in deren Bereich vorzusehen, wie dies in Fig. 2 bei 22 angedeutet
ist. Der Aufreißlasche 22 ist eine entsprechende Lasche am Rande des Behälters 1 zugeordnet,
so daß sich grundsätzlich die Verhältnisse nach Fig. 4 ergeben.
[0039] Während bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die Dichtlippe 13 als Ringschulter
in dem Deckel 2 ausgebildet ist, läßt sich die Erfindung naturgemäß auch auf solche
Deckelkonstruktionen anwenden, bei denen die Innen- oder Dichtlippe 13a "freistehend"
angeformt ist, wie dies in Fig. 7 veranschaulicht ist. Gleiche oder entsprechende
Elemente sind im übrigen mit den gleichen Bezugszeichen mit der bereits beschriebenen
Ausführungsform versehen, so daß sich insoweit eine nochmalige Erläuterung erübrigt.
[0040] Um bei Verwendung eines zähen oder unelastischen Materials zur Herstellung der Verpackung
trotzdem ein leichtes erstmaliges Öffnen des Behälters zu ermöglichen, kann es auch
zweckmäßig sein, in dem das jeweilige Loch 19 enthaltenden Teil - hier dem Deckel
2 - eine von dem Loch 19 ausgehende oder in dessen Nähe angeordnete Sollbruchstelle
vorzusehen, wie sie in Fig. 2 bei 23 angedeutet ist. Diese Sollbruchstelle ermöglicht
dann beim erstmaligen Öffnen ein "Ausreißen" des Loches 19 oder ein Ausbrechen eines
ganzen das Loch 19 enthaltenden Bereiches.
[0041] Für die maschinelle Handhabung der Behälter und der Deckel ist es notwendig, diese
vor der Befüllung zwischenzustapeln. Dieses stapeln darf durch die Hohlzapfen 17 nicht
behindert sein. Bei den beschriebenen Ausführungsformen der Behälter 1 und Deckel
2 ist dies auch nicht der Fall. Wie ein Blick auf Fig. 6 zeigt, ragen die angeformten
Zapfen 17 jeweils in Freiräume 24 benachbarter Behälter 1 des Stapels, die ihrerseits
im Bereiche ihrer Ringschultern 7 aufeinander abgestützt sind. Die Lippe 13a ist kürzer
als der Rand 15, damit der Deckel 2 stapelbar ist.
1. Verpackung aus Kunststoff, bestehend aus einem becher- oder schalenförmigen Behälter
und einem auf diesen aufsetzbaren, zum Wiederverschließen nach dem erstmaligen Öffnen
des Behälters eingerichteten Deckel, wobei mit dem Behälter und dem Deckel zusammenwirkende
Mittel zur Anzeige des Originalverschließzustandes des Behälters vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Anzeige des Originalverschließzustandes
wenigstens einen an dem Behälter (1) und/oder dem Deckel (2) als dem einen Teil angeordneten
angeformten Zapfen (17) aufweisen, der im Originalverschließzustand bei aufgesetztem
Deckel (2) durch eine entsprechende Öffnung (19) an dem jeweils anderen Teil ragt
und endseitig mit dem anderen Teil vernietet ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen als Hohlzapfen
(17) ausgebildet ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (17) endseitig
mit einem die Öffnung (19) übergreifenden Nietkopf (20) versehen ist.
4. Verpackung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nietkopf (20)
sich trichter- oder pilzförmig nach außen erweiternd ausgebildet ist.
5. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (16) eine Sollbruchstelle (21) aufweist.
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Öffnung (19) enthaltende Teil im Bereiche der Öffnung eine Sollbruchstelle (23)
aufweist.
7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (17) im wesentlichen rechtwinklig zur Behälterberandung (9) ausgerichtet ist.
8. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (17) im Querschnitt zylindrisch ist.
9. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zapfen (17) kaltvernietet ist.
10. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen
(17) heißvernietet ist.
11. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vernietete
Zapfen (17) an wenigstens zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Behälterrandes
angeordnet sind.
12. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein vernieteter Zapfen (17) im Bereiche einer Aufreißlasche (22) des Deckels (2) angeordnet
ist.
13. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Deckel (2) eine zum Behälterinneren weisende umlaufende Dichtlippe (13, 13a) aufweist,
die bei aufgesetztem Deckel (2) abdichtend an einer Dichtfläche (8) des Behälters
(1) anliegt.
14. Verpackung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Richtung der Behältertiefe gemessene Breite der Dichtlippe (13, 13a) um ein bestimmtes
Maß (X) größer ist als die Länge der vernieteten Zapfen (17).
15. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
leeren Behälter (1) stapelbar ausgebildet sind und die Zapfen (17) bei gestapelten
Behältern in Freiräumen (24) zwischen benachbarten Behältern liegen.