[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Getränkebehälter, insbesondere Getränkebeutel
aus Monomaterial oder mehrschichtigem Verbundmaterial, der mit einer Einstichsöffnung,
zum Einstechen eines Trinkhalmes versehen ist.
[0002] Bei Getränkebehältern der eingangs genannten Art besteht eines der vorrangigsten
Probleme in der leichten Öffnung dieser Beutel, d.h., eine verbesserte Einstechmöglichkeit
für den Trinkhalm zu schaffen. Besonders bei heißsteril abgefüllten Behältnissen ergeben
sich Probleme beim Einstechen des Trinkhalmes, da sich beim Abfüllen im Kopfraum des
Behältnisses Wasserdampf befindet, der beim Abkühlen kondensiert und sich somit im
Kopfraum kaum noch Luft befindet. Dies hat zur Folge, daß sich das Einstichsloch nunmehr
unter dem Flüssigkeitsspiegel befindet, wodurch es bei unvorsichtigem Öffnen zu unkontrolliertem
Flüssigkeitsaustritt kommen kann. Weiter wird der nachgiebige und flexible Beutel
durch die ausgeübte Einstichskraft relativ flach, d.h., Vorder- und Rückseite liegen
nahe beieinander, so daß bei unvorsichtigem Einstechen die Gefahr besteht, daß auch
die Rückseite des Getränkebehälters durchstochen wird. Das Problem des "Durchstechens"
ist auch auf die bisher verwendeten Materialien und Materialstärken zurückzuführen.
[0003] Eine Lösung hinsichtlich dieses Problems ist aus der Patentschrift AT 36 59 97 bekannt,
wobei bei einem Getränkebehältnis aus mehrschichtigem Verbundmaterial eine bis auf
die Innenschicht durchgehende Vorlochung vorgesehen ist, und die Vorlochung durch
einen mehrschichtigen Verschlußstreifen abgedeckt ist, der im Bereich der Verlochung
mit der freigelegten Innenschicht der Behälterwand verschweißt ist. Beim Abreißen
des Verschlußstreifens reißt die Innenschicht auf und ermöglicht somit ein einfaches
Einführen des Trinkhalmes. Unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes bringt die oben
aufgeführte Lösung jedoch erhebliche Schwierigkeiten mit sich, da die Aufrißlasche
von den Verbrauchern nicht ordnungsgemäß entsorgt wird, sondern einfach weggeworfen
wird.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Getränkebehälter
zu schaffen, der ein leichtes Einstechen eines Trinkhalmes ermöglicht und gleichzeitig
auch unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes vertretbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Einstichsöffnung durch
alle Schichten des Mono- oder Verbundmaterials eingestanzt ist, und an der Innenseite
des Mono- oder Verbundmaterials eine Verschlußfolie um die Einstichsöffnung angebracht
ist, die durch die Einstichsöffnung nach außen freigelegt ist.
[0006] Diese Lösung ermöglicht ein einfaches Einstechen des Trinkhalmes ohne zusätzliche
auf der Außenseite anzubringende Aufrißlasche, wobei die Einstichsöffnung ausschließlich
durch eine Verschlußfolie, die an der Innenseite des Mono- oder Verbundmaterials um
die Einstichsöffnung angebracht ist, abgedichtet ist.
[0007] Die Einstichsöffnung kann entweder als Einstichsloch oder kreuzschlitzartig in das
Mono- oder Verbundmaterial eingestanzt sein. Eine kreuzschlitzartige Einstichsöffnung
bringt den Vorteil mich sich, daß als Sauerstoffbarriere noch das Material der Behälterwand
größtenteils zur Verfügung steht. Durch Wahl einer geeigneten Siegeltemperatur werden
die durch die Einstanzung entstehenden dreieckigen Felder mit der darunterliegenden
Verschlußfolie leicht versiegelt, so daß sie sich nicht nach außen aufwölben können.
Beim Einstechen des Trinkhalmes werden die dreieckigen Felder dann nach innen gedrückt.
[0008] Als Materialien für die Verschlußfolie sind Polyethylen, Polypropylen und Copolymere
vorgesehen. Das zwischen 20 und 60 um dünne Material erlaubt ein einfaches Einstechen
des Trinkhalmes, wodurch ein Durchstechen der Rückseite des Beutels und ein unkontrolliertes
Austreten der Flüssigkeit aus dem Einstichsloch vermieden wird. Als besonders vorteilhaft
erweist sich der Einsatz von Verbundfolie als Verschlußfolie, deren Aufbau wie nachfolgend
dargestellt aussehen kann: Siegelmaterial, Haftvermittler, Barriereschicht, Haftvermittler,
Siegelmaterial, wobei als Siegelmaterial Polyethylen, Polypropylen und Copolymere
in Frage kommen, und als Barriereschicht Materialien wie EVOH, Polyamide oder Polyvinylalkohol
eingesetzt werden können. Die Verschlußfolie kann nicht nur als Coextrusionsfolie
hergestellt werden, sondern die einzelnen Folienschichten auch mittels Kaschierkleber
verbunden werden. Ein Vorteil solcher Verbundfolien ist, daß die Barriereschichten
kaum sauerstoffpermeabl sind, und somit ein idealer Schutz für das Füllgut gegeben
ist.
[0009] Die Verschlußfolie kann entweder ringförmig, quadratisch, rechteckig, rasterartig
oder in konzentrischen Kreisen um die Einstichsöffnung an der Innenseite des Mono-
oder Verbundmaterials materialsparend als "Flicken" aufgeschweißt sein, oder aber
als Verschlußfolienstreifen um die Einstichsöffnung angeschweißt sein und mittels
zusätzlichen Schweißpunkten an den Seitennähten des Getränkebeutels fixiert sein,
damit die Schweißstelle an der Einstichsöffnung unbelastet bleibt. Entscheidend ist,
daß um die Einstichsöffnung herum ein dichter Abschluß entsteht. Die Verschlußfolie
kann auch vollflächig um die Einstichsöffnung verschweißt sein.
[0010] Ist der Verschlußfolienstreifen so breit ausgeführt, daß er in dem Bereich der Kopfsiegelnaht
übersteht, so ist in diesem kritischen Bereich ausreichend siegelfähiges Material
vorhanden, so daß die Kopfsiegelnaht in jedem Fall sicher verschweißt werden kann,
auch im Hinblick auf evtl. auftretende Schaumbildung und Saftspritzer. Durch das an
dieser Stelle nunmehr zusätzlich vorhandene Siegelmaterial kann die Siegelschicht
der Beutelvorder- bzw. -rückseite dünner gehalten werden, was zu einer kostengünstigeren
Herstellung der Getränkebeutel führt. In diesem Zusammenhang können auch Verschlußfolienstreifen
stärker als 60 um eingesetzt werden.
[0011] Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei der Herstellung des Verbundmaterials, das z.B.
von außen nach innen wie folgt aufgebaut sein kann: Polyesterfolie/Druckfarbe/Kaschierkleber/Aluminiumfolie/Kaschierkleber/Polyethylenfolie.
Der Kaschierkleber, der zwischen Aluminiumfolie und Polyesterfolie aufgebracht wird,
liegt bei herkömmlichen Herstellverfahren durch die Ausstanzung der Polyesterfolie
offen. Der Kleber muß daher schnell trocknen, damit die Folienbahnen auf der Rolle
nicht zusammenkleben. Dieses Problem läßt sich derzeit nur durch lösungsmittelhaltige
Kleber lösen. Verzichtet man dagegen auf das Loch in der Polyesterfolie, da das Einstichloch
erst später im Zuge der Beutelfertigung eingestanzt wird, so besteht die Möglichkeit
des Einsatzes eines lösungsmittelfreien Klebers, was wiederum unter Umweltaspekten
positiv ist.
[0012] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0013]
Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Getränkebeutel,
Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch die vordere Beutelwand eines Getränkebeutels,
Figur 3 zeigt schematisch die Verschlußfolie um das Einstichsloch an der Innenseite
des Verbundmaterials nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
Figur 4 zeigt schematisch die Verschlußfolie um das Einstichsloch an der Innenseite
des Verbundmaterials nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Figur 5 zeigt schematisch die Verschlußfolie um das Einstichsloch an der Innenseite
des Verbundmaterials nach einem dritten Ausführungsbeispiel.
[0014] Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Getränkebeutel 1 aus mehrschichtigem
Verbundmaterial 3 mit einem Einstichsloch 2, zum Einstechen eines Trinkhalms, mit
einer Höhe h und einer Breite b.
[0015] Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch die vordere Beutelwand 14 des Getränkebeutels
1, bestehend aus einem Dreifachverbundmaterial 3, das von außen nach innen wie folgt
aufgebaut ist: Polyesterfolie 6 (12
/1.m)/ /Druckfarbe/Kaschierkleber 13/Aluminiumfolie 5 (12 um)/Kaschierkleber 13/Polyethylenfolie
4 (100 um). Dabei ist durch alle Schichten 4, 5, 6 ein Einstichsloch 2 zum Einstechen
eines Trinkhalmes eingestanzt.
[0016] An der Innenseite des mehrschichtigen Verbundmaterials ist eine Verschlußfolie 7
um das Einstichsloch 2 an den Schweißstellen 8 angeschweißt. Der Getränkebehälter
ist somit durch die Verschlußfolie 7 verschlossen, die leicht mit einem Trinkhalm
durchstoßen werden kann.
[0017] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem Verschlußfoliensteifen
7 ringförmig um das Einstichsloch 2 an den Schweißstellen 8 an der Innenseite des
Verbundmaterials 3 angeschweißt ist, und zusätzlich an den Seitennähten 12 des Getränkebeutels
mittels Schweißpunkten 9 fixiert ist. In diesem Ausführungsbeispiel ragt der Verschlußfolienstreifen
nicht bis in den Bereich der Kopfsiegelnaht 10.
[0018] Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei die Verschlußfolie 11 als "Flicken"
ringförmig um das Einstichsloch 2 an den Schweißstellen 8 an der Innenseite des Verbundmaterials
3 angeschweißt ist.
[0019] Figur 5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der Verschlußfolienstreifen
7 wie bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel angebracht ist, jedoch
so breit ausgeführt ist, daß er bis in den Bereich der Kopfsiegelnaht 10 übersteht,
um mitverschweißt zu werden, wodurch ausreichend siegelfähiges Material vorhanden
ist, um die Siegelnaht 10 sicher zu verschweißen, so daß die innere Polyethylenschicht
4 auf weniger als 90 - 100 um Dicke reduziert werden kann.
[0020] Selbstverständlich beschränkt sich, wie in den Ausführungsbeispielen 1 bis 3 dargestellt,
die Verschweißung der Verschlußfolie um das Einstichsloch 2 nicht auf eine ringförmige
Form. Als Verschlußfolienmaterial kann entweder eine Monomaterial wie Polyethylen
oder aber auch eine Verbundfolie eingesetzt werden, die wie folgt aufgebaut sein kann:
Polyethylenfolie/Haftvermittler/EVOH/Haftvermittler/Polyethylenfolie.
1. Getränkebehälter, insbesondere Getränkebeutel, aus Monomaterial oder mehrschichtigem
Verbundmaterial, der mit einer Einstichsöffnung zum Einstechen eines Trinkhalmes versehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstichsöffnung (2) durch alle Schichten (4,
5, 6) des Mono- oder Verbundmaterials (3) eingestanzt ist und an der Innenseite des
Mono-oder Verbundmaterials (3) eine Verschlußfolie (7, 11) um die Einstichsöffnung
(2) angebracht ist, die durch die Einstichsöffnung (2) nach außen freigelegt ist.
2. Getränkebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstichsöffnung
(2) kreuzschlitzartig in das Mono- oder Verbundmaterial (3) eingestanzt ist.
3. Getränkebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstichsöffnung
(2) in Form eines Einstichslochs eingestanzt ist.
4. Getränkebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verschlußfolie
(7, 11) eine Monofolie vorgesehen ist.
5. Getränkebehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verschlußfolienmaterialien (7, 11) Polyethylen oder Polypropylen oder Copolymere
vorgesehen sind.
6. Getränkebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verschlußfolie
(7, 11) eine Verbundfolie vorgesehen ist.
7. Getränkebehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußfolie
(7, 11) folgenden Aufbau aufweist: Siegelmaterial/Haftvermittler/Barriereschicht/Haftvermittler/-Siegelmaterial.
8. Getränkebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußfolie
(7, 11) folgenden Aufbau aufweist: Siegelmaterial/Kaschierkleber/Barriereschicht/-Kaschierkleber/Siegelmaterial.
9. Getränkebehälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Barriereschicht
aus EVOH oder Polyamiden oder Polyvinylalkohol besteht.
10. Getränkebehälter nach einem der Ansprüche 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Siegelmaterial Polyethylen oder Polypropylen oder Copolymere vorgesehen sind.
11. Getränkebehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschlußfolie (7, 11) zwischen 20 und 120 um stark ist.
12. Getränkebehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschlußfolie (7, 11) stärker als 60 um ist.
13. Getränkebehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschlußfolie (7, 11) um die Einstichsöffnung (2) so an der Innenseite des Mono-
oder Verbundmaterials (3) angeschweißt ist, daß ein dichter Abschluß entsteht.
14. Getränkebehälter nach Anspruch 1 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die um die
Einstichsöffnung (2) angeschweißte Folie (7) als Streifen mittels schweißpunkte (9)
an den Seitennähten (12) des Getränkebehälters (1) fixiert ist.
15. Getränkebehälter nach Anspruch 1 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußfolie
vollflächig um die Einstichsöffnung (2) verschweißt ist.
16. Getränkebehälter (1) nach Anspruch 1 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verschlußfolie als "Flicken" (11) auf die Einstichsöffnung (2) aufgeschweißt ist.
17. Getränkebehälter (1) nach Anspruch 1 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Folienstreifen (7) so breit ausgeführt ist, daß er in dem Bereich der Kopfsiegelnaht
(10) übersteht.
18. Getränkebehälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrschichtige
Verbundmaterial (3) eine Dreifachverbundfolie ist, die aus einer Polyesterfolie (6),
einer Aluminiumfolie (5) und einer Polyethylenfolie (4) aufgebaut ist, wobei die Polyesterfolie
(6) 9 bis 15 um stark ist und die Aluminiumfolie (5) 6 bis 12 um stark ist und die
Polyethylenfolie 80 bis 100 um stark ist.
19. Getränkebehälter nach Anspruch 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyethylenfolie
(4) der Dreifachverbundfolie dünner als 80 um ist.
20. Getränkebehälter nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyesterfolie
(6) und die Aluminiumfolie (5) mit lösungsmittelfreiem Kleber verklebt sind.