(19)
(11) EP 0 601 222 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1994  Patentblatt  1994/24

(21) Anmeldenummer: 92120703.1

(22) Anmeldetag:  04.12.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65B 53/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL

(71) Anmelder: ERAPA-CEKA Maschinenbau und -handel GmbH
D-46446 Emmerich (DE)

(72) Erfinder:
  • Grefrath, Knut
    W-4050 Mönchengladbach (DE)
  • Dittert, Jürgen
    W-4018 Langenfeld (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
     


    (54) Verfahren sowie Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heissschrumpffähigen Folienhülle


    (57) Zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle werden die auf einer Palette (3) aufliegenden Waren zunächst mit einer Folienhülle (10) umgeben, wobei ein allseitig umlaufender unterer Folienrand bis unterhalb der Palette reicht. Anschließend wird zumindest der untere Folienrand (11) erhitzt, so daß das Folienmaterial in einen plastischen Zustand überführt wird und sich der untere Folienrand (11) an die Unterseite (13) der dort mit Ausnehmungen (8) versehenen Palette (3) anlegt. Da bei solcherart aufgeschrumpften Folienhüllen auch die für den Transport der Palette (3) wesentlichen Ausnehmungen (8) von dem Material der Folienhülle (10) abgedeckt sind, und mit dem Zerstören dieses Bereichs der Folienhülle (10) Nachteile verbunden sind, wird vorgeschlagen, den im Bereich der Ausnehmung (8) der Palette (3) angeordneten Folienrand (11) mittels eines vertikal relativ zur Palette (3) verfahrbaren Stempels (16) bis zur Anlage an der Kontur der Ausnehmung (8) zu verformen. Damit wird erreicht, daß die Folienhülle (10) auch im Bereich der Ausnehmungen (8) bündig an der Palette (3) anliegt. Der Stempel (16) ist vorzugsweise so ausgebildet, daß er eine mangelnde Zentrizität zu der Ausnehmung (8) in gewissem Maße ausgleichen kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle, wobei die auf einer an ihrer Unterseite mit Ausnehmungen versehenen Palette aufliegenden Waren zunächst so mit der Folienhülle umgeben werden, daß ein allseitig umlaufender unterer Folienrand bis unterhalb der Palette reicht und anschließend zumindest der Folienrand einer künstlich erzeugten Hitzebeaufschlagung unterzogen wird, die ausreichend ist, um das Folienmaterial in einen plastischen Zustand zu überführen.

    [0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle, wobei die Waren auf einer an ihrer Unterseite mit Ausnehmungen versehenen Palette aufliegen, mit einer Einrichtung zum Überstülpen der Folienhülle über die gefüllte Palette, wobei ein allseitig umlaufender unterer Folienrand bis unterhalb der Palette reicht, und mit einer Einrichtung zum allseitigen Einziehen des Folienrandes in Richtung auf die Palettenmitte sowie einer zumindest auf den Folienrand einwirkenden Heizeinrichtung.

    [0003] Ein Verfahren sowie eine Vorrichtung der vorgenannten Art ist bekannt. Ein auf einer Palette, beispielsweise einer Industriepalette oder einer Europalette, angeordneter Gutstapel wird mit Hilfe eines Förderers in eine Schrumpfvorrichtung gebracht, in der über den aus den Waren gebildeten Gutstapel eine heißschrumpffähige Folienhülle gestülpt und diese anschließend mit Heißluft geschrumpft wird. Hierdurch legt sich die Folienhülle unittelbar an die äußere Kontur des Gutstapels an und dient somit nicht nur dem Schutz der Waren, beispielsweise gegen Feuchtigkeit, sondern auch der Lagesicherung des Stapels. Insbesondere im Hinblick auf diese Lagesicherung ist es von Bedeutung, nicht nur den Warenstapel selbst, sondern auch die als Unterlage dienende Palette mit der Folienhülle zu umgeben. Hierzu sind bei der bekannten Vorrichtung Mittel vorgesehen, um einen nach dem Überziehen bis unterhalb der Palette reichenden Folienrand auf einer Breite von etwa 10 bis 15 cm nach innen zu ziehen und an der durch drei parallele Kufen gebildeten Unterseite der Palette zu schrumpfen. Dieser Teil des Schrumpfvorganges wird in der Regel als "Unterschrumpf" bezeichnet. Die zur Erzeugung des Unterschrumpfes erforderlichen Mittel bestehen bei der bekannten Vorrichtung aus einer Hubeinrichtung sowie einem Sauggebläse. Die Hubeinrichtung verfügt über mehrere Hubstempel, die bereits vor dem Überstülpen der Folienhülle in Ausnehmungen zwischen den einzelnen Kufen der Palette einfahren, sich an der Unterseite der oberen Palettenfläche abstützen und anschließend die Palette mit den darauf gestapelten Waren etwas anheben. In einem nächsten Schritt wird dann die Folienhülle übergezogen und durch Einschalten des unterhalb der Palette angeordneten Sauggebläses der untere Folienrand nach innen zur Palettenmitte hin gezogen. Danach erfolgt das Aufschrumpfen des solcherart eingezogenen Randes, wobei durch unmittelbar anschließendes Wiederabsetzen der Palette die Qualität des so an der Unterseite der Palette gebildeten Unterschrumpfes noch verbessert werden kann.

    [0004] Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren sowie der dazu verwendeten Vorrichtung ist, daß der Unterschrumpf auch die Ausnehmungen zwischen den parallel zueinander angeordneten Kufen der Palette zur Seite hin abschließt. Wird eine solche Palette mittels eines Flurfördergerätes oder eines Fördergerätes eines Hochregallagers aufgenommen, müssen die Zinken des Fördergerätes zum Einfahren in diese Ausnehmungen die Folie des Unterschrumpfes durchstoßen. Dies bereitet zwar, zumindest bei schwerbeladenen Paletten, für die betreffenden Fördergeräte keine Schwierigkeiten, jedoch können sich mitgerissene Folienstücke in den die Zinken ausfahrenden Teleskopeinrichtungen des Fördergerätes festklemmen und dort mit der Zeit zu kostenträchtigen Störungen führen.

    [0005] Bei besonders leichten Warenstapeln kann es zudem passieren, daß die Zinken des Fördergerätes den die Ausnehmungen abdeckenden Unterschrumpf nicht durchstoßen können, vielmehr der Unterschrumpf eine so große Reißfestigkeit aufweist, daß beim Versuch, die Zinken einzufahren, die Palette nebst den darauf gestapelten Waren seitlich verschoben wird.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, auf einer Palette und insbesondere auf einer genormten Palette aufliegende Waren so mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle zu umgeben, daß während des bestimmungsgemäßen Transports der so verpackten Waren Zerstörungen der Folienhülle durch die Transportzinken eines Regalbedien- und eines Flurfördergerätes vermieden werden.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens vorgeschlagen, daß im Anschluß an die eingangs genannten Maßnahmen der im Bereich der Ausnehmung der Palette angeordnete Folienrand mittels eines vertikal relativ zur Palette verfahrbaren Stempels bis zur Anlage an den Flächen der Ausnehmung verformt wird.

    [0008] Hierdurch wird erreicht, daß der Unterschrumpf sich zwar an die durch die Kufen gebildete Unterseite der Palette anlegt und damit die erforderliche Festigkeit zur Sicherung des Warenstapels aufweist. Im Bereich der Ausnehmungen zwischen den Kufen jedoch ist die Folienhülle nicht frei gespannt, sondern sie ist bis zur Anlage an der Kontur der Ausnehmung verformt. Die Ausnehmungen sind daher seitlich offen und brauchen zum Transport der Palette nicht von den Zinken des jeweiligen Fördergerätes durchstoßen zu werden. Damit werden die obengenannten, mit dem herkömmlichen Unterschrumpf einhergehenden Nachteile vermieden.

    [0009] Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens erfolgt die Verformung des Folienrandes im Bereich der Ausnehmung erst dann, nachdem zuvor der übrige Folienrand infolge des Eigengewichts der Palette zwischen der Unterseite der Palette und einer Unterlage, insbesondere einer Fördereinrichtung, eingeklemmt worden ist. Auf diese Weise wird die Festigkeit des Unterschrumpfes und damit die Haltefunktion der Folienhülle für den Warenstapel insgesamt verbessert.

    [0010] Die Lösung der Aufgabe ist hinsichtlich der eingangs genannten Vorrichtung gekennzeichnet durch einen unterhalb des eingezogenen Folienrandes angeordneten Stempel, der vertikal relativ zur Palette bis zur Anlage in der Ausnehmung der Palette verfahrbar ausgebildet ist.

    [0011] Wenngleich es für die Funktion der Vorrichtung in erster Linie darauf ankommt, daß Palette und Stempel relativ zueinander verfahrbar sind und somit der Folienrand sich sicher in der Ausnehmung der Palette anlegen läßt, ist es im Hinblick auf die Einfachheit der Konstruktion gleichwohl von Vorteil, wenn gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung der Stempel selbst vertikal verfahrbar ausgebildet ist.

    [0012] Mit der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, daß der Stempel zum Zeitpunkt des Anliegens in der Ausnehmung exakt die gleiche Breite wie die Ausnehmung aufweist.

    [0013] Hierzu wird mit einer bevorzugten Ausgestaltung vorgeschlagen, daß der Stempel mit zwei entgegen der Kraft einer Feder spreizbar zueinander angeordneten Backen versehen ist.

    [0014] Um ein Zerreißen der Folienhülle durch die Backen zu vermeiden, wird mit einer weiteren Ausgestaltung vorgeschlagen, daß beide Backen als frei drehbare Spreizrollen ausgebildet sind.

    [0015] Ferner ist es von Vorteil, wenn beide Backen unabhängig voneinander spreizbar sind. Auf diese Weise ist eine besonders einfache Anpassung der Lage sowie wirksamen Breite des Stempels an die Lage sowie an die Breite der Ausnehmung an der Unterseite der Palette möglich.

    [0016] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Backen verschwenkbar an entgegengesetzten Enden eines gemeinsamen Backenträgers angelenkt sind, der unter der Wirkung mindestens einer Rückstellfeder schwenkbar auf einer heb- und senkbaren Tragplatte des Stempels angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß sich der jeweilige Stempel unter der Wirkung von Rückstellfedern automatisch an die Lage sowie Breite der jeweiligen Ausnehmung anpaßt. Auf diese Weise können Toleranzen bei den Maßen der Paletten ausgeglichen werden. Insbesondere können Paletten unterschiedlicher Normung, beispielsweise Industrie- und Europaletten, in ein- und derselben Schrumpfvorrichtung verarbeitet werden.

    [0017] Zur Qualitätssicherung des so erstellten Unterschrumpfes ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung durch eine Tastvorrichtung zur Überprüfung der Größe der freien Kontur der Ausnehmung gekennzeichnet, welche Tastvorrichtung in Transportrichtung nachgeschaltet ist und von der mit der heißgeschrumpften Folienhülle versehenen Palette überfahren wird. Vorzugsweise ist die Tastvorrichtung mit einer verschwenkbaren Konturenklappe versehen, deren Schwenkwinkel von einer Meß- und Signaleinrichtung erfaßt wird.

    [0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Darin zeigen:
    Fig. 1
    In einer teilweisen Längsansicht eine mit einem Warenstapel versehene Palette auf einer Transporteinrichtung;
    Fig. 2
    eine weitgehend der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit zusätzlicher Darstellung einer Hubeinrichtung sowie einer Einrichtung zum Verformen des unteren Folienrandes;
    Fig. 3
    eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung während eines anderen Arbeitsschrittes;
    Fig. 4
    eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung während eines wiederum anderen Arbeitsschrittes;
    Fig. 5
    eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß den Figuren 1 bis 4;
    Fig. 6
    in einem Teilschnitt eine Detaildarstellung zu der Vorrichtung nach Fig. 5 und
    Fig. 7
    eine perspektivische Darstellung einer Unteransicht einer mit der Vorrichtung gemäß den Figuren 1 bis 6 fertiggestellten, beladenen Palette.


    [0019] Fig. 1 stellt eine Transporteinrichtung dar, die Bestandteil einer kombinierten Folienüberzieh- und Heißschrumpfeinrichtung ist. Die Transporteinrichtung setzt sich aus drei horizontalen, parallelen Transportbahnen 1 mit an der Oberseite angeordneten Transportrollen 2 oder Ketten eines Kettenförderers zusammen. Auf der Transporteinrichtung liegt eine Palette 3 in Gestalt einer normierten Europalette oder einer ebenfalls normierten Industriepalette auf.

    [0020] Die Palette 3 besteht aus drei nach Art von Kufen parallel zueinander angeordneten Hölzern 4, auf denen eine Tragplattform befestigt ist. Die Tragplattform setzt sich aus einer ersten Schicht von Latten 5 zusammen, die sich rechtwinklig zu den Hölzern 4 erstrecken, sowie einer weiteren Lage von Latten 6, die sich parallel zu den Hölzern 4 erstrecken und die unmittelbar eine Auflage für einen Warenstapel 7 bilden. Weitere Latten können, wie Fig. 1 erkennen läßt, an der Unterseite der Hölzer 4 befestigt sein.

    [0021] Infolge der begrenzten Breite der Hölzer 4 sind zwischen diesen zwei parallele Ausnehmungen 8 gebildet, in die zum Transport der Palette 3 mit den darauf gestapelten Waren Zinken eines Fördergerätes, etwa eines Regalbedien- oder eines Flurfördergerätes, einfahren können. Durch Anheben der Zinken untergreifen diese die untere Lage an Latten 5 und heben damit die Palette 3 mit dem darauf angeordneten Warenstapel 7 an.

    [0022] Fig. 2 zeigt die Palette 3 mit den darauf gestapelten Waren in einer etwas vorgerückten Stellung auf der Transporteinrichtung. In dieser Stellung wird die Palette 3 mittels einer vertikal arbeitenden, in die Ausnehmungen 8 einfahrenden Hubeinrichtung 9 um einige Zentimeter angehoben. Ebenfalls in dieser Stellung wird über den Warenstapel 7 eine oben geschlossene, heißschrumpffähige Folienhülle 10 gestülpt, deren Länge so bemessen ist, daß der allseitig umlaufende untere Folienrand 11 bis unterhalb der Palette 3 reicht. Sodann wird ein Sauggebläse 12 in Betrieb gesetzt, welches in Draufsicht in Fig. 5 dargestellt ist. Mittels der Saugwirkung des Sauggebläses 12 wird der untere Folienrand 11 der Folienhülle 10 allseitig in Richtung auf die Palettenmitte gezogen, so daß er sich an die Unterseite 13 der Palette 3 anlegt. Der solcherart umgeschlagene, etwa 10 bis 15 cm breite Folienrand 11 wird dann einem Schrumpfungsprozeß unterzogen, indem zumindest dieser Bereich der heißschrumpffähigen Folienhülle 10 einer ausreichenden Hitzebeaufschlagung unterzogen wird. Die Folienhülle 10 kontrahiert hierdurch und legt sich fest gegen die Unterseite 13 sowie gegebenenfalls die Seitenflächen der Palette 3. Zugleich oder anschließend wird auch der übrige Teil der Folienhülle 10 einem Schrumpfungsprozeß unterzogen. Um das Anlegen des Folienrandes 11 an die Unterseite 13 der Palette 3 zu verbessern, kann vor oder während des Schrumpfungsprozesses die Hubeinrichtung 9 wieder abgesenkt und damit der Folienrand 11 zwischen der Unterseite 13 der Palette 3 und den Transportrollen 2 eingeklemmt werden. Hierdurch unterstützt das Eigengewicht der Palette 3 mit den darauf gestapelten Waren die Versiegelung des so gebildeten Unterschrumpfes.

    [0023] In Fig. 3 ist die fertig geschrumpfte Palette 3 dargestellt. Diese Darstellung läßt zudem erkennen, daß zwischen der Oberseite der Palette 3 und dem Warenstapel 7 als Feuchtigkeitsschutz eine zusätzliche Folie 14 angeordnet sein kann, deren seitlich überstehender Rand 15 beim Schrumpfen der Folienhülle 10 mit dieser versiegelt wird.

    [0024] Einzelheiten zur Technik der Hitzebeaufschlagung sind in den Figuren nicht dargestellt. Ein geeigneter Ringbrenner ist aber beispielsweise in der EP-0 133 462 B1 dargestellt und beschrieben.

    [0025] Fig. 3 läßt außerdem erkennen, daß der heißgeschrumpfte Folienrand 11 die beiden Ausnehmungen 8 seitlich frei überspannt. Um die hiermit verbundenen Nachteile zu beseitigen, ist eine Einrichtung zum Verformen des unteren Folienrandes 11 im Bereich der Ausnehmungen 8 vorgesehen. Die Einrichtung 16 besteht beim Ausführungsbeispiel aus insgesamt vier hydraulisch heb- und senkbaren Stempeln 16, die exakt unterhalb des die Ausnehmungen 8 frei überspannenden Folienrandes 11 angeordnet sind. Demgegenüber befinden sich die Hubstempel der Hubeinrichtung 9 weiter innerhalb der Palette 3, erfassen also während ihrer Hubbewegung auf keinen Fall den Folienrand 11 der Folienhülle 10.

    [0026] Jeder der insgesamt vier Stempel 16 besteht aus einer starr auf dem jeweiligen Hydraulikzylinder angeordneten Tragplatte 17, auf der ein Backenträger 18 schwenkbar befestigt ist. Rückstellfedern 19 zwischen Tragplatte 17 und Backenträger 18 bewirken, daß bei unbelastetem Backenträger dieser eine axiale Neutralstellung gegenüber der Tragplatte 17 einnimmt.

    [0027] An dem Backenträger 18 sind symmetrisch zwei zueinander spreizbare Backen 20a,20b angelenkt. Die äußeren, zueinander spreizbaren Enden dieser Backen 20a,20b sind als frei drehbare Spreizrollen 21a,21b ausgebildet, deren Drehachse sich jeweils parallel zur Fluchtungsrichtung der Ausnehmung 8 erstreckt. Eine Zugfeder 22 verbindet die beiden Backen 20a,20b jedes Stempels 16 miteinander und führt dazu, daß die schräg nach außen gerichteten Backen 20a,20b sich nur unter Krafteinwirkung aufspreizen lassen.

    [0028] Diese Krafteinwirkung setzt gemäß der Darstellung der Fig. 4 spätestens dann ein, wenn die Stempel 16 hydraulisch in die Ausnehmungen 8 hineingefahren werden. Sobald die Spreizrollen 21a,21b unter Mitnahme des Folienrandes 11 in der jeweiligen Ausnehmung 8 zur Anlage gelangen, spreizen sich die in Neutralstellung leicht schräg zueinander angeordneten Backen 20a,20b auf. Infolge der frei drehbaren Lagerung der Spreizrollen 21a,21b können diese an der Folie entlanglaufen und die zwangsläufig eintretende Reckung der Folie insoweit ausgleichen, daß in der Folie keine überhöhten lokalen Zugspannungen auftreten, die zu einem Reißen der Folie führen würden. Die Reckung und Verformung des Folienrandes 11 ist beendet, sobald die Backen 20a,20b mit den Spreizrollen 21a,21b in den oberen Ecken der Ausnehmung 8 anliegen. Um auch hier eine möglichst enge Verbindung der Folie mit der Palette 3 zu erreichen, sollte der Durchmesser der Spreizrollen 21a,21b möglichst gering sein.

    [0029] Das vorangehend beschriebene Anlegen des Folienrandes 11 im Bereich der Ausnehmungen 8 erfolgt unmittelbar nach Herstellung des Unterschrumpfes, da die Folie dann noch im plastischen Zustand ist und dauerhaft verformt werden kann.

    [0030] Im rechten Teil der Fig. 4 ist dargestellt, daß durch die Verwendung der Rückstellfedern 19, der Zugfeder 22 und der unabhängig voneinander spreizbaren Backen 20a,20b der Stempel 16 in der Lage ist, die Verformung des Folienrandes 11 auch im Falle eines seitlichen Versatzes zwischen Stempel 16 und Ausnehmung 8 durchzuführen. Damit ist eine Verarbeitung auch ungenau gearbeiteter Paletten möglich. Da Zentrierprobleme ausgeglichen werden, kann die Vorrichtung auch unterschiedliche Palettenabmessungen verarbeiten. In jedem Fall wird der Folienrand 11 exakt der Kontur der jeweiligen Ausnehmung 8 angepaßt.

    [0031] Dieses Arbeitsergebnis ist anschaulich in Fig. 7 dargestellt.

    [0032] Gemäß den Figuren 5 und 6 ist im weiteren Verlauf der Transporteinrichtung eine Tastvorrichtung 23 zur Überprüfung der Größe der freien Kontur der Ausnehmung 8 vorgesehen. Diese Tastvorrichtung 23 besteht aus zwei um eine Achse 24 verschwenkbaren Konturenklappen 25, welche beim Überfahren durch die Palette 3 in die Ausnehmungen 8 hineinragen. Sollte der Folienrand 11 nicht ausreichend der Kontur der Ausnehmung 8 angepaßt sein, führt dies zu einem Verschwenken der Konturenklappe 25, was von einer Meß- und Signaleinrichtung 26 erfaßt wird, die daraufhin ein Störsignal meldet.

    Bezugszeichenliste



    [0033] 
    1
    Transportbahn
    2
    Transportrolle
    3
    Palette
    4
    Hölzer
    5
    Latten
    6
    Latten
    7
    Warenstapel
    8
    Ausnehmung
    9
    Hubeinrichtung
    10
    Folienhülle
    11
    Folienrand
    12
    Sauggebläse
    13
    Unterseite
    14
    Folie
    15
    Rand
    16
    Stempel
    17
    Tragplatte
    18
    Backenträger
    19
    Rückstellfeder
    20a
    Backe
    20b
    Backe
    21a
    Spreizrolle
    21b
    Spreizrolle
    22
    Zugfeder
    23
    Tastvorrichtung
    24
    Achse
    25
    Konturenklappe
    26
    Meß- und Signaleinrichtung



    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle, wobei die auf einer an ihrer Unterseite mit Ausnehmungen versehenen Palette aufliegenden Waren zunächst so mit der Folienhülle umgeben werden, daß ein allseitig umlaufender unterer Folienrand bis unterhalb der Palette reicht und anschließend zumindest der Folienrand einer künstlich erzeugten Hitzebeaufschlagung unterzogen wird, die ausreichend ist, um das Folienmaterial in einen plastischen Zustand zu überführen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß anschließend der im Bereich der Ausnehmung (8) der Palette (3) angeordnete Folienrand (11) mittels eines vertikal relativ zur Palette (3) verfahrbaren Stempels (16) bis zur Anlage an den Flächen der Ausnehmung (8) verformt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung des Folienrandes (11) im Bereich der Ausnehmung (8) erst erfolgt, nachdem zuvor der übrige Folienrand (11) infolge des Eigengewichts der Palette (3) zwischen der Unterseite (13) der Palette (3) und einer Unterlage, insbesondere einer Fördereinrichtung (1) eingeklemmt worden ist.
     
    3. Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle, wobei die Waren auf einer an ihrer Unterseite (13) mit Ausnehmungen (8) versehenen Palette (3) aufliegen, mit einer Einrichtung zum Überstülpen der Folienhülle (10) über die gefüllte Palette (3), wobei ein allseitig umlaufender unterer Folienrand (11) bis unterhalb der Palette (3) reicht, und mit einer Einrichtung (12) zum allseitigen Einziehen des Folienrandes (11) in Richtung auf die Palettenmitte sowie einer zumindest auf den Folienrand (11) einwirkenden Heizeinrichtung,
    gekennzeichnet durch
    einen unterhalb des eingezogenen Folienrandes (11) angeordneten Stempel (16), der vertikal relativ zur Palette (3) bis zur Anlage in der Ausnehmung (8) der Palette (3) verfahrbar ausgebildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (16) selbst vertikal verfahrbar ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (16) zum Zeitpunkt des Anliegens in der Ausnehmung (8) exakt die gleiche Breite wie die Ausnehmung (8) aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (16) mit zwei entgegen der Kraft einer Feder (22) spreizbar zueinander angeordneten Backen (20a,20b) versehen ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide Backen (20a,20b) als frei drehbare Spreizrollen (21a,21b) ausgebildet sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide Backen (20a,20b) unabhängig voneinander spreizbar sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (20a,20b) verschwenkbar an entgegengesetzten Enden eines gemeinsamen Backenträgers (18) angelenkt sind, der unter der Wirkung mindestens einer Rückstellfeder (19) schwenkbar auf einer heb- und senkbaren Tragplatte (17) des Stempels (16) angeordnet ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, gekennzeichnet durch eine in Transportrichtung der gefüllten Palette (3) nachgeschaltete und von der mit der heißgeschrumpften Folienhülle (10) versehenen Palette (3) überfahrene Tastvorrichtung (23) zur Überprüfung der Größe der freien Kontur der Ausnehmung (8).
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastvorrichtung (23) mit einer verschwenkbaren Konturenklappe (25) versehen ist, deren Schwenkwinkel von einer Meß- und Signaleinrichtung (26) erfaßt wird.
     


    Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


    1. Verfahren zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle, wobei die auf einer an ihrer Unterseite mit Ausnehmungen versehenen Palette aufliegenden Waren zunächst so mit der Folienhülle umgeben werden, daß ein allseitig umlaufender unterer Folienrand bis unterhalb der Palette reicht, anschließend zumindest der Folienrand einer künstlich erzeugten Hitzebeaufschlagung unterzogen wird, die ausreichend ist, um das Folienmaterial in einen plastischen Zustand zu überführen, und schließlich der im Bereich der Ausnehmung der Palette angeordnete Folienrand mittels eines vertikal relativ zur Palette verfahrbaren Stempels in die Ausnehmung hinein verformt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der im Bereich der Ausnehmung (8) angeordnete Folienrand (11) so weit verformt wird, bis dieser sowohl an den Flächen als auch im Bereich der oberen Ecken der Ausnehmung (8) zur Anlage kommt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung des Folienrandes (11) im Bereich der Ausnehmung (8) erst erfolgt, nachdem zuvor der übrige Folienrand (11) infolge des Eigengewichts der Palette (3) zwischen der Unterseite (13) der Palette (3) und einer Unterlage, insbesondere einer Fördereinrichtung (1) eingeklemmt worden ist.
     
    3. Vorrichtung zum Verpacken von insbesondere gestapelten Waren mit einer heißschrumpffähigen Folienhülle, wobei die Waren auf einer an ihrer Unterseite (13) mit Ausnehmungen (8) versehenen Palette (3) aufliegen, mit einer Einrichtung zum Überstülpen der Folienhülle (10) über die gefüllte Palette (3), wobei ein allseitig umlaufender unterer Folienrand (11) bis unterhalb der Palette (3) reicht,
    mit einer Einrichtung (12) zum allseitigen Einziehen des Folienrandes (11) in Richtung auf die Palettenmitte, mit einer zumindest auf den Folienrand (11) einwirkenden Heizeinrichtung,
    sowie mit einem unterhalb des eingezogenen Folienrandes (11) angeordneten Stempel (16), der vertikal relativ zur Palette (3) bis in die Ausnehmung (8) der Palette (3) hinein verfahrbar ausgebildet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stempel (16) zum Zeitpunkt des Anliegens in der Ausnehmung (8) exakt die gleiche Breite wie die Ausnehmung (8) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (16) selbst vertikal verfahrbar ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (16) mit zwei entgegen der Kraft einer Feder (22) spreizbar zueinander angeordneten Backen (20a,20b) versehen ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Backen (20a,20b) als frei drehbare Spreizrollen (21a,2lb) ausgebildet sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Backen (20a,20b) unabhängig voneinander spreizbar sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (20a,20b) verschwenkbar an entgegengesetzten Enden eines gemeinsamen Backenträgers (18) angelenkt sind, der unter der Wirkung mindestens einer Rückstellfeder (19) schwenkbar auf einer heb- und senkbaren Tragplatte (17) des Stempels (16) angeordnet ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, gekennzeichnet durch eine in Transportrichtung der gefüllten Palette (3) nachgeschaltete und von der mit der heißgeschrumpften Folienhülle (10) versehenen Palette (3) überfahrene Tastvorrichtung (23) zur Überprüfung der Größe der freien Kontur der Ausnehmung (8).
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastvorrichtung (23) mit einer verschwenkbaren Konturenklappe (25) versehen ist, deren Schwenkwinkel von einer Meß- und Signaleinrichtung (26) erfaßt wird.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht