[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen RJ-Verbinder für die Nachrichten- und Datentechnik
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] In der Schneid-Klemm-Technik sind zur Sprach- und Datenübertragung RJ-Verbinder (Regular
Jack) bekannt, bei denen RJ-Kontakte über lange Wege mit sehr geringen Abständen voneinander
parallel zueinander geführt sind (LSA PLUS Kabelanschlußtechnik der KRONE AG: Planungshinweise,
Ausgabe 06.92, KRONE LINK mit LSA-PROFIL). Dadurch entsteht eine Kondensatorwirkung
zwischen den Kontaktbahnen, die zu einer Verschlechterung einiger elektrischer Kennwerte
der Verbinder führt. Die Werte der Nebensprechdämpfung/Übersprechdämpfung erfüllen
nicht die Anforderungen, wenn ihre Verwendung in Hochgeschwindigkeitsnetzen vorgesehen
ist (CDDI/FDDI-Anordnungen: Cooper Distributed Data Interface/Fiber Distributed Data
Interface). Die inneren Kontakte der RJ-Verbinder sind zudem in der Materialstärke
und der Materialqualität unterschiedlich zu den äußeren Kontakten der Schneid-Klemm-Technik
ausgebildet. Die Verbindung zwischen den inneren und äußeren Kontakten ist bei den
bekannten Verbindern durch Löten oder Schweißen oder über Leiterplatten/Leiterkarten
hergestellt. Die damit entstandenen Übergangsstellen bewirken ebenfalls eine negative
Beeinflussung einiger elektrischer Kennwerte der Verbinder. Die Sprach- und Datenübertragung
über Übertragungswege mit 100 MBit/s bzw. der Einsatz von RJ-Verbindern im Frequenzbereich
von 20 bis 100 MHz stellt u.a. an die Nebensprechdämpfung, Einfügungsdämpfung und
Reflexionsdämpfung sehr hohe Anforderungen, die durch die bekannten RJ-Verbinder nicht
erfüllt werden.
[0003] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen RJ-Verbinder der gattungsgemäßen
Art zu entwickeln, der in seinen elektrischen Parametern wesentlich verbessert ist
und welcher der Kategorie 5 der technischen Anforderungen für Kabel und Verbindertechnik
(EIA) entspricht.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1.
[0005] Durch die Auffächerung der im vorher bestimmten Rastermaß parallel geführten Einzelkontakte
im RJ-Verbinder und deren Weiterführung zu Kontakten der Schneid-Klemm-Technik auf
zwei Ebenen wird eine optimierte Anordnung der RJ-Kontakte und damit eine wesentliche
Verbesserung der elektrischen Parameter des RJ-Verbinders erreicht. Die Verbesserung
der elektrischen Parameter, insbesondere der Dämpfungswerte, resultiert aus dem Wegfall
jeglicher Übergangsstellen in der Kontaktführungsbahn, da die Kontaktfedern direkt
in einen der Doppelkontakte der Schneid-Klemm-Technik für den Kabelanschluß geführt
sind (LSA-Kontakte). Es entfallen Löt- oder Schweißverbindungen und Materialunterschiede
in der Kontaktbahn. Des weiteren sind die Kontaktführungen kürzer und die Abstände
zwischen den Kontakten im vorgegebenen Rahmen maximiert. Dadurch werden die Koppelkapazitäten
zwischen den Kontaktbahnen minimiert. Die Verwendung von ausschließlicher Schneid-Klemm-Technik
(LSA PLUS) ermöglicht des weiteren, daß auf der Kabelanschlußseite des Verbinders
Adern mit unterschiedlichem Durchmesser angeschlossen werden können. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen machen die RJ-Verbinder tauglich für die Anwendung in CDDI-Anordnungen.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
eines RJ-Verbinders näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Seitenansicht der Grundanordnung der Einzelkontakte eines
RJ-Verbinders,
Fig. 2 die schematische Darstellung der Rückseite eines RJ-Verbinders mit der Anordnung
von LSA-Doppelkontakten,
Fig. 3 die schematische Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 2 und
Fig. 4 die schematische Draufsicht auf einen Verbinder nach Fig. 3 mit zwei Kontakten
pro RJ-Kontakt.
[0008] Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Seitenansicht der Grundanordnung
der Einzelkontakte eines RJ-Verbinders 1 kombiniert mit Doppelkontakten 3 der Schneid-Klemm-Technik
(LSA PLUS) für unterschiedliche Durchmesser der Adern 8 eines anzuschließenden Kabels
4. Die übereinander bzw. parallel im definierten Rastermaß für RJ-Verbinder 1 geführten
Kontaktfedern 2 sind am Eingang des Doppelkontaktes 3 in zwei Ebenen mit jeweils vier
Kontakten 5,6 aufgeteilt und in die unteren Kontakte 5 von vier Doppelkontakten 3
der Schneid-Klemm-Technik (LSA PLUS) geführt. Die Kontaktfedern 2 der RJ-Verbinder
1 haben einheitliche Abmessungen. Die oberen Kontakte 6 der Doppelkontakte 3 sind
so ausgebildet, daß unterschiedliche Durchmesser von Adern 8 des horizontal herangeführten
Kabels 4 kontaktiert werden können. Mit der Anordnung gemäß Fig. 1 ist eine achtdrähtige
Kontaktierung realisierbar.
[0009] Durch diese versetzte Kontaktführung werden die Abstände zwischen den Kontakten 2
des RJ-Verbinders 1 maximiert, so daß verbesserte Werte des Verbinders 1 bezüglich
der Dämpfung, insbesondere der Übersprechdämpfung, durch die Minimierung der Koppelkapazitäten
erreicht werden. Die durchgehende Verwendung der Schneid-Klemm-Technik (LSA-Technik)
für das Kontaktieren der RJ-Kontakte 2 und zum Kontaktieren der Kabeladern 8 ermöglicht
eine weitere Optimierung der Kontaktführung durch den Fortfall jeglicher Schweiß-
oder Löttechnik. Insgesamt werden für den Verbinder 1 elektrische Parameter erreicht,
die den CDDI-Anordnungen genügen.
[0010] Die Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung die Rückseite eines RJ-Verbinders 1.
Die innere Seite 9 des Verbinders 1, der hier aus 8 Doppelkontakten 3 in Schneid-Klemm-Technik
(LSA PLUS) gebildet ist, dient dem Anschluß der 8 RJ-Kontakte 2.
[0011] Die innere Seite 9 des Verbinders 1 ist dem Anwender nicht zugänglich. An den äußeren
Seiten 10 des Verbinders 1 werden die entsprechenden horizontalen Adern 8 der Kabel
4 angeschlossen. Die versetzte Anordnung der Doppelkontakte 8 vergrößert auch hier
den Abstand zwischen den RJ-Kontakten 2, so daß sich die Koppelkapazitäten zwischen
den Einzeladern 8 verringern.
[0012] In der Fig. 3 ist in schematischer Darstellung die Draufsicht auf die Kontaktführung
in dem Verbinder 1 nach Fig. 2 gezeigt, bei dem durch die Auffächerung der RJ-Kontakte
2 und durch die versetzte Anordnung der Doppelkontakte 3 die Bedingungen für eine
verbesserte Übertragung von Daten und Sprache bei gleichzeitiger Verkleinerung der
Einbaumaße des RJ-Verbinders 1 durch die Vermeidung einer Leiterkarte geschaffen sind.
[0013] Die Fig. 4 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Verbinder 1 mit zwei Doppelkontakten
3 pro RJ-Kontakt 2. Mit der Implementierung eines zweiten Kontaktes 3 pro RJ-Kontakt
2 ist die ISDN-Nutzung des Verbinders 1 gewährleistet.
[0014] In den Fig. 3 und 4 ist eine paarige Aderzuordnung vorgesehen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0015]
1 RJ-Verbinder
2 RJ-Kontakte
3 Doppelkontakt
4 Kabel
5 unterer Kontakt
6 oberer Kontakt
7 Kabeladern
8 äußere Verbinderseite
9 innere Verbinderseite
1. RJ-Verbinder für die Nachrichten- und Datentechnik mit Kontakten der Schneid-Klemm-Technik
und paralleler Führung der RJ-Kontakte, dadurch gekennzeichnet, daß die im vorher
bestimmten Rastermaß geführten RJ-Kontakte (2) aufgefächert und in mindestens zwei
Ebenen an die versetzt angeordneten Kontakte (3) der Schneid-Klemm-Technik geführt
sind.
2. RJ-Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro RJ-Kontakt (2) ein
zweiter Kontakt (3) der Schneid-Klemm-Technik implementiert ist.