[0001] Strangdichtungsprofil zur Abdichtung einer in einem Rahmen zwischen zwei umlaufenden
Anschlagrippen angeordneten Glasscheibe, mit einem fußseitigen hohlprofilförmigen
Halteteil, das zwei etwa parallele Außenwände aufweist, und mit einem kopfseitigen
Dichtteil, das mindestens eine etwa quer zu den Außenwänden verlaufende Dichtlippe
aufweist, wobei die Außenwände jeweils eine vor Gebrauch mit einer Schutzfolie bedeckte
Schicht mit Klebeeigenschaften aufweisen.
[0002] Eine Glasscheibe wird in einem Fenster- oder Türrahmen von der Wetterseite her durch
eine Anschlagrippe gehalten, die meist als "Glasfalz" bezeichnet wird. Der Glasfalz
ist meist ein einstückig mit dem übrigen Fensterrahmen verbundener Steg. Die Anschlagrippe
an der Innenseite, die meistens Glasleiste oder Glashalteleiste genannt wird, wird
erst dann befestigt, wenn sich die Glasscheibe in ihrer richtigen Position im Fensterrahmen
befindet und dient dazu, die Glasscheibe zu fixieren. Die Fugen, die zwischen der
Glasscheibe und dem Glasfalz einerseits und der Glasscheibe und der Glashalteleiste
andererseits bestehen, werden nach dem Montieren der Scheibe häufig mit Silikonmasse
versiegelt.
[0003] Da das Versiegeln mit Silikonmasse eine besondere Geschicklichkeit voraussetzt und
teuer ist, sind auch schon Verfahren und Anordnungen zur "Trockenverglasung" entwickelt
worden. Bei der Trockenverglasung wird die Abdichtung zwischen der Glasscheibe und
den Anschlagrippen (Glasfalz bzw. Glashalteleiste) durch umlaufende Dichtungsprofile
bewirkt.
[0004] Bei Aluminium- oder Kunststofffenstern können der Glasfalz und die Glashalteleiste
leicht in einer solchen Form extrudiert werden, daß sie Aufnahmenuten für die Dichtungsprofile
aufweisen. Eine solche Bauweise läßt sich jedoch nicht auf Holzprofile übertragen,
da durch das Anbringen von Halte- und Rastnuten für die Dichtungsprofile die entsprechenden
Teile hinsichtlich ihrer Stabilität geschwächt würden und andererseits das Anbringen
einer Nut, beispielsweise an einem Galsfalz, ein zusätzlicher, die Herstellung des
Rahmens verteuernder Arbeitsschritt wäre.
[0005] Aus der DE-OS 16 59 533 ist ein Strangdichtungsprofil der eingangs genannten Art
bekannt. Das Strangdichtungsprofil weist an seinen beiden Außenwänden Dichtleisten
aus einem zähelastischen klebenden Werkstoff, wie beispielsweise Butylkautschuk, auf.
Weder das Halteteil des Strangdichtungsprofiles noch die zähelastische Dichtleiste
weisen ausreichende Federeigenschaften auf, um durch Schrumpfung bedingte Längenänderungen
oder wärmebedingte Änderungen der Fuge oder Sog- und Druckbelastungen zwischen den
Anschlagrippen und der Glasscheibe ausgleichen zu können. Insbesondere nach längerer
Standzeit läßt die Klebekraft des Butylkautschuks nach, sodaß sich infolge des Mangels
an elastischer Eigenschaft des Butylkautschuks und des Halteteils des Strangdichtungsprofils
bei Wärmedehnungen und Schrumpfungen der Glasscheibe Risse ergeben, in die Wasser
eindringen kann.
[0006] Aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmuster G 90 02 593.8 ist ein Dichtungsprofil
zum Abdichten zwischen einem Fensterrahmen und der dazu gehörigen Fensterscheibe bekannt,
das einen Hohlraum mit einem Füllmaterial auf Silikonbasis aufweist. Beim Anpressen
des Dichtungsprofils gegen die Glasscheibe reißt der Hohlraum längs einer Sollbruchstelle
auf, sodaß das Dichtmaterial austreten und die Glasscheibe abdichten kann. Die dem
Fensterrahmen zugewandte Fläche des Dichtungsprofils weist ein doppelseitiges Klebeband
auf, damit die Dichtungsprofile bei der Montage an dem Fensterrahmen sicher gehalten
werden. Die Verarbeitung des Dichtungsprofils erfordert sehr viel handwerkliches Geschick,
da bei einem zu festen Andrücken des Dichtungsprofiles gegen die Glasscheibe die Dichtmasse
nach außen gepreßt wird, wogegen bei einem zu schwachen Andrücken die Gefahr besteht,
daß stellenweise die Sollbruchstelle nicht aufreißt und die Dichtmasse in der geschlossenen
Kammer verbleibt, sodaß in einem solchen Bereich keine Dichtfunktion stattfindet.
Das Doppelklebeband dient nur zur Befestigung zwischen dem Dichtungsprofil und dem
Rahmen, nicht jedoch zur Befestigung und Abdichtung des Dichtungsprofils gegen die
Glasscheibe.
[0007] Aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters G 70 23 803.8 ist eine Fensterflügelverglasung
bekannt, die eine Versiegelungsnut aufweist und bei der in der Versiegelungsnut ein
Schaumstoffstreifen aus aufgeschäumtem thermoplastischen Kunststoff, wie beispielsweise
Polyethylen, eingelegt ist.
[0008] Aus der DE-OS 16 84 081 ist ein Fugendichtkörper mit einem rechteckigen Hohlprofil
bekannt, an dessen Schmalseiten V-förmige Verbindungsstege vorgesehen sind. Der Fugendichtkörper
wird mit einer klebenden oder einer elastischen Dichtungsmasse verarbeitet. Zwar werden
bei dem bekannten Fugendichtkörper durch die Verwendung des Hohlprofiles die bei Dehnungsfugen
stets auftretenden Spannungen aufgelöst, gleichwohl ist die Verarbeitung des Fugendichtkörpers
kompliziert und erfordert großes handwerkliches Geschick, da sie mehrere Klebe- oder
Versiegelungsvorgänge umfaßt.
[0009] Aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmuster G 86 12 008.5 ist ein Dichtungsprofil
für eine Verglasungsabdichtung bekannt, das in den Spalt zwischen einer Glasscheibe
und einer Anschlagrippe eingesteckt wird. Dieses weist einen Kopfbereich mit zwei
Dichtlippen auf, von denen die eine unter elastischer Verbiegung an der Glasscheibe
anliegt und die andere von oben her gegen die obere Abschlußfläche des Glasfalzes
drückt und eine Abtropfleiste bildet. Das bekannte Dichtungsprofil ist zwar leicht
zu verarbeiten, es können jedoch bald infolge von Materialermüdung Undichtigkeiten
zwischen dem Glasfalz und der Glasscheibe auftreten.
[0010] Aus der DE 40 20 179 A1 ist ein Strangdichtungsprofil bekannt, bei dem das Halteteil
aus weichem, geschlossenzelligen Material, von der Art eines Schaumgummis, gefertigt
ist. Bei solchen Materialien besteht insbesondere dann, wenn sie auf der Wetterseite
des abzudichtenden Fensters verwendet werden, die Gefahr, daß sie im Laufe der Zeit
ihre Elastizität verlieren und somit der sichere Halt des Dichtungsprofils nicht gewährleistet
ist. Auch kann Schlagregen, der bei einem starken Regenguß die Abdichtung zwischen
der Dichtlippe und der Glasscheibe durchdringt, sich im Fensterrahmen ansammeln.
[0011] Aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters G 90 16 708.2 ist bereits ein elastisches
Strangdichtungsprofil zum Abdichten von Verglasungen für die Flügel von Fenstern,
Türen oder dergleichen bekannt. Das Halteteil des bekannten Strangdichtungsprofil
besteht aus einem Längssteg, der fußseitig zwei rechtwinkelig zum Längssteg abstehende
Halterippen aufweist. Zu beiden Seiten des Längssteges ist eine Kittfüllung oder ein
Kittband angebracht, die dazu bestimmt sind, sich an die Glasscheibe bzw. an die Anschlagrippe
anzulegen. Da die Kittmasse nahezu keine Eigenelastizität aufweist, verbleibt sie
in der Form, die sie nach dem Anordnen des Strangprofiles zwischen der Anschlagrippe
und der Glasscheibe eingenommen hat. Bei temperaturbedingten Formänderungen kann sich
die Kittmasse im Laufe der Zeit lösen, sodaß auch bei diesem bekannten Strangdichtungsprofil
keine sichere Abdichtung zwischen der Anschlagrippe und der Glasscheibe auf Dauer
gewährleistet ist.
[0012] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Strangdichtungsprofil der eingangs
genannten Art zu schaffen, das eine bequeme Montage einer Glasscheibe ermöglicht und
bei dem eine möglichst sichere Versiegelung zwischen der Anschlagrippe und der Glasscheibe
gewährleistet ist.
[0013] Diese Aufgabe ist bei dem eingangs genannten Strangdichtungsprofil dadurch gelöst,
daß die Schichten mit Klebeeigenschaften aus einem Doppelklebeband mit auf Polyethylenschaum
angeordnetem Acrylatklebstoff bestehen, daß das Hohlprofil im Grobumriß etwa rechteckförmig
ist und an seinen Schmalseiten V-förmige Verbindungsstege aufweist, die die beiden
Außenwände verbinden, und daß die Dichtlippe eine Form aufweist, die das Herausziehen
der Schutzfolie ermöglicht, wenn die zur Glasscheibe weisende Außenwand gegen die
Glasscheibe gepreßt ist.
[0014] Infolge der Wirkung der beiden Selbstklebeschichten wird das Halteteil dauerhaft
dicht zwischen der Glashalteleiste und der Glasscheibe gehalten. Temperatur- oder
feuchtigkeitsbedingte Schrumpfungs- oder Dehnungsvorgänge der Anschlagrippe und hierdurch
bedingte Abmessungsänderungen der Aufnahmenut für das Strangdichtungsprofil können
die dichte Verbindung nicht beeinträchtigen, da das Halteteil aufgrund seiner Elastizität
und aufgrund seiner dauerhaften und festen Verbindung mit der Anschlagrippe einerseits
und der Glasscheibe andererseits die erwähnten Abmessungsschwankungen ohne weiteres
mitmacht. Durch die besondere Ausgestaltung der Dichtlippe ist es möglich, die Schutzfolie
erst dann abzuziehen, wenn die zu verbindenden Teile ihre endgültige und richtige
Relativposition eingenommen haben, was den Montagevorgang wesentlich erleichtert.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Dichtlippe an dem kopfseitigen
Ende der zur Anschlagrippe weisenden Außenwand des Halteteils befestigt und weist
einen zur Glasscheibe gerichteten freien Schenkel auf. Der freie Schenkel stützt sich
an der Glasscheibe unter elastischer Verformung ab, sodaß er eine ausgezeichnete Abdichtung
ermöglicht. Fertigungstoleranzen oder die oben bereits erwähnten temperatur- und feuchtigkeitsbedingten
Abmessungsschwankungen der Aufnahmenut für das Strangdichtungsprofil können durch
die Elastizität des freien Schenkels leicht aufgenommen werden, ohne daß dadurch die
Abdichtung zur Glasscheibe hin beeinträchtigt würde.
[0016] Vorzugsweise geht die Dichtlippe an dem zu ihrem freien Schenke entgegengesetzten
Ende in eine Abtropfleiste über, die beim montierten Dichtungsprofil unter elastischer
Verformung auf dem oberen Rand der Anschlagrippe aufliegt und dort eine dichte Verbindung
gewährleistet. Die Dichtlippe bildet zusammen mit der Abtropfleiste eine in ästhetischer
Hinsicht einwandfreie Verbindung zwischen der Oberkante der Anschlagrippe und der
Glasscheibe, die in ihrer Form und in ihrem optischen Eindruck sich kaum von einer
Silikonversiegelung unterscheidet. Im Gegensatz zu einer handgefertigten Silikonversiegelung
verläuft die Dichtung darüberhinaus absolut gleichmäßig.
[0017] Nach einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Dichtlippe an dem
kopfseitigen Ende der zur Glasscheibe weisenden Außenwand des Strangdichtungsprofils
angeordnet ist. Hierdurch läßt sich wegen des kürzeren Hebelarmes bis zur Glasscheibe
ein größerer Anpreßdruck erzielen. Vorteilhaft ist bei einer solchen Ausführungsform,
wenn an dem kopfseitigen Ende der zur Anschlagrippe weisenden Außenwand eine gesonderte
Abtropflippe angeordnet ist, die eine unveränderliche Position zur Anschlagrippe einnimmt.
Vorteilhaft ist dabei, wenn sich die Abtropflippe und die Dichtlippe im Einbauzustand
gegenseitig überlappen.
[0018] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Herstellen einer dichten Verbindung
zwischen einer Anschlagrippe und einer Glasscheibe unter Verwendung eines Strangdichtungsprofils
mit einem Halteteil, das zwei etwa parallele, mit jeweils einer Selbstklebeschicht
versehene Außenwände aufweist, auf denen jeweils eine Schutzfolie für die Selbstklebeschicht
angeordnet ist, wobei das Strangdichtungsprofil an der Anschlagrippe mittels der Selbstklebeschicht
befestigt wird.
[0019] Um eine zügige und einwandfreie Montage des Strangdichtungsprofils zu ermöglichen,
ist vorgesehen, daß die Schutzfolie an der zur Glasscheibe weisende Außenwand des
Strangdichtungsprofils erst dann abgezogen wird, wenn die beiden dicht zu verbindenden
Teile in ihrer endgültigen Position fixiert sind.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier in den Figuren schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- Ein Strangdichtungsprofil gemäß der Erfindung in vergrößertem Maßstab.
- Figur 2:
- Ein mittels zweier erfindungsgemäßer Strangdichtungsprofile abgedichtetes Fenster.
- Figur 3:
- Eine weitere Ausführungsform eines Strangdichtungsprofils.
[0021] In Figur 1 ist das erfindungsgemäße elastische Strangdichtungsprofil im entspannten
Zustand im Querschnitt gezeigt. Es besteht aus einem Halteteil 4 und einem Dichtteil
7. Das Halteteil 4 ist im Grobumriß etwa rechteckförmig und weist zwei parallele Außenwände
5 und 6 auf. Die beiden parallelen Außenwände sind durch zwei Verbindungsstege 13
und 14 verbunden, die jeweils am kopfseitigen bzw. am fußseitigen Ende angeordnet
sind. Die Verbindungsstege 13 und 14 sind V-förmig ausgebildet derart, daß ihre Spitzen
in der Mitte zwischen den beiden Außenwänden 5 und 6 liegen und auf das Innere des
Hohlprofiles weisen. Sowohl an den Spitzen als auch an den Übergangsstellen zwischen
den Verbindungsstegen 13 und 14 zu den Außenwänden 5 und 6 sind kreisförmig ausgesparte
Ecken 16 vorgesehen, die das gegenseitige Abknicken der an den entsprechenden Stellen
verbundenen Teile erleichtern (Sollknickstellen). Diese Ausbildung macht es möglich,
daß die beiden Außenwände 5 und 6 aufeinander zu und voneinander wegbewegt werden
können, wobei sich die V-förmigen Verbindungsstege 13 und 14 zieharmonikaartig zusammenfalten
bzw. auseinanderfalten. Die Außenwände 5 und 6 sind mit Selbstklebebändern 10 und
12 belegt. Diese bestehen aus einem Band aus Polythylenschaum, der mit Acrylatklebstoff
getränkt worden ist. Die Selbstklebebänder 10 und 12 sind jeweils durch silikonisierte
Schutzfolien 9 und 11 abgedeckt. Am kopfseitigen Ende der Außenwand 5, die bei der
Montage der Dichtung zur Anschlagrippe weisen soll, ist eine Dichtlippe 8 befestigt,
die einen freien Schenkel 8a aufweist, der sich bis über die Außenwand 6 hinaus erstreckt.
Die Dichtlippe 8 geht an dem Ende, das dem freien Schenkel 8a gegenüberliegt, in eine
Abtropfleiste 8b über, die eine hakenartige, zum Dichtungsfuß hin weisende Nase 8c
aufweist. An dem Übergang zwischen der Dichtlippe 8 und dem übrigen Teil der Dichtung
ist wiederum eine kreisförmig ausgenommene Sollknickstelle 17 vorgesehen.
[0022] Figur 2 zeigt den Einbauzustand. In Figur 2 ist der Randbereich einer Glasscheibe
3 zu erkennen, die in einem Holzfensterrahmen mittels einer wetterseitigen Anschlagrippe,
nämlich einem Glasfalz 1 und einer raumseitigen Anschlagrippe, nämlich einer Glashalteleiste
2 gehalten wird. Da die Zeichnung stark vergrößert ist, sind die Anschlagrippen 1
und 2 nur teilweise und der übrige Fensterrahmen nicht zu erkennen. Die Anschlagsrippen
1 und 2 weisen Nuten 1a bzw. 2a auf, die üblicherweise bei allen Holzfenstern vorgesehen
sind, um Silikonsversiegelungsmasse zur Abdichtung zwischen der Glasscheibe und der
entsprechenden Anschlagsrippe aufzunehmen. Wie in Figur 2 gezeigt, sind in diese Nuten
1a und 2a erfindungsgemäße Strangdichtungsprofile eingesetzt. Die Strangdichtungsprofile,
die in dem Raum zwischen der Wand der Nut 1a und der Glasscheibe 3 zusammengepreßt
sind, kleben mit den Selbstklebebändern 10 und 12 dauerhaft und fest an der Glasscheibe
3 einerseits und der entsprechenden Anschlagrippe 1, 2 andererseits. Die Wände 5 und
6 sind unter Verformung der Verbindungsstege 13 und 14 aufeinander zugeschoben. Die
Dichtlippe 8a legt sich unter elastischer Verbiegung dicht an der Glasscheibe 3 an.
Ebenso legt sich die Abtropfleiste 8b an der Oberkante der entsprechenden Anschlagrippe
1, 2 an. Witterungsbedingte oder temperaturbedingte Schrumpfungen und Dehnungen können
von dem Strangdichtungsprofil problemlos absorbiert werden.
[0023] Wenn einmal in Folge eines starken Regengusses oder bei der Fensterreinigung Feuchtigkeit
durch die Abdichtungsstelle zwischen der Dichtlippe 8a und der Glasscheibe 3 eindringen
kann, so gelangt diese dennoch nicht in das Innere des Fensterrahmens, sondern bleibt
zunächst in dem Raum zwischen der Dichtlippe 8, sowie dem Halteteil und der Glasscheibe
gefangen. Bei Erwärmung durch Sonneneinstrahlung verdampft die Flüssigkeit und verläßt
den genannten Raum auf gleichem Wege, auf dem sie dorthin gelangt ist. Durch die durch
die Verdampfung bedingte Druckerhöhung hebt sich nämich die Dichtlippe 8a etwas an,
sodaß die Dämpfe abziehen können. Die Dichtlippe 8a übt insofern eine Ventilfunktion
aus.
[0024] Das erfindungsgemäße Strangdichtungsprofil wird wie folgt verarbeitet:
Die Schutzfolie 9 wird von der Außenwand 5 entfernt, sodaß die Selbstklebeschicht
10, die aus einem hochpermanenten Klebstoff besteht, frei wird. Das Strangdichtungsprofil
wird mit Hilfe der Selbstklebeschicht an den Glasfalz 1 eines herkömmlichen Holzfensterrahmens
derart geklebt, daß sich die Abtropfleiste 8b auf der Oberseite des Glasfalzes abstützt.
Beim Erreichen einer Gehrungsecke, wird das Strangdichtungsprofil mit einem V-förmigen
Gehrungsschnitt versehen, sodaß es um die Ecke gelegt werden kann, bis schließlich
der Glasfalz 1 umlaufend durch das Strangdichtungsprofil eingerahmt ist. Nunmehr wird
in der üblichen Weise die Glasscheibe 3 in den Glasfalz gelegt, justiert und "verklotzt".
Wichtig ist, daß in diesem Zustand die Schutzfolie 11 auf der Klebstoffschicht 12
der Außenwand 6 verbleibt, sodaß sich noch keine feste Verbindung zwischen der Glasscheibe
3 und dem Strangdichtungsprofil einstellt.
[0025] In analoger Weise wird ein Strangdichtungsprofil an der Glashalteleiste 2 befestigt
und diese danach - meist durch Nageln - an dem Fensterrahmen befestigt. Nun kann die
Schutzfolie 11 an beiden Strangdichtungsprofilen herausgezogen werden. Wenn das Ende
der Schutzfolien 12 gegriffen ist, was beispielsweise durch eine Griffflasche oder
durch einen zuvor umgeknickten Abschnitt leicht möglich ist, kann die Schutzfolie
11 an beiden Seiten sehr einfach herausgezogen werden, wobei sich die Dichtlippe 8a
vorübergehend von der Glasscheibe 3 abhebt. Die Montage geschieht in der Regel so,
daß der Rahmen unten liegt und die Glasscheibe 3 mit ihrem Eigengewicht auf dem Glasfalz
lastet. Durch den dadurch hervorgerufenen Anpreßdruck wird eine innige Verbindung
zwischen der Glasscheibe und der Strangprofildichtung erzeugt, die die dauferhafte
Abdichtung zwischen den beiden Teilen gewährleistet.
[0026] Eine Ausführungsvariante ist in Figur 3 dargestellt. Das Halteteil 4 des in Figur
3 gezeigten Strangdichtungsprofils ist identisch dem Halteteil 4 des in Figur 1 gezeigten
Strangdichtungsprofils, weswegen von einer erneuten Beschreibung abgesehen werden
kann.
[0027] Unterschiedlich zur Ausführungsform der Figur 1 ist jedoch, daß die Dichtlippe 8
an der Außenwand 6 befestigt ist, die im Einbauzustand zur Glasscheibe weist. Die
Dichtlippe 8 ist daher wesentlich kürzer ausgebildet und sie kann daher - infolge
des verkürzten Hebels - einen größeren Anpreßdruck auf die Glasscheibe ausüben. Das
Strangdichtungsprofil in Figur 3 ist mit einer Abtropfleiste 15 versehen, die der
Abtropfleiste 8b des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispieles weitgehend entspricht.
Die Abtropfleiste 15 geht jedoch nicht in die Dichtlippe 8 über, um sicherzustellen,
daß die weitgehend freie Bewegbarkeit zwischen den Wänden 5 und 6 erhalten bleibt.
Sowohl an der Abtropfleiste 15 als auch an der Dichtlippe 8 sind jedoch zwei Stege
15a und 8d angeordnet, die sich im eingebauten Zustand, d.h. bei zusammengepreßtem
Strangdichtungsprofil, überlappen und die Sicht auf das Halteteil 4 verdecken.
1. Strangdichtungsprofil zur Abdichtung einer in einem Rahmen zwischen zwei umlaufenden
Anschlagrippen (1, 2) angeordneten Glasscheibe (3), mit einem fußseitigen hohlprofilförmigen
Halteteil (4), das zwei etwa parallele Außenwände (5, 6) aufweist, und mit einem kopfseitigen
Dichtteil (7), das mindestens eine etwa quer zu den Außenwänden verlaufende Dichtlippe
(8) aufweist, wobei die Außenwände (5, 6) jeweils eine vor Gebrauch mit einer Schutzfolie
(9, 11) bedeckte Schicht mit Klebeeigenschaften (10, 12) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (10, 12) mit Klebeeigenschaften aus einem Doppelklebeband mit auf
Polyethylenschaum angeordnetem Acrylatklebstoff bestehen, daß das Hohlprofil im Grobumriß
etwa rechteckförmig ist und an den Schmalseiten des rechteckförmigen Hohlprofils V-förmige
Verbindungsstege (13, 14) vorgesehen sind, die die beiden Außenwände (5, 6) verbinden,
und daß die Dichtlippe (8) eine Form aufweist, die das Herausziehen der Schutzfolie
(11) ermöglicht, wenn die zur Glasscheibe (3) weisende Außenwand (6) gegen die Glasscheibe
(3) gepreßt ist.
2. Strangdichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe
(8) an dem kopfseitigen Ende der zur Anschlagrippe (1, 2) weisenden Außenwand (5)
des Halteteils (4) befestigt ist und einen zur Glasscheibe weisenden freien Schenkel
(8a) aufweist.
3. Strangdichtungsprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe
(8) an dem zu ihrem freien Schenkel (8a) entgegengesetzten Ende in eine Abtropfleiste
(8b) übergeht.
4. Strangdichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe
(8) an dem kopfseitigen Ende der zur Glasscheibe weisenden Außenwand (6) angeordnet
ist (Fig. 3).
5. Strangdichtungsprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem kopfseitigen
Ende der zur Anschlagrippe (1, 2) weisenden Außenwand (5) eine Abtropflippe (15) angeordnet
ist (Fig. 3).
6. Strangdichtungsprofil nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtropflippe
(15) und die Dichtlippe (8) so bemessen sind, daß sie sich im Einbauzustand gegenseitig
überlappen.
7. Verfahren zum Herstellen einer dichten Verbindung zwischen einer Anschlagrippe (1,
2) und einer Glasscheibe (3) unter Verwendung eines Strangdichtungsprofils mit einem
Halteteil (4), das zwei etwa parallele, jeweils mit einer Selbstklebeschicht (10,
12) versehene Außenwände (5, 6) aufweist, auf denen jeweils eine Schutzfolie (9, 11)
für die Selbstklebeschicht angeordnet ist, wobei das Strangdichtungsprofil an der
Anschlagrippe (1, 2) mittels der Selbstklebeschicht befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzfolie (11) an der zur Glasscheibe (3) weisenden Außenwand (6) erst
dann abgezogen wird, wenn die beiden dicht zu verbindenden Teile (3; 1, 2) in ihrer
endgültigen Position fixiert sind.