[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein multifunktionales Ventil mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, welches vorzugsweise in einem hydraulischen Türschließer verwendet
wird.
[0002] Moderne Türschließer, die sowohl als sogenannte "Oben-Türschließer" oder als "Boden-Türschließer"
ausgebildet sein können, weisen häufig eine Feststellfunktion im Winkelbereich von
etwa größer 90 Grad auf. Diese Feststellfunktion wird bei hydraulischen Türschließern
in dem genannten Winkelbereich eingeleitet, indem man die Tür kurz festhält. Die Tür
bleibt dann automatisch in dieser Position. Gelöst wird die Tür aus der Feststellposition,
indem man kurz an der Tür zieht. Danach schließt sich die Tür selbsttätig.
[0003] Es ist bereits ein hydraulischer Türschließer bekannt (G 88 01 894), der zur Erzielung
der oben genannten Funktionen eine Reihe von Drosselventilen sowie ein sogenanntes
Überströmventil aufweist. Das Überströmventil ist für die statische Feststellfunktion
verantwortlich und ist in dem Türschließergehäuse längsverschieblich gelagert, so
daß sich das Feststellmoment verändern läßt. Parallel zu dem Überströmventil ist ein
Drosselventil vorgesehen. Wenn man das Drosselventil öffnet, wird die Feststellfunktion
aufgehoben, und durch Verändern der Drosselöffnung läßt sich die Geschwindigkeit variieren,
mit der die Tür im Winkelbereich größer 90 Grad zufällt.
[0004] Aus der FR 25 64 518 ist ein Türschließer mit einem multifunktionalen Ventil bekannt,
dessen Ventilgehäuse zumindest eine Ablauföffnung aufweist und in einem Druckkanal
längs verstellbar gelagert ist. Das Ventilgehäuse ist mittels einer Schraube verstellbar,
wodurch der Öldurchsatz beim Türschließen reguliert werden kann, um die Türschließgeschwindigkeit
zu regulieren. Weiterhin ist in diesem Ventil ein federbeaufschlagtes Druckbegrenzungsventil
integriert, damit auftretende Druckspitzen abgebaut werden.
[0005] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem besteht darin, zumindest die von den bekannten
Türschließern erfüllten Funktionen konstruktiv einfacher zu erfüllen.
[0006] Dieses Problem wird durch ein multifunktionales Ventil mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Das erfindungsgemäße Ventil ist in seinen Einsatzmöglichkeiten sehr variabel.
[0008] Bei einer ersten Variante verschließt das Verschlußelement die Längsdurchbrechung
unter statischer Abdichtung. Bei dieser Variante ist das erfindungsgemäße Ventil so
konstruiert, daß mit ihm alternativ zwei Ventilfunktionen erfüllt werden. Zum einen
die bereits oben genannte statische Feststellfunktion und zum anderen die ebenfalls
bereits genannte Drosselfunktion.
[0009] Für die Feststellfunktion wird die Absperreinrichtung durch Verstellung des Ventilgehäuses
gegen einen in dem Druckkanal ausgebildeten Sitz dichtend gepreßt. Durch die Wirkung
der Vorspanneinrichtung dichtet das Verschlußelement die Längsdurchbrechung in der
Absperreinrichtung statisch ab. In diesem Zustand ist die Tür festgestellt. Wenn durch
Ziehen an der Tür eine Druckerhöhung über die Längsdurchbrechung im Ventilkegel gegen
das Verschlußelement wirkt, wird dieses abgehoben und es bildet sich ein Strom des
Hydraulikfluids aus, wodurch sich die Tür schließt. Das Feststellmoment läßt sich
durch Längsverstellen des Ventilgehäuses verändern. Dabei bleibt die Absperreinrichtung
in dem Preßsitz im Druckkanal.
[0010] Erst, wenn das Ventilgehäuse soweit verstellt wird, daß die Absperreinrichtung durch
den unteren Anschlag aus dem Preßsitz abgehoben wird, wird die Feststellfunktion ausgeschaltet.
Dann nämlich bildet sich ein Hydraulikfluidstrom zwischen der Absperreinrichtung und
dem in dem Druckkanal ausgebildeten Sitz aus, der über eine geeignete Ablaufbohrung
zur drucklosen Seite fließt. Die Absperreinrichtung wird durch die Wirkung der Vorspanneinrichtung
immer gegen den unteren Anschlag gehalten, so daß durch Längsverstellung des Ventilgehäuses
ebenfalls die Drosselfunktion einstellbar ist.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Ventil sind somit zwei Funktionen erzielbar, für die im
Stand der Technik mindestens zwei Ventile erforderlich sind. Dies führt zu einem geringeren
Konstruktionsaufwand für den Türschließer, zu einem einfacheren Zusammenbau des Türschließers
und zu einer einfacheren Bedienung des Türschließers. Durch Längsverstellung des Ventilgehäuses
kann in einem ersten Bereich das Feststellmoment variiert werden und in einem zweiten
Bereich die Drosselfunktion variiert werden. Somit läßt sich ein mit dem erfindungsgemäßen
Ventil ausgestatteter Türschließer auf einfache Weise an alle möglichen Gegebenheiten
anpassen. Das Variieren des Feststellmomentes dient insbesondere der Anpassung an
unterschiedliche Türflügelbreiten und/oder zu erwartende Windlasten. Das Einstellen
der Drosselfunktion ermöglicht das Anpassen an die zu erwartenden Durchgangszeiten
zum Passieren der Tür.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Verschlußelement in einem Sackloch
in der Absperreinrichtung gelagert. Damit läßt sich auf konstruktiv einfache Weise
die Lage des Verschlußelementes in Querrichtung festlegen. Beim Zusammenbau des Ventils
kann das Verschlußelement einfach in das Sackloch eingelegt werden.
[0013] Vorzugsweise weist das Verschlußelement eine von der Bodenfläche des Sackloches unterschiedliche
Querschnittsfläche auf. Diese Maßnahme erhöht die Funktionssicherheit des Ventils
dahingehend, daß im Rahmen der Feststellfunktion nach dem Lösen der Feststellung durch
kurzzeitige Druckerhöhung sowohl ein kontinuierlicher Hydraulikfluidabfluß an dem
Verschlußelement vorbei mit dem Ziel einer kontinuierlich schließenden Tür gewährleistet
als auch eine schnelle Unterbrechung des Fluidstroms erreicht wird, wenn man die langsam
zulaufende Tür im Winkelbereich größer 90 Grad abstoppt.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform ist der Boden des Sackloches kreisförmig und das Verschlußelement
ist eckig. Dabei sind eine Reihe von Querschnittsformen des Verschlußelementes denkbar
(z.B. 3-, 4- oder 5-eckig). Die Wahl der geeigneten Querschnittsfläche hängt dabei
maßgeblich von den oben genannten Umständen sowie den anderen vorherrschenden Bedingungen
ab.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Verschlußelement generell kreisscheibenförmig,
wobei mindestens ein Kreissegment ausgeschnitten ist, dessen Sehne konkav bogenförmig
ausgestaltet ist bzw. eine konkave Querschnittsveränderung aufweist.
[0016] Die Verwendung eines Verschlußelementes mit dem letztgenannten Querschnitt ist dann
besonders sinnvoll, wenn das Sackloch mit einer vom Rand des Bodens ausgehenden Ringnut
versehen ist. Diese Ringnut ermöglicht, daß ein Hydraulikfluidstrom aus der zentralen
Durchbrechung zu allen Seiten nach außen ausweichen kann, wobei das Hydraulikfluid
über die Ringnut immer in Richtung zu der kreissegmentförmigen Ausnehmung geführt
wird.
[0017] Vorzugsweise ist die Längsverschieblichkeit der Absperreinrichtung so gelöst, daß
an der Absperreinrichtung ein Führungsabschnitt vorgesehen ist, der in dem Ventilgehäuse
zwischen einem in dem Ventilgehäuse ausgebildeten Anschlag und einer am unteren Rand
des Ventilgehäuses ausgebildeten Einbördelung bewegbar ist. Dies ist konstruktiv besonders
einfach und führt zu einer kostengünstigen Herstellung des Ventils.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der untere Abschnitt der Absperreinrichtung
als Ventilkegel ausgebildet, der in einen konischen Ventilsitz preßbar ist. Der Ventilkegel
ist dabei vorzugsweise nur sehr gering konisch, um den Preßsitz in dem konischen Ventilsitz
gegen jegliche funktionsbedingte Druckerhöhung des Hydraulikfluids im Zylinderinnenraum
und dem sich anschließenden Druckkanal aufrechterhalten zu können.
[0019] Vorzugsweise sind zwischen dem Verschlußelement und der Vorspanneinrichtung eine
Kugel und eine Führungseinrichtung angeordnet. Die Kugel ist dabei bevorzugt oberhalb
des Verschlußelementes in dem Sackloch in der Absperreinrichtung gelagert. Dies führt
zu einer hohen Querstabilität der Kugel. Durch die Kugelform wirkt der durch die Vorspanneinrichtung
erzeugte Druck sehr zentral auf das Verschlußelement. Damit ist für den statischen
Feststellzustand eine relativ geringe Elastizität bzw. Kraft der Vorspanneinrichtung
erforderlich. Zum anderen übt die Kugel keinen Druck auf den Randbereich des Verschlußelementes
aus, was einen Hydraulikstromabfluß an dem Verschlußelement vorbei begünstigt. Die
Kugel ist in dem Sackloch relativ lose gelagert, so daß das an dem Verschlußelement
vorbeiströmende Hydraulikfluid ungehindert zwischen der Kugel und der Sacklochinnenwand
vorbeiströmen kann. Das Führungselement ist oberhalb des Absatzes in dem Ventilgehäuse
längsverschieblich gelagert und dient sowohl dazu, den von der Vorspanneinrichtung
ausgeübten und für die Feststellfunktion erforderlichen Druck sicher auf die Kugel
zu übertragen, als auch dazu, das infolge Drucküberhöhung aus der im Ventilkegel ausgebildeten
Längsdurchbrechung am Verschlußelement und der Kugel vorbeiströmende Hydraulikfluid
durch vorzugsweise die untere Ablaufbohrung im Ventilgehäuse in den drucklosen Raum
austreten zu lassen, indem dieses Führungselement jetzt als Hydraulikkolben wirkt
und einen entsprechenden Hub bei gleichzeitiger Verkürzung der Vorspanneinrichtung
ausführt, bis dessen fluiddruckbeaufschlagte Stirnseite diese Ablauföffnung zumindest
teilweise freigibt.
[0020] Zur Längsverstellung des Ventilgehäuses ist dieses vorzugsweise mit einem Außengewinde
versehen und weist vorzugsweise außenseitig eine Ausnehmung zum Ansetzen eines Werkzeuges
auf.
[0021] Bei einer zweiten Variante verschließt das Verschlußelement die Längsdurchbrechung
in der Absperreinrichtung nicht unter statischer Abdichtung sondern unter Erzeugung
einer Hemmungswirkung. Diese zweite Variante erfüllt eine andere Funktion als die
erste Variante. Sie dient dazu, das Öffnen der Tür in einem bestimmten, vorzugseise
kleinen Winkelbereich zu hemmen. D.h., dieses Ventil soll gemäß dieser Variante verhindern,
daß eine z.B. durch Winddruck aufgeschlagene Tür mit hoher Geschwindigkeit gegen Hindernisse
stößt. Dabei ist es mit dem Ventil dieser Variante im Gegensatz zu beispielsweise
mechanischen Türstoppern möglich, die Tür unter kontinuierlichem Druck über die oben
genannte Winkelposition hinaus zu öffnen. Der Grad der Hemmung kann eingestellt werden
durch Längsverstellung des Ventilgehäuses wie bei der ersten Variante.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der zweiten Variante ist ein unterer Abschnitt
des Verschlußelementes kegelförmig ausgebildet. Das Verschlußelement wird bei dieser
Ausführungsform derart gegen die Absperreinrichtung vorgespannt, daß die Kegelspitze
des unteren Abschnittes im Inneren der Längsdurchbrechung der Absperreinrichtung liegt.
Es hat sich gezeigt, daß mit dieser Form die gewünschte Hemmungswirkung optimal erzielt
werden kann, wobei sich das Verschlußelement bezüglich der Absperreinrichtung von
selber zentriert.
[0023] Vorzugsweise ist es bei den Varianten möglich, an dem Gehäuse außenumfänglich einen
Absatz vorzusehen, der eine Begrenzung gegen unbeabsichtigt weites Herausschrauben
darstellt.
[0024] Nachstehend werden verschiedene Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung erläutert.
Figur 1 zeigt eine Variante eines erfindungsgemäßen Ventils in einer Teilschnittansicht;
Figur 2 zeigt eine Ausführungsform der Absperreinrichtung in dem Längsschnitt;
Figur 3 zeigt eine Ausführungsform eines Verschlußelementes in einer Seiten- und einer
Draufsicht;
Figur 4 zeigt eine Reihe von alternativen Ausführungsformen von Verschlußelementen;
Figur 5 zeigt das Prinzipschaltbild eines Türschließers, in dem das erfindungsgemäße
Ventil verwendet werden kann;
Figur 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Ventil schematisch im eingebauten Zustand;
Figur 7 zeigt eine zweite Variante eines erfindungsgemäßen Ventils in einer Teilschnittansicht;
und
Figur 8 ist ein Diagramm, welches den Türöffnungswinkel über dem Kolbenweg bei einem
Türschließer angibt, bei dem die zweite Variante eingesetzt wird.
Erste Variante
[0025] In Figur 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer ersten Variante 1 eines erfindungsgemäßen
Ventils gezeigt.
[0026] Ein generell zylinderförmiges Ventilgehäuse 2 ist mit einer Bohrung 22 in Gestalt
eines Sackloches mit einem als Anschlag dienenden Absatz 23 ausgebildet. An einem
unteren Abschnitt ist das Ventilgehäuse 2 mit einem Außengewinde 21 versehen. In der
oberen Stirnfläche hat das Ventilgehäuse 2 eine schlitzförmige Ausnehmung 25 zum Ansetzen
eines Werkzeuges. Unterhalb des Außengewindes 21 ist das Ventilgehäuse 2 nach innen
unter Ausbildung einer Einbördelung 24 eingezogen, die als weiterer Anschlag dient.
In einem mittleren Abschnitt ist das Ventilgehäuse 2 mit zwei radial verlaufenden
Ablauföffnungen 20 versehen.
[0027] Ein Führungsabschnitt 40 eines als Absperreinrichtung dienenden Ventilkegels 4 ist
in dem Ventilgehäuse 2 längsverschieblich zwischen dem Absatz 23 und der Einbördelung
24 bewegbar. Der Führungsabschnitt weist eine Außennut 45 auf, in die ein Dichtungsring
14 zur Abdichtung gegen die Innenwand der Bohrung 22 eingelegt ist.
[0028] Gemäß Fig. 2 hat der Ventilkegel 4 hat einen sich an den Führungsabschnitt 40 nach
unten anschließenden Konusabschnitt 41, der aus dem Ventilgehäuse 2 herausragt. Der
Ventilkegel ist zentral in Längsrichtung mit einer Durchgangsbohrung 42 versehen und
weist auf der Seite des Führungsabschnittes 40, also zur Bohrung 22 des Ventilgehäuses
2 hin, ein Sackloch 43 auf, welches einen größeren Durchmesser hat als die Durchgangsbohrung
42. In dem Boden des Sackloches 43 ist randseitig eine Ringnut 44 ausgebildet. Die
Form der Ringnut 44 verläuft zum Rand hin parallel zur Wand des Sackloches 43 und
bildet von der tiefsten Stelle ausgehend eine schräg nach oben und innen ansteigende
Flanke aus.
[0029] In das Sackloch 43 ist bodenseitig eine als Verschlußelement dienende Dichtscheibe
8 eingelegt, die in Figur 3 näher dargestellt ist. Der Durchmesser der Dichtscheibe
8 entspricht dem Durchmesser des Sackloches 43. Der Dichtring 8 hat weiterhin einen
kreissegmentförmigen Ausschnitt, wobei die Sehne des Kreissegmentes 80 konkav bogenförmig
ist, so daß die Dichtscheibe 8 in der Draufsicht annähernd die Form eines Halbmondes
hat. Die geometrische Auslegung des Verschlußelements muß die Abdichtung gegen die
Stirnseite der zylindrischen Bohrung im Ventilkegel gewährleisten. Oberhalb der Dichtscheibe
8 ist in dem Sackloch 43 eine Kugel 10 mit geringem Spiel gelagert. Zwischen der Feder
6 und der Kugel 10 ist in dem Ventilgehäuse weiterhin ein Führungselement 12 längsverschieblich
mit für die Kolbenfunktion hinreichend geringem Spiel gelagert.
[0030] In Figur 4 sind im Vergleich zu der beschriebenen Ausführungsform der Dichtscheibe
8 weitere Ausführungsformen dargestellt, wobei als Bezug jeweils auch der Durchmesser
des Sackloches 43 dargestellt ist, in das die Dichtscheibe 8 einzulegen ist. Eine
Alternative besteht darin, die Dichtscheibe 8 mit einem geringeren Durchmesser als
dem Durchmesser des Sackloches vorzusehen. Es ist jedoch auch eine 3-, 4- oder 5-eckige
oder sogar mehreckige Form möglich, wobei in diesem Fall der Umkreis der eckigen Ausführungsform
der Dichtscheibe mit dem Durchmesser des Sackloches 43 zusammenfällt. Als weitere
Alternative ist eine Art sternförmige Form gezeigt, wie sie sich aus Fig. 3 durch
mehr als nur einen kreissegmentförmigen Ausschnitt ergibt, wobei die in Form von Zacken
eines Sterns ausgebildeten Abstützungen in ihrem Hüllkreisdurchmesser wiederum mit
dem Durchmesser des Sackloches 43 übereinstimmen.
[0031] Durch die vorbeschriebene Anordnung der Elemente des Ventils 1 drückt die Feder 6
über das Führungselement 12 und die Kugel 10 den Dichtring 8 auf den Boden des Sackloches
43 und damit gegen die Durchgangsbohrung 42 des Ventilkegels 4, und damit auch den
Ventilkegel 4 selbst nach unten gegen die Innenseite der Einbördelung 24 des Ventilgehäuses
2. Der Ventilkegel 4 ist gegen den Federdruck bis zum durch den Absatz 23 gebildeten
Anschlag bewegbar, und zusätzlich ist relativ hierzu durch Druckbeaufschlagung durch
die Durchgangsbohrung 42 des Ventilkegels 4 eine Längsbewegung bzw. ein Abheben des
Dichtringes 8 vom Boden des Sackloches 23 gegen die Federkraft möglich.
[0032] In Figur 5 ist ein Prinzipschaltbild eines hydraulischen Türschließers gezeigt, in
welchem das erfindungsgemäße Ventil 1 einsetzbar ist. Durch Türbewegungen wird ein
Kolben K in einem Zylinder Z bewegt. Beim Öffnen der Tür wird der Kolben K gegen den
Druck einer Feder F in der Zeichnung nach links bewegt. Dabei wird über ein Rückschlagventil
RV Hydraulikfluid (üblicherweise Öl) aus dem drucklosen Raum in den Zylinderinnenraum
eingesaugt. Wenn die Tür losgelassen wird, drückt die Feder F den Kolben K in der
Zeichnung nach rechts, wobei das Öl zu einem Umschalter U geführt wird. Der Umschalter
U führt das Hydraulikfluid auf fachübliche Weise in Abhängigkeit von dem Türöffnungswinkel
(und damit dem Ort des Kolbens K im Zylinder Z) zu unterschiedlichen Hydraulikzweigen.
Bei Türöffnungswinkeln von kleiner 90 Grad wird das Hydraulikfluid zu einem einstellbaren
Drosselventil DV geleitet, welchem ein Sicherheitsventil SV gegen Systemüberdruck
parallel geschaltet ist.
[0033] Liegt dagegen ein Türöffnungswinkel von größer 90 Grad vor, so wird das Hydraulikfluid
aus dem Zylinderinnenraum zu dem erfindungsgemäßen Ventil 1 geführt. Das erfindungsgemäße
Ventil 1 ist ein multifunktionales Ventil, das zum einen als Überström- oder Druckbegrenzungsventil
mit einstellbarer Gegenhalte- bzw. statischer Feststellkraft und zum anderen als Drosselventil
mit einstellbarem Strömungswiderstand wirken kann.
[0034] Der Einbau des erfindungsgemäßen Ventils 1 in einen Türschließer ist schematisch
unter Auslassung des Umschalters U in Figur 6 dargestellt. Der Kolben K ist gegen
die Kraft der hier nicht dargestellten Feder in dem Zylinder Z bewegbar, wobei der
Zylinder Z von nicht unter Druck stehendem Hydraulikfluid umgeben ist und der Zylinderinnenraum
in einen Druckkanal D mündet. Von dem Druckkanal D geht ein konischer Ventilsitz V
ab. In den Zylinder Z ist weiterhin ein konzentrisch zu dem Ventilsitz V verlaufendes
Sackloch gebohrt, welches mit einem Gewinde G versehen ist und über eine Schulter
S in den Ventilsitz übergeht.
[0035] Das erfindungsgemäße Ventil 1 wird in das Gewinde G geschraubt. Durch Drehen des
Ventilgehäuses 1 mittels der Ausnehmung 25 lassen sich die verschiedenen Ventilfunktionen
erzielen, wie es nachstehend erläutert wird.
[0036] Zunächst wird der Fall beschrieben, bei dem das erfindungsgemäße Ventil 1 als Überströmventil
mit einstellbarer Feststellkraft wirken soll.
[0037] Voraussetzung für diese Funktion ist es, daß der Ventilkegel 4 fest in den Ventilsitz
V gepreßt ist, so daß kein Hydraulikfluid zwischen dem Ventilkegel 4 und dem Ventilsitz
V zu dem Ablaufkanal A in dem Zylindergehäuse gelangen kann, wie es in Fig. 6 gezeigt
ist. Dieses druckbeständige Einpressen des Ventilkegels 4 in den konischen Ventilsitz
V erfolgt anwenderfreundlich durch Einschrauben des Ventils 1 mittels Gewinde 21 bzw.
G in Richtung des Ventilsitzes V, wobei der Absatz 23 die notwendige stirnseitige
Krafteinleitung in den Ventilkegel 4 bewirkt.
[0038] Unter der Voraussetzung der Abdichtung des Ventilkegels in den Ventilsitz V funktioniert
die Feststellung der Tür wie folgt. Wenn die Tür in irgendeiner Position oberhalb
eines Öffnungswinkels von 90 Grad (vergleiche Figur 5) festgehalten wird, entsteht
ein statisches Gleichgewicht. Auf das Hydraulikfluid im Zylinderinnenraum wirkt auf
der einen Seite die Kraft der Schließfeder F und zum anderen die Kraft der Feder 6.
Diese Kraft der Feder 6 reicht im statischen Zustand aus, die Dichtscheibe 8 über
das Führungselement 12 und die Kugel 10 so gegen die obere Öffnung der Durchgangsbohrung
42 in dem Ventilkegel zu pressen, daß Hydraulikfluid nicht über die Durchgangsbohrung
42 in den drucklosen Raum über eine der Ablauföffnungen 20 im Ventilgehäuse 2 entweichen
kann. Die Tür bleibt somit in der Position, in der sie festgestellt wurde.
[0039] Die Tür wird aus der Feststellung gelöst, indem man an der Tür kurzzeitig in Schließrichtung
zieht. Dieser Zug addiert sich zu der Kraft der Schließfeder, so daß die Kraft der
Feder 6 in dem Ventil 1 nicht mehr ausreicht, die Durchgangsbohrung 42 durch die Dichtscheibe
8 abzudichten. Der Druck in dem Zylinderinnenraum hebt die Dichtscheibe 8 an und Hydraulikfluid
strömt radial nach außen in Richtung zu der Ringnut 44 und von dort in Richtung zu
dem Kreissegment 80 der Dichtscheibe 8 und weiter an der Kugel 10 vorbei. Von dort
an drückt das Hydraulikfluid gegen die Stirnseite des als Kolben innerhalb der Bohrung
22 paßgenau verschieblichen Führungselements 12 und hebt diesen gegen die Vorspanneinrichtung
6 an, bis dessen Stirnseite die untere Ablaufbohrung 20 im Ventilgehäuse 2 zum drucklosen
Raum hin freigibt und das Hydraulikfluid dorthin entweichen kann. Die ganze Anordnung
ist dabei so ausgelegt, daß nach einem nur kurzzeitigen Ziehen an der Tür der Hydraulikfluidstrom
infolge des als Hydraulikkolben gegen die Vorspanneinrichtung 6 verschobenen Führungselements
12 an der Dichtscheibe 8 vorbei nicht abreißt, sondern aufrechterhalten wird, so daß
sich die Tür langsam schließt. Andererseits ist die Anordnung der Elemente in dem
Ventil 1 auch derart, daß, wenn sich die Tür in dem eben genannten Schließvorgang
befindet, wieder festgestellt wird, wenn man die Tür im Winkelbereich größer 90 Grad
erneut anhält. In diesem Fall reicht die Kraft der Feder 6 wiederum aus, das Führungselement
12 sowie die Kugel 10 so gegen die Dichtscheibe 8 zu drücken, daß diese die obere
Öffnung der Durchgangsbohrung 42 erneut abdichtet. Die Tür befindet sich damit wieder
in dem festgestellten Zustand.
[0040] Maßgeblich dafür, daß die Kraft der Feder zum einen ausreicht, die Durchgangsbohrung
42 statisch abzudichten, zum anderen ein dynamischer Hydraulikfluidstrom aufrechterhalten
werden kann, und zum letzten, daß dieser Hydraulikfluidstrom auch wieder unterbrochen
werden kann, ist die Dichtfläche der Dichtscheibe 8 gegen den Boden des Sackloches
43 in dem Ventilkegel 4. In der vorliegenden Ausführungsform ist diese Dichtfläche
beeinflußt durch die Ringnut 44 im Boden des Sackloches 43, durch den Durchmesser
der Durchgangsbohrung 42 in dem Ventilkegel 4 und durch die von dem Kreissegment 80
nicht beeinflußte, gedachte Innenkreisfläche der Dichtscheibe 8. Gemäß anderen Ausführungsformen
kann man den Boden des Sackloches 43 auch ohne Ringnut 44 ausgestalten, wobei man
dann sicherlich andere Querschnittsflächen der Dichtscheibe 8 wählen wird, wie sie
beispielhaft in Figur 4 dargestellt sind. Nicht unwesentlich ist dabei, daß das Hydraulikfluid
ausgehend von der zentralen Durchgangsbohrung 42 in dem Ventilkegel 4 etwa gleichmäßig
nach allen Seiten zum drucklosen Raum entweichen kann. Wenn man also keine Ringnut
44 verwendet, wird man in der Regel nicht einen unsymmetrischen Querschnitt wie den
der vorliegenden Ausführungsform verwenden, sondern einen "symmetrischen" Querschnitt
(z.B. 3-, 4-, 5-eckig oder sternförmig).
[0041] Im folgenden wird erläutert, wie man das Haltemoment der Feststellung verändern kann.
Wie zuvor erwähnt, wird das Ventilgehäuse 2 zu Beginn der Feststellfunktion soweit
in das Zylindergehäuse eingeschraubt, daß der Absatz 23 den Ventilkegel 4 fest gegen
den Ventilsitz V preßt. In diesem Zustand ist die Feder 6 maximal komprimiert, übt
also auf die Dichtscheibe 8 den höchsten Druck aus. Wenn man ausgehend von diesem
Zustand das Ventilgehäuse 2 wieder etwas herausschraubt, wird die Feder 6 entspannt,
ohne daß sich der Ventilkegel 4 aus seinem Preßsitz in dem Sitz V des Zylindergehäuses
Z bewegt. Erst, wenn man das Ventilgehäuse 2 soweit herausschraubt, daß die Einbördelung
24 von unten gegen den Führungsabschnitt 40 des Ventilelementes 4 greift, wird der
Ventilkegel 4 aus dem Sitz V abgehoben. Somit ergibt sich der Weg, um den das Ventilgehäuse
2 zur Veränderung des Haltemomentes der ein-/ausschaltbaren Feststellung verändert
werden kann, durch die Differenz der Entfernung zwischen der Einbördelung 24 und dem
Absatz 23 und der Höhe des Führungsabschnittes 40 des Ventilkegels 4. Innerhalb dieses
Einstellbereiches bleibt die oben erwähnte prinzipielle Funktion des Ventils 1 natürlich
aufrechterhalten.
[0042] Die zweite Funktion, die sich mit dem erfindungsgemäßen Ventil 1 realisieren läßt,
ist die einstellbare Drosselung. Diese Funktion kann alternativ zu der einstellbaren
Feststellung gewählt werden. Erreicht wird diese Funktion, indem man das Ventilgehäuse
2 nicht soweit in das Zylindergehäuse Z schraubt, daß ein Preßsitz zwischen dem Ventilkegel
4 und dem Sitz V erreicht wird oder durch das Herausschrauben des Ventilkegels 4 aus
dem Ventilsitz V auf die vorher beschriebene Weise. In diesem Zustand wird keine Feststellung
mehr erwirkt, da das Hydraulikfluid jetzt aus dem Zylinderinnenraum/Druckkanal D über
den Spalt zwischen Ventilkegel 4 und Ventilsitz V zu dem nach der drucklosen Seite
offenen Abflußkanal A gelangen kann. Die Feder 6 in dem Ventilgehäuse 2 drückt in
diesem Zustand den Ventilkegel 4 immer gegen die Einbördelung 24. Durch Rein- oder
Rausschrauben des Ventilgehäuses 2 kann der freie Querschnitt zwischen dem Ventilkegel
4 und dem Sitz V verändert werden, so daß die Drosselwirkung einstellbar ist. Somit
schließt die Tür auch im Winkelbereich größer 90 Grad mit einer der Spaltbreite zwischen
Ventilkegel 4 und Ventilsitz V entsprechenden Geschwindigkeit, wobei sich die Geschwindigkeit
durch Einstellen der Drosselwirkung über Verstellen des Ventilgehäuses 2 regulieren
läßt.
Zweite Variante
[0043] In Figur 7 ist eine bevorzugte Ausführungsform der zweiten Variante 1' eines erfindungsgemäßen
Ventils gezeigt.
[0044] Die zweite Variante des erfindungsgemäßen Ventils hat prinzipiell denselben Aufbau
wie die erste Variante. Daher werden im folgenden nur die Unterschiede zu der ersten
Variante erläutert.
[0045] Das Ventilgehäuse 2' ist hinsichtlich seiner Form vorzugsweise identisch mit Gehäuse
2 der ersten Variante. Der Ventilkegel 4' ist identisch mit dem Ventilkegel 4 der
ersten Variante mit der Ausnahme, daß in dem Boden des Sackloches 43' keine Ringnut
ausgebildet sein muß. Damit ermöglicht das Gehäuse 2' in seinem unteren Abschnitt
eine der ersten Variante entsprechende Längsverschieblichkeit des Ventilkegels 4'
in dem Ventilgehäuse 2'.
[0046] Als Verschlußelement wird bei der zweiten Variante ein Ventilstift 8' verwendet,
der einen unteren, dem Ventilkegel 4' zugewandten Kegelabschnitt 81' hat. Der Ventilstift
8' hat weiterhin einen Anlageabschnitt 82' und einen sich nach oben erstreckenden
Zapfenabschnitt 83'.
[0047] Bei der zweiten Variante ist keine Entsprechung zu der Kugel 10 und dem Führungselement
12 der ersten Variante vorgesehen. Allerdings ist ebenfalls eine Druckfeder 6' vorgesehen.
Das eine Ende der Feder 6' wird in dem Gehäuse 2' geführt. Das andere Ende der Feder
6' umgreift den Zapfenabschnitt 83' des Ventilstiftes 8' und liegt an dessen Anlageabschnitt
82' an. Somit ist der Ventilstift 8' in Richtung gegen den Ventilkegel 4' vorgespannt.
Der Kegelabschnitt 81' des Ventilstiftes 8' ist dabei so ausgebildet, daß er teilweise
in die Durchgangsbohrung 42' in dem Ventilkegel 4' ragt.
[0048] Die zweite Variante 1' des erfindungsgemäßen Ventils ist vorzugsweise in einem Türschließer
verwendbar, dessen Kolben sich bei sich öffnender Tür nicht durchgängig linear bewegt
sondern z.B. gemäß einem Diagramm, wie es in Figur 8 gezeigt ist. Bei diesem Türschließer
wird der Kolben bis zu einem Türöffnungswinkel von etwa 80 Grad linear mit der Türöffnung
aus dem Zylinder herausgezogen. Durch geeignete, dem Fachmann bekannte Maßnahmen wird
dann erreicht, daß sich die Kolbenbewegung ab einem Türöffnungswinkel von ca. 80 Grad
umkehrt, was dazu führt, daß der Kolben in den Zylinder hineingedrückt wird.
[0049] Wenn nun anstelle der ersten Variante 1 des erfindungsgemäßen Ventils die zweite
Variante 1'in einen Türschließer mit dieser Charakteristik eingesetzt wird, und zwar
entsprechend der Figur 6, erfüllt die zweite Variante die nachstehend erläuterte Funktion.
[0050] Voraussetzung hierfür ist jedoch, daß der Ventilkegel 4' fest in den Ventilsitz V
gepreßt ist, so daß kein Hydraulikfluid zwischen dem Ventilkegel 4' und dem Ventilsitz
V zu dem Ablaufkanal A in dem Zylindergehäuse gelangen kann (vergl. Fig. 6).
[0051] Bis zu einem Türöffnungswinkel von 80 Grad erfüllt die zweite Variante bei diesem
Türschließer keine Funktion. Es ist davon auszugehen, daß selbst bei einem schnellen
Öffnen der Tür genügend Öl in den Zylinderinnenraum gelangt, so daß im Zylinderinnenraum
kein Unterdruck entsteht. Ab einem Türöffnungswinkel von 80 Grad kehrt sich jedoch
die Richtung der Bewegung des Kolbens um, so daß der Kolben nun in den Zylinder gedrückt
wird, in der Durchgangsbohrung 42' des Ventilkegels 4' also ein Überdruck entsteht.
Dieser Überdruck ist in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Türflügels einerseits
und der Vorspannung des Ventilstiftes 8' andererseits derart, daß kein oder nur relativ
wenig Hydraulikfluid zwischen Ventikegel 4' und Ventilstift 8' in den Innenraum des
Ventils 1' und damit über die Ablauföffnungen 20' zur drucklosen Seite gelangen kann.
Bei 80 Grad Türöffnungswinkel erfolgt also eine sogenannte Öffnungshemmung. D.h.,
auch wenn eine Tür, z.B. durch Winddruck, schnell aufgeschlagen wird, kann diese nicht
an Gegenständen anstoßen, die im Türflügelbereich von größer etwa 85 Grad liegen,
da die Tür durch die Wirkung der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Ventils ab
etwa 80 Grad abgebremst oder gehemmt wird. Diese zweite Variante des erfindungsgemäßen
Ventils erfüllt also eine Art Türstopperfunktion bei einem Türöffnungswinkel zwischen
etwa 80 Grad und 85 Grad, wobei die Werte der negativen Beschleunigung für das Abbremsen
der Tür einstellbar sind.
[0052] Darüberhinaus ist es jedoch möglich, eine Tür durch langsames kontinuierliches Drücken
über einen Winkel von 80 Grad hinaus zu öffnen, falls dies gewünscht ist. Die zweite
Variante des erfindungsgemäßen Türschließers verhindert also nur ein unbeabsichtigtes
"Aufschlagen" der Tür in Öffnungsbereiche größer 80 Grad (oder einem anderen geeigneten
Winkel), schließt jedoch ein beabsichtigtes, d.h. vom normalen Passieren der Tür abweichendes
Öffnen in denselben Türöffnungsbereich nicht aus.
[0053] Wie bei der ersten Variante ist auch bei der zweiten Variante die Ventilfunktion
einstellbar. Da bei der zweiten Variante wie bei der Funktion der ersten Variante
als Überströmventil der Ventilkegel 4' fest in den Ventilsitz V zu pressen ist, wird
bezüglich der Art, wie die Öffnungshemmung bei der zweiten Variante zu verändern ist,
auf die Beschreibung der als Überströmventil wirkenden ersten Variante Bezug genommen.
Stellt man die Öffnungshemmung hart ein, ist also die Feder 6' stark vorgespannt,
so werden hohe Beschleunigungswerte beim Abbremsen der Tür ab einem Öffnungswinkel
von 80 Grad erreicht. Stellt man die Öffnungshemmung weich ein, ist also die Feder
6' nur gering vorgespannt, so ergibt sich ein relativ sanftes Abbremsen der Tür ab
einem Türöffnungswinkel von 80 Grad.
[0054] Die hier für die Erläuterungen angegebenen Winkelgrade sind Beispiele für eine bevorzugte
technische Lösung, die durch andere hinsichtlich der jeweiligen Anwendung sinnvolle
Türöffnungswinkel ersetzt werden können.
[0055] Obwohl in der vorstehenden Beschreibung ausschließlich auf die Verwendung des erfindungsgemäßen
Ventils für einen Türschließer Bezug genommen wurde, so ist doch klar, daß das Ventil
zum einen bei Schließvorrichtungen jeglicher Art (also auch Fensterschließer etc.)
verwendet kann, aber generell auch überall dort, wo die beschriebenen Funktionen des
erfindungsgemäßen Ventils verwendbar sind.
[0056] Der Ventilkegel 4 bzw. 4' wird vorzugsweise aus Messing gefertigt, da mit fertigungstechnisch
günstigen Verfahren eine für die unter Pressung im Ventilsitz V wirkende konische
Dichtungsfläche 41 erreicht werden kann und der vorzugsweise aus Stahl bestehende
Kegelabschnitt 81' des Ventilstiftes 8' eine für die Hemmfunktion nach Variante 2
günstige Zentrierpassung ausbildet.
[0057] Das auch als Hydraulikkolben wirkende Führungselement 12 wird aus o.g. Gründen vorzugsweise
ebenfalls aus Messing gefertigt, da eine entsprechend genaue Führung innerhalb der
mit einer hohen Oberflächengüte versehenen Bohrung 22 im Ventilgehäuse 2 gewährleistet
sein muß.
[0058] Das für beide Varianten einheitliche Ventilgehäuse 2 bzw. 2' ist vorzugsweise aus
einem leicht spanbaren Stahl hergestellt, der eine ausreichende Langzeitstabilität
insbesondere für die Form der Werkzeugaufnahme 25 absichert.
1. Multifunktionales Ventil (1; 1'), vorzugsweise zur Verwendung in einem Türschließer
mit hydraulischer Feststellfunktion, mit
a) einem, mit zumindest einer Ablauföffnung (20; 20') versehenem Ventilgehäuse (2;
2'), welches in einem Druckkanal (D) längs verstellbar gelagert ist,
b) einer Absperreinrichtung (4; 4'), welche
- längsverschieblich zwischen zwei Anschlägen (23, 24; 23', 24') in dem Ventilgehäuse
(2; 2') gelagert ist,
- durch Verstellung des Ventilgehäuses (2; 2') gegen einen in dem Druckkanal (D) ausgebildeten
Sitz (V) dichtend preßbar ist und
- mit einer Längsdurchbrechung (42; 42') ausgebildet ist,
c) einer Vorspanneinrichtung (6; 6'), die unter Anlage an dem Ventilgehäuse (2; 2')
die Absperreinrichtung (4; 4') gegen den Sitz (V) vorspannt, und
d) einem Verschlußelement (8; 8'), welches
- zwischen der Vorspanneinrichtung (6; 6') und der Absperreinrichtung (4; 4') angeordnet
ist und
- die Längsdurchbrechung (42; 42') in der Absperreinrichtung (4; 4') unter Wirkung
der Vorspanneinrichtung (6; 6') verschließt.
2. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 1, wobei das Verschlußelement (8) in einem
Sackloch (43) in der Absperreinrichtung (4) gelagert ist.
3. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 2, wobei das Verschlußelement (8) eine von
der Bodenfläche des Sackloches (43) unterschiedliche Querschnittsfläche aufweist.
4. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 3, wobei die Bodenfläche des Sackloches (43)
kreisförmig ist und das Verschlußelement (8) einen eckigen Querschnitt hat.
5. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 3, wobei die Bodenfläche des Sackloches (43)
kreisförmig ist und des Querschnitt des Verschlußelementes (8) scheibenförmig mit
einem ausgeschnittenen Kreissegment (80) ausgebildet ist, dessen Sehne konkav bogenförmig
ist.
6. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 5, wobei das Sackloch (43) mit einer vom Rand
des Bodens ausgehenden Ringnut (44) versehen ist.
7. Multifunktionales Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei ein oberer Abschnitt
(40) der Absperreinrichtung (4) in dem Ventilgehäuse (2) zwischen einem Absatz (23)
in dem Gehäuse und einer den oberen Abschnitt (40) umgreifenden Einbördelung (24)
längsverschieblich geführt ist und wobei ein unterer Abschnitt (41) der Absperreinrichtung
(4) als Ventilkonus ausgebildet ist.
8. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 7, wobei in dem oberen Abschnitt (40) der Absperreinrichtung
(4) eine Außennut (45) vorgesehen ist, in die ein Dichtungsring (14) zur Abdichtung
gegen das Ventilgehäuse (2) eingelegt ist.
9. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 7 oder 8, wobei zwischen der Vorspanneinrichtung
(6) und dem Verschlußelement (8) eine Kugel (10) und ein Führungselement (12) angeordnet
sind, wobei die Kugel (10) in dem Sackloch (43) der Absperreinrichtung (4) längsbeweglich
gelagert ist und wobei das Führungselement (12) in dem Ventilgehäuse (2) oberhalb
des Absatzes (23) längsverschieblich gelagert ist.
10. Multifunktionales Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Ventilgehäuse
(2) mit einem Außengewinde (21) versehen ist und eine Ausnehmung (25) zum Ansetzen
eines Werkzeuges aufweist.
11. Multifunktionales Ventil nach Anspruch 1, wobei ein unterer Abschnitt (81') des Verschlußelementes
(8') kegelförmig ausgebildet ist.