[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Versetzen von Schiffen von einem
Wasserweg zum anderen Wasserweg mit Hilfe von einem Wasserbehälter, wobei der Wasserbehälter
horizontal und vertikal bewegt.
[0002] Solche Vorrichtungen, auch Schiffshebewerke genannt, werden unter anderem in hügeligen
Gebieten benutzt, wobei der Wasserbehälter auf Rollen von dem einen Wasserweg über
eine flache geneigte Bahn zum höher oder niedrig gelegenen anderen Wasserweg transportiert
wird. Dabei wird das Schiff in dem Wasserbehälter in Querrichtung oder in Längsrichtung
transportiert. Beispiele davon sind jeweils in dem Rhein-Marne Kanal, in Saverne (Frankreich)
und im Kanal von Brüssel nach Charleroi, in Ronquières (Belgien) zu sehen.
[0003] Solche Vorrichtungen oder Schiffshebewerke haben den Zweck, Schiffe von dem einen
Wasserweg zu einem anderen Wasserweg zu bringen, mit einem großen Gefälle zwischen
den Wasserwegen, ohne daß von einer Serie (teuren) Kammerschleusen Gebrauch gemacht
werden muß. Der Wasserkörper in welchem das Schiff sich befindet, wird ja in seiner
Ganzheit zum anderen Niveau versetzt.
[0004] Nachteil dieser bekannten Vorrichtungen liegt darin, daß die geneigte Bahn ausreichend
flach sein muß. Dazu kommt, daß der Wasserbehälter während des Versetzens schief stehen
wird, es sei denn besondere Maßnahmen werden ergriffen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der in dem Oberbegriff genannten Art
zu verschaffen, wobei die Bodenoberfläche oder der Untergrund zwischen den Wasserwegen
nicht zu einer flachen geneigten Bahn umgebildet werden braucht.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung Führungsbahnen hat, zum Versetzen
des Wasserbehälters stets frei von und oberhalb der Bodenoberfläche zwischen den Wasserwegen.
[0007] Dadurch, daß der Wasserbehälter mit Hilfe von den Führungsbahnen frei von der Bodenoberfläche
zwischen den Wasserwegen transportiert wird, braucht der Boden nicht mit einer flachen
geneigten Bahn versehen zu werden.
[0008] Dies hat weiterhin den günstigen Effekt, daß Eisenbahnstrecken und Autobahnen oder
andere überquerenden (Fahr)wegen nicht durchschnitten werden, so daß keine Zusatzkosten
für zusätzliche Kunstbauten wie Brücken, Unterführungen oder Schleusen gemacht werden
brauchen.
[0009] Die Führungsbahnen erstrecken sich vorzugsweise bis oberhalb oder in die Fahrwegen.
Dadurch wird der Wasserbehälter über einen möglicherweise vorhandenen Kai oder Deich
herüber gehoben werden.
[0010] Die Führungsbahnen haben auf vorteilhafter Weise einen Umschlag für die vertikale
Bewegung des Wasserbehälters, wobei die Bewegung von oben nach unten übergeht, und
sie sind vorzugsweise über einen Teil ihrer Länge horizontal.
[0011] Durch das Unterstützen der Führungsbahnen durch Beine, erhält man eine einfache Konstruktion.
[0012] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform hat der Wasserbehälter auskragende Achsen,
die den Wasserbehälter tragen. Hierdurch kann der Wasserbehälter zwischen den Führungsbahnen
versetzt werden und sich direkt neben den Führungsbahnen befinden, so daß unter Beibehaltung
der Vorteile der Konstruktion laut der Erfindung die Konstruktionshöhe begrenzt gehalten
wird.
[0013] Auf vorteilhafter Weise ist der Wasserbehälter zwischen Aufhängemitteln, die sich
mit Hilfe von Antriebsmitteln über die Führungsbahnen versetzen, und die die auskragenden
Achsen unterstützen, aufgehängt.
[0014] Vorzugsweise ist der Wasserbehälter zwischen zwei Aufhängemitteln mit Hilfe von einer
scharnierenden auskragenden Achse für jedes Aufhängemittel aufgehängt, wobei die scharnierenden
auskragenden Achsen sich oberhalb des Schwerpunktes des Wasserbehälters befinden,
und wobei elektronisch drehzahlgeregelte Antriebsmittel zur Ansteuerung der Versetzung
des Wasserbehälters in Abhängigkeit von den Massaträgheiten des Wasserbehälters und
seinen Inhalten angeordnet sind, zur Beherrschung von Beschleunigungs- und Verzögerungseffekten
und zur Stabilisierung des Wasserbehälters. Durch die Aufstellung der scharnierenden
Aufhängungen oberhalb des Schwerpunktes des Wasserbehälters sind keine teure Anlagen
zum Halten des Wasserbehälters in der richtigen Lage beim Transport nötig. Obwohl
die Aufhängung sich auf Abstand oberhalb des Schwerpunktes befindet, wird der relativ
lange Wasserbehälter sich in einem labilen Zustand befinden, der während des Beschleunigens
und des Verzögerns in einen instabilen Zustand umschlagen könnte. Durch diese Beschleunigungs-
und Verzögerungseffekte in Abhängigkeit von den Massaträgheiten des Wasserbehälters
und seinen Inhalten zu berechnen, sind elektronisch drehzahlgeregelte Antriebsmittel
derart anzusteuern, daß der Wasserbehälter stabil bleibt. Es geht um das Beherrschen
der Schwankung und um das eventuelle Zurückdringen davon. Die diversen Bewegungen
dürfen einander nicht verstärken.
[0015] Um Schlingern des Wasserbehälters zu vermeiden, werden die Aufhängungen auf vorteilhafter
Weise durch ein oder mehr Stabilisierungsmittel, vorzugsweise ein oder mehr hydraulische
Zylinder, stabilisiert. Auf vorteilhafter Weise ist an jeder Längsseite des Wasserbehälters
beidseitig der Gelenkaufhängung ein solches Stabilisierungsmittel angeordnet.
[0016] Um zu vermeiden, daß der Wasserbehälter zu weit schlingert und Wasser abgibt, ist
die Vorrichtung mit Detektionsmitteln versehen, nämlich ein Versetzungsmesser an den
hydraulischen Zylindern und Wasserstandsmesser wie kapazitive Stäbe oder Druckmesser
entlang den Wänden im Wasserbehälter, und vorzugsweise ein Neigungsmesser am Wasserbehälter,
ein Druckmesser in den hydraulischen Zylindern und/oder ein Beschleunigungsmesser
im Drehpunkt einer auskragenden Achse und im Bodem des Wasserbehälters unter dem Drehpunkt,
und eine Verarbeitungs- und Steuereinheit, die mit Hilfe von Daten aus den Detektionsmitteln
die Antriebsmittel und die hydraulischen Zylinder steuert. Aufgrund der Daten des
Versetzungsmessers wird der Stand des Wasserbehälters ermittelt; der Stand der Aufhängemittel
ist aus der Position dessen auf den Führungsbahnen bekannt. Aufgrund der Daten der
Wasserstandsmesser wird dann (die Veränderung vom) Verlauf des Wasserpiegels im Verhältnis
zum Boden des Behälters ermittelt, und können Translationswellen im Wasserbehälter
detektiert werden. Das vorzugsweise vorhandene Neigungsmesser am Wasserbehälter mißt
unmittelbar deren Neigung. Druckmesser in hydraulischen Zylindern zeigen eine eventuelle
Überbelastung davon an, wonach die Antriebsmittel angesteuert werden können um die
Zylinder zu entlasten. Die Beschleunigungsmesser geben Information über das Zurückbleiben
des Wasserbehälters oder das Vorauslaufen des Wasserbehälters auf den Aufhängemittel.
[0017] Mit Hilfe dieser Daten aus den Detektionsmitteln und mit Hilfe von einem programmierten
Computer oder eventuell einem Operator können dann die Antriebsmittel und die hydraulischen
Zylinder gesteuert werden um den Wasserbehälter zu stabilisieren.
[0018] Als Alternative, beispielsweise bei einem großen Wasserbehälter, hängt der Wasserbehälter
zwischen vier oder mehr Aufhängemitteln mit Hilfe von einer Gelenkaufhängung, wobei
die Aufhängungen in die Höhe verstellbar sind, und vorzugsweise hydraulische Hebeböcke
sind.
[0019] Um zu vermeiden, daß der Wasserbehälter zu weit ausschlingert und Wasser abgibt,
ist auch bei dieser alternativen Vorrichtung die Vorrichtung mit Detektionsmitteln
versehen, nämlich ein Versetzungsmesser bei jeder Aufhängung und Wasserstandsmesser
wie kapazitive Stäbe oder Druckmesser entlang den Wänden im Wasserbehälter, und vorzugsweise
ein Neigungsmesser am Wasserbehälter und/oder ein Beschleunigungsmesser im Drehpunkt
einer auskragenden Achse und im Boden des Wasserbehälters, und eine Verarbeitungs-
und Steuereinheit, die mit Hilfe von Daten aus den Detektionsmitteln elektronisch
geregelte Antriebsmittel und die verstellbaren Aufhängungen steuert. Die Stabilisation
erfolgt analog der bei der Vorrichtung mit zwei Aufhängemitteln.
[0020] Eine einfache Konstruktion wird erreicht, wenn die Aufhängemittel mit Rädern versehenen
Loren sind, so daß die Loren durch einen Antrieb der Räder über Schienen auf die Führungsbahnen
fahren.
[0021] Zwecks eines sicheren Transports des Wasserbehälters sind die Führungsbahnen auf
steilen Teilen und/oder auf vertikalen Endteilen mit Stiftbahnen versehen, worauf
Ritzel, die zu den angetrieben Loren gehören, angreifen. Das Antreiben der Ritzel
stellt dann die Versetzung des Wasserbehälters sicher. Vorzugsweise haben die angetriebenen
Loren Mittel um die Ritzel in eine auf die Stiftbahnen abgestellte Position zu bringen.
Diese Mittel können aus Freilaufkupplungen bestehen, die bei der richtigen Abweichung
der Ritzel in den Stiftbahnen fixiert werden.
[0022] Zur Entlastung der Räder auf den Schienen und der auskragenden Achsen bei einem großen
Wasserbehälter sind die Führungsbahnen mit einem Boden zur Bildung eines Troges versehen,
wobei ein Kompressor unter dem Wasserbehälter eine Tragfläche von Luft oder Wasser
erzeugt, oder wobei auf alternative Weise, zwischen dem Wasserbehälter und dem Boden
des Troges eine elektromagnetische Tragfläche erzeugt ist.
[0023] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Vorrichtung zerlegbar, für zeitweiligen
Gebrauch zwischen beispielsweise einer Abgrabung im Nassen und einem Fluß.
[0024] Auf vorteilhafter Weise sind die Führungsbahnen in einer horizontalen Fläche um eine
vertikale Achse drehbar. Hierdurch ist es möglioh das Schiffshebewerk alternierend
auf zwei oder mehr Fahrwegen an einem Ende des Schiffshebewerkes anzuschließen. Es
ist auch möglich, daß ein Teil der Führungsbahnen zum Anschluß auf andere Führungsbahnen
in einer horizontalen Fläche drehbar ist.
[0025] Bei regem Schiffsverkehr oder bei größeren Abständen ist es vorteilhaft, wenn die
Vorrichtung drei oder mehr Führungsbahnen hat, wobei beidseitig der inneren Bahn oder
-bahnen ein oder mehr Wasserbehälter versetzbar sind, so daß keine lange Wartezeiten
entstehen.
[0026] Die Vorrichtung kann, so wie es, abhängig vom Umfang, bei einer Kammerschleuse passiert,
zumindest teils mit der Hand bedient werden. Es ist auch möglich die Vorrichtung vollautomatisch
zu bedienen. Die herankommenden Schiffe werden dann mit Sensoren detektiert, wonach
Klapptore öffnen. Über Schifffahrtssignale können die Schiffe einfahren, wonach die
Klappen schließen, die Loren zu fahren anfangen und an der gegenüberliegenden Seite
anhalten. Dann öffnen sich die Klappen und die Schifffahrtssignale leiten die Schiffe
aus dem Wasserbehälter. Dazu hat die Vorrichtung elektronisch gesteuerte Betätigungsmittel.
[0027] Die Vorrichtung kann ook fernbedient werden. Bei automatischer Bedienung kann eine
Anlage angeordnet werden, um bei einer Störung der Sensoren das Schiffshebewerk doch
bedienen zu können. Hierzu hat die Vorrichtung fernbedienbare elektronisch gesteuerte
Bedienungsmittel wie Kamerasysteme, wobei ein Bedienungszentrum anderswo, wie ein
Bedienungszentrum für Brücken, die Vorrichtung steuert.
[0028] Anhand einer lauter als Beispiel verschaffte Ausführung wird die Erfindung nachfolgend
unter Bezug auf die hinzugefügte Zeichnung näher beschrieben.
[0029] Fig. 1 ist ein Übersicht von einer Vorrichtung nach der Erfindung, die zwei Fahrwegen
verbindet, mit einer schematischen Wiedergabe einer Lore und eines Wasserbehälters.
[0030] Fig. 2 zeigt eine Lore und den Wasserbehälter aus Fig. 1 im Durchschnitt nach Linie
II-II in Fig. 3.
[0031] Fig. 3 zeigt Wasserbehälter, Lore und Führungsbahn im Durchschnitt nach Linie III-III
in Fig. 2.
[0032] Fig. 4 zeigt ein Steuerschema für das Steuern des Wasserbehälters in den vorhergehenden
Figuren.
[0033] In Fig. 1 wird das Schiffshebewerk 1 gezeigt, der einen Wasserbehälter 3 und zwei
Loren 5 hat, fahrend über die Führungsbahnen 2, wovon eine zu sehen ist. Es ist deutlich
zu sehen, daß der Wasserbehälter von der Bodenoberfläche frei bleibt, so daß das Profil
des freien Raumes von Eisenbahn- und Autobahnen nicht durchschnitten wird.
[0034] In Fig. 2 wird der Aufbau des Schiffshebewerkes 1 gezeigt. Der Wasserbehälter 3 hat
zwei Klapptore 4. Die Lore 5 ist mit Hilfe von einer Gelenkaufhängung 6 mit dem Wasserbehälter
verbunden. Dadurch, daß die Aufhängung 6 mitten auf der Länge des Wasserbehälters
weit oberhalb des Schwerpunktes des Wasserbehälters aufgestellt ist, wird der Wasserbehälter
immer horizontal hängen. Hydraulische Zylinder 11 stabilisieren den Wasserbehälter,
das Wasser und die Schiffe gegen Schlingern. Die Lore 5 hat Räder 7 die über die Führungsbahn
2 fahren.
[0035] Fig. 3 zeigt, daß die Räder 7 über Schienen 8 fahren. Die Räder werden durch einen
Antrieb in der Lore 5 angetrieben. Auf steile Teile und/oder vertikale Endteilen der
Führungsbahnen ist eine Stiftbahn 10 auf die Führungsbahnen angeordnet, worin angetriebene
Ritzel 9 in der Lore angreifen. Das Antreiben der Ritzel 9 stellt dann die Versetzung
des Wasserbehälters sicher, dadurch, daß die Räder 7 nicht mehr über die Schiene 8
rutschen können. Um das Ritzel 9 in der richtigen Rotationsposition in Eingriff mit
dem Anfang einer Stiftbahn 10 zu bringen, hat die Lore 5 Mittel um das Ritzel 9 in
eine auf die dazugehörige Stiftbahn abgestellte Position zu bringen. Dazu können Freilaufkupplungen
angewendet werden, die beim richtigen Eingreifen der Ritzel in der Stiftbahn fixiert
werden.
[0036] Das Schiffshebewerk ist mit drehzahlgeregelten Antriebsmitteln (nicht gezeigt) zur
Ansteuerung der Versetzung des Wasserbehälters ausgestattet. Diese Antriebsmittel
können von jeder geeigneten Sorte sein, und können beispielsweise Motoren sein. Aus
Berechnungen der Beschleunigungs- und Verzögerungseffekte in Abhängigkeit von der
Massenträgheit des Wasserbehälters und seinem Inhalt, wird der Verlauf der Schnellheit
des Wasserbehälters hergeleitet, wobei der Wasserbehälter stabil bleibt. Diese Daten
werden in einen programmierten Computer gespeichert, mit Hilfe wovon die Antriebsmittel
angesteuert werden.
[0037] Um zu vermeiden, daß der Wasserbehälter zu weit ausschlingert und Wasser abgibt ist
es erforderlich, die momentane Situation des Wasserbehälters zu kennen. Fig. 2 zeigt,
daß dazu auf dem Wasserbehälter und seine Aufhängung Detektionsmittel angeordnet wird.
In dem Drehpunkt der Aufhängung 6 und in dem Bodem des Wasserbehälters ist ein Beschleunigungsmesser
14 angeordnet, an dem Wasserbehälter ist ein Neigungsmesser 16 angeordnet, in den
hydraulischen Zylindern 11 ist ein Druckmesser 17 und an den hydraulischen Zylinder
11 ist ein Versetzungsmesser 18 angeordnet. In dem Wasserbehälter ist beispielsweise
ein Wasserstandsmesser 15 in Abständen von 10 Meter aufgestellt. Dieses Wasserstandsmesser
kann beispielsweise ein kapazitives Stab, ein Druckmesser oder ein Blasenrohr sein,
bei welchem letzten aus dem Druck zur Bildung von Luftblasen die in den Blasenröhren
gepresst werden, die Wasserhöhe ermittelt werden kann. Es wird nicht immer nötig sein,
alle diese Detektionsmittel anzubringen; die Wasserstandsmesser 15 mit einem Versetzungsmesser
18 oder ein Neigungsmesser 16 können ausreichend sein.
[0038] Mit Hilfe der durch diese Detektionsmittel gelieferten Daten wird ermittelt, ob die
Neigung der Wasseroberfläche mit der Neigung des Wasserbehälterbodems übereinstimmt,
ob Wellen im Wasserbehälter anwesend sind, und ob bestimmte hydraulischen Zylinder
überbelastet werden. Ein Computer bearbeitet die Daten und steuert in erster Linie
die hydraulischen Zylinder an, und steuert in zweiter Linie die Antriebsmittel um
schlingern und abgeben von Wasser zu vermeiden.
[0039] Beim Gebrauch eines großen Wasserbehälters werden zur Verteilung der Belastung mehrere
Loren versehen sein, wobei dann beispielsweise zwei Loren vor und zwei Loren hinter
dem Schwerpunkt aufgestellt sind. Zwischen jeder Lore und dem Wasserbehälter ist eine
Gelenkaufhängung in Form eines hydraulischen Hebebocks angeordnet. Auch bei dieser
(nicht gezeigten) Vorrichtung treiben elektronisch drehzahlgeregelte Antriebsmittel
den Wasserbehälter an und sind Detektionsmittel angeordnet um ein zu weites Ausschlingern
und die Abgabe von Wasser vorauszusehen und eingreifen zu können.
[0040] Fig. 4 zeigt ein Steuerschema für das Schiffshebewerk. Detektionsmittel 14, 15, 16,
17, 18 liefern Daten an einen zentralen Computer 19. Mit Hilfe eines Programms und
Daten im Speicher 20 steuert der Computer die hydraulischen Zylinder oder hydraulische
Hebeböcke 21 an. Der Computer steuert zugleich die drehzalhlgeregelten Antriebsmittel
22. Der Computer steht in Verbindung mit einem Kommunikationszentrum 23, so daß ein
Operator die Tätigkeiten des Schiffshebewerkes folgen und eventuell eingreifen kann.
[0041] Das Schiffshebewerk 1 ist für ein Gebiet mit einem kleinen Gefälle, wo beispielsweise
eine See und ein Fluß ungefähr 200 meter auseinander liegen, entworfen. Früher wurde
an einer solchen Stelle ein "overtoom" benutzt, wobei die Schiffe mit Hilfe von Baumstämmen
über ein abgeflachte Böschung aus dem Wasser gezogen werden.
[0042] Mit Hilfe der vorliegenden Vorrichtung ist eine solche Böschung nicht nötig, und
die Konstruktion einer Schleuse gleichfalls nicht, so daß beispielsweise ein Deichkörper
nicht durchschnitten werden braucht.
[0043] Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt. Der Wasserbehälter 3 wird in ein
Fahrweg gefahren, worin sich ein Schiff befindet, das zum anderen Fahrweg transportiert
werden möchte. Ein Klapptor 4 wird geöffnet, das Schiff fährt in den Wasserbehälter
3; das Klapptor 4 wird geschlossen. Die Antriebe in den beiden Loren fahren den Wasserbehälter
3 mit Schiff über die Führungsbahnen zum anderen Fahrweg, wobei der Wasserbehälter
von dem einen Fahrweg, frei vom Untergrund oder von der Bodenoberfläche, eventuell
erst vertikal, dann horizontal oder unter einer Neigung zum anderen Fahrweg transportiert
wird. Das andere Klapptor 4 wird geöffnet und das Schiff fährt aus dem Wasserbehälter
3. Das Schiff ist gleichsam über den Deichkörper hinüber gehoben worden.
[0044] Die Bedienung des Schiffshebewerkes 1 mit hydraulischen Zylindern 11 oder mit verstellbaren
Aufhängungen kann mit Hilfe von elektronisch gesteuerten Bedienungsmitteln automatisch
erfolgen. Es ist auch möglich das Schiffshebewerk fernzubedienen, mit Hilfe von fernbedienbaren,
halb- oder volautomatisch elektronisch gesteuerten Bedienungsmitteln.
1. Vorrichtung zum Versetzen von Schiffen von einem Wasserweg zu einem anderen Wasserweg
mit Hilfe von einem Wasserbehälter, wobei der Wasserbehälter horizontal und vertikal
bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Führungsbahnen (2) hat, zum Versetzen des Wasserbehälters (3)
stets frei von und oberhalb der Bodenoberfläche zwischen den Wasserwegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Beine (12) die Führungsbahnen unterstützen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (3) auskragende Achsen (6) hat, die den Wasserbehälter tragen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (3) zwischen Aufhängemitteln (5) hängt, die sich mit Hilfe
von Antriebsmitteln über die Führungsbahnen (2) versetzen und die die auskragenden
Achsen (6) unterstützen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (3) zwischen zwei Aufhängemitteln (5) mit Hilfe von einer
scharnierenden auskragenden Achse (6) für jedes Aufhängemittel (5) hängt, wobei die
scharnierenden auskragenden Achsen (6) sich oberhalb des Schwerpunktes des Wasserbehälters
(3) befinden, und wobei elektronische, drehzahlgesteuerte Antriebsmittel zur Ansteuerung
der Versetzung des Wasserbehälters (3) in Abhängigkeit von den Massenträgheiten des
Wasserbehälters und seinen Inhalten, zur Beherrschung von Beschleunigungs- und Verzögerungseffekten
und zur Stabilisierung des Wasserbehälters angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehr Stabilisierungsmittel, vorzugsweise hydraulische Zylinder (11),
den Wasserbehälter (3) stabilisieren.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Längsseite des Wasserbehälters beidseitig der scharnierenden auskragenden
Achse (6) ein Stabilisierungsmittel, vorzugsweise ein hydraulisches Zylinder (11)
angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit Detektionsmitteln versehen ist, nämlich ein Versetzungsmesser
(18) an den hydraulischen Zylinder (11) und Wasserstandsmesser (15) wie kapazitive
Stäbe oder Druckmesser entlang den Wänden im Wasserbehälter (3), und vorzugsweise
ein Neigungsmesser (16) am Wasserbehälter (3), ein Druckmesser (17) in den hyraulischen
Zylindern (11) und/oder ein Beschleunigungsmesser (14) im Drehpunkt einer auskragenden
Achse (6) und im Boden des Wasserbehälters (3) unter dem Drehpunkt, und eine Verarbeitungs-
und Steuereinheit (19), die mit Hilfe von Daten aus den Detektionsmitteln (14, 15,
16, 17, 18) die Antriebsmittel und die hydraulischen Zylinder (11) steuert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (3) zwischen vier oder mehr Aufhängemitteln (5) mit Hilfe
von einer scharnierende Aufhängung (6) hängt, wobei die Aufhängungen in die Höhe verstellbar
sind, und vorzugsweise hydraulische Hebeböcke sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mit Detektionsmitteln versehen ist, nämlich ein Versetzungsmesser
(18) bei jeder Aufhängung und Wasserstandsmesser (15) wie kapazitive Stäbe oder Druckmesser
entlang den Wänden im Wasserbehälter (3), und vorzugsweise ein Neigungsmesser (16)
am Wasserbehälter (3) und/oder ein Beschleunigungsmesser (14) im Drehpunkt einer auskragenden
Achse (6) und im Boden des Wasserbehälters (3), und eine Verarbeitungs- und Steuerungseinheit
(19), die mit Hilfe von Daten aus den Detektionsmitteln (14, 15, 16, 18) elektronisch
drehzahlgeregelte Antriebsmittel und die verstellbaren Aufhängungen steuert.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängemittel Loren (5) sind und Räder (7) haben und daß die Führungsbahnen
(2) Schienen (8) haben, wobei die Räder (7) auf die Schienen (8) angreifen, wobei
zwei beidseitig des Wasserbehälters gelegenen Loren (5) die Antriebsmittel der Räder
(7) haben.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jede angetriebene Lore (5) ein Ritzel (9) hat, daß ein Antrieb das Ritzel (9)
antreibt, und daß die Führungsbahnen (2) Stiftbahnen (10) haben, wobei die Ritzel
(9) auf die Stiftbahnen (10) angreifen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß jede angetriebene Lore (5) Mittel hat um das Ritzel (9) in eine auf die dazugehörige
Stiftbahn (10) abgestellte Position zu bringen.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen mit einem Boden für die Bildung eines Troges versehen sind,
wobei ein Kompressor eine Luft- oder Wassertragfläche unter dem Wasserbehälter erzeugt,
oder wobei zwischen dem Wasserbehälter und dem Trogboden eine elektromagnetische Tragfläche
erzeugt ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen in einer horizontalen Fläche um eine vertikale Achse drehbar
sind, oder daß ein Teil der Führungsbahnen in einer horizontalen Fläche zum Anschluß
auf andere Führungsbahnen drehbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung drei oder mehr Führungsbahnen hat, wobei ein oder mehr Wasserbehälter
beidseitig der inneren Führungsbahn oder -bahnen versetzbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch, vorzugweise fernbedienbare, elektronisch gesteuerte Bedienungsmittel, die
die Vorrichtung ganz oder teilweise automatisch steuern.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronisch gesteuerten Bedienungsmittel Sensoren haben, die die Schiffe
detektieren.