[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansaugen eines Fadenanfangs einer Ablaufspule,
die einer Spulstelle an einer Spulmaschine in senkrechter Stellung zugeführt wurde,
wobei vor der in Ablaufposition stehenden Ablaufspule mindestens eine Ablaufspule
in Wartestellung steht und der angesaugte Fadenanfang in eine Fadenendenverbindungsvorrichtung
eingelegt und mit dem Fadenende der Auflaufspule an der Spulstelle verbunden oder
an eine Leerhülse zum Anspulen einer Auflaufspule angelegt wird sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Wenn der Garnkörper von einer Hülse einer Ablaufspule abgespult worden ist und die
Leerhülse an der Spulstelle durch eine neue Ablaufspule ersetzt wird, muß der Fadenanfang
auf der neuen Ablaufspule aufgesucht werden, damit er mit dem Fadenende der Auflaufspule
verbunden werden kann zur Fortsetzung des Spulenwickelns. Die gleiche Situation tritt
dann ein, wenn während des Abspulens an einer Ablaufspule der Faden reißt und das
gerissene Fadenende auf der Ablaufspule nicht wieder aufgefunden wird. Auch in diesem
Fall wird die allerdings noch nicht vollständig vom Garnkörper befreite Hülse gegen
eine neue Ablaufspule ersetzt.
[0003] Aus der DE 38 12 643 A1 ist eine Vorrichtung zum Verhindern des Ausbreitens von Flocken
in einer Spulvorrichtung bekannt. An der Spulstelle ist die Ablaufspule von einer
sogenannten Abdeckung umgeben. Erfolgt ein Ablaufspulenwechsel, ein Kopswechsel, wird
diese Abdeckung auseinandergeklappt, um die neue Ablaufspulen aufzunehmen. Die Ablaufspulen
stehen jeweils auf einem senkrechtstehenden Dorn eines scheibenförmigen Transportkörpers
und werden von einem Förderband in die Spulstelle in die Abspulposition transportiert.
Damit der Fadenanfang der Ablaufspulemit dem Fadenende der Auflaufspule verbunden
werden kann, bläst ein Luftstrom durch die Hülse, in deren Innern das Fadenende abgelegt
wurde. Dieser Luftstrom sowie zusätzlich oberhalb der Hülsenspitze eingeblasene Luft
befördern, den Faden zu einem in Bereitschaft befindlichen Übertragungsrohr, das den
Faden ausaugt und in eine Fadenendenverbindungsvorrichtung einlegt. Sogenannte Abdeckglieder
sowie die Einbauten des Fadenballon-Drosselabschnitts behindern das Heraufblasen des
Fadenanfangs.
[0004] Aus der DE-AS 12 56 571 ist es bekannt, an Spulmaschinen in einer Vorbereitungseinrichtung
an jeder Spulstelle die an der in einer geneigten Rutsche liegenden Ablaufspule befindliche
Oberwindung abzusaugen und den angesaugten Fadenanfang zur Übergabe an den Knoter
bereitzuhalten, wenn die Ablaufspule in die Abspulposition fällt. Bei dieser bekannten
Vorrichtung entfällt aber das Einfädeln des Fadens in einen Ballonbrecher.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, bei einem Ablaufspulenwechsel
die Zuführung des Fadenanfangs zu einer Fadenendenverbindungsvorrichtung oder zu einer
Leerhülse einer anzuspulenden Auflaufspule zu vereinfachen.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem erfinderischen Verfahren mit Hilfe der kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 und gemäß der erfinderischen Vorrichtung mit Hilfe der kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 6.
[0007] Gemäß der Erfindung erfolgt das Ansaugen des Fadenanfangs der Ablaufspule zum Einlegen
in die Fadenendenverbindungsvorrichtung oder zur Übergabe an eine leere Hülse zum
Anspulen einer Ablaufspule bereits dann, wenn sich die Ablaufspule noch in einer Wartestellung
vor der Abspulposition befindet. Dazu steht die Ablaufspule in der Wartestellung unter
einem ortsfest angeordneten Fangtrichter für den Fadenanfang, der einen rohrförmigen
Fortsatz aufweist. Mit diesem rohrförmigen Fortsatz kann eine Handhabungsvorrichtung
für den Fadenanfang in Verbindung treten. In der Regel ist es ein Saugrohr, das den
an einer bevorzugten Stelle an der Hülsenspitze abgelegten Fadenanfang der Ablaufspule
ansaugt. Der Fadenanfang liegt beispielsweise in wenigen Windungen als Oberwindung
auf dem freien Teil der Hülse, der Hülsenspitze, der Ablaufspule. Er kann aber auch
lose in das Innere der Hülse hineingeführt sein. Das Ansaugen des Fadenanfangs der
in Wartestellung stehenden Ablaufspule erfolgt dann, wenn festgestellt wurde, daß
die Ablaufspule in der Abspulposition leergelaufen ist und sich nur noch eine leere
Hülse dort befindet oder daß sich nach einem Fadenbruch das Fadenende der Ablaufspule
nicht mehr ansaugen läßt. Dann wird die als Saugrohr ausgebildete Handhabungsvorrichtung
tätig. Sie saugt über den rohrförmigen Fortsatz des Fangtrichters den Fadenanfang
von der in Wartestellung stehenden Ablaufspule.
[0008] Wird die Leerhülse aus der Spulstelle ausgefahren, wandert gleichzeitig die in Wartestellung
stehende Ablaufspule in aufrechter Stellung in die Abspulposition. Es ist vorteilhaft,
wenn dabei die Handhabungsvorrichtung ebenfalls in die Richtung der sich in die Abspulposition
bewegenden Ablaufspule schwenkt. Dabei wird der angesaugt Fadenanfang durch einen
Schlitz in dem Fangtrichter sowie in dem rohrförmigen Fortsatz oberhalb des Fangtrichters
hindurchgezogen, in einen oberhalb der Abspulposition befindlichen Ballonbrecher eingelegt
und einer Fadenverbindungsvorrichtung zugeführt und in ihr eingelegt oder an eine
Leerhülse zum Anspulen einer Auflaufspule angelegt.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung wird das Ansaugen des Fadenanfangs auf der Ablaufspule
in der Wartestellung durch Druckluft unterstützt. Diese wird durch mindestens eine
Öffnung in dem Fangtrichter auf den an einer bevorzugten Stelle an der Hülsenspitze
abgelegten Fadenanfang, beispielsweise eine Oberwindung, gerichtet. Die Austrittsöffnungen
der Druckluft sind so aufwärts in Richtung des rohrförmigen Fortsatzes gerichtet,
daß die ausströmende Druckluft den Fadenanfang von der Hülsenspitze bläst und das
Ansaugen des Fadenanfangs unterstützt.
[0010] Um nicht über den als Oberwindung auf der Hülse abgelegten Fadenanfang hinaus unnötig
Faden von der Ablaufspule abzusaugen, wird das Gelingen des Ansaugens des Fadenanfangs
in einer Weiterbildung der Erfindung mit Hilfe eines Sensors im Saugrohr überwacht.
Stellt dieser Sensor den angesaugten Fadenanfang fest, ist es von Vorteil, wenn die
Saugluft abgestellt und der Fadenanfang mechanisch geklemmt wird. Dadurch wird der
Verbrauch von Saugluft herabgesetzt.
[0011] Wenn der Fadenanfang nach mindestens einmaligem Versuch des Ansaugens nicht von dem
Sensor im Saugrohr registriert wird, wird die Ablaufspule in einer Weiterbildung der
Erfindung über die Abspulposition aus der Spulstelle ausgeschieden. Dadurch wird verhindert,
daß eine Ablaufspule mit nicht vorbereitetem, unauffindbarem Fadenanfang die Spulstelle
blockiert und die Produktivität der Spulstelle gemindert wird.
[0012] Weiterhin ist der Fangtrichter erfindungsgemäß auf die unterschiedlichen Längen der
Hülsen der Ablaufspulen einstellbar. Befindet sich die Hülsenspitze mit dem Fadenanfang
direkt innerhalb des Fangtrichters, werden optimale Bedingungen zum Ansaugen des Fadenanfangs
geschaffen. Außerdem sind dann die Blasdüsen zum Lösen des Fadenanfangs von der Hülsenspitze
optimal so eingestellt, daß sie das Ansaugen des Fadenanfangs unterstützen.
[0013] Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Spulmaschine an einer Spulstelle mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Vorrichtung als Einzelheit und in
- Fig. 3
- als perspektivische Einzelteilzusammenstellung in einer Explosionszeichnung
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf die Vorrichtung, im Fangtrichter geschnitten,
- Fig. 5
- die Überführung einer Ablaufspule von der Wartestellung zur Abspulposition,
- Fig. 6
- die Spulstelle nach Einlegen des Fadenanfangs in die Fadenendenverbindungsvorrichtung
und
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Fangrohr für den Fadenanfang der Ablaufspule
und einem Saugrohr für das Fadenende der Auflaufspule.
[0015] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Spulmaschine 1 an einer Spulstelle 2. Es sind
nur die zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Merkmale dargestellt und erläutert.
[0016] Auf einem Aufsteckdorn 3 eines plattenförmigen, runden Tragkörpers 4 steht aufrecht
eine Ablaufspule 5 in der Abspulposition 6. Die an den Spulstellen 2 aufrecht stehenden
Ablaufspulen werden über ein Transportsystem aufrechtstehend zu den einzelnen Spulstellen
hin, durch die Spulstellen hindurch und nach dem Abspulen als Leerhülsen von der Spulmaschine
wegtransportiert. Von diesem Transportsystem ist unterhalb der Spulstelle ein Förderband
7 zu sehen, auf dem die Tragkörper 4 mit Ablaufspulen 8 zu den einzelnen Spulstellen
herantransportiert werden. Innerhalb der Spulstelle verläuft im rechten Winkel zum
Förderband 7 ein weiteres Förderband 9. Es reicht bis unter die plattenförmigen, runden
Tragkörper 4 auf dem Zuführband 7, mit dem die Ablaufspulen 8 herantransportiert werden,
da das Förderband 7 schmaler ist als die plattenförmigen, runden Tragkörper 4. Auf
das Förderband 9 werden nur dann Tragkörper mit Ablaufspulen gelangen, wenn das Förderband
9 vor der Abspulposition 6 nicht mit Tragkörpern besetzt ist.
[0017] Das Förderband 9 läuft über Umlenkrollen 10 und 11, wobei die Umlenkrolle 10 über
einen Motor 12 angetrieben wird. Dabei bewegt sich der Obertrum 9a von links nach
rechts, wie durch den Pfeil 13 verdeutlicht wird. Der Untertrum 9b läuft in die entgegengesetzte
Richtung.
[0018] Das Förderband 9 läuft ständig. Damit die in der Abspulposition 6 befindliche Ablaufspule
5 in ihrer Position verharrt, wird sie durch eine hier nicht näher dargestellte Vorrichtung
14 während des Abspulvorgangs in ihrer Positon gehalten. Dadurch ist es möglich, daß
von dem Förderband 7 Ablaufspulen so lange herangeführt werden, bis daß der Platz
auf dem Obertrum 9a des Förderbands 9 vor der Abspulposition 6 besetzt ist. Sind die
Plätze auf dem Föderband 9 belegt, können keine weiteren Ablaufspulen von dem Förderband
7 in die Spulstelle 2 hineingeführt werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel befinden
sich zwei Ablaufspulen 15 und 16 in Wartestellung. Leerhülsen und fehlerhalfte Ablaufspulen,
bei denen nach einem Fadenbruch der Faden nicht mehr aufgefunden werden kann, werden
durch das Förderband 9 aus der Abspulposition 6 abtransportiert. Im vorliegendem Ausführungsbeispiel
steht eine Leerhülse 17 bereit, um auf ein Förderband 18 überführt zu werden, welches
die Leerhülsen abtransportiert. Da gerade eine abzutransportierende Leerhülse 19 auf
ihrem Tragkörper 4 an der Spulstelle vorbeitransportiert wird, kann die Leerhülse
17 mit ihrem Tragkörper 4 erst dann auf das Förderband 18 gelangen, wenn sich dort
eine Lücke befindet. Während von den Förderbändern 7 und 18 die jeweiligen Antriebe
nicht dargestellt sind, ist der Antrieb 12 des Förderbandes 9 dargestellt. Er ist
über eine Signalleitung 12a mit einer Steuereinrichtung 20 verbunden, mit deren Hilfe
die Verfahrensabläufe an der Spulstelle 2 gesteuert werden.
[0019] Von der in Abspulposition 6 befindlichen Ablaufspule 5 wird ein Faden 21 abgezogen.
Oberhalb der Ablaufspule 5 ist ein Abzugsbeschleuniger 22 angeordnet. Der Faden 21
läuft durch den Vorreiniger 23 und den Fadenspanner 24 sowie durch die Fadenendenverbindungsvorrichtung
25. Danach durchläuft der Faden einen elektronischen Reiniger 26, in dem die Garnfehler
erkannt werden, und eine Schneid- und Klemmvorrichtung 27, die über dem Reiniger 26
angeordnet ist. Diese steht mit dem elektronischen Reiniger in Wirkverbindung. Der
Fadenlauf wird unterwegs durch sogenannte Leitösen 28 beeinflußt und bestimmt. Der
Faden 21 wird von einer Spultrommel 29 in Kreuzlagen auf einer Auflaufspule 30, hier
eine konische Kreuzspule, abgelegt. Die Auflaufspule 30 wird von einem Spulenhalter
31 gehalten und liegt mit ihrem Umfang auf der Spultrommel 29 auf, von der sie auch
angetrieben wird.
[0020] In strichpunktierten Linien ist der Umriß einer vollen Auflaufspule 30' dargestellt.
Zur Ablage der vollen Kreuzspulen ist der Spulenhalter 31 bis in eine Position 31'
schwenkbar, die strichpunktiert dargestellt ist. Ebenfalls strichpunktiert ist die
Kontur einer vollen Auflaufspule 32 dargestellt, die auf einer Transportvorrichtung
33 bereits abgelegt worden ist. Die Transportvorrichtung 33 ist auf der Rückseite
der Spulmaschine angeordnet und verläuft längs der Spulstellen.
[0021] Die bisher aufzählten Vorrichtungen sind um einen zentralen Saugkanal 34 angeordnet,
der sich längs durch die Spulmaschine 1 hindurchzieht. Das Ende des Saugkanals mündet
in eine Abscheidekammer 35, die am Ende der Spulmaschine 1 angeordnet ist und in der
Staub- und Fadenreste abgeschieden werden. Als Unterdruckquelle für den zentralen
Saugkanal 34 und die Abscheidekammer 35 ist ein Ventilator 36 angedeutet.
[0022] An jeder Spulstelle 2 ist über ein Anschlußrohr 37 ein Saugrohr 38 an dem zentralen
Saugkanal 34 angeschlossen. Das Saugrohr 38 ist um das Anschlußrohr 37 in dem Gelenk
39 drehbar gelagert. An seinem anderen Ende weist das Saugrohr 38 eine Saugdüse 40
auf, deren Mündung senkrecht zur Ebene des Fadenlaufs liegt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
übt das Saugrohr 38 die Funktionen aus, die, wie aus dem Stand der Technik bekannt,
ansonsten zwei getrennte Saugrohre durchführen. Ein Saugrohr, ein sogenanntes Fadenfangrohr,
dient danach zum Ansaugen und Einlegen des Unterfadens, der von der Ablaufspule kommt
und ein weiteres Saugrohr saugt das Fadenende von der Auflaufspule ab und legt es
in eine Fadenendenverbindungsvorrichtung ein. Ein solches Ausführungsbeispiel wird
weiter unten beschrieben.
[0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel saugt das Saugrohr 38 den Unterfaden nach einem
Fadenbruch an. Dieses ist der Faden, der von der Ablaufspule bis zum Fadenspanner
24 verläuft. Den angesaugten Unterfaden legt das Saugrohr in die Fadenendenverbindungsvorrichtung
25 ein. Nach einem Ablaufspulenwechsel übernimmt das Saugrohr den Fadenanfang der
gewechselten Ablaufspule und legt ihn ebenfalls als Unterfaden in die Fadenendenverbindungsvorrichtung
25 ein. Für das Einlegen eines Unterfadens bewegt sich die Saugdüse 40 des Saugrohrs
28 auf einer mit 41 bezeichneten Kreisbahn.
[0024] Weiterhin ist eine ortsfest angeordnete Flachdüse 42 vorgesehen. Ihre Mündung 43
liegt oberhalb der Spultrommel 29, der Umfangsfläche der Auflaufspule 30 gegenüber.
Die Flachdüse 42 endet in einem Stutzen 44. Nach Übergabe des von der Ablaufspule
übernommenen Unterfadens schwenkt die Saugdüse 40 des Saugrohrs 38 vor die Mündung
des Stutzens 44 zum Ansaugen des Fadenendes auf der Auflaufspule, um es als Oberfaden
ebenfalls in die Fadenendenverbindungsvorrichtung 25 einzulegen. In dem Saugrohr 38
ist ein Sensor 45 eingesetzt, mit dessen Hilfe die Anwesenheit eines eingesaugten
Fadens erkannt und über die Signalleitung 45a der Steuereinrichtung 20 gemeldet wird.
In Abhängigkeit vom Erkennen des eingesaugten Fadens durch den Sensor 45 können die
Bewegungen des Saugrohrs 38, erzeugt durch einen hier nicht dargestellten Antrieb,
gesteuert werden. Die Positionierung des Saugrohrs 38 kann mittels eines Schrittmotors
vorgenommen werden, es können aber auch Sensoren 46 in der Ausgangsstellung des Saugrohrs
38 sowie 47 am Stutzen 44 vorgesehen sein, die über Signalleitungen 46a beziehungsweise
47a jeweils die Position des Saugrohrs 38 der Steuereinrichtung 20 melden. Außer dem
Sensor 45 befindet sich noch eine Klappe 48 zum Verschließen des Saugrohrs 38 und
zum Klemmen eines angesaugten Fadens im Saugrohr. Wird durch das Saugrohr 38 ein Faden
angesaugt und dessen Anwesenheit im Saugrohr durch einen Sensor 45 der Steuereinrichtung
20 gemeldet, wird über die Steuereinrichtung 20 die Klappe 48 geschlossen und damit
der Faden geklemmt und ein weiteres Einsaugen des Fadens verhindert.
[0025] Wenn an der Spulstelle 2 die in Abspulposition 6 befindliche Ablaufspule 5 abgespult
ist, wird die Leerhülse gegen die in der Wartestellung 49 stehende Ablaufspule 15
ausgewechselt. Damit der Spulvorgang fortgesetzt werden kann, muß der Fadenanfang
auf der ausgewechselten Ablaufspule aufgesucht und mit dem Fadenende der Auflaufspule
verbunden werden. Zum Ansaugen des Fadenanfangs befindet sich oberhalb der Wartestellung
49 die erfindungsgemäße Vorrichtung 50 zum Ansaugen des Fadenanfangs. Die den Spulstellen
zuzuführenden Ablaufspulen, in Fig. 1 die Ablaufspulen 8, 15 und 16, weisen im vorliegenden
Ausführungsbeispiel auf ihren Hülsenspitzen 52 jeweils eine Oberwindung 51, eine Reservewindung
des Fadenanfangs, auf. Diese Oberwindung wird mit Hilfe der Vorrichtung 50 so angesaugt,
daß sie für das Saugrohr 38 erreichbar vorliegt, einer Handhabungsvorrichtung für
den Fadenanfang zum Einlegen in die Fadenendenverbindungsvorrichtung oder Anlegen
an eine Leerhülse im Spulenhalter. Statt als Oberwindung auf der Hülsenspitze abgelegt,
kann der Fadenanfang auch lose in das Innere der Hülse geführt sein.
[0026] In der Wartestellung 49 steht die Ablaufspule 15 mit der Hülsenspitze 52 mit der
darauf befindlichen Oberwindung 51 unter einem Fangtrichter 53. Der Fangtrichter 53
setzt sich in ein rohrförmiges Anschlußstück 54 fort. Das rohrförmige Anschlußstück
54 endet in einer Öffnung 55, die der Saugdüse 40 des in Ruhestellung befindlichen
Saugrohrs 38 zugewandt ist. Liegt an der Saugdüse 40 des Saugrohrs 38 ein Unterdruck
an, wird der als Oberwindung 51 abgelegte Fadenanfang von der Hülsenspitze 52 der
in Wartestellung 49 befindlichen Ablaufspule 15 angesaugt. Das Ansaugen des Fadenanfangs
aus der Oberwindung 51 wird durch Druckluft untstützt. Diese Druckluft wird über die
Leitung 56 zugeführt, die von einer hier nicht dargestellten zentralen Druckluftquelle
über eine Leitung 57 den einzelnen Spulstellen an der Maschine zugeführt wird. Der
Fangtrichter 53 ist höhenverstellbar, wie durch die Klemmschraube 58 angedeutet. Damit
kann der Fangtrichter auf unterschiedliche Hülsen eingestellt werden. An dem Fangtrichter
53 ist der über der Abspulposition angeordnete Abzugsbeschleuniger 22 befestigt, der
als Ballonbrecher für den abgezogenen Faden 21 der in Abspulposition 6 befindlichen
Ablaufspule 5 dient.
[0027] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 50 zum Ansaugen des Fadenanfangs als
Einzelheit. Die in Wartestellung stehende Ablaufspule 15 steht mit ihrer Hülsenspitze
52 unterhalb des Fangtrichters 53. Der Fangtrichter 53 weist zwei hintereinanderliegende
portalförmige Öffnungen 59 beziehungsweise 60 auf seinem Umfang auf, die, in Transportrichtung
13 des Förderbandes 9 gesehen, hintereinanderliegen. Eine in die Wartestellung 49
transportierte Ablaufspule tritt durch die Öffnung 59 in den Fangtrichter 53 ein und
wird beim Überführen in die Abspulposition 6 durch die Öffnung 60 aus dem Fangtrichter
53 herausgeführt. Der Fangtrichter 53 besteht aus zwei Hälften 53a und 53b, wie aus
Fig. 3 ersichtlich. Die beiden Hälften 53a und 53b sind mittels Schrauben 61 zusammengeschraubt.
In Fig. 2 ist die Hälfte 53b in der Ansicht zu sehen, welche den Abzugsbeschleuniger
22 trägt. Zu der der Abspulposition 6 gegenüberliegenden Seite weisen der Fangtrichter
53 sowie das rohrförmige Anschlußstück 54 einen Schlitz 62 auf, durch den der angsaugte
Fadenanfang herausgezogen wird, wenn die Ablaufspule aus der Wartestellung 49 in die
Abspulposition 6 geführt wird. Beiderseits des Schlitzes 62 sind die Hälften 22a und
22b des Abzugsbeschleunigers festgeschraubt. Es sind zwei parallel zueinanderliegende
Bleche, die ebenfalls einen Schlitz bilden von dem Fangtrichter 53 bis zu der Abspulposition
6, wo diese Bleche zu einem Abzugsbeschleuniger 22 geformt sind, der den ablaufenden
Faden 21 umschließt.
[0028] Der Fangtrichter 53 ist auf dem rohrförmigen Anschlußstück 54 teleskopartig verschiebbar.
Er wird durch eine Klemmschraube 58 auf dem rohrförmigen Anschlußstück 54 arretiert.
Auf dem rohrförmigen Anschlußstück 54 können, wie hier nicht dargestellt, Markierungen
angebracht sein, die eine Einstellung auf bestimmte Hülsenlängen ermöglichen.
[0029] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, sind in den aufeinanderliegenden Stirnseiten der
beiden Hälften 52a und 52b des Fangtrichters 53 Nuten eingefräst, die im zusammengesetzten
Zustand des Fangtrichters 53 jeweils eine Druckluftzuleitung 63 beziehungsweise 64
bilden. Die Druckluftzuleitung 56 mündet in eine Verteilkammer 65 am oberen Ende des
Fangtrichters 53. Die Verteilkammer 65 ist durch einen Deckel 66 verschlossen, an
dem die rohrförmige Druckluftzuleitung 56 befestigt ist. Der Deckel 66 verschließt
die Verteilkammer 65 dicht, welche die durch die Druckluftzuleitung 56 herangeführte
Durckluft, wie durch den Pfeil 67 symbolisiert, gleichmäßig auf die beiden Durckluftzuleitungen
63 und 64 verteilt. Diese Druckluftzuleitung 63 und 64 münden in zwei Austrittsöffnungen
als Blasdüsen 68 beziehungsweise 69. Diese beiden Öffnungen liegen sich gegenüber
und etwa jeweils mittig zwischen den portalförmigen Öffnungen 59 und 60. Sie sind
schräg aufwärts gerichtet auf die Oberwindung 51 auf der Hülsenspitze 52 der in Wartestellung
49 stehenden Ablaufspule 15.
[0030] Ist die in Abspulposition 6 stehende Ablaufspule abgespult, wird vom Reiniger 26
kein Faden im Fadenlauf mehr registriert. Daraufhin erhält zunächst das Saugrohr 38
den Befehl, aufgrund des fehlenden Fadens einen eventuellen Fadenbruch zu beheben.
Es schwenkt dazu in eine Position, in der das zwischen Fadenspanner 24 und Ablaufspule
5 verlaufende Fadenende angesaugt werden kann. Registriert der Sensor 45 aber bei
diesem Versuch keinen ansaugbaren Faden, wird ein Ablaufspulenwechsel eingeleitet.
Dazu schwenkt das Saugrohr 38 wieder in seine Ausgangsposition zurück und in dieser
Position wird Saugluft eingeschaltet.
[0031] Die Saugluft wird dann eingeschaltet, wenn der Sensor 46 die Reflexionsmarke 46b
am Saugrohr 38 registriert. Zu diesem Zeitpunkt steht die Saugdüse 40 des Saugrohrs
38 genau gegenüber der Öffnung 55 des rohrförmigen Anschlußstücks 54 des Fangtrichters
53. Gleichzeitig mit dem Anliegen der Saugluft an dem Saugrohr 38, wie durch den Pfeil
70 symbolisiert, wird in den Fangtrichter 53 über die Druckluftleitung 56 Druckluft
67 eingeblasen. Diese tritt aus den Austrittsöffnungen 68 und 69 aus, wie durch die
Pfeile 71 beziehungsweise 72 angedeutet. Unter der gemeinsamen Wirkung von von Druckluft
im Fadentrichter und dem Unterdruck im Saugrohr 38 wird die Oberwindung 51 auf der
Hülsenspitze 52 aufgelöst und der angesaugte Fadenanfang 73 der Ablaufspule 15 in
das Saugrohr 38 eingesaugt. Wird der angesaugte Fadenanfang 73 von dem Sensor 45 im
Saugrohr 38 erkannt, wird dies über die Signalleitung 45a der Steuereinrichtung 20
mitgeteilt. Die Klappe 48 wird geschlossen und gleichzeitig der angesaugte Fadenanfang
73 geklemmt. Mit dem Schließen der Klappe wird das Saugrohr 38 geschlossen, so daß
an seiner Saugdüse 40 kein Unterdruck mehr anliegt. Der angesaugte Fadenanfang 73
wird von diesem Zeitpunkt ab mechanisch geklemmt. Um dem angesaugten Fadenanfang 73
einen problemlosen Übertritt in das Saugrohr 38 zu ermöglichen, ist im rohrförmigen
Anschlußstück 54 an der Öffnung 55 ein Leitblech 74 so eingefügt, daß es die in die
Öffnung 55 hineinragende Wand des Saugrohrs 38 abdeckt. Die Vorrichtung 50 ist mit
einer Halterung 75 an dem Maschinengestell 76 der Spulmaschine befestigt.
[0032] Fig. 4 zeigt eine Aufsicht auf einen Abschnitt des Förderbandes 9, auf die in Wartestellung
stehende Ablaufspule 15 sowie die in Abspulposition stehende Ablaufspule 5, wobei
der Schnitt durch den Fangtrichter 53 den in Fig. 2 angegebenen Verlauf einnimmt.
Mit 17 ist eine Leerhülse bezeichnet, die auf einem plattenförmigen, runden Tragkörper
4 steht. Es ist die aus der Abspulposition 6 herausgeführte Leerhülse. In der Abspulposition
6 steht die Ablaufspule 5. Im Abzugsbeschleuniger 22, der als Ballonbrecher dient,
ist der von der Ablaufspule 5 abgezogene Faden 21 zu sehen. Der Abzugsbeschleuniger
22 ist am Fangtrichter 53 befestigt. Die beiden Bleche 22a und 22b bilden eine Verlängerung
des Schlitzes 62 im Fangtrichter 53. Beim Überführen der in Wartestellung 49 stehenden
Ablaufspule 15 in die Abspulposition 6 wird der angesaugte Fadenanfang 73 durch den
Schlitz 62 und zwischen den beiden Blechen 22a und 22b des Abzugsbeschleunigers 22
hindurchgeleitet. Durch eine hier nicht näher dargestellte Stoppvorrichtung 14 wird
die Ablaufspule 5 in der Abspulposition 6 gehalten. Das verhindert, daß bei laufendem
Förderband 9 während des Abspulens einer Ablaufspule in der Abspulposition diese abtransportiert
wird. In Transportrichtung 13 gesehen, hinter der in Wartestellung stehenden Ablaufspule
15, steht eine weitere Ablaufspule 16 auf ihrem plattenförmigen, runden Tragkörper
4 in Wartestellung. Von der in Wartestellung 49 stehenden Ablaufspule 15 wird gerade
der angesaugte Fadenanfang 73 aus der Oberwindung 51 von der Hülsenspitze 52 abgelöst.
[0033] Fig. 5 zeigt die Überführung einer Ablaufspule von der Wartestellung 49 zur Abspulposition
6. Die in Fig. 4 in der Abspulposition 6 stehende Ablaufspule 5 ist abgespult und
die Leerhülse 5' wird aus der Spulstelle 2 von dem Förderband 9 in Transportrichtung
13 ausgetragen. Dabei wird die Leerhülse 17 auf das Förderband 18 geschoben und von
dem Förderband 7 die herantransportierte Ablaufspule 8 in die Spulstelle 2 hineingezogen.
Da die plattenförmigen, runden Tragkörper 4 der Ablaufspulen und der Leerhülsen aneinanderstoßend
auf dem Förderband 9 stehen, wird beim Abtransport der Leerhülse 17 und dem Herausführen
der Leerhülse 5' aus der Abspulposition 6 die in Wartestellung 49 stehende Ablaufspule
15 aus dem Fangtrichter 53 herausgeführt. Sie verläßt den Fangtrichter 53 durch die
der Abspulposition zugewandten portalförmigen Öffnung 60.
[0034] Gleichzeitig mit dem Austragen der Leerhülse 5' aus der Abspulposition 6 und dem
Austritt der Ablaufspule 15 aus dem Fangtrichter 53 bewegt sich das Saugrohr 38 mit
dem durch die Klappe 48 geklemmten angesaugten Fadenanfang 73 in Richtung auf die
Abspulposition 6. Dabei dreht sich das Saugrohr 38 um sein Gelenk 39 so, daß die Saugdüse
40 sich auf der eingezeichneten Kreisbahn 41 bewegt. In Fig. 5 ist die Situation gezeigt,
daß die Saugdüse 40 sich in der Position 40' befindet und damit ihre Position gegenüber
der Öffnung 55 des rohrförmigen Anschlußstücks 54 des Fangtrichters 53 verlassen hat.
Der angesaugte Fadenanfang 73 ist durch den Schlitz 62 im Fangtrichter 53 und dem
rohrförmigen Anschlußstück 54 ausgetreten und bewegt sich zwischen den beiden Blechen
22a und 22b des Fangtrichters 22. Hat die Ablaufspule 15 die Abspulposition 6 erreicht,
wird ihr Weitertransport durch die hier nicht näher dargestellte Stoppvorrichtung
14 gestoppt. Das Saugrohr 38 bewegt sich aber weiterhin, so daß die Saugdüse 40 sich
in eine solche Position bewegt, in der der angesaugte Fadenanfang 73 in den Reiniger
26 und die Schneid- und Klemmvorrichtung 27 eingelegt ist.
[0035] Diese Situation ist in der Fig. 6 dargestellt. Die Ablaufspule 15 hat die Abspulposition
6 erreicht, der angesaugte Fadenanfang 73 ist in den Vorreiniger 23, den Fadenspanner
24, die Fadenendenverbindungsvorrichtung 25, den elektronischen Reiniger 26 und die
Schneid- und Klemmvorrichtung 27 eingelegt.
[0036] Leitösen 28 bestimmen den Fadenverlauf. Das Saugrohr 38 ist so weit geschwenkt, daß
sich die Saugdüse 40 in der Position 40'' befindet, neben der Öffnung des Stutzens
44. In dieser Position der Saugdüse 40 ist der angesaugte Fadenanfang 73, wie vorhin
dargelegt, an sämtlichen Aggregaten der Spulstelle 2 eingelegt und wird, da er durch
den Reiniger 26 erkannt wird, von der Schneid- und Klemmvorrichtung 27 geklemmt und
geschnitten. Von der Klappe 48 wird der Restfaden des angesaugten Fadenanfangs 73
noch so lange gehalten, bis daß der Schneidbefehl an die Schneid- und Klemmvorrichtung
27 in der Steuereinrichtung 20 einen Befehl zum Öffnen der Klappe 48 auslöst, so daß
der abgeschnittene Fadenteil abgesaugt wird. Gleichzeitig schwenkt, wie hier nicht
dargestellt, das Saugrohr in eine solche Position, daß sich die Saugdüse 40 gegenüber
der Öffnung des Stutzens 44 befindet. Dadurch wird das Absaugen des Fadenendes auf
der Auflaufspule eingeleitet. Ist der Oberfaden angesaugt worden und wird er durch
den Sensor 45 im Saugrohr 38 erkannt, wird die Klappe 48 ebenfalls geschlossen und
der Faden geklemmt. Mit dem Fadenende der Auflaufspule schwenkt das Saugrohr bis kurz
vor seine Ruhestellung zurück und legt damit den Oberfaden ebenfalls in die Aggregate
der Spulstelle ein. Nach Herstellen einer Fadenverbindung in der Fadenendenverbindungsvorrichtung
25 schwenkt das Saugrohr 38 in seine Ruhestellung zurück. Während die Ablaufspule
15 in der Abspulposition 6 abgespult wird, befindet sich die Ablaufspule 16 in der
Wartestellung 49 mit ihrer Hülsenspitze unter dem Fangtrichter 53. Während auf dem
Förderband 18 die der Hülse 17 abtransportiert wird, wird auf dem Förderband 7 eine
neue Ablaufspule 77 herangeführt.
[0037] Im vorhergehenden Ausführungsbeispiel wird für das Einlegen des Unterfadens, des
Fadenanfangs der Ablaufspule, und das Einlegen des Oberfadens, des Fadenendes der
Auflaufspule, ein und dasselbe Saugrohr benutzt. In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel
gezeigt, in dem für das Einlegen des Unterfadens und für das Einlegen des Oberfadens
jeweils ein eigenes Saugrohr eingesetzt wird. Da die Einrichtung der Spulstelle 2
der Einrichtung des vorhergehenden Ausführungsbeispiels bis auf das Saugrohr entspricht,
sind für die an der Spulstelle angeordneten übereinstimmenden Aggregate dieselben
Bezugsziffern eingesetzt worden.
[0038] In Fig. 7 ist die Situation dargestellt, daß in der Abspulposition 6 der Garnwickel
der Ablaufspule auf die Auflaufspule 30 gewickelt worden ist und die Leerhülse 5'
zum Austausch der in Wartestellung stehenden Ablaufspule 15 bereitsteht.
[0039] Sind zwei Saugrohre vorgesehen, jeweils ein Saugrohr für den Oberfaden und ein Saugrohr
für den Unterfaden, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, schwenkt nach dem Leerlaufen
einer Ablaufspule zunächst das für das Ansaugen des Oberfadens vorgesehene Saugrohr
in die Fadensuchstellung. Entsprechend dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nach Fig.
7 befindet sich das Saugrohr 80 aus seiner Ruhelage 80' herausgeschwenkt in der Fadensuchposition,
wobei sich die Saugdüse 81 zum Ansaugen des Oberfadens von der Ablaufspule 30 vor
der Umfangsfläche der Ablaufspule befindet. Das Saugrohr ist um sein Gelenk 82 schwenkbar,
wobei die Saugdüse 81 eine Kreisbahn 83 beschreibt. Das Gelenk 82 befindet sich auf
dem Ende des Anschlußrohrs 84, das das Saugrohr 80 mit dem Saugkanal 34 verbindet.
[0040] Bevor der angesaugte Oberfaden, das Fadenende der Auflaufspule, in die Fadenendenverbindungsvorrichtung
25 eingelegt wird, wird der Unterfaden, der Fadenanfang der in Wartestellung 49 stehenden
Ablaufspule 15, in die Fadenendenverbindungsvorrichtung 25 eingelegt. Dazu steht das
zweite Saugrohr 85 mit seiner Saugdüse 86 der Öffnung 55 des rohrförmigen Anschlußstücks
54 des Fangtrichters 53 gegenüber. In dieser Stellung befindet sich das Saugrohr 85
in seiner Ruhestellung. Das Saugrohr 85 ist in dem Gelenk 87 schwenkbar gelagert.
Das Gelenk 87 ist das Endstück eines Anschlußrohrs 88, daß das Saugrohr 85 mit dem
Saugkanal 34 verbindet.
[0041] Wird an der Spulstelle 2 festgestellt, daß eine in Abspulposition 6 befindliche Ablaufspule
abgespult ist, wird von der in Wartestellung 49 stehenden Ablaufspule 15 die Oberwindung
51 auf der Hülsenspitze 52 angesaugt beziehungsweise mit Hilfe der im Fangtrichter
53 austretende Druckluft hochgeblasen. In dem Saugrohr 85 kann, wie im vorhergehenden
Ausführungsbeispiel, ein Sensor 89 installiert sein, der den angesaugten Fadenanfang
registriert und an eine Klappe 90, die ebenfalls in dem Saugrohr eingebaut sein kann,
den Befehl zum Klemmen des angesaugten Fadens und zum Absperren der Saugluft geben
kann. Ist der Faden angesaugt, registriert und geklemmt, schwenkt das Saugrohr 85
so, daß die Saugdüse 86 einer Kreisbahn 91 folgend in die Position 86' gelangt. In
dieser Stellung des Saugrohrs 85 wird der Unterfaden, der Fadenanfang der Ablaufspule,
in die Fadenendverbindungsvorrichtung 25 eingelegt. Jetzt schwenkt auch das Saugrohr
80 mit dem angesaugten Oberfaden der Auflaufspule 30 in seine Ruhelage 80' zurück
und legt dabei den Oberfaden ebenfalls in die Fadenendenverbindungsvorrichtung 25
ein. Sind beide Fäden in die Fadenendenverbindungsvorrichtung eingelegt worden, läuft
ein bekannter Fadenendenverbindungsvorgang, entweder ein Spleißvorgang oder ein Knotvorgang,
ab und das Saugrohr 85 kehrt in seine Ruhestellung zurück. Während des Ablaufspulenwechsels,
während des Kopswechsels, bei dem die in Wartestellung 49 stehende Ablaufspule 15
in die Abspulposition 6 transportiert wird, schwenkt, vergleichbar mit dem vorhergehenden
Ausführungsbeispiel, das Saugrohr 85 mit dem angesaugten und geklemmten Faden so,
daß sich die Saugdüse 86 auf der Kreisbahn 91 bewegt. Dabei wandert der angesaugte
Fadenanfang, wie hier nicht dargestellt, durch den Schlitz 62 im Fangtrichter 53 und
im rohrförmigen Anschlußstück 54. Er wird zwischen den beiden parallellaufenden Blechen
22a und 22b des Abzugsbeschleunigers 22 hindurchgezogen, bis daß die Ablaufspule in
der Abspulposition 6 steht und der Unterfaden, der Fadenanfang der Ablaufspule, in
die Fadenendenverbindungsvorrichtung eingelegt worden ist.
[0042] Die Übergabe eines Fadenanfangs einer Ablaufspule an eine Leerhülse zum Anspulen
einer Auflaufspule ist hier nicht als Ausführungsbeispiel dargestellt, weil es beispielsweise
aus der DE 37 33 353 A1 bekannt ist.
1. Verfahren zum Ansaugen eines Fadenanfangs einer Ablaufspule, die einer Spulstelle
an einer Spulmaschine in aufrechter Stellung zugeführt wurde, wobei vor der in Ablaufposition
stehenden Ablaufspule mindestens eine Ablaufspule in Wartestellung steht und der angesaugte
Fadenanfang in eine Fadenendenverbindungsvorrichtung eingelegt und mit dem Fadenende
der Auflaufspule an der Spulstelle verbunden oder an eine Leerhülse zum Anspulen einer
Auflaufspule angelegt wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß bereits dann, wenn in der Abspulposition eine Leerhülse oder eine fehlerhafte
Ablaufspule erkannt wird, von der in Wartestellung stehenden Ablaufspule der an einer
bevorzugten Stelle an der Hülsenspitze abgelegte Fadenanfang angesaugt und gehalten
wird daß die Ablaufspule aus der Wartestellung in aufrechter Stellung der Ablaufposition
zugeführt wird, daß dabei der angesaugte Fadenanfang in einen oberhalb der Abspulposition
befindlichen Ballonbrecher eingelegt wird und daß der Fadenanfang der Fadenendenverbindungsvorrichtung
zugeführt und in ihr eingelegt wird oder an eine Leerhülse zum Anspulen einer Auflaufspule
angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführen und Ansaugen des
Fadenanfangs durch auf den an einer bevorzugten Stelle an der Hülsenspitze abgelegten
Fadenanfang gerichtete Druckluft unterstützt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelingen
des Ansaugens des auf der Ablaufspule abgelegten Fadenanfangs überwacht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn der Fadenanfang
nach mindestens einmaligen Versuch des Ansaugens nicht registriert wird, die Ablaufspule
aus der Wartestellung über die Abspulposition aus der Spulstelle ausgeschieden wird.
5. Vorrichtung zum Ansaugen eines Fadenanfangs einer Ablaufspule an einer Spulstelle
einer Spulmaschine, an der eine Transporteinrichtung vorgesehen ist, mittels derer,
die Ablaufspulen der Spulstelle in aufrechter Stellung zuführbar sind, wobei vor der
in Ablaufposition stehenden Ablaufspule mindestens eine Wartestellung für eine der
Spulstelle zugeführten Ablaufspule vorgesehen ist und wobei ein Saugrohr vorgesehen
ist zum Ein legen des Fadenanfangs in eine Fadenendenverbindungsvorrichtung zum Verbinden
mit dem Fadenende der Auflaufspule oder zur Übergabe an eine Leerhülse zum Anspulen
einer Auflaufspule, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der in Wartestellung (49) stehenden Ablaufspule
(15) ein Fangtrichter (53) zum Fangen des Fadenanfangs (73) angeordnet ist, daß sich
an den Fangtrichter (53) ein rohrförmiges Anschlußstück (54) anschließt, daß das rohrförmige
Anschlußstück (54) mit dem Saugrohr (38, 80) in Wirkverbindung steht, mit dem der
Fadenanfang (73) der Ablaufspule (15) ansaugbar und in eine Fadenendenverbindungsvorrichtung
(25) einlegbar oder an eine Leerhülse anlegbar ist und daß der Fangtrichter (53) und
das rohrförmige Anschlußstück (54) einen Schlitz (62) aufweisen zum Durchtritt des
von dem Saugrohr (38, 80) angesaugten Fadenanfangs (73) in einen oberhalb der Abspulposition
(6) angeordneten Ballonbrecher (22) beim Wechsel der Ablaufspule (15) von der Wartestellung
(49) in die Abspulposition (6).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangtrichter (53) mindestens
die Hülsenspitze (52) der in Wartestellung (49) stehenden Ablaufspule (15) mit dem
an einer bevorzugten Stelle abgelegten Fadenanfang (51) überdeckt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangtrichter (53)
für den angesaugten Fadenanfang (73) mindestens eine Blasdüse (68, 69) auf seinem
inneren Umfang aufweist zur Unterstützung des Zuführens und Ansaugens des Fadenanfangs
(73) und daß diese Blasdüse (68, 69) auf den an einer bevorzugten Stelle an der Hülsenspitze
(52) der in Wartestellung (49) stehenden Ablaufspule (15) abgelegten Fadenanfang (51)
gerichtet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangtrichter
(53) auf unterschiedliche Längen der in Wartestellung (49) stehenden Ablaufspulen
(15) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangtrichter
(53) zwei gegenüberliegende, portalförmige Öffnungen (59, 60) in seiner Wand aufweist
zum Durchtritt der Hülsenspitzen (52) und daß diese Öffnungen (59, 60) in Transportrichtung
(13) der Ablaufspulen (8, 15, 16) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Fangtrichter
(53) ein oberhalb der Abspulposition (6) für die abzuspulende Ablaufspule (5) angeordneter
Ballonbrecher (22) befestigt ist und daß der Ballonbrecher (22) so ausgebildet ist,
daß in Verlängerung des Schlitzes (62) zwei parallel verlaufende Bleche (22a) und
(22b) des Ballonbrechers (22) so angeordnet sind, daß beim Wechsel der in Wartestellung
(49) stehenden Ablaufspulen (15) in die Abspulposition (6) der angesaugte Fadenanfang
(73) aus dem Fangtrichter (53) und dem rohrförmigen Anschlußstück (54) zwischen den
beiden parallel verlaufenden Blechen (22a) und (22b) in den Ballonbrecher (22) überführbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr
(38, 80) einen Sensor (45, 89) aufweist zur Feststellung des angesaugten Fadenanfangs
(73).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr
(38, 80) eine Klappe (48, 90) aufweist zum Klemmen des angesaugten Fadenanfang (73)
und zum Absperren der Saugluft in dem Saugrohr bei geklemmtem Fadenanfang.