Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasturbinenbrennkammer mit umweltfreundlichen Brennern,
welche aus mindestens zwei in Strömungsrichtung aufeinander positionierten, hohlen
kegelförmigen Teilkörpern bestehen, deren Längssymmetrieachsen Zueinander radial versetzt
verlaufen, wobei die Wände der Brennkammer durch Kühlung vor zu hohen Materialtemperaturen
geschützt werden, und ein Verfahren zum Betrieb der Brennkammer.
Stand der Technik
[0002] Derartige Gasturbinenbrennkammern sind bekannt. So werden z. B. Ringbrennkammerwände
von Gasturbinen, die mit umweltfreundlichen Brennern ausgerüstet sind, welche aus
mindestens zwei in Strömungsrichtung aufeinander positionierten, hohlen kegelförmigen
Teilkörpern bestehen, deren Längssymmetrieachsen zueinander radial versetzt verlaufen,
wodurch strömungsmässig entgegengesetzte tangentiale Lufteintrittsschlitze für einen
Verbrennungsluftstrom entstehen, wobei im von den kegelförmigen Teilkegelkörpern gebildeten
Kegelhohlraum mindestens eine Düse zur Eindüsung des Brennstoffes plaziert ist, durch
eine Kombination von Konvektions- und Filmkühlung mit Hilfe eines Kühlmassenstromes
vor zu hohen Materialtemperaturen geschützt.
[0003] Konstruktiv wird vor den Brennern eine Haube angeordnet, über die der Hauptmassenstrom
direkt den Brennern zuströmt und die das zur Aufrechterhaltung des erforderlichen
Kühlmassenstromes notwendige Druckgefälle erzeugt. Diese Drosselung verschlechtert
aber den Wirkungsgrad, während gleichzeitig der über die Filmkühlung der Brennkammer
zugeführte Massenstrom indirekt zu einer Verschlechterung der NO
X-Werte beiträgt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Die Erfindung versucht, all diese Nachteile zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
bei einer Gasturbinenbrennkammer gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 den Kühlkanal
so zu gestalten, dass eine reine Konvektivkühlung der Brennkammerwände ermöglicht
wird, und dass durch ein Verfahren zum Betrieb der Brennkammer der Wirkungsgrad der
Gasturbinenbrennkammer erhöht wird.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Gasturbinenbrennkammer einen
Kühlkanal besitzt, der eine in Strömungrichtung der Kühlluft stetig abnehmende Höhe
und/oder zunehmende Oberflächenrauigkeit aufweist, und dass die Gasturbinenbrennkammer
so betrieben wird, dass der gesamte vom Verdichter kommende Massenstrom durch den
Kühlkanal fliesst, für eine reine Konvektivkühlung der Brennkammerwände eingesetzt
wird und anschliessend der gesamte Massenstrom an der Verbrennung teilnimmt.
[0006] Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem darin zu sehen, dass durch eine Verringerung
der Drosselverluste der Wirkungsgrad der Gasturbinenbrennkammer erhöht wird und dass
gleichzeitig die NO
X-Emissionen minimiert werden.
[0007] Es ist besonders zweckmässig, wenn die Höhe des Kühlkanals in Strömungsrichtung der
Kühlluft linear abnehmend ist, um eine Anpassung der Kühlwirkung an eine lokal unterschiedliche
Wärmebelastung zu erreichen. Die Höhe des Kühlkanals in Strömungsrichtung kann aber
auch beispielsweise exponentiell abnehmend sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teillängsschnitt der Gasturbinenbrennkammer;
- Fig. 2
- die Abhängigkeit der Kühlluftgeschwindigkeit und der Wärmeübergangszahl von der Höhe
des Kühlluftkanals über die Brennkammerlänge gesehen.
[0009] Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Die Strömungsrichtung der Arbeitsmittel ist mit Pfeilen bezeichnet.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0010] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Gasturbinenbrennkammer
1 dargestellt. Es ist eine Ringbrennkammer mit einer Brennkammerinnenwand 2 und einer
Brennkammeraussenwand 3. Die beiden Wände 2,3 begrenzen den Kühlkanal 4 der Brennkammer
1. Die Brennkammer 1 ist mit umweltfreundlichen Brennern 5 ausgerüstet, von denen
zwecks Vereinfachung der Darstellung nur ein Brenner 5 in Fig. 1 abgebildet ist. Diese
Brenner 5 bestehen aus mindestens zwei in Strömungsrichtung aufeinander positionierten,
hohlen kegelförmigen Teilkörpern, deren Längssymmetrieachsen zueinander radial versetzt
verlaufen, wodurch strömungsmässig entgegengesetzte tangentiale Lufteintrittsschlitze
für einen Verbrennungsluftstrom entstehen, wobei im von den kegelförmigen Teilkegelkörpern
gebildeten Kegelhohlraum mindestens eine Düse zur Eindüsung des Brennstoffes plaziert
ist. Vor den umweltfreundlichen Brennern 5 ist eine Haube 6 angeordnet.
[0011] Das Wesentliche der Erfindung besteht nun darin, dass der gesamte vom Verdichter
7 kommende Massenstrom für eine reine Konvektivkühlung der Brennkammer 1 eingesetzt
wird. Das geschieht durch eine Anpassung der Kühlwirkung an die lokal unterschiedliche
thermische Belastung, indem der Kühlkanal 4 eine in Strömungsrichtung der Kühlluft
stetig abnehmende Höhe aufweist. Im Ausführungsbeispiel ist die Höhe des Kühlkanals
4 linear abnehmend. Diese kann aber z. B. auch exponentiell abnehmend sein. Bekannt
ist, dass durch den Einsatz von Längs- und Querrippen 8 die Konvektivkühlwirkung verbessert
werden kann, deshalb können zusätzlich im Kühlkanal 4 Längs- und Querrrippen 8 angeordnet
sein. Desweitern kann auch wahlweise die örtliche Oberflächenrauhigkeit variiert werden.
[0012] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, erhöhen sich die Kühlluftgeschwindigkeit u bzw. die wärmeübergangszahl
α mit abnehmender Höhe des Kühlkanals 4 in Strömungsrichtung der Kühlluft. Das bedeutet,
dass die höchste Kühlwirkung dort erzielt wird, wo in der Brennkammer 1 die höchsten
Temperaturen entstehen, d. h. es wird genau dort am meisten gekühlt, wo die grösste
Kühlwirkung notwendig ist.
[0013] Der gesamte vom Verdichter 7 kommende Massenstrom wird durch den Kühlkanal 4 geleitet
und kühlt infolge reiner Konvektivkühlung die Brennkammerinnenwand 2. Er wird dabei
durch die Kühlung vorgewärmt und strömt anschliessend innerhalb der Haube 6 direkt
den Brennern 5 zu. Somit nimmt der gesamte Massenstrom im Inneren der Brennkammer
1 an der Verbrennung teil und beeinflusst positiv die NO
X-Bildung.
[0014] In Abhängigkeit von der Brennkammerauslegung verringern sich die Drosselverluste
und es kommt zu einer Verbesserung des Wirkungsgrades gegenüber dem bekannten Stand
der Technik.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Brennkammer
- 2
- Brennkammerinnenwand
- 3
- Brennkammeraussenwand
- 4
- Kühlkanal
- 5
- Brenner
- 6
- Haube
- 7
- Verdichter
- 8
- Rippen
- u
- Kühlluftgeschwindigkeit
- α
- Wärmeübergangszahl
- L
- Länge des zylindrischen Teils der Brennkammer
1. Gasturbinenbrennkammer (1) mit umweltfreundlichen Brennern (5), welche aus mindestens
zwei in Strömungsrichtung aufeinander positionierten, hohlen kegelförmigen Teilkörpern
bestehen, deren Längssymmetrieachsen zueinander radial versetzt verlaufen, wodurch
strömungsmässig entgegengesetzte tangentiale Lufteintrittsschlitze für einen Verbrennungsluftstrom
entstehen, wobei im von den kegelförmigen Teilkegelkörpern gebildeten Kegelhohlraum
mindestens eine Düse zur Eindüsung des Brennstoffes plaziert ist, und mit einem durch
die Brennkammerinnenwand (2) und die Brennkammeraussenwand (3) begrenzten Kühlkanal
(4), in welchem die Kühlluft entlangströmt und in welchem Längs- und Querrippen (8)
angeordnet sein können, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungrichtung der Kühlluft
die Höhe des Kühlkanals (4) stetig abnehmend ist und/oder die Oberflächenrauhigkeit
der Innenwände des Kühlkanals zunehmend ist.
2. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des
Kühlkanals (4) in Strömungsrichtung der Kühlluft linear abnehmend ist.
3. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des
Kühlkanals (4) in Strömungsrichtung der Kühlluft exponentiell abnehmend ist.
4. Verfahren zum Betrieb der Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte vom Verdichter (7) kommende Massenstrom durch
den Kühlkanal (4) fliesst und für eine reine Konvektivkühlung der Brennkammerinnenwand
(2) eingesetzt wird und der gesamte Massenstrom an der Verbrennung teilnimmt.