Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Prozesswärmeerzeuger gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Als Primärmassnahme zur Senkung der NOx-Emissionen bei atmosphärischen Feuerungen,
beispielsweise bei Kesselfeuerungen sowie Prozesswärmeerzeugung, wird beim Einsatz
stickstoffhaltiger Brennstoffe, wie Schweröl, Kohle etc., eine gestufte Verbrennung
zugrunde gelegt. Eine solche wird in DE-A1-37 07 773 beschrieben. Bei dieser Verbrennung
handelt es sich um ein Verfahren, bei welchem ein Prozessmedium in zwei Stufen aufgeheizt
wird. Das in einer Brenneinrichtung mit Luft vorgemischte Brennöl und Gas wird in
einer Vorbrennkammer, die die Funktion einer ersten Stufe hat, unterstöchiometrisch
mit einer Luftzahl von 0,5-0,98 teilverbrannt. Das teilverbrannte, stickoxidarme Gemenge
erreicht dabei eine Temperatur von 1800-1900°C und erwärmt in einem am Uebergang in
eine Nachbrennzone plazierten Wärmetauscher im Gegenstrom das bereits auf eine Zwischentemperatur
vorgeheizte Prozessmedium auf seine Endtemperatur. In einem Lufteinblasebereich des
Prozesswärmeerzeugers wird dem teilverbrannten Gemenge Luft in einem stöchiometrischen
Verhältnis bezüglich der unverbrannten Anteile zugemischt und dadurch in der Nachbrennzone
vollständig verbrannt, wobei dabei die entstandenen Stickstoff-Verbindungen reduziert
werden.
Es hat sich mit dieser Schaltung indessen gezeigt, dass die an sich kräftige Reduzierung
der Stickstoffoxide nicht jene Minimierung zu erreichen vermag, die zukünftig für
die schärfsten Emissionsgrenzen von solchen Anlagen notwendig ist.
Zwar ist es bekannt geworden, die angestrebte NOx- Reduzierung über den Einsatz von
Additiven zu bewerkstelligen. Einer solchen Schaltung fehlt aber die Akzeptanz beim
Betreiber.
Darstellung der Erfindung
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Prozesswärmeerzeuger der
eingangs genannten Art eine Schaltung vorzuschlagen, welche eine weitere Senkung der
NOx-Emissionswerte ermöglicht.
[0004] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Verfahren bei
diesem Prozesswärmeerzeuger auch über die eine 2- oder mehrstufige Verbrennung mit
oder ohne Vormischzonen in der 2. Stufe der bekannten Art betrieben werden kann. Von
Bedeutung sind dabei jene Massnahmen anzusehen, bei welchen die Gastemperatur aus
der ersten Flammenfront gezielt abgesenkt wird. Dadurch werden in einem begrenzten
optimalen Temperaturbereich reaktionskinetische Prozesse aktiviert, bei denen die
noch vorhandenen Stickstoffverbindungen in der an den Wärmetauscher anschliessenden
Reaktionszone nochmals drastisch reduziert werden.
[0005] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Prozess
durch Reaktionen der natürlich vorhandenen NHx-Radikale untereinander und mit den
Stickoxiden geschieht, ohne dass hierzu Additive eingesetzt zu werden brauchen.
[0006] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0007] Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen
Elemente sind fortgelassen. In den verschiedenen Figuren sind gleiche Elemente mit
den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Strömungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen
angegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0008] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen 2-stufigen Prozesswärmeerzeuger,
- Fig. 2
- einen Vormischbrenner von der Form eines Doppelkegelbrenners, in perspektivischer
Darstellung, entsprechend aufgeschnitten und
- Fig. 3, 4, 5
- entsprechende Schnitte durch die angelegten Ebenen III-III (Fig. 3), IV-IV (Fig. 4)
und V-V (Fig. 5), wobei diese Schnitte nur eine schematische Darstellung des Brenners
wiedergeben.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwertbarkeit
[0009] Fig. 1 zeigt einen Prozesswärmeerzeuger, der im wesentlichen aus einer Brennervorrichtung
und aus zwei Verbrennungsstufen oder Brennzonen besteht. Selbstverständlich kann stromab
der zweiten Verbrennungsstufe eine weitere Verbrennungsstufe vorgesehen werden, in
welcher bespielsweise eine Verbrennung mit einem tertiäten Luftmassenstrom durchgeführt
werden kann. Die dritte und allenfalls die folgenden Verbrennungsstufen können Merkmale
der ersten und/oder der zweiten Stufe aufweisen. An höchster Stelle des Prozesswärmeerzeugers
befindet sich die bereits erwähnte Brennervorrichtung für flüssige und/oder gasförmige
Brennstoffe als Heizmittel. Insbesondere gut für das hier zugrundegelegete Verfahren
eignet sich als Brennervorrichtung ein Vormischbrenner 101, dessen körperliche Ausgestaltung
unter den Fig. 2-5 noch näher beschrieben wird. Grundsätzlich wird bei einem solchen
Brenner 101 über mindestens eine mittig plazierte Düse vorzugsweise ein flüssiger
Brennstoff 12 und über weitere Brennstoffdüsen, welche sich im Bereich der Lufteintrittsschlitze
in den Innenraum des Brenners 101 befinden, vorzugsweise ein gasförmiger Brennstoff
zugeführt. Im Brenner 101 entsteht ein zündfähiges Gemisch, wobei sich die Reaktionszone
103 aus dieser Verbrennung bis zur Flammenfront dieses Brenners erstreckt. Etwa am
Ende der ersten Brennzone, d.h. der Vorbrennzone 107, befindet sich die Einströmung
eines gegenüber dieser Zone konzentrischen Luftkanals 105, über welchen eine Primärluft
106 dem Brenner 101 zugeführt wird. Der Luftkanal 105 dient als Lufterwärmer für die
Primärluft 106, wodurch der Brenner 101 mit einem kalorisch aufbereiteten Verbrennungsluftstrom
15 beliefert wird. Zugleich kann der Primärluftstrom 106 zur Kühlung der der Reaktionsstufe
103 nachgeschalteten Reduktionsstufe 104 dienen. Diese kalorische Aufbereitung der
Primärluft 106 vor dem unterstöchiometrischen Verbrennungsprozess ergibt eine optimale
Prozessführung, denn die Forderung der NOx-Bildung sowohl durch HCN als auch NH3 wird
damit möglichst vermieden. Allgemein erfolgt diese Verbrennung unterstöchiometrisch,
und zwar innerhalb eines optimalen Wertes bei einer Luftzahl Lambda von 0,5-0,98.
Aufgrund der hohen Temperaturen wird der brennstoffgebundene Stickstoff in der Reaktionszone
103 zum Teil reduziert und zum Teil in NO und NHx-Radikale in einem optimalen stöchiometrischen
Verhältnis umgewandelt Die Gastemperatur aus der Flammenfront der Reaktionszone 103
wird mittels eines unmittelbar anschliessenden Wärmetauschers 108 beliebiger Bauart
gezielt abgesenkt. Dadurch werden in einem begrenzten optimalen Temperaturbereich
reaktionskinetische Prozesse aktiviert, bei denen die noch vorhandenen Stickstoffverbindungen
innerhalb der sich dem Wärmetauscher 108 anschliessenden Reaktionszone 104 nochmals
drastisch reduziert. Dies geschieht durch Reaktionen der natürlich vorhandenen NHx-Radikale
untereinander und mit den Stickoxiden, ohne dass beispielsweise Additive eingesetzt
zu werden brauchen. Damit nun das erzielte optimale Temperaturfenster ab Ende der
Vorbrennzone 107 für eine Nachbrennzone 110 ebenfalls bereitgestellt werden kann,
wird optimal den Brenngasen stromauf dieser Nachbrennzone 110, individuell oder zusammen
mit einem Restluftzufuhr 109, ein gekühltes Abgas 112 zugeführt, das durch einen zweiten
stromab der Nachbrennzone 110 wirkenden Wärmetauscher 11 bereitgestellt wird. Wird
für eine Restluft/Abgas-Zuführung optiert, so werden die unterstöchiometrischen Gase
vor oder innerhalb der Nachbrennzone 110 mit einem Gemisch 114 aus Luft und Abgas
gespiesen. Dadurch wird nach Zumischung dieses Gemisches für die Nachbrennzone 110
und deren vollständigen Ausbrand die gewünschte Endtemperatur erreicht, die nun so
niedrig liegt, dass keine nennenswerten thermischen Stickstoffoxide mehr entstehen.
Das System der Wärmetauscher 108, 111 ist, wie die Leitungsführung aus der Figur aufzeigt,
als Serieschaltung ausgelegt, wobei selbstverständlich auch eine Parallelschaltung
in Frage kommt. Zusätzlich kann der Wärmetauscher 108 auch zur kalorischen Aufbereitung
der Primärluft 106 dienen, statt das Prozessmedium weiter aufzuheizen. Die Förderung
der notwendigen Abgase stromab des Wärmetauschers 111 wird durch verschiedene Gebläse
oder Strahlpumpen 113 aufrechterhalten. Die restlichen nicht benötigten Abgase 115
werden zum Kamin oder zu einem weiteren Verbraucher geleitet. Der vorzuwärmende Prozessmedium
wird in den hier nacheinander geschalteten Wärmetauschern 108 und 111 kalorisch aufbereitet,
wobei das Prozessmedium im Wärmetauscher 108 auf seine Endtemperatur aufgeheizt und
über eine Prozessmediumableitung 116 der Verwendungsstelle zugeführt wird.
[0010] Um den Aufbau des Brenners 101 auf Anhieb verstehen zu können, ist es vorteilhaft,
wenn gleichzeitig zu Fig. 2 die einzelnen darin ersichtlichen Schnitte, welche die
Fig. 3-5 bilden, herangezogen werden. Des weiteren, um die körperliche Gestaltung
des Brenners grösstmöglich übersichtlich zu gestalten, sind in Fig. 2 die nach Fig.
3-5 schematisch gezeigten Leitbleche 21a, 21b nur andeutungsweise aufgenommen worden.
Im folgenden wird bei Bedarf bei der Beschreibung von Fig. 2 auf die nachfolgenden
Figuren hingewiesen.
[0011] Der Brenner 101 gemäss Fig. 2 besteht aus zwei halben hohlen kegeligen Teilkörper
1, 2, die bezüglich ihrer Mittelachsen versetzt zueinander aufeinander stehen. Vorzugsweise
ist die Versetzung radial in einer Ebene vorgesehen, womit die beiden Mittelachsen
parallel in der gleichen Ebene zueinander verlaufen. Es ist indessen ohne weiteres
möglich, die Mittelachsen parallel verschoben oder beliebig windschief zueinander
verlaufen zu lassen, was auf die Querschnittsgrösse und den Querschnittsverlauf der
Lufteintrittsschlitze einen unmittelbaren Einfluss ergibt. Wird die Versetzung der
jeweiligen Mittelachsen 1b, 2b parallel in einer Ebene festgelegt, wie dies im Ausführungsbeispiel
der Fall ist, so entstehen auf beiden Seiten der kegeligen Teilkörper 1, 2 in entgegengesetzter
Einströmungsanordnung jeweils einen tangentialen Lufteintrittsschlitz 19, 20 frei
(Vgl. hierzu Fig. 3-5), durch welche die unter Fig. 1 bereits beschriebene Verbrennungsluft
15 in den von den kegeligen Teilkörpern 1, 2 gebildeten kegelförmigen Innenraum 14
strömt. Die Kegelform der gezeigten Teilkörper 1, 2 weist in Strömungsrichtung einen
bestimmten festen Winkel auf. Selbstverständlich, je nach Betriebseinsatz, können
die Teilkörper 1, 2 in Strömungsrichtung eine progressive (trompetenförige) oder degressive
(tulpenförmige) Kegelneigung aufweisen. Die beiden letztgenannten Formen sind zeichnerisch
nicht erfasst, da sie ohne weiteres nachempfunden werden können. Die beiden kegeligen
Teilkörper 1, 2 weisen je einen zylindrischen Anfangsteil 1a, 2a auf, welche, analog
zu den Teilkörpern 1, 2, versetzt zueinander verlaufen, so dass die tangentialen Lufteintrittsschlitze
19,20 durchgehend über die ganze Länge des Brenners 101 vorhanden sind. Diese Anfangsteile
können auch eine andere geometrische Form einnehmen, sie können bisweilen auch ganz
weggelassen werden. Innerhalb dieses zylindrischen Anfangsteils 1a, 2a ist eine Düse
3 untergebracht, über welche ein Brennstoff 12, vorzugsweise Oel, oder ein Brennstoffgemisch
in den Innenraum 14 des Brenners 101 eingedüst wird. Diese Brennstoffeindüsung 4 fällt
in etwa mit dem engsten Querschnitt des Innenraumes 14 zusammen. Eine weitere Brennstoffzuführung
13, die vorzugsweise mit einem gasförmigen Brennstoff betrieben wird, wird über je
eine in die Teilkörper 1, 2 integrierte Leitung 8, 9 herangeführt, und über eine Anzahl
Düsen 17 der Verbrennungsluft 15 zugemischt. Diese Zumischung findet im Bereich des
Eintrittes in den Innenraum 14 statt, dies um eine optimale geschwindigkeitsbedingte
Zumischung 16 zu erreichen. Selbstverständlich ist ein Mischbetrieb mit beiden Brennstoffen
12, 13 über die jeweilige Eindüsung möglich. Vorbrennzonenseitig 107 geht die Ausgangsöffnung
des Brenners 101 in eine Frontwand 10 über, in welcher eine Anzahl Bohrungen 10a vorgesehen
sind, dies um bei Bedarf eine bestimmte Menge Verdünnungsluft oder Kühlluft in die
Vorbrennzone 107 einzudüsen. Der durch die Düse 3 bereitgestellte flüssige Brennstoff
12 wird in einem spitzen Winkel in den Innenraum 14 des Brenners 101 eingedüst, dergestalt,
dass sich auf der ganzen Länge des Brenners 101 bis hin zur Brenneraustrittsebene
ein möglichst homogenes kegeliges Sprühbild einstellt, was nur möglich ist, wenn die
Innenwände der Teilkörper 1, 2 durch die Brennstoffeindüsung 4, bei welcher es sich
beispielsweise um eine luftunterstützte Düse oder um eine Druck-Zerstäubung handelt,
nicht benetzt werden. Zu diesem Zweck wird das kegelige flüssige Brennstoffprofil
5 von der tangential einströmenden Verbrennungsluft 15 und, nach Bedarf, von einem
weiteren axial herangeführten Verbrennungsluftstrom 15a umschlossen. In axialer Richtung
wird die Konzentration des eingedüsten flüssigen Brennstoffes 12, wobei es sich hier
ohne weiteres um Brennstoff- oder Brennstoff/Verbrennungsluft-Gemisch handeln kann,
fortlaufend durch die durch die tangentialen Lufteintrittsschlitze 19, 20 in den Innenraum
14 des Brenners 101 einströmende Verbrennungsluft 15, bei welcher es sich um ein Brennstoff/Luft-
oder Brennstoff/Luft/Abgas-Gemisch handeln kann, und allenfalls unter Mithilfe des
anderen Verbrennungsluftstromes 15a, fortlaufend abgebaut. Im Zusammenhang mit der
Eindüsung des flüssigen Brennstoffes 12 wird im Bereich des Wirbelaufplatzens, also
im Bereich der Rückströmzone 6, die optimale homogene Brennstoffkonzentration über
den Querschnitt erreicht. Die Zündung erfolgt an der Spitze der Rückströmzone. Erst
an dieser Stelle kann eine stabile Flammenfront 7 entstehen. Ein Rückschlag der Flamme
ins Innere des Brenners 101, wie dies bei bekannten Vormischstrecken potentiell immer
der Fall ist, wogegen dort über komplizierte Flammenhalter Abhilfe gesucht wird, ist
hier nicht zu befürchten. Ist die Verbrennungsluft 15, 15a vorerwähmt, wie vorliegend
über einen Wärmetauscher der Fall ist, so stellt sich eine beschleunigte ganzheitliche
Verdampfung des Brennstoffes innerhalb der Vormischstrecke des Brenners 101 ein, also
bevor der Punkt am Ausgang des Brenners 101 erreicht ist, an welchem die Zündung des
Gemisches stattfindet. Die Aufbereitung der Verbrennungsluftströme 15, 15a kann durch
eine in Fig. 1 nicht gezeigte Zumischung von rezirkuliertem Abgas, analog der Nachbrennzone
(Fig. 1, Pos. 110) erweitert werden. Bei der Gestaltung der kegeligen Teilkörper 1,
2 hinsichtlich des Kegelwinkels und der Querschnittsbreite der tangentialen Lufteintrittsschlitze
19, 20 sind enge Grenzen einzuhalten, damit sich das gewünschte Strömungsfeld der
Verbrennungsluftströme mit ihrer Rückströmzone 6 im Bereich der Brennermündung zu
einer Flammenstabilisierung einstellt. Allgemein ist zu sagen, dass eine Veränderung
der Breite der Lufteintrittsschlitze 19, 20 zu einer Verschiebung der Rückströmzone
6 führt: Die Verschiebung ist stromabwärts bei einer Verkleinerung der Querschnittsbreite
der Lufteintrittsschlitze 19, 20. Es ist indessen festzuhalten, dass die einmal fixierte
Rückströmzone 6 an sich positionsstabil ist, denn die Drallzahl nimmt in Strömungsrichtung
im Bereich des Brenners 101 zu. Wie bereits angedeutet, lässt sich die Axialgeschwindigkeit
der Strömung innerhalb des Brenners 101 durch eine entsprechende Zuführung des axialen
Verbrennungsluftstromes 15a verändern. Die Konstruktion des Brenners 101 eignet sich
vorzüglich, die Querschnitte der tangentialen Lufteintrittsschlitze 19, 20, den Bedürfnissen
entsprechend, zu verändern, womit ohne Veränderung der Baulänge des Brenners 101 eine
relativ grosse betriebliche Bandbreite erfasst werden kann.
[0012] Aus Fig. 3-5 geht die geometrische Konfiguration der Leitbleche 21a, 21b hervor.
Sie haben betreffend den Verbrennungsluftstrom 15 in den Innenraum 14 des Brenners
101 Strömungseinleitungsfunktionen zu erfüllen. Eine kanalisierende Wirkung oder Geschwindigsveränderung
des Verbrennungsluftstromes 15 kann durch Oeffnen bzw. Schliessen der Leitbleche 21a,
21b um einen im Bereich der tangentialen Lufteintrittsschlitze 19, 20 plazierten Drehpunkt
23 optimiert werden, insbesondere ist dies vonöten, wenn die ursprüngliche Spaltgrösse
der tangentialen Lufteintrittsschlitze 19, 20 verändert wird. Selbstverständlich kann
der Brenner 101 auch ohne Leitbleche 21a, 21b betrieben werden, oder es können andere
Hilfsmittel hierfür vorgesehen werden.
Bezeichnungsliste
[0013]
- 1, 2
- Teilkörper
- 1a, 2a
- Zylindrische Anfangsteile
- 1b, 2b
- Mittelachsen
- 3
- Brennstoffdüse
- 4
- Brennstoffeindüsung
- 5
- Brennstoffkegelsäule
- 6
- Rückströmzone (Vortex Breakdown)
- 7
- Flammenfront
- 8, 9
- Brennstoffleitungen
- 10
- Frontwand
- 10a
- Luftöffnungen
- 12
- Flüssiger Brennstoff
- 13
- Gasförmiger Brennstoff
- 14
- Innenraum des Brenners
- 15, 15a
- Verbrennungsluftströme
- 16
- Eindüsung gasförmigen Brennstoffes
- 17
- Düsen
- 19, 20
- Tangentiale Lufteintrittsschlitze
- 21a, 21b
- Leitbleche
- 23
- Drehpunkt
- 100
- Prozesswärmeerzeuger
- 101
- Brenner
- 103
- Reaktionszone
- 104
- Reduktionszone
- 105
- Luftkanal
- 106
- Primärluft
- 107
- Vorbrennzone
- 108, 111
- Wärmetauscher
- 109
- Restluftzufuhr
- 110
- Nachbrennzone
- 112
- Abgasrückführung
- 113
- Gebläse
- 114
- Gemisch aus Luft und Abgas
- 115
- Abgas
- 116
- Prozessmediumableitung
1. Prozesswärmeerzeuger, der im wesentlichen aus Brennzonen besteht, in welchen stufenweise
ein Heissgas bereitstellbar ist, wobei die Brennzonen in Wirkverbindung mit Wärmetauschern
stehen, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozesswärmeerzeuger aus mindestens zwei
Brennzonen (107, 110) besteht, dass die erste Brennzone (107) aus einer Reaktionszone
(103) und aus einer anschliessenden Reduktionszone (104) besteht, dass die erste Brennzone
(107) mindestens einen Wärmetauscher (108) aufweist, der stromab der Reaktionszone
(103) und stromauf der Reduktionszone (104) wirksam ist, und dass die zweite Brennzone
(110) mit mindestens einem nachgeschalteten abgastemperaturabsenkenden Wärmetauscher
(111) betreibbar ist.
2. Prozesswärmeerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozesswärmeerzeuger
mindestens an seiner höchsten Stelle mit einem Vormischbrenner (101) betreibbar ist.
3. Prozesswärmeerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher
(108, 111) der Brennzonen (107, 110) in Serie geschaltet sind.
4. Prozesswärmeerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die
zweite Brennzone (110) mit einer Abgasrückführung (114) betreibbar ist.
5. Prozesswärmeerzeuger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vormischbrenner
(101) in Strömungsrichtung aus mindestens zwei aufeinander positionierten hohlen,
kegelförmigen Teilkörpern (1, 2) besteht, deren Mittelachsen (1b, 2b) in einem Abstand
zueinander versetzt verlaufen, dass die versetzt verlaufenden Mittelachsen (1b, 2b)
in Längsrichtung des Vormischbrenners (101) strömungsmässig entgegengesetzte tangentiale
Eintrittsschlitze (19, 20) für die Zuströmung eines Verbrennungsluftstromes (15) in
den Innenraum (14) des Vormischbrenners (101) schaffen, dass der Vormischbrenner (101)
mit mindestens einer Brennstoffdüse (3, 17) bestückt ist.
6. Prozesswärmeerzeuger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vormischbrenner
(101) mindestens eine Düse (3) im Innenraum (14) im Bereich seines engsten Querschnittes
aufweist, deren Brennstoffeindüsung (4) mittig der zueinander versetzt verlaufenden
Mittelachsen (1b, 2b) liegt, und/oder mindestens eine Düse (17) im Bereich des durch
die Eintrittsschlitze (19, 20) gebildeten Strömungsquerschnittes in den Innenraum
(14) des Vormischbrenners (101) aufweist.
7. Prozesswärmeerzeuger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der
Düse (3) ein weiterer Verbrennungsluftstrom (15a) axial in den Innenraum (14) des
Vormischbrenners (101) zuführbar ist.
8. Prozesswarmeerzeuger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Teilkörper
(1, 2) in Strömungsrichtung unter einem festen Winkel kegelig erweitern, oder die
Teilkörper (1, 2) in Strömungsrichtung eine zunehmende oder abnehmende Kegelneigung
aufweisen.
9. Prozesswärmeerzeuger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilkörper
(1, 2) in Strömungsrichtung einen beliebigen Strömungsquerschnittsverlauf als Kombination
zwischen festem Kegelwinkel, abnehmender und zunehmender Kegelneigung aufweisen.
10. Prozesswärmeerzeuger nach einem der Anspruche 5-9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Oeffnungsquerschnitt der tangentialen Eintrittsschlitze (19, 20) veränderbar ist