(19)
(11) EP 0 602 398 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.06.1994  Patentblatt  1994/25

(21) Anmeldenummer: 93118413.9

(22) Anmeldetag:  13.11.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F02B 77/13, F02F 7/00, F02F 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 15.12.1992 DE 4242265

(71) Anmelder: CR Elastomere GmbH
D-51379 Leverkusen-Opladen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bernd, Stephan, Dipl.-Ing.
    D-42897 Remscheid 11 (DE)
  • Feldmann, Bernhard, Dipl.-Ing.
    D-51381 Leverkusen 3 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ventilhaubendeckel


    (57) Die Erfindung betrifft einen Ventilhaubendeckel (1) für den Zylinderkopf (2) einer Brennkraftmaschine. Der Ventilhaubendeckel weist eine innere Haube (8,8') auf, die mit sämtlichen Dichtkörpern (15,16,17) bestückt ist, um eine dichte Kammer (10) zur Entlüftung des Kurbelwellengehäuses zu erzeugen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Ventilhaubendeckel, insbesondere für den Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine, mit mindestens einer eine Kammer bildenden Trennwand, mit einer Randfläche zur Aufnahme einer elastischen Dichtung sowie mit mehreren Öffnungen zur Durchführung von Befestigungsmitteln und/oder Zusatzkörpern, die durch Gummielemente abgedichtet sind.

    [0002] Zur Abdichtung des Ventiltriebes im Zylinderkopf bei Brennkraftmaschinen werden dünnwandige Metall- oder Kunststoffdeckel, die als Haube ausgebildet sind, eingesetzt.

    [0003] Bei Brennkraftmaschinen entstehen aufgrund des komplexen Aufbaues und der Arbeitsweise Geräusche, die durch nicht kraftführende Anbauteile, wie beispielsweise der Ventilhaubendeckel, verstärkt werden. Um die Geräuschabstrahlung zu verringern, werden diese Anbauteile über eine elastische Dichtung körperschallisolierend mit dem Zylinderkopf verbunden, so daß man von einer entkoppelten Verbindung spricht.

    [0004] Die EP 0 208 460 A2 zeigt einen gattungsgemäßen Ventilhaubendeckel. Der Ventilhaubendeckel wird über eine elastische Dichtung mit dem Zylinderkopf voll entkoppelt verschraubt. Im Boden des Ventilhaubendeckels sind mehrere Öffnungen angeordnet, die zum einen zur Durchführung der Befestigungsschrauben und zum anderen zur Durchführung von Entlüftungsleitungen oder als Öleinfüllöffnung dienen. Sämtliche Öffnungen müssen über Gummielemente abgedichtet werden. Darüber hinaus sind innerhalb des Ventilhaubendeckels Trennwände vorgesehen, die sich quer im Deckel erstrecken und als Ölspritzwand fungieren. Diese Trennwände sind notwendig, um das vom Brennraum am Kolben durchgelassene Gas, welches als Blowby-Gas bezeichnet wird und vom Kurbelgehäuseraum über die Ölrücklaufkanäle zwischen Zylinderkopf und Kurbelgehäuse in die Ventilhaube und von dort in den Ansaugbereich des Motors gelangte, nicht unnötig mit Öl zu vermischen.

    [0005] Die Ölrücklaufkanäle zwischen Zylinderkopf und Kurbelgehäuse erweisen sich bei modernen Motoren mit einer oder zwei obenliegenden Nockenwellen und hydraulischen Stößeln als problematisch, da im Zylinderkopf ein hoher Ölbedarf und somit eine hohe Ölrücklaufmenge notwendig ist. Das in Gegenrichtung strömende Blowby-Gas kann den Rückfluß des Öles behindern, so daß im Zylinderkopf ein Ölstau entstehen kann. Um dies zu vermeiden, wurden bereits verschiedene Kanäle für den Ölrückfluß und die Kurbelwellenentlüftung vorgesehen.

    [0006] Im Ventilhaubendeckel gemäß EP 0 208 460 A2 erfolgt eine Trennung über Trennwände im Gehäuseboden, wobei die Trennwände lediglich als Spritzwände fungieren, die keine absolut gasdichte Abtrennung erlauben.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Ventilhaubendeckel dahingehend zu verbessern, daß eine Trennung zwischen Entlüftungskanal für Blowby-Gas und Ölrückflußkanal erzeugt wird.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Trennwand als Haube ausgebildet ist, und daß die Haube dichtend mit dem Zylinderkopf verbindbar ist, derart, daß zwischen der Außenseite der Haube und dem Ventilhaubendeckel ein Entlüftungskanal gebildet ist.

    [0009] Auf diese Weise liegen zwei Hauben übereinander auf dem Zylinderkopf, wobei der Ventilhaubendeckel Blowby-Gas abdichtet und die innere Haube den Ölraum.

    [0010] Vorzugsweise ist die Haube mit der elastischen Dichtung des Ventilhaubendeckels verbunden. Vorteilhaft erweist sich hierbei die Möglichkeit, die Haube zusammen mit der elastischen Dichtung im Vulkanisierwerkzeug miteinander zu verbinden, somit bilden die elastische Dichtung und die Haube eine Einbaueinheit, die leicht mit dem Ventilhaubendeckel verbindbar ist, indem die elastische Dichtung an die korrespondierende Nut der Randfläche eingedrückt wird.

    [0011] Die elastische Dichtung weist, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, Gummielemente zur Durchführung von Befestigungsmitteln auf, welche durch Umklappen in die Öffnungen des Ventilhaubendeckels steckbar sind.

    [0012] Auf diese Weise brauchen keine separaten Gummiteile hergestellt zu werden, die einzeln in die Öffnungen gepreßt werden müssen. Alle Dichtungs- und Entkopplungselemente können bereits in der Vulkanisierform mit der Haube verbunden werden, so daß beim Einlegen der elastischen Dichtung in die Randfläche des Ventilhaubendeckels sämtliche Dichtungen gleichzeitig eingebaut werden.

    [0013] Bei einigen Motoren werden die Einspritzdüsen oder die Zündkerzen durch Öffnungen im Ventilhaubendeckel gesteckt und müssen durch zusätzliche Dichtungen abgedichtet werden.

    [0014] Durch Verwendung einer erfindungsgemäßen Haube besteht nunmehr die Möglichkeit, die Zusatzkörper mit Hilfe der an der Haube anvulkanisierten Dichtungen abzudichten. Zu diesem Zweck weist die Haube Durchbrechungen auf, die mit Dichtkörpern versehen sind. Beim Einbau der Haube sind somit sämtliche Dichtungen vorhanden, und Haube und Ventilhaubendeckel können über die umklappbaren Gummielemente verbunden werden, ohne daß eine direkte Verbindung beider Bauteile erfolgt, das heißt, beide Bauteile sind köprerschallisoliert miteinander verbunden.

    [0015] Die Haube kann aus Kunststoff oder aus Metall bestehen.

    [0016] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 Ausschnitt eines erfindugnsgemäßen Ventilhaubendeckels

    Figur 2 Ventilhaubendeckel im eingebauten Zustand im Querschnitt

    Figur 3 Ausschnitt III gemäß Figur 2 vor dem Einbau

    Der in der Figur 1 dargestellte Ventilhaubendeckel (1) für Zylinderköpfe bei Brennkraftmaschinen besteht aus Aluminium und dient zur Abdeckung des die Ventile aufweisenden Zylinderkopfes (2) (Figur 2). Der Ventilhaubendeckel (1) weist eine Randfläche (3) mit Öffnungen (4) zur Durchführung von Befestigungsschrauben (5) auf. Im Deckelboden (6) können ebenfalls Öffnungen (4') zur Durchführung von Zusatzkörpern in Form von Zündkerzen, Einspritzdüsen (nicht gezeichnet) oder auch zur Aufnahme von Verschlußkappen (7) vorgesehen sein.

    [0017] Die Figur 2 zeigt den Ventilhaubendeckel (1) im eingebauten Zustand im Querschnitt. Die rechte und linke Figurenhälfte zeigen unterschiedlich geometrische Formen einer im Innern des Ventilhaubendeckels (1,1') angeordneten Trennwand (8,8'). Die Trennwand (8,8') ist als Haube ausgebildet und mittels einer Dichtung (9,9') auf dem Zylinderkopf (2) befestigt. Zwischen der Außenseite der Haube (8,8') und der Innenseite des Ventilhaubendeckels (1) verbleibt eine Kammer, die als Entlüftungskanal (10,10') fungiert. Das aus dem Kurbelwellengehäuse (nicht gezeichnet) strömende Blowby-Gas gelangt über Entlüftungsbohrungen (11) im Zylinderkopf (2) in den Entlüftungskanal (10,10'). Die Haube dichtet das Gas über die Dichtung (9,9') gegenüber dem Zylinderkopf (2) ab. Eine Vermischung mit dem Öl aus dem Ölraum (12) ist nicht möglich.

    [0018] Zur Durchführung von Zündkerzen oder Einspritzdüsen können in der Haube (8,8') Druchbrechungen (13,14,14') angeordnet sein, in welchen sich Dichtkörper (15,16,17) erstrecken. Diese sind an der Haube anvulkanisiert oder geklebt, je nach Haubenmaterial. Die Haube (8,8') kann aus Kunststoff oder Metall bestehen, je nach Motorkonstruktion.

    [0019] Besonders vorteilhaft erweist sich die Möglichkeit, die Haube (8,8') direkt mit der elastischen Dichtung (18,18') des Ventilhaubendeckels (1,1') zu verbinden. Beim Einbau der elastischen Dichtung (18,18') werden dann sowohl alle Dichtkörper (15,16,17) als auch die Haube (8,8') zugleich eingebaut. Es liegt somit eine Einbaueinheit vor, die sämtliche Dichtungen zur Abdichtung des Zylinderkopfes (2) als auch der Zusatzkörper beinhaltet.

    [0020] Die Figur 3 zeigt eine Möglichkeit zur Verbindung von Haube (8) mit dem Ventilhaubendeckel (1). Die elastische Dichtung (18) weist Gummielemente (19) auf, welche in die Öffnungen (4) durch Umklappen einsteckbar sind. Da die Haube (8,8') mit der elastischen Dichtung (18) und nach dem Umklappen die Dichtung (18) mit dem Ventilhaubendeckel (1) verbunden ist, braucht nur noch die Schraube (5) durch die Öffnung des Gummielementes (19) gesteckt zu werden, und alle Teile (1,5,8, beziehungsweise 8') sind fest miteinander verbunden.

    [0021] Im einzelnen ergibt sich eine voll entkoppelte Abdichtung zwischen Haube (8,8') und Zylinderkopf (2), zwischen Haube (8,8') und Ventilhaubendeckel (1), zwischen Haube (8,8') und Entlüftungskanal (10,10'), zwischen Haube (8,8') und Zusatzkörper (7) oder den Einspritzdüsen.


    Ansprüche

    1. Ventilhaubendeckel, insbesondere für den Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine, mit mindestens einer eine Kammer bildenden Trennwand, mit einer Randfläche zur Aufnahme einer elastischen Dichtung sowie mit mehreren Öffnungen zur Durchführung von Befestigungsmitteln und/oder Zusatzkörpern, die durch Gummielemente abgedichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (8,8') als Haube ausgebildet ist, und daß die Haube (8,8') dichtend mit dem Zylinderkopf (2) verbindbar ist, derart, daß zwischen der Außenseite der Haube (8,8') und dem Ventilhaubendeckel (1,1') ein Entlüftungskanal (10,10') gebildet ist.
     
    2. Ventilhaubendeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (8,8') mit der elastischen Dichtung (18,18') des Ventilhaubendeckels (1,1') verbunden ist.
     
    3. Ventilhaubendeckel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (8,8') durch Vulkanisation mit der elastischen Dichtung (18,18') verbunden ist.
     
    4. Ventilhaubendeckel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Dichtung (18) Gummielemente (19) zur Durchführung von Befestigungsmitteln (5) aufweist, welche durch Umklappen in die Öffnungen des Ventilhaubendeckels (1) steckbar sind.
     
    5. Ventilhaubendeckel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (8,8') Durchbrechungen (13,14,14') zur Durchführung von Zusatzkörpern (7) aufweist.
     
    6. Ventilhaubendeckel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (13,14,14') Dichtkörper (15,16,17) aufweisen.
     
    7. Ventilhaubendeckel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilhaubendeckel (1,1') und die Haube (8,8') über die Gummielemente (19) miteinander verbindbar sind.
     
    8. Ventilhaubendeckel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (8,8') aus Kunststoff besteht.
     
    9. Ventilhaubendeckel nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (8,8') aus Metall besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht