[0001] Die Erfindung betrifft ein Schutzmittel, insbesondere ein Schutzhandschuh.
[0002] Bisher ist ein Schutzhandschuh bekannt, der aus einer verstärkten äusseren Schicht
und einer inneren Futterschicht gefertigt ist, die durch Klebstoff verbunden sind
(SU A.136966). Beide Schichten sind als ganzes mit Handwurzelteil, Mittelhandteil
und Fingern ausgeführt. Eine solche Ausführung gewährleistet das Schutzvermögen des
Erzeugnisses wie folgt: Der Handschuh bietet genügenden Schutz gegen Messerschnitte
sowie bei der Arbeit mit Werkzeug, Erzeugnissen und Materialien, die ein scharfe Schnittkante
haben, unter Beibehaltung der notwendigen Flexibilität.
[0003] Nachteilig ist bei diesem, dass sich zwischen den Fingern bei der Arbeit starre Falten
bilden, die den Fingern schaden bzw. ein Verletzungsrisiko darstellen. Ausserdem ist
bei Beschädigung eines Handschuhteiles der vollständige Ersatz des ganzen Handschuhes
notwendig. Nachteilig ist auch die Handschuhform mit ihrer gleichmässigen Breite,
ohne Rücksicht auf die Handverengung im Handwurzelbereich.
[0004] Die Breite des Handschuhes kann nur durch eine entsprechende Verminderung oder Vermehrung
der Schlingenzahl in der Handbreite verändert werden. Dabei bilden sich freistehende
Fadenspitzen, die die Handoberfläche stechen und reizen. Wegen der geringen Elastizität
der Handschuhausführung liegt der Handschuh nicht eng genug an, sitzt nicht fest und
ist unbequem bei der Arbeit. Die hohe Steifigkeit des Handschuhes verhindert, dass
elastische Elemente, die das Zusammenziehen des Handschuhes ermöglichen, im Handwurzelbereich
eingesetzt sein können. Ein schwaches Element sichert ein Zusammenziehen des Handschuhes
nicht, während ein starkes Element einen starken Druck auf die Hand ausübt und dieser
Druck lokalisiert und zeigt sich in den sich bildenen Falten. Ausserdem wird wegen
der Klebstoffverbindung zwischen der Aussen- und Futterschicht die Luftdurchlässigkeit
des Handschuhes verringert und dementsprechend auch die Behaglichkeit der Handschuhe
bei ihrer Anwendung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schutzhandschuhe in einer Ausführung zu
entwickeln, die die Dauerhaftigkeit erhöhen, ohne das Schutzvermögen zu verringern
und gleichzeitig die Möglichkeit einer Reparatur sicherstellt.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Dabei sind die Fingerelemente (kleiner Finger, Ringfinger, Mittelfinger und Zeigefinger)
den Umbruchlinien von benachbarten Kanten der Aussen- und Futterschicht entlang mittels
Naht zu einer Fingerelementeneinheit verbunden. Eine solche Verbindung verhindert
die Faltenbildung zwischen den Fingern. Es ist notwendig, dass die Fingerelemente
und das Daumenelement den Stosskanten entlang mittels Naht mit dem Mittelhandteil
und Handwurzelteil verbunden werden und dass die Handfläche und der Handrücken an
den benachbarten Kanten zwischen dem Daumenelement und den Fingerelementen mittels
Naht verbunden sind. Eine solche Verbindung verhindert die gegenseitige Verschiebung
der Aussen- und Futterschicht und die Bildung von zusätzlichen Falten. Die Stosskanten,
die durch die Linie von Aussen- und Futterschicht gebildet werden, können verstärkt,
wie auch unverstärkt ausgeführt werden.
[0008] Um eine Anpassung im Sinne eines engen Anliegens des Handschuhes an die Hand zu erzielen,
ist in der Aussenschicht des Handmittelteiles und Handwurzelteiles mindestens eine
Falte angelegt, die auf der Seite des Daumens vom Handschuhrand aus nach innen verläuft.
[0009] Nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert, sichert
ein solcher Schutzhandschuh eine hohe Dauerhaftigkeit, Behaglichkeit in der Anwendung
und die Möglichkeit einer Reparatur.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- - schematisch ein Schutzhandschuh
- Fig. 2
- - ebenfalls schematisch Fingerelementeinheit
Der Handschuh besteht aus einer verstärkten Aussenschicht und einer Futterschicht.
Dabei ist jedes Fingerelement 1 Fig.1 und der Mittelhandteil und Handwurzelteil 2
Fig. 1 als ein ganzes ausgeführt, das vorzugsweise auf eine Halblänge verstärkt ist,
wobei die zweite unverstärkte Halblänge eine Futterschicht aufweist. Die Stosskanten
3 Fig. 1 können in den Umbruchbereichen sowohl aus einer unverstärkten, als auch einer
verstärkten Schicht ausgeführt sein. Dabei sind die Fingerelemente 1 Fig. 1, 2 (kleiner
Finger, Ringfinger, Mittelfinger und Zeigefinger) entlang den Umbruchlinien von benachbarten
Kanten der Aussen- und Futterschicht mittels einer Naht zu einer Fingerelementeinheit
4 Fig. 2 verbunden. Die Fingerelementeinheit 4 und das Daumenelement 1 werden entlang
den Stosskanten 3 mittels Naht mit dem Mittelhandteil und Handwurzelteil verbunden
und die Handfläche und der Handrücken werden an den benachbarten Kanten zwischen dem
Daumenelement und der Fingerelementeinheit mittels Naht verbunden.
[0011] In der verstärkten Aussenschicht des Mittelhand- und Handwurzelteiles ist mindestens
eine Falte 5 auf der Seite des Daumens vom Handschuhrand aus nach innen angelegt.
Für die Verbesserung der Schutzeigenschaften kann der Handschuh mindestens eine zusätzliche
verstärkte Schicht haben, die zwischen der Aussen- und Futterschicht liegt.
[0012] Für die Beurteilung der Eigenschaften des erfindungsgemässen Schutzhandschuhes sind
komplexe Zusammenhänge zu berücksichtigen die der dynamischen Wirkung bei Eingriffen
mit Schneidwerkzeugen bzw. Schneidflächen und ihre Dauerhaftigkeit in bezug auf die
Handhabung einschliessen.
[0013] Die durchgeführten Prüfungen haben Folgendes gezeigt: Bei Einwirkung durch eine scharfe
Schnittkante auf einen Abschnitt der verstärkten Fasern des Handschuhes, wird die
Futterschicht durch die Aussenschicht eingedrückt und dabei vermindert sich die Einwirkung
auf erstere. Gleichzeitig verschiebt sich die Schnittkante und wirkt in benachbarten
Abschnitten auf eine Vielzahl verstärkter Fasern ein. Es entsteht eine Neuverteilung
der Belastung ohne dabei die kritische Grenze der Belastbarkeit zu erreichen. Die
unverstärkten Fasern senken sich auf die verstärkten Fasern und werden so vor Einschnitten
geschützt.
[0014] Die Betriebsprüfungen haben gezeigt, dass die gegenseitige Fixierung der Aussen-
und Futterschicht an den Umbrüchen am Mittelhandteil und Handwurzelteil und an jedem
Fingerelement die Bildung von Falten des Stoffes in den Fingerelementspitzen ausschliesst.
Das Fehlen einer Klebststoffmittelschicht gewährleistet gute Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit
und auch gute medizinisch-hygienische Eigenschaften. Der erfindungsgemässe Handschuh,
wird zur Anwendung bei Arbeiten empfohlen, die einen sicheren Schutz gegen stechende
und/oder schneidende Einwirkungen erfordern.
1. Schutzhandschuh, der aus einem Mittelhandteil, einem Handwurzelteil und Fingerelementen
und zweischichtig mit einer verstärkten Aussenschicht und einer mit dieser mittels
Klebstoff verbundenen inneren Futterschicht ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die verstärkte Aussenschichten und die Futterschichten des Mittelhandteiles,
des Handwurzelteiles (2) und jedes der Fingerelemente (1) als ganzes ausgeführt und
an Umbruchlinien von benachbarten Stosskanten (3) mittels Naht verbunden sind.
2. Schutzhandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der die Fingerelemente
(1) umfassender kleiner Finger, Ringfinger, Mittelfinger und Zeigefinger an den benachbarten
Bereichen der Anstosskanten mittels einer Naht verbunden eine Fingerelementeinheit
(4) bilden.
3. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelementeeinheit
(4) und das Daumenelement (1) über die Stosskanten (3) entlang dem Mittelhandteil
und dem Handwurzelteil (2) mittels Naht verbunden sind und dass die Handfläche und
der Handrücken an den benachbarten Kanten im Bereich zwischen dem Daumenelement (1)
und der Fingerelementeinheit mittels Naht verbunden sind.
4. Schutzhandschuh nach einem der Patentansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die
durch die Umbruchlinie der Aussenschicht und der Futterschicht gebildeten Anstosskanten
unverstärkt ausgeführt werden können.
5. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Aussenschicht des Handmittelteiles und des Handwurzelteiles (2) mindestens eine Falte
(5) angelegt ist , die auf der Seite des Daumens vom Handschuhrand aus nach innen
geht.
6. Schutzhandschuh nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass er mit
mindestens einer zusätzlichen verstärkten Schicht, die zwischen der Aussenschicht
und der Futterschicht der Fingerelementeeinheit (1) und des Handmittelteiles und des
Handwurzelteiles (2) angeordnet ist, ausgerüstet werden kann.