[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Speiseapparat, insbesondere zur Auslesung von
Schwer- und Feinteilen aus einem Fluid-Feststoffstrom im Umluftbetrieb. Dies erfolgt
durch einen, im Fluid-Feststoffstrom angeordneten Absaugkanal und eine im Umluftstrom
angeordnete Luftverteileinrichtung.
[0002] Ein- und Zweistufenabscheider zum Abscheiden von Staub und/oder Schwerteilen aus
einem Luftstrom sind prinzipiell bekannt.
[0003] Häufig wird noch, in Verbindung mit einer Schwerteiltrennung Luft in das zugeführte
Produkt eingetragen und auf der Feinteilseite eines Siebes mittels Aspiration ein
Unterdruck erzeugt. Dabei wird der Feinanteil mittels Filter von der Luft getrennt
und das Mahlgut mittels Schleuse aus dem Unterdruckbereich ausgetragen. Zur Sicherung
eines kontinuierlichen Ablaufes wird ständig Frischluft (Fremdluft) angsaugt. Zum
Teil wird auch der Feinanteil noch ungefiltert mit der Abluft ausgetragen. Nachteilig
sind hohe Energie- sowie Geräte- und Wartungskosten.
[0004] Bei einer an sich bekannten Umlufttrenneinrichtung wird die zur Trennung quer zum
Mahlgutstrom eingetragene Luft nach einem Schwerteiltrennbereich mit einer Schwerteilsammelvorrichtung
in einem Trennbereich abgelenkt und im wesentlichen vom Feinanteil des Mahlgutes getrennt
und anschliessend über einen Ventilator dem Schwerteiltrennbereich wieder zugeführt.
Die Ableitung des Luftstromes erfolgt über ein zentrales Siebrohr in der Schwerteiltrenneinrichtung,
das jedoch durch flächige Leichtteile wie z. B. Papier oder Folienteile wesentlich
in seiner Funktion beeinträchtigt wird. Die beschriebene Einrichtung ist zudem durch
einen erheblichen Platzbedarf gekennzeichnet.
[0005] In der DE-OS 38 12 229 ist ein Umluftsichter mit einem kreisringzylindrischen Sichtraum
beschrieben, bei dem die Sichtluft zwecks Drallerzeugung über einen spiralförmigen
oder kreisringförmigen Einlaufkanal tangential zugeführt wird. Das Grobgut wird in
einem Auslauftrichter ausgetragen und das Feingut in einem Zyklon abgeschieden. Sichter
und Zyklon sind getrennte Einheiten.
[0006] Die DE-OS 31 22 052 lehrt, zur Vermeidung von Druckverlusten und gegen unzureichende
Separation von Feststoffen eine einstellbare Zuflussführungsschaufel anzuordnen. Die
DE-OS 32 23 374 lehrt hingegen ein schraubenförmiges Tauchrohr mit difusorartiger
Gestaltung in einem Zyklon. Beide Lösungen sind vergleichsweise aufwendig.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen kompakten Speiseapparat
mit Umluftbetrieb zu entwickeln, der bei üblichen Mahlgütern eine Trennung von Leicht-
und Schwerteilen sowie deren vollständige Auslesung ermöglicht und der zudem konstruktiv
einfach aufgebaut ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Speiseapparat einen
gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 an sich bekannten Abscheideraum enthält,
bei dem die zur Trennung eingetragene Luft vom Feinanteil des Mahlgutes getrennt und
anschliessend über ein Gebläse, insbesondere ein Sauggebläse wieder dem Trennbereich
zugeführt wird, wobei nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 im
Abscheideraum eine erste und eine zweite Ablenkfläche angeordnet sind. Die beiden
Ablenkflächen schliessen hierbei einen zentralen und teilweise offenen Absaugkanal
zum Sauggebläse ein. Der zentrale Absaugkanal kann auch als ein gelochtes Siebrohr
ausgebildet sein, wenn sehr hohe Anforderungen an die Betriebssicherheit gestellt
werden, bzw. das Fluid/Mahlgut beständig flächige Leichtteile enthält.
[0009] Zwischen dem Abscheideraum und dem Sauggebläse ist eine Luftverteileinrichtung angeordnet,
um den Umluftstrom auf die gesamte Breite zu teilen, was die Auslesung wesentlich
verbessert. Die hohe Abscheiderate verringert zudem den Verschleiss des Sauggebläses
durch strömende Feinteile. In einem Einlass des Gehäuses des Speiseapparates ist in
einer weiteren Ausbildung des Speiseapparates ein Federboden angeordnet, der aus einem
Federzungenblech besteht, wobei die Federzungen einseitig, an der dem Einlass zugewandten
Seite fest eingespannt sind. Diese Gestaltung erhöht die Funktionssicherheit, indem
das Einklemmen von Schwerteilen, insbesondere Holzstücken, verhindert wird.
[0010] Überraschend wurde gefunden, dass die Kombination der zum Teil an sich bekannten
Elemente die erfindungsgemässen Vorteile bewirkt.
[0011] Die erfindungsgemässe Anordnung der Ablenkbleche bewirkt eine hohe Beschleunigung
des Fluid-Feststoffstromes im Abscheideraum und eine zweistufige Abscheidung von Feinteilen.
Die Anordnung der Luftverteileinrichtung, bestehend aus einem gekrümmten Blech und
einer horizontal dazu befindlichen Klappe ermöglicht es, den Luftstrom über die gesamte
Breite des Abscheideraumes gleichmässig zu verteilen und vollständig auszunutzen.
Dies wiederum gestattet eine sehr kompakte Gestaltung des Speiseapparates.
[0012] Der feinteilbelastete Luftstrom wird zunächst an der dem Absaugkanal abgewandten
Seite des ersten Ablenkbleches und nachfolgend an der dem Absaugkanal abgewandten
Seite des zweiten Ablenkbleches abgelenkt, was eine vollständige Abscheidung der Feinteile
bewirkt. Die Anordnung des zweiten Ablenkbleches verhindert dabei das Eindringen von
Feinteilen, insbesondere auch Papier oder Plastfolien in das Sauggebläse bzw. ein
Zusetzen des Siebrohres.
[0013] Die im Luftstrom enthaltenen Schwerteile werden als am wenigsten abgelenkte Bestandteile
in einem Schwerteilsammelbehälter abgeschieden, bevor sie in den vorgenannten Abscheideraum
eindringen können.
[0014] Der erfindungsgemässe Speiseapparat ist nachfolgend an Hand einer Zeichnung in einer
vorteilhaften Ausführung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen die
- Fig. 1:
- den erfindungsgemässen Speiseapparat schematisch in einem Schnittbild (teilweise geschnitten)
- Fig. 2:
- eine Draufsicht
Ein erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel eines Speiseapparates besteht aus einem
Gehäuse 1 einer Umlufttrenneinrichtung mit einem Einlass 11 für das Feststoffgemisch
und einem Auslass 12, einem Auslass eines Schwerteilsammelbehälters 9 sowie einem
angeflanschten Sauggebläse 2. In einem Abscheideraum 3 der Umlufttrenneinrichtung
sind ein erstes Ablenkblech 4 und ein zweites Ablenkblech 5 etwa konzentrisch um ein
gelochtes Siebrohr 10 angeordnet. In ihrer Anordung zur gekrümmten Wandung des Abscheideraumes
3 bzw. zum Siebrohr 10 bilden die Ablenkbleche beschleunigende Zufuhrkanäle, die eine
Zentrifugalabscheidung von Teilchen bewirken. In Verlängerung des Ablenkbleches 4
ist in Richtung des Auslasses 12 eine Magnettrenneinrichtung 8 und zwischen dem Abscheideraum
3 und einem Sauggebläse 2 eine Luftverteilungseinrichtung, bestehend aus einem gekrümmten
Blech 6 und einer horizontal dazu befindlichen Klappe 7 angeordnet.
[0015] In dem Einlass 11 für den Mahlgutstrom ist ein Federboden 13 angeordnet, der aus
einem Federzungenblech besteht. Die einzelnen Federzungen wurden aus einem Blech herausgearbeitet,
dessen Basis an der, dem Einlass 11 zugewandten Seite fest eingespannt ist.
[0016] Im Betriebszustand wird der mit Umluft beaufschlagte Mahlgutstrom einer nicht dargestellten
Maschine (z. B. einer Hammermühle) über den Einlass 11 dem Speiseapparat zugeführt.
Hierbei werden Schwerteile bereits im Schwerteilsammelbehälter 9 entleert, bevor sie
den Zentrifugaltrennbereich des Abscheideraumes 3 erreichen.
[0017] Der vom Umluftstrom wesentlich stärker abgelenkte Mahlgutanteil wird gegen die Ablenkfläche
4 geführt und beschleunigt, wobei der Grobanteil des Mahlgutes an dieser Ablenkfläche
4 vorbei direkt in den Auslass 12 gelangt.
[0018] Der Feinanteil des Mahlgutes wird mit der Luft an der Ablenkfläche 4 abgelenkt und
verbleibt infolge der Zentrifugalkräfte im Zentrifugaltrennbereich und wird am zweiten
Ablenkblech 5 erneut beschleunigt. Die zur Trennung eingetragene Umluft wird über
einen Kanal, der aus dem gelochten Siebrohr 10 besteht angesaugt und über ein Rückführrohr
zum Sauggebläse 2 zurückgeführt. Während der grösste Anteil des von der Luft mitgeführten
Feinanteils von der Luft getrennt wird und in die Auslass 12 gelangt, wird der verbliebene
Feinanteil von der zweiten Ablenkfläche 5 abgelenkt, von der Luft getrennt und gelangt
ebenfalls in den Auslass 12.
[0019] Im Auslass 12 ist die Magnettrenneinrichtung 8 angeordnet, um mitgeführte magnetische
Teile zu abzutrennen.
[0020] Vermittels der Luftverteilungseinrichtung 6, 7 wird die Luftverteilung in ihrer Breite
erhöht. Dies verbessert die Auslesung und ermöglicht bei allen Produkten die Trennung
von leichten und schweren Bestandteilen.
[0021] Das Siebrohr 10 ist problemlos entnehmbar. Dies wird insbesondere dann genutzt, wenn
das Mahlgut keine oder kaum flächige Leichtteile enthält. Eine Beeinträchtigung der
Abscheidewirkung ist bei Verzicht auf das Siebrohr 10 nicht feststellbar.
[0022] Der erfindungsgemässe Speiseapparat beinhaltet den Vorteil, aus nur wenigen Komponenten
zu bestehen und dabei eine nahezu vollständige Abscheidung zu erreichen. Es werden
keine Filter verwendet und es verbleibt keine Fremdluft im Mahlgut. Der Speiseapparat
ist sehr wartungsarm und durch den geschlossenen und kompakten Aufbau entsprechend
umweltverträglich. Gegenüber vergleichbaren, koventionellen Einrichtungen ist zudem
eine wesentliche Senkung des Energiebedarfs gegeben.
Auflistung der Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Sauggebläse
- 3
- Abscheideraum
- 4
- Ablenkblech
- 5
- Ablenkblech
- 6
- Blech
- 7
- Klappe
- 8
- Magnettrenneinrichtung
- 9
- Schwerteilsammelbehälter
- 10
- Siebrohr
- 11
- Einlass
- 12
- Auslass
- 13
- Federboden
1. Speiseapparat, insbesondere zur Schwerteilauslesung, mit einem, von einer gekrümmten
Wandung eines Gehäuses umschlossenen Abscheideraum, enthaltend eine Schwerteilsammelvorrichtung
und eine Trenneinrichtung, in der Luft vom Feinanteil eines Mahlgutes getrennt und
anschliessend über ein Gebläse dem Trennbereich erneut zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass im Abscheideraum (3) eine erste Ablenkfläche (4) und eine zweite Ablenkfläche
(5) angeordnet sind, wobei die Ablenkflächen (4, 5) einen zentralen und teilweise
offenen Absaugkanal bilden.
2. Speiseapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Einspeisung der
Luft in den Abscheideraum (3) eine Luftverteileinrichtung, bestehend aus einem gekrümmten
Blech (6) und einer dazu horizontalen Klappe (7), angeordnet ist.
3. Speiseapparat nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zentrale
Absaugkanal als Siebrohr (10) ausgebildet ist.
4. Speiseapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Speiseapparat
ein Umluft-Zweistufenabscheider ist.
5. Speiseapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem
Einlass (11) des Gehäuses (1) ein Federboden (13) angeordnet ist, der aus einem Federzungenblech
besteht, wobei die Federzungen einseitig, an der dem Einlass (11) zugewandten Seite
fest eingespannt sind.