[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gefahrenmeldeanlage mit einer Zentrale, an die
mehrere gleichstromüberwachte Meldeprimärleitungen mit jeweils einer Mehrzahl von
Gefahrenmeldern und einem Leitungsabschlußwiderstand angeschlossen sind, wobei für
jede Meldeprimärleitung der Widerstandswert gemessen und ausgewertet wird.
[0002] Bei Einbruch- oder Brandmeldeanlagen, die nach dem Prinzip der gleichstromüberwachten
Meldeprimärleitung arbeiten, können die Melder einer Meldeprimärleitung zu Meldergruppen
zusammengefaßt werden. Bei der Auswertung der Meldeprimärleitung durch eine Zentrale
werden die Meldungen der einzelnen Meldergruppen dann unabhängig voneinander nach
verschiedenen Vorgaben oder entsprechend notwendigen Vorschriften ausgewertet. Sabotagekontakte
in den Meldern und Verteilern einer Meldeprimärleitung sichern diese gegen Manipulation
durch Unbefugte ab, wobei im allgemeinen eine eigene Meldeleitung erforderlich ist.
[0003] Die Zuordnung der Melder einer Meldeprimärleitung zu unterschiedlichen Meldergruppen
bei gleichzeitigem Aufschalten von Sabotagekontakten ist bisher nur bei Systemen möglich,
die die Meldungsinformation digital übermitteln. Diese digitalen Systeme sind jedoch
sehr aufwendig.
[0004] Bei den weniger komplexen Gleichstromsystemen ist bisher einer Meldeprimärleitung
nur jeweils eine Meldergruppe zugeordnet. Bei der Bildung vieler Meldergruppen ist
daher ein hoher Aufwand bezüglich der Verdrahtung der einzelnen Meldeprimärleitungen
und der Leistungsfähigkeit der Zentrale entsprechend der Anzahl der anzuschließenden
Meldeprimärleitungen erforderlich. Eine gleichstromüberwachte Gefahrenmeldeanlage
wird daher unverhältnismäßig teuer, weil ein erheblicher Aufwand erforderlich ist.
[0005] In der deutschen Offenlegungsschrift 29 35 335 ist eine Gleichstrom-Meldeanlage beschrieben,
bei der die Leiterschleife, d.h. die Meldeprimärleitung, ein Widerstandsnetzwerk bildet,
wobei die Zentrale durch Messung des Gesamtwiderstandes einen angesprochenen Melder
identifizieren kann.
[0006] In der deutschen Offenlegungsschrift 29 39 449 ist eine Gleichstrom-Gefahrenmeldeanlage
beschrieben, bei der Alarm- und Sabotagemelder an ein und derselben Linie (Meldeprimärleitung)
angeschlossen sind, wobei die Zentrale Alarme und Sabotage unabhängig voneinander
auswertet und anzeigt, wobei jedoch der einzelne Melder nicht identifizierbar ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, derartige gleichstromüberwachte Gefahrenmeldeanlagen
dahingehend weiterzubilden, daß mit einer Meldeprimärleitung mehrere Meldergruppen
überwacht und identifiziert werden können, und daß diese Meldeprimärleitung auf Sabotage
ohne zusätzliche Leitungen überwacht werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer eingangs geschilderten Gefahrenmeldeanlage erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß mehrere Melder zu einer Meldergruppe zusammengeschlossen und mehrere
Meldergruppen an einer Meldeprimärleitung angeschlossen sind, indem für jede Meldergruppe
ein Gruppenwiderstand mit jeweils einem anderen Widerstandswert in Reihe in der Meldeprimärleitung
angeordnet ist und die in Reihe geschalteten Melder einer Meldergruppe parallel zum
zugehörigen Gruppenwiderstand angeschlossen sind, wobei die Zentrale bei einem ausgelösten
Melder die entsprechende Meldergruppe identifiziert und anzeigt, und daß jeweilige
Melder-Sabotagekontakte als Öffnungskontakte im Rückleiter der Meldeprimärleitung
angeordnet sind.
[0009] An der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage werden mehrere Gefahrenmelder auf eine
gleichstrombetriebene Meldeprimärleitung aufgeschaltet. Ein Abschlußwiderstand sorgt
für einen konstanten Ruhestrom. Jeweils mehrere Melder werden dabei einem Gruppenwiderstand
zugeordnet und so zu einer Meldergruppe zusammengefaßt. Die Gruppenwiderstände haben
jeweils verschiedene Werte, um eine eindeutige Identifizierung zu gewährleisten. Die
Melderabgabe in einer Meldergruppe kann unabhängig von den anderen Meldergruppen oder
auch gleichzeitig mit diesem erfolgen, wobei sich der Ruhestrom ändert, d.h. der in
der Zentrale überwachte und gemessene Widerstandswert der jeweiligen Meldeprimärleitung
ist ein Kriterium für das Auslösen eines Melders bzw. eines Sabotagekontakts. Dazu
sind die Sabotagekontakte auf der Meldeprimärleitung zu einer eigenständigen Sabotage-
und Störungsmeldergruppe zusammengefaßt. Insbesondere die Sabotagekontakte der Melder
können als Öffner in die Rückleitung der Meldeprimärleitung zwischen der Zentrale
und dem Abschlußwiderstand angeordnet sein.
[0010] Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, daß mit nur einer einzigen Meldeprimärleitung
sowohl eine Vielzahl von Meldergruppen einzeln identifiziert werden können als auch
die Meldeprimärleitung auf Sabotage bzw. ein ein jeweiliger Sabotagekontakt der Melder
überwacht werden kann ohne zusätzlichen Leitungsaufwand und mit verhältnismäßig wenig
Bauelementen.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung ist an einem Gruppenwiderstand der Melderprimärleitung
anstelle verschiedener Melder, die eine Gruppe bilden, ein anderweitiges Schaltelement
angeschlossen, welches beim Ansprechen einzeln identifizierbar ist und einen ganz
bestimmten Zustand für diese Meldeprimärleitung signalisieren kann. Das parallel zum
Gruppenwiderstand geschaltete anderweitige Schaltelement kann als Quittungselement
für das Scharf-/Unscharfschalten einer Einbruchmeldeanlage, insbesondere der betreffenden
Meldeprimärleitung, dienen.
[0012] Zweckmäßigerweise sind die Alarmkontakte der in Reihe geschalteten Melder einer Meldergruppe
als Öffner ausgebildet, die im Ruhezustand den Gruppenwiderstand kurzschließen. Das
bedeutet, daß der Ruhewiderstand der Meldeprimärleitung im wesentlichen vom Leitungsabschlußwiderstand
und dem Widerstandswert der Meldeleitung selbst gebildet ist. Im Alarmfall, d.h. wenn
ein Melder auslöst, wird der betreffende Melderkontakt geöffnet und der zugehörige
Gruppenwiderstand wird in Reihe zum Leitungsabschlußwiderstand geschaltet. Die dadurch
hervorgerufene Stromänderung wird von der Zentrale als Meldungskriterium erkannt,
wobei aufgrund des gemessenen Widerstandswerts die alarmauslösende Meldergruppe identifiziert
wird. Dabei darf jeder mögliche Gesamtwiderstand der Meldeprimärleitung nur durch
eine einzige Kombination von Gruppenwiderständen und Abschlußwiderstand hervorgerufen
werden.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Widerstandswert der in
Ruhe befindlichen Meldeprimärleitung in der Zentrale bei der Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage
durch Einmessen gewonnen, wobei der ermittelte Widerstandswert in einem Speicher für
spätere Vergleichszwecke festgehalten wird. In gleicher Weise ist es vorteilhaft,
die einzelnen möglichen Widerstandswerte der Meldeprimärleitung durch Auslösen eines
Melders einer jeweiligen Meldergruppe zu messen und entsprechend der auslösenden Meldergruppe
einzuspeichern. Dies gilt auch für das gesonderte Schaltelement, beispielsweise das
Quittungselement.
[0014] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung können weitere Sabotagekontakte
als Schließer, beispielsweise in Verteilerdosen, parallel an der Meldeprimärleitung
angeschlossen werden. Diese Sabotagekontakte können vor, zwischen bzw. hinter einem
jeweiligen Gruppenwiderstand angeordnet sein, so daß eine Mehrzahl von Leitungsabschnitten
gebildet wird, die im Sabotagefall aufgrund der unterschiedlich gemessenen Widerstandswerte
identifizierbar sind.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung kurz erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Gefahrenmeldeanlage mit Zentrale und einer Meldeprimärleitung mit beispielsweise
lediglich zwei Meldergruppe ohne Sabotagekontakte,
Fig. 2 eine Meldeprimärleitung mit zwei Meldegruppen und Sabotagekontakten und
Fig. 3 eine Meldeleitung mit zwei Meldegruppen und einem Quittungselement, ebenfalls
mit Sabotagekontakten.
[0016] In Fig. 1 ist schematisch eine Zentrale Z mit einer einzigen Meldeprimärleitung MLP
mit zwei Meldergruppen MG1 und MG2 dargestellt. Die Meldeprimärleitung ist mit dem
Widerstand RA abgeschlossen. Für jede Meldergruppe MG1, MG2 ist ein Gruppenwiderstand
R1 und R2 in Reihe in der Meldeprimärleitung MPL angeschlossen. Dazu parallel liegt
die jeweilige Meldergruppe MG1 und MG2, wobei die einzelnen Melder M11 bis M13 einer
Meldergruppe mit ihren Alarmkontakten A1,A2,... in Reihe geschaltet sind. Wie an diesem
Ausführungsbeispiel gezeigt kann der Widerstand R1 1 kΩ der Widerstand R2 2 kΩ, der
Leitungsabschlußwiderstand RA 0,5 kΩ aufweisen. Daraus ergeben sich für den Widerstandswert
der Meldeprimärleitung MPL, der in der Zentrale Z gemessen und ausgewertet wird, folgende
Widerstandskombinationen:
Die Meldeprimärleitung ist in Ruhe, d.h. der Widerstandswert beträgt 0,5 kΩ, wobei
der eigentliche Leitungswiderstand unberücksichtigt ist. Ein Melder der Meldergruppe
MG1 hat ausgelöst, das heißt, ein Alarmkontakt A1 bis A3 dieser Gruppe hat geöffnet,
so daß der Widerstand R1 in Reihe mit dem Widerstand RA liegt. Das ergibt einen Widerstandswert
von 1,5 kΩ. Hat ein Melder der Meldergruppe MG2 ausgelöst, so beträgt der Widerstandswert
2,5 kΩ (R2 + RA). Hat sowohl in der Meldergruppe MG1 als auch in MG2 ein Melder ausgelöst,
so ergibt sich ein Widerstandswert von 3,5 kΩ (R1+R2+RA). Die Alarmierungszustände
der einzelnen Meldergruppen sind somit eindeutig identifizierbar.
[0017] In Fig. 2 ist ebenfalls eine Zentrale Z mit lediglich einer Meldeprimärleitung, jedoch
mit einer Reihe von Sabotagekontakten dargestellt. Jeder Melder weist einen Sabotagekontakt
S11, S12 usw. bis S22 auf, der im Melder angeordnet ist und sich in der Rückleitung
der Meldeprimärleitung MPL befindet. Es sind noch zusätzliche Sabotagekontakte SV1,..
SV4 angeordnet, die beispielsweise in Verteilerdosen V1,V2,... angeordnet sind. Hierbei
ist der Sabotagekontakt SV4 in Reihe in der Meldeprimärleitung MPL als Öffner angeordnet,
der also bei Betätigung die Meldeleitung unterbricht. Die anderen drei VerteilerdosenSabotagekontakte
SV1...SV3 sind parallel zum Abschlußwiderstand RA in der Meldeprimärleitung MPL angeordnet
und als Schließer ausgeführt, die bei Betätigung schließen, so daß in der Zentrale
Z ein "Kurzschluß" gemessen wird, wenn man den eigentlichen Widerstandswert der Meldeprimärleitung
unberücksichtigt läßt. Die Identifizierung des Zustands "Sabotage", ausgelöst durch
die Schließen SV1-4 erfolgt dadurch, daß durch diese Schalter der Teil der Leitung,
in dem sich Ra befindet, kurzgeschlossen wird. Das Alarmierungskriterium ist das Fehlen
des charakteristischen Widerstands Ra im gemessenen Gesamtwiderstand der Meldeprimärleitung
(Im Beispiel: Ra = 0,5 kΩ). Die verschiedensten Widerstandskombinationen für alarmauslösende
Melder können dadurch gewonnen werden, daß sich die Zentrale einmalig sowohl auf den
Ruhewiderstand der Meldeprimärleitung einmißt, als auch auf die einzelnen möglichen
Gesamtwiderstände (Abschlußwiderstand und Gruppenwiderstände und zugehörige Leitungswiderstände)
Dazu muß jeweils mindestens ein Melder in jeder Meldergruppe ausgelöst werden. Die
verschiedenen Widerstandswerte können abgespeichert werden und bei der Auswertung
der gemessenen Widerstandswerte zum Vergleich herangezogen werden.
[0018] In Fig. 3 ist neben zwei Meldergruppen MG1 und MG2 in der Meldeprimärleitung MPL
noch ein Quittungselement QE angeordnet, das einen Quittungselement-Widerstand RQ
in Reihe der Meldeprimärleitung MPL und parallel dazu einen Schaltkontakt KQ, der
in Ruhe geschlossen ist, aufweist. Die Rückmeldeleitung weist im Quittungselement
QE einen Sabotagekontakt SQ auf, der ebenfalls als Öffner ausgebildet ist. Da ein
Öffnen des Kontaktes KQ in der Zentrale Z nicht nur registriert wird, sondern eindeutig
dem Quittungselement QE zugeordnet wird, kann ein solches Quittungselement
beispielsweise dazu benützt werden, daß in einer Einbruchmeldeanlage, die auf das
Scharfschalten vorbereitet ist, beim Verlassen des Hauses endgültig mit diesem Quittungselement
in den Scharfschaltezustand gebracht oder gehalten wird. Gerade in Einbruchmeldeanlagen
ist dies von Vorteil, da keine Extraleitung von einem Quittungsschalter zur Zentrale
verlegt werden muß.
1. Gefahrenmeldeanlage mit einer Zentrale, an die mehrere gleichstromüberwachte Melderprimärleitungen
mit jeweils einer Mehrzahl von Gefahrenmeldern und einem Leitungsabschlußwiderstand
angeschlossen sind, wobei für jede Meldeprimärleitung der Widerstandswert gemessen
und ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Melder (M11,M12,...) zu einer Meldergruppe (MG1) zusammengeschlossen
und mehrere Meldergruppen (MG1,MG2) an einer Meldeprimärleitung (MPL) angeschlossen
sind, indem für jede Meldergruppe (MG1,MG2,...) ein Gruppenwiderstand (R1,R2,...)
mit jeweils einem anderen Widerstandswert in Reihe in der Meldeprimärleitung (MPL)
angeordnet ist und die in Reihe geschalteten Melder (M11,M12,...) einer Meldergruppe
(MG1,...) parallel zum zugehörigen Gruppenwiderstand (R1,...) angeschlossen sind,
wobei die Zentrale (Z) bei einem ausgelösten Melder (M11,...) die entsprechende Meldergruppe
(MG1,...) identifiziert und anzeigt, und daß jeweilige Melder-Sabotagekontakte (S11,S12,...)
als Öffnungskontakte im Rückleiter der Meldeprimärleitung (MPL) angeordnet sind.
2. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an einem der Gruppenwiderstände einer Meldeprimärleitung keine Meldergruppe,
sondern ein anderweitiges Schaltelement angeschlossen ist.
3. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das anderweitige Schaltelement als Quittungselement (QE) für das Scharf-/Unscharfschalten
ausgebildet ist.
4. Gefahrenmeldeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Reihe geschalteten Melder (M11,M12,...) einer Meldegruppe (MG1,...) als
Öffner ausgebildete Melderkontakte (A11,A12,...) aufweisen, welche im Ruhezustand
den Gruppenwiderstand (R1,...) kurzschließen.
5. Gefahrenmeldeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder mögliche Widerstandswert der Meldeprimärleitung nur durch eine einzige Kombination
von Gruppenwiderständen und dem Abschlußwiderstand gebildet ist.
6. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß weitere Sabotagekontakte (SV1,SV2,...) als Schließer in Verteilerdosen (V1,V2,...)
parallel an der Meldeprimärleitung (MPL) angeschlossen sind, wobei sie in den überwachten
Leitungsabschnitten vor bzw. hinter einem Gruppenwiderstand (R1,R2,...) angeordnet
sind.
7. Gefahrenmeldeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ruhewiderstandswert in der Zentrale bei Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage
durch Einmessen gewonnen und festgehalten wird.
8. Gefahrenmeldeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen möglichen Widerstandswerte der Meldeprimärleitung durch Auslösen
eines Melders einer jeweiligen Meldergruppe bzw. eines gesonderten Schaltelements
gewonnen und festgehalten werden.