[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalplatte gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] In der DE-OS 40 20 124 wurde auf die Bedeutung des Wärmeleitwerts für Schalplatten
aus Kunststoff hingewiesen. Wird der abbindende Beton nicht abgekühlt, dann kann er
sich auf bis zu 60 ° C erwärmen. Dies tut dem Beton selber nicht gut, und vor allem
verlieren dann die Schaltafeln aus Kunststoff ihre bei Normaltemperatur vorhandene
Festigkeit. Auch heute noch versuchen manche, diese Schwierigkeit dadurch zu umgehen,
daß nur winters betoniert wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, zumindest die notwendigen Wärmeleitwerte, wenn nicht
gar höhere, auf billigere Art und Weise zu erreichen. Es soll auch ermöglicht werden,
nicht mehr recyclebares Material anderer Herkunft verwendbar zu machen. Man möchte
zur Herstellung bekannte Verfahren verwenden können. Es soll vermieden werden, daß
die Metallkörper vorbehandelt werden müssen, wie dies zum Beispiel bei Spänen der
Fall ist, die man stets nahezu chemisch reinigen muß und die auch stets eine Haftbrücke
benötigen.
[0004] Hinsichtlich der Schalplatte wird dies durch die aus dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 ersichtlichen Merkmale gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale
der Ansprüche 28 und 29 in Verbindung mit vorhergehenden Ansprüchen.
[0005] Durch die Erfindung wird es schon bei Prototypen möglich, Elastizitätsmodule im Bereich
von 2.000 bis 3.000 N/mm² zu erzielen. Im Biegeversuch erkennt man, daß der Querschnitt
der Schalplatte homogen ist. Zwar kann man eine solche Schalplatte im Biegeversuch
ebenfalls zum Bruch bringen. Es fehlen aber die wirren Bruchverläufe, wie sie für
holzverleimte Schalplatten typisch sind. Dies kommt daher, weil innerhalb solcher
Schalplatten Schubkräfte an den einzelnen Flächen im Innern der Schalplatte auftreten,
die bei den erfindungsgemäßen Schalplatten fehlen. Insbesondere in nasser Umgebung
fällt der Vergleich deutlich zugunsten der erfindungsgemäßen Schalplatte auf.
[0006] Das Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäße Schalplatte ist optimal, da man keine
Haftbrücken besonders schaffen muß. Man braucht das Material nicht zu reinigen. Der
Aufwand für die Bearbeitung ist minimal. Die Schneckenextruder werden nicht abradiert.
Die Zufuhr zum Extruder macht im Gegensatz zum bandförmigen Material keine rheologischen
Schwierigkeiten. Die Schalplatten selbst sind wieder recyclebar.
[0007] Die Erfindung wird nunmehr anhand der nachfolgen Bilder beschrieben. Es zeigen:
- Bild 1
- Folienschnitzel auf Millimeterpapier, gewonnen von Segmenten von Folienrollen und
in einer Schneidmühle gemahlen.
- Bild 2
- flaches, körniges Mahlgut, das aus Segmenten von gepressten Folien-Wirrballen gewonnen
wurde, welche Segmente in Schneidmühlen gemahlen wurden.
- Bild 3
- ein Teilchen aus Bild 2, ebenfalls auf Millimeterpapier, rund 20-fach vergrößert.
[0008] Die nachfolgend beschriebenen Zuschläge zum Kunststoff sind s owohl für die massiven
Bauelemente nach der DE-OS 39 16 938 (Dinger) geeignet, die dort im Ausführungsbeispiel
als massives Bauelement beschrieben ist, und zwar ganz als Ersatz der dort erwähnten
Metall-Bandkörper, als auch diese Metall-Bandkörper auch nur im wesentlichen ersetzender
Menge.
[0009] Die Erfindung ist aber auch in hervorragender Weise für ein Bauelement gemäß der
DE-OS 40 36 151 (Dingler) geeignet, bei der der Wärmeleitwert in so fern ein Problem
ist, als dieses Bauelement in seinem Mittenbereich geschäumt ist und der Wärmeleitwert
des gesamten Bauelements abhängig von demjenigen Schichtbereich ist, der den schlechtesten
Wärmeleitwert hat, welcher Bereich hier in der Mittenebene des Bauelements liegt.
[0010] Bild 1 zeigt Schnitzel von Aluminiumfolien, welche Schnitzel wie folgt entstanden
sind: mit PE beschichtete Aluminiumfolien wurden auf breite Rollen aufgewickelt, die
bis zu 2 Tonnen wiegen können. Dabei war das PE mit weißer Farbe bedruckt worden.
Solche Rollen können aus Qualitätsgründen verworfen werden. Sie bilden Ausschuß. Sie
stellen etwa 20 % des Abfalls eines Aluminiumwerks dar. Von diesen geordnet lagigen
Rollen schneidet man mit einer Art Guoillotine Scheiben ab und wirft diese in den
Trichter von Maschinen, wie zum Beispiel von der Herbold "Schneidmühlen" oder von
der Firma Condux "Schneidgranulatoren" genannt werden. Sie werden auch als "überschwere
Messermühlen" bezeichnet. Für diese gibt es unterschiedliche Anordnungen von Statormesser
und Rotormesser. Die besten Ergebnisse bekommt bei solchen schweren Messermühlen,
die mit dem ausgerüstet sind, was zum Beispiel die Firma Condux mit "Klauenrotor"
bezeichnet. Gleichwertige Anordnungen bei schweren Messermühlen der Firma Herbold.
Unter den Rotoren ist ein Sieb angebracht. Das Folienmaterial wurde in diesem so lange
herumgewirbelt und dabei zerkleinert, bis es aus einem Sieb mit einer Siebweite um
die 8 mm hindurchfiel. Solche Folien werden an sich zum Beispiel für Tierfutterpackungen
verwendet, wenn sie dicker sind oder dünner, wenn sie für Fertigsuppenbeutel verwendet
werden. Die charakteristische Größe der Schnitzel ist dem Bild 1 zu entnehmen. Manche
Schnitzel liegen mit der weißen Seite nach oben auf dem Millimeterpapier. Hier ist
das Polyethylen weiß bedruckt. Solche Farbanteile wie zum Beispiel Titandioxid stören
nicht. Bei anderen Schnitzeln liegt die glänzende Aluminiumseite nach oben. Bei einigen
sieht man auch auf die Schnittkante. Die insgesamte Dicke beträgt 2 bis 4 zehntel
Millimeter, wobei der Dicke nach das Aluminium wesentlich dünner als die PE-Schicht
ist.
[0011] Es handelt sich hier um geschnittene Schnitzel mit einem kleinen Anteil an Riß kanten.
[0012] Fließen diese Schnitzel zufriedenstellend in den Zufuhrkanal der Kunststoffextruder-Schnecken,
so kann man diese Schnitzel direkt verwenden. Sie verbinden sich ausgezeichnet mit
demjenigen Kunststoff, aus dem die Schaltafel hergestellt wird, und zwar im wesentlichen
ganz oder überwiegend im Extruder. Dabei schmiltzt die Kunststoffschicht auf. Die
meisten solcher Folien haben einen Haftvermittler zwischen dem Aluminium und dem PE.
Das Aluminium kann bis zu 4/10 mm dick sein.
[0013] In manchen Fällen fällt der Abfall nicht in Rollen aufgewickelt geordnet an. Vielmehr
werden die Folien manchmal auch zu Ballen gepresst, so wie der Folienabfall anfällt.
Die Folienlagen sind in diesem Fall wirr und gepresst. Solche Ballen haben ebenso
wie die Rollen ein sehr hohes Gewicht. Auch diese Ballen wirft man nicht als ganze
in die schweren Messermühlen. Vielmehr schneidet man auch hier mit einer Art Guoillotine
Scheiben ab und wirft dann diese Scheiben in die Fülltrichter der schweren Messermühlen.
Auch hier wirbelt das Schnittgut so lange in der Mühle herum, bis es durch das Sieb
fällt. Dabei erhält man flache, körnige Teilchen gemäß Bild 2, die in der gleichen
schweren Messermühle bearbeitet wurden, wie die Folienschnitzel von Bild 1. Der Unterschied
liegt allein darin, daß das Zuführgut in einer anderen Form zugeführt wurde. Hier
wurde Abfall verwendet, der aus Aluminiumfolie bestand, der mit einer unbedruckten
PE-Schicht kaschiert, die nicht bedruckt war. Deshalb sieht man im Bild 1 und 2 von
dem an sich vorhandenen, aber glasklaren PE nichts.
[0014] Die Partikel sind silbrig glänzend und haben statistisch eine Größe, wie sie unter
Zuhilfenahme des Millimeterpapiers herausgemessen werden kann ( die Seitenlänge des
kleinsten Karos ist 1 mm). Wie man sieht, sind die Schnitzel praktisch alle ein- oder
mehrmals auf sich zurückgefaltet und in diesem Zustand durch die PE-Schicht verklebt
worden, was durch Kaltschweißung oder Heißschweißung beim Mahlvorgang geschehen sein
kann. Die Partikel gemäß Bild 2 könnte man auch als Körnchen, Nuggets oder dergleichen
bezeichnen. Sie haben flache Formen und sind im Bereich von 2/10 bis 7/10 mm dick,
also wesentlich flacher, als sie in Bild 2 in ihrer charakteristischen Flächenabmessung
bezeigt sind. Diese Partikel sind durch ein Sieb mit 8 mm Maschenweite geschlagen
worden.Eine Maschenweite von 10 - 12 mm dürfte noch erträglich sein. Dahingehend führt
eine zu kleine Maschenweite zu Mehl, was zu einem zu großen Ausschuß nicht verwendbarer
Teilchen führen würde und nicht anzustreben ist.
[0015] In Bild 3 ist ein solches Plättchen/Nugget/Körnchen ebenfalls auf Millimeterpapier
abgebildet. Man sieht die sehr unregelmäßige und damit günstige Oberfläche. Man sieht
auch eine von unten nach rechts oben gehende schwarze Trennungslinie als Randlinie
einer links unten liegenden Faltung. Die Teilchen machen den Eindruck, als seien sie
geschmiedet worden.
[0016] Erfindungsgemäß kann man auch nicht kaschierte Aluminiumfolie verwenden.
[0017] Erfindungsgemäß kann man auch Aluminiumdeckel verwenden, wie sie als Schraubverschlüsse
für Flaschen, Fläschchen oder dergleichen verwendet werden und zwar unabgängig davon,
ob sie mit Kunststoff beschichtet sind oder nicht.
[0018] Man kann auch diejenigen Folien verwenden, aus denen die Deckel herausgestanzt sind.
[0019] Was das Kunststoffmaterial der Schalplatte anlangt, so legiert man hier Polyäthylen
mit Polyamid, um die Hitzebeständigkeit heraufzusetzen. Im Rahmen der gesamten Rezeptur
verwendet man 20 % Polyamid ± 30 %.
[0020] Bei einer bevorzugten Legierung für die Schalplatte wurden verwendet, 20 % PA, 50
% HDPE, 15 % Glasfaser und 15 % Aluminiumflakes. Diese Werte können jeweils in einen
Bereich von 20 % abgeändert werden, wobei darauf natürlich zu achten ist, daß sich
am Schluß trotzdem 100 % ergeben.
1. Schalplatte für eine Schaltafel zum Betonieren, mit Metallkörpern, die im Kunststoff
der Schalplatte verteilt sind und eine solche Menge und Verteilung haben, daß die
Schalplatte einen bestimmten Wärmeleitwert nicht unterschreitet, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallkörper auf Aluminiumfolien gemahlen sind.
2. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um Schnitzel (Flakes)
handelt.
3. Schalplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnitzel unregelmäßige
Gestalt haben.
4. Schalplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie statistisch eine flächige
Gestalt mit einer charakteristischen statistischen Flächenabmessung von einigen Millimetern
bis einige Zentimeter haben.
5. Schalplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die charakteristische statistische
Flächenabmessung unter einem Zentimeter ist.
6. Schalplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnitzel eine Gostalt
haben, in der sie in Zuführstutzen von Schneckenextruden rieselfähig sind, welche
Schneckenextruder der Schalplattenherstellung dienen.
7. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumfolien schon
als Ausgangsmaterial mit Kunststoff beschichtet sind, der vorzugsweise ein Polyolefin
ist.
8. Schalpatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyolefin ein Polyethylen
ist.
9. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff mindestens
gleich dick wie das Aluminium ist, vorzugsweise aber dicker ist.
10. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gewichtsmäßig 30 % Polyolefin
± 50 % und 70 % Aluminium ± 35 % vorgesehen ist.
11. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein bedrucktes
Polyolefin handelt.
12. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um körniges Aluminium-Klümpchenmaterial
eines wesensbestimmenden Anteils handelt, dessen charakteristische Längenabmessung
unter einem Zentimeter liegt und dessen Dicke hiergegen sehr klein ist.
13. Schalplatte nach Anspruch 1, 7 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß es sich im wesentlichen
um flaches, körniges Mahlgut solcher Aluminiumfolien handelt, die von wirrlagigen
Folien-Preßballen ausgehend gemahlen wurden.
14. Schalplatte nach Anspruch 1 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um Schnitzel-Mahlgut
handelt, das von spiralig geordnete Lagen aufweisende Folien-Rollen ausgehend gemahlen
wurde.
15. Schalplatte nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um Mahlgut von der
Art handelt, das in Schneidmühlen gemahlen wurde.
16. Schalplatte nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein Mahlgut handelt,
das eine Siebweite von 8mm± 15 % passiert hat.
17. Schalplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyolefin zumindest
die einen Flächen des Mahlguts dünn umgibt.
18. Schalplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallkörper Aluminiumfolien und/oder Schnitzel und/oder Mahlgut sind.
19. Schalplatte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aluminium-Material mit Doppelschnecken in den Kunststoff eingearbeitet sind.
20. Schalplatte nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um gleichlaufende
Doppelschnecken handelt.
21. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkörper statistisch
eine Vorzugsrichtung parallel zur Oberfläche der Schaltafel haben.
22. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie nagelbar ist.
23. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie innen geschäumt ist und
die Porengröße nach außen auf Null fällt.
24. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff der Beschichtung
ein Duroplast ist.
25. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff der Beschichtung
ein Thermoplast ist.
26. Schalplatte nach Anspruch 27 und 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff zwischen
"Duroplast" und "Thermoplast" eingestellt ist.
27. Schalplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff der Beschichtung
ein Polyurethan ist.
28. Verfahren zur Herstellung von Mahlgut aus Schnitzeln nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche.
29. Verfahren zur Herstellung von Mahlgut aus flachen Klümpchen nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche.