[0001] Die Erfindung betrifft eine Förderbahn, insbesondere eine Einschienenhängebahn, mit
einer an einer Schiene geführten Laufkatze gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der DE 39 05 210 C2 ist eine Elektrohängebahn zum Transportieren und Positionieren
von Lasten mit zumindestens einem motorgetriebenen Fahrwerk bekannt. Das Fahrwerk
ist längs einer Schiene verfahrbar und stützt sich über ein angetriebenes Laufrad
auf dieser ab. Außerdem ist an dem Fahrwerk ein Gegenrad angeordnet, über das der
Reibschluß des Laufrades an der Schiene beeinflußbar ist. Hierzu steht das Gegenrad
mit einer parallel zur Schiene verlaufenden Zusatzschiene in Wechselwirkung. Die Hilfsschiene
ist vorwiegend in Steigungsstrecken und oberhalb der Schiene angeordnet.
[0003] Des weiteren ist in der DE-PS 474 243 eine angetriebene Laufkatze, insbesondere für
eine Einschienenhängebahn, beschrieben, die neben zwei in Fahrtrichtung gesehen hintereinander
angeordneten Laufrädern ebenfalls ein Gegenrad für eine Zusatzschiene aufweist. Die
Zusatzschiene ist wahlweise ober- bzw. unterhalb der Schiene für das Laufrad angeordnet.
[0004] Diese vorbeschriebenen Elektrohängebahnen erweisen sich als nachteilig, da durch
die Anordnung der Zusatzschiene ober- bzw. unterhalb der Schiene für das Laufrad der
Laufkatze die Bauhöhe der Elektrohängebahn vergrößert wird. Darüber hinaus tragen
die von der Zusatzschiene auf die Gegenräder aufgebrachten Andruckkräfte nur teilweise
zur Erhöhung des Reibschlusses des Laufrades bei, da das Gegenrad in Fahrtrichtung
gesehen vor bzw. hinter dem Laufrad angeordnet ist.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Förderbahn, insbesondere eine Einschienenhängebahn mit einer an einer Schiene
geführten Laufkatze zu schaffen, die insbesondere in Steigungsstrecken eine zuverlässige
Übertragung der Antriebskräfte der Laufräder auf die Schiene ermöglicht und gleichzeitig
eine geringe Bauhöhe aufweist.
[0006] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch eine Förderbahn, insbesondere eine
Einschienenhängebahn, mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 angegeben.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Zusatzschiene für das Gegenrad
seitlich neben der I-formigen Schiene für das Laufrad anzuordnen, um somit die Bauhöhe
dar Förderbahn zu minimieren. Gleichzeitig wird hierdurch erreicht, daß der unmittelbar
unterhalb der Schiene liegende Bereich für die Anordnung eines Aufhängepunktes für
ein Lastaufnahmemittel freigehalten wird. Des weiteren wird durch die erfindungsgemäße
Anordnung des Gegenrades, dessen Achse in einer gemeinsamen Ebene, die senkrecht zur
Längserstreckung der Schiene verläuft, mit der Achse des Laufrades liegt, erzielt,
daß auch beim Durchfahren von Vertikalbögen im Gegensatz zum Stand der Technik mit
in Fahrtrichtung gesehen vor- bzw. nacheilenden Gegenrädern die Kurvenradien der Schiene
und der Zusatzschiene weitestgehend übereinstimmen. Hierdurch ergibt sich, daß der
Nachstellweg der federbeaufschlagten Schwinge minimiert wird und dadurch die Reibschlußerhöhung
für die Laufrolle durch das Gegenrad vergleichmäßigt wird. Das aus der in Fahrtrichtung
gesehen seitlichen Versetzung des Gegenrades hervorgerufene Moment wird durch die
seitlich an der Schiene angreifenden Seitenführungsrollen ausgeglichen.
[0008] Außerdem erweist sich die Anordnung der Zusatzschiene direkt an der Schiene als besonders
vorteilhaft, da diese Anordnung einerseits montagefreundlich ist und andererseits
die parallele Ausrichtung der beiden Schienen Zueinander vereinfacht. Die Genauigkeit
der parallelen Ausrichtung der Schienen führt wiederum zu einer gleichmäßigen Reibschlußverstärkung
durch das Gegenrad.
[0009] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Einschienenhängebahn mit einer Zusatzschiene,
- Fig. 2
- eine Rückansicht von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1 aus dem Bereich der Zusatzschiene und einer
Laufkatze der Einschienenhängebahn,
- Fig. 4
- eine Rückansicht von Fig. 3.
[0010] In Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer als Einschienennängebahn ausgeführten Förderbahn
dargestellt. Die Einschienenhängebahn besteht im wesentlichen aus einer Schiene 1,
auf der Laufkatzen 2, 2' Geführt sind. Es sind zwei Laufkatzen 2, 2' vorgesehen, die
in Förderrichtung F gesehen hintereinander und voneinander beabstandet angeordnet
sind und über eine Traverse 3 miteinander verbunden sind. Die Traverse 3 ist unterhalb
der horizontalen Schiene 1 angeordnet und an ihren Enden über je einen Gelenkbolzen
4 mit der vorderen Laufkatze 2 und der hinteren Laufkatze 2' verbunden. Die Gelenkbolzen
4 sind mit ihrer Drehachse senkrecht zur Schiene 1 ausgerichtet und mit ihrem der
Traverse 3 abgewandten Ende in einer Grundplatte 5, 5' gelagert. Die Grundplatte 5,
5' ist Bestandteil eines Rahmens 6, 6' (s. Figur 2) der Laufkatze 2, 2'. Außerdem
ist an der Traverse 3 ein Lastaufnahmemittel 7 aufgehängt. In dem Ausführungsbeispiel
ist das Lastaufnahmemittel 7 als Traggestell für zwei Fahrzeugtüren ausgebildet.
[0011] Des weiteren ist aus der Fig. 1 ersichtlich, daß die Laufkatzen 2, 2' ein Laufrad
8, 8' aufweisen, das auf dem Oberflansch der I-förmig ausgebildeten Schiene 1 abrollt.
Das Laufrad 8 der in Fahrtrichtung F gesehen vorderen Laufkatze 2 ist über einen an
dem Rahmen 6 angeordneten Motor 9 antreibbar. Zusätzlich werden die Laufkatzen 2,
2' über Seitenführungsrollen 10 an der Schiene 1 geführt. Hierzu sind je Seite der
Schiene 1 zwei Seitenführungsrollen 10 vorgesehen. Von den beiden Seitenführungsrollen
10 rollt eine an dem Ober- und die andere seitlich nach hinten versetzt an dem Unterflansch
der Schiene 1 ab.
[0012] Außerdem ist parallel zu der Schiene 1 verlaufend eine Zusatzschiene 11 an dieser
befestigt. An der Zusatzschiene 11 rollt ein Gegenrad 12 ab, das mit seiner Achse
20 parallel zur Achse 19 des Laufrads 8 ausgerichtetet und an einer Schwinge 13 gelagert
ist. Die Achsen 19,20 sind in einer Ebene Angeordnet, die senkrecht zur Längserstreckung
der Schiene 1 ausgerichtet ist. Die Schwinge 13 ist an einem Ende über einen Bolzen
14 schwenkbar gelagert. Der Bolzen 14 ist mit seiner Längsrichtung parallel zu den
Achsen 19,20 des Lauf- und Gegenrades 8, 12 ausgerichtet. An dem anderen Ende der
Schwinge 13 greift ein Federelement 15 an, durch die die Schwinge 13 mit dem Gegenrad
12 in Richtung der Zusatzschiene 11 beaufschlagbar ist.
[0013] In Fig. 2 ist eine Rückansicht von Fig. 1 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß der
Rahmen 6 der Laufkatze die Schiene 1 seitlich U-förmig umgreift und die Laufrolle
8 auf dem Oberflansch der Schiene 1 und die Seitenführungsrollen 10 an den Seiten
des Ober- und Unterflansches abrollen. Die Schiene 1 ist über einen nur teilweise
dargestellten Kragarm 16 an einer Hallenkonstruktion aufgehängt. An dem Steg der Schiene
1 sind Winkel 17 angeschraubt (s. auch Fig. 4), an deren freien Schenkel die Zusatzschiene
11 befestigt ist. Die Lauffläche der Zusatzschiene 11 für das Gegenrad 12 ist parallel
zur Lauffläche der Laufräder 8, 8' auf der Schiene 1 ausgerichtet und diese beiden
Laufflächen sind voneinander abgewandt.
[0014] Die Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1 aus dem Bereich der Zusatzschiene
11 und der Schwinge 13. Die Schwinge 13 ist als Doppelhebel mit zwei gleichlangen
Schenkeln ausgebildet. Das Gegenrad 12 ist in der Mitte der Schwinge 13 gelagert.
An den Enden der Schwinge 13 greifen einerseits der Bolzen 14 für die Lagerung der
Schwinge und andererseits ein Federelement 15 für die federnde Anstellung des Gegenrades
13 an die Zusatzschiene 11 an. Der Bolzen 13 ist über ein Lagerelement 18 mit der
Unterseite der Grundplatte 5 des Rahmens 6 der Laufkatze 2 verbunden. Das Federelement
15 ist zwischen der Schwinge 13 und der Grundplatte 5 angeordnet und mit seiner Wirkungsrichtung
senkrecht zur Zusatzschiene 11 ausgerichtet.
[0015] In Fig. 4 ist eine Rückansicht von Fig. 3 dargestellt, aus der besonders deutlich
die Befestigung der Zusatzschiene 11 über Schrauben an dem Winkel 17 entnehmbar ist.
Der Winkel 17 ist mit dem Steg der Schiene 1 verschraubt.
[0016] Die Zusatzschiene 11 ist mit ihrer Lauffläche nach unten gerichtet und die Lauffläche
von dem Unterflansch der Schiene 1 in Richtung deren Oberflansches versetzt, so daß
die Achse 20 des Gegenrades auf der Höhe des unterflansches der Schiene 1 liegt. Des
weiteren ist aus der Fig. 4 ersichtlich, daß durch die seitlich versetzte Anordnung
des Gegenrades 12 der Gelenkbolzen 4 zur Befestigung der Traverse 3 für das Lastaufnahmemittel
7 unter Beibehaltung eines minimalen Spaltes zwischen dem Unterflansch der Schiene
1 und der Grundplatte 5 unmittelbar unter der Schiene 1 angeordnet ist.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Schiene
- 2,2'
- Laufkatze
- 3
- Traverse
- 4
- Gelenkbolzen
- 5,5'
- Grundplatte
- 6,6'
- Rahmen
- 7
- Lastaufnahmemittel
- 8,8'
- Laufrolle
- 9
- Motor
- 10
- Seitenführungsrolle
- 11
- Zusatzschiene
- 12
- Gegenrad
- 13
- Schwinge
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Federelement
- 16
- Kragarm
- 17
- Winkel
- 18
- Lagerelement
- 19
- Achse von 8
- 20
- Achse von 12
- F
- Fahrtrichtung
1. Förderbahn, insbesondere Einschienenhängebahn, mit einer an einer I-förmigen Schiene
geführten Laufkatze, die Seitenführungsrollen, ein auf der Schiene abrollendes Laufrad
und ein Gegenrad aufweist und mit einer parallel zur Schiene verlaufenden Zusatzschiene
für das Gegenrad zur Verstärkung des Reibschlusses des Laufrades mit der Schiene,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzschiene (11) seitlich neben der Schiene (1) angeordnet ist und die Achsen
(19,20) des Laufrades (19) und des Gegenrades (20) in einer senkrecht zur Längserstreckung
der Schiene (1) ausgerichteten Ebene liegen.
2. Förderbahn nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenrad (12) an einer Schwinge (13) gelagert ist, die Schwinge (13) an der
Laufkatze (2) um eine parallel zur Achse (19) des Laufrades (8) ausgerichteten Schwenkachse
(14) schwenkbar und über ein an der Laufkatze (2) angeordnetes Federelement (15) in
Richtung der Zusatzschiene (11) anstellbar ist.
3. Förderbahn nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenrad (12) in Fahrtrichtung (F) gesehen zwischen den Seitenführungsrollen
(10) angeordnet ist und auf der dem Gegenrad (12) gegenüberliegenden Seite der Schiene
(1) vorgesehen sind.
4. Förderbahn nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzschiene (11) Über Winkel (17) an der Schiene (1) angeordnet ist.