[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufwickeleinrichtung für, von einer Bearbeitungseinheit
(Stanz/Prägemaschine, Galvanikanlage etc.) über eine Entkopplung ankommende Bänder,
auf vorzugsweise aus einem verlorenen Spulenkörper mit beidseitigen Spulenscheiben
bestehende Wickelspulen, gebildet aus einer Bandzuführung mit Bandvorschub und -Trenneinrichtung,
einem weiterführenden, zwischen die Spulenscheiben einschwenkbaren Zuführkanal, einer
Wickelspulen-Aufnahme mit Wickelspulen-Antrieb sowie einem Papierbandzulauf, der ein
Papierband von einer Papierbandrolle abzieht und zwischen die aufzuwickelnden Bänder
führt.
[0002] Bekannte derartige Einrichtungen sind beispielsweise in den deutschen Gebrauchsmusterschriften
85 34 633, 85 34 634 und 89 08 818 beschrieben. Bei sämtlichen bekannten Einrichtungen
dieser Art weisen die Wickelspulen eine horizontal liegende Achse auf und sind neben
den sonstigen Aggregaten dieser Aufwickeleinrichtungen angeordnet. Dadurch benötigen
derartige Aufwickeleinrichtungen nicht nur sehr viel Stellfläche, sondern sind auch
umständlich zu bedienen. Insbesondere das Umsetzen der vollgewickelten Wickelspulen
von der vorherigen Lage mit horizontal liegender Achse auf beispielsweise eine Lager-
oder Versandpalette bereitet Schwierigkeiten, da derartige bewickelte Wickelspulen
unter Umständen ein sehr hohes Gewicht besitzen und daher nur mit entsprechenden Hubgeräten
zu manipulieren sind. Allerdings wird von den, mit horizontaler Achse angeordneten
Wickelspulen die übliche Lage der ankommenden, aufzuwickelnden Bänder berücksichtigt,
so daß die Bänder nicht geschränkt werden müssen.
[0003] Die aufzuwickelnden Bänder werden üblicherweise in einem kontinuierlichen Prozeß
bearbeitet, müssen also auch dieser Bearbeitung folgend kontinuierlich, das heißt
ohne bemerkbare Unterbrechung auf die Wickelspulen aufgewickelt werden. Nach der Erfahrung
gelingt dies nur dann, wenn die Aufwickeleinrichtung automatisiert ist, also lediglich,
wie auch die Bearbeitungsmaschine, überwacht werden muß ohne daß eine manuelle Tätigkeit
notwendig ist. Die Automatisierung der Aufwickeleinrichtungen bereitet bei den bekannten
Ausführungen Schwierigkeiten, da die Wickelspulen jeweils auf einer horizontal liegenden
Achse aufgesteckt und in dieser Lage bewegt werden müssen. Dadurch wird eine Vielzahl
von Bewegungsoperationen notwendig, die insbesondere dadurch Schwierigkeiten bereiten,
daß es sich bei den Wickelspulen um "verlorene" Spulenkörper handelt, um Spulenkörper
also, die aus minderwertigem Material gefertigt und in ihren Abmessungen auch recht
unpräzise sind.
[0004] Es stellt sich somit die Aufgabe, eine Aufwickeleinrichtung der vorgegebenen Art
anzugeben, die unter Berücksichtigung der unpräzisen Ausführung der Spulenkörper doch
eine automatische Bewicklung ermöglicht, wobei die Aufwickeleinrichtung eine möglichst
geringe Stellfläche einnimmt. Erreicht wird dies in erfindungsgemäßer Weise dadurch,
daß die Wickelspulen-Aufnahme eine horizontal liegende Gleit/Rollplatte, mit die Spulenscheiben
seitlich führenden Führungsrollen und einer seitlich auf die Spulenscheiben einwirkenden
Antriebsrolle ist, an der einerseits die Bandzuführung mit Bandvorschub und -Trenneinrichtung,
wie auch die Entkopplung und andererseits der Papierzulauf angebracht ist, daß die
Gleit/Rollplatte geteilt ist und die Teilflächen bis zum Maß des Aussendurchmessers
der Wickelspulen voneinander bewegbar sind und daß die Wickelspulen horizontal liegend,
ober- und und unterhalb der Wickelspulen-Aufnahme angeordnet sind.
[0005] Nicht mehr also wie bisher werden die Wickelspulen mit horizontaler Achse innerhalb
der Aufwickeleinrichtung manipuliert, sondern sie befinden sich in horizontaler Lage,
also mit vertikaler Achse ober- und und unterhalb der Wickelspulen-Aufnahme, wobei
auch die Wickelspulen-Aufnahme horizontal liegt. Dadurch sind keine, die Wickelspulen
aufnehmenden Achsen mehr notwendig, sondern die einzelnen Spulen können, in ihrer
horizontalen Lage verbleibend, von einem Leerspulenstapel abgezogen, der Wickelspulen-Aufnahme
zugeführt, dort in dieser horizontalen Lage bewickelt und sodann, immer noch in der
horizontalen Lage verbleibend, einer Stapelpalette zugeführt werden. Ein Wenden der
Wickelspulen mit all den, durch die unpräzise Ausführung der Wickelspulen bedingten
Schwierigkeiten entfällt bei dieser Aufwickeleinrichtung vollkommen. Auch das Beladen
und Entladen der Aufwickeleinrichtung ist durch die stets gleichbleibend horizontale
Lage der Wickelspulen deutlich vereinfacht, wie auch das Wegtransportieren der schweren,
bewickelten Spulen. Selbstverständlich läßt sich eine Automatisierung einer solchen
Aufwickeleinrichtung viel einfacher durchführen, da die vielen zuvor notwendigen Bewegungsoperationen
entfallen. Schließlich ist auch noch dem Wunsch nach geringer Stellfläche dadurch
Rechnung getragen, daß die Wickelspulen in einem Stapel übereinander angeordnet sind,
die gesamte Einrichtung also nur unwesentlich die Abmessungen der Wickelspulen übersteigt.
[0006] Beim automatischen Bewickeln der Wickelspulen wird durch eine entsprechende Steuerung
eine Leerspule von einem, über der Wickelspulen-Aufnahme befindlichen Stapel freigegeben,
so daß sie auf der Gleit/Rollplatte liegend, von dem dort befindlichen Aussenantrieb
in Drehung versetzt werden kann. Nach Ankleben eines Papierbandes und Einfädeln des
aufzuwickelnden Bandes wird die Spule mit der vorgegebenen Bandlänge bewickelt und
das Band sodann abgetrennt. Danach verschiebt die Steuerung die Teilflächen der Gleit/Rollplatte
voneinander, so daß die bewickelte Spule, nachdem noch einige Lagen Papier aufgewickelt
wurden, nach unten auf eine Hubpalette geführt werden kann. Bei diesen gesamten Manipulationen
behalten die Wickelspulen ihre ursprüngliche, horizontal liegende Lage bei und werden
lediglich innerhalb der Aufwickeleinrichtung von oben über die Wickelstation nach
unten auf die Hubpalette geführt.
[0007] Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Aufwickeleinrichtung nach der
Erfindung schematisch dargestellt, wobei:
Fig. 1 die Ansicht der Einrichtung zeigt und
Fig. 2 die Draufsicht auf die Wickelspulen-Aufnahme.
[0008] An ein Gestell (1) ist eine Bandzuführung (2) mit Bandvorschub (3) und -Trenneinrichtung
(4) angebracht. Auf gleicher Höhe ist eine geteilte Gleit/Rollplatte (5) angeordnet,
deren Teilflächen (5a und 5b) wie die Pfeile (6) andeuten, auseinandergezogen werden
können. Auf der Gleit/Rollplatte (5) liegt eine Wickelspule (7), die durch eine Antriebsrolle
(8), wie der Pfeil (9) andeutet, in Drehung versetzt wird. Hierbei stützt sich die
Wickelspule (7) auf Führungsrollen (10) ab. Das über die, in diesem Falle horizontal
liegende Entkopplung (11) ankommende Band (12) wird über die Bandzuführung (2) und
den Bandvorschub (3) einem Zuführkanal (13) zugeleitet und der Spule (7) zugeführt.
Gleichzeitig wird ein Papierband (14) von einer Papierbandrolle (15) über einen Führungsarm
(16) ebenfalls auf den Spulenkörper der Wickelspule (7) geführt und dort angeklebt.
Zwischen der Papierbandrolle (15) und dem Führungsarm (16) befindet sich ein Klebstoffspender
(17), der die Aussenfläche des Papierbandes (14) mit Klebstoff belegt. Nach Bewickeln
der Wickelspule (7) werden noch einige Papierbandlagen aufgewickelt und verklebt.
Danach werden die beiden Teilflächen (5a/5b) in Richtung der Pfeile (6) auseinandergeführt,
so daß die bewickelte Wickelspule (7) nach unten auf eine Hubpalette (18) fallen kann.
Nach Zueinanderführen der beiden Teilflächen (5a/5b) wird sodann über eine Vereinzelungseinrichtung
(19) eine Leerspule aus einem oberhalb der Gleit/Rollplatte (5) angeordneten Spulenspeicher
(20) freigegeben, so daß sie auf die Gleit/Rollfläche (5) fällt und dort zwischen
den Führungsrollen (10) durch die Antriebsrolle (8) wiederum in Drehung versetzt werden
kann.
1. Aufwickeleinrichtung für, von einer Bearbeitungseinheit (Stanz/Prägemaschine, Galvanikanlage
etc.) über eine Entkopplung ankommende Bänder, auf vorzugsweise aus einem verlorenen
Spulenkörper mit beidseitigen Spulenscheiben bestehende Wickelspulen, gebildet aus
einer Bandzuführung mit Bandvorschub und -Trenneinrichtung, einem weiterführenden,
zwischen die Spulenscheiben einschwenkbaren Zuführkanal, einer Wickelspulen-Aufnahme
mit Wickelspulen-Antrieb sowie einem Papierbandzulauf, der ein Papierband von einer
Papierbandrolle abzieht und zwischen die aufzuwickelnden Bänder führt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wickelspulen-Aufnahme eine horizontal liegende Gleit/Rollplatte (5) mit die
Spulenscheiben seitlich führenden Führungsrollen (10) und einer seitlich auf die Spulenscheiben
einwirkenden Antriebsrolle (8) ist, an der einerseits die Bandzuführung (2) mit Bandvorschub
(3) und -Trenneinrichtung (4) wie auch die Entkopplung (11) und andererseits der Papierzulauf
(14,15,16) angebracht ist, daß die Gleit/Rollplatte (5) geteilt ist und die Teilflächen
(5a/5b) bis zum Maß des Aussendurchmessers der Wickelspule (7) voneinander bewegbar
sind und daß die Wickelspulen (7) horizontal liegend ober- und unterhalb der Wickelspulen-Aufnahme
(Gleit/Rollplatte (5)) angeordnet sind.
2. Aufwickeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leerspulen (21) oberhalb der Wickelspulen-Aufnahme (Gleit/Rollplatte (5))
in einem Spulenspeicher (20) untergebracht sind und daß zwischen Wickelspulen-Aufnahme
(Gleit/Rollplatte (5)) und Spulenspeicher (20) eine Vereinzelungsvorrichtung (19)
vorgesehen ist.
3. Aufwickeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Wickelspulen-Aufnahme (Gleit/Rollplatte (5)) eine Hubpalette (18)
angeordnet ist.
4. Aufwickeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Papierband (14) des Papierbandzulaufs über einen, das Papierband (14) mittels
Unterdruckdüsen haltenden, zwischen die Spulenscheiben einzuschwenkenden Führungsarm
(16) geführt ist.
5. Aufwickeleinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Papierbandrolle (15) und dem Führungsarm (16) ein Klebstoff an das
Papierband (14) abgebender Klebstoffspender angeordnet ist.
6. Aufwickeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Papierbandrollen (15) neben- und/oder übereinander vorgesehen sind.
7. Aufwickeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entkopplung (11) ein horizontal liegendes Rollensystem mit Tänzerrolle (22)
ist.
8. Aufwickeleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entkopplung (11) ein vertikal liegendes Rollensystem mit Tänzerrolle (22)
ist.