TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Betätigungsvorrichtung für einen hydraulischen Stellantrieb
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Es sind Betätigungsvorrichtungen für hydraulische Stellantriebe konventioneller Bauart
bekannt, die mit aufwendig herzustellenden Tauchspulen bestückt sind. Ferner sind
die mechanischen Bauteile, die zu dieser Betätigungsvorrichtung gehören, vergleichsweise
schwierig und teuer herzustellen.Ein Stellantrieb für die Betätigung eines Regelventils
mit welchem beispielsweise die Dampfzufuhr zu einer Turbine einer Kraftwerksanlage
geregelt wird, weist einen Hauptkolben auf, der einerseits mit Federkraft und andererseits
mit Öl unter Druck beaufschlagt ist. Bei nachlassendem Druck des Öls schliesst die
Federkraft sicher das Regelventil, wodurch die Dampfzufuhr unterbrochen wird. Hierdurch
wird sichergestellt, dass die Turbine nicht ausser Kontrolle gerät, wenn der Druck
des Öls einmal ausfallen sollte. Der Öldruck in einem Antriebsvolumen, der auf den
Hauptkolben einwirkt und über diesen das Regelventil betätigt, wird durch einen einfachen
elektrohydraulischen Wandler gesteuert. Bei einer Bewegung des Regelventils in Öffnungsrichtung
wird Öl unter Druck in das Antriebsvolumen eingespeist, da diese Bewegung jedoch vergleichsweise
langsam erfolgt, genügen vergleichsweise kleine Querschnitte für die Zuführung des
Öls. Eine Schliessbewegung des Regelventils hat jedoch mit einer um mindestens das
Zehnfache höheren Geschwindigkeit zu erfolgen. Dies bedingt eine vergleichsweise schnelle
Entleerung des Antriebsvolumens, welche jedoch durch die kleinen Querschnitte der
Ölzuführung nicht erreicht werden kann. Hier ist es sinnvoll einen Abflussverstärker
einzusetzen, der nach dem Absteuern entsprechend grosse Querschnitte für das Abströmen
des Öls freigibt.
[0003] Zudem zeigt es sich, dass infolge der Vergrösserung der Turbinenleistungen auch die
Regelventile und damit auch die sie betätigenden Stellantriebe grösser bzw. stärker
ausgelegt werden müssen. Eine entsprechende proportionale Vergrösserung der Stellantriebe
führt zu Anordnungen mit vergleichsweise grossen Mengen Öl unter Druck für deren Betätigung.
Mit handelsüblichen Ventilen lassen sich derartige Mengen von Öl nur noch sehr schwierig
beherrschen, zudem leidet so auch mit zunehmender Grösse die Dynamik des Stellantriebes.
[0004] Aus der Schrift EP-A1- 0 430 089 ist eine Betätigungsvorrichtung für einen hydraulischen
Stellantrieb bekannt, die ein Regelventil betätigt. Ein Regelkreis stellt den Stellantrieb
entsprechend einem von einer übergeordneten Anlagenleittechnik vorgegebenen Sollwert
ein. Als Abflussverstärker ist in diesem Fall ein Plattenventil vorgesehen, welches
das Öl aus dem Antriebsvolumen sehr rasch abströmen lässt. Die Platte des Plattenventils
weist mindestens einen Durchbruch auf, welcher ein Zusammenwirken des Öls unter Druck
im Federraum desselben und des Öls im Antriebsvolumen des Stellantriebs ermöglicht.
[0005] Derartige Regelungen müssen in allen Betriebssituationen stabil arbeiten, um den
hohen Anforderungen an die Betriebssicherheit und an die Dynamik genügen zu können.
Eine Betätigungsvorrichtung für einen hydraulischen Stellantrieb, die diesen Anforderungen
genügt, lässt sich auf konventionelle Art nur mit vergleichsweise hohem Aufwand realisieren.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den unabhängigen
Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Betätigungsvorrichtung für einen
hydraulischen Stellantrieb mit druckproportionalem Stellsignal zu schaffen, die einfach
und preisgünstig hergestellt werden kann.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass trotz der verbesserten Wirtschaftlichkeit der Betätigungsvorrichtung für den
hydraulischen Stellantrieb keine Einbusse bezüglich der Betriebssicherheit und der
Dynamik derselben in Kauf genommen werden muss.
[0008] Als beesonders vorteilhaft wirkt es sich aus, eine Betätigungsvorrichtung für einen
hydraulischen Stellantrieb mit einem Verstärker für elektrische Signale, mit mindestens
einem, dem hydraulischen stellantrieb vorgeschalteten, elektrohydraulischen Wandler,
mit einem zwischen dem elektrohydraulischen Wandler und dem Stellantrieb vorgesehenen
hydraulischen Abflussverstärker, dadurch zu verbessern, dass zwischen dem Stellantrieb
und dem hydraulischen Abflussverstärker eine als Wandler wirkende Kolben-Zylinder-Anordnung
zwischengeschaltet wird.
[0009] Ferner wirkt es sich vorteilhaft aus, das bei der Betätigungsvorrichtung die Kolben-Zylinder-Anordnung
mit einem als Abflussverstärker dienenden ersten Plattenventil zu einer gemeinsamen
Baugruppe zusammengefasst ist.
[0010] Eine weitere, besonders platzsparende Ausführung der Betätigungsvorrichtung ergibt
sich, wenn ein zweites Plattenventil, welches als Teil des Sicherheitsölkreises ausgelegt
ist, mit der Kolben-Zylinder-Anordnung und dem ersten Plattenventil zu einer gemeinsamen
Baugruppe zusammengefasst ist.
[0011] Ferner erweist es sich als vorteilhaft im Hinblick auf eine vereinfachte Herstellung
der Betätigungsvorrichtung, dass das Plattenventil, welches eine Platte und eine sie
beaufschlagende, in einem Federraum angeordnete Feder aufweist, innerhalb des mit
Öffnungen versehenen Kolbens der Kolben-Zylinder-Anordnung angeordnet ist.
[0012] Als besonders vorteilhaft im Hinblick auf eine gute sicherheitstechnische Auslegung
der Betätigungsvorrichtung erweist es sich, dass der Federraum des ersten Plattenventils
dauernd über eine angepasste Blende mit einem Ablauf für das Öl verbunden ist.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0014] Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vorteile werden nachstehend
anhand der Zeichnung, welche lediglich einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher
erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0015] Es zeigen:
Fig.1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung für
einen hydraulischen Stellantrieb im Normalbetrieb,
Fig.2 die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung für
einen hydraulischen Stellantrieb im abgesteuerten Zustand,
Fig.3 die erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung für
einen hydraulischen Stellantrieb in einer Zwischenstellung,
Fig.4 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung
für einen hydraulischen Stellantrieb im Normalbetrieb, und
Fig.5 die zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung für
einen hydraulischen Stellantrieb im abgesteuerten Zustand.
[0016] Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente
sind nicht dargestellt. Ferner sind manche Sichtkanten der besseren Übersichtlichkeit
halber weggelassen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0017] Die Fig.1 zeigt eine schematisch dargestellte Betätigungsvorrichtung 1 für einen
hydraulischen Stellantrieb 2 mit druckproportionalem Stellsignal. Hier ist lediglich
ein Stellantrieb 2 dargestellt, in der Regel werden jedoch von der Betätigungsvorrichtung
1 stets mehrere Stellantriebe 2 gleichzeitig betätigt. Der Stellantrieb 2 ist über
eine Leitung 3 hydraulisch verbunden mit einer Kolben-Zylinder-Anordnung 4. Diese
Kolben-Zylinder-Anordnung 4 weist einen Kolben 5 auf, der öldruckbetätigt zwischen
zwei Anschlägen 6,7 gegen die Kraft einer Feder 8 beweglich ist. Der Kolben 5 gleitet
in einem Zylinder 11, in den zwei Führungen 9,10, die mit hier nicht dargestellten
Dichtungen versehen sind, eingearbeitet sind. Der Zylinder 11 weist zudem ein Puffervolumen
12 auf, welches mittels Durchbrüchen 13 mit einem Federraum 14 auf der anderen Seite
des Kolbens 5 verbunden ist. Das Puffervolumen 12 und der Federraum 14 sind über eine
mit einem vergleichsweise grossen Querschnitt versehene Leitung 15 mit einem hier
nicht dargestellten Ablauf für das Öl verbunden. Das Puffervolumen 12 und der Federraum
14 sind im Normalbetrieb nicht mit Öl gefüllt. Im Puffervolumen 12 ist ein mit dem
Kolben 5 verbundener Stellungsmelder 16 angeordnet.
[0018] Die beiden Führungen 9,10, bzw. die dort vorgesehenen Dichtungen, schliessen einen
Hochdruckkanal 17 gegen das Puffervolumen 12 ab. Die Leitung 3 mündet in diesen Hochdruckkanal
17 ein. Öl unter Druck wird in den Hochdruckkanal 17 durch eine Blende 18, die als
Durchbruch durch eine Platte 19 eines Plattenventils 20 ausgebildet ist, eingespeist.
Das Plattenventil 20 üblicher Bauart trennt in geschlossenem Zustand den Hochdruckkanal
17 vom Puffervolumen 12 ab. Eine Feder 21 drückt die Platte 19 gegen die Dichtungssitze.
Die Platte 19 wird im Plattenventil 20 so geführt, dass ein Verkanten oder ein Verklemmen
derselben ausgeschlossen ist. Die Feder 21 ist in einem mit Öl unter Druck gefüllten
Federraum 22 angeordnet. Das Öl unter Druck wird durch eine Leitung 23a, die zu einem
elektrohydraulischen Wandler 24 hinführt und eine Leitung 23b, die das Öl unter Druck
vom elektrohydraulischen Wandler 24 weg in den Federraum 22 führt, eingespeist. Die
Pumpenanordnung für die Einspeisung in die Leitung 23a, die das Öl mit Druck beaufschlagt,
und etwaige Druckspeicher und Druckwächter in diesem Bereich sind hier nicht dargestellt.
Eine Leitung 25, die in dieser Stellung des elektrohydraulischen Wandlers 24 unterbrochen
ist, führt von diesem in das Puffervolumen 12. Der Federraum 22 ist über eine mit
einer Blende 26 versehene Leitung 27 mit der Leitung 25 verbunden. Ein Pfeil 38 gibt
die Strömungsrichtung des in die Leitung 23a einströmenden Öls unter Druck an. Ein
Pfeil 39 gibt die Strömungsrichtung des durch die Leitung 3 in den stellantrieb 2
einströmenden Öls unter Druck an. Ein Pfeil 40 gibt die Strömungsrichtung des durch
die Leitung 15 in den Ablauf abströmenden Öls an.
[0019] Der Federraum 22 ist zudem über ein weiteres Plattenventil 28 mit einer Leitung 29
verbunden, die zum Sicherheitsölkreis der Anlage gehört. Bei einem Druckabfall im
Sicherheitsölkreis öffnet dieses Plattenventil 28 und der im Federraum 22 herrschende
Druck baut sich in den Federraum 14 hinein ab, worauf sich auch das Plattenventil
20 öffnet, was zur Folge hat, dass der Stellantrieb 2 sehr rasch in seine Ausschaltstellung
fährt. Das in den Federraum 14 und in das Puffervolumen 12 austretende Öl wird stets
sehr rasch durch die Leitung 15 in den Ablauf abgeführt, sodass die Bewegung des Kolbens
5 durch dieses Öl nicht beeinflusst werden kann.
[0020] Als elektrohydraulischer Wandler 24 kann beispielsweise ein Proportionalventil 30
mit Lageregelung eingesetzt werden, wie in Fig.1 dargestellt. Diese Ausführung des
Proportionalventils 30 weist beispielsweise zwei Betätigungsspulen für die elektrische
und zwei Federn für die mechanische Betätigung des Ventilkolbens auf. Drei Betriebsstellungen
kann das Proportionalventil 30 annehmen, nämlich die in Fig.1 gezeigte erste mit erregten
Betätigungsspulen für normalen Betrieb, eine zweite, die in Fig.2 gezeigt ist, für
das Absteuern, und eine dritte, die in Fig.3 gezeigt ist, wenn gerade keine Korrektur
der Position des Stellantriebs 2 nötig ist, bzw. wenn die Betätigungsspannung ausgefallen
ist, sodass die Federn den Ventilkolben in die Mittelstellung drücken. Eine im Einsatz
stehende Dichtkante des Proportionalventils 30 regelt bei der in Fig.1 dargestellten
Betriebsstellung die Menge des durch die Leitungen 23a und 23b fliessenden Öls unter
Druck. Das Proportionalventil 30 ist mit einem Stellungsmelder 31 versehen, dessen
Wegmessignale, wie eine Wirkungslinie 32 andeutet, in einen Verstärker 33 zur weiteren
Verarbeitung geleitet werden. Vom Verstärker 33 ausgehende Wirkungslinien 34 und 35,
deuten die elektrischen Zuleitungen für die Betätigungsspulen des Proportionalventils
30 an.Der Verstärker 33 ist zudem, wie eine Wirkungslinie 36 zeigt, mit dem Stellungsmelder
16 der Kolben-Zylinder-Anordnung 4 verbunden, sodass auch die dort generierten Wegmessignale
zur weiteren Verarbeitung in den Verstärker 33 gelangen. Eine weitere Wirkungslinie
37 deutet die Verbindung zwischen dem Verstärker 33 und einer übergeordneten Anlagenleittechnik
an. Der Verstärker 33 kann als reiner Verstärker ausgelegt sein. Es erweist sich aber
häufig als sehr sinnvoll, im Verstärker 33 selber schon bestimmte, als Regler wirkende
Elemente vorzusehen, um so zu einer besonders schnellen Signalverarbeitung und damit
zu einer hohen Dynamik der Betätigungsvorrichtung 1 zu gelangen. Lediglich die vom
Stellungsmelder 16 generierten Messignale werden in der übergeordneten Anlagenleittechnik
mit vorgegebenen Sollwerten verknüpft.
[0021] In Fig.2 ist das Proportionalventil 30 im abgesteuerten Betriebszustand dargestellt.
Dabei ist die einspeisende Leitung 23a durch das Proportionalventil 30 unterbrochen
und die Leitung 23b ist mit der Leitung 25 verbunden, sodass das Öl aus dem Federraum
22 in den Ablauf abströmen kann. Infolge des damit verbundenen Druckabfalls im Federraum
22 öffnet das Plattenventil 20, sodass das Öl aus dem Hochdruckkanal 17 sehr rasch,
wie die Pfeile 41 andeuten, in das Puffervolumen 12 und weiter durch die einen grossen
Querschnitt aufweisende Leitung 15 in den Ablauf abströmen kann. Dies hat weiter zur
Folge, dass der Kolben 5 durch die Feder 8 nach links gegen den Anschlag 6 gedrückt
wird. Das Öl aus dem Antriebsvolumen des Stellantriebs 2 strömt gleichzeitig, wie
der Pfeil 42 zeigt, durch die Leitung 3 in den Hochdruckkanal 17 und von dort weiter
in den Ablauf.
[0022] In Fig.3 ist das Proportionalventil 30 im Betriebszustand mit ausgefallener Betätigungsspannung
dargestellt, in welchem die Federn die gezeigte Position des Ventils bestimmen. Dabei
ist sowohl die einspeisende Leitung 23a als auch die Leitung 23b durch das Proportionalventil
30 blockiert. Die Fig.3 stellt den Moment unmittelbar nach dem Ausfall der Betätigungsspannung
dar. Zudem wird davon ausgegangen, dass in diesem Moment der Sicherheitsölkreis noch
nicht angesprochen hat. Der Federraum 22 ist mit Öl unter Druck beaufschlagt und dieser
Druck kann durch die blockierte Leitung 23b nicht abgebaut werden, sodass der Stellantrieb
2 in der Stellung, die er vor dem Ausfall der Betätigungsspannung eingenommen hatte,
blockiert ist. Aus Sicherheitsgründen ist eine derartige Blockade des Stellantriebs
2 nicht zulässig, da die Turbine, deren Speiseventil mittels dieses Stellantriebs
2 geregelt wird, nun nicht mehr abgestellt werden kann. Die Leitung 27 mit der dauernd
wirksamen Blende 26 wurde vorgesehen, um mit ihrer Hilfe derartige äusserst kritische
Betriebszustände zu vermeiden. Durch diese Blende 26 fliesst dauernd eine kleine Menge
Öl ab, wobei im Normalbetrieb diese Menge fortlaufend durch das durch die Leitung
23b nachgespeiste Öl unter Druck ersetzt wird, in dem vorliegenden Betriebsfall jedoch
genügt die abfliessende Menge Öl, um in nützlicher Frist den Druck im Federraum 22
abzubauen. Durch die Blende 18, welche die Platte 19 durchdringt, wird gleichzeitig
der Druck in dem Hochdruckkanal 17 und damit auch im Stellantrieb 2 abgebaut. Der
Stellantrieb 2 wird durch diesen Druckabbau unmittelbar in die definierte Ausschaltstellung
geführt. Der undefinierte Betriebszustand kann damit hinreichend rasch und sicher
überwunden werden. In der Regel wird in so einem Fall auch der Sicherheitsölkreis
ansprechen und für den Druckabbau in dem Federraum 22 sorgen. Hier liegt demnach eine
besonders vorteilhafte Redundanz der Sicherheitseinrichtungen vor.
[0023] Die Fig.4 zeigt, ähnlich der Fig.1, eine schematisch dargestellte Betätigungsvorrichtung
1 für einen hydraulischen Stellantrieb 2 mit druckproportionalem Stellsignal. Der
Stellantrieb 2 ist über eine Leitung 3 hydraulisch verbunden mit einer Kolben-Zylinder-Anordnung
4. Diese Kolben-Zylinder-Anordnung 4 weist einen Kolben 5 auf, der öldruckbetätigt
zwischen zwei Anschlägen 6,7 gegen die Kraft einer Feder 8 beweglich ist. Der Kolben
5 gleitet in einem Zylinder 11, in den drei Führungen 9,10 und 43, die mit hier nicht
dargestellten Dichtungen versehen sind, eingearbeitet sind. Der Zylinder 11 weist
zudem ein Puffervolumen 12 auf. Das Puffervolumen 12 ist über eine einen vergleichsweise
grossen Querschnitt aufweisende Leitung 15 mit einem hier nicht dargestellten Ablauf
für das Öl verbunden. Das Puffervolumen 12 ist normalerweise nicht mit Öl gefüllt.
Im Puffervolumen 12 ist ein mit dem Kolben 5 verbundener Stellungsmelder 16 angeordnet.
[0024] Die drei Führungen 9,10 und 43, bzw. die dort vorgesehenen Dichtungen, schliessen
einen Hochdruckkanal 17 und einen Hochdruckkanal 45 gegeneinander und gegen das Puffervolumen
12 ab. Die Leitung 3 mündet in den Hochdruckkanal 17 ein, die Leitung 23b mündet in
den Hochdruckkanal 45 ein. Öl unter Druck wird durch als Blenden ausgebildete Bohrungen
46, die durch eine Platte 47 eines Plattenventils 44 hindurch verlaufen, in einen
mit einem vergleichsweise grossen Querschnitt versehenen Kanal 5o eingespeist. Der
Kanal 5o steht in Verbindung mit dem Hochdruckkanal 17. Das hier innerhalb des Kolbens
5 angeordnete Plattenventil 44 trennt in geschlossenem Zustand den Hochdruckkanal
17 und mit ihm den Kanal 5o vom Puffervolumen 12 ab. Eine Feder 21 drückt die Platte
47 gegen die Dichtungssitze. Die Platte 47 wird im Plattenventil 44 so geführt, dass
ein Verkanten oder ein Verklemmen derselben ausgeschlossen ist. Die Feder 21 ist in
einem mit Öl unter Druck gefüllten Federraum 22 innerhalb des Kolbens 5 angeordnet.
Das Öl unter Druck wird durch eine Leitung 23a, die zu einem elektrohydraulischen
Wandler 24 hinführt und eine Leitung 23b, die das Öl unter Druck vom elektrohydraulischen
Wandler 24 weg in den Hochdruckkanal 45 führt, eingespeist. Vom Hochdruckkanal 45
gelangt das Öl durch Öffnungen 48 in der Wand des Kolbens 5 in den Federraum 22. Die
Pumpenanordnung für die Einspeisung in die Leitung 23a, die das Öl mit Druck beaufschlagt,
und etwaige Druckspeicher und Druckwächter in diesem Bereich sind hier nicht dargestellt.
Eine Leitung 25, die in dieser Stellung des elektrohydraulischen Wandlers 24 unterbrochen
ist, führt von diesem in das Puffervolumen 12.
[0025] Der Federraum 22 ist dauernd über eine Blende 49, die als feine Bohrung in den Boden
des Kolbens 5 eingelassen ist, mit dem Puffervolumen 12 und über dieses mit der Leitung
25 verbunden. Die Blende 49 wirkt bei einem Betriebsfall, wie im Zusammenhang mit
Fig.3 beschrieben, genau gleich wie die dort beschriebene Blende 26. In der Fig. 5
gibt ein Pfeil 38 die Strömungsrichtung des in die Leitung 23a einströmenden Öls unter
Druck an. Ein Pfeil 39 gibt die Strömungsrichtung des durch die Leitung 3 in den Stellantrieb
2 einströmenden Öls unter Druck an. Ein Pfeil 40 gibt die Strömungsrichtung des durch
die Leitung 15 in den Ablauf abströmenden Öls an.
[0026] Der Federraum 22 ist zudem durch die Öffnungen 48 und über ein weiteres Plattenventil
28 mit einer Leitung 29 verbunden, die zum Sicherheitsölkreis der Anlage gehört. Bei
einem Druckabfall im Sicherheitsölkreis öffnet dieses Plattenventil 28 und der im
Federraum 22 herrschende Druck baut sich durch die Öffnungen 48 in das Puffervolumen
12 hinein ab, sodass sich auch das Plattenventil 44 öffnet, was zur Folge hat, dass
der Stellantrieb 2 sehr rasch in seine Ausschaltstellung fährt.
[0027] Als elektrohydraulischer Wandler 24 ist hier ebenfalls ein Proportionalventil 30
mit Lageregelung eingesetzt worden, wie dies bereits in Fig.1 dargestellt wurde. Das
Proportionalventil 30 weist beispielsweise zwei Betätigungsspulen für die elektrische
und zwei Federn für die mechanische Betätigung des Ventilkolbens auf, und es kann,
wie bereits beschrieben, drei Betriebsstellungen annehmen. Eine im Einsatz stehende
Dichtkante des Proportionalventils 30 regelt bei der in Fig.4 dargestellten Betriebsstellung
die Menge des durch die Leitungen 23a und 23b fliessenden Öls unter Druck. Das Proportionalventil
30 ist mit einem Stellungsmelder 31 versehen, dessen Wegmessignale, wie eine Wirkungslinie
32 andeutet, in einen Verstärker 33 zur weiteren Verarbeitung geleitet werden. Vom
Verstärker 33 ausgehende Wirkungslinien 34 und 35, deuten die elektrischen Zuleitungen
für die Betätigungsspulen des Proportionalventils 30 an.Der Verstärker 33 ist zudem,
wie eine Wirkungslinie 36 zeigt, mit dem Stellungsmelder 16 der Kolben-Zylinder-Anordnung
4 verbunden, sodass auch die dort generierten Wegmessignale zur weiteren Verarbeitung
in den Verstärker 33 gelangen. Eine weitere Wirkungslinie 37 deutet die Verbindung
zwischen dem Verstärker 33 und einer übergeordneten Anlagenleittechnik an. Der Verstärker
33 kann als reiner Verstärker ausgelegt sein. Es erweist sich aber häufig als sehr
sinnvoll, im Verstärker 33 selber schon bestimmte, als Regler wirkende Elemente vorzusehen,
um so zu einer besonders schnellen Signalverarbeitung und damit zu einer hohen Dynamik
der Betätigungsvorrichtung 1 zu gelangen.
[0028] In Fig.5 ist das Proportionalventil 30 im abgesteuerten Betriebszustand dargestellt.
Dabei ist die einspeisende Leitung 23a durch das Proportionalventil 30 unterbrochen
und die Leitung 23b ist mit der Leitung 25 verbunden, sodass das Öl aus dem Federraum
22 in den Ablauf abströmen kann. Infolge des damit verbundenen Druckabfalls im Federraum
22 öffnet das Plattenventil 44, sodass das Öl aus dem Hochdruckkanal 17, wie die Pfeile
41 andeuten, durch den Kanal 5o in das Puffervolumen 12 und weiter durch die Leitung
15 in den Ablauf abströmen kann. Dies hat weiter zur Folge, dass der Kolben 5 durch
die Feder 8 nach rechts gegen den Anschlag 7 gedrückt wird. Das Öl aus dem Antriebsvolumen
des Stellantriebs 2 strömt gleichzeitig, wie der Pfeil 42 zeigt, durch die Leitung
3 in den Hochdruckkanal 17 und von dort weiter in den Ablauf, sodass der Stellantrieb
2 rasch in seine Ausschaltstellung fährt.
[0029] Zur weiteren Erläuterung der Wirkungsweise wird die Zeichnung nun etwas näher betrachtet.
In der Fig.1 wird ein aus Öl unter Druck bestehender Volumenstrom durch den elektrohydraulischen
Wandler 24 geregelt. Dieser Volumenstrom wird durch die Kolben-Zylinder-Anordnung
4, die als Wandler dient, in ein Drucksignal umgesetzt. Dieses Drucksignal wirkt in
dem Hochdruckkanal 17 und hält den Kolben 5 gegen die Kraft der Feder 8 in der gezeigten
Position. Der mit dem Kolben 5 verbundene Stellungsmelder 16 meldet diese Position
des Kolbens 5 an einen Regler, der sie mit einem von der übergeordneten Anlagenleittechnik
vorgegebenen Sollwert vergleicht und der etwa nötige Korrekturen über den Verstärker
33 und den elektrohydraulischen Wandler 24 veranlasst. Jede Korrektur wirkt sich als
Anderung des Volumenstroms durch den elektrohydraulischen Wandler 24 aus und wird
in der Kolben-Zylinder-Anordnung 4 in einen entsprechenden Druck umgesetzt. Dieser,
in dem Hochdruckkanal 17 wirksame Druck, wirkt auf den Stellantrieb 2 bzw. mehrere
Stellantriebe 2 ein und bestimmt deren Hub. Dieser Druck kann erhöht werden, wenn
der Stellantrieb 2 das durch ihn betätigte Speiseventil für die Turbine weiter öffnen
soll. Zu diesem Zweck wird die Erregung der Betätigungsspulen des Proportionalventils
30 geändert, sodass die im Eingriff stehende Steuerkante einen grösseren Querschnitt
für das durchströmende Öl freigibt. In der übergeordneten Anlagenleittechnik werden
die Messignale des Stellungsmelders 16 überwacht und mit vorgegebenen Sollwerten verglichen,
sodass eine etwaige fehlerhafte Abweichung von bekannten Werten sofort erkannt wird.
Einer bestimmten Querschnittänderung im Proportionalventil 30 entspricht demnach eine
bestimmte Druckänderungsgeschwindigkeit und ferner eine bestimmte Laufgeschwindigkeit
des Kolbens 5 und des Stellantriebs 2. Die Kolben-Zylinder-Anordnung 4 wirkt als Wandler.
Die direkte Messung der Lage des Kolbens 5 und die Einbindung dieser Messignale in
den Regelvorgang, der durch die übergeordneten Anlagenleittechnik gesteuert wird,
verhindert mit grosser Sicherheit Instabilitäten in diesem Bereich. Auch die etwas
wirtschaftlichere Ausführung der Betätigungsvorrichtung gemäss Fig.4 weist die wesenliche
Vorteile der hier beschriebenen Ausführung auf.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0030]
- 1
- Betätigungsvorrichtung
- 2
- Stellantrieb
- 3
- Leitung
- 4
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 5
- Kolben
- 6,7
- Anschlag
- 8
- Feder
- 9,10
- Führung
- 11
- Zylinder
- 12
- Puffervolumen
- 13
- Durchbrüche
- 14
- Federraum
- 15
- Leitung
- 16
- Stellungsmelder
- 17
- Hochdruckkanal
- 18
- Blende
- 19
- Platte
- 20
- Plattenventil
- 21
- Feder
- 22
- Federraum
- 23a,b
- Leitung
- 24
- elektrohydraulischer Wandler
- 25
- Leitung
- 26
- Blende
- 27
- Leitung
- 28
- Plattenventil
- 29
- Leitung
- 30
- Proportionalventil
- 31
- Stellungsmelder
- 32
- Wirkungslinie
- 33
- Verstärker
- 34,35
- Wirkungslinie
- 36,37
- Wirkungslinie
- 38,39,40
- Pfeil
- 41,42,43
- Pfeil
- 44
- Plattenventil
- 45
- Hochdruckkanal
- 46
- Bohrungen
- 47
- Platte
- 48
- Öffnungen
- 49
- Blende
- 50
- Kanal
1. Betätigungsvorrichtung für mindestens einen hydraulischen Stellantrieb (2) mit druckproportionalem
Stellsignal mit einem Verstärker (33) für elektrische Signale, mit mindestens einem,
dem hydraulischen Stellantrieb (2) vorgeschalteten, elektrohydraulischen Wandler (24),
mit einem zwischen dem elektrohydraulischen Wandler (24) und dem stellantrieb (2)
vorgesehenen hydraulischen Abflussverstärker, dadurch gekennzeichnet,
- dass zwischen Stellantrieb (2) und hydraulischem Abflussverstärker eine als Wandler
wirkende Kolben-Zylinder-Anordnung (4) zwischengeschaltet ist.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Kolben-Zylinder-Anordnung (4) mindestens eine auf den Kolben (5) einwirkende
Feder (8) aufweist, und
- dass der Kolben (5) mit einem Stellungsmelder (16) versehen ist.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Kolben-Zylinder-Anordnung (4) mit einem als Abflussverstärker dienenden
ersten Plattenventil (20,44) zu einer gemeinsamen Baugruppe zusammengefasst ist.
4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- dass ein zweites Plattenventil (28), welches als Teil des Sicherheitsölkreises ausgelegt
ist, mit der Kolben-Zylinder-Anordnung (4) und dem ersten Plattenventil (20,44) zu
einer gemeinsamen Baugruppe zusammengefasst ist.
5. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Plattenventil (20) eine Platte (19) und eine sie beaufschlagende, in einem
Federraum (22) angeordnete Feder (21) aufweist.
6. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Plattenventil (44), welches eine Platte (47) und eine sie beaufschlagende,
in einem Federraum (22) angeordnete Feder (21) aufweist, innerhalb des mit Öffnungen
(48) versehenen Kolbens (5) der Kolben-Zylinder-Anordnung (4) angeordnet ist.
7. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Federraum (22) dauernd über eine Blende (26,49) mit einem Ablauf für das
Öl verbunden ist.