(19)
(11) EP 0 604 845 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.07.1994  Patentblatt  1994/27

(21) Anmeldenummer: 93120281.6

(22) Anmeldetag:  16.12.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B44F 1/04, G09F 19/16, B44C 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 22.12.1992 DE 4243553
26.05.1993 DE 4317455

(71) Anmelder:
  • Tecker, Klaus
    D-45549 Sprockhövel (DE)
  • König, Klaus Peter
    D-82152 Krailling (DE)

(72) Erfinder:
  • Tecker, Klaus
    D-45549 Sprockhövel (DE)

(74) Vertreter: Bockermann, Rolf, Dipl.-Ing. et al
Bergstrasse 159
44791 Bochum
44791 Bochum (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Werbe- und/oder Dekorationsträgers sowie Werbe- und/oder Dekorationsträger


    (57) Der Werbe- und/oder Dekorationsträger besteht aus einem plattenartigen Grundkörper (1) aus einem gegossenen durchsichtigen Kunststoff und aus einer auf eine Flachseite des Grundkörpers (1) angebrachten lichtundurchlässigen Spiegelschicht (3), welche zur anderen Flachseite hin Licht regulär reflektiert. Die Rückseite (4) der Spiegelschicht (3) ist stumpf. Auf die Rückseite (4) ist eine schablonenartige Sperrschicht (7) in Form einer L-förmigen Konfiguration (8) flächig geklebt. Die Sperrschicht (7) kann auch im Siebdruckverfahren aufgebracht sein. Durch Entfernen der Spiegelschicht (3) neben der L-förmigen Konfiguration (8) mit Hilfe einer flüssigen Lösesubstanz wird der Grundkörper (1) in diesen Bereichen wieder durchsichtig gemacht. Von der Betrachterseite her verbleibt dann nur noch ein regulär reflektierendes "L" (8). Statt der positiven Konfiguration (8) kann auch eine negative ausgesparte Konfiguration innerhalb einer Schablone zur Anwendung gelangen. Ferner kann rückseitig der Spiegelschicht (3) eine farbige Folie oder eine Farbschicht vorgesehen sein. Auch ist es denkbar, den Grundkörper (1) mit einer eingefärbten Deckplatte zu kombinieren, welche rückseitig des Grundkörpers (1) durch Klebung angebracht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zur Herstellung eines Werbe- und/oder Dekorationsträgers gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Andererseits richtet sich die Erfindung auf einen Werbe- und/oder Dekorationsträger gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 7.

    [0003] Werbe- und/oder Dekorationsträger aus insbesondere plattenförmigem Spiegelglas oder durchsichtigem Kunststoff, die auf einer Seite mit einer Licht regulär reflektierenden Spiegelschicht (Rückflächenspiegel) versehen sind, werden bevorzugt in Parfümerien, Drogerien, Spielhallen und Diskotheken eingesetzt, um meistens in Verbindung mit direkten oder indirekten Lichtquellen auffällige und/oder einprägsame optische Effekte herbeizuführen. Auch können derartige Werbe- und/oder Dekorationsträger konkav oder konvex sein und zu beliebigen Körpern fest oder lösbar zusammengefügt werden. Die Spiegelschichten können durch Aufdampfen von Metallschichten (meist Aluminium oder Silber) auf die Grundkörper oder durch chemische Prozesse (z.B. Badversilberung) erzeugt werden. Sie können außerdem galvanisch verstärkt sowie durch galvanische Verkupferung und zusätzlichen Lacküberzug geschützt werden.

    [0004] Das große Problem derartiger Werbe- und/oder Dekorationsträger ist die Herstellung der positiv oder negativ ausgeformten Konfigurationen aus einzelnen Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten bzw. aus Kombinationen von Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten, welche einen Licht regulär reflektierenden Charakter aufweisen sollen. Wenn z.B. die Spiegelschichten auf die Grundkörper aufgedampft werden, ist es erforderlich, vor dem Aufdampfungsprozeß diejenigen Flächen der Grundkörper entsprechend sorgfältig abzudecken, welche letztlich von der Betrachterseite der Werbe- und/oder Dekorationsträger her keinen regulär reflektierenden Effekt aufweisen dürfen. Dies ist insbesondere dann mit großen Schwierigkeiten verbunden, wenn z.B. filigrane Schriftzüge und/oder Zahlenkombinationen und/oder Ornamente auf den Werbe- und/oder Dekorationsträgern geschaffen werden sollen.

    [0005] Noch aufwendiger ist es, wenn die gewünschten Konfigurationen durch mechanische Bearbeitung der Grundkörper mit Hilfe von Fräsern oder Lasern hergestellt werden.

    [0006] Ausgehend von den in den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 7 beschriebenen Merkmalen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, sowohl ein Verfahren zur Herstellung eines Werbe- und/oder Dekorationsträgers als auch einen Werbe- und/oder Dekorationsträger zu schaffen, bei dem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch in der Massenproduktion selbst filigrane und komplizierte Konfigurationen problemlos erstellt werden können.

    [0007] Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe besteht in den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmalen, während die Lösung des gegenständlichen Teils dieser Aufgabe in den im Kennzeichen des Patentanspruchs 7 genannten Merkmalen gesehen wird.

    [0008] Danach geht die Erfindung im Kern von einem Grundkörper aus, der wenigstens auf einem Teil seiner Oberfläche mit einer Spiegelschicht versehen ist oder wird. Das heißt, von der Betrachterseite her existiert mindestens eine Licht regulär reflektierende Spiegelfläche, während die dem Betrachter abgewandte Rückseite der Spiegelschicht optisch stumpf oder auch von der Rückseite her durchsichtig (z.B. in Form eines Beobachtungsspiegels) ausgebildet sind. Der Grundkörper kann plattenartig gestaltet sein oder eine beliebig andere geometrische Form aufweisen, auch z.B. in Form eines zylindrischen Hohlkörpers. Er kann aus farblosem oder gefärbtem Material bestehen und durchsichtig oder undurchsichtig sein.

    [0009] Auf die nicht spiegelnde Rückseite der Spiegelschicht wird nun eine Sperrschicht aufgebracht, so daß die Spiegelschicht abgedeckt ist. Diese Sperrschicht kann in positiver Form selber als einzelner Buchstabe, Zahl oder einzelnes Ornament bzw. als Kombination von Buchstaben, Zahlen und/oder Ornamenten ausgebildet sein. Desweiteren können in der Sperrschicht Bereiche negativ konfigurativ ausgespart sein in Form von einzelnen Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten bzw. in Form von Kombinationen aus Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten.

    [0010] Nach dem Anbringen der Sperrschicht werden die Bereiche der Spiegelschicht mittels einer Lösesubstanz unter leichtem Druck reibend entfernt, die nicht von der Sperrschicht bedeckt sind. Diese Lösesubstanz ist derart zusammengesetzt, daß sie auf der einen Seite die Spiegelschicht vollständig entfernt, auf der anderen Seite aber weder das Material des Grundkörpers angreift noch eine Auflösung der Sperrschicht bewirkt (positiv oder negativ), welche zusammen mit den von ihr abgedeckten Bereichen der Spiegelschicht letztlich dem Betrachter des Werbe- und/oder Dekorationsträgers einen einwandfreien spiegelnden Effekt in Form von Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten vermitteln soll.

    [0011] Die Sperrschicht hat eine Dicke, die das Entfernen der Spiegelschicht nicht beeinträchtigt. Desweiteren bedarf es zum Entfernen der Bereiche der Spiegelschicht, unter denen letztlich der Grundkörper sichtbar sein soll, nur eines sanften reibenden Drucks mit der Lösesubstanz, um sicherzustellen, daß weder Riefen auf der Oberfläche des Grundkörpers entstehen noch diese Oberfläche milchig matt wird.

    [0012] Einen besonderen Vorteil bietet die Erfindung dahingehend, daß jetzt gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 2 oder 10 die spiegelfreien Flächen des Grundkörpers mit zumindest einer wenigstens begrenzt lichtdurchlässigen farbigen Folie abgedeckt werden können. Diese Folie wird auf der dem Betrachter abgewandten Rückseite des Grundkörpers befestigt, insbesondere geklebt. In Verbindung mit Hintergrundlicht können auf diese Weise besonders effektvolle Lichtgestaltungen in Verbindung mit den durch Buchstaben und/oder Zahlen und/oder Ornamenten gebildeten spiegelnden Flächen erzeugt werden.

    [0013] Bislang konnten solche Effekte nur dadurch verwirklicht werden, daß nach dem Aufbringen (Aufdampfen oder Badbeschichtung) einer Spiegelschicht auf einen insbesondere aus durchsichtigem Material bestehenden Grundkörper die Spiegelschicht an den gewünschten Bereichen durch aufwendige maschinelle Fräs- oder Laseroperationen entfernt werden mußte. Hierbei ergab sich dann der Nachteil, daß die dabei erzeugten Nuten in den Grundkörpern zwangsläufig Oberflächenbeschädigungen herbeiführten, welche bei hinterlegten Folien die Lichtdurchlässigkeit einschränkten.

    [0014] Statt einer farbigen Folie ist es erfindungsgemäß auch möglich, und zwar entsprechend den Merkmalen der Patentansprüche 3 oder 11, nach dem Entfernen von Bereichen der Spiegelschicht auf die dann spiegelfreien Flächen des Grundkörpers zumindest eine wenigstens begrenzt lichtdurchlässige Farbschicht aufzutragen.

    [0015] Besonders vorteilhaft ist es jetzt dank der Erfindung (Patentansprüche 4 oder 12), den bezüglich der Spiegelschicht konfigurierten Grundkörper mit wenigstens einem Deckkörper, z.B. einer eingefärbten Deckplatte zu hinterlegen, insbesondere zu verbinden. Das Verbinden kann bevorzugt durch Kleben erfolgen. Im Zusammenwirken mit den zur Betrachterseite hin spiegelnden Konfigurationen können dann außerordentlich wirksame Werbe- und/oder Dekorationseffekte erzeugt werden. Die Deckkörper können auch in Kombination mit farbigen Folien und/oder Farbschichten verwendet werden.

    [0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 5 oder 8 darin gesehen, daß die Sperrschicht im Siebdruckverfahren auf die Spiegelschicht gebracht wird. Hierdurch wird die Herstellung der gewünschten positiven oder negativen Konfigurationen noch weiter erleichtert und vereinfacht.

    [0017] Nach den Merkmalen der Patentansprüche 6 oder 9 können zur Herstellung der Sperrschicht aus folienartigem Material bestehende Schablonen eingesetzt werden. Das Befestigen der insbesondere aus einem dünnen folienartigen Material bestehenden Schablonen erfolgt bevorzugt durch Ankleben. Es ist aber auch eine magnetische Festlegung denkbar, die nur zeitlich begrenzt wirksam sein kann. Folienartige Schablonen der in Rede stehenden Art können ohne wesentliche Probleme in der Massenfertigung hergestellt und ebenso leicht und einfach auf die nicht spiegelnde Rückseite der Spiegelschicht vollflächig anliegend befestigt werden.

    [0018] Das Material der Grundkörper besteht entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 13 entweder aus Spiegelglas oder gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 14 aus gegossenem Kunststoff, wobei auch eine Kombination dieser Materialien insbesondere dann denkbar ist, wenn Werbe- und/oder Dekorationsträger in ebener oder gewölbter Form (konkav oder konvex) zu Körpern beliebiger Ausgestaltung zusammengesetzt werden.

    [0019] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
    Figur 1
    einen plattenförmigen Grundkörper aus durchsichtigem Kunststoff in der Frontalansicht;
    Figur 2
    einen vertikalen Querschnitt durch die Grundplatte der Figur 1 entlang der Linie II-II;
    Figur 3
    eine Ansicht auf die Rückseite der hier mit einer Spiegelschicht versehenen Grundplatte der Figuren 1 und 2;
    Figur 4
    einen vertikalen Querschnitt durch die beschichtete Grundplatte der Figur 3 entlang der Linie IV-IV;
    Figur 5
    eine Ansicht auf die Rückseite der beschichteten Grundplatte der Figuren 3 und 4 mit einer auf der Rückseite der Spiegelschicht aufgebrachten L-förmigen Schablone;
    Figur 6
    einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Figur 5 entlang der Linie VI-VI;
    Figur 7
    eine Ansicht auf die Rückseite der Grundplatte der Figuren 5 und 6 bei entfernter Spiegelschicht neben der Schablone;
    Figur 8
    einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Figur 7 entlang der Linie VIII-VIII;
    Figur 9
    eine Ansicht auf die Vorderseite der Grundplatte der Figuren 7 und 8 gemäß dem Pfeil IX der Figur 8;
    Figur 10
    eine Ansicht auf die Rückseite einer mit einer Spiegelschicht versehenen und auf der Spiegelschicht aufgebrachten Schablone mit einer ausgesparten Konfiguration;
    Figur 11
    einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Figur 10 entlang der Linie XI-XI;
    Figur 12
    eine Ansicht auf die Darstellung der Figur 10 nach Entfernung der Spiegelschicht im Bereich der ausgesparten Konfiguration;
    Figur 13
    einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Figur 12 entlang der Linie XIII-XIII;
    Figur 14
    eine Ansicht auf die Vorderseite der Grundplatte der Figuren 12 und 13 gemäß dem Pfeil XIV der Figur 13;
    Figur 15
    einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Figur 12 entlang der Linie XIII-XIII mit einer auf die Rückseite der Schablone aufgebrachten farbigen Folie und
    Figur 16
    in perspektivischer Darstellung die Grundplatte der Figuren 7 bis 9 mit einer angeklebten Deckplatte.


    [0020] Mit 1 ist in den Figuren 1 und 2 eine quadratische Grundplatte aus einem durchsichtigen gegossenen Kunststoff bezeichnet. Die Grundplatte 1 kann aus einer größeren Tafel abgeteilt sein.

    [0021] Auf die Grundplatte 1 wird zunächst entsprechend den Darstellungen der Figuren 3 und 4 auf einer Flachseite 2 eine lichtundurchlässige Spiegelschicht 3 aufgedampft. Diese Spiegelschicht 3 kann aber auch schon vorher vorhanden sein, das heißt, vor dem Abteilen aus einer größeren Tafel. Während die Rückseite 4 der Spiegelschicht 3 optisch stumpf ist, ist die zur anderen Flachseite 5 der Grundplatte 1 hin gerichtete Oberfläche 6 Licht regulär reflektierend gestaltet. Bei der Spiegelschicht 3 handelt es sich z.B. um aufgedampftes Silber. Die Spiegelschicht 3 ist galvanisch verstärkt und durch galvanische Kupferung sowie zusätzlichen Lacküberzug geschützt. Die Dicke der Spiegelschicht 3 ist in Relation zur Dicke der Grundplatte 1 aus Gründen der besseren Unterscheidbarkeit übertrieben stark veranschaulicht.

    [0022] Die mit einer Spiegelschicht 3 versehene Grundplatte 1 der Figuren 3 und 4 wird auch als Rückflächenspiegel bezeichnet.

    [0023] Gemäß den Figuren 5 und 6 wird anschließend auf die Rückseite 4 der Spiegelschicht 3 eine Schablone 7 vollflächig aufgeklebt. Die Schablone 7 besteht aus einem dünnen folienartigen Material, obwohl aus Anschauungsgründen die Dicke der Schablone 7 übertrieben stark eingezeichnet ist. Sie ist positiv als seitenverkehrtes "L" 8 konfiguriert. Diese Konfiguration 8 steht stellvertretend für andere einzelne Buchstaben, Zahlen oder Ornamente bzw. für kombinativ einander zugeordnete Buchstaben, Zahlen oder Ornamente, wie z.B. komplette Schriftzüge.

    [0024] Im Anschluß daran wird gemäß den Figuren 7 und 8 die Spiegelschicht 3 neben der L-förmigen Konfiguration 8 der Schablone 7 mit leichtem Druck unter Verwendung einer entsprechenden flüssigen Lösesubstanz reibend entfernt. Diese Flüssigkeit ist so zusammengesetzt, daß sie weder die Durchsichtigkeit der neben der Schablone 7 befindlichen Flächen der Grundplatte 1 beeinträchtigt noch die Schablone 7 aufzulösen vermag.

    [0025] Durch das Aufbringen der L-förmig konfigurierten Schablone 7 auf die Rückseite 4 der Spiegelschicht 3 wird mithin entsprechend der Darstellung der Figur 9 dem Betrachter von der Flachseite 5 der Grundplatte 1 her ein regulär reflektierendes "L" 8 an einer ansonsten durchsichtigen Grundplatte 1 als Werbe- und/oder Dekorationsträger 9 vermittelt.

    [0026] Anhand der Ausführungsform der Figuren 10 und 11 ist veranschaulicht, daß auf eine mit einer lichtundurchlässigen Spiegelschicht 3 versehene durchsichtige Grundplatte 1 gemäß den Figuren 3 und 4 eine dünne folienartige Schablone 10 aufgebracht ist, welche eine rechteckig ausgesparte Konfiguration 11 besitzt.

    [0027] Wird nun wiederum mit Hilfe der flüssigen Lösesubstanz die Spiegelschicht 3 innerhalb der Konfiguration 11 entfernt, entsteht gemäß den Darstellungen der Figuren 12 bis 14 ein fertiger Werbe- und/oder Dekorationsträger 12, welcher umfangsseitig eines in der Mitte liegenden durchsichtigen Quadrats 13 der Grundplatte 1 einen Licht regulär reflektierenden Spiegelrand 14 besitzt.

    [0028] Es versteht sich, daß auch die negative Konfiguration 11 gemäß den Figuren 10 bis 14 lediglich ein Ausführungsbeispiel für einzelne Buchstaben, Zahlen oder Ornamente darstellt. Diese Konfiguration 11 kann selbstverständlich auch mit weiteren Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten kombinativ in beliebiger Art und Weise zusammengefaßt werden. Die Dicke der Schablone 10 ist in Relation zu der Dicke der Grundplatte 1 ebenfalls übertrieben stark dargestellt.

    [0029] Desweiteren ist es möglich, wie z.B. anhand der Figur 15 erkennbar, daß rückseitig der Spiegelschicht 3 eine farbige Folie 15 angeklebt werden kann. Vorzugsweise wird die Folie 15 an der Schablone 10 befestigt. Die Folie 15 ist übertrieben dick veranschaulicht. Unter Anwendung einer Lichtquelle LQ kann dann für den Betrachter zusätzlich neben dem spiegelnden Rand noch ein weiterer optischer Effekt im Bereich des durchsichtigen Mittelfelds geschaffen werden. Die Folie 15 kann auch durch eine Farbschicht ersetzt werden.

    [0030] Anhand der Figur 16 ist eine Ausführungsform veranschaulicht, bei welcher der Werbe- und/oder Dekorationsträger 9 der Figuren 7 bis 9 mit einer Deckplatte 16 aus beispielsweise schwarz eingefärbtem Kunststoff flächig verklebt ist. In diesem Fall tritt das silberne "L" 8 noch effektvoller gegenüber dem dunklen Hintergrund hervor. Selbstverständlich sind auch andere Farbkombinationen denkbar.

    Bezugszeichenaufstellung



    [0031] 
    1
    Grundplatte
    2
    Flachseite v. 1
    3
    Spiegelschicht
    4
    Rückseite v. 3
    5
    Flachseite v. 1
    6
    Oberfläche v. 3
    7
    Schablone
    8
    "L"
    9
    Werbe-/Dekorationsträger
    10
    Schablone
    11
    Konfiguration in 10
    12
    Werbe-/Dekorationsträger
    13
    durchsichtige Mitte
    14
    Spiegelrand
    15
    Folie
    16
    Deckplatte
    LQ
    Lichtquelle



    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Werbe- und/oder Dekorationsträgers, bei welchem ein Grundkörper (1) wenigstens bereichsweise auf einer Oberfläche (2) mit einer Licht regulär reflektierenden Spiegelschicht (3) und mit in der Spiegelschicht (3) positiv oder negativ ausgeformten Konfigurationen (8, 11) aus einzelnen Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten bzw. aus Kombinationen von Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst auf die nicht spiegelnde Rückseite (4) der Spiegelschicht (3) eine Sperrschicht (7, 10) aufgebracht wird, die konfigurativ (7) gestaltet ist oder in der Konfigurationen (11) ausgespart sind, und daß dann die Spiegelschicht (3) neben der konfigurativ gestalteten Sperrschicht (7, 10) bzw. die durch die in der Sperrschicht (10) ausgesparten Konfigurationen (11) definierten Bereiche der Spiegelschicht (3) mittels einer flüssigen Lösesubstanz unter leichtem Druck reibend entfernt werden.
     
    2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entfernen der Spiegelschicht (3) neben oder innerhalb der Sperrschicht (7, 10) die spiegelfreien Flächen des Grundkörpers (1) mit zumindest einer wenigstens begrenzt lichtdurchlässigen farbigen Folie (15) abgedeckt werden.
     
    3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entfernen der Spiegelschicht (3) neben oder innerhalb der Sperrschicht (7, 10) auf die spiegelfreien Flächen des Grundkörpers (1) zumindest eine wenigstens begrenzt lichtdurchlässige Farbschicht aufgetragen wird.
     
    4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entfernen der Spiegelschicht (3) neben oder innerhalb der Sperrschicht (7, 10) der Grundkörper (1) rückseitig der Spiegelschicht (3) mit wenigstens einem eingefärbten Deckkörper (16) hinterlegt wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschicht (7, 10) im Siebdruckverfahren auf die Spiegelschicht (3) gebracht wird.
     
    6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst auf die nicht spiegelnde Rückseite (4) der Spiegelschicht (3) mindestens eine aus folienartigem Material bestehende Schablone (7, 10) vollflächig anliegend befestigt wird, die konfigurativ (7) gestaltet ist oder in der Konfigurationen (11) ausgespart sind, und daß dann die Spiegelschicht (3) neben der konfigurativ gestalteten Schablone (7) bzw. die durch die in der Schablone (10) ausgesparten Konfigurationen (11) definierten Bereiche der Spiegelschicht (3) mittels einer flüssigen Lösesubstanz unter leichtem Druck reibend entfernt werden.
     
    7. Plattenförmiger Werbe- und/oder Dekorationsträger, der einen Grundkörper (1) aufweist, welcher mindestens bereichsweise auf einer Oberfläche (2) mit einer Licht regulär reflektierenden Spiegelschicht (3) und mit in der Spiegelschicht (3) positiv oder negativ ausgeformten Konfigurationen (8, 11) aus einzelnen Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten bzw. aus Kombinationen von Buchstaben, Zahlen oder Ornamenten versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Spiegelschicht (3) eine Sperrschicht (7, 10) angebracht ist, die konfigurativ (7) gestaltet ist oder in der Konfigurationen (11) ausgespart sind, wobei die Bereiche der Spiegelschicht (3) neben der konfigurativ gestalteten Sperrschicht (7) bzw. die durch die in der Sperrschicht (10) ausgenommenen Konfigurationen (11) definierten Bereiche der Spiegelschicht (3) durch eine weder das Material des Grundkörpers (1) angreifende noch die Sperrschicht (7, 10) auflösende flüssige Substanz entfernt sind.
     
    8. Werbe- oder Dekorationsträger nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschicht (7, 10) im Siebdruckverfahren aufgebracht ist.
     
    9. Werbe- oder Dekorationsträger nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschicht aus mindestens einer auf die Spiegelschicht (3) aufgebrachten Schablone (7, 10) gebildet ist.
     
    10. Werbe- oder Dekorationsträger nach einem der Patentansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die spiegelfreien Flächen des mit einer konfigurierten Spiegelschicht (3) versehenen Grundkörpers (1) mit zumindest einer wenigstens begrenzt lichtdurchlässigen farbigen Folie (15) abgedeckt sind.
     
    11. Werbe- oder Dekorationsträger nach einem der Patentansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens auf den spiegelfreien Flächen des mit einer konfigurierten Spiegelschicht (3) versehenen Grundkörpers (1) mindestens eine wenigstens begrenzt lichtdurchlässige Farbschicht aufgebracht ist.
     
    12. Werbe- oder Dekorationsträger nach einem der Patentansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß rückseitig des mit einer konfigurierten Spiegelschicht (3) versehenen Grundkörpers (1) mindestens ein gefärbter Deckkörper (16) vorgesehen ist.
     
    13. Werbe- oder Dekorationsträger nach einem der Patentansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) aus Spiegelglas besteht.
     
    14. Werbe- oder Dekorationsträger nach einem der Patentansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) aus gegossenem Kunststoff gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht