(19)
(11) EP 0 604 928 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.07.1994  Patentblatt  1994/27

(21) Anmeldenummer: 93120875.5

(22) Anmeldetag:  24.12.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B61B 10/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 31.12.1992 DE 9217875 U

(71) Anmelder: DIGITRON AG
CH-5001 Aarau (CH)

(72) Erfinder:
  • Blaser, Viktor
    CH-6010 Kriens (CH)
  • Glanzmann, Anton
    CH-6362 Standstad (CH)
  • Husistein, Anton
    CH-6010 Kriens (CH)

(74) Vertreter: Weiss, Peter, Dr. rer.nat. 
Dr. Peter Weiss & Partner Postfach 12 50
78229 Engen
78229 Engen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schleppfahrzeug


    (57) Bei einem Schleppfahrwerk aus einem Ladewagen (1), der über seine Deichsel (3) an einer Mitnehmerstange (5) lösbar angekoppelt ist, weist die Mitnehmerstange (5) eine Verbindung mit einem selbstfahrenden Elektrofahrwerk (6) an einer Schiene (7) auf. Mit der Mitnehmerstange (5) ist über eine Drehgelenkverbindung (10) eine Taststange (9) verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schleppfahrwerk aus einem Ladewagen, der über eine Deichsel an einer Mitnehmerstange lösbar angekoppelt ist, wobei die Mitnehmerstange eine VeVerbindung mit einem selbstfahrenden Elektrofahrwerk an einer Schiene aufweist.

    [0002] Zum Transport von Gütern beliebiger Art sind Ladewagen bekannt, bei denen beispielsweise eine Ladegabel zum Unterfahren von Paletten auf Rädern angeordnet ist. Im vorderen Bereich befindet sich dann eine Hubeinrichtung, mittels welcher die Ladegabel und die Paletten angehoben werden können. Danach können diese Ladewagen und die Last von Hand transportiert werden.

    [0003] Beim heutigen Grad der Automatisation von Produktionsabläufen ist es unabdingbar, dass der Transport von bestimmten Gütern über weite Strecken selbstfahrend erfolgen sollte. Hierzu befinden sich bereits in vielen Betrieben Schienen mit Laufkatzen, an denen die Güter zu bestimmten Stellen der Produktion transportiert werden. In der Regel bedeutet dies aber, dass die Güter angehoben werden müssen, was einen relativ hohen Aufwand erfordert. Ferner ist ein derartiger Transport aus sicherheitstechnischen Gründen bedenklich.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schleppfahrwerk der o.g. Art zu entwickeln, bei dem ein herkömmlicher Ladewagen ohne Schwierigkeiten mit einem Elektrofahrwerk gekoppelt werden kann und bei dem wesentliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass mit der Mitnehmerstange über eine Drehgelenkverbindung eine Taststange verbunden ist.

    [0006] Diese Taststange ist in Fahrtrichtung vor dem Ladewagen angeordnet, so dass sie ein Hindernis erfühlen kann. Hindernisse sind nicht nur Gegenstände, sondern vor allem auch in den Produktionsprozess eingebundene Menschen. Die Taststange ist so ausgelegt, dass sie beim Auftreffen auf ein Hindernis auslenkt und dabei einen Fühler betätigt, welcher den Antrieb des Elektrofahrwerkes stoppt.

    [0007] In einem einfachen Ausführungsbeispielt der Erfindung hängt die Taststange etwa senkrecht von einem Drehgelenk nahe der Laufkatze nach unten und ist nach dem Drehgelenk mit einem Stangenstück verbunden. Über dieses Stangenstück kann der o.g. Fühler betätigt werden. Bei dem Fühler kann es sich beispielsweise um einen Näherungsschalter handeln, welcher eine Stirnfläche des Stangenstückes beobachtet.

    [0008] Um die Taststange in ihrer Länge verstellen zu können, ist sie bevorzugt teleskopartig ausgebildet.

    [0009] Für die Verbindung zwischen Mitnehmerstange und Deichsel ist vor allem vorgegeben, dass die Deichsel nur eine geringstmögliche Veränderung aufweist, da der Ladewagen ausserhalb seiner Benutzung in einem Schleppfahrwerk auch, wie ursprünglich, von Hand bewegt werden soll. Deshalb besitzt diese Deichsel lediglich eine Kugel an einer Kugelhalterung, welche von einer Kugelaufnahme an der Mitnehmerstange aufgenommen wird. Diese Kugel ist mit dem freien Ende der Deichsel verbunden.

    [0010] Dagegen befindet sich eine eigentliche Riegeleinrichtung am Ende der Mitnehmerstange und besteht bevorzugt aus einem Riegel, welcher die Deichsel übergreifen kann. Der Einfachheit halber handelt es sich hier um einen Schubriegel, welcher in einer Hülse gleitet und nach dem Übergreifen der Deichsel in ein Riegellager einfährt.

    [0011] Durch diese Verbindung wird gewährleistet, dass der Ladewagen relativ starr mit der Mitnehmerstange verbunden ist und während seiner Fahrt seitlich nicht ausbrechen kann. Ferner finden keine Wippbewegungen zwischen Deichsel und Mitnehmerstange statt, welche zu einem unerwünschten Betätigen der Hubeinrichtung führen könnten.

    [0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in

    Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Schleppfahrwerk in Fahrtrichtung;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf das Schleppfahrwerk gem Fig. 1, quer zur Fahrtrichtung;

    Fi. 3 eine vergrösserte Draufsicht auf eine Verbindung zwischen einer Mitnehmerstange und einem Hubwagen;

    Fig. 4 eine Seitenansicht der Verbindung zwischen Mitnehmerstange und Hubwagen entsprechend Fig. 3.



    [0013] Gem. den Figuren 1 und 2 ist von einem Schleppfahrwerk ein Ladewagen 1 erkennbar, der beispielsweise auf einem Hallenboden 2 rollt und mit dem beliebige Lasten transportiert werden können. Dieser Ladewagen 1 besitzt eine Deichsel 3, mittels welcher er auch von Hand bewegt werden kann und die in bekannter Art und Weise eine Hubeinrichtung 4 durch eine Pumpbewegung betätigt.

    [0014] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Deichsel 3 an eine Mitnehmerstange 5 angekoppelt, welche mit einem selbstfahrenden Elektrofahrwerkes 6 an einer Schiene 7 in Verbindung steht. Dem Antrieb dieser Laufkatze 6 dient ein Motor 8, im übrigen ist diese Laufkatze 6 von bekannter Bauart.

    [0015] Im oberen Bereich der Mitnehmerstange 5, nahe dem selbstfahrenden Elektrofahrwerk 6, ist an der Mitnehmerstange 5 eine Taststange 9 gelenkig angeordnet, wobei sie mit der Mitnehmerstange 5 eine Drehgelenkverbindung 10 eingeht. Jenseits dieser Drehgelenkverbindung 10 verläuft ein Stangenstück 11 etwa parallel zu der Mitnehmerstange 5, wobei das Stangenstück 11 von einem Fühler 12 beobachtet wird. Sobald die Taststange 9 auf ein Hindernis, beispielsweise auf einen Menschen trifft, wird sie in Richtung z ausgelenkt. Dabei nimmt die Taststange 9 über die Drehgelenkverbindung 10 auch das Stangenstück 11 mit, so dass die Stirnfläche dieses Stangenstückes 11 aus dem Bereich des Fühlers 12 gelangt. Da der Fühler 12 direkt mit dem Antrieb des selbstfahrenden Elektrofahrwerkes 6 gekoppelt ist, wird diese stillgesetzt.

    [0016] Bevorzugt ist die Taststange 9 teleskopartig ausgebildet, so dass, wie in Fig. 2 angedeutet, ein Taststangenteil 9a in einem weiteren Taststangenteil 9b verschiebbar angeordnet ist.

    [0017] Auf der Mitnehmerstange 5 sitzt im übrigen ein Steuerkasten 13 auf, über den die einzelnen Funktionen und insbesondere Zieleingaben des Schleppfahrwerks gesteuert werden können.

    [0018] In den Figuren 3 und 4 ist die Verbindung zwischen dem Ladewagen 1 und der Mitnehnerstange 5 näher dargestellt. Hierzu befindet sich auf der Oberfläche der Mitnehmerstange 5 eine Kugelaufnahme 14, welche an einen T-förmigen Befestigungswinkel 15 festgeleggt ist. Der Festlegung dienen entsprechende Schraubenbolzen 16.

    [0019] In Verbindungslage greift in die Kugelaufnahme 14 eine Kugel 17 ein, welche an einer Kugelhalterung 18 am Ende der Deichsel 3 festgelegt ist.

    [0020] Am Ende der Mitnehmerstange 5 befindet sich eine Riegeleinrichtung 20. Ein entsprechender Schubriegel 21 sitzt in einer Hülse 22 und ist quer zur Mitnehmerstange 5 bzw. Deichsel 3 verschiebbar. Die Hülse 22 ist dabei an Befestigungslaschen 23 festgelegt.

    [0021] In Schliesslage übergreift der Schubriegel 21 die Deichsel 3 und sitzt in einem Riegellager 24 gegenüber der Hülse 22.

    [0022] Die Betätigung des Schubriegels 21 erfolgt mittels eines Riegelhebels 25, der bei seinem Aufrichten eine Endaufnahme 26 in der Hülse 22 verlässt und dann entlang einem Längsschlitz 27 in der Hülse 22 in eine weitere Endaufnahme 28 verschiebbar ist. Hierdurch wird die Verbindung zwischen Deichsel 3 und Mitnehmerstange 5 aufgehoben.

    [0023] Endwärtig besitzt die Deichsel 3 im übrigen noch einen herzförmig geformten Handgriff 29.


    Ansprüche

    1. Schleppfahrwerk aus einem Ladewagen (1), der über seine Deichsel (3) an einer Mitnehmerstange (5) lösbar angekoppelt ist, wobei die Mitnehmerstange (5) eine Verbindung mit einem selbstfahrenden Elektrofahrwerk (6) an einer Schiene (7) aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass mit der Mitnehmerstange (5) über eine Drehgelenkverbindung (10) eine Taststange (9) verbunden ist.
     
    2. Schleppfahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gelenkverbindung (10) im oberen Bereich der Mitnehmerstange (5) nahe der Laufkatze (6) befindet.
     
    3. Schleppfahrwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Taststange (9) ein Fühler (12) zugeordnet ist.
     
    4. Schleppfahrwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass von der Taststange (5) nach der Drehgelenkverbindung (10) ein Stangenstück (11) abgekröpft ist, dessen Stirnfläche der Fühler (12) zugeordnet ist.
     
    5. Schleppfahrwerk nach wenigstens einem der Ansprüch 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Taststange (9) teleskopartig ausgebildet ist.
     
    6. Schleppfahrwerk nach wenigstens einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass zum lösbaren Verbinden von Deichsel (3) und Mitnehmerstange (5) eine Kugelaufnahme (14) zur Aufnahme einer Kugel (17) und davon beabstandet eine Riegeleinrichtung (20) vorgesehen ist.
     
    7. Schleppfahrwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel (17) endwärtig an einer Kugelhaltung (18) an der Deichsel (3) angeordnet ist, während die Kugelaufnahme (14) der Mitnehmerstange (5) aufsitzt.
     
    8. Schleppfahrwerk nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegeleinrichtung (20) einen Schubriegel (21) in einer Hülse (22) aufweist, welche am Ende der Mitnehmerstange (5) festgelegt ist, wobei der Schubriegel (21) in Riegellage die Deichsel (3) übergreift und in ein Riegellager (24) gegenüber der Hülse (22) eingefahren ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht