[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum schneidenden Zerteilen von Kanthölzern in
dünne Bretter nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Das schneidende Erzeugen von dünnen Brettern, bei dem Rohmaterialverlust durch Anfall
von Sägemehl weitgehend vermieden wird, findet zunehmend Anwendung. Es werden bereits
Brettdicken von 10 mm und darüber erreicht. Bei der schneidenden Erzeugung dünner
Bretter wird ein Kantholz in seiner Längsrichtung gegen ein Messer vorgeschoben, durch
das ein Brett abgetrennt wird, welches entlang der Messerschräge seitlich abgeführt
wird. Zum Erzielen einer besseren Schnittqualität hat es sich als zweckmäßig und in
verschiedenen Anwendungsfällen auch als erforderlich erwiesen, das Kantholz vor dem
Schneiden aufzuheizen, um dadurch das im Holz enthaltene Lignin und weitere Bestandteile
in gewissem Maße zu erweichen bzw. zu plastifizieren. In der DE-A-39 36 312 ist bereits
vorgeschlagen, Bretter aus Kanthölzern zu schneiden, die eine Temperatur von mehr
als 40°C, vorzugsweise von etwa 60°C aufweisen. Ähnliche Maßnahmen waren bereits auch
schon aus der Technik des Furnierschälens bekannt. So beschreibt bereits die US-A-4
362 197 das Erwärmen des Ausgangsholzes in einem Heißwasserbad.
[0003] Beim Schneiden gerät das in einer Aufheizeinrichtung erwärmte Ausgangskantholz jedoch
zurück in den Bereich der Umgebungstemperatur, in der es sich wieder abkühlt. Insbesondere
wird nach Abtrennen eines Brettes von einem Kantholz eine neue Außenfläche frei, wodurch
der Abkühlvorgang im Bereich der nächst vorgesehenen Schnittebene beschleunigt wird.
Die Abkühlung führt insgesamt dazu, daß sich bei vollständigem Aufteilen eines Kantholzes
in dünne Bretter durch aufeinanderfolgende Schneidvorgänge die Temperaturen in den
nacheinander anfallenden Schnittflächen nicht gleich sind und sich daher Bretter unterschiedlicher
Oberflächenqualität ergeben können.
[0004] Dieses Problem ist dann leichter beherrschbar, wenn relativ kurze Kanthölzer, beispielsweise
bei der Parkettherstellung, in Bretter zerteilt werden und dies auch noch bei sehr
hoher Schnittgeschwindigkeit stattfindet. Für ein solches Herstellungsverfahren kann
es anlagenmäßig wirtschaftlich sein, eine solche Anzahl von Schneideinrichtungen bzw.
Schneidmaschinen unmittelbar hintereinander anzuordnen, daß das Kantholz bei einem
Durchgang durch diese Maschinenfolge vollständig in dünne Bretter zerteilt wird. Kurze
Kanthölzer ermöglichen es auch, die Schneideinrichtungen sehr dicht hintereinander
anzuordnen, so daß die Durchlaufzeit eines solches kurzen Kantholzes durch die Folge
von Schneideinrichtungen insgesamt so kurz gehalten werden kann, daß die Holzabkühlung
während dieser Zeit möglicherweise kein qualitätsminderndes Problem darstellt.
[0005] Anders sieht es bei der Verarbeitung relativ langer Kanthölzer aus. Hier ist naturgegeben
bereits schon die Schnittzeit zum Abtrennen eines Brettes größer. Darüber hinaus würde
eine Anlage zum Aufteilen eines langen Kantholzes in dünne Bretter auch baulich wesentlich
aufwendiger, insbesondere länger ausfallen, da im allgemeinen schon die Zwischentransporteinrichtungen
für das Führen langer Kanthölzer länger auszuführen sind. Dadurch bedingt, stellen
sich merkbare Temperaturerniedrigungen nach dem Abtrennen bereits eines oder mehrerer
Bretter ein.
[0006] Aus Gründen des erforderlichen Investitionsvolumens wählt man für das Schneiden langer
Bretter häufig Anlagen mit nur einer oder zwei hintereinander angeordneten Schneideinrichtungen
bzw. Schneidmaschinen und führt die eine solche Schneidstation verlassenden Restkanthölzer
solange wieder zurück und erneut durch die Schneidstation, bis sie vollständig in
dünne Bretter aufgeteilt sind. Da bei dieser Verfahrensweise zu dem Durchlauf durch
die Schneidstation zumindest auch noch die Rücklaufzeiten hinzukommen, ist das Problem
der Holzabkühlung hierbei noch größer.
[0007] In der US-A-4 362 197 ist für das Schneiden von Furnier bereits vorgeschlagen worden,
den Holzrohling jeweils nach Abtrennen einer Furnierschicht wieder in ein Wasserbad,
insbesondere ein erhitztes Wasserbad zurückzuführen, um die Oberfläche des Holzrohlings
erneut zu tränken und zu erwärmen, bevor dort der nächste Furnierschnitt ausgeführt
wird. Die in de US-A-4 362 197 in Verbindung mit einem solchen Verfahren beschriebene
Vorrichtung ist für einen kontinuierlichen Betrieb mit hohem Durchsatz nicht geeignet.
Die Ausgangshölzer werden dort offenbar in ein und dieselbe Aufheizvorrichtung gegeben,
in die auch diejenigen Hölzer zurückgeführt werden, die die Furnierschneidmaschine
bereits einmal durchlaufen haben. Dies mag bei Schneiden von Furnier akzeptabel sein,
da die Zeit zur Durchdringung der nächsten, im allgemeinen sehr dünnen abzutrennenden
Schicht verhältnismäßig kurz ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs bezeichneten Art
zum Schneiden dünner Bretter derart zu verbessern, daß sie ein Schneiden bei möglichst
gleichbleibenden Holztemperaturen in einem zumindest quasi kontinuierlichen Ablauf
ermöglicht und in ihren Prozeßparametern insbesondere an Hölzer mit unterschiedlichem
Verhalten anpaßbar ist.
[0009] Es wurden eingehende Untersuchungen vorgenommen, in denen beispielsweise der zeitabhängige
Temperaturverlauf in einem Kantholz bei dessen Aufheizen und anschließender Rückführung
in Umgebungstemperatur in verschiedenen Tiefen des Kantholzes, auch in Abhängigkeit
von der Holzart und Holzfeuchte ermittelt wurde. Diese Versuche haben eine stark zeitabhängige
Temperatur, beispielsweise derjenigen Ebene in einem Kantholz ergeben, die die nächste
Schnittebene bildet. Diese Ergebnisse haben zu Überlegungen geführt, eine Schneidanlage
bezüglich der Temperaturbeeinflussung des Holzes flexibler zu gestalten.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung der vorstehend genannten Aufgabenstellung sieht daher
in einer grundsätzlichen Ausführung vor, die Aufheizmittel für das Holz in eine Aufheizeinrichtung
und mindestens eine separate Nachheizeinrichtung zu trennen. Welche relative Bedeutung
dabei der Aufheiz- und der Nachheizeinrichtung zukommt, hängt u.a. auch davon ab,
wie hoch das Holz in der Aufheizeinrichtung vor seinem ersten Zuführen zur Schneidstation
erwärmt wird. Wird nämlich ein einmal aufgeheiztes Kantholz wieder der Umgebungstemperatur
ausgesetzt, so hängt die Abkühlung in der für den nächsten Schnitt vorgesehenen Schnittebene
nicht nur von dem Wärmeverlust der betroffenen Außenschichten gegenüber der Umgebung
ab, sondern auch von der Höhe der Temperatur im Inneren des Kantholzes, aus dem Wärme
in die Außenbereiche nachströmen kann, wenn die Ausgangstemperatur im Inneren hoch
war. Erhitzt man ein Kantholz dagegen nur in seinen Oberflächenschichten, ohne daß
die gleiche Temperatur auch bis zum Inneren des Kantholzes durchdringt, so wie dies
beim Verfahren der US-A-4 362 197 gegeben zu sein scheint, ist der Nachheizaufwand
im Verhältnis zum ersten Aufheizaufwand größer, da die hier allein nur aufgeheizten
Oberflächenschichten schneller abkühlen und aus dem Inneren des Kantholzes keine Wärme
nachströmen kann. Aus dieser Kenntnis heraus ist das optimale Leistungsverhältnis
zwischen Aufheizeinrichtung und Nachheizeinrichtung für einen bestimmten Anwendungsfall
zu ermitteln.
[0011] Im folgenden seien vorerst noch einige Begriffe definiert, wie sie im Zusammenhang
dieser Beschreibung verstanden werden sollen:
Bei der schneidenden Erzeugung von Brettern wird der Holzrohling im allgemeinen in
Form eines Kantholzes zur Verfügung gestellt, weil einerseits zumindest eine erste
Fläche wünschenswert ist, parallel zu welcher die Dicke des ersten abzutrennenden
Brettes bestimmt wird und andererseits mindestens eine rechtwinklig zu dieser ersten
Fläche verlaufende Fläche als Führungsfläche sinnvoll ist. Die Erfindung erstreckt
sich aber auch auf nicht vierseitig angeflachte Ausgangshölzer, im weitesten Sinne
auch auf ein Rundholz, so daß der hier verwendete Begriff Kantholz in diesem weiten
Sinne verstanden werden soll. Auch ein vierseitig angeflachtes Stammholz braucht noch
kein echtes Kantholz zu sein, wenn es noch waldrandige Ecken aufweist.
[0012] Der Begriff Schneidstation soll einen Komplex mit einer, aber möglicherweise auch
mehreren hintereinandergeschalteten Schneideinrichtungen umfassen. Solche mehreren
Schneideinrichtungen können in einer gemeinsamen Vorrichtung angeordnet sein, beim
derzeitigen Entwicklungsstand hat es sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, jede Schneideinrichtung
als Einzelschneideinrichtung in einer separaten Maschine anzuordnen. In diesem Fall
können einzelne Schneidmaschinen hintereinander angeordnet sein, die durch entsprechende
Fördermittel für das Kantholz verbunden sind. Von mehr als einer Schneidstation soll
lediglich die Rede sein, wenn eine Folge von Schneideinrichtungen durch eine Nachheizeinrichtung
gemäß dieser Erfindung unterbrochen ist.
[0013] Transport- und Fördermittel sollen im weitesten Sinne des Wortes verstanden sein.
Sie können getrennte Einheiten zwischen den Behandlungs- und Bearbeitungsaggregaten
sein, können beispielsweise aber auch als reine Übergabevorrichtungen mit solchen
Einheiten verbunden oder in sie integriert sein. So kann beispielsweise ein Querförderer
einen Warmetunnel durchlaufen. Die genannten Fördermittel werden im übrigen als dem
Fachmann bekannt vorausgesetzt.
[0014] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung, die für unterschiedliche Anwendungsfälle
Vorteile haben können, werden im folgenden erläutert.
[0015] Als Aufheizeinrichtung für das der Anlage zugeführte Kantholz wird eine Einrichtung
mit einer Heißwasserbehandlung bevorzugt, die genügend Kapazität haben sollte, um
die Kanthölzer möglichst auch bis zu ihrem Inneren nahezu auf die Temperatur des Heizmittels
bzw. auf die im allgemeinen etwas darunterliegende Schneidtemperatur zu bringen. Ein
Schwimmen der Kanthölzer auf einem Heißwasserbad ist zwar möglich, führt aber nicht
zu der angestrebten gleichmäßigen Aufheizung. Es sind daher Heißwassertaucheinrichtungen
als Aufheizeinrichtung vorzuziehen. Das Tauchen der Kanthölzer kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß die in einem Heißwasserbad schwimmenden, parallel zueinander
ausgerichteten und in Querrichtung weiterbewegten Kanthölzer durch einen auf oder
unterhalb der Wasseroberfläche umlaufenden Förderer unter die Wasseroberfläche gedrückt
oder mittels eines Förderers unterhalb von untergetauchten Führungskufen entlanggeführt
werden. Es sind aber auch Lösungen in Form von Zellenrädern möglich, wie dies beispielsweise
in der US-A-4 362 197 angedeutet ist, wobei die Zellenräder auch über den größten
Teil ihres Umfanges in das Heißwasser eintauchen können. Eine solche Einrichtung mit
entsprechend langsamer Drehzahl eignet sich für eine gleichmäßig kontinuierliche Beschickung
mit Kanthölzern und eine entsprechend gleichmäßig kontinuierliche Abnahme. Einfache
Tauchbecken können dagegen besser mit einem Puffervolumen versehen werden, wobei sowohl
die Beschickung des Beckens mit Kanthölzern wie auch deren Entnahme entweder kontinuierlich
oder intermittierend erfolgen können.
[0016] Bei Rücklaufbetrieb der Restkanthölzer wird die Schneidstation vorzugsweise derart
betrieben, daß im Rücklauf nicht nur ein einziges Kantholz bis zur endgültigen Aufarbeitung
sondern eine bestimmte Gruppe oder Charge von Kanthölzern geführt wird, bis sie vollkommen
aufgearbeitet ist und durch eine neue Charge ersetzt wird. Dies erfordert Möglichkeiten
zur Zwischenspeicherung mindestens einer üblicherweise in der Schneidstation in Arbeit
befindlichen Chargengröße, bis eine in Umlauf befindliche Charge aufgearbeitet ist.
[0017] Bei Aufheizvorrichtungen, beispielsweise in Form von Heißwassertaucheinrichtungen,
die erfindungsgemäß so ausgebildet sind, daß ihnen intermittierend bei Bedarf weitere
Chargen an Kanthölzern entnommen werden können, bereitet dieses Erfordernis kein Problem.
Erreicht werden kann eine solche Arbeitsweise dadurch, daß auch die Beschickung des
Tauchbeckens in gleicher Weise intermittierend chargenweise erfolgt, indem vor der
Aufheizeinrichtung jeweils eine neue Charge von Kanthölzern bereitgehalten und bei
Abgabe einer Charge aus der Aufheizeinrichtung in die Heizeinrichtung nachgeladen
wird. Zwischen diesen Entnahme- und Beschickungsvorgängen erfolgt kein Weitertransport
der in der Aufheizeinrichtung befindlichen Kanthölzer. Bei kontinuierlicher Beschickung
der Aufheizeinrichtung muß diese ein entsprechend verfügbares Puffervolumen für Kanthölzer
enthalten.
[0018] Ist eine Aufheizeinrichtung mit vollkontinuierlichem Durchlauf vorgesehen, sind hinter
der Aufheizeinrichtung gesonderte Mittel für die Zwischenspeicherung mindestens einer
Kantholzcharge vorzusehen, auf die weiter unten noch eingegangen wird.
[0019] In ihrer allgemeinsten Form sieht die Erfindung eine Anlage vor, bei der für die
Restkanthölzer, von denen beim Durchgang durch eine Schneidstation mindestens ein
dünnes Brett abgetrennt wurde, an beliebiger Stelle der Anlage eine Nachheizeinrichtung
vorgesehen ist, in der die Restkanthölzer einer Nacherwärmung unterworfen werden können,
bevor sie wieder der gleichen oder einer weiteren Schneidstation zugeführt werden.
Selbst wenn eine Folge von Schneideinrichtungen vorgesehen ist, die ein vollständiges
Aufteilen der Kanthölzer in dünne Bretter in einem Durchgang gestattet, kann erfindungsgemäß
diese Folge von Schneideinrichtungen in zwei oder mehr Schneidstationen unterteilt
werden, zwischen denen dann je eine Nachheizeinrichtung vorgesehen werden kann. Derartige
Nachheizeinrichtungen erfordern ein bestimmtes Puffervolumen, um genügende Aufheizverweilzeit
im kontinuierlichen Durchlauf zur Verfügung zu stellen. Im allgemeinen wird jedoch
bei Nacherwärmung von Restkanthölzern im Kreislauf gearbeitet werden, wobei es ebenfalls
eine Frage der Anlagenauslegung ist, nach wieviel Schneidvorgängen eine Nacherwärmung
vorgesehen wird. Es können auch beide Vorgehensweisen kombiniert werden.
[0020] Für die erfindungsgemäße Anlage mit Rücklaufbetrieb sind u.a. zwei grundsätzlich
unterschiedliche Anordnungen möglich. Bei einer ersten bevorzugten Anordnung schließt
sich die Nachheizeinrichtung an die Aufheizeinrichtung an und jede neue Charge von
Kanthölzern aus der Aufheizeinrichtung gelangt zuerst in die Nachheizeinrichtung,
von wo aus die Kanthölzer dieser Charge mittels Zuführmitteln nacheinander der Schneidstation
zugeführt werden. Der Rücklauf der Restkanthölzer erfolgt mittels der Rückführmittel
vor die Nachheizeinrichtung. Erfolgt der letzte Durchgang einer Kantholzcharge aus
der Nachheizeinrichtung durch die Schneidstation und Verlassen die Restkanthölzer
nacheinander die Nachheizeinrichtung, ohne wieder in diese zurückzugelangen, kann
die Nachheizeinrichtung in gleichem Maße mit neuen Kanthölzern aus der Aufheizeinrichtung
beschickt werden.
[0021] Bei der vorstehend beschriebenen Anordnung ist auch die mindestens eine Nachheizeinrichtung
zweckmäßigerweise als Heißwassertauchbad ausgebildet. Im Transportweg der Rücklaufmittel
kann gewünschtenfalls aber auch noch eine weitere Nachheizeinrichtung vorgesehen werden.
Diese kann als Wärmetunnel ausgebildet sein. Die weitere Nachheizeinrichtung kann
vorteilhafterweise zur Zwischenaufnahme der Restkanthölzer ohne Temperaturverlust
dienen, wenn in der ersten Nachheizeinrichtung vorübergehend Beschickungs- oder Transportprobleme
auftreten.
[0022] Eine zweite bevorzugte Anordnung der erfindungsgemäßen Anlage mit Rücklaufbetrieb
sieht vor, daß die Kanthölzer aus der Aufheizeinrichtung durch Zuführmittel direkt
der Schneidstation zugeleitet werden und die mindestens eine Nachheizeinrichtung im
Transportweg der Rückführmittel angeordnet ist, welche an ihrem Ende wieder mit den
Zuführmitteln in Verbindung stehen. Bei dieser Anordnung muß eine neue Charge von
Kanthölzern nicht zuerst die mindestens eine Nachheizeinrichtung durchlaufen.
[0023] Die Rückführmittel für die Restkanthölzer, welche die Schneidstation verlassen, bestehen
bei dieser zweiten Anordnungsform zweckmäßigerweise aus einem Querförderer, der die
Kanthölzer vom Austritt der Schneidstation übernimmt, einem sich an diesen anschließenden
Längsförderer, der die Kanthölzer in Gegenrichtung zur Durchlaufrichtung durch die
Schneidstation zurückführt, und einem weiteren Querförderer, der die Kanthölzer wieder
den die Schneidstation versorgenden Zuführmitteln zuführt. Die mindestens eine Nachheizeinrichtung
ist zweckmäßigerweise im Bereich eines der Querförderer angeordnet, da für eine bestimmte
Verweilzeit der Hölzer in einer solchen Einrichtung deren Querlage nebeneinander am
geeignetsten ist. Es kann weiterhin zweckmäßig sein, um etwa bei gleichem Grundflächenbedarf
die Verweilzeit zu erhöhen, Nachheizeinrichtungen im Bereich beider Querförderer der
Rückführmittel vorzusehen.
[0024] Die Nachheizeinrichtungen bestehen hier vorzugsweise aus Wärme-Durchlauftunneln,
die eine Atmosphäre erhöhter Temperatur aufweisen, wobei die Beheizung elektrisch
oder mittels Gas, insbesondere unter Verwendung von Infrarotstrahlern, aber auch durch
Dampf oder Heißluft erfolgen kann. Je nach Anwendungszweck kann es sinnvoll sein,
auch hierfür die Nachheizeinrichtung eine Heißwassertaucheinrichtung zu verwenden.
Insbesondere wenn zwei Nachheizeinrichtungen vorgesehen sind, könnte die im Rücklaufweg
zuerst angeordnete Nachheizeinrichtung eine Heißwassertaucheinrichtung sein, während
die zweite ein in seiner Atmosphäre beheizter Wärmetunnel ist. Hier können Mittel
vorgesehen sein, die Oberfläche der Kanthölzer zu entfeuchten, damit in der Schneidstation
eine bessere Reibhaftung beim Vorschub der Kanthölzer gewährleistet ist.
[0025] Insbesondere, wenn bei der zweiten bevorzugten Anordnung eine Aufheizeinrichtung
mit kontinuierlichem Kantholzdurchlauf vorgesehen und hinter dieser eine Zwischenspeicherung
mindestens einer Kantholzcharge für den Umlauf durch die Schneidstation erforderlich
ist, ist erfindungsgemäß in bevorzugter Ausführungsform im Anschluß an die Aufheizeinrichtung
eine Temperaturhalteeinrichtung vorgesehen, die jedoch auch noch aus anderen Gründen
sinnvoll sein kann.
[0026] Die Temperaturhalteeinrichtung ist zweckmäßigerweise als ein Wärme-Durchlauftunnel
ausgebildet, der aus einem beheizten, soweit wie möglich geschlossenen Raum besteht.
Die Beheizung kann beispielsweise elektrisch oder durch Gas erfolgen, insbesondere
unter Verwendung von Infrarotstrahlern, es kann aber auch eine Beheizung mit Dampf
oder Warmluft erfolgen. Je nach Arbeitsweise der verwendeten Schneidmaschinen kann
es sinnvoll sein, das Kantholz in der Temperaturhalteeinrichtung an seiner Oberfläche
möglichst nicht noch weiter zu befeuchten, im Gegenteil, sogar eher von anhaftendem
Wasser zu befreien, um den Reibungskontakt mit den in der Schneidmaschine am Kantholz
ansetzenden Vorschubmitteln nicht zu beeinträchtigen. Eine solche Oberflächentrocknung
kann in der Temperaturhalteeinrichtung beispielsweise mittels Warmluftgebläsen erfolgen.
[0027] Gängige Schneidmaschinen sind derart ausgebildet, daß das Kantholz auf einem Auflagetisch
geführt und durch insbesondere an seiner Oberseite angreifende Vorschubmittel gegen
ein horizontales Messer gedrückt wird. Diese Vorschubmittel weisen bei gebräuchlichen
Ausführungsformen einen mit der Oberseite des Kantholzes in Berührung befindlichen,
umlaufend angetriebenen Gummigurt auf, der von innerhalb des Gurtes angeordneten Andruckrollen
gegen das Kantholz gepreßt wird. Während an der auf dem Auflagetisch aufliegenden
Unterseite des Kantholzes eine möglichst geringe Reibung erwünscht ist und diese Unterseite
daher nach wie vor mit Wasser behaftet sein darf, ist es insbesondere die Oberseite
des Kantholzes in der Schneidmaschine, die von gleitenden Flüssigkeitsschichten befreit
sein soll.
[0028] Da die Kanthölzer ohnehin in einer bestimmten Ausrichtung der Schneidstation zugeführt
werden müssen, ist es zweckmäßig, diese Ausrichtung bereits in der Temperaturhalteeinrichtung
vorzunehmen. Die Abtrocknung mittels Heißluft kann dann speziell an der Oberseite
der Kanthölzer erfolgen. Für das Aufnehmen der Kanthölzer innerhalb des Wärme-Durchlauftunnels
ist daher zweckmäßigerweise ein Horizontalförderer vorgesehen, auf dem eine Anzahl
von Kanthölzern aufliegen kann, und der für das Aufnehmen einer Kantholzcharge in
den Kanal und für das Abgeben einer solchen Charge intermittierend betrieben werden
kann. Der Horizontalförderer kann beispielsweise ein Ketten- oder Plattenband sein.
Möglich wäre auch ein fester Auflagetisch, auf den die Kanthölzer mittels Mitnehmerketten
aufgeschoben werden. Derartige Fördermittel sind dem Fachmann geläufig.
[0029] Nach Aufarbeiten einer Kantholzcharge in der Schneidstation werden der Temperaturhalteeinrichtung
nach und nach die Kanthölzer einer weiteren Charge entnommen und der Schneidstation
über die Transportmittel zugeführt. Diese Transportmittel können im Anschluß an die
Temperaturhalteeinrichtung aus einem Querförderer bestehen, von dem aus die Kanthölzer
dann durch einen rechtwinklig dazu verlaufenden Längsförderer vereinzelt und in unveränderter
Ausrichtung der Schneidstation zugeführt werden.
[0030] Wie bereits weiter oben ausgeführt, hängt die erforderliche Nachheizzeit für ein
einzelnes Kantholz neben anderen Parametern u.a. davon ab, ob die Ausgangskanthölzer
in der Aufheizeinrichtung bereits im wesentlichen durchgeheizt worden sind.
[0031] Die Chargengröße der im Umlauf durch die Schneidstation befindlichen Kanthölzer bestimmt
sich im wesentlichen durch die Durchlaufzeit eines Kantholzes durch die Schneidstation
und die Aufheizzeit, welche erforderlich ist, um dieses Kantholz für den nächsten
Durchgang genügend zu erwärmen. Dividiert man diese Aufheizzeit einschließlich der
Förderzeit auf den Rücklaufmitteln durch die Durchlaufzeit eines Kantholzes durch
die Schneidstation, so ergibt sich grob die Anzahl der Kanthölzer einer umlaufenden
Charge. Für die Zwischenspeicherung dieser Anzahl von Kanthölzern müssen dann auch
die Nachheizeinrichtungen ausgelegt sein.
[0032] Wesentlich bei der Konzeption der Anlage ist auch, daß bei Unterbrechungen des Arbeitsablaufes,
beispielsweise durch Störungen in der Schneidstation, die umlaufenden Kanthölzer jeweils
von einer Nachheizeinrichtung aufgenommen werden können, um sie bis zur Wiederaufnahme
der Schneidtätigkeit auf Temperatur zu halten. Auch aus diesem Grunde kann es sinnvoll
sein, die Speicherkapazität dadurch flexibler zu halten, daß zwei Nachheizeinrichtungen
vorgesehen werden.
[0033] Um die Temperatur in der Schneidebene des Holzes jeweils bei etwa 60°C halten zu
können, ist es zweckmäßig, die Ausgangskanthölzer in einem Medium, insbesondere Heißwasser
mit einer Temperatur von etwa 80-90°C aufzuheizen. Aus Zeitgründen wird man dabei
nicht abwarten, bis auch der innere Kern des Kantholzes die Temperatur des Heizmediums
erreicht hat, sondern man wird vielmehr einen gewissen Temperaturabfallgradienten
zum Inneren des Kantholzes in Kauf nehmen. Zweckmäßig ist es aber, das Holz soweit
aufzuheizen, daß die Temperatur im Inneren noch oberhalb der als Mindesttemperatur
angestrebten Schneidtemperatur liegt, so daß auch vom Inneren des Holzes her ein Wärmerücktransport
in die Schneidebene möglich ist. Während die Aufheizzeiten bei Kanthölzern von 50-70
mm Dicke zwischen 20 und 50 Minuten liegen können, können die Nachheizzeiten im Bereich
von wenigen Minuten liegen. Die genaue kapazitätsmäßige Auslegung der einzelnen benötigten
Einrichtungen in diesem Sinne ist Sache des Fachmannes, der eine Anlage unter Zugrundelegung
bestimmter Ausgangsgegebenheiten optimiert.
[0034] Eine für die erfindungsgemäße Anlage geeignete Heißwassertaucheinrichtung für Kanthölzer
besteht beispielsweise aus einem im wesentlichen rechteckig-länglichen Becken für
die Befüllung mit heißem Wasser, dessen lichte Breite größer als die Länge der zu
tauchenden Kanthölzer ist, mindestens einem in Längsrichtung durch das Becken bewegbaren
Kantholzfördermittel und im Abstand vom Arbeitstrum jedes Kantholzfördermittels angeordnete
Führungsmittel für die Aufnahme von Kanthölzern zwischen einem Kantholzfördermittel
und den zugehörigen Führungsmitteln unterhalb der Wasseroberfläche. Die Führungsmittel
können ihrerseits endlos umlaufend ausgebildet sein, es reicht aber im allgemeinen
aus, wenn sie in Form von im wesentlich stationären Führungsschienen oder dergl. ausgebildet
sind. Es ist denkbar, die Führungsmittel, insoweit sie dann noch erforderlich sind,
unterhalb der Kantholzfördermittel anzuordnen, wobei die Fördermittel die Kanthölzer
mittels Mitnehmern, Taschen oder dergl. an ihrer Unterseite mitführen. Für das Beschicken
und Entladen der Kantholzfördermittel, die zu diesem Zweck an den Enden des Beckens
nach oben über dessen Endkanten hinausgeführt sein können, ist es jedoch zweckmäßiger,
die Führungsmittel jeweils oberhalb des Fördermittels im Becken anzuordnen, so daß
die Kanthölzer auf das Fördermittel aufgelegt und wieder von ihm nach oben entnommen
werden können. Die Führungsmittel müssen das Fördermittel dann begleiten, sobald dieses
mit seinem Arbeitstrum unter die Wasseroberfläche taucht, damit die auf ihm befindlichen
Kanthölzer nicht aufschwimmen können. Die Führungsmittel können aus einzelnen Elementen
bestehen, die unter Gewichtsbelastung beschränkt höhenbeweglich sind, so daß sie je
nach verwendeter Kantholzdicke die Kanthölzer immer in Auflagekontakt mit dem Kantholzfördermittel
halten.
[0035] Für den Fall, daß ein Förderstau oder Verklemmungen im Becken auftreten, ist es zweckmäßig,
die gesamte Fördereinrichtung mittels einer Hubvorrichtung aus dem Becken aushebbar
zu gestalten, damit der Förderstau beseitigt werden kann, ohne das Becken jeweils
ablassen zu müssen. Aus Wärmewirtschaftlichkeitsgründen ist das gesamte Becken vorzugsweise
mit einer Abdeckhaube versehen. Bei aushebbarer Fördereinrichtung kann die Abdeckhaube
an der gleichen Hubeinrichtung angebracht sein, um sie zusammen mit den Fördermitteln
anzuheben.
[0036] Ein solches Becken eignet sich für intermittierenden Betrieb. Am Beschickungsende
des Beckens kann ein Aufgabetisch für eine Charge von Kanthölzern vorgesehen sein,
welche bei Ingangsetzen der Kantholzfördermittel mit in das Becken genommen wird,
während gleichzeitig am anderen Ende eine Charge erwärmter Kanthölzer beispielsweise
auf einem Ausgabetisch abgelegt und einer Vereinzelungseinrichtung für die Schneidstation
zugeführt wird.
[0037] Ein solches Heißwassertauchbecken kann beispielsweise eine Länge von 25 m aufweisen.
[0038] Nachfolgend werden bevorzugte Anordnungen der erfindungsgemäßen Anlage zum schneidenden
Zerteilen von Kanthölzern anhand der Figuren ausführlich erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Prinzipskizze einer ersten bevorzugten Anordnung einer Anlage zum schneidenden
Zerteilen von Kanthölzern,
- Figur 2
- eine Prinzipskizze einer zweiten bevorzugten Anordnung einer Anlage zum schneidenden
Zerteilen von Kanthölzern,
- Figur 3
- eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Heißwassertaucheinrichtung zur Verwendung
in einer Anlage zum schneidenden Zerteilen von Kanthölzern,
- Figur 4
- eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Heißwassertaucheinrichtung zur
Verwendung in einer Anlage zum schneidenden Zerteilen von Kanthölzern.
[0039] In Figur 1 ist eine erste bevorzugte Anordnung 10 einer Anlage zum schneidenden Zerteilen
von Kanthölzern in einer Draufsicht schematisch dargestellt. Als Kernstück weist diese
Anlage eine Schneidstation mit einer einzelnen Schneideinrichtung 40 auf. Weiterhin
sind Zuführmittel 20, 30, Rückführmittel 32, 22 sowie eine Aufheizeinrichtung 12 und
eine Nachheizeinrichtung 14 vorgesehen.
[0040] Die zu schneidenden Kanthölzer 52 werden als Charge in Form eines Stapels 50 angeliefert.
Die Kanthölzer 52 dieser Charge werden in die Aufheizeinrichtung 12 geladen, die als
Heißwassertauchbad mit einem Kantholzfördermittel in Form eines Zellenrades gemäß
der Figur 4 oder als Heißwassertauchbad mit einem Kantholzfördermittel in Form eines
Transportbandes gemäß der Figur 3 ausgebildet sein kann. Wenn die im Kreislauf befindliche
Charge vollständig abgearbeitet ist, werden die Kanthölzer 52 mittels des als Querfördereinrichtung
ausgebildeten Übergabemittels 30 von der Aufheizeinrichtung 12 in die Nachheizeinrichtung
14 überführt, während gleichzeitig eine neue Charge von Kanthölzern in die Aufheizeinrichtung
12 geladen wird. Diese ist ebenfalls vorzugsweise als Heißwassertauchbad mit einem
Kantholzfördermittel ausgebildet, kann aber auch in Form eines Wärmedurchlauftunnels
ausgebildet sein. Von dieser Nachheizeinrichtung 14 gelangen die Kanthölzer 52 dann
nacheinander mittels des als Längsfördereinrichtung ausgebildeten Zuführmittels 20
zur Schneideinrichtung 40, in der von den Kanthölzern 52 Bretter der jeweiligen gewünschten
Dicke abgeschnitten werden. Von der Schneideinrichtung 40 werden die Restkanthölzer
53, von denen die Bretter der gewünschten Dicke abgetrennt worden sind, durch Rückführmittel
wieder zur Nachheizeinrichtung 14 befördert. Dazu ist hinter der Schneidmaschine 40
eine zweite Querfördereinrichtung 32 angeordnet, die die Restkanthölzer 53 vom Ausgang
der Schneidmaschine 40 zu einer zweiten Längsfördereinrichtung 22 fördert, welche
sie wiederum zur ersten Querfördereinrichtung 30 fördert, die dann die Restkanthölzer
53 in die Nachheizeinrichtung 14 lädt. Die Restkanthölzer 53 durchlaufen diesen Kreislauf
so lange, bis sie vollständig in Bretter der gewünschten Dicke aufgeteilt worden sind.
Daraufhin wird eine neue Charge von Kanthölzern 52 von der Aufheizeinrichtung 12 in
die Nachheizeinrichtung 14 überführt.
[0041] In Figur 2 ist eine zweite bevorzugte Anordnung 60 einer Anlage zum schneidenden
Zerteilen von Kanthölzern in einer schematischen Draufsicht dargestellt. Kernstück
dieser Anordnung ist eine Schneidstation mit einer einzelnen Schneideinrichtung 40.
Weiterhin weist diese Anlage eine Aufheizeinrichtung 12, eine Temperaturhalteeinrichtung
18 und eine Nachheizeinrichtung 14 sowie Zuführmittel 20 und Rückführmittel 30, 22,
32 auf.
[0042] Die Kanthölzer 52 werden als Charge in Form eines Kantholzstapels 50 angeliefert
und einzeln nacheinander in die kontinuierlich arbeitende Aufheizeinrichtung 12 geladen.
Diese ist vorzugsweise als Heißwassertauchbad mit einem Kantholzfördermittel in Form
eines Zellenrades gemäß der Figur 4 oder als Heißwassertauchbad mit einem Kantholzfördermittel
in Form eines Transportbandes gemäß der Figur 3 ausgebildet. Aus der Aufheizeinrichtung
12 werden die Kanthölzer einzeln in die als Puffer dienende Temperaturhalteeinrichtung
18 überführt und dort chargenweise zwischengelagert, bis die im Kreislauf befindliche
Charge vollständig abgearbeitet ist. Daraufhin werden die Kanthölzer 52 über das als
Längsfördereinrichtung ausgebildete Zuführmittel 20 nacheinander von der Temperaturhalteeinrichtung
18 der Schneideinrichtung 40 zugeführt. In dieser werden von den Kanthölzern 52 Bretter
der jeweils gewünschten Dicke abgetrennt. Die Restkanthölzer 53 werden dann mit Rückführmitteln
zu der Nachheizeinrichtung 14 gefördert. Dazu ist direkt am Ausgang der Schneideinrichtung
40 eine erste Querfördereinrichtung 30 angeordnet, mit der die Restkanthölzer 53 zu
einer zweiten Längsfördereinrichtung 22 gefördert werden. Diese Längsfördereinrichtung
22 fördert die Restkanthölzer 53 zu einer zweiten Querfördereinrichtung 32, welche
dann die Restkanthölzer 53 zur Nachheizeinrichtung 14 fördert. Von der Nachheizeinrichtung
14 gelangen die Restkanthölzer 53 dann wieder zur ersten Längsfördereinrichtung 20,
die sie zur Schneideinrichtung 40 transportiert. Dieser Kreislauf wird so lange durchlaufen,
bis die Restkanthölzer 53 vollständig in Bretter der gewünschten Dicke aufgeteilt
sind, woraufhin eine neue Charge aufgeheizter Kanthölzer in den Kreislauf eingeführt
wird. Die Nachheizeinrichtung 14 ist hierbei vorzugsweise als Heißwassertauchbad mit
einem Kantholzfördermittel ausgebildet, kann aber auch in Form eines Wärmedurchlauftunnels
ausgebildet sein.
[0043] In Figur 3 ist eine für eine Anlage zum schneidenden Zerteilen von Kanthölzern geeignete
Heißwassertaucheinrichtung 70 für Kanthölzer in einem schematischen Längsschnitt dargestellt.
Diese Heißwassertaucheinrichtung 70 weist ein Wasserbecken 72 auf, in das eine Hubeinrichtung
74 teilweise hineinragt. Das Wasserbecken 72 weist eine rechteckig-längliche Grundform
auf, wobei die lichte Breite größer ist als die Länge der zu tauchenden Kanthölzer,
ist mit Heißwasser gefüllt und mit einer Isolierung 90 wärmeisoliert.
[0044] Die Hubeinrichtung 74 besteht im wesentlichen aus einem Gestell 76, in dem die Kantholzfördermittel
und die Führungsmittel angeordnet sind. Das Kantholzfördermittel ist hier als Kettenband
78 ausgebildet, welches mit der Antriebsrolle 80 angetrieben wird. Die Führungsmittel
bestehen im wesentlichen aus stationär angeordneten Führungsschienen 84, die mittels
der Stangen 86 gelenkig am Gestell 76 gelagert sind und mit Federn 88 gegen das Kettenband
78 gedrückt werden. Die Hubeinrichtung 74 ist nach oben hin mit einer Abdeckhaube
77 versehen, die ebenfalls zur Reduzierung der Wärmeverluste eine Isolierung 90 aufweist.
An der Oberseite der Hubeinrichtung 74 sind Ösen 75 angeordnet, mittels derer die
gesamte Hubeinrichtung 74 mit den Kantholzfördermitteln und Führungsmitteln aus dem
Wasserbecken 72 ausgehoben werden kann, beispielsweise wenn ein Förderstau oder Verklemmungen
im Becken auftreten. Zur Erleichterung des Beschickens des Beckens mit Kanthölzern
und der Entnahme von Kanthölzern ist das Gestell 76 der Hubeinrichtung 74 in seiner
Längserstreckung länger als das Wasserbecken 72 ausgebildet, so daß das Kettenband
78 sowohl am Beschickungsende 79 als auch am Entnahmeende 81 über den Rand des Wasserbeckens
72 hinausragt. Gleichzeitig ist das Gestell 76 so ausgebildet, daß es mit seinem mittleren
Bereich, wie in Figur 3 deutlich zu sehen ist, tief in das Becken 72 hineinragt und
sich von den überstehenden Bereichen stetig zu diesem tieferen Bereich hin erstreckt,
so daß das im Gestell 76 geführte Kettenband 78 vom Beschickungsende 79 in das Becken
72 hinein und unter die Wasseroberfläche 73 geführt wird, unter der Wasseroberfläche
73 entlang in Richtung auf das Entnahmeende 81 und dort vor dem Beckenende wieder
aus dem Wasser und dem Becken 72 herausgeführt wird.
[0045] Zur Beschickung der Heißwassertaucheinrichtung 70 werden Kanthölzer 52 am Beschickungsende
79 auf das Kettenband 78 abgelegt. Dieses Kettenband 78 ist im Wasserbecken 72 mittels
des Gestells 76, wie oben beschrieben, unterhalb der Wasseroberfläche 73 geführt.
Damit die auf dem Kettenband 78 abgelegten Kanthölzer 52 beim Transport durch das
Wasserbecken 72 unterhalb der Wasseroberfläche 73 nicht aufschwimmen, werden die Kanthölzer
52 mit den Führungsschienen 84 gegen das Kettenband 78 gedrückt und somit auf diesem
unterhalb der Wasseroberfläche 73 durch das Wasserbecken 72 geführt. Durch die Federbelastung
und gelenkige Lagerung der Führungsschienen 84 sind diese beschränkt höhenbeweglich
und können so je nach verwendeter Kantholzdicke die Kanthölzer 52 immer in Auflagekontakt
mit dem Kettenband 78 halten. Vorzugsweise sind die Führungsschienen 84 mit ihrem
gegen die Bewegungsrichtung gerichteten Ende nach oben weggebogen, so daß sich die
auf dem Kettenband 78 herantransportierten Kanthölzer 52 unter die Führungsschienen
84 schieben und diese gegen die Federkraft der Federn 88 nach oben drücken können.
[0046] In Figur 4 ist eine für die erfindungsgemäße Anlage zum schneidenden Zerteilen von
Kanthölzern geeignete Heißwassertaucheinrichtung 100 in einer schematischen Schnittansicht
dargestellt.
[0047] Die Heißwassertaucheinrichtung 100 weist ein Wasserbecken 102 auf, in dem ein Zellenrad
110 so angeordnet ist, daß es mit einem Abschnitt unter die Wasseroberfläche 104 ragt.
Über dem Wasserbecken 102 ist eine Abdeckhaube 103 angeordnet, die ebenso wie das
Wasserbecken 102 zur Reduzierung von Wärmeverlusten eine Isolierung 106 aufweist.
Am Beschickungsende 111 ragt ein Zuführtransportband 112 über den Rand des Wasserbeckens
102, auf der Entnahmeseite 113 ragt ein Entnahmetransportband 114 ebenfalls über den
Rand des Beckens 102, ist nach unten geneigt und bis unter die Wasseroberfläche 104
geführt.
[0048] Die aufzuheizenden Kanthölzer 52 werden über das zuführtransportband 112 herangeführt
und in das Wasserbecken 102 abgeladen. Dort werden sie von den Flügeln 120 des sich
drehenden Zellenrades erfaßt und durch langsames Drehen des Zellenrades 110 in den
zwischen den Flügeln 120 gebildeten Zellen unter der Wasseroberfläche 104 durch das
heiße Wasser des Wasserbeckens 102 geführt und auf diese Weise aufgeheizt. Durch weiteres
Drehen des Zellenrades 110 gelangen die Kanthölzer 52 dann auf der anderen Seite des
Zellenrades 110 wieder zur Wasseroberfläche 104 und schwimmen dort auf das Entnahmetransportband
114 auf, welches dazu mit einem Ende unter die Wasseroberfläche 104 ragt, und werden
auf diesem aufgeheizt aus der Heißwassertaucheinrichtung 100 herausgeführt.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- Schneidanlage
- 12
- Aufheizeinrichtung
- 14
- Nachheizeinrichtung
- 18
- Temperaturhalteeinrichtung
- 20
- erste Längsfördereinrichtung
- 22
- zweite Längsfördereinrichtung
- 30
- erste Querfördereinrichtung
- 32
- zweite Querfördereinrichtung
- 40
- Schneideinrichtung
- 50
- Kantholzstapel
- 52
- Kantholz
- 53
- Restkantholz
- 60
- Schneidanlage
- 70
- Heißwassertaucheinrichtung
- 72
- Wasserbecken
- 73
- Wasseroberfläche
- 74
- Hubeinrichtung
- 75
- Öse
- 76
- Gestell
- 77
- Abdeckhaube
- 78
- Kettenband
- 79
- Beschickungsende
- 80
- Antriebsrolle
- 81
- Entnahmeende
- 84
- Führungsschiene
- 86
- Stange
- 88
- Federn
- 90
- Isolierung
- 100
- Heißwassertaucheinrichtung
- 102
- Wasserbecken
- 103
- Abdeckhaube
- 104
- Wasseroberfläche
- 106
- Isolierung
- 110
- Zellenrad
- 111
- Beschickungsende
- 112
- Zuführtransportband
- 113
- Entnahmeende
- 114
- Entnahmetransportband
- 120
- Flügel
1. Anlage zum schneidenden Zerteilen von Kanthölzern in dünne Bretter mit
- mindestens einer ersten Schneidstation mit einer (oder mehreren hintereinander angeordneten)
Schneideinrichtung(en) zum Abtrennen (jeweils) eines Brettes in (jeder) der Schneideinrichtung(en)
beim Durchlauf eines Kantholzes durch die Schneidstation, und
- einer Aufheizeinrichtung zum Aufheizen der Kanthölzer vor deren Zerteilen in dünne
Bretter auf eine Temperatur zwischen der Umgebungstemperatur und der Siedetemperatur
von Wasser,
gekennzeichnet durch
- mindestens eine, zusätzlich zu der Aufheizeinrichtung vorgesehene Nachheizeinrichtung
zum Nachheizen von Restkanthölzern, von denen bereits mindestens ein dünnes Brett
abgetrennt wurde, vor deren Rückführen in die erste Schneidstation oder Weiterführung
in eine weitere Schneidstation zum Abtrennen mindestens eines weiteren dünnen Brettes.
2. Anlage nach Anspruch 1 mit einer Schneidstation und Transportmitteln zum Zuführen
von Kanthölzern zum Eingang der Schneidstation und zum Rückführen die Schneidstation
verlassender Restkanthölzer im Kreislauf durch die Schneidstation, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Nachheizeinrichtung im Anschluß an die Aufheizeinrichtung
angeordnet und mit dieser durch Übergabemittel für das Kantholz verbunden ist und
die Transportmittel Zuführmittel und Rückführmittel einschließen, wobei die Zuführmittel
den Ausgang der Nachheizeinrichtung mit dem Eingang der Schneidstation und die Rückführmittel
des Ausgang der Schneidstation mit den Übergabemitteln verbinden.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Nachheizeinrichtung
im Transportweg der Rückführmittel angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 1 mit einer Schneidstation und Transportmitteln zum Zuführen
von Kanthölzern zum Eingang der Schneidstation und zum Rückführen die Schneidstation
verlassender Restkanthölzer im Kreislauf durch die Schneidstation, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportmittel Zuführmittel einschließen, zum Zuführen der aus der Aufheizeinrichtung
kommenden Kanthölzer zum Eingang der Schneidstation und Rückführmittel zum Rückführen
die Schneidstation verlassender Kanthölzer, wobei die Rückführmittel den Ausgang der
Schneidstation mit den Zuführmitteln verbinden und die mindestens eine Nachheizeinrichtung
im Transportweg der Rückführmittel angeordnet ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführmittel eine im Anschluß
an die Schneidstation angeordnete erste Querfördereinrichtung für die Restkanthölzer,
eine sich an die erste Querfördereinrichtung anschließende erste Längsfördereinrichtung
und eine sich an letztere anschließende zweite Querfördereinrichtung aufweisen, welche
mit den Zuführmitteln verbunden ist, und die mindestens eine Nachheizeinrichtung im
Bereich der ersten oder zweiten Querfördereinrichtung angeordnet ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der ersten Querfördereinrichtung
eine erste Nachheizeinrichtung und im Bereich der zweiten Querfördereinrichtung eine
zweite Nachheizeinrichtung angeordnet ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachheizeinrichtungen
mit taktweise betätigbaren Fördermitteln versehene beheizbare Durchlauftunnel sind,
die eine Pufferkapazität für eine bestimmte Anzahl Kanthölzer aufweisen.
8. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizeinrichtung
und/oder die mindestens eine Nachheizeinrichtung eine Heißwassertaucheinrichtung ist.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizeinrichtung
und/oder die mindestens eine Nachheizeinrichtung für eine kontinuierliche Beschickung
mit und eine kontinuierliche Abgabe von Kanthölzern ausgebildet ist.
10. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizeinrichtung
für den Durchlauf von Kanthölzern und die intermittierende Abgabe von Gruppen von
Kanthölzern ausgebildet ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizeinrichtung für eine
kontinuierliche Beschickung mit Kanthölzern ausgebildet ist und für die intermittierende
Abgabe von Gruppen von Kanthölzern ein Puffervolumen aufweist.
12. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizeinrichtung für eine
intermittierende Beschickung mit Gruppen von Kanthölzern ausgebildet und für den Durchlauf
der Kanthölzer taktweise betreibbar ist.
13. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Aufheizeinrichtung eine Temperaturhalteeinrichtung zur Zwischenbevorratung einer bestimmten
Anzahl von Kanthölzern nachgeordnet ist, deren Ausgang mit den Transportmitteln verbunden
ist.
14. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturhalteeinrichtung
ein beheizter Wärme-Durchlauftunnel für taktweisen Betrieb ist, der elektrisch oder
mit Gas, insbesondere mit Infrarotbestrahlungsmittel und/oder mit Dampf beheizbar
ist.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme-Durchlauftunnel einen
Horizontalförderer zur Aufnahme von Kanthölzern enthält, daß Mittel vorgesehen sind,
die Kanthölzer in einer ausgerichteten Lage auf den Horizontalförderer zu bringen,
in der sie der Schneidstation zugeführt werden, und daß die Zuführmittel ausgebildet
sind, die Kanthölzer in dieser ausgerichteten Lage aus dem Wärme-Durchlauftunnel zu
übernehmen und der Schneidstation zuzuführen.
16. Anlage nach mindestens einem der Ansprüche 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärme-Durchlauftunnel mit Einrichtungen zur Oberflächenanfeuchtung der Kanthölzer,
insbesondere mit einer Blaseinrichtung oder einer Heißluftblaseinrichtung versehen
ist.
17. Heißwassertaucheinrichtung für Kanthölzer zur Verwendung in einer Anlage nach einem
der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch
- ein im wesentlichen rechteckig-längliches Becken für die Befüllung mit Wasser, dessen
lichte Breite größer als die Länge der zu tauchenden Kanthölzer ist,
- mindestens ein in Längsrichtung durch das Becken bewegbares Kantholz-Fördermittel
und
- im Abstand von Arbeitstrum jedes Kantholzfördermittels angeordnete Führungsmittel
für die Aufnahme von Kanthölzern zwischen einem Kantholzfördermittel und den zugehörigen
Führungsmitteln unterhalb der Wasseroberfläche.
18. Heißwassertaucheinrichtung nach Anspruch 17, dadurchgekennzeichnet, daß das mindestens
eine Kantholzfördermittel an den Enden des Beckens aus dem Becken heraus über dessen
Endkanten geführt ist.
19. Heißwassertaucheinrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsmittel im wesentlichen stationäre Führungsschienen sind.
20. Heißwassertaucheinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das mindestens eine Kantholzfördermittel für die Aufnahme der
Kanthölzer an seiner Oberseite ausgebildet ist und die zugehörigen Führungsmittel
oberhalb des Kantholzfördermittels angeordnet sind.
21. Heißwassertaucheinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit einer Dunsthaube versehen ist.
22. Heißwassertaucheinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß das mindestens eine Kantholzfördermittel und die zugehörigen Führungsmittel,
gegebenenfalls zusammen mit der Dunsthaube mittels einer Hubeinrichtung aus dem Becken
aushebbar sind.