(19)
(11) EP 0 605 760 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.07.1994  Patentblatt  1994/28

(21) Anmeldenummer: 93116521.1

(22) Anmeldetag:  13.10.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 85/575
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR GB LU NL

(30) Priorität: 24.12.1992 DE 9217679 U

(71) Anmelder: FUJI MAGNETICS GmbH
D-47533 Kleve (DE)

(72) Erfinder:
  • Pannen, Gerhard
    D-47447 Moers (DE)

(74) Vertreter: Cohausz, Helge B., Dipl.-Ing. 
Cohausz Hase Dawidowicz & Partner Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sammelpackung


    (57) Die Erfindung betrifft ein Gebinde bestehend aus mehreren insbesondere quaderförmigen Einzelverpackungen wie Video- oder Audiokassetten-Verpackungen, wobei die Einzelverpackungen durch sich annähernd über die Länge des Gebindes erstreckende Streifen aus dünnwandigem Material miteinander verbunden sind, die jeweils einander gegenüberliegend auf mindestens zwei der Seitenflächen des Gebindes angeordnet und mit den Seitenflächen der Einzelpackungen verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Gebinde bestehend aus mehreren insbesondere quaderförmigen Einzelverpackungen von magnetischen Produkten, wie Video- oder Audiokssetten-Verpackungen.

    [0002] Derartige Gebinde sind als Sammelverpackungen aus der Praxis bekannt. So werden beispielsweise mehrere in Einzelpackungen verpackte Videokassetten zu einem Gebinde zusammengefaßt, welches zu einem Preis an den Endverbraucher verkauft wird, der niedriger ist als der Preis, der sich beim Verkauf einer gleichen Anzahl von Einzelkassetten ergeben würde. Dabei sind die Videokassetten in der Regel in Schuber eingesteckt, die wiederum von einer Verpackungsfolie vollständig umhüllt sind.

    [0003] Um die auf diese Weise einzeln verpackten Videokassetten zu einer Sammelverpackung zusammenzufassen ist es üblich, die gewünschte Anzahl an verpackten Kassetten in eine zusätzliche Folie einzuschlagen, so daß ein fest zusammenhängender Block aus den Einzelverpackungen entsteht. Dieser Block weist aufgrund der Festigkeit der äußeren Verpackungsfolie und der engen Packdichte des Gebindes eine hohe Stabilität auf, die einen einfachen und zerstörungsfreien Transport der so erstellten Sammelverpackung ermöglicht.

    [0004] Nachteilig an den bekannten Gebinden ist jedoch, daß für die Herstellung derartiger Sammelverpackungen teure Spezialmaschinen erforderlich sind, die zudem jeweils bei einem Wechsel der Anzahl der zu einem Gebinde zusammengefaßten Einzelpackungen umgerüstet werden müssen. Darüber hinaus besteht das Problem, daß zur Bildung der Gebinde große Mengen an Verpackungsfolien erforderlich sind, die nach dem Öffnen des Gebindes als Abfall entsorgt werden müssen.

    [0005] Zur Beseitigung dieses Problems ist vorgeschlagen worden, auf die Umhüllungen der Einzelpackungen durch eine eigene Folie zu verzichten. Auf diese Weise wird zwar die Menge des anfallenden Verpackungsmülls vermindert. Gleichzeitig muß aber in Kauf genommen werden, daß die Einzelpackungen nach dem Öffnen des Gebindes ungeschützt Staub und Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Dies ist besonders bei Audio- oder Videokassetten nachteilig, deren Aufzeichnungs- und Wiedergabequalität bei Einwirkung von Staub oder Feuchtigkeit erheblich vermindert wird.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln ein ohne aufwendige Vorrichtungen kostengünstig herstellbares Gebinde zu schaffen, das bei einem gegenüber den bekannten Gebinden verringerten Abfallvolumen eine hohe Stabilität und einen sicheren Schutz der Einzelpackungen gewährleistet.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einzelverpackungen durch sich annähernd über die Länge des Gebindes erstreckende Streifen aus dünnwandigem Material miteinander verbunden sind, die jeweils gegenüberliegend auf mindestens zwei der Seitenflächen des Gebindes angeordnet und mit den Seitenflächen der Einzelpackungen verbunden sind.

    [0008] Erfindungsgemäß sind die Einzelverpackungen durch Streifen aus dünnwandigem Material zu einem Gebinde zusammengefaßt. Die Streifen sind dabei jeweils gegenüber liegend an den Außenseiten des Gebindes angebracht und mit den Einzelpackungen vorzugsweise stoffflüssig durch Verkleben, Verschweißen oder Versiegeln verbunden. Da die Streifen mit jeder Einzelverpackung verbunden sind, ist es nun möglich, bei Bedarf jeweils nur die jeweils erste, stirnseitige Einzelpackung von dem Gebinde zu lösen, indem die Streifen im Zwischenbereich zu dem nächst benachbarten Einzelpackungen durchtrennt werden. Die übrigen Einzelpackungen bleiben dagegen fest miteinander zu einem Restgebinde verbunden.

    [0009] Ein mit dem Öffnen der äußeren Umhüllung verbundenes Auseinanderfallen des Gebindes in seine Einzelpackungen, wie beim Stand der Technik, wird folglich vermieden, so daß das Restgebinde weiterhin ohne weiteres als Einheit transportiert und aufbewahrt werden kann. Aufwendige Vorrichtungen zur Fertigung des Gebindes werden nicht mehr benötigt, da bei dem erfindungsgemäßen Gebinde eine vollständige Umhüllung zu seiner Herstellung nicht mehr erforderlich ist. Darüber hinaus ist kein Umrüsten der Herstellvorrichtung mehr erforderlich, da die Anzahl der zu einem Gebinde zusammengefaßten Einzelpackungen durch entsprechendes Durchtrennen der Streifen bestimmt werden kann.

    [0010] Die Streifen sollten zweckmäßigerweise aus einer thermoplastischen Kunststoffolie bestehen, da so die Befestigung der Streifen an den Einzelpackungen besonders einfach ist. Alternativ ist es auch denkbar, daß die Streifen aus selbstklebendem Papier oder Gewebeband hergestellt sind oder aus einem beschichteten Papierband bzw. Band aus anderen Materialien, welches durch Wärmebehandlung oder Ultraschall klebend wird.

    [0011] Ein besonders sicherer Schutz gegen äußere Einflüsse ist dann gegeben, wenn jede Einzelpackung von einer Verpackungsfolie umhüllt ist. In diesem Fall sollte die Verpackungsfolie der Einzelpackung aus der gleichen thermoplastischen Kunststoffolie bestehen, wie die Folie der Streifen, so daß die Folie der Streifen auf einfache Weise stoffflüssig mit Verpackungsfolie der Einzelpackungen verbunden werden kann.

    [0012] Zur Erleichterung des Abtrennens der Einzelpackungen von dem Gebinde können die Streifen über ihre Breite verlaufende, im Abstand jeweils der Dicke einer Einzelpackung zueinander beabstandete Perforation aufweisen, die regelmäßig über die Länge der Streifen verteilt sind. Das Abtrennen der Einzelpackung kann zudem dadurch vereinfacht werden, daß jede Verpackungsfolie der Einzelpackungen durch ein unter oder in die Verpackungsfolie gelegten, annähernd parallel zu den Streifen um die Einzelpackung umlaufenden Aufreißfaden auftrennbar ist, dessen Anfangsabschnitt auf der jeweils freien Stirnseite des Gebindes angeordnet und in Umlaufrichtung des Aufreißfadens bis zur ersten Kante der jeweils gegenüber liegenden Stirnseite der Einzelpackung eine Mindestlänge aufweist, die größer ist, als der horizontale Abstand zwischen dem Aufreißfaden und dem ihm nächst benachbarten Streifen.

    [0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
    Fig. 1
    eine perspektivische Ansicht eines Gebindes von einzeln verpackten Videokassetten,
    Fig. 2
    eine vergrößerte ausschnittweise Ansicht des Gebindes nach Fig. 1,
    Fig. 3
    die Ansicht nach Fig. 2 während des Abtrennens einer Einzelpackung von dem Gebinde.


    [0014] Das Gebinde 1 besteht aus zwölf zu Einzelpackungen 2 verpackten Videokassetten. Jede der Einzelpackungen 2 ist dabei durch einen Schutzschuber gebildet, in den die Videokassette eingesteckt ist und der von einer thermoplastischen, dünnen Klarsichtfolie 3 vollständig fest umhüllt ist. Im oberen Bereich jeder Einzelpackung 2, benachbart zu deren Oberseite 4, ist ein um den Schutzschuber umlaufender Aufreißfaden 5 unter die Klarsichtfolie 3 gelegt. Sein Anfangsabschnitt 7 beginnt jeweils auf einer der Stirnseite 6 der Einzelpackungen 2 und weist bis zur ersten Kante 8 der der Stirnseite 6 gegenüber liegenden zweiten Stirnseite der Einzelpackung 2 eine Länge auf, die größer ist als der horizontale Abstand a zwischen der Oberseite 4 und dem Aufreißfaden 5.

    [0015] Die Einzelpackungen 2 sind durch mit der Oberseite 4 und der Unterseite 9 der Einzelpackungen 2 verbundene Streifen 10 zu dem Gebinde 1 zusammengefaßt. Die Streifen 10 bestehen aus der gleichen Klarsichtfolie wie die Klarsichtfolie 3 der Einzelpackungen und sind stoffschlüssig mit dieser durch Verschweißen verbunden. Zur Erleichterung des Abtrennens einer Einzelpackung 2 von dem Gebinde 1 weisen die Streifen 10 in regelmäßigem Abstand der Dicke d der Einzelpackungen 2 über die Breite der Streifen 10 sich erstreckende Perforation 11 auf.

    [0016] Um eine Einzelpackung 2 von dem Gebinde 1 abzutrennen, wird der Aufreißfaden 5 horizontal in Richtung der Kante 8 gezogen, so daß die Klarsichtfolie 3 der Umhüllung der ersten stirnseitigen Einzelpackung 2a aufgerissen wird. Mit Erreichen der Kante 8 wird der Aufreißfaden 5 dann vertikal nach oben gezogen und die Folie 3 weiter durchtrennt, bis der Rand des Streifens 10 erreicht ist. Durch weiteres Ziehen des Aufreißfadens 5 wird anschließend der Streifen 10 im Bereich der Perforation 11 gleichzeitig mit der Folie 3 vollständig durchtrennt. Anschließend wird der Aufreißfaden 5 weitergezogen, bis auch die Klarsichtfolie 3 der Einzelpackung 2a vollständig durchtrennt ist. Durch Abknicken der Einzelpackung 2a von dem verbleibenden Restgebinde kann dann der an der Unterseite 9 der Vepackung angeordnete Streifen durchtrennt und die Einzelpackung 2a von dem Gebinde gelöst werden. Da gleichzeitig auch schon die Klarsichtfolie 3 geöffnet ist, kann die in der Einzelpackung 2a enthaltene Videokassette nach Entfernen der Restfolie 3a zum Gebrauch aus dem Schutzschuber entnommen werden.


    Ansprüche

    1. Gebinde bestehend aus mehreren insbesondere quaderförmigen Einzelverpackungen (2, 2a) wie Video- oder Audiokassetten-Verpackungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelverpackungen (2, 2a) durch sich annähernd über die Länge des Gebindes erstreckende Streifen (10) aus dünnwandigem Material miteinander verbunden sind, die jeweils einander gegenüberliegend auf mindestens zwei der Seitenflächen des Gebindes (1) angeordnet und mit den Seitenflächen (4, 9) der Einzelpackungen (2, 2a) verbunden sind.
     
    2. Gebinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (10) mit den Seitenflächen (4, 9) der Einzelpackungen (2, 2a) stoffschlüssig, insbesondere durch Verkleben, Verschweißen oder Versiegeln, verbunden sind.
     
    3. Gebinde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (10) aus einer thermoplastischen Kunststoffolie bestehen.
     
    4. Gebinde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (10) aus selbstklebendem Papier oder Gewebeband bestehen.
     
    5. Gebinde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (10) aus einem mit einem Klebemittel oder Siegellack beschichtetem Papier oder Band aus anderem Material bestehen.
     
    6. Gebinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einzelpackung (2, 2a) von einer Verpackungsfolie (3) umhüllt ist.
     
    7. Gebinde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsfolie (3) der Einzelpackungen (2, 2a) aus der gleichen thermoplastischen Kunststoffolie besteht, wie die Folie des Streifens (10).
     
    8. Gebinde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (10) über ihre Breite verlaufende, im Abstand jeweils zur Dicke (d) eine Einzelpackung (2, 2a) zueinander beabstandete Perforation (11) aufweisen, die regelmäßig über die Länge der Streifen (10) verteilt sind.
     
    9. Gebinde nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verpackungsfolie (3) der Einzelpackungen (2, 2a) durch einen unter oder in die Verpackungsfolie (3) gelegten, annähernd parallel zu den Streifen (10) um die Einzelpackung (2, 2a) umlaufenden Aufreißfaden (5) auftrennbar ist, dessen Anfangsabschnitt (7) auf der jeweils freien Stirnseite (6) des Gebindes (1) angeordnet und in Umlaufrichtung des Aufreißfadens (5) bis zur ersten Kante (8) der jeweils gegenüber liegenden Stirnseite der Einzelpackung (2, 2a) eine Mindestlänge aufweist, die größer ist, als der horizontale Abstand (a) zwischen dem Aufreißfaden (5) und dem ihm nächst benachbarten Streifen (10).
     




    Zeichnung