[0001] Die Neuerung betrifft eine Anordnung zur Befestigung von Bauwerksteilen (wie Fassadenplatten)
an einer zumindest näherungsweise vertikalen Fläche eines Bauwerkkörpers.
[0002] Aus dem DE-GM 89 08 858 ist es bereits bekannt, eine Fassadenplatte mit einer rückseitigen
Befestigungsvorrichtung zu versehen, die aus einem Bügel besteht, der über eine Schraube
und einen in ein Sackloch der Fassadenplatte eingesetzten Spreizdübel von der Sichtfläche
aus unsichtbar an der Fassadenplatte befestigt ist. Über den Bügel kann die Fassadenplatte
dann als vorgehängtes Element an einer zumindest im wesentlichen vertikalen Fläche
eines Bauwerkkörpers befestigt werden.
[0003] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine demgegenüber fertigungstechnisch einfachere,
gleichwohl vor Ort problemlos zu montierende Befestigungsanordnung zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe ist neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bauwerkteil in der Nähe
seines Oberrandes in seiner dem Bauwerkkörper zugewandten Fläche mindestens zwei in
waagerechter Richtung beabstandete Sacköffnungen mit zumindest im Vertikalschnitt
hinterschnittenem Profil aufweist, und daß in jeder der Sacköffnungen das Ende des
waagerechten Schenkels eines Tragwinkels formschlüssig aufgenommen ist, der mit einem
weiteren, abgewinkelten Schenkel eine Profilschiene hintergreift, die über Distanzmittel
waagerecht an der vertikalen Fläche des Bauwerkkörpers befestigt ist.
[0005] Dieser Vorschlag hat den Vorteil, daß das Bauwerkteil, also z.B. die Fassadenplatte,
werkseitig nur noch mit einer dem Format und Gewicht der Platte entsprechenden Anzahl
von Sacköffnungen versehen zu werden braucht. Das hinterschnittene Profil der Sacköffnungen,
das im Vertikalschnitt z.B. schwalbenschwanzförmig, kugelkalottenförmig oder auch
unsymmetrisch ausgestaltet sein kann, sorgt in Verbindung mit einer geeigneten Ausbildung
des eingreifenden Endes des waagerechten Schenkels des Tragwinkels für eine sichere
Verankerung des letzteren in dem betreffenden Bauwerkteil.
[0006] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß zumindest der
waagerechte Schenkel des Tragwinkels aus einem oberen Band und einem unteren Band
besteht, die miteinander über ein Gelenk verbunden sind, das eine horizontale, parallel
zu der Fläche des Bauwerkteils verlaufende Gelenkachse festlegt, daß die in der Sacköffnung
des Bauwerkteils aufgenommenen Enden des oberen Bandes und des unteren Bandes entsprechend
dem hinterschnittenen Profil der Sacköffnung divergierend abgewinkelt sind, und daß
das untere Band in seiner an das obere Band beigeklappten Stellung dauerhaft mit dem
oberen Band verbindbar ist. Der so ausgestaltete Tragwinkel kann auch von ungeschulten
Kräften ohne Vorkenntnisse an der Baustelle mit der Fassadenplatte zuverlässig verbunden
werden, unmittelbar bevor diese an der Bauwerksfläche angebracht wird. Eine weitere
Verbesserung erlaubt es, Fertigungs- und Montagetoleranzen auszugleichen. Sie besteht
darin, daß der waagerechte Schenkel des Tragwinkels mit einer Gewindebohrung mit vertikaler
Achse zur Aufnahme einer Justierschraube versehen ist, die sich mit der Stirnfläche
ihres Gewindeschaftes auf der Profilschiene abstützt.
[0007] Zur Sicherung des unteren Bandes in seiner an das obere Band beigeklappten Stellung
gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel können die horizontalen oder vorzugsweise
die vertikalen Schenkel der beiden Bänder miteinander verschraubt werden. Eine vorteilhaftere
Lösung besteht darin, daß das untere Band einen zu dem abgewinkelten Schenkel des
oberen Bandes parallelen Schenkel aufweist, und daß das obere Band auf seiner freien
Großfläche einen blattfederartigen Streifen trägt, der über das Ende des abgewinkelten
Schenkel des oberen Bandes hinausreicht und in Höhe des Endes des um das gleiche Maß
längeren, abgewinkelten Schenkels des unteren Bandes dieses in seiner beigeklappten
Stellung hakenartig umgreift. Gegebenenfalls kann auch auf den blattfederartigen Streifen
verzichtet und stattdessen das untere Ende des abgewinkelten Schenkels des oberen
Bandes selbst hakenartig so ausgebildet werden, daß es das Ende des abgewinkelten
Schenkels des unteren Bandes in dessen beigeklappter Stellung umgreift. In diesem
Fall sollte zumindest der Endbereich des abgewinkelten Schenkels des oberen Bandes
ausreichend federelastisch ausgebildet sein.
[0008] Vor allem bei Bauwerksteilen aus sprödem Material, beispielsweise Fassadenplatten
aus Faserzement, empfiehlt es sich, jede der Sacköffnungen mit einem in diese eingedrückten
Futter aus einem nachgiebigen Werkstoff auszukleiden.
[0009] Das Gelenk zwischen dem oberen Band und dem unteren Band, das vor der Montage des
Tragwinkels dessen beiden waagerechten Schenkeln eine scherenartige Beweglichkeit
verleiht, kann durch einen Drehbolzen verwirklicht werden, der entsprechend geformte
Laschen oder Augen des oberen und des unteren Bandes durchsetzt. Einfacher ist es,
das Gelenk zwischen dem oberen und dem unteren Band durch eine Sicke in dem einen
Band und einem zu dieser komplementären Wulst in dem anderen Band zu verwirklichen.
[0010] In der Zeichnung ist die Befestigungsanordnung nach der Neuerung in einem Ausführungsbeispiel
schematisch vereinfacht im Vertikalschnitt dargestellt.
[0011] Vor der vertikalen Fläche 1a eines Bauwerkkörpers 1, z.B. einer Gebäudefassade, sind
in an sich bekannter Weise horizontal verlaufende Profilschienen über Distanzmittel
befestigt. Im Ausführungsbeispiel ist lediglich eine dieser Profilschienen als C-Profil
2 wiedergegeben. Die Distanzmittel, mit denen das C-Profil 2 mit dem Bauwerkkörper
1 verbunden ist, sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen. Die Fläche 1a des
Bauwerkkörpers 1 ist mit einer vorgehängten Fassadenplatte 3 verkleidet. Diese kann
aus irgendeinem bekannten Baustoff bestehen. Zur Befestigung an dem Bauwerkkörper
1 weist die Fassadenplatte 3 in geeigneten horizontalen Abständen (nicht dargestellt)
im Querschnitt schwalbenschwanzförmige Sacklöcher 4 auf. Sofern aus Justagegründen
wünschenswert, können statt der Sacklöcher 4 auch horzizontal verlaufende Nuten mit
Schwalbenschwanzquerschnitt vorgesehen sein. Statt der gezeichneten Schwalbenschwanzform
ist auch jeder andere, hinterschnittene Querschnitt geeignet. In das Sackloch 4 greifen
die Enden eines Tragwinkels 5 ein. Dieser besteht aus einem oberen Band mit einem
waagerechten Schenkel 51a und einem senkrechten Schenkel 51b, sowie einem unteren
Band mit einem waagerechten Schenkel 52a und einem senkrechten Schenkel 52b. Die jeweiligen
waagerechten Schenkel 51a, 52a sind über ein beliebiges und daher nicht näher dargestelltes
Gelenk 6 miteinander verbunden, das es ermöglicht, durch Wegklappen des senkrechten
Schenkels 52b von dem senkrechten Schenkel 51b die in das Sackloch 4 eingreifenden,
abgewinkelten Enden 511a und 521a des oberen bzw. des unteren Bandes soweit aneinander
anzunähern, daß diese Enden in das Sackloch 4 eingeführt werden können. In der gezeichneten,
in dem Sackloch 4 gesicherten Stellung sind die jeweiligen vertikalen Schenkel 51b
bzw. 52b miteinander verrastet, uzw. mittels eines blattfederartigen Streifens 7,
der auf den senkrechten Schenkel 51b des oberen Bandes außenseitig aufgeschweißt ist
und dessen Unterende 7a hakenartig derart abgewinkelt ist, daß er das untere Ende
des senkrechten Schenkels 52b des unteren Bandes umgreift.
[0012] In dieser montierten Stellung des Tragwinkels 5 wird die Fassadenplatte 3 dann mittels
letzterem an dem C-Profil 2 befestigt, uzw. durch einfaches Einhängen von oben. Zum
Ausgleich unvermeidbarer Herstellungs- und insbesondere Montagetoleranzen dient eine
Justierschraube 8, die im gezeichneten Beispiel in ein Gewindeloch eingedreht ist,
das in dem waagerechten Schenkel 52a des unteren Bandes des Tragwinkels 5 vorgesehen
ist.
[0013] Erfahrungsgemäß treten die größten mechanischen Beanspruchungen der Fassadenplatte
3 im Bereich deren Sackloches 4 während der Montage der Tragwinkel 5, des Einhängens
und der Justierung auf. Es ist daher vorteilhaft, das Sackloch 4 zumindest im Bereich
der Auflageflächen der Enden 511a und 521a der betreffenden Bänder des Tragwinkels
5 mit einem Futter aus einem nachgiebigen Werkstoff auszukleiden. Das Futter kann
aus einem nachträglich eindrückbaren, entsprechend elastischen Kunststoffprofil bestehen,
aber auch (vor der Montage des Tragwinkels 5) durch Ausspritzen mit einem geeigneten
Material erzeugt werden.
1. Anordnung zur Befestigung von Bauwerksteilen (wie Fassadenplatten) an einer zumindest
näherungsweise vertikalen Fläche eines Bauwerkkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauwerkteil (3) in der Nähe seines Oberrandes in seiner dem Bauwerkkörper
(1) zugewandten Fläche mindestens zwei in waagerechter Richtung beabstandete Sacköffnungen
(4) mit zumindest im Vertikalschnitt hinterschnittenem Profil aufweist, und daß in
jeder der Sacköffnungen (4) das Ende des waagerechten Schenkels (51a, 52a) eines Tragwinkels
(5) formschlüssig aufgenommen ist, der mit einem weiteren, abgewinkelten Schenkel
(51b, 52b) eine horziontale Profilschiene (2) hintergreift, die über Distanzmittel
waagerecht an der vertikalen Fläche (1a) des Bauwerkkörpers (1) befestigt ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der waagerechte Schenkel
des Tragwinkels (5) aus einem oberen Band und einem unteren Band besteht, die miteinander
über ein Gelenk (bei 6) verbunden sind, das eine horizontale, parallel zu der Fläche
des Bauwerkteils (3) verlaufende Gelenkachse festlegt, daß die in der Sacköffnung
(4) des Bauwerkteils (3) aufgenommenen Enden (511a, 521a) des oberen Bandes und des
unteren Bandes entsprechend dem hinterschnittenen Profil der Sacköffnung (4) divergierend
abgewinkelt sind, und daß das untere Band in seiner an das obere Band beigeklappten
Stellung dauerhaft (bei 7a) mit dem oberen Band verbindbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der waagerechte Schenkel
(51a oder 52a) des Tragwinkels (5) mit einer Gewindebohrung mit vertikaler Achse zur
Aufnahme einer Justierschraube (8) versehen ist, die sich mit der Stirnfläche ihres
Gewindeschafts auf der Profilschiene (2) abstützt.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Band einen
zu dem abgewinkelten Schenkel (51b) des oberen Bandes parallelen Schenkel (52b) aufweist,
und daß das obere Band auf seiner freien Großfläche einen blattfederartigen Streifen
(7) trägt, der über das Ende des abgewinkelten Schenkels des oberen Bandes hinausreicht
und in Höhe des Endes des um das gleiche Maß längeren, abgewinkelten Schenkels (52b)
des unteren Bandes dieses in seiner beigeklappten Stellung hakenartig (bei 7a) umgreift.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Sacköffnungen
(4) im Vertikalschnitt ein schwalbenschwanzförmiges Profil hat.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Sacköffnungen
mit einem in diese eingedrückten Futter aus einem nachgiebigen Werkstoff ausgekleidet
ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk
zwischen dem oberen Band und dem unteren Band aus einer Sicke in dem einen Band und
einem zu dieser komplementären Wulst in dem anderen Band besteht.