[0001] Die Erfindung betrifft ein Isoliermaterial, das einseitig mit einer Trägerbahn versehen
ist und aus einer Vielzahl von Fasern aus Schafwolle besteht.
[0002] Bereits in der DE-PS 12 217 ist ein Isoliermaterial beschrieben, das aus zwei Lagen
zähen und starken Papiers besteht, zwischen denen Watte aus Wolle eingeklebt ist.
[0003] Schafwolle hat sich als hervorragendes Isoliermaterial erwiesen, da ein aus Schafwolle
hergestelltes Isoliermaterial eine niedrige Wärmeleitzahl und damit eine gute thermische
Dämmung aufweist. Darüber hinaus hat Schafwolle ein sehr gutes Brandverhalten, da
sie im Entzündungsfall nur glimmt und selbsttätig erlischt. Die Schafwolle ist im
Stande, auch größere Mengen Feuchtigkeit aufzunehmen und behält dabei ihre guten Wärmedämm-Eigenschaften.
Darüber hinaus belastet Schafwolle im Falle der Entsorgung die Umwelt nicht, da sie
vollständig biologisch abbaubar und wiederverwertbar ist. Als Naturprodukt fällt Schafwolle
in großer Menge an und bedarf nur geringer Energiemengen zum Aufbereiten als Isoliermaterial.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Isoliermaterial zu schaffen, das unter
Verwendung von Schafwolle hergestellt ist und dabei möglichst wenig Fremdstoffe benötigt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fasern durch Eindrücken
von Nadeln (vernadeln) wenigstens geringfügig miteinander verbunden sind.
[0006] Dadurch wird eine sehr gute Verflechtung der Schafwollefasern untereinander erreicht,
ohne daß Kleber oder dergleichen Hilfsmittel notwendig wären um einen ausreichenden
Zusammenhalt der Wollefasern zu erreichen.
[0007] Eine so hergestellte Isoliermatte kann je nach dem vorgesehenen Einsatzzweck mit
einem sehr niedrigen Raumgewicht ausgestattet sein.
[0008] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn erfindungsgemäß die Trägerbahn ebenfalls aus Schafwolle-Fasern
hergestellt und beim Vernadeln vorzugsweise höher verdichtet ist als die eigentliche
Isolierbahn und wenn die beiden Bahnen durch das die eigentliche Isolierbahn verfestigende
Vernadeln miteinander verbunden sind.
[0009] Durch die höhere Verdichtung der Trägerbahn erhält diese auch eine höhere Reißfestigkeit
und kann ihre Funktion als Trägerbahn ohne weitere Hilfsmittel wahrnehmen. Auch für
die Verbindung von Trägerbahn und Isolierbahn ist bei dieser Ausgestaltung kein weiteres
Verbindungsmittel oder Verbindungsmaterial notwendig, so daß das Isoliermaterial völlig
frei von Fremdstoffen ist.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß die Trägerbahn
an ihren beiden Längsrändern wenigstens geringfügig über die eigentliche Isolierbahn
vorsteht.
[0011] Mit den beiden über die eigentliche Isolierbahn vorstehenden Trägerbahnstreifen kann
das Isoliermaterial befestigt werden. Dieses ist vorteilhaft, wenn das Isoliermaterial
z.B. für die Isolierung von Dachschrägen oder dergleichen Räumen, bei denen das Isoliermaterial
keine Unterstützung von unten erfährt und es aufgrund der Weichheit des Materials
Probleme geben kann, verwendet wird. Mit den beiden vorstehenden Trägerbahnstreifen
kann das Isoliermaterial an den Sparren eines Daches befestigt werden und erfährt
so einen ausgezeichneten Halt. Gleichzeitig trägt die Trägerbahn aber auch zur Isolierung
bei und unterstützt die eigentliche Isolierbahn ganz wesentlich.
[0012] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die eigentliche Isolierbahn
aus mehreren dünneren Teilbahnen aufgebaut ist, welche miteinander vernadelt sind.
[0013] Damit ist es möglich, das Isoliermaterial auch in großen Dicken herzustellen, wobei
keine unnötig langen Nadeln zum Vernadeln eingesetzt werden müssen. Darüber hinaus
ist es dabei möglich, die einzelnen Lagen unterschiedlich stark zu vernadeln, um so
das Isoliermaterial an die unterschiedlichsten Isolierbedingungen anpassen zu können.
[0014] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn die Trägerbahn zusätzlich mit einer weiteren,
auf der von der Isolierbahn abgekehrten Seite angebrachten Abdeckbahn versehen ist.
[0015] Diese zusätzliche Abdeckbahn kann sowohl die mechanische Festigkeit der Trägerbahn
erhöhen, ohne ihre Isoliereigenschaften zu beeinträchtigen, sie kann aber auch als
zusätzliche Dampfsperre ausgebildet sein.
[0016] Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn erfindungsgemäß die Abdeckbahn aus
Papier od. dgl. besteht.
[0017] Papier in der entsprechenden Ausgestaltung ergibt eine hohe zusätzliche Festigkeit
und kann gleichzeitig als Dampfsperre ausgebildet sein.
[0018] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
Dabei zeigen:
- Fig.1
- eine schaubildliche Darstellung einer Isoliermatte, die aus zwei Lagen, nämlich einer
Trägerbahn und der eigentlichen Isolierbahn aufgebaut ist,
- Fig.2
- eine schaubildliche Darstellung einer aus drei Lagen aufgebauten Isoliermatte,
- Fig.3
- eine Ansicht einer Isoliermatte, die aus vier Lagen aufgebaut ist, nämlich der eigentlichen
Isolierschicht, einer Trägerschicht, einer Wellpappenlage und einer Aluminiumfolie,
- Fig.4
- eine Ansicht einer zu einer Rolle aufgewickelten Isoliermatte, die neben der Isolierschicht
eine Trägerschicht und eine diese abdeckende Aluminiumfolie aufweist,
- Fig.5
- einen Querschnitt durch ein mit einer Trägerbahn versehenes Isoliermaterial,
- Fig.6
- einen Querschnitt durch ein ähnliches Isoliermaterial wie nach Fig. 5, wobei zusätzlich
eine Abdeckbahn aus Papier angeordnet ist und
- Fig.7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer mehrlagigen Abdeckbahn.
[0019] Mit 1 ist in Fig.1 eine Isoliermatte bezeichnet, die aus einer Isolierbahn 2 und
einer Trägerbahn 3 aufgebaut ist. Sowohl die Isolierbahn 2 als auch die Trägerbahn
3 sind aus lose aufeinandergelegten Schafwollefasern aufgebaut, die miteinander vernadelt
sind. Dabei ist die Trägerbahn 3 verhältnismäßig stark vernadelt, wodurch sie eine
günstige Reißfestigkeit aufweist und der Isoliermatte die nötige Verarbeitungsfestigkeit
verleiht. Die Isolierbahn ist dagegen nur geringfügig vernadelt, so daß die Fasern
zwar zusammenhalten aber nicht unnötig zusammengepreßt sind. Dabei ist es möglich,
die Fasern beim Auflegen zu verwirbeln, um den Zusammenhalt noch weiter zu verbessern.
Zum Vernadeln der Isolierbahn 2 wird diese auf die Trägerbahn aufgelegt und von oben
vernadelt, wobei infolge von durchgreifenden Nadeln auch gleichzeitig eine Verbindung
der beiden Bahnen geschaffen wird.
[0020] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.2 ist eine Isoliermatte 21 dargestellt, die aus
drei Lagen aufgebaut ist, nämlich einer Isolierlage 22, einer Trägerlage 23 und einer
zwischen beiden angeordneten weiteren Lage 24. Die Isolierlage 22 und die Trägerlage
23 entsprechen weitgehend den Bahnen 2 und 3 nach Fig.1. Die weitere Lage 24 ist geringfügig
fester genadelt als die Isolierlage 22 und wird als erste auf die Trägerlage aufgebracht
und mit dieser beim Nadeln verbunden. Die Isolierlage und die weitere Lage können
jede beliebige, durch Vernadeln erzeugte Festigkeit aufweisen und jeweils aus beliebig
vielen Einzellagen aufgebaut sein. Die Verbindung jeder Lage mit der darunterliegenden
erfolgt jeweils wieder beim Vernadeln.
[0021] Bei dem in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist wieder eine Isolierbahn 32
und eine Trägerbahn 33 vorgesehen, die wie vorher beschrieben hergestellt und miteinander
verbunden sind. An der von der Isolierbahn 32 abgekehrten Seite der Trägerbahn 33
ist eine einseitig gewellte Wellpappebahn 35 aufgebracht, die an ihrer glatten Außenseite
eine Aluminiumfolie 36 trägt. Bei dieser Ausgestaltung dienen die Wellpappebahn 35
und die Aluminiumfolie 36 zur weiteren Versteifung und als Dampfsperre.
[0022] Das in Fig.4 gezeigte Ausführungsbeispiel hat eine Isolierbahn 42 und eine Trägerbahn
43, die wieder durch vernadeln hergestellt und verbunden sind. Die Trägerbahn 43 ist
auf ihrer von der Isolierbahn 42 abgekehrten Seite mit einer Aluminiumfolie 46 abgedeckt,
die als Dampfsperre dient.
[0023] In Fig.5 ist ein Ausführungsbeispiel eines Isoliermaterials 51 dargestellt, das aus
einer Isolierbahn 52 und einer Trägerbahn 53 besteht. Die beiden Bahnen 52,53 sind
aus Schafwollefasern hergestellt, die durch Vernadeln zu einem innigen Verband zusammengefügt
sind. Dabei ist die Trägerbahn höher verdichtet als die Isolierbahn, wodurch sie eine
größere Festigkeit aufweist. Auch die Verbindung zwischen der Trägerbahn und der Isolierbahn
ist durch dieses Vernadeln herbeigeführt. Die Trägerbahn 53 steht an beiden Längsseiten
über die Isolierbahn 52 vor, wodurch Streifen 54 bzw. 55 entstanden sind, die zum
Annageln des Isoliermaterials, beispielsweise an Dachsparren, dienen.
[0024] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.6 ist eine Trägerbahn 63, auf ihrer von einer Isolierbahn
62 abgewandten Seite, mit einer Abdeckbahn 66 versehen, die aus Papier hergestellt
ist. Es kann sich dabei um einfaches Kraftpapier handeln, es ist aber auch möglich,
imprägniertes Papier zu verwenden, das dann auch als Dampfsperre dienen kann. Die
Trägerbahn 63 steht auch bei diesem Ausführungsbeispiel an beiden Längsseiten über
die Isolierbahn 62 vor, wodurch Streifen 64 bzw. 65 entstehen.
[0025] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.7 zeigt ein Isoliermaterial aus einer Isolierbahn
72, einer Trägerbahn 73 und einer Abdeckbahn 77, welche mehrschichtig aufgebaut ist.
Dabei können je nach Einsatzzweck für die einzelnen Schichten der Abdeckbahn 77 unterschiedliche
Materialien verwendet werden. So ist beispielsweise der Einsatz von Aluminiumfolie
oder Kunststoffolie denkbar, beides beispielsweise in Kombination mit einer dünnen
Papierlage. Durch die über die Isolierbahn 72 überstehenden Trägerbahn 73 entstehen
auch bei diesem Ausführungsbeispiel Streifen 74 bzw. 75 zum Annageln des Isoliermaterials.
1. Isoliermaterial, das einseitig mit einer Trägerbahn(3,23,33,43,53,63,73) versehen
ist und aus einer Vielzahl von Fasern aus Schafwolle besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern durch Eindrücken von Nadeln (vernadeln) wenigstens geringfügig miteinander
verbunden sind.
2. Isoliermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn(3,23,33,43,53,63,73) ebenfalls aus Schafwolle-Fasern hergestellt
und beim Vernadeln vorzugsweise höher verdichtet ist als die eigentliche Isolierbahn(2,22,32,42,52,62,72),
und daß die beiden Bahnen(2,22,32,42,52,62,72;3,23,33,43,53,63,73) durch das die eigentliche
Isolierbahn(2,22,32,42,52,62,72) verfestigende Vernadeln miteinander verbunden sind.
3. Isoliermaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn(53,63,73) an ihren beiden Längsrändern wenigstens geringfügig
über die eigentliche Isolierbahn(52,62,72) vorsteht.
4. Isoliermaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche Isolierbahn(2,22,32,42,52,62,72) aus mehreren dünneren Teilbahnen(22,24)
aufgebaut ist, welche miteinander vernadelt sind.
5. Isoliermaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn(3,23,33,43,53,63,73) zusätzlich mit einer weiteren, auf der von
der Isolierbahn(2,22,32,42,52,62,72) abgekehrten Seite angebrachten Abdeckbahn(66,77)
versehen ist.
6. Isoliermaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckbahn(66) aus Papier od.dgl. besteht.