[0001] Die Erfindung betrifft eine Wertstoff-Sammeleinrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Eine derartige Wertstoff-Sammeleinrichtung ist bereits aus dem deutschen Gebrauchsmuster
G 87 00 267.1 bekannt. Es handelt sich hier um ein fahrbares Traggestell für vorzugsweise
im Querschnitt viereckige Abfalleimer mit einem Tragboden, auf dem die Eimer stehen.
[0003] Wertstoff-Sammeleinrichtungen gewinnen heutzutage mehr und mehr an Bedeutung, insbesondere
dort, wo Wert- bzw. Altstoffe in großen Mengen anfallen und nach Fraktionen getrennt
werden müssen, wie es die Gesetzeslage vorschreibt. Nicht nur in Großkantinen, Restaurants,
im Krankenhausbereich usw., muß zukünftig eine derartige Trennung nach Fraktionen
durchgeführt werden, sondern auch in privaten Haushalten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Wertstoff-Sammeleinrichtung
so weiterzubilden, daß sie bei Beanspruchung einer geringeren Boden- bzw. Standfläche
eine größere Anzahl von Wertstoff-Sammelbehältern aufweist, die bequem zugänglich
sind.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
[0006] Eine Wertstoff-Sammeleinrichtung nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
- an in Vertikalrichtung voneinander beabstandeten Bereichen jeweils Gruppen von Wertstoff-Sammelbehältern
am Traggestell montiert und
- alle Wertstoff-Sammelbehälter am Traggestell drehbar gelagert sind.
[0007] Eine derartige Wertstoff-Sammeleinrichtung ermöglicht die Trennung von Wertstoffen
nach sehr vielen Fraktionen und ist darüber hinaus ausgesprochen platzsparend. Sie
läßt sich daher leicht auch in kleineren Räumen aufstellen. Darüber hinaus sind alle
Wertstoff-Sammelbehälter leicht zugänglich, da sie dreh- bzw. schwenkbar am Gesteil
gelagert sind. Die Wertstoff-Sammeleinrichtung weist somit auch eine hohe Bedienungsfreundlichkeit
auf.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Wertstoff-Sammelbehälter
jeweils in einer Horizontalebene um das Traggestell herum drehbar. Dabei kann die
Drehung um 360° oder um einen geringeren Winkel erfolgen.
[0009] Hierdurch wird eine gute Zugänglichkeit zu den Wertstoff-Sammelbehältern gewährleistet.
Sofern sich zwei von ihnen direkt übereinander befinden sollten, brauchen sie nur
relativ zueinander verdreht zu werden, so daß jetzt auch der untere leicht befüllt
werden kann. Bereits gefüllte oder weniger oft zu benutzende Wertstoff-Sammelbehälter
können darüber hinaus nach hinten in eine Art "Parkposition" geschwenkt werden, während
häufig zu benutzende Wertstoff-Sammelbehälter mehr vorn positioniert werden.
[0010] Sämtliche Wertstoff-Sammelbehälter können individuell bzw. getrennt voneinander gedreht
bzw. verschwenkt werden. Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist es aber auch möglich, die zu einer jeweiligen Gruppe gehörigen Wertstoff-Sammelbehälter
gemeinsam um das Traggestell herum zu drehen. In einem solchen Fall befindet sich
dann in jedem in Vertikalrichtung voneinander beabstandeten Bereich eine Art Wertstoff-Sammelbehälter-Karussell.
[0011] Nach einer weiteren, sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Wertstoff-Sammelbehälter
jeweils um Horizontalachsen kippbar. In einem solchen Fall können sie zusätzlich in
den jeweiligen Horizontalebenen drehbar sein, wobei dies Jedoch nicht notwendigerweise
erforderlich ist. Sind die Wertstoff-Sammelbehälter in Vertikalrichtung gesehen eng
benachbart übereinanderliegend angeordnet, so können sie auch durch das Kippen bzw.
Drehen um die Horizontalachsen zugänglich gemacht werden, indem sie lediglich um die
Horizontalachsen verschwenkt werden, bis ihre Eingangsöffnungen frei liegen, die gegebenenfalls
mit Deckeln verschlossen sind.
[0012] Vorzugsweise sind Deckel passend bzw. dichtend in die Wertstoff-Sammelbehälter eingesetzt,
um Geruchsbelästigungen so gering wie möglich zu halten. Sind die Wertstoff-Sammelbehälter
vollständig gefüllt, so können diese aus den jeweiligen Halterungen herausgenommen
und in den für sie vorgesehenen Großcontainern entleert werden.
[0013] Das Traggestell kann nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung eine vertikale
Tragstange aufweisen, um die herum die Wertstoff-Sammelbehälter angeordnet sind. Dabei
können die Wertstoff-Sammelbehälter in Bügel eingesetzt sein, welche an der Tragstange
angelenkt sind. Beispielsweise kann ein jeweiliger Bügel mit einer Vertikalachse verbunden
sein, die von oben in eine vertikale Achsaufnahme eingeführt wird, welche an der Tragstange
befestigt ist. Eine Verschwenkung der Wertstoff-Sammelbehälter um die Tragstange herum
ist dann nur in einem begrenzten Winkel möglich. Es ist aber auch möglich, die jeweiligen
Bügel mit einem Lagerring zu versehen, der die Tragstange umgreift und an einer gewünschten
Vertikalposition gelagert wird, so daß sich dann die Wertstoff-Sammelbehälter vollständig
um die Tragstange herumdrehen lassen.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung trägt die Tragstange drehbare Horizontalscheiben,
die im Abstand übereinanderliegend angeordnet sind. Die drehbaren Horizontalscheiben
weisen dabei mehrere Öffnungen zum Einsetzen von Wertstoff-Sammelbehältern auf. Sie
bilden dann jeweils das bereits genannte Wertstoff-Sammelbehälter-Karussell.
[0015] Vorzugsweise ist das Traggestell fahrbar, kann also auf Rollen oder Rädern stehen,
so daß es sich leicht von einem zum anderen Ort bewegen läßt. Die Rollen bzw. Räder
können blockierbar sein, um ein nicht erwünschtes Verrutschen der Wertstoff-Sammeleinrichtung
zu verhindern.
[0016] Nach einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Wertstoff-Sammeleinrichtung
auch in Vertikalrichtung modulartig erweiterbar sein. Dies läßt sich zum Beispiel
dadurch erreichen, daß Tragstangenabschnitte vorbestimmter Länge aneinandergesetzt
werden können, um eine kürzere oder längere Tragstange zu erhalten. Dabei können die
Tragstangenabschnitte in geeigneter Weise miteinander verbunden, zum Beispiel verschraubt
oder klemmend ineinander gesteckt werden. Im Verbindungsbereich jeweils zweier Tragstangenabschnitte
kann ein Bereich geringeren Durchmessers vorhanden sein, auf den sich je nach Länge
des Bereichs ein oder mehrere jeweils mit einem Haltebügel verbundene Lagerringe aufsetzen
lassen. Die jeweiligen Bereiche werden z.B. durch Abdrehen der Tragstangenabschnitte
aufeinen kleineren Durchmesser gebildet. Die einzelnen Tragstangenabschnitte können
aber auch mit den genannten Achsaufnahmen versehen sein.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Wertstoff-Sammeleinrichtung ohne Wertstoff-Sammelbehälter;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf einen Tragbügel für einen Wertstoff-Sammelbehälter;
- Fig. 4
- die Seitenansicht des Tragbügels nach Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Fußplatte der Wertstoff-Sammeleinrichtung; und
- Fig. 6
- einen Zentralschnitt durch die Fußplatte nach Fig. 5.
[0018] Gemäß dem in den Figuren 1-6 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Wertstoff-Sammeleinrichtung
eine Tragstange 1 auf, die vertikal ausgerichtet ist und auf einer horizontal liegenden
Fußplatte 2 steht. Die Tragstange 1 ist mit der Fußplatte 2 zum Beispiel über eine
nicht dargestellte Schraube verbunden, die von unten durch die Fußplatte 2 hindurchragt
und in die Tragstange 1 hineingeschraubt ist. Seitliche Kanten der Fußplatte 2 können
nach unten abgewinkelt sein, um Raum für die Verbindungsschrauben zu schaffen.
[0019] Die Tragstange 1 kann zum Beispiel aus einer durchgehenden Innenstange 3 bestehen,
auf die Hülsen 4, 5, 6 und 7 passend aufgesetzt sind. In diesem Fall ist die Fußplatte
2 mit der Innenstange 3 verschraubt. Zwischen den Hülsen 4 und 5, 5 und 6 sowie 6
und 7 bleiben jeweils Bereiche frei, in denen Lagerringe auf der Innenstange 3 passend
zu liegen kommen. Diese Lagerringe tragen das Bezugszeichen 8. Jeder Lagerring 8 ist
mit einem Tragbügel 9 verbunden, der zur Aufnahme eines Wertstoff-Sammelbehälters
10 (Fig. 2) dient. Jeder Wertstoff-Sammelbehälter 10 ist in seinem Lagerring 9 arretiert,
wozu Nasen am Umfang des Wertstoff-Sammelbehälters 10 in entsprechende Ausnehmungen
11 des Tragbügels 9 von oben eingreifen. Die Nasen am Wertstoff-Sammelbehälter 10
befinden sich vorzugsweise am oberen Außenumfang, so daß sich der Wertstoff-Sammelbehälter
10 bis dorthin in den jeweiligen Bügel 9 einsetzen läßt. Mit anderen Worten hängen
die Wertstoff-Sammelbehälter 10 in den jeweiligen Bügeln 9. Sie können mit ihrem oberen
und nach außen umgebogenen Rand auf den Bügeln 9 aufliegen.
[0020] Die Länge der jeweiligen Hülsen 4, 5, 6 ist so gewählt, daß sich in Vertikalrichtung
voneinander beabstandete Wertstoff-Sammelbehälter 10 nicht berühren, wenn die Bügel
9 um die Tragstange 1 gedreht werden. Natürlich können in den jeweiligen in Vertikalrichtung
voneinander beabstandeten Bereichen für die Tragbügel 9 auch mehr als zwei Tragbügel
9 vorhanden sein, je nach gewünschter Anzahl von Wertstoff-Sammelbehältern 10, die
zu einer Gruppe gehören sollen. In diesem Fall ist die Länge der Hülsen 4, 5, 6, entsprechend
zu wählen, damit sich die Wertstoff-Sammelbehälter 10 noch frei drehen können. Die
Länge der obersten Hülse 7 ist in jedem Fall entsprechend anzupassen und sollte das
obere Ende der Tragstange 3 abdecken.
[0021] Eine Draufsicht der Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Fig. 1 ist in Fig. 2 gezeigt.
Der Übersicht wegen ist dabei nur ein Wertstoff-Sammelbehälter 10 durch gestrichelte
Linien angedeutet. Er liegt mit seinem nach außen gebogenen Umfangsrand, der sich
an seiner oberen Behälterkante befindet, auf dem Tragbügel 9 auf. Vorzugsweise kann
der Wertstoff-Sammelbehälter 10 durch einen Deckel dicht und klemmend verschlossen
sein, um zu verhindern, daß gegebenenfalls Dämpfe oder Gase aus dem Wertstoff-Sammelbehälter
austreten können.
[0022] Die Fig. 3 und 4 zeigen den detaillierteren Aufbau von Lagerring 8 und Tragbügel
9. Beide Elemente sind fest miteinander verbunden, zum Beispiel verschweißt. Der Lagerring
8 weist die Form eines Hohlzylinders auf mit einem Innendurchmesser, der dem Außendurchmesser
der Innenstange 3 entspricht. Der Tragbügel 9 ist in seiner Form an die äußere Umfangsform
des Wertstoff-Sammelbehälters 10 angepaßt und im vorliegenden Fall nahezu quadratisch
ausgebildet, wobei die vom Lagerring 8 entfernte Ecke ausgenommen ist. Die bereits
erwähnten Ausnehmungen 11 befinden sich in den beiden verbleibenden und einander gegenüberliegenden
Eckbereichen.
[0023] Es ist durchaus möglich, die Tragbügel 9 aus leicht federndem Material herzustellen,
damit sie die Wertstoff-Sammelbehälter 10 zwischen sich einklemmen können. Dies erhöht
die Sicherheit der Wertstoff-Sammeleinrichtung während ihres Betriebs.
[0024] Die Fußplatte 2 der Wertstoff-Sammeleinrichtung ist genauer in den Fig. 5 und 6 abgebildet.
Es handelt sich hier um eine im wesentlichen rechteckförmige Platte mit einer Zentralbohrung
12, durch die von unten eine nicht dargestellte Schraube hindurchgesteckt wird, um
in die Stirnseite der Innenstange 3 hineingeschraubt zu werden. Innenstange 3 und
Fußplatte 2 können aber auch miteinander permanent verbunden, zum Beispiel verschweißt
sein. Um Bodenfreiheit zu gewinnen, sind die Eckbereiche 2a der Fußplatte 2 leicht
nach unten abgewinkelt, um sich auf dem Boden abzustützen. Es ist auch möglich, unterhalb
der Fußplatte 2 Rollen oder Räder zu montieren, um eine fahrbare Wertstoff-Sammeleinrichtung
zu erhalten.
[0025] In Abwandlung zu der in Fig. 1 gezeigten Wertstoff-Sammeleinrichtung kann das Traggestell
auch nur eine einzige durchgehende und vertikal positionierte Stange aufweisen, die
auf der Fußplatte 2 befestigt ist. An die ser Stange können dann seitlich vertikal
verlaufende Achsaufnahmen vorhanden sein, zum Beispiel Hohlzylinder, die in Vertikalrichtung
verlaufen und mit der Stange verschweißt sind. In diese Hohlzylinder lassen sich dann
von oben Vertikalachsen hineinstecken, die jeweils fest mit einem Tragbügel verbunden
sind, der zur Halterung eines Wertstoff-Sammelbehälters dient.
1. Wertstoff-Sammeleinrichtung mit mehreren, von einem Traggestell (2-9) getragenen Wertstoff-Sammelbehältern
(10),
dadurch gekennzeichnet, daß
- an in Vertikalrichtung voneinander beabstandeten Bereichen jeweils Gruppen von Wertstoff-Sammelbehältern
(10) am Traggestell (2-9) montiert und
- alle Wertstoff-Sammelbehälter (10) am Traggestell (2-9) drehbar gelagert sind.
2. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wertstoff-Sammelbehälter (10) jeweils in einer Horizontalebene um das Traggestell
(2-9) herum drehbar sind.
3. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einer jeweiligen Gruppe gehörenden Wertstoff -Sammelbehälter (10) gemeinsam
um das Traggestell (2-9) herum drehbar sind.
4. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drehung der Wertstoff-Sammelbehälter (10) über einen Winkel von 360° möglich
ist.
5. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wertstoff-Sammelbehälter (10) jeweils um Horizontalachsen kippbar sind.
6. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (2-9) eine vertikale Tragstange (3) aufweist, um die herum die
Wertstoff-Sammelbehälter (10) angeordnet sind.
7. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wertstoff-Sammelbehälter (10) in Bügel (9) eingesetzt sind, welche an der
Tragstange (3) angelenkt sind.
8. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstange (3) drehbare Horizontalscheiben trägt, die jeweils mehrere Öffnungen
zum Einsetzen von Wertstoff-Sammelbehältern (10) aufweisen.
9. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell (2-9) fahrbar ist.
10. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Vertikalrichtung modulartig erweiterbar ist.
11. Wertstoff-Sammeleinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zu jeweils einem Modul ein Tragstangenabschnitt und eine Gruppe von Haltebügeln
(9) gehören.