(19)
(11) EP 0 608 482 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1994  Patentblatt  1994/31

(21) Anmeldenummer: 93115663.2

(22) Anmeldetag:  29.09.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 9/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 28.01.1993 DE 4302312

(71) Anmelder: Weidmüller Interface GmbH & Co.
D-32760 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulze, Rainer
    D-32760 Detmold (DE)
  • Wilmes, Manfred
    D-32760 Detmold (DE)
  • Huiskamp, Gerhard
    D-32791 Lage (DE)
  • Schröder, Volker
    D-32657 Lemgo (DE)

(74) Vertreter: Loesenbeck, Karl-Otto, Dipl.-Ing. et al
Jöllenbecker Strasse 164
D-33613 Bielefeld
D-33613 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kunststoffuss zur Montage von Reihenklemmen und dergleichen auf Tragschienen


    (57) Bei diesem Kunststoffuß (1) sind zwei die beiden Tragschenkel (3) der Tragschiene (2) außenkantig beaufschlagende starre und nur gering gefederte Anschläge (4, 5) vorgesehen. Der Fuß hat ferner gering gefederte, die Tragschenkel oberseitig beaufschlagende Auflagestücke (6) und an einer Seite ein Rastfederbein (8), das den Tragschenkel (3) schnappend untergreift. In Verschieberichtung des Fußes quer zur Tragschienenlängserstreckung, entsprechend der Federwirkrichtung des Rastfederbeines (8), werden alle Belastungen von den Anschlägen (4, 5) aufgenommen, so daß die Federwirkung des Rastfederbeines nicht ermüden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kunststoffuß zur Montage von Reihenklemmen und dergleichen auf Tragschienen mit zwei Tragschenkeln. Derartige Kunststoffüße können einstückiger Bestandteil beispielsweise von Reihenklemmen, die auf den Tragschienen angeordnet werden sollen, sein. Es kann sich aber auch um eigenständige Montagefußelemente handeln, auf denen dann die elektrischen oder elektronischen Elemente, die auf der Tragschiene angeordnet werden sollen, befestigt werden.

    [0002] Derartige Kunststoffüße haben unterseitig Rastfederbeine, die die beiden Tragschenkel der Tragschiene von der Außenkante her schnappend übergreifen. Es sind dabei Anordnungen bekannt, wo beidseitig derartige Rastfederbeine vorgesehen sind, sowie auch Anordnungen, bei denen auf einer Seite ein derartiges Rastfederbein vorgesehen ist, während auf der anderen Seite ein starres Fußelement, das den betroffenen Tragschenkel übergreift, ein Festlager bildet. Bei derartigen Ausgestaltungen zeigt sich nun das Problem, daß die hier in Betracht kommenden Kunststoffe, die elektrisch isolierend sein müssen, bei längerfristiger Dauerbelastung in ihrer Federeigenschaft ermüden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die in Frage stehenden Tragschienen durchaus Herstellungstoleranzen haben, also in ihrer Breite, gemessen von Schenkelausßenkante zu Schenkelaußenkante, variieren und daß auch die Tragschenkel eine unterschiedliche Dicke haben, so daß es von daher zu Dauerbelastungen des Kunststoffußes kommen kann, mit dem Ergebnis, daß er allmählich seinen Festsitz verliert und daß insbesondere bei dem in der Praxis häufiger vorkommenden Umstecken des Fußes auf eine andere Tragschiene oder einen anderen Tragschienenbereich sich nicht mehr rückstellende Dauerverformungen vorhanden sind, so daß der Fuß auf einer Tragschiene, die etwas schmaler ist oder die einen etwas dünneren Tragschenkel hat, keinen Halt mehr findet.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffuß der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der dauerhaft einen sicheren Halt auf der Tragschiene hat und auch bei einem etwaigen Umsetzen auf andere Tragschienen dort einen sicheren Halt findet.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1. Die beiden die Tragschenkel der Tragschienen jeweils außenkantig beaufschlagenden starren und nur gering gefederten Anschläge lassen zwar noch das Aufsetzen auf die Tragschiene zu, ergeben aber andererseits in Verschieberichtung quer zur Längserstreckung der Tragschiene aufgrund ihrer Starrheit einen dauerhaft sicheren Halt ohne die Gefahr vorzeitiger Ermüdungserscheinungen, wie sie bei den bisherigen Rastfederbeinen zu beobachten waren.

    [0005] Auch in Höhenrichtung, d. h. im Sinne eines Abhebens des Fußes von der Tragschiene, ist ein dauerhaft sicherer Halt gegeben. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der starre Anschlag auf der einen Fußseite als Formschlußelement ausgebildet, das den Tragschenkel auch unterseitig untergreift. Auf dieser Seite ist dann der Fuß im Zusammenwirken dieser Formschlußverbindung mit dem Auflagestück praktisch spielfrei gehalten. Bei dieser Ausgestaltung befindet sich nur auf der anderen Seite das Rastfederbein, das den Tragschenkel untergreift. Es wirkt auf dieser Seite mit dem Auflagestück zusammen. Ermühungserscheinungen durch eine Dauerbelastung können aber bei dieser Ausgestaltung nun auch im Bereich dieses Rastfederbeines nicht mehr auftreten, da eine etwaige Belastung jetzt nur noch in eben der Höhenrichtung bzw. in senkrechter Richtung auftreten kann. Belastungen in dieser Richtung aber sind eben keine Belastungen, die in Federwirkungsrichtung des Federbeines gehen, so daß diese Belastungen auch keine Ermüdungserscheinungen in der Federwirkung hervorrufen können. In eben dieser für das Rastfederbein kritischen Belastungsrichtung fangen die starren Anschlagstücke die Belastungen auf.

    [0006] Es versteht sich, daß im Bedarfsfall auch auf beiden Fußseiten derartige Rastfederbeine vorgesehen werden können.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel eines Kunststoffußes gemäß der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.

    [0008] Die Zeichnung zeigt einen Kunststoffuß gemäß der Erfindung in Seitenansicht, aufgesetzt auf eine Tragschiene.

    [0009] Der Kunststoffuß 1 dient zur Montage von Reihenklemmen und dergleichen auf einer Tragschiene 2 mit zwei Tragschenkeln 3. Der Fuß kann einstückiger Bestandteil einer Reihenklemme sein. Es kann sich auch um einen eigenständigen Montagefuß handeln, auf dem dann elektrische oder elektronische Bauelemente, die auf der Tragschiene 2 angeordnet werden sollen, befestigt werden.

    [0010] Der Kunststoffuß 1 hat zwei die beiden Tragschenkel 3 jeweils außenkantig beaufschlagende starre, gering gefederte Anschläge 4 und 5, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel der starre, gering gefederte Anschlag 4 als Formschlußelement ausgebildet ist, das den Außenkantenbereich des betroffenen Tragschenkels 3 auch unterseitig beaufschlagt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wirkt dagegen auf der anderen Fußseite der Anschlag 5 praktisch nur auf die Außenkante des Tragschenkels 3.

    [0011] Der Kunstoffuß 1 weist ferner auf beiden Seiten jeweils ein Auflagestück 6 auf, das die Oberseite der Tragschenkel 3 der Tragschiene 2 beaufschlagt. Auch diese Auflagestücke 6 sind gering gefedert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um relativ starre, kurze Laschen, die an einen Fußmittelabschnitt 7 angeformt sind.

    [0012] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kunststoffuß 1 ferner auf seiner einen, dem Formschlußelement 4 gegenüberliegenden Seite ein Rastfederbein 8 auf, und zwar ein solches, das den betroffenen Tragschenkel 3 nur an seiner Unterseite beaufschlagt. Das Rastfederbein 8 ist im äußeren Fußbereich an dessen Unterseite außen neben dem hier befindlichen relativ starren Anschlag 5 mit seinen federnden Beinen 9 angeformt, die an ihrem unteren Ende einen den Tragschienenschenkel im aufgesetzten Zustand schnappend untergreifenden Rasthaken 10 tragen.

    [0013] Bei dieser Ausgestaltung fangen die starren, gering gefederten Anschläge 4 und 5 Belastungen in Verschieberichtung des Fußes quer zur Längserstreckung der Tragschiene 2 dauerhaft ohne Ermüdungsgefahr zuverlässig ab. Der Fuß ist in dieser Verschieberichtung im wesentlichen spielfrei gehalten.

    [0014] In senkrechter bzw. Höhenrichtung verhindert im dargestellten Ausführungsbeispiel auf der Festlagerseite der Anschlag 4 in seiner Ausgestaltung als Formschlußelement in Verbindung mit dem dortigen Auflagestück 6 jedwede Höhenverlagerung. Auf der anderen Seite geschieht das durch das entsprechende Auflagestück 6 und den den Tragschenkel 3 untergreifenden Rasthaken 10 des Rastfederbeines 8.Eine Ermüdung des Rastfederbeines 8 in seinen Federeigenschaften kann dabei auch unter einer etwaigen Dauerbelastung nicht auftreten, da dies eine Dauerbelastung in senkrechter Höhenrichtung wäre, dies aber eine Richtung ist, die die Richtung der Federwirkung des Rastfederbeines 8 nicht tangiert. Die Federwirkungsrichtung des Rastfederbeines stimmt mit der Verschieberichtung quer zur Längserstreckung der Tragschiene überein und in eben dieser Richtung halten die starren Anschläge 4 und 5 das Rastfederbein 8 von jeder Belastung frei.

    [0015] Die gleiche vorteilhafte Wirkung ergäbe sich auch, wenn bei gewünschter beidseitiger Fußabrastungsmöglichkeit auf beiden Fußseiten nur die Außenkante beaufschlagende Anschläge und auf beiden Fußseiten dann Rastfederbeine vorgesehen sind.


    Ansprüche

    1. Kunststoffuß (1) zur Montage von Reihenklemmen und dergleichen auf Tragschienen (2) mit zwei Tragschenkeln (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (1) zwei die beiden Tragschenkel (3) jeweils außenkantig beaufschlagende starre, gering gefederte Anschläge (4, 5) sowie zwei die beiden Tragschenkel (3) jeweils oberseitig beaufschlagende gering gefederte Auflagestücke (6) aufweist, wobei auf mindestens einer Fußseite ein den Tragschenkel (3) an seiner Unterseite beaufschlagendes Rastfederbein (8) vorgesehen ist.
     
    2. Kunststoffuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) auf der einen Fußseite als den Außenkantenbereich des Tragschenkels (3) auch unterseitig beaufschlagendes Formschlußelement ausgebildet ist und nur auf der gegenüberliegenden Fußseite das Rastfederbein (8) vorgesehen ist.
     
    3. Kunststoffuß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagestücke relativ starre, kurze Laschen (6) sind, die an einen Fußmittelabschnitt (7) angeformt sind.
     
    4. Kunststoffuß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastfederbein (8) am äußeren Fußbereich an dessen Unterseite außen neben dem hier befindlichen Anschlag (5) mit seinen federnden Beinen (9) angeformt ist, die an ihrem unteren Ende einen den Tragschenkel (3) schnappend untergreifenden Rasthaken (10) tragen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht