[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schraubendreherklinge oder einen Schraubendrehereinsatz,
einen sogenannten Bit, aus hochfestem, gehärtetem Werkzeugstahl mit oberflächenbeschichteter
Arbeitsspitze.
[0002] Schraubendreherklingen oder Schraubendrehereinsätze der vorerwähnten Art sind durch
die DE-PS 38 39 788 bekannt. Sie bestehen aus einem zähen Stahl mit einem Härtewert
von 45 bis 60 HRC und sind im Bereich ihrer Arbeitsspitze mit einer Beschichtung aus
TiN oder TiC in einer Dicke von 1,5 bis 5,0 µm versehen. Sie unterscheiden sich hierdurch
vorteilhaft von anderen vorbekannten Schraubendreherklingen oder -einsätzen ohne oberflächenbeschichtete
Arbeitsspitze, da sie letzteren gegenüber bei im wesentlichen gleicher Maßgenauigkeit
eine erhöhte Verschleißfestigkeit, besseren Korrosionsschutz und eine höhere Oberflächenhärte
aufweisen. Das gilt auch gegenüber den durch die DE-OS 26 23 311 bekannten Schraubendreherwerkzeugen,
deren Klinge zunächst vollständig verchromt, sodann aber die Verchromung im Bereich
ihrer Arbeitsspitze wieder abgetragen wird, um hier die andernfalls durch die galvanische
Verchromung zur Erreichung der genauen Endmaße erforderliche Schwächung des Grundmaterials
sowie weiterhin eine zu starke Wasserstoffversprödung des Grundmaterials zu vermeiden.
Die demgegenüber wesentlich vorteilhaftere Oberflächenbeschichtung der Arbeitsspitze
dieser Werkzeuge durch den dünnen TiN- bzw. TiC-Überzug hat aber den großen Nachteil,
daß sie mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden ist.
[0003] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Schraubendreherklinge
bzw. einen Schraubendrehereinsatz, sogenannten Bit, zu schaffen, der die gleichen
Vorteile wie die eingangs erwähnten gattungsgemäß beschaffenen Schraubendreher-Werkzeuge,
also auch eine gesteigerte Oberflächenhärte und dadurch verbesserter Verschleißschutz,
besseren Korrosionsschutz und große Maßhaltigkeit besitzt, darüber hinaus jedoch wesentlich
kostensparender herzustellen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem gattungsgemäß beschaffenen Schraubendreher-Werkzeugteil
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sein das Grundmaterial bildender Werkzeugstahl
eine Rockwell-Härte zwischen 50 und 65 HRC besitzt und die Arbeitsspitze eine sehr
dünne, zwischen 2 und 6 µm betragende Hartverchromungs-Beschichtung aufweist.
[0005] Vorzugsweise beträgt dabei die Rockwell-Härte des Werkzeugstahls 55 bis 60 HRC, insbesondere
56 bis 58 HRC, und die Dicke der die Arbeitsspitze umgebenden Hartverchromungsschicht
3 bis 5 µm. Die so beschaffene Arbeitsspitze der Schraubendreherklinge oder des Bit
besitzt dadurch eine größere Oberflächenhärte bei zugleich verbessertem Korrosionsschutz
und eine für die Praxis des Schraubendreher-Werkzeugteils ausreichende Maßhaltigkeit.
[0006] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die die Hartverchromungsschicht
tragende Werkzeugstahl-Oberfläche mit einer feinen Aufrauhung versehen ist, die vor
der galvanischen Hartverchromung insbesondere durch sogenanntes Stahlsandstrahlen
der Oberfläche erzielt werden kann. Durch die leichte Aufrauhung der die Hartverchromungsschicht
tragenden Arbeitsspitze wird der Vorteil größerer Rutschfestigkeit erzielt, die für
das Hantieren mit solchen Schraubendreherklingen oder -einsätzen von großer praktischer
Bedeutung ist.
[0007] Aus Herstellungsgründen empfiehlt es sich, die Schraubendrehereinsätze, also die
Bits, auf ihrer gesamten Oberfläche mit einer dünnen Hartverchromungsschicht zu versehen.
Dazu werden die entsprechend vorgeformten und leicht aufgerauhten Bits mittels entsprechender
Klemmen in das Galvanisierbad gehängt. Damit das Bit auch an der Klemmstelle hartverchromt
wird, wird diese durch kurzes, hartes Aufsetzen der Klemme während des Galvanisiervorgangs
verschoben. Auch können die Bits in eine in das Galvanisierbad eintauchende rotierende
Trommel gelegt werden, die entsprechend anodisch gepolt ist. Es ist aber grundsätzlich
auch möglich, solche Bits nur im Bereich ihrer Arbeitsspitze hartzuverchromen, beispielsweise
dadurch, daß man die Bits zum Galvanisieren in eine entsprechend gepolte, mit zahlreichen
Aufstecköffnungen versehene Lochplatte steckt, so daß dann im Galvanisierbad lediglich
ihre Arbeitsspitzen freiliegen und dadurch hartverchromt werden. Nach ihrem galvanischen
Hartverchromen werden die Bits in ein Reinigungsbad getan und in Einzelfällen kann
auch noch ein Glühprozeß zur zusätzlichen Wasserstoff-Entsprödung angeschlossen werden.
[0008] In der Zeichnung sind drei Ausführungsbelspiele nach der Erfindung dargestellt, wobei
- Fig.1
- einen mit einer Kreuzschlitz-Arbeitsspitze versehenen Bit,
- Fig.2
- einen Bit mit einer schneidenförmigen Arbeitsspitze und
- Fig.3
- einen Schraubendreher in jeweiliger Draufsicht zeigen.
[0009] Der in Fig.1 abgebildete Bit 1 besitzt einen sechskantförmig profilierten Einspannschaft
und einen dazu im Durchmesser kleineren, zylindrischen Arbeitsbereich 2 mit der zum
Einsetzen in Kreuzschlitzschrauben dienenden, entsprechend profilierten Arbeitsspitze
3. Der dargestellte Bit besteht aus hochfestem Werkzeugstahl mit einer Rockwell-Härte
von 56 bis 58 HRC. Auf der gesamten, durch Stahlsandstrahlen leicht aufgerauhten Oberfläche
ist der Bit mit einer strichpunktiert angedeuteten Hartverchromungs-Beschichtung 4
versehen, deren Schichtdicke zwischen 3 bis 5 µm beträgt. Diese sehr dünne Hartverchromungsschicht
besitzt eine Oberflächenhärte von ca. 1100 HV (Vickershärte) oder etwa 84 bis 87 HRC
und gewährleistet einen verbesserten Korrosionsschutz bei zugleich praktisch beibehaltener
Maßgenauigkeit. Durch die leicht aufgerauhte Oberfläche ergibt sich eine vergrößerte
Rutschfestigkeit, die sowohl für das Einspannen des Bit als aber insbesondere auch
für das Einsetzen seiner Arbeitsspitze in die damit zu verdrehenden Schrauben von
Vorteil ist. Der Bit wird nach seiner entsprechenden Formgebung gehärtet und angelassen
und sodann durch Sandstrahlen seiner Oberfläche leicht aufgerauht. Alsdann wird der
so vorbehandelte Bit galvanisch hartverchromt, wozu er zuvor zusammen mit anderen
Bits mittels entsprechend gestalteter Klemmen in das Galvanikbad eingehängt oder auch
in eine rotierende Trommel mit anodischem Potential eingelegt wird. Nach der bei hoher
Stromdichte und vergleichsweise hoher, nämlich bei ca. 60°C erfolgender Badtemperatur
durchgeführter Galvanisierbehandlung wird der auf seiner ganzen Oberfläche mit einer
dünnen, nur 3 bis 5 µm betragenden Hartverchromungsschicht versehene Bit in ein Reinigungsbad
getaucht und ggfs. noch einem abschließenden Glühprozeß zur zusätzlichen Wasserstoff-Entsprödung
unterworfen.
[0010] Der in Fig.2 dargestellte Bit 1' unterscheidet sich rein äußerlich von dem vorbeschriebenen
lediglich dadurch, daß seine Arbeitsspitze 3' als keilförmige Schneide ausgebildet
und damit zum Einsetzen in einfache Schlitzschrauben geeignet ist. Darüber hinaus
ist dieser Bit aber lediglich im Bereich dieser Arbeitsspitze 3' mit der sehr dünnen
Hartverchromungsschicht 4 versehen, wie das die hier nur bereichsweise eingezeichnete
Punktierung andeuten soll. Das kann einfach dadurch geschehen, daß dieser Bit mit
seinem sechskantförmigen Einspannschaft 1 zusammen mit anderen entsprechend zu behandelnden
Bits in eine mit geeigneten Aufnahmeöffnungen versehene Lochplatte eingesteckt und
dann in das Galvanisierbad eingetaucht wird, so daß dann lediglich sein vorderes,
verjüngtes Arbeitsende mit der dünnen Hartverchromungsschicht überzogen wird.
[0011] Der in Fig.3 dargestellte Schraubendreher ist mit einem zumeist aus Kunststoff bestehenden
Griff 5 und einer aus hochfestem Werkzeugstahl bestehenden Schraubendreherklinge 6
versehen, die an ihrer schneidenförmig ausgebildeten Arbeitsspitze 3'' gleichfalls
mit einer sehr dünnen Hartverchromungsschicht 4 versehen ist, die auf die zuvor gleichfalls
auch hier leicht aufgerauhte Oberfläche der Arbeitsspitze 3'' galvanisch aufgebracht
ist. Es versteht sich, daß die hartverchromte Arbeitsspitze 3'' auch anders geformt
sein kann, beispielsweise aus einem entsprechend formgestalteten, auswechselbar in
der Klinge 6 sitzenden Schraubendrehereinsatz bzw. entsprechenden Bit bestehen kann.
Auch die hartverchromten Bits selber können unterschiedlich ausgebildet bzw. gestaltet
sein, so beispielsweise auch an ihren beiden Enden Arbeitsspitzen aufweisen oder anders
profilierte Arbeitsspitzen, wie z.B. Torx-, Robertson- oder Potzidriv-Spitzen besitzen.
1. Schraubendreherklinge (6) oder Schraubendrehereinsatz, sogenannter Bit (1), aus hochfestem,
gehärtetem Werkzeugstahl mit oberflächenbeschichteter Arbeitsspitze (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugstahl eine Rockwell-Härte zwischen 50 und 65 HRC besitzt und die
Arbeitsspitze (3) eine sehr dünne, zwischen 2 und 6 µm betragende Hartverchromungs-Beschichtung
(4) aufweist.
2. Schraubendreherklinge oder -einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rockwell-Härte des Werkzeugstahls 55 bis 60 HRC, insbesondere 56 bis 58 HRC,
und die Dicke der die Arbeitsspitze (3) umgebenden Hartverchromungsschicht (4) 3 bis
5 µm beträgt.
3. Schraubendreherklinge oder -einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Hartverchromungsschicht (4) tragende Werkzeugstahl-Oberfläche mit einer
feinen, insbesondere strahlgeläppten Aufrauhung versehen ist.
4. Schraubendrehereinsatz (Bit) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er (1) auf seiner gesamten Oberfläche hartverchromt ist.